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Götze

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Götze
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Dieser Artikel befasst sich mit dem religiösen Begriff Götze, zum Familiennamen siehe: Götze (Familienname).

Götze ist eine Bezeichnung für einen der eigenen Religion fremden Gott, insbesondere einen Abgott, also die Darstellung einer Gottheit in einem kultisch verehrten Bildwerk. Derartige „Götzenbilder“ verstoßen gegen das biblische Bilderverbot (Dtn 5,8 EU) und galten den abrahamitischen Religionen daher lange als heidnisch.

Bedeutung und Herkunft des Begriffs

Der deutsche Begriff Götze geht auf Martin Luther zurück und entspricht besonders in der Bedeutung „Abgott“ dem griechischen εἴδωλον (eidolon) und dem lateinischen idolum (vgl. Idol); der Begriff „Götzendienst“ übersetzt folglich den der Idolatrie. Im heute geläufigen Sinne von „Abgott, falscher Gott“ gebrauchte Luther den Begriff bereits 1520, weite Verbreitung fand er durch seine Verwendung in Luthers Bibelübersetzung (1534), wo „Götze“ das hebräische Wort „אֱלִיל“ („elil“) übersetzt, das eigentlich die Grundbedeutung „nichts“, „nichtig“ hat. In der biblischen Götzenpolemik (1 Chr 16,26 LUT): „כָּל-אֱלֹהֵי הָעַמִּים, אֱלִילִים“ („kol elohei haamim elilim“) übersetzte Luther: „Denn aller Heiden Götter sind Götzen.“; wörtlich übersetzt gälte hier jedoch gleichfalls: „Alle Götter der Völker sind nichts“. Als Götze gilt nach Luther in einem erweiterten Sinne alles, „woran der Mensch sein Herz hängt“ wie beispielsweise der Mammon oder im Sinne von „eine Anzubetende“ eine schöne Frau.

Die Herleitung des Begriffs bei und vor Luther ist nicht eindeutig geklärt. Seit dem Mittelhochdeutschen lässt sich götze in der Bedeutung „Bildwerk, Statue“, besonders auch „Heiligenbild“, nachweisen, wobei das Wort hier eine Diminutivform von Gott darstellt, also in etwa „kleiner Gott, Gottchen“ bedeutet, aber keineswegs abschätzig konnotiert gewesen zu sein scheint. Dass Luther dieses Wort im Sinn hatte oder auch nur kannte, darf jedoch bezweifelt werden. Friedrich Kluge zufolge ist es aufgrund inhaltlicher Erwägungen wahrscheinlicher, dass er sich mit „Götze“ vielmehr ein Schimpfwort mit der Bedeutung „Dummkopf, Schwächling“ aneignete, das seit dem 15. Jahrhundert vor allem im oberdeutschen Raum belegt ist. Dabei handelt es sich um eine vom älteren Wortgebrauch unabhängige Neuprägung, ursprünglich eine Kurz- oder Rufform des Vornamens Gottfried, wobei das Suffix -ze in diesem Fall durchaus pejorativ konnotiert ist (vgl. die Redewendung „Hinz und Kunz“, eigentlich „Heinrich und Konrad“).

Götzendienst

Das Verehren und Anbeten eines Götzen oder Gottesbildes wird als „Götzendienst“ bezeichnet. Das wohl bekannteste Beispiel aus der Bibel ist die Verehrung des „Goldenen Kalbes“, während Mose auf dem Berg Sinai die Gesetzestafeln empfängt (vgl. 2. Buch Mose 32 EU). Nach Erich Fromm überträgt der Götzendiener seine eigenen Eigenschaften teilweise auf seinen Götzen bzw. Dämonen. Dem Götzen unterwirft sich der abergläubische Mensch, er betet ihn an und bringt ihm Opfer, um die projizierten Eigenschaften verstärkt zurückzuerhalten. Als Krieger überträgt der Götzendiener beispielsweise seine Auffassung von Mut, Stärke und Tapferkeit in den Götzen und bittet diesen um Beistand, damit er ihm gemäß den eigenen Vorstellungen die gewünschten Eigenschaften im Kampf verleihen möge. Je mehr Eigenschaften der Mensch in einen Götzen projiziert, umso mehr seiner Freiheit opfert er dem irrationalen, dämonischen Glauben. Nicht nur traditionelle Gottesbilder wie das »Goldene Kalb« können vergöttlicht und als Götzen gesehen werden, sondern auch Erscheinungen wie der Staat, die Nation, ein charismatischer Führer, der Fortschritt, der Konsum, die Technik, Reichtum, Schönheit oder sonstige Symbole der Macht.

Siehe auch

  • Fetischismus
  • Avoda sara
  • Teraphim
  • Laren und Penaten

Literatur

  • Götze. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 8: Glibber–Gräzist – (IV, 1. Abteilung, Teil 5). S. Hirzel, Leipzig 1958, Sp. 1430–1450 (woerterbuchnetz.de). 
  • Maria Effinger, , Ulrich Pfisterer (Hrsg.): Götterbilder und Götzendiener in der Frühen Neuzeit. Europas Blick auf fremde Religionen. Winter, Heidelberg 2012.

Weblinks

Wiktionary: Götze – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Martin Luther: Der Große Katechismus. 1. Gebot, 1529.
  2. Jürgen Ehlers (Hrsg. und Übers.): Abū’l-Qāsem Ferdausi: Rostam – Die Legenden aus dem „Šāhnāme“. Philipp Reclam jun., Stuttgart, 2002, ISBN 3-15-050039-7, S. 364.
  3. Erich Fromm: Ihr werdet sein wie Gott. dva, Stuttgart 1982, Kap. 2, ISBN 3-421-01941-X.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jun 2025 / 22:16

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Dieser Artikel befasst sich mit dem religiosen Begriff Gotze zum Familiennamen siehe Gotze Familienname Gotze ist eine Bezeichnung fur einen der eigenen Religion fremden Gott insbesondere einen Abgott also die Darstellung einer Gottheit in einem kultisch verehrten Bildwerk Derartige Gotzenbilder verstossen gegen das biblische Bilderverbot Dtn 5 8 EU und galten den abrahamitischen Religionen daher lange als heidnisch Biblisches Gotzenbild des goldenen Kalbes in Hartmann Schedels Weltchronik Nurnberg 1493 Bedeutung und Herkunft des BegriffsDer deutsche Begriff Gotze geht auf Martin Luther zuruck und entspricht besonders in der Bedeutung Abgott dem griechischen eἴdwlon eidolon und dem lateinischen idolum vgl Idol der Begriff Gotzendienst ubersetzt folglich den der Idolatrie Im heute gelaufigen Sinne von Abgott falscher Gott gebrauchte Luther den Begriff bereits 1520 weite Verbreitung fand er durch seine Verwendung in Luthers Bibelubersetzung 1534 wo Gotze das hebraische Wort א ל יל elil ubersetzt das eigentlich die Grundbedeutung nichts nichtig hat In der biblischen Gotzenpolemik 1 Chr 16 26 LUT כ ל א ל ה י ה ע מ ים א ל יל ים kol elohei haamim elilim ubersetzte Luther Denn aller Heiden Gotter sind Gotzen wortlich ubersetzt galte hier jedoch gleichfalls Alle Gotter der Volker sind nichts Als Gotze gilt nach Luther in einem erweiterten Sinne alles woran der Mensch sein Herz hangt wie beispielsweise der Mammon oder im Sinne von eine Anzubetende eine schone Frau Die Herleitung des Begriffs bei und vor Luther ist nicht eindeutig geklart Seit dem Mittelhochdeutschen lasst sich gotze in der Bedeutung Bildwerk Statue besonders auch Heiligenbild nachweisen wobei das Wort hier eine Diminutivform von Gott darstellt also in etwa kleiner Gott Gottchen bedeutet aber keineswegs abschatzig konnotiert gewesen zu sein scheint Dass Luther dieses Wort im Sinn hatte oder auch nur kannte darf jedoch bezweifelt werden Friedrich Kluge zufolge ist es aufgrund inhaltlicher Erwagungen wahrscheinlicher dass er sich mit Gotze vielmehr ein Schimpfwort mit der Bedeutung Dummkopf Schwachling aneignete das seit dem 15 Jahrhundert vor allem im oberdeutschen Raum belegt ist Dabei handelt es sich um eine vom alteren Wortgebrauch unabhangige Neupragung ursprunglich eine Kurz oder Rufform des Vornamens Gottfried wobei das Suffix ze in diesem Fall durchaus pejorativ konnotiert ist vgl die Redewendung Hinz und Kunz eigentlich Heinrich und Konrad GotzendienstDas Verehren und Anbeten eines Gotzen oder Gottesbildes wird als Gotzendienst bezeichnet Das wohl bekannteste Beispiel aus der Bibel ist die Verehrung des Goldenen Kalbes wahrend Mose auf dem Berg Sinai die Gesetzestafeln empfangt vgl 2 Buch Mose 32 EU Nach Erich Fromm ubertragt der Gotzendiener seine eigenen Eigenschaften teilweise auf seinen Gotzen bzw Damonen Dem Gotzen unterwirft sich der aberglaubische Mensch er betet ihn an und bringt ihm Opfer um die projizierten Eigenschaften verstarkt zuruckzuerhalten Als Krieger ubertragt der Gotzendiener beispielsweise seine Auffassung von Mut Starke und Tapferkeit in den Gotzen und bittet diesen um Beistand damit er ihm gemass den eigenen Vorstellungen die gewunschten Eigenschaften im Kampf verleihen moge Je mehr Eigenschaften der Mensch in einen Gotzen projiziert umso mehr seiner Freiheit opfert er dem irrationalen damonischen Glauben Nicht nur traditionelle Gottesbilder wie das Goldene Kalb konnen vergottlicht und als Gotzen gesehen werden sondern auch Erscheinungen wie der Staat die Nation ein charismatischer Fuhrer der Fortschritt der Konsum die Technik Reichtum Schonheit oder sonstige Symbole der Macht Siehe auchFetischismus Avoda sara Teraphim Laren und PenatenLiteraturGotze In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 8 Glibber Grazist IV 1 Abteilung Teil 5 S Hirzel Leipzig 1958 Sp 1430 1450 woerterbuchnetz de Maria Effinger Ulrich Pfisterer Hrsg Gotterbilder und Gotzendiener in der Fruhen Neuzeit Europas Blick auf fremde Religionen Winter Heidelberg 2012 WeblinksWiktionary Gotze Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweiseMartin Luther Der Grosse Katechismus 1 Gebot 1529 Jurgen Ehlers Hrsg und Ubers Abu l Qasem Ferdausi Rostam Die Legenden aus dem Sahname Philipp Reclam jun Stuttgart 2002 ISBN 3 15 050039 7 S 364 Erich Fromm Ihr werdet sein wie Gott dva Stuttgart 1982 Kap 2 ISBN 3 421 01941 X

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