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Fürstentum Jauer

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Das Herzogtum Schweidnitz-Jauer bestand zeitweise getrennt aus den schlesischen Herzogtümern Jauer und Schweidnitz. Sie waren ab 1346 dauerhaft verbunden und wurden bis 1368 vom Schweidnitzer Zweig der Schlesischen Piasten regiert. Ihre Gebiete gehörten ursprünglich zu den Herzogtümern Liegnitz und Breslau. Residenzorte waren Jauer bzw. Schweidnitz und die Burg Fürstenstein im Waldenburger Bergland.

Nach dem Tod des Herzogs Bolko II. von Schweidnitz 1368 fielen die Herrschaftsgebiete von Schweidnitz-Jauer erbrechtlich an die Krone Böhmen, wobei Bolkos II. Witwe Agnes von Habsburg bis zu ihrem Tod 1392 ein Nießbrauch zustand.

Herzogtum Jauer

Das Herzogtum Jauer wurde noch zu Lebzeiten von Herzog Boleslaw II. 1274/77 für dessen ältesten Sohn Heinrich V. aus dem Herzogtum Liegnitz ausgegliedert. Neben Jauer gehörten zum Herrschaftsgebiet u. a. die Städte Bolkenhain, Landeshut, Liebau, Löwenberg, Schönau an der Katzbach und ab 1277 Striegau.

Als Heinrich V. nach dem Tod seines Vaters 1278 Herzog von Liegnitz wurde, erhielten der zweitgeborene Bolko I. und dessen jüngerer Bruder Bernhard I. zunächst gemeinsam das Herzogtum Jauer.

1281 gliederte Bolko I. für seinen Bruder Bernhard I. aus dem Herzogtum Jauer das Gebiet von Löwenberg aus, das ebenfalls Sitz eines eigenen Herzogtums wurde. Als Bernhard nur fünf Jahre später starb, erbte Bolko das Herzogtum Löwenberg, das er wieder mit seinem Herzogtum Jauer verband.

Nach Bolkos Tod 1301 regierten seine drei Söhne die ererbten Gebiete zunächst gemeinsam. Erst 1308 wurde Jauer wieder als selbständiges Herzogtum dem zweitgeborenen Sohn Heinrich I. zugewiesen. Nach dessen Tod 1346 wurde es unter Herzog Bolko I. abermals und dauerhaft mit dem Herzogtum Schweidnitz vereinigt und nachfolgend als Herzogtum Schweidnitz-Jauer bezeichnet.

Herzogtum Schweidnitz bzw. ab 1346 Schweidnitz-Jauer

Das Herzogtum Schweidnitz entstand 1290/91, als Heinrich V. von Liegnitz, der im selben Jahr durch den böhmischen König Wenzel II. zum Herzog von Breslau eingesetzt wurde, den südlichen Teil des Herzogtums Breslau seinem Bruder Bolko I. von Jauer schenkte. Durch die Schenkung erhoffte sich Heinrich V. von seinem Bruder eine Unterstützung im Kampf mit seinem Rivalen Heinrich III. von Glogau. Zu dem so an Bolko I. gelangten Gebiet gehörten die Städte Münsterberg, Frankenstein, Strehlen, Reichenbach und Schweidnitz. Dieser Herrschaftsbereich entsprach den späteren Herzogtümern Schweidnitz und Münsterberg. Residenzort war neben Schweidnitz auch die Burg Fürstenstein.

1295 versuchte Bolko I. erfolglos, sich das Breslauer Bistumsland anzueignen. Allerdings gelangte er an die Stadt Patschkau. Von Heinrich III. von Glogau erwarb er Haynau, dessen Einnahmen er für die Söhne seines 1296 verstorbenen Bruders Heinrich V. benutzte, die unter seiner Vormundschaft standen.

Nach dem Tode Bolkos I. im Jahre 1301 standen seine noch nicht volljährigen Söhne zunächst unter der Vormundschaft ihrer Mutter Beatrix († 1316) und deren Bruder Hermann von Brandenburg. 1308 erfolgte die Aufteilung in Teilherzogtümer.

  • Herzog Bernhard II. († 1326) behielt das um die nachstehenden Gebiete verkleinerte Herzogtum Schweidnitz.
  • Heinrich I. bekam Jauer, das wieder ein selbständiges Herzogtum wurde und nach dessen Tode 1346 abermals mit Schweidnitz vereinigt wurde.
  • Der jüngste Bruder Bolko II. stand zunächst unter der Vormundschaft des ältesten Bruders. Nach Erlangung der Volljährigkeit 1321 begründete er das Herzogtum Münsterberg. Dessen piastische Linie erlosch 1428 mit Herzog Johann.

Letzter Herzog von Schweidnitz aus der piastischen Linie war Bolko II. von Schweidnitz. Im Gegensatz zu den anderen schlesischen Herzogtümern, die ihre Gebiete schon vor 1335 als ein Lehen an Böhmen übergaben, lehnte Bolko II. zunächst den Anschluss seines Herzogtums an Böhmen ab. Zusammen mit dem polnischen König Kasimir I. und dem römisch-deutschen Kaiser Ludwig dem Bayern bildete er eine anti-luxemburgische Koalition. Vermutlich deshalb belagerte der böhmische König Johann von Luxemburg die Stadt Schweidnitz. Erst mit dem Vertrag von Namslau kam es 1348 zu einer Befriedung zwischen Bolko II. und dem böhmischen König Karl IV., der auf die Freundschaft zu Bolko II. großen Wert legte. Das gelang ihm 1350, als er mit Bolko II. die Heirat von dessen Nichte Anna von Schweidnitz mit seinem Sohn Wenzel vereinbaren konnte, der kurz vorher geboren worden war. Gleichzeitig wurde vereinbart, dass Anna Erbin des Herzogtums Schweidnitz sein sollte, falls ihr Vormund Bolko II. ohne Nachkommen sterben sollte. Für diesen Fall wurde Bolkos Witwe Agnes von Habsburg ein lebenslanges Nießbrauchsrecht über das Herzogtum Schweidnitz-Jauer eingeräumt. Zu der Hochzeit zwischen Anna von Schweidnitz und Karls Sohn Wenzel kam es nicht, da dieser 1351 im Alter von nur einem Jahr starb. Nachdem am 2. Februar 1353 Karls zweite Ehefrau Anna von der Pfalz verstarb, heiratete der nun verwitwete Karl im selben Jahr die damals zehnjährige Anna von Schweidnitz. 1346 wurde er zum Römisch-deutschen König gewählt und 1355 zum Römisch-deutschen Kaiser gekrönt. Anna gebar ihm 1361 den Thronfolger Wenzel IV.

Herzog Bolko II. starb ohne Nachkommen 1368. Seine Nichte Anna von Schweidnitz, deren Heiratsgut Schweidnitz-Jauer sein sollte, starb bereits 1362. Deshalb erbte das Herzogtum Schweidnitz-Jauer ihr Sohn und Thronfolger Wenzel IV. Er war 1368 erst acht Jahre alt und wurde zur Wahrung des Erbes von seinem Vater Karl IV. volljährig erklärt. Wegen des Nießbrauchs von Bolkos Witwe Agnes von Habsburg konnte Wenzel, der seit 1376 Römisch-deutscher und seit 1378 König von Böhmen war, sein Erbfürstentum Schweidnitz-Jauer erst nach deren Tod 1392 unmittelbar unter die Krone Böhmen stellen. Bereits 1387 hatte er der Herzoginwitwe den böhmischen Edelmann Benesch von Chusnik (Beneš z Chousníka, † 1410) als Berater zur Seite gestellt und 1392 zum Landeshauptmann des Erbfürstentums Schweidnitz-Jauer befördert. Ihm folgte 1404 Johann Kruschina von Lichtenburg.

Im 15. Jahrhundert versuchten die Stände von Schweidnitz-Jauer, sich enger an Böhmen zu binden und sich so von den schlesischen Fürsten und Ständen abzusondern. Ab 1457 bekleidete Johann II. von Rosenberg das Amt des Landeshauptmanns. Während der Herrschaft des ungarischen Königs Matthias Corvinus über Schlesien forderte der Prager Landtag von ihm die Abtretung von Schweidnitz-Jauer. Vermutlich, um die Stände daran zu erinnern, dass Schweidnitz-Jauer ein fester Bestandteil Schlesiens ist, begab sich König Matthias im selben Jahr nach Schweidnitz.

1526 gelangte das Erbfürstentum Schweidnitz-Jauer zusammen mit der Krone Böhmen an die Habsburger in ihrer Eigenschaft als Könige von Böhmen. Von 1624 bis 1637 war es formal ein Lehen des Erzherzogs Ferdinand III. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel das Herrschaftsgebiet an Preußen. 1807 wurde es durch die preußischen Verwaltungsreformen aufgelöst.

Aus dem Herzogtum Schweidnitz-Jauer gingen die Landkreise Schweidnitz, Jauer, Waldenburg, Hirschberg, Goldberg, Löwenberg und Bunzlau hervor.

Herzöge von Jauer

  • 1274/77–1278 Heinrich V.
  • 1278–1301 Bolko I.
  • 1308–1314 Bernhard für seinen jüngeren Bruder Heinrich I.
  • 1314–1346 Heinrich I. Ende der direkten Linie Jauer

Herzöge von Schweidnitz

  • 1291–1301 Bolko I.
  • 1301–1307 Bernhard I., Heinrich I. und Bolko II. von Münsterberg unter Vormundschaft ihres Onkels Hermann von Brandenburg
  • 1308–1326 Bernhard II; zugleich auch für die jüngeren Brüder Heinrich I. (bis 1314) und Bolko II. von Münsterberg (bis 1321)
  • 1326–1368 Bolko II., Ende der Linie Schweidnitz-Jauer
    • 1326–um 1342 Heinrich II., Mitregent
      • Dessen Tochter Anna von Schweidnitz, Erbin von Schweidnitz-Jauer († 1362)

Landeshauptleute des Erbfürstentums Schweidnitz-Jauer

  • 1389–1405 Benesch von Chusnik (tschechisch Beneš z Choustníka), † 1410
  • 1405–1407 Johann Kruschina von Lichtenburg, zugleich Oberstburggraf von Böhmen
  • 1407–1412 Jan von Chotěmice
  • 1419–1448 seit König Wenzels Tod 1419 erblich in der Familie von Colditz
  • 1448–1454 Hans/Hanuš von Colditz
  • 1454–1457 Heinrich IV. von Rosenberg
  • 1457–1472 Johann II. von Rosenberg
  • 1474–1479 Stephan Zápolya zugleich Oberlandeshauptmann und bis 1484 Pfandinhaber des Burglehens der Bolkoburg
  • 1480–1490 Georg von Stein, ab 1484 Pfandinhaber des Burglehens der Bolkoburg; 1481–1488 Hauptmann der niederschlesischen Herzogtümer
  • 1498–15?? Diprand von Reibnitz
  • 1512–1520 Conrad I. von Hohberg
  • 1520–1534 Caspar von Schaffgotsch (1476–1534)
  • 1534–1564 Conrad von Hochberg
  • 1565–1591(?) Matthias von Logau
  • 1612–1627 Caspar von Warnsdorf (erster protestantischer Landeshauptmann, im Rahmen der Rekatholisierung amtsenthoben)
  • 1627–1637 Heinrich von Bibran († 1642), Sohn des Nikolaus von Bibran; 1637 amtsenthoben wegen Veruntreuung von kaiserlichen Mitteln.
  • 1637–1651 Georg Ludwig von Starhemberg; nach vorliegenden Quellen nahm er eine eher positive Haltung gegenüber Protestanten ein.
  • 1654–1664 Otto Hans von Nostitz
  • 1665–1693 Christoph Leopold von Schaffgotsch
  • 1693–?? Johann Joachim von Zinzendorf
  • um 1697 Johann (Hans) Friedrich von Nimptsch auf Ölse
  • 1704–1740 (1675–1742). 1707/1708 war er an der Umsetzung des Vertrags von Altranstädt beteiligt. Er leitete ab 1719 das Oberamt bis zur Annexion Schlesiens durch Preußen interimistisch als „Oberamtsdirektor“ bis 1741.

Literatur

  • Historische Kommission für Schlesien (Hrsg.): Geschichte Schlesiens, Bd. 1. Sigmaringen 1988, ISBN 3-7995-6341-5, S. 146, 150, 172f., 185f., 211, 221f. und 289.
  • Hugo Weczerka (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Schlesien (= Kröners Taschenausgabe. Band 316). Kröner, Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 206–210 und 491–496 sowie Stammtafel auf S. 593.
  • Joachim Bahlcke: Schlesien und die Schlesier, Langen-Müller-Verlag, 2000, ISBN 3-7844-2781-2
  • Rudolf Žáček: Dějiny Slezska v datech. Praha 2004, ISBN 80-7277-172-8, S. 420f. und 446–448.

Weblinks

Commons: Herzogtum Schweidnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Genealogie Jauer-Schweidnitz-Münsterberg

Einzelnachweise

  1. [1]
  2. Ludwig Petry, Josef Joachim Menzel, Winfried Irgang (Hrsg.): Geschichte Schlesiens. Band 1: Von der Urzeit bis zum Jahre 1526. 5., durchgesehene Auflage. Thorbecke, Sigmaringen 1988, ISBN 3-7995-6341-5, S. 208.
  3. Siehe Stammliste von Colditz
  4. Walter Finke: Der Goldbergbau im Boberland, abgerufen am 28. Oktober 2012.
  5. http://www.rohnstock-schlesien.de/schloss.html
  6. Lebensdaten nach Schaffgotsch, Kaspar Freiherr von. In: Deutsche Biographie (Index-Eintrag)., LH nach Johann II. (Oppeln-Ratibor)
  7. Johann Friedrich Ernst Würffel: Erste vollständige Chronik der Stadt Freiburg i. Schl. nach den Original-Quellen bearbeitet, Freiburg i. Schlesien, ca. 1938, S. 11.
  8. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Leipzig 1870.
  9. http://www.rathay-biographien.de/persoenlichkeiten-/B--/Bibran@1@2 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. u Modlau/bibran modlau.htm
  10. Johann Schwerdling: Geschichte des uralten und seit Jahrhunderten um Landesfürst und Vaterland höchst verdienten, theils fürstlich, theils gräflichen Hauses Starhemberg. Jos. Feichtinger, Linz 1830, S. 238 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  11. Robert Luft: Nostitz (auch Nostiz, Nostic). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 350–354 (Digitalisat).
  12. Julius Krebs: Schaffgotsch, Christoph Leopold Graf von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 30, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 541.
  13. Michael Sachs: Die Flucht der evangelischen Frau Anna Magdalena von Reibnitz (1664–~1745) mit ihren von der Zwangskatholisierung bedrohten fünf Kindern aus Schlesien im Jahre 1703 – ein Stimmungsbild aus dem Zeitalter der Gegenreformation und des Pietismus. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 34, 2015 (2016), S. 221–263, hier: S. 229–232.
Normdaten (Geografikum): GND: 4053842-4 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 248528209

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 12:32

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Das Herzogtum Schweidnitz Jauer bestand zeitweise getrennt aus den schlesischen Herzogtumern Jauer und Schweidnitz Sie waren ab 1346 dauerhaft verbunden und wurden bis 1368 vom Schweidnitzer Zweig der Schlesischen Piasten regiert Ihre Gebiete gehorten ursprunglich zu den Herzogtumern Liegnitz und Breslau Residenzorte waren Jauer bzw Schweidnitz und die Burg Furstenstein im Waldenburger Bergland Herzogtumer Jauer und Schweidnitz Ducatus Iavariensis und Ducatus Schwidniciensis Schlesienkarte von Petrus Schenk 1710 Nach dem Tod des Herzogs Bolko II von Schweidnitz 1368 fielen die Herrschaftsgebiete von Schweidnitz Jauer erbrechtlich an die Krone Bohmen wobei Bolkos II Witwe Agnes von Habsburg bis zu ihrem Tod 1392 ein Niessbrauch zustand Herzogtum JauerWappen des Herzogtums JauerSchloss Jauer Das Herzogtum Jauer wurde noch zu Lebzeiten von Herzog Boleslaw II 1274 77 fur dessen altesten Sohn Heinrich V aus dem Herzogtum Liegnitz ausgegliedert Neben Jauer gehorten zum Herrschaftsgebiet u a die Stadte Bolkenhain Landeshut Liebau Lowenberg Schonau an der Katzbach und ab 1277 Striegau Als Heinrich V nach dem Tod seines Vaters 1278 Herzog von Liegnitz wurde erhielten der zweitgeborene Bolko I und dessen jungerer Bruder Bernhard I zunachst gemeinsam das Herzogtum Jauer 1281 gliederte Bolko I fur seinen Bruder Bernhard I aus dem Herzogtum Jauer das Gebiet von Lowenberg aus das ebenfalls Sitz eines eigenen Herzogtums wurde Als Bernhard nur funf Jahre spater starb erbte Bolko das Herzogtum Lowenberg das er wieder mit seinem Herzogtum Jauer verband Nach Bolkos Tod 1301 regierten seine drei Sohne die ererbten Gebiete zunachst gemeinsam Erst 1308 wurde Jauer wieder als selbstandiges Herzogtum dem zweitgeborenen Sohn Heinrich I zugewiesen Nach dessen Tod 1346 wurde es unter Herzog Bolko I abermals und dauerhaft mit dem Herzogtum Schweidnitz vereinigt und nachfolgend als Herzogtum Schweidnitz Jauer bezeichnet Herzogtum Schweidnitz bzw ab 1346 Schweidnitz JauerWappen des Herzogtums Schweidnitz Das Herzogtum Schweidnitz entstand 1290 91 als Heinrich V von Liegnitz der im selben Jahr durch den bohmischen Konig Wenzel II zum Herzog von Breslau eingesetzt wurde den sudlichen Teil des Herzogtums Breslau seinem Bruder Bolko I von Jauer schenkte Durch die Schenkung erhoffte sich Heinrich V von seinem Bruder eine Unterstutzung im Kampf mit seinem Rivalen Heinrich III von Glogau Zu dem so an Bolko I gelangten Gebiet gehorten die Stadte Munsterberg Frankenstein Strehlen Reichenbach und Schweidnitz Dieser Herrschaftsbereich entsprach den spateren Herzogtumern Schweidnitz und Munsterberg Residenzort war neben Schweidnitz auch die Burg Furstenstein 1295 versuchte Bolko I erfolglos sich das Breslauer Bistumsland anzueignen Allerdings gelangte er an die Stadt Patschkau Von Heinrich III von Glogau erwarb er Haynau dessen Einnahmen er fur die Sohne seines 1296 verstorbenen Bruders Heinrich V benutzte die unter seiner Vormundschaft standen Nach dem Tode Bolkos I im Jahre 1301 standen seine noch nicht volljahrigen Sohne zunachst unter der Vormundschaft ihrer Mutter Beatrix 1316 und deren Bruder Hermann von Brandenburg 1308 erfolgte die Aufteilung in Teilherzogtumer Herzog Bernhard II 1326 behielt das um die nachstehenden Gebiete verkleinerte Herzogtum Schweidnitz Heinrich I bekam Jauer das wieder ein selbstandiges Herzogtum wurde und nach dessen Tode 1346 abermals mit Schweidnitz vereinigt wurde Der jungste Bruder Bolko II stand zunachst unter der Vormundschaft des altesten Bruders Nach Erlangung der Volljahrigkeit 1321 begrundete er das Herzogtum Munsterberg Dessen piastische Linie erlosch 1428 mit Herzog Johann Sarkophag Bolkos II in der Furstenkapelle von Kloster Grussau Letzter Herzog von Schweidnitz aus der piastischen Linie war Bolko II von Schweidnitz Im Gegensatz zu den anderen schlesischen Herzogtumern die ihre Gebiete schon vor 1335 als ein Lehen an Bohmen ubergaben lehnte Bolko II zunachst den Anschluss seines Herzogtums an Bohmen ab Zusammen mit dem polnischen Konig Kasimir I und dem romisch deutschen Kaiser Ludwig dem Bayern bildete er eine anti luxemburgische Koalition Vermutlich deshalb belagerte der bohmische Konig Johann von Luxemburg die Stadt Schweidnitz Erst mit dem Vertrag von Namslau kam es 1348 zu einer Befriedung zwischen Bolko II und dem bohmischen Konig Karl IV der auf die Freundschaft zu Bolko II grossen Wert legte Das gelang ihm 1350 als er mit Bolko II die Heirat von dessen Nichte Anna von Schweidnitz mit seinem Sohn Wenzel vereinbaren konnte der kurz vorher geboren worden war Gleichzeitig wurde vereinbart dass Anna Erbin des Herzogtums Schweidnitz sein sollte falls ihr Vormund Bolko II ohne Nachkommen sterben sollte Fur diesen Fall wurde Bolkos Witwe Agnes von Habsburg ein lebenslanges Niessbrauchsrecht uber das Herzogtum Schweidnitz Jauer eingeraumt Zu der Hochzeit zwischen Anna von Schweidnitz und Karls Sohn Wenzel kam es nicht da dieser 1351 im Alter von nur einem Jahr starb Nachdem am 2 Februar 1353 Karls zweite Ehefrau Anna von der Pfalz verstarb heiratete der nun verwitwete Karl im selben Jahr die damals zehnjahrige Anna von Schweidnitz 1346 wurde er zum Romisch deutschen Konig gewahlt und 1355 zum Romisch deutschen Kaiser gekront Anna gebar ihm 1361 den Thronfolger Wenzel IV Konig Wenzel IV 1361 1419 Herzog Bolko II starb ohne Nachkommen 1368 Seine Nichte Anna von Schweidnitz deren Heiratsgut Schweidnitz Jauer sein sollte starb bereits 1362 Deshalb erbte das Herzogtum Schweidnitz Jauer ihr Sohn und Thronfolger Wenzel IV Er war 1368 erst acht Jahre alt und wurde zur Wahrung des Erbes von seinem Vater Karl IV volljahrig erklart Wegen des Niessbrauchs von Bolkos Witwe Agnes von Habsburg konnte Wenzel der seit 1376 Romisch deutscher und seit 1378 Konig von Bohmen war sein Erbfurstentum Schweidnitz Jauer erst nach deren Tod 1392 unmittelbar unter die Krone Bohmen stellen Bereits 1387 hatte er der Herzoginwitwe den bohmischen Edelmann Benesch von Chusnik Benes z Chousnika 1410 als Berater zur Seite gestellt und 1392 zum Landeshauptmann des Erbfurstentums Schweidnitz Jauer befordert Ihm folgte 1404 Johann Kruschina von Lichtenburg Im 15 Jahrhundert versuchten die Stande von Schweidnitz Jauer sich enger an Bohmen zu binden und sich so von den schlesischen Fursten und Standen abzusondern Ab 1457 bekleidete Johann II von Rosenberg das Amt des Landeshauptmanns Wahrend der Herrschaft des ungarischen Konigs Matthias Corvinus uber Schlesien forderte der Prager Landtag von ihm die Abtretung von Schweidnitz Jauer Vermutlich um die Stande daran zu erinnern dass Schweidnitz Jauer ein fester Bestandteil Schlesiens ist begab sich Konig Matthias im selben Jahr nach Schweidnitz 1526 gelangte das Erbfurstentum Schweidnitz Jauer zusammen mit der Krone Bohmen an die Habsburger in ihrer Eigenschaft als Konige von Bohmen Von 1624 bis 1637 war es formal ein Lehen des Erzherzogs Ferdinand III Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel das Herrschaftsgebiet an Preussen 1807 wurde es durch die preussischen Verwaltungsreformen aufgelost Aus dem Herzogtum Schweidnitz Jauer gingen die Landkreise Schweidnitz Jauer Waldenburg Hirschberg Goldberg Lowenberg und Bunzlau hervor Herzoge von Jauer1274 77 1278 Heinrich V 1278 1301 Bolko I 1308 1314 Bernhard fur seinen jungeren Bruder Heinrich I 1314 1346 Heinrich I Ende der direkten Linie JauerHerzoge von Schweidnitz1291 1301 Bolko I 1301 1307 Bernhard I Heinrich I und Bolko II von Munsterberg unter Vormundschaft ihres Onkels Hermann von Brandenburg 1308 1326 Bernhard II zugleich auch fur die jungeren Bruder Heinrich I bis 1314 und Bolko II von Munsterberg bis 1321 1326 1368 Bolko II Ende der Linie Schweidnitz Jauer 1326 um 1342 Heinrich II Mitregent Dessen Tochter Anna von Schweidnitz Erbin von Schweidnitz Jauer 1362 Landeshauptleute des Erbfurstentums Schweidnitz Jauer1389 1405 Benesch von Chusnik tschechisch Benes z Choustnika 1410 1405 1407 Johann Kruschina von Lichtenburg zugleich Oberstburggraf von Bohmen 1407 1412 Jan von Chotemice 1419 1448 seit Konig Wenzels Tod 1419 erblich in der Familie von Colditz 1448 1454 Hans Hanus von Colditz 1454 1457 Heinrich IV von Rosenberg 1457 1472 Johann II von Rosenberg 1474 1479 Stephan Zapolya zugleich Oberlandeshauptmann und bis 1484 Pfandinhaber des Burglehens der Bolkoburg 1480 1490 Georg von Stein ab 1484 Pfandinhaber des Burglehens der Bolkoburg 1481 1488 Hauptmann der niederschlesischen Herzogtumer 1498 15 Diprand von Reibnitz 1512 1520 Conrad I von Hohberg 1520 1534 Caspar von Schaffgotsch 1476 1534 1534 1564 Conrad von Hochberg 1565 1591 Matthias von Logau 1612 1627 Caspar von Warnsdorf erster protestantischer Landeshauptmann im Rahmen der Rekatholisierung amtsenthoben 1627 1637 Heinrich von Bibran 1642 Sohn des Nikolaus von Bibran 1637 amtsenthoben wegen Veruntreuung von kaiserlichen Mitteln 1637 1651 Georg Ludwig von Starhemberg nach vorliegenden Quellen nahm er eine eher positive Haltung gegenuber Protestanten ein 1654 1664 Otto Hans von Nostitz 1665 1693 Christoph Leopold von Schaffgotsch 1693 Johann Joachim von Zinzendorf um 1697 Johann Hans Friedrich von Nimptsch auf Olse 1704 1740 1675 1742 1707 1708 war er an der Umsetzung des Vertrags von Altranstadt beteiligt Er leitete ab 1719 das Oberamt bis zur Annexion Schlesiens durch Preussen interimistisch als Oberamtsdirektor bis 1741 LiteraturHistorische Kommission fur Schlesien Hrsg Geschichte Schlesiens Bd 1 Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 6341 5 S 146 150 172f 185f 211 221f und 289 Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 206 210 und 491 496 sowie Stammtafel auf S 593 Joachim Bahlcke Schlesien und die Schlesier Langen Muller Verlag 2000 ISBN 3 7844 2781 2 Rudolf Zacek Dejiny Slezska v datech Praha 2004 ISBN 80 7277 172 8 S 420f und 446 448 WeblinksCommons Herzogtum Schweidnitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Genealogie Jauer Schweidnitz MunsterbergEinzelnachweise 1 Ludwig Petry Josef Joachim Menzel Winfried Irgang Hrsg Geschichte Schlesiens Band 1 Von der Urzeit bis zum Jahre 1526 5 durchgesehene Auflage Thorbecke Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 6341 5 S 208 Siehe Stammliste von Colditz Walter Finke Der Goldbergbau im Boberland abgerufen am 28 Oktober 2012 http www rohnstock schlesien de schloss html Lebensdaten nach Schaffgotsch Kaspar Freiherr von In Deutsche Biographie Index Eintrag LH nach Johann II Oppeln Ratibor Johann Friedrich Ernst Wurffel Erste vollstandige Chronik der Stadt Freiburg i Schl nach den Original Quellen bearbeitet Freiburg i Schlesien ca 1938 S 11 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Leipzig 1870 http www rathay biographien de persoenlichkeiten B Bibran 1 2 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis u Modlau bibran modlau htm Johann Schwerdling Geschichte des uralten und seit Jahrhunderten um Landesfurst und Vaterland hochst verdienten theils furstlich theils graflichen Hauses Starhemberg Jos Feichtinger Linz 1830 S 238 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Robert Luft Nostitz auch Nostiz Nostic In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 350 354 Digitalisat Julius Krebs Schaffgotsch Christoph Leopold Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 30 Duncker amp Humblot Leipzig 1890 S 541 Michael Sachs Die Flucht der evangelischen Frau Anna Magdalena von Reibnitz 1664 1745 mit ihren von der Zwangskatholisierung bedrohten funf Kindern aus Schlesien im Jahre 1703 ein Stimmungsbild aus dem Zeitalter der Gegenreformation und des Pietismus In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 34 2015 2016 S 221 263 hier S 229 232 Normdaten Geografikum GND 4053842 4 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 248528209

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