Günther Bögl 29 August 1932 in Wien 3 September 2020 war von 1988 bis 1995 Polizeipräsident und somit Leiter der Bundesp
Günther Bögl

Günther Bögl (* 29. August 1932 in Wien; † 3. September 2020) war von 1988 bis 1995 Polizeipräsident und somit Leiter der Bundespolizeidirektion Wien. Bögl war zuvor von 1972 bis 1987 Generalinspektor der Wiener Sicherheitswache.
Leben
Zu den Vorgängen vor Bögls Ernennung zum Polizeipräsidenten erinnerte der Wiener Journalist Gerald Freihofner 2007 aus Anlass neuer Probleme in der Wiener Polizei daran, dass Bögl und „Kripo-Chef“ Walter Schubert um die Position „ritterten“. Bögl, Neffe des ersten sozialdemokratischen Landeshauptmanns des Burgenlandes, Hans Bögl, wurde wahrheitswidrig nachgesagt, er „sei hoffnungslos überschuldet und damit erpressbar“. Seinem Gegenkandidaten wurde vorgeworfen, seine häufig auch im Dienst alkoholisierte „Kriminalisten-Führungsmannschaft“ nicht „im Griff“ zu haben und Freimaurer zu sein.
In Bögls Amtszeit hatte die Wiener Polizei unter anderem mit dem Ansturm Hunderttausender auf Wien neugieriger Tschechen und Slowaken nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs und der „Samtenen Revolution“ 1989 und mit der grundsätzlich veränderten Sicherheitslage nach dem Zerfall des Ostblocks ab 1990 zu tun.
Bögl bewohnte eine Dienstwohnung im Dachgeschoß des Gebäudes der Bundespolizeidirektion Wien, 1., Schottenring 7–9, die als „Penthouse“ bezeichnet wurde und später Repräsentationszwecken diente. 2001 berichtete das Nachrichtenmagazin „profil“, man habe in diesen Räumlichkeiten ein Gemälde entdeckt (eine Leihgabe des Historischen Museums der Stadt Wien seit den frühen 1970er Jahren), das seinem rechtmäßigen Eigentümer in der NS-Zeit entzogen worden sei. Der Bericht stand unter dem Titel „NS-Raubkunst hing im Polizeipräsidium“.
Als das Innenministerium Anfang der 1990er-Jahre für die erforderliche technische Aufrüstung der Polizeiwachzimmer in Wien nicht genügend Geld zur Verfügung stellen konnte, erreichte Bögl bei Bürgermeister Helmut Zilk 1991, dass die Stadt Wien über den „Verein der Freunde der Wiener Polizei“ Mittel zur Einrichtung von über 220 Bildschirmarbeitsplätzen bereitstellte.
1994 waren Günther Bögls Ehegattin und Tochter in den so genannten „Maturaskandal“ verwickelt, in dem es um unrechtmäßig ausgestellte Reifeprüfungszeugnisse ging. Bögl nahm dies zum Anlass, zwei Jahre vor dem gesetzlichen Pensionsantrittsalter für Männer um Versetzung in den Ruhestand anzusuchen.
Nach seiner per 30. Juni 1995 erfolgten Pensionierung wurde er vom Innenministerium per Werkvertrag als Koordinator für Aus- und Weiterbildung beschäftigt. In dieser Funktion untersuchte er 1996 mit einem Team die Aus- und Fortbildungssituation der Polizei in Bosnien. 1997 initiierte er gemeinsam mit Landeshauptmann Erwin Pröll eine Sicherheitsaktion an Schulen in Niederösterreich. Weiters engagierte er sich im Verein „Weißer Ring“ und im Sozialmedizinischen Dienst Österreich (SMD). Er wurde am Döblinger Friedhof bestattet.
Schriften
- Günther Bögl und Harald Seyrl: Die Wiener Polizei im Spiegel der Zeiten. Eine Chronik in Bildern [1547–1992], 408 Seiten. Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1992, ISBN 3-7046-0357-0
Auszeichnungen
- 1998: Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
Einzelnachweise
- Franz Schnabl, Harald Seyrl: 133 Jahre Wiener Polizei: ein reich bebilderter Spaziergang durch die Geschichte der Sicherheitswache, Echo-Verlag, Wien 2002, ISBN 3-901761-18-7
- Kurier vom 4. September 2020: Ehemaliger Wiener Polizeipräsident Günther Bögl gestorben, abgerufen am 5. September 2020
- Wiener Zeitung vom 24. März 2007 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- APA-Originaltextservice, 25. November 2001
- Kontrollamtsbericht 2008 über den Verein der Freunde der Wiener Polizei, S. 9 f. (PDF; 213 kB)
- Anfrage der Nationalratsabgeordneten Helene Partik-Pablé (PDF; 14 kB)
- Website des Vereins Weißer Ring ( vom 22. August 2007 im Internet Archive)
- Günther Bögl in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at
- Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)
Weblinks
- Nachruf im Magazin Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 11–12/20
Personendaten | |
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NAME | Bögl, Günther |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Polizist, Polizeipräsident von Wien |
GEBURTSDATUM | 29. August 1932 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 3. September 2020 |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Gunther Bogl 29 August 1932 in Wien 3 September 2020 war von 1988 bis 1995 Polizeiprasident und somit Leiter der Bundespolizeidirektion Wien Bogl war zuvor von 1972 bis 1987 Generalinspektor der Wiener Sicherheitswache LebenZu den Vorgangen vor Bogls Ernennung zum Polizeiprasidenten erinnerte der Wiener Journalist Gerald Freihofner 2007 aus Anlass neuer Probleme in der Wiener Polizei daran dass Bogl und Kripo Chef Walter Schubert um die Position ritterten Bogl Neffe des ersten sozialdemokratischen Landeshauptmanns des Burgenlandes Hans Bogl wurde wahrheitswidrig nachgesagt er sei hoffnungslos uberschuldet und damit erpressbar Seinem Gegenkandidaten wurde vorgeworfen seine haufig auch im Dienst alkoholisierte Kriminalisten Fuhrungsmannschaft nicht im Griff zu haben und Freimaurer zu sein In Bogls Amtszeit hatte die Wiener Polizei unter anderem mit dem Ansturm Hunderttausender auf Wien neugieriger Tschechen und Slowaken nach der Offnung des Eisernen Vorhangs und der Samtenen Revolution 1989 und mit der grundsatzlich veranderten Sicherheitslage nach dem Zerfall des Ostblocks ab 1990 zu tun Bogl bewohnte eine Dienstwohnung im Dachgeschoss des Gebaudes der Bundespolizeidirektion Wien 1 Schottenring 7 9 die als Penthouse bezeichnet wurde und spater Reprasentationszwecken diente 2001 berichtete das Nachrichtenmagazin profil man habe in diesen Raumlichkeiten ein Gemalde entdeckt eine Leihgabe des Historischen Museums der Stadt Wien seit den fruhen 1970er Jahren das seinem rechtmassigen Eigentumer in der NS Zeit entzogen worden sei Der Bericht stand unter dem Titel NS Raubkunst hing im Polizeiprasidium Als das Innenministerium Anfang der 1990er Jahre fur die erforderliche technische Aufrustung der Polizeiwachzimmer in Wien nicht genugend Geld zur Verfugung stellen konnte erreichte Bogl bei Burgermeister Helmut Zilk 1991 dass die Stadt Wien uber den Verein der Freunde der Wiener Polizei Mittel zur Einrichtung von uber 220 Bildschirmarbeitsplatzen bereitstellte 1994 waren Gunther Bogls Ehegattin und Tochter in den so genannten Maturaskandal verwickelt in dem es um unrechtmassig ausgestellte Reifeprufungszeugnisse ging Bogl nahm dies zum Anlass zwei Jahre vor dem gesetzlichen Pensionsantrittsalter fur Manner um Versetzung in den Ruhestand anzusuchen Nach seiner per 30 Juni 1995 erfolgten Pensionierung wurde er vom Innenministerium per Werkvertrag als Koordinator fur Aus und Weiterbildung beschaftigt In dieser Funktion untersuchte er 1996 mit einem Team die Aus und Fortbildungssituation der Polizei in Bosnien 1997 initiierte er gemeinsam mit Landeshauptmann Erwin Proll eine Sicherheitsaktion an Schulen in Niederosterreich Weiters engagierte er sich im Verein Weisser Ring und im Sozialmedizinischen Dienst Osterreich SMD Er wurde am Doblinger Friedhof bestattet SchriftenGunther Bogl und Harald Seyrl Die Wiener Polizei im Spiegel der Zeiten Eine Chronik in Bildern 1547 1992 408 Seiten Verlag der Osterreichischen Staatsdruckerei Wien 1992 ISBN 3 7046 0357 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