Die Gabelblattgewächse Psilotaceae auch Urfarne genannt sind eine Familie der Klasse Psilotopsida die zu den Farnen gehö
Gabelblattgewächse

Die Gabelblattgewächse (Psilotaceae), auch Urfarne genannt, sind eine Familie der Klasse Psilotopsida, die zu den Farnen gehört. Durch das Fehlen von Wurzeln, ihre reduzierten Blätter und die gabelige Verzweigung wirken sie sehr urtümlich.
Gabelblattgewächse | ||||||||||||
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Psilotum nudum | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Ordnung | ||||||||||||
Psilotales | ||||||||||||
Prantl | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Psilotaceae | ||||||||||||
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Merkmale
Die Gabelblattgewächse (Psilotaceae) sind unter den rezenten Landpflanzen die am wenigsten komplex aufgebauten Gefäßpflanzen. Der Sporophyt ist ausdauernd und besitzt keine Wurzel. Er bildet Rhizome, an denen Rhizoide sitzen. Auch der Embryo besitzt keine Wurzelanlage. Die Sprossachse ist niedrig und dichotom (gabelig) verzweigt. Dabei liegt keine echte Dichotomie vor, sondern neben der alten Scheitelzelle wird eine benachbarte Zelle zur zweiten Scheitelzelle bestimmt. Die Achse trägt reduzierte Blätter ohne oder mit einem Leitbündel. Die oberirdischen Achsen besitzen eine Aktinostele oder annähernd eine Siphonostele, wobei das Mark verholzt ist.
Die Sporangien sind groß, ihre Wand ist zwei Zellschichten dick (eusporangiat). Ein Anulus als Öffnungsmechanismus fehlt. Zwei bis drei Sporangien sind zu einem Synangium verschmolzen und stehen scheinbar an der adaxialen (zur Sprossachse weisenden) Seite eines Gabelblattes. Ein Tapetum fehlt. Die Sporen werden von sterilen Archesporzellen ernährt.
Die Sporen sind alle gleich groß (homospor), nierenförmig, monolet (besitzen eine Narbe). Sie werden zu vielen (über 1000) pro Sporangium gebildet.
Bei Psilotum wächst der Gametophyt unterirdisch, ist nicht photosynthetisch aktiv und ernährt sich durch die Mykorrhiza. Die Gametophyten werden einige Zentimeter groß und sind walzenförmig und verzweigt. Die Antheridien sitzen an der Oberfläche und sind vielkammerig, die Spermatozoiden sind vielgeißelig. Die Archegonien sind klein und eingesenkt. Kräftig entwickelte Gametophyten besitzen Leitbündel mit verholzten Ringtracheiden sowie eine Endodermis.
Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 52.
Verbreitung
Die Gabelblattgewächse kommen vorwiegend in den Tropen vor und leben terrestrisch oder epiphytisch.
Systematik
Die systematische Stellung der Gabelblattgewächse war lange Zeit umstritten. Teilweise wurden sie sogar mit den Urfarnen als die basale Gruppe der Gefäßpflanzen angesehen. Molekularbiologische Untersuchungen haben sie jedoch eindeutig zu den Farnen gestellt, wo sie die Schwestergruppe der Natternzungengewächse bilden.
Die Familie enthält die zwei Gattungen mit ca. 12 Arten:
- Psilotum Sw. mit zwei Arten. Sie kommen bevorzugt in Symbiose mit Pilzen vor (Mykorrhiza). Die Pflanzen haben keine Blätter; die Photosynthese geschieht in den Sprossen.
- Bernh. mit mindestens 10 Arten. Die Arten sind oft Epiphyten auf Baumfarnen der Gattung Dicksonia. Der Spross ist von bis zu 2 cm langen blattähnlichen Schuppen umgeben. Die Gattung wird nicht mehr als eigene Familie Tmesipteridaceae geführt. Folgende Arten gehören dazu (Auswahl):
- N.A.Wakef.: Sie wurde aus Australien erstbeschrieben.
- (Spreng.) Bernh., Vorkommen: Australien, Tasmanien, Neuseeland.
- P.A. Dang., Vorkommen: Neukaledonien.
Von den Gabelblattgewächsen sind keine Fossilien bekannt. Aufgrund von molekularen Uhren wurde errechnet, dass sie sich bereits im Karbon von ihrer Schwestergruppe, den Natternzungengewächsen, getrennt haben.
Belege
- Peter Sitte, Elmar Weiler, Joachim W. Kadereit, Andreas Bresinsky, Christian Körner: Lehrbuch der Botanik für Hochschulen. Begründet von Eduard Strasburger. 35. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2002, ISBN 3-8274-1010-X, S. 734.
- Alan R. Smith, Kathleen M. Pryer, Eric Schuettpelz, Petra Korall, Harald Schneider, Paul G. Wolf: A classification for extant ferns. In: Taxon. Band 55, Nr. 3, 2006, ISSN 0040-0262, S. 705–731, Abstract, PDF-Datei.
- John W. Thieret: Psilotaceae. In Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 2: Pteridophytes and Gymnosperms. Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 1993, ISBN 0-19-508242-7, S. 16–17 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). online. (englisch)
Einzelnachweise
- Kathleen M. Pryer, Eric Schuettpelz, Paul G. Wolf, Harald Schneider, Alan R. Smith, Raymond Cranfill: Phylogeny and evolution of ferns (Monilophytes) with a focus on the early leptosporangiate divergences. In: American Journal of Botany. Band 91, Nr. 10, 2004, S. 1582–1598, doi:10.3732/ajb.91.10.1582.
- Alan R. Smith, Kathleen M. Pryer, Eric Schuettpelz, Petra Korall, Harald Schneider, Paul G. Wolf: A classification for extant ferns. In: Taxon. Band 55, Nr. 3, 2006, ISSN 0040-0262, S. 705–731, Abstract ( vom 12. Februar 2017 im Internet Archive), PDF-Datei ( vom 8. Januar 2013 im Internet Archive).
Weblinks
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Gabelblattgewachse Psilotaceae auch Urfarne genannt sind eine Familie der Klasse Psilotopsida die zu den Farnen gehort Durch das Fehlen von Wurzeln ihre reduzierten Blatter und die gabelige Verzweigung wirken sie sehr urtumlich GabelblattgewachsePsilotum nudumSystematikReich Pflanzen Plantae Abteilung Gefasspflanzen Tracheophyta FarneKlasse PsilotopsidaOrdnung GabelblattartigeFamilie GabelblattgewachseWissenschaftlicher Name der OrdnungPsilotalesPrantlWissenschaftlicher Name der FamiliePsilotaceae amp MerkmaleDie Gabelblattgewachse Psilotaceae sind unter den rezenten Landpflanzen die am wenigsten komplex aufgebauten Gefasspflanzen Der Sporophyt ist ausdauernd und besitzt keine Wurzel Er bildet Rhizome an denen Rhizoide sitzen Auch der Embryo besitzt keine Wurzelanlage Die Sprossachse ist niedrig und dichotom gabelig verzweigt Dabei liegt keine echte Dichotomie vor sondern neben der alten Scheitelzelle wird eine benachbarte Zelle zur zweiten Scheitelzelle bestimmt Die Achse tragt reduzierte Blatter ohne oder mit einem Leitbundel Die oberirdischen Achsen besitzen eine Aktinostele oder annahernd eine Siphonostele wobei das Mark verholzt ist Rhizome von PsilotumAchsen von Psilotum mit Sporangien Die Sporangien sind gross ihre Wand ist zwei Zellschichten dick eusporangiat Ein Anulus als Offnungsmechanismus fehlt Zwei bis drei Sporangien sind zu einem Synangium verschmolzen und stehen scheinbar an der adaxialen zur Sprossachse weisenden Seite eines Gabelblattes Ein Tapetum fehlt Die Sporen werden von sterilen Archesporzellen ernahrt Die Sporen sind alle gleich gross homospor nierenformig monolet besitzen eine Narbe Sie werden zu vielen uber 1000 pro Sporangium gebildet Bei Psilotum wachst der Gametophyt unterirdisch ist nicht photosynthetisch aktiv und ernahrt sich durch die Mykorrhiza Die Gametophyten werden einige Zentimeter gross und sind walzenformig und verzweigt Die Antheridien sitzen an der Oberflache und sind vielkammerig die Spermatozoiden sind vielgeisselig Die Archegonien sind klein und eingesenkt Kraftig entwickelte Gametophyten besitzen Leitbundel mit verholzten Ringtracheiden sowie eine Endodermis Die Chromosomengrundzahl betragt x 52 auf HawaiiVerbreitungDie Gabelblattgewachse kommen vorwiegend in den Tropen vor und leben terrestrisch oder epiphytisch SystematikDie systematische Stellung der Gabelblattgewachse war lange Zeit umstritten Teilweise wurden sie sogar mit den Urfarnen als die basale Gruppe der Gefasspflanzen angesehen Molekularbiologische Untersuchungen haben sie jedoch eindeutig zu den Farnen gestellt wo sie die Schwestergruppe der Natternzungengewachse bilden Die Familie enthalt die zwei Gattungen mit ca 12 Arten Psilotum Sw mit zwei Arten Sie kommen bevorzugt in Symbiose mit Pilzen vor Mykorrhiza Die Pflanzen haben keine Blatter die Photosynthese geschieht in den Sprossen Bernh mit mindestens 10 Arten Die Arten sind oft Epiphyten auf Baumfarnen der Gattung Dicksonia Der Spross ist von bis zu 2 cm langen blattahnlichen Schuppen umgeben Die Gattung wird nicht mehr als eigene Familie Tmesipteridaceae gefuhrt Folgende Arten gehoren dazu Auswahl N A Wakef Sie wurde aus Australien erstbeschrieben Spreng Bernh Vorkommen Australien Tasmanien Neuseeland P A Dang Vorkommen Neukaledonien Von den Gabelblattgewachsen sind keine Fossilien bekannt Aufgrund von molekularen Uhren wurde errechnet dass sie sich bereits im Karbon von ihrer Schwestergruppe den Natternzungengewachsen getrennt haben BelegePeter Sitte Elmar Weiler Joachim W Kadereit Andreas Bresinsky Christian Korner Lehrbuch der Botanik fur Hochschulen Begrundet von Eduard Strasburger 35 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2002 ISBN 3 8274 1010 X S 734 Alan R Smith Kathleen M Pryer Eric Schuettpelz Petra Korall Harald Schneider Paul G Wolf A classification for extant ferns In Taxon Band 55 Nr 3 2006 ISSN 0040 0262 S 705 731 Abstract PDF Datei John W Thieret Psilotaceae In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 2 Pteridophytes and Gymnosperms Oxford University Press New York Oxford u a 1993 ISBN 0 19 508242 7 S 16 17 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche online englisch Einzelnachweise Kathleen M Pryer Eric Schuettpelz Paul G Wolf Harald Schneider Alan R Smith Raymond Cranfill Phylogeny and evolution of ferns Monilophytes with a focus on the early leptosporangiate divergences In American Journal of Botany Band 91 Nr 10 2004 S 1582 1598 doi 10 3732 ajb 91 10 1582 Alan R Smith Kathleen M Pryer Eric Schuettpelz Petra Korall Harald Schneider Paul G Wolf A classification for extant ferns In Taxon Band 55 Nr 3 2006 ISSN 0040 0262 S 705 731 Abstract Memento vom 12 Februar 2017 im Internet Archive PDF Datei Memento vom 8 Januar 2013 im Internet Archive WeblinksCommons Gabelblattgewachse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien