Die Güstrower Apostel sind zwölf Skulpturen aus Holz die um 1530 für den Güstrower Dom geschaffen wurden Sie werden dem
Güstrower Apostel

Die Güstrower Apostel sind zwölf Skulpturen aus Holz, die um 1530 für den Güstrower Dom geschaffen wurden. Sie werden dem Lübecker Meister Claus Berg zugeschrieben. Die etwa 130 cm hohen Kunstwerke werden seit dem 20. Jahrhundert auch „Apostel des Nordens“ genannt.
Beschreibung
Dargestellt sind Simon Petrus und Andreas, Jacobus der Ältere und Johannes, Matthäus, Jacobus der Jüngere, Simon Zelotes, Matthias, Philippus, Bartholomäus, Thomas und Judas Thaddäus, jeweils mit ihrem Ikonografischen Heiligenattribut. Die heutigen Attribute sind jedoch spätere Ergänzungen, einige Benennungen sind daher unsicher. Nur elf der Apostel sind tatsächlich dem Bildschnitzer Claus Berg zuzuordnen; der Apostel Johannes stammt von einem unbekannten Meister. Die zwölf Standbilder bestehen aus hartem Eichenholz; ursprünglich bemalt, wurde die ursprüngliche Fassung in nachmittelalterlicher Zeit bis auf winzige Reste abgelaugt. Die Skulpturen sind daher heute holzsichtig. Ihr heutiger Aufstellungsort ist links und rechts in den Langhausarkaden des Doms.Jan Friedrich Richter vermutet, dass sie ursprünglich für die Altarflügel eines monumentalen Kreuzaltar-Projekts gedacht waren. Dieses Retabel wurde vermutlich nie fertiggestellt, nachdem Claus Berg Mitte der 1530er Jahre verstorben war.
Rezeptionsgeschichte
Die fast expressionistisch gestalteten Apostel wurden Anfang des 20. Jahrhunderts in ihrer Bedeutung erkannt und für die Kunstgeschichte entdeckt. Auf der historischen Ausstellung kirchlichen Kunstgewerbes in Schwerin 1911 erregten vier dieser Holzfiguren besondere Aufmerksamkeit.Walter Josephi bezeichnete die Güstrower Apostel als die bedeutendste Schnitzkunst, die in Mecklenburg zu finden ist: „Es sind seltsam aufgeregte Gestalten […] von einem Realismus und von einer Tiefe der Charakterwiedergabe, daß sie geradezu faszinierend wirken. Überhaupt dürfte es wenig Werke der deutschen Schnitzkunst geben, die so zu fesseln vermöchten. Hier sind nicht die abgeklärten, stillen Denker dargestellt, die ernsten und ruhigen Künder des Wortes, das hier sind wilde Streiter […] Feurige Entschlossenheit, wilder, nie versagender Mut, äußerster Wagesinn, unauslöschliche Streit- und Händelsucht scheinen unter den niedrigen Stirnen zu wohnen.“
Heinz Mansfeld verwies auf die Bezüge zum Werk Ernst Barlachs und verglich Barlachs Schwertzieher aus dem Jahr 1911 mit der Statue des Apostels Andreas.
Galerie
- Andreas mit dem Schrägkreuz
- Bartholomäus mit dem Messer
- Jakobus der Ältere mit dem Pilgerhut
- Jakobus der Jüngere mit der Walkstange
- Johannes mit dem Giftkelch
- Judas Thaddäus mit der Hellebarde
- Matthäus mit dem Messstab
- Matthias mit dem Beil
- Petrus mit den Schlüsseln
- Philippus mit dem Kreuzstab
- Simon mit der Säge
- Thomas mit der Lanze
Literatur
- Walter Josephi: Die Apostel des Güstrower Doms. In: Monatshefte für Kunstwissenschaft 5 (1912), S. 132 f.
- Walter Josephi: Die Güstrower Domapostel (= Mecklenburgische Bilderhefte, Bd. 5). Carl Hinstorffs Verlag, Rostock 1931.
- Karin Wörner: Claus Berg als Bildschnitzer der Güstrower Apostelfiguren. In: Uwe Albrecht, Jan von Bonsdorff (Hrsg.): Figur und Raum. Mittelalterliche Holzbildwerke im historischen und kunstgeographischen Kontext. Berlin 1994, S. 249–258.
- Jan Friedrich Richter: Claus Berg. Retabelproduktion des Spätmittelalters im Ostseeraum (= Denkmäler Deutscher Kunst). Deutscher Verlag für Kunstwissenschaften, Berlin 2007, S. 125–131.
Weblinks
- Literatur über Güstrower Apostel in der Landesbibliographie MV
Einzelnachweise
- Dom zu Güstrow. Die 12 Apostel. Abgerufen am 17. Mai 2023.
- Mathias Mastaler: Kirchengeschichte: Der „Dom“ zu Güstrow. Abgerufen am 17. Mai 2023.
- Walter Josephi: Die Apostel des Güstrower Doms. In: Monatshefte für Kunstwissenschaft. Band 5, Nr. 4, 1912, S. 132–133.
- Richter (Lit.)
- Heinz Mansfeld: Die spätgotische Plastik in Mecklenburg und das Werk Ernst Barlachs: [zur Ausstellung "Ernst Barlach" in Verbindung mit der Ausstellung "Spätgotische Holzplastik aus Mecklenburg", Dezember 1951 - Februar 1952]. Berlin: Deutsche Akademie der Künste 1951, S. 457
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Gustrower Apostel sind zwolf Skulpturen aus Holz die um 1530 fur den Gustrower Dom geschaffen wurden Sie werden dem Lubecker Meister Claus Berg zugeschrieben Die etwa 130 cm hohen Kunstwerke werden seit dem 20 Jahrhundert auch Apostel des Nordens genannt Funf der 12 SkulpturenBeschreibungDargestellt sind Simon Petrus und Andreas Jacobus der Altere und Johannes Matthaus Jacobus der Jungere Simon Zelotes Matthias Philippus Bartholomaus Thomas und Judas Thaddaus jeweils mit ihrem Ikonografischen Heiligenattribut Die heutigen Attribute sind jedoch spatere Erganzungen einige Benennungen sind daher unsicher Nur elf der Apostel sind tatsachlich dem Bildschnitzer Claus Berg zuzuordnen der Apostel Johannes stammt von einem unbekannten Meister Die zwolf Standbilder bestehen aus hartem Eichenholz ursprunglich bemalt wurde die ursprungliche Fassung in nachmittelalterlicher Zeit bis auf winzige Reste abgelaugt Die Skulpturen sind daher heute holzsichtig Ihr heutiger Aufstellungsort ist links und rechts in den Langhausarkaden des Doms Jan Friedrich Richter vermutet dass sie ursprunglich fur die Altarflugel eines monumentalen Kreuzaltar Projekts gedacht waren Dieses Retabel wurde vermutlich nie fertiggestellt nachdem Claus Berg Mitte der 1530er Jahre verstorben war RezeptionsgeschichteDie fast expressionistisch gestalteten Apostel wurden Anfang des 20 Jahrhunderts in ihrer Bedeutung erkannt und fur die Kunstgeschichte entdeckt Auf der historischen Ausstellung kirchlichen Kunstgewerbes in Schwerin 1911 erregten vier dieser Holzfiguren besondere Aufmerksamkeit Walter Josephi bezeichnete die Gustrower Apostel als die bedeutendste Schnitzkunst die in Mecklenburg zu finden ist Es sind seltsam aufgeregte Gestalten von einem Realismus und von einer Tiefe der Charakterwiedergabe dass sie geradezu faszinierend wirken Uberhaupt durfte es wenig Werke der deutschen Schnitzkunst geben die so zu fesseln vermochten Hier sind nicht die abgeklarten stillen Denker dargestellt die ernsten und ruhigen Kunder des Wortes das hier sind wilde Streiter Feurige Entschlossenheit wilder nie versagender Mut ausserster Wagesinn unausloschliche Streit und Handelsucht scheinen unter den niedrigen Stirnen zu wohnen Heinz Mansfeld verwies auf die Bezuge zum Werk Ernst Barlachs und verglich Barlachs Schwertzieher aus dem Jahr 1911 mit der Statue des Apostels Andreas GalerieAndreas mit dem Schragkreuz Bartholomaus mit dem Messer Jakobus der Altere mit dem Pilgerhut Jakobus der Jungere mit der Walkstange Johannes mit dem Giftkelch Judas Thaddaus mit der Hellebarde Matthaus mit dem Messstab Matthias mit dem Beil Petrus mit den Schlusseln Philippus mit dem Kreuzstab Simon mit der Sage Thomas mit der LanzeLiteraturWalter Josephi Die Apostel des Gustrower Doms In Monatshefte fur Kunstwissenschaft 5 1912 S 132 f Walter Josephi Die Gustrower Domapostel Mecklenburgische Bilderhefte Bd 5 Carl Hinstorffs Verlag Rostock 1931 Karin Worner Claus Berg als Bildschnitzer der Gustrower Apostelfiguren In Uwe Albrecht Jan von Bonsdorff Hrsg Figur und Raum Mittelalterliche Holzbildwerke im historischen und kunstgeographischen Kontext Berlin 1994 S 249 258 Jan Friedrich Richter Claus Berg Retabelproduktion des Spatmittelalters im Ostseeraum Denkmaler Deutscher Kunst Deutscher Verlag fur Kunstwissenschaften Berlin 2007 S 125 131 WeblinksCommons Gustrower Apostel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Gustrower Apostel in der Landesbibliographie MVEinzelnachweiseDom zu Gustrow Die 12 Apostel Abgerufen am 17 Mai 2023 Mathias Mastaler Kirchengeschichte Der Dom zu Gustrow Abgerufen am 17 Mai 2023 Walter Josephi Die Apostel des Gustrower Doms In Monatshefte fur Kunstwissenschaft Band 5 Nr 4 1912 S 132 133 Richter Lit Heinz Mansfeld Die spatgotische Plastik in Mecklenburg und das Werk Ernst Barlachs zur Ausstellung Ernst Barlach in Verbindung mit der Ausstellung Spatgotische Holzplastik aus Mecklenburg Dezember 1951 Februar 1952 Berlin Deutsche Akademie der Kunste 1951 S 457