Die komplexen Zahlen stellen eine Erweiterung der reellen Zahlen dar Ziel der Erweiterung ist es algebraische Gleichunge
Gaußsche Zahlenebene

Die komplexen Zahlen stellen eine Erweiterung der reellen Zahlen dar. Ziel der Erweiterung ist es, algebraische Gleichungen wie bzw. lösbar zu machen. Im Gegensatz zu den Erweiterungen reicht es hier nicht mehr aus, die Zahlen „linksseitig“ zu erweitern (ganze Zahlen) oder „dichter zu stopfen“ (rationale und reelle Zahlen), sondern man wechselt von einer Zahlengeraden zu einer Zahlenebene.
steht für die Menge der komplexen Zahlen
Da die Quadrate aller reellen Zahlen größer oder gleich 0 sind, kann die Lösung der Gleichung keine reelle Zahl sein. Man braucht eine ganz neue Zahl, die man üblicherweise nennt, mit der Eigenschaft Diese Zahl wird als imaginäre Einheit bezeichnet.
Komplexe Zahlen werden als Summe definiert, wobei als Realteil und als Imaginärteil bezeichnet wird. Beides sind reelle Zahlen. Die Zahl ist die oben definierte imaginäre Einheit. Auf die so definierten komplexen Zahlen lassen sich die üblichen Rechenregeln für reelle Zahlen anwenden, wobei wie eine Konstante verwendet wird und durch ersetzt werden kann und umgekehrt. Für die Menge der komplexen Zahlen wird das Symbol (ℂ als Unicode-Zeichen U+2102
, siehe Buchstaben mit Doppelstrich) verwendet.
Der so konstruierte Zahlenbereich der komplexen Zahlen bildet einen Erweiterungskörper der reellen Zahlen und hat eine Reihe vorteilhafter Eigenschaften, die sich in vielen Bereichen der Natur- und Ingenieurwissenschaften als äußerst nützlich erwiesen haben. Einer der Gründe für diese nützlichen Eigenschaften ist die algebraische Abgeschlossenheit der komplexen Zahlen. Dies bedeutet, dass jede algebraische Gleichung positiven Grades über den komplexen Zahlen eine Lösung besitzt, was für reelle Zahlen nicht gilt. Diese Eigenschaft ist der Inhalt des Fundamentalsatzes der Algebra. Ein weiterer Grund ist ein Zusammenhang zwischen trigonometrischen Funktionen und der Exponentialfunktion (Eulerformel), der über die komplexen Zahlen hergestellt werden kann. Ferner ist jede auf einer offenen Menge einmal komplex differenzierbare Funktion dort auch beliebig oft differenzierbar – anders als in der Analysis der reellen Zahlen. Die Eigenschaften von Funktionen mit komplexen Argumenten sind Gegenstand der Funktionentheorie, auch komplexe Analysis genannt.
In der Elektrotechnik wird stattdessen der Buchstabe verwendet, um einer Verwechslung mit einer (durch oder bezeichneten) von der Zeit abhängigen Stromstärke vorzubeugen, allerdings erhöht dies die Verwechslungsgefahr mit der Stromdichte in der Elektrodynamik.
Definition
Die komplexen Zahlen lassen sich als Zahlbereich im Sinne einer Menge von Zahlen, für die die Grundrechenarten Addition, Multiplikation, Subtraktion und Division erklärt sind, mit den folgenden Eigenschaften definieren:
- Die reellen Zahlen sind in den komplexen Zahlen enthalten. Das heißt, dass jede reelle Zahl eine komplexe Zahl ist.
- Das Assoziativgesetz und das Kommutativgesetz gelten für die Addition und die Multiplikation komplexer Zahlen.
- Das Distributivgesetz gilt.
- Für jede komplexe Zahl existiert eine komplexe Zahl , sodass:
- Für jede von Null verschiedene komplexe Zahl existiert eine komplexe Zahl , sodass:
- Es existiert eine komplexe Zahl mit der Eigenschaft:
- Unter allen Zahlbereichen mit den zuvor genannten Eigenschaften sind die komplexen Zahlen minimal.
Die letzte Forderung ist gleichbedeutend damit, dass sich jede komplexe Zahl in der Form (bzw. in verkürzter Notation oder auch ) mit reellen Zahlen und darstellen lässt. Die imaginäre Einheit ist dabei keine reelle Zahl. Die Existenz eines solchen Zahlbereichs wird im Abschnitt zur Konstruktion der komplexen Zahlen nachgewiesen.
Unter Verwendung der Begriffe Körper und Isomorphie lässt sich das so formulieren: Es gibt minimale Körper, die den Körper der reellen Zahlen und ein Element mit der Eigenschaft enthalten. In einem solchen Körper hat jedes Element eine und nur eine Darstellung als mit reellen Die komplexen Zahlen sind isomorph zu jedem solchen Körper.
Wie gesagt, werden die Koeffizienten als Real- bzw. Imaginärteil von bezeichnet. Dafür haben sich zwei typografische Schreibweisen etabliert:
- und (Schreibweise der Operatoren ohne besondere Ausschreibung)
- und (Schreibweise der Operatoren in Frakturschrift)
In der Elektrotechnik wird das kleine i schon für zeitlich veränderliche Ströme verwendet (siehe Wechselstrom) und kann zu Verwechslungen mit der imaginären Einheit führen. Daher wird in der Elektrotechnik üblicherweise für die imaginäre Einheit die Bezeichnung gewählt, wie dies auch in der Norm DIN 1302 festgelegt ist.
In der Physik wird zwischen für die Stromstärke bei Wechselstrom und durch die Art der Darstellung des Buchstabens für die imaginäre Einheit unterschieden. Dies führt durch die Trennung beim aufmerksamen Leser nicht zu Verwechslungen und wird in dieser Form weitgehend sowohl in der physikalisch-experimentellen als auch in der physikalisch-theoretischen Literatur angewandt; handschriftlich ist diese Feinheit allerdings nicht zu halten, weshalb häufig das als Symbol für die imaginäre Einheit verwendet wird. Siehe auch: Komplexe Wechselstromrechnung
Komplexe Zahlen können gemäß DIN 1304-1 und -3 unterstrichen dargestellt werden, um sie von reellen Zahlen zu unterscheiden. Siehe auch: Phasor.
Grundlegende Eigenschaften
Darstellung von komplexen Zahlen in der komplexen Zahlenebene
Während sich die Menge der reellen Zahlen als Punkte auf einer Zahlengeraden darstellen lässt, lässt sich die Menge der komplexen Zahlen als Punkte auf einer Ebene (komplexe Ebene, gaußsche Zahlenebene) darstellen. Da die komplexen Zahlen einen zweidimensionalen reellen Vektorraum definieren, kann die komplexe Ebene mit einem kartesischen Koordinatensystem versehen werden, das von den beiden orthogonalen Vektoren und aufgespannt wird. Es ist üblich, innerhalb diesem die reellen Zahlen über eine waagerechte und die imaginären Zahlen über eine senkrechte Achse darzustellen. Eine komplexe Zahl mit besitzt dann die „horizontale Koordinate“ und die „vertikale Koordinate“ , wird also mit dem Zahlenpaar identifiziert. Entsprechend bildet eine Basis des -Vektorraumes .
Gemäß Definition entspricht die Addition komplexer Zahlen einer Vektoraddition, wobei man die Punkte in der Zahlenebene mit ihren Ortsvektoren identifiziert. Die Subtraktion komplexer Zahlen entspricht einer Vektorsubtraktion. Die Multiplikation ist in der gaußschen Ebene eine Drehstreckung, was nach Einführung der Polarform weiter unten klarer werden sollte.
Es gibt mehrere Möglichkeiten der Darstellung von komplexen Zahlen:
- Darstellung in kartesischen Koordinaten , gelegentlich auch algebraische Form genannt, als Summe des reellen und des rein imaginären Anteils mit folgenden Schreibweisen, also
- oder auch .
- Darstellung in Polarkoordinaten bzw. in Polardarstellung als Produkt des absoluten Betrages gedreht um den Winkel mit folgenden Schreibweisen:
- ,
- ,
Hierbei wird der Faktor als Phasenfaktor und der Winkel auch als Argument der komplexen Zahl (in Polardarstellung) bezeichnet. Hintergrund dieser Darstellung ist die Eulersche Formel, die über die komplexen Zahlen einen fundamentalen Zusammenhang zwischen der natürlichen Exponentialfunktion und den trigonometrischen Funktionen herstellt. Alle oberen Schreibweisen stellen demnach exakt den gleichen Sachverhalt dar. Es ist zu beachten, dass die komplexe Zahl kein Argument besitzt, weshalb hier keine Darstellung in Polarkoordinaten im oberen Sinne möglich ist.
Eine Umwandlung von kartesischer Form in Polarform ist mittels und
möglich. Setzt man , ergo und , so ist die Gleichheit zur arctan2-Funktion eine Konsequenz aus der Halbwinkelformel
Die linke Seite lässt sich im „vollen Winkelbereich des Hauptarguments“ unter Anwendung des Arkustangens zu umformen. Ist hingegen , also auf der rechten Halbebene, so kann die Gleichung vereinfachend auch zu aufgelöst werden.
Komplexe Konjugation
Ändert man das Vorzeichen des Imaginärteils einer komplexen Zahl so erhält man die zu konjugiert komplexe Zahl (manchmal auch geschrieben).
Die Konjugation ist ein (involutorischer) Körperautomorphismus, da sie mit Addition und Multiplikation verträglich ist, d. h., für alle gilt
In der Polardarstellung hat die konjugiert komplexe Zahl bei unverändertem Betrag gerade den negativen Winkel von Man kann die Konjugation in der komplexen Zahlenebene also als die Spiegelung an der reellen Achse interpretieren. Insbesondere werden unter der Konjugation genau die reellen Zahlen auf sich selbst abgebildet.
Das Produkt aus einer komplexen Zahl und ihrer komplex Konjugierten ergibt das Quadrat ihres Betrages:
Die komplexen Zahlen bilden damit ein triviales Beispiel einer C*-Algebra.
Die Summe aus einer komplexen Zahl und ihrer komplex Konjugierten ergibt das 2-Fache ihres Realteils:
Die Differenz aus einer komplexen Zahl und ihrer komplex Konjugierten ergibt das -Fache ihres Imaginärteils:
Als normierter, metrischer und topologischer Raum
Die durch die Abstandsfunktion induzierte Metrik versieht den komplexen Vektorraum mit seiner Standardtopologie. Sie stimmt mit der Produkttopologie von überein, so wie auch die Einschränkung von auf mit der Standardmetrik auf übereinstimmt. Der Betrag einer komplexen Zahl berechnet sich durch , wobei der nichtnegative Wert der Quadratwurzel gewählt wird. Zum Beispiel gilt
Beide Räume, sowie , sind vollständig unter diesen Metriken. Auf beiden Räumen lässt sich der topologische Begriff der Stetigkeit zu analytischen Begriffen wie Differentiation und Integration erweitern.
Ordnung
ist im Gegensatz zu kein geordneter Körper, d. h., es gibt keine mit der Körperstruktur verträgliche lineare Ordnungsrelation auf . Von zwei unterschiedlichen komplexen Zahlen kann man daher im Allgemeinen nicht sinnvoll (bezogen auf die Addition und Multiplikation in ) festlegen, welche von beiden die „größere“ bzw. die „kleinere“ Zahl ist.
Weitere Eigenschaften
- Der Körper der komplexen Zahlen ist einerseits ein Oberkörper von , andererseits ein zweidimensionaler -Vektorraum. Der Isomorphismus wird auch als bezeichnet. In der Regel nutzt man dies auch, um formell als mit der entsprechenden komplexen Multiplikation zu definieren und dann zu setzen. Dabei wird gleichzeitig festgelegt:
- Die Drehung der komplexen Ebene am Ursprung um den positiven Winkel führt die positive reelle in die positiv-imaginäre Einheit über.
- Wenn die positiv-reelle Halbachse in der komplexen Ebene nach rechts geht, dann legt man die positiv-imaginäre Halbachse nach oben. Das ist in Einklang mit dem mathematisch positiven Drehsinn.
- Die Körpererweiterung ist vom Grad ; genauer ist isomorph zum Faktorring , wobei das Minimalpolynom von über ist. Ferner bildet bereits den algebraischen Abschluss von .
- Als -Vektorraum besitzt die Basis . Daneben ist wie jeder Körper auch ein Vektorraum über sich selbst, also ein eindimensionaler -Vektorraum mit Basis .
- und sind genau die Lösungen der quadratischen Gleichung . In diesem Sinne kann (aber auch ) als „Wurzel aus “ aufgefasst werden.
Rechenregeln
Addition
Für zwei komplexe Zahlen und gilt
- .
Addition und Subtraktion sind in Polardarstellung nicht ohne Weiteres möglich. Es ist vorher eine Umrechnung in die kartesische Form und ggf. danach eine Rückrechnung in die Polarform empfehlenswert. Für und erhält man
mit
- und
- unter Nutzung der arctan2-Funktion.
Multiplikation
Für zwei komplexen Zahlen und folgt durch direktes Ausmultiplizieren
- ,
wobei im letzten Schritt zu beachten ist.
Für die Multiplikation zweier komplexer Zahlen und in Polarform gilt
- .
Division
Für die Division einer komplexen Zahl durch eine komplexe Zahl erweitert man den Bruch mit der zum Nenner konjugiert komplexen Zahl . Der Nenner wird dadurch reell (und ist das Quadrat des Betrages von ) und die Division lässt sich auf den vorherigen Fall zurückführen:
Alternativ gilt entsprechend zur Multiplikation bei
Rechenbeispiele
Addition:
Subtraktion:
Multiplikation:
Division:
- .
Potenzen, Wurzeln und Logarithmen
Zu den Rechenoperationen der dritten Stufe gehören Potenzieren, Wurzelziehen (Radizieren) und Logarithmieren.
Logarithmen
Der komplexe natürliche Logarithmus ist (anders als der reelle auf ) nicht eindeutig. Durch Hinzufügen von Bedingungen kann allerdings wieder eine Eindeutigkeit erreicht werden. Man spricht dann vom sog. Hauptzweig des Logarithmus. Eine Eigenschaft dieses Hauptzweiges ist, dass seine Einschränkung auf wieder dem reellen natürlichen Logarithmus entspricht.
Eine komplexe Zahl heißt Logarithmus der komplexen Zahl , wenn
Mit ist auch jede Zahl mit beliebigem ein Logarithmus von . Man arbeitet daher mit Hauptwerten, d. h. mit Werten eines bestimmten Streifens der komplexen Ebene.
Der Hauptwert des natürlichen Logarithmus der komplexen Zahl
ist
mit und . Anders formuliert: Der Hauptwert des natürlichen Logarithmus der komplexen Zahl ist
wobei der Hauptwert des Arguments von ist.
Für allgemeine gilt
- ,
wobei
Insbesondere ist die aus der reellen Analysis bekannte Regel für nicht allgemein für den Hauptzweig des Logarithmus gültig.
Potenzen
Natürliche Exponenten
Für natürliche Zahlen berechnet sich die -te Potenz in der polaren Form zu
(siehe den Satz von de Moivre) oder für die algebraische Form mit Hilfe des binomischen Satzes zu
Zum Beispiel gilt
oder
Anwendung findet diese Formel zudem beim Beweis diverser trigonometrischer Identitäten. So erhält man, durch Vergleiche von Real- und Imaginärteil mit im Satz von de Moivre, die Ausdrücke
- ,
und
- .
Beliebige komplexe Exponenten
Allgemein kann für mit komplexen Exponenten
definiert werden. Dabei steht für den Hauptzweig des komplexen Logarithmus. Diese Definition ist jedoch willkürlich, denn sie hängt von der Wahl des Zweiges des Logarithmus ab. In oberem Fall spricht man entsprechend vom Hauptwert von . Jede Zahl aus der Menge
kann allerdings als eine -te Potenz von aufgefasst werden, und die Wahl des Logarithmus wird bei der entsprechenden Definition der Größe mit genannt. Im Fall stimmen jedoch alle möglichen Ergebnisse mit dem Hauptwert überein, und die Funktion wird eindeutig, d. h. unabhängig von der getroffenen Logarithmuswahl.
Ein Beispiel dieser allgemeinen Regel ist das Potenzieren imaginärer Zahlen mit komplexen Exponenten. So ist der Hauptwert von wegen durch
gegeben. Zum Beispiel gilt dann . Allgemein sind alle möglichen Werte des Terms durch die Elemente der Menge gegeben.
Beim Rechnen mit beliebigen komplexen Potenzen ist, wegen der vielen verschiedenen Zweige des Logarithmus, große Vorsicht geboten. So ist etwa das aus den reellen Zahlen bekannte Potenzgesetz
im komplexen im Allgemeinen nicht mehr gültig. Zum Beispiel gilt bei Benutzung des Hauptzweigs
Untergruppen
Genau die Zahlen bilden den Einheitskreis der komplexen Zahlen mit dem Betrag , diese Zahlen werden auch unimodular genannt und bilden die Kreisgruppe.
Dass die Multiplikation von komplexen Zahlen (außer der Null) Drehstreckungen entspricht, lässt sich mathematisch wie folgt ausdrücken: Die multiplikative Gruppe der komplexen Zahlen ohne die Null lässt sich als direktes Produkt der Gruppe der Drehungen – isomorph zur Kreisgruppe – und der Streckungen um einen Faktor ungleich Null – isomorph zur multiplikativen Gruppe – auffassen. Erstere Gruppe lässt sich durch das Argument parametrisieren, zweitere entspricht gerade den Beträgen.
Alle Elemente einer endlichen Untergruppe der multiplikativen Einheitengruppe sind Einheitswurzeln. Unter allen Ordnungen von Elementen einer gegebenen endlichen Untergruppe gibt es eine maximale, sie heiße . Da kommutativ ist, erzeugt ein Element mit dieser maximalen Ordnung dann auch die Gruppe, so dass die Gruppe zyklisch ist und genau aus den Elementen
- mit
besteht. Alle diese Elemente liegen auf dem Einheitskreis.
Die Vereinigung aller endlichen Untergruppen ist eine Gruppe, die zur Torsionsgruppe isomorph ist. Sie liegt dicht in ihrer Vervollständigung, der schon erwähnten Kreisgruppe, die auch als 1-Sphäre aufgefasst werden kann und zu isomorph ist.
Konstruktion
In diesem Abschnitt wird nachgewiesen, dass tatsächlich ein Körper der komplexen Zahlen existiert, der den in der obigen Definition geforderten Eigenschaften genügt. Es sind dabei verschiedene Konstruktionen möglich, die jedoch bis auf Isomorphie zum selben Körper führen.
Paare reeller Zahlen
Die Konstruktion nimmt zunächst keinerlei Bezug auf die imaginäre Einheit : Im 2-dimensionalen reellen Vektorraum der geordneten reellen Zahlenpaare wird neben der Addition
(das ist die gewöhnliche Vektoraddition) eine Multiplikation durch
definiert.
Nach dieser Festlegung schreibt man , und wird zu einem Körper, dem Körper der komplexen Zahlen. Die imaginäre Einheit wird dann durch definiert.
Da eine Basis des bilden, lässt sich damit als Linearkombination
darstellen.
Erste Eigenschaften
- Die Abbildung ist eine Körpereinbettung von in , aufgrund der wir die reelle Zahl mit der komplexen Zahl identifizieren.
Bezüglich der Addition ist:
- die Zahl das neutrale Element (das Nullelement) in und
- die Zahl das inverse Element in .
Bezüglich der Multiplikation ist:
- die Zahl das neutrale Element (das Einselement) von und
- das Inverse (Reziproke) zu ist .
Bezug zur Darstellung in der Form a + bi
Durch wird die imaginäre Einheit festgelegt; für diese gilt , was nach obiger Einbettung gleich entspricht.
Jede komplexe Zahl besitzt die eindeutige Darstellung der Form
mit ; dies ist die übliche Schreibweise für die komplexen Zahlen.
Polynome: Adjunktion
Eine weitere Konstruktion der komplexen Zahlen ist der Faktorring
des Polynomringes in einer Unbestimmten über den reellen Zahlen. Hintergrund ist der surjektive Einsetzungshomomorphismus mit , der als Kern das maximale Ideal hat. Mit dem Homomorphiesatz ergibt sich dann die behauptete Isomorphie.
Dieses Konstruktionsprinzip ist auch in anderem Kontext anwendbar, man spricht von Adjunktion.
Matrizen
Die Menge der -Matrizen der Form
- mit
bildet ebenfalls ein Modell der komplexen Zahlen. Dabei werden die reelle Einheit bzw. die imaginäre Einheit durch die Einheitsmatrix
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Die komplexen Zahlen stellen eine Erweiterung der reellen Zahlen dar Ziel der Erweiterung ist es algebraische Gleichungen wie x2 1 0 displaystyle x 2 1 0 bzw x2 1 displaystyle x 2 1 losbar zu machen Im Gegensatz zu den Erweiterungen N Z Q R displaystyle mathbb N subset mathbb Z subset mathbb Q subset mathbb R reicht es hier nicht mehr aus die Zahlen linksseitig zu erweitern ganze Zahlen oder dichter zu stopfen rationale und reelle Zahlen sondern man wechselt von einer Zahlengeraden zu einer Zahlenebene C displaystyle mathbb C Der Buchstabe C mit Doppelstrich steht fur die Menge der komplexen Zahlen Die komplexen Zahlen C displaystyle mathbb C umfassen die reellen Zahlen R displaystyle mathbb R und diese die rationalen Zahlen Q displaystyle mathbb Q zu denen wiederum die ganzen Zahlen Z displaystyle mathbb Z und die naturlichen Zahlen N displaystyle mathbb N gehoren Da die Quadrate aller reellen Zahlen grosser oder gleich 0 sind kann die Losung der Gleichung x2 1 displaystyle x 2 1 keine reelle Zahl sein Man braucht eine ganz neue Zahl die man ublicherweise i displaystyle mathrm i nennt mit der Eigenschaft i2 1 displaystyle mathrm i 2 1 Diese Zahl i displaystyle mathrm i wird als imaginare Einheit bezeichnet Komplexe Zahlen werden als Summe a i b displaystyle a mathrm i cdot b definiert wobei a displaystyle a als Realteil und b displaystyle b als Imaginarteil bezeichnet wird Beides sind reelle Zahlen Die Zahl i displaystyle mathrm i ist die oben definierte imaginare Einheit Auf die so definierten komplexen Zahlen lassen sich die ublichen Rechenregeln fur reelle Zahlen anwenden wobei i displaystyle mathrm i wie eine Konstante verwendet wird und i2 displaystyle mathrm i 2 durch 1 displaystyle 1 ersetzt werden kann und umgekehrt Fur die Menge der komplexen Zahlen wird das Symbol C displaystyle mathbb C ℂ als Unicode Zeichen U 2102 siehe Buchstaben mit Doppelstrich verwendet Der so konstruierte Zahlenbereich der komplexen Zahlen bildet einen Erweiterungskorper der reellen Zahlen und hat eine Reihe vorteilhafter Eigenschaften die sich in vielen Bereichen der Natur und Ingenieurwissenschaften als ausserst nutzlich erwiesen haben Einer der Grunde fur diese nutzlichen Eigenschaften ist die algebraische Abgeschlossenheit der komplexen Zahlen Dies bedeutet dass jede algebraische Gleichung positiven Grades uber den komplexen Zahlen eine Losung besitzt was fur reelle Zahlen nicht gilt Diese Eigenschaft ist der Inhalt des Fundamentalsatzes der Algebra Ein weiterer Grund ist ein Zusammenhang zwischen trigonometrischen Funktionen und der Exponentialfunktion Eulerformel der uber die komplexen Zahlen hergestellt werden kann Ferner ist jede auf einer offenen Menge einmal komplex differenzierbare Funktion dort auch beliebig oft differenzierbar anders als in der Analysis der reellen Zahlen Die Eigenschaften von Funktionen mit komplexen Argumenten sind Gegenstand der Funktionentheorie auch komplexe Analysis genannt In der Elektrotechnik wird stattdessen der Buchstabe j displaystyle mathrm j verwendet um einer Verwechslung mit einer durch i displaystyle i oder i t displaystyle i t bezeichneten von der Zeit t displaystyle t abhangigen Stromstarke vorzubeugen allerdings erhoht dies die Verwechslungsgefahr mit der Stromdichte ȷ displaystyle vec jmath in der Elektrodynamik DefinitionDie komplexen Zahlen lassen sich als Zahlbereich im Sinne einer Menge von Zahlen fur die die Grundrechenarten Addition Multiplikation Subtraktion und Division erklart sind mit den folgenden Eigenschaften definieren Die reellen Zahlen sind in den komplexen Zahlen enthalten Das heisst dass jede reelle Zahl eine komplexe Zahl ist Das Assoziativgesetz und das Kommutativgesetz gelten fur die Addition und die Multiplikation komplexer Zahlen Das Distributivgesetz gilt Fur jede komplexe Zahl z displaystyle z existiert eine komplexe Zahl z displaystyle z sodass z z 0 displaystyle z z 0 Fur jede von Null verschiedene komplexe Zahl z displaystyle z existiert eine komplexe Zahl 1z displaystyle tfrac 1 z sodass z 1z 1 displaystyle z cdot tfrac 1 z 1 Es existiert eine komplexe Zahl i displaystyle mathrm i mit der Eigenschaft i2 1 displaystyle mathrm i 2 1 Unter allen Zahlbereichen mit den zuvor genannten Eigenschaften sind die komplexen Zahlen minimal Die letzte Forderung ist gleichbedeutend damit dass sich jede komplexe Zahl in der Form a b i displaystyle a b cdot mathrm i bzw in verkurzter Notation a bi displaystyle a b mathrm i oder auch a ib displaystyle a mathrm i b mit reellen Zahlen a displaystyle a und b displaystyle b darstellen lasst Die imaginare Einheit i displaystyle mathrm i ist dabei keine reelle Zahl Die Existenz eines solchen Zahlbereichs wird im Abschnitt zur Konstruktion der komplexen Zahlen nachgewiesen Unter Verwendung der Begriffe Korper und Isomorphie lasst sich das so formulieren Es gibt minimale Korper die den Korper der reellen Zahlen und ein Element i displaystyle mathrm i mit der Eigenschaft i2 1 displaystyle mathrm i 2 1 enthalten In einem solchen Korper hat jedes Element z displaystyle z eine und nur eine Darstellung als z a bi displaystyle z a b mathrm i mit reellen a b displaystyle a b Die komplexen Zahlen sind isomorph zu jedem solchen Korper Wie gesagt werden die Koeffizienten a b displaystyle a b als Real bzw Imaginarteil von a bi displaystyle a b mathrm i bezeichnet Dafur haben sich zwei typografische Schreibweisen etabliert a Re a bi displaystyle a operatorname Re a b mathrm i und b Im a bi displaystyle b operatorname Im a b mathrm i Schreibweise der Operatoren ohne besondere Ausschreibung a ℜ a bi displaystyle a Re a b mathrm i und b ℑ a bi displaystyle b Im a b mathrm i Schreibweise der Operatoren in Frakturschrift In der Elektrotechnik wird das kleine i schon fur zeitlich veranderliche Strome verwendet siehe Wechselstrom und kann zu Verwechslungen mit der imaginaren Einheit i displaystyle mathrm i fuhren Daher wird in der Elektrotechnik ublicherweise fur die imaginare Einheit die Bezeichnung j displaystyle mathrm j gewahlt wie dies auch in der Norm DIN 1302 festgelegt ist In der Physik wird zwischen i displaystyle i fur die Stromstarke bei Wechselstrom und i displaystyle mathrm i durch die Art der Darstellung des Buchstabens fur die imaginare Einheit unterschieden Dies fuhrt durch die Trennung beim aufmerksamen Leser nicht zu Verwechslungen und wird in dieser Form weitgehend sowohl in der physikalisch experimentellen als auch in der physikalisch theoretischen Literatur angewandt handschriftlich ist diese Feinheit allerdings nicht zu halten weshalb haufig das j displaystyle mathrm j als Symbol fur die imaginare Einheit verwendet wird Siehe auch Komplexe Wechselstromrechnung Komplexe Zahlen konnen gemass DIN 1304 1 und 3 unterstrichen dargestellt werden um sie von reellen Zahlen zu unterscheiden Siehe auch Phasor Grundlegende EigenschaftenDarstellung von komplexen Zahlen in der komplexen Zahlenebene Gausssche Ebene mit einer komplexen Zahl in kartesischen Koordinaten a b displaystyle a b und in Polarkoordinaten r f displaystyle r varphi Wahrend sich die Menge R displaystyle mathbb R der reellen Zahlen als Punkte auf einer Zahlengeraden darstellen lasst lasst sich die Menge C displaystyle mathbb C der komplexen Zahlen als Punkte auf einer Ebene komplexe Ebene gausssche Zahlenebene darstellen Da die komplexen Zahlen einen zweidimensionalen reellen Vektorraum definieren kann die komplexe Ebene mit einem kartesischen Koordinatensystem versehen werden das von den beiden orthogonalen Vektoren 1 displaystyle 1 und i displaystyle mathrm i aufgespannt wird Es ist ublich innerhalb diesem die reellen Zahlen R displaystyle mathbb R uber eine waagerechte und die imaginaren Zahlen Ri displaystyle mathbb R mathrm i uber eine senkrechte Achse darzustellen Eine komplexe Zahl z a bi displaystyle z a b mathrm i mit a b R displaystyle a b in mathbb R besitzt dann die horizontale Koordinate a displaystyle a und die vertikale Koordinate b displaystyle b wird also mit dem Zahlenpaar a b R2 displaystyle a b in mathbb R 2 identifiziert Entsprechend bildet 1 i displaystyle 1 mathrm i eine Basis des R displaystyle mathbb R Vektorraumes C displaystyle mathbb C Gemass Definition entspricht die Addition komplexer Zahlen einer Vektoraddition wobei man die Punkte in der Zahlenebene mit ihren Ortsvektoren identifiziert Die Subtraktion komplexer Zahlen entspricht einer Vektorsubtraktion Die Multiplikation ist in der gaussschen Ebene eine Drehstreckung was nach Einfuhrung der Polarform weiter unten klarer werden sollte Die Farbdarstellung der komplexen Zahlen ebene wird haufig zur Veranschaulichung komplexer Funktionen hier der Identitat an gewendet Die Farbe kodiert das Argument arg z displaystyle arg z und die Helligkeit gibt den Betrag z displaystyle z an Es gibt mehrere Moglichkeiten der Darstellung von komplexen Zahlen Darstellung in kartesischen Koordinaten a b displaystyle a b gelegentlich auch algebraische Form genannt als Summe des reellen a displaystyle a und des rein imaginaren Anteils b displaystyle b mit folgenden Schreibweisen alsoz a bi displaystyle z a b mathrm i oder auch z a ib displaystyle z a mathrm i b dd Darstellung in Polarkoordinaten bzw in Polardarstellung r f displaystyle r varphi als Produkt des absoluten Betrages r displaystyle r gedreht um den Winkel f displaystyle varphi mit folgenden Schreibweisen z r cos f isin f displaystyle z r cos varphi mathrm i sin varphi z rcis f displaystyle z r operatorname cis varphi z reif displaystyle z r mathrm e mathrm i varphi Hierbei wird der Faktor eif displaystyle mathrm e mathrm i varphi als Phasenfaktor und der Winkel f displaystyle varphi auch als Argument f arg z displaystyle varphi arg z der komplexen Zahl in Polardarstellung bezeichnet Hintergrund dieser Darstellung ist die Eulersche Formel die uber die komplexen Zahlen einen fundamentalen Zusammenhang zwischen der naturlichen Exponentialfunktion und den trigonometrischen Funktionen herstellt Alle oberen Schreibweisen stellen demnach exakt den gleichen Sachverhalt dar Es ist zu beachten dass die komplexe Zahl z 0 displaystyle z 0 kein Argument besitzt weshalb hier keine Darstellung in Polarkoordinaten im oberen Sinne moglich ist Eine Umwandlung von kartesischer Form in Polarform ist mittels 0 z a bi z eif displaystyle 0 not z a b mathrm i z mathrm e mathrm i varphi und f arg a bi arctan2 a b 2arctan ba2 b2 afalls b 0 oder a gt 0 pfalls b 0 und a lt 0 displaystyle varphi arg a b mathrm i operatorname arctan2 a b begin cases 2 arctan dfrac b sqrt a 2 b 2 a amp text falls b neq 0 text oder a gt 0 pi amp text falls b 0 text und a lt 0 end cases moglich Setzt man f arg z displaystyle varphi arg z ergo sin f ba2 b2 displaystyle sin varphi tfrac b sqrt a 2 b 2 und cos f aa2 b2 displaystyle cos varphi tfrac a sqrt a 2 b 2 so ist die Gleichheit zur arctan2 Funktion eine Konsequenz aus der Halbwinkelformel tan f2 sin f1 cos f ba2 b21 aa2 b2 ba2 b2 a falls b 0 oder a gt 0 displaystyle tan frac varphi 2 frac sin varphi 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bilden damit ein triviales Beispiel einer C Algebra Die Summe aus einer komplexen Zahl z a bi displaystyle z a b mathrm i und ihrer komplex Konjugierten z displaystyle bar z ergibt das 2 Fache ihres Realteils z z a bi a bi 2a 2Re z displaystyle z bar z a b mathrm i a b mathrm i 2a 2 operatorname Re z Die Differenz aus einer komplexen Zahl z a bi displaystyle z a b mathrm i und ihrer komplex Konjugierten z displaystyle bar z ergibt das 2i displaystyle mathrm 2i Fache ihres Imaginarteils z z a bi a bi 2bi 2iIm z displaystyle z bar z a b mathrm i a b mathrm i 2b mathrm i 2 mathrm i operatorname Im z Als normierter metrischer und topologischer Raum Die durch die Abstandsfunktion dC z1 z2 z1 z2 displaystyle d mathbb C z 1 z 2 z 1 z 2 induzierte Metrik versieht den komplexen Vektorraum C displaystyle mathbb C mit seiner Standardtopologie Sie stimmt mit der Produkttopologie von R R displaystyle mathbb R times mathbb R uberein so wie auch die Einschrankung dR displaystyle d mathbb R von dC displaystyle d mathbb C auf R displaystyle mathbb R mit der Standardmetrik auf R displaystyle mathbb R ubereinstimmt Der Betrag einer komplexen Zahl z a bi displaystyle z a b mathrm i berechnet sich durch z a2 b2 displaystyle z sqrt a 2 b 2 wobei der nichtnegative Wert der Quadratwurzel gewahlt wird Zum Beispiel gilt 12 5i 122 52 144 25 169 13 displaystyle 12 5 mathrm i sqrt 12 2 5 2 sqrt 144 25 sqrt 169 13 Beide Raume C displaystyle mathbb C sowie R displaystyle mathbb R sind vollstandig unter diesen Metriken Auf beiden Raumen lasst sich der topologische Begriff der Stetigkeit zu analytischen Begriffen wie Differentiation und Integration erweitern Ordnung C displaystyle mathbb C ist im Gegensatz zu R displaystyle mathbb R kein geordneter Korper d h es gibt keine mit der Korperstruktur vertragliche lineare Ordnungsrelation auf C displaystyle mathbb C Von zwei unterschiedlichen komplexen Zahlen kann man daher im Allgemeinen nicht sinnvoll bezogen auf die Addition und Multiplikation in C displaystyle mathbb C festlegen welche von beiden die grossere bzw die kleinere Zahl ist Weitere Eigenschaften Der Korper C displaystyle mathbb C der komplexen Zahlen ist einerseits ein Oberkorper von R displaystyle mathbb R andererseits ein zweidimensionaler R displaystyle mathbb R Vektorraum Der Isomorphismus C R2 displaystyle mathbb C cong mathbb R 2 wird auch als bezeichnet In der Regel nutzt man dies auch um C displaystyle mathbb C formell als R2 displaystyle mathbb R 2 mit der entsprechenden komplexen Multiplikation zu definieren und dann i 0 1 T displaystyle mathrm i 0 1 mathrm T zu setzen Dabei wird gleichzeitig festgelegt Die Drehung der komplexen Ebene am Ursprung um den positiven Winkel p2 displaystyle tfrac pi 2 fuhrt die positive reelle 1 displaystyle 1 in die positiv imaginare Einheit i displaystyle mathrm i uber Wenn die positiv reelle Halbachse in der komplexen Ebene nach rechts geht dann legt man die positiv imaginare Halbachse nach oben Das ist in Einklang mit dem mathematisch positiven Drehsinn Die Korpererweiterung C R displaystyle mathbb C mathbb R ist vom Grad C R 2 displaystyle mathbb C mathbb R 2 genauer ist C displaystyle mathbb C isomorph zum Faktorring R X X2 1 displaystyle mathbb R X X 2 1 wobei X2 1 displaystyle X 2 1 das Minimalpolynom von i displaystyle mathrm i uber R displaystyle mathbb R ist Ferner bildet C displaystyle mathbb C bereits den algebraischen Abschluss von R displaystyle mathbb R Als R displaystyle mathbb R Vektorraum besitzt C displaystyle mathbb C die Basis 1 i displaystyle 1 mathrm i Daneben ist C displaystyle mathbb C wie jeder Korper auch ein Vektorraum uber sich selbst also ein eindimensionaler C displaystyle mathbb C Vektorraum mit Basis 1 displaystyle 1 i displaystyle mathrm i und i displaystyle mathrm i sind genau die Losungen der quadratischen Gleichung x2 1 0 displaystyle x 2 1 0 In diesem Sinne kann i displaystyle mathrm i aber auch i displaystyle mathrm i als Wurzel aus 1 displaystyle 1 aufgefasst werden RechenregelnDie Addition zweier komplexer Zahlen in algebra ischen Form z1 a bi displaystyle z 1 a b mathrm i und z2 c di displaystyle z 2 c d mathrm i als Vektor addition in der komplexen Ebene veranschaulicht Da kommutativ ergibt das Anfugen von z1 displaystyle z 1 an z2 displaystyle z 2 das gleiche Ergebnis wie das Anfugen von z2 displaystyle z 2 an z1 displaystyle z 1 Addition Fur zwei komplexe Zahlen z a bi displaystyle z a b mathrm i und w c di displaystyle w c d mathrm i gilt z w a c b d i displaystyle z w a c b d mathrm i Addition und Subtraktion sind in Polardarstellung nicht ohne Weiteres moglich Es ist vorher eine Umrechnung in die kartesische Form und ggf danach eine Ruckrechnung in die Polarform empfehlenswert Fur z1 r1eif1 displaystyle z 1 r 1 e mathrm i varphi 1 und z2 r2eif2 displaystyle z 2 r 2 e mathrm i varphi 2 erhalt man z1 z2 r eif displaystyle z 1 pm z 2 r cdot mathrm e mathrm i varphi mit r r12 r22 2r1r2cos f1 f2 displaystyle r sqrt r 1 2 r 2 2 pm 2r 1 r 2 cos varphi 1 varphi 2 quad und f arctan2 r1sin f1 r2sin f2 r1cos f1 r2cos f2 displaystyle varphi operatorname arctan2 left r 1 sin varphi 1 pm r 2 sin varphi 2 r 1 cos varphi 1 pm r 2 cos varphi 2 right unter Nutzung der arctan2 Funktion Die Multiplikation zweier komplexer Zahlen entspricht dem Multiplizieren der Betrage r displaystyle r und s displaystyle s und dem Addieren der Argumente Winkel f displaystyle varphi und ps displaystyle psi Multiplikation Fur zwei komplexen Zahlen z a bi displaystyle z a b mathrm i und w c di displaystyle w c d mathrm i folgt durch direktes Ausmultiplizieren z w a bi c di ac bd ad bc i displaystyle begin aligned z cdot w amp a b mathrm i cdot c d mathrm i ac bd ad bc mathrm i end aligned wobei im letzten Schritt i2 1 displaystyle mathrm i 2 1 zu beachten ist Fur die Multiplikation zweier komplexer Zahlen z1 r1eif1 displaystyle z 1 r 1 e mathrm i varphi 1 und z2 r2eif2 displaystyle z 2 r 2 e mathrm i varphi 2 in Polarform gilt z1 z2 r1r2 ei f1 f2 displaystyle z 1 cdot z 2 r 1 r 2 cdot mathrm e mathrm i varphi 1 varphi 2 Division Fur die Division einer komplexen Zahl z displaystyle z durch eine komplexe Zahl w 0 displaystyle w neq 0 erweitert man den Bruch mit der zum Nenner w displaystyle w konjugiert komplexen Zahl w c di displaystyle bar w c d mathrm i Der Nenner wird dadurch reell und ist das Quadrat des Betrages von c di displaystyle c d mathrm i und die Division lasst sich auf den vorherigen Fall zuruckfuhren zw z w w w reell a bi c di c di c di ac bdc2 d2 bc adc2 d2i displaystyle frac z w frac z cdot bar w underbrace w cdot bar w text reell frac a b mathrm i c d mathrm i c d mathrm i c d mathrm i frac ac bd c 2 d 2 frac bc ad c 2 d 2 mathrm i Alternativ gilt entsprechend zur Multiplikation bei r2 0 displaystyle r 2 neq 0 z1z2 r1r2 ei f1 f2 displaystyle frac z 1 z 2 frac r 1 r 2 cdot mathrm e mathrm i varphi 1 varphi 2 Rechenbeispiele Addition 5 3i 4 2i 5 4 3 2 i 9 5i displaystyle 5 3 mathrm i 4 2 mathrm i 5 4 3 2 mathrm i 9 5 mathrm i Subtraktion 5 3i 4 2i 5 4 3 2 i 1 1i 1 i displaystyle 5 3 mathrm i 4 2 mathrm i 5 4 3 2 mathrm i 1 1 mathrm i 1 mathrm i Multiplikation 5 3i 4 2i 5 4 3 2 5 2 3 4 i 14 22i displaystyle 5 3 mathrm i cdot 4 2 mathrm i 5 cdot 4 3 cdot 2 5 cdot 2 3 cdot 4 mathrm i 14 22 mathrm i Division 5 3i 4 2i 5 3i 4 2i 4 2i 4 2i 20 6 12i 10i 42 22 26 2i20 2620 220i 1310 i10 displaystyle frac 5 3 mathrm i 4 2 mathrm i frac 5 3 mathrm i 4 2 mathrm i cdot frac 4 2 mathrm i 4 2 mathrm i frac 20 6 12 mathrm i 10 mathrm i 4 2 2 2 frac 26 2 mathrm i 20 frac 26 20 frac 2 20 mathrm i frac 13 10 frac mathrm i 10 Potenzen Wurzeln und Logarithmen Zu den Rechenoperationen der dritten Stufe gehoren Potenzieren Wurzelziehen Radizieren und Logarithmieren Logarithmen Der komplexe naturliche Logarithmus ist anders als der reelle auf R displaystyle mathbb R nicht eindeutig Durch Hinzufugen von Bedingungen kann allerdings wieder eine Eindeutigkeit erreicht werden Man spricht dann vom sog Hauptzweig des Logarithmus Eine Eigenschaft dieses Hauptzweiges ist dass seine Einschrankung auf R displaystyle mathbb R wieder dem reellen naturlichen Logarithmus entspricht Eine komplexe Zahl w displaystyle w heisst Logarithmus der komplexen Zahl z displaystyle z wenn ew z displaystyle mathrm e w z Mit w displaystyle w ist auch jede Zahl w 2pik displaystyle w 2 pi mathrm i k mit beliebigem k Z displaystyle k in mathbb Z ein Logarithmus von z displaystyle z Man arbeitet daher mit Hauptwerten d h mit Werten eines bestimmten Streifens der komplexen Ebene Der Hauptwert des naturlichen Logarithmus der komplexen Zahl z reif C displaystyle z r mathrm e mathrm i varphi in mathbb C times ist Log z ln r if displaystyle mathrm Log z ln r mathrm i varphi mit r gt 0 displaystyle r gt 0 und p lt f p displaystyle pi lt varphi leq pi Anders formuliert Der Hauptwert des naturlichen Logarithmus der komplexen Zahl z C displaystyle z in mathbb C times ist Log z ln z iarg z displaystyle mathrm Log z ln z mathrm i arg z wobei arg z displaystyle arg z der Hauptwert des Arguments von z displaystyle z ist Fur allgemeine z w C displaystyle z w in mathbb C times gilt Log zw Log z Log w 2pih z w displaystyle mathrm Log zw mathrm Log z mathrm Log w 2 pi mathrm i h z w wobei h z w 0 p lt Arg z Arg w p 1 2p lt Arg z Arg w p 1 p lt Arg z Arg w 2p displaystyle h z w begin cases 0 amp qquad pi lt mathrm Arg z mathrm Arg w leq pi 1 amp qquad 2 pi lt mathrm Arg z mathrm Arg w leq pi 1 amp qquad pi lt mathrm Arg z mathrm Arg w leq 2 pi end cases Insbesondere ist die aus der reellen Analysis bekannte Regel ln xy ln x ln y displaystyle ln xy ln x ln y fur x y gt 0 displaystyle x y gt 0 nicht allgemein fur den Hauptzweig des Logarithmus gultig Potenzen Naturliche Exponenten Fur naturliche Zahlen n displaystyle n berechnet sich die n displaystyle n te Potenz in der polaren Form z reif displaystyle z r mathrm e mathrm i varphi zu zn rn einf rn cos nf i sin nf displaystyle z n r n cdot mathrm e mathrm i n varphi r n cdot cos n varphi mathrm i cdot sin n varphi siehe den Satz von de Moivre oder fur die algebraische Form z a bi displaystyle z a b mathrm i mit Hilfe des binomischen Satzes zu zn k 0 k geraden nk 1 k2an kbk i k 1 k ungeraden nk 1 k 12an kbk displaystyle z n sum k 0 atop k text gerade n binom n k 1 frac k 2 a n k b k mathrm i sum k 1 atop k text ungerade n binom n k 1 frac k 1 2 a n k b k Zum Beispiel gilt 1 i 8 2i 4 4 2 16 displaystyle 1 mathrm i 8 2 mathrm i 4 4 2 16 oder 1 i 8 80 1018 82 1216 84 1414 86 1612 88 1810 81 1117 83 1315 85 1513 87 1711 i displaystyle textstyle 1 mathrm i 8 Big binom 8 0 1 0 1 8 binom 8 2 1 2 1 6 binom 8 4 1 4 1 4 binom 8 6 1 6 1 2 binom 8 8 1 8 1 0 Big Big binom 8 1 1 1 1 7 binom 8 3 1 3 1 5 binom 8 5 1 5 1 3 binom 8 7 1 7 1 1 Big mathrm i 80 82 84 86 88 81 83 85 87 i displaystyle textstyle qquad quad Big binom 8 0 binom 8 2 binom 8 4 binom 8 6 binom 8 8 Big Big binom 8 1 binom 8 3 binom 8 5 binom 8 7 Big mathrm i 1 28 70 28 1 8 56 56 8 i 16 displaystyle qquad quad 1 28 70 28 1 8 56 56 8 mathrm i 16 Anwendung findet diese Formel zudem beim Beweis diverser trigonometrischer Identitaten So erhalt man durch Vergleiche von Real und Imaginarteil mit r 1 displaystyle r 1 im Satz von de Moivre die Ausdrucke cos nf j 0 n2 1 j n2j sin2j f cosn 2j f displaystyle cos n varphi sum j 0 left lfloor frac n 2 right rfloor 1 j n choose 2j sin 2j varphi cos n 2j varphi und sin nf j 0 n 12 1 j n2j 1 sin2j 1 f cosn 2j 1 f displaystyle sin n varphi sum j 0 left lfloor frac n 1 2 right rfloor 1 j n choose 2j 1 sin 2j 1 varphi cos n 2j 1 varphi Beliebige komplexe Exponenten Allgemein kann fur z 0 displaystyle z neq 0 mit komplexen Exponenten w displaystyle omega zw ew Log z displaystyle z omega mathrm e omega cdot mathrm Log z definiert werden Dabei steht Log displaystyle mathrm Log fur den Hauptzweig des komplexen Logarithmus Diese Definition ist jedoch willkurlich denn sie hangt von der Wahl des Zweiges des Logarithmus ab In oberem Fall spricht man entsprechend vom Hauptwert von zw displaystyle z omega Jede Zahl aus der Menge ew ln z iarg z e2piwk k Z displaystyle left mathrm e omega ln z mathrm i mathrm arg z mathrm e 2 pi mathrm i omega k k in mathbb Z right kann allerdings als eine w displaystyle omega te Potenz von z displaystyle z aufgefasst werden und die Wahl des Logarithmus wird bei der entsprechenden Definition der Grosse zw displaystyle z omega mit genannt Im Fall w Z displaystyle omega in mathbb Z stimmen jedoch alle moglichen Ergebnisse mit dem Hauptwert uberein und die Funktion z zw displaystyle z mapsto z omega wird eindeutig d h unabhangig von der getroffenen Logarithmuswahl Ein Beispiel dieser allgemeinen Regel ist das Potenzieren imaginarer Zahlen mit komplexen Exponenten So ist der Hauptwert von ia bi displaystyle mathrm i a b mathrm i wegen Log i p2i displaystyle mathrm Log mathrm i tfrac pi 2 mathrm i durch ia bi e a bi Log i e bp2 pa2i displaystyle mathrm i a b mathrm i mathrm e a b mathrm i mathrm Log mathrm i mathrm e frac b pi 2 frac pi a 2 mathrm i gegeben Zum Beispiel gilt dann ii e p2 displaystyle mathrm i mathrm i mathrm e frac pi 2 Allgemein sind alle moglichen Werte des Terms ii displaystyle mathrm i mathrm i durch die Elemente der Menge e 4k 12p k Z displaystyle mathrm e tfrac 4k 1 2 pi k in mathbb Z gegeben Beim Rechnen mit beliebigen komplexen Potenzen ist wegen der vielen verschiedenen Zweige des Logarithmus grosse Vorsicht geboten So ist etwa das aus den reellen Zahlen bekannte Potenzgesetz x1x2 b x1bx2b x1 x2 gt 0 b R displaystyle x 1 x 2 b x 1 b x 2 b qquad x 1 x 2 gt 0 b in mathbb R im komplexen im Allgemeinen nicht mehr gultig Zum Beispiel gilt bei Benutzung des Hauptzweigs 1 i i 1 12 1 12 1 1 12 112 1 displaystyle 1 mathrm i cdot mathrm i 1 frac 1 2 cdot 1 frac 1 2 not 1 cdot 1 frac 1 2 1 frac 1 2 1 UntergruppenGenau die Zahlen eif displaystyle mathrm e mathrm i varphi bilden den Einheitskreis der komplexen Zahlen mit dem Betrag 1 displaystyle 1 diese Zahlen werden auch unimodular genannt und bilden die Kreisgruppe Dass die Multiplikation von komplexen Zahlen ausser der Null Drehstreckungen entspricht lasst sich mathematisch wie folgt ausdrucken Die multiplikative Gruppe C displaystyle mathbb C times der komplexen Zahlen ohne die Null lasst sich als direktes Produkt der Gruppe der Drehungen isomorph zur Kreisgruppe und der Streckungen um einen Faktor ungleich Null isomorph zur multiplikativen Gruppe R displaystyle mathbb R auffassen Erstere Gruppe lasst sich durch das Argument f displaystyle varphi parametrisieren zweitere entspricht gerade den Betragen Alle Elemente einer endlichen Untergruppe der multiplikativen Einheitengruppe C C 0 displaystyle mathbb C times mathbb C setminus 0 sind Einheitswurzeln Unter allen Ordnungen von Elementen einer gegebenen endlichen Untergruppe gibt es eine maximale sie heisse n N displaystyle n in mathbb N Da C displaystyle mathbb C kommutativ ist erzeugt ein Element mit dieser maximalen Ordnung dann auch die Gruppe so dass die Gruppe zyklisch ist und genau aus den Elementen e2pikn displaystyle mathrm e 2 pi mathrm i frac k n mit k 0 1 n 1 displaystyle k in 0 1 dotsc n 1 besteht Alle diese Elemente liegen auf dem Einheitskreis Die Vereinigung aller endlichen Untergruppen ist eine Gruppe die zur Torsionsgruppe Q Z displaystyle mathbb Q mathbb Z isomorph ist Sie liegt dicht in ihrer Vervollstandigung der schon erwahnten Kreisgruppe die auch als 1 Sphare aufgefasst werden kann und zu R Z displaystyle mathbb R mathbb Z isomorph ist KonstruktionIn diesem Abschnitt wird nachgewiesen dass tatsachlich ein Korper C displaystyle mathbb C der komplexen Zahlen existiert der den in der obigen Definition geforderten Eigenschaften genugt Es sind dabei verschiedene Konstruktionen moglich die jedoch bis auf Isomorphie zum selben Korper fuhren Paare reeller Zahlen Die Konstruktion nimmt zunachst keinerlei Bezug auf die imaginare Einheit i displaystyle mathrm i Im 2 dimensionalen reellen Vektorraum R2 displaystyle mathbb R 2 der geordneten reellen Zahlenpaare z a b displaystyle z a b wird neben der Addition a b c d a c b d displaystyle a b c d a c b d das ist die gewohnliche Vektoraddition eine Multiplikation durch a b c d a c b d a d b c displaystyle a b cdot c d a cdot c b cdot d a cdot d b cdot c definiert Nach dieser Festlegung schreibt man C R2 displaystyle mathbb C mathbb R 2 und C displaystyle mathbb C cdot wird zu einem Korper dem Korper der komplexen Zahlen Die imaginare Einheit wird dann durch i 0 1 displaystyle mathrm i 0 1 definiert Da 1 0 0 1 1 i displaystyle 1 0 0 1 1 mathrm i eine Basis des R2 displaystyle mathbb R 2 bilden lasst sich z displaystyle z damit als Linearkombination z 1 a 0 i b 0 a ib displaystyle z 1 cdot a 0 mathrm i cdot b 0 a mathrm i b darstellen Erste Eigenschaften Die Abbildung R C a a 0 displaystyle mathbb R to mathbb C a mapsto a 0 ist eine Korpereinbettung von R displaystyle mathbb R in C displaystyle mathbb C aufgrund der wir die reelle Zahl a displaystyle a mit der komplexen Zahl a 0 displaystyle a 0 identifizieren Bezuglich der Addition ist die Zahl 0 0 0 displaystyle 0 0 0 das neutrale Element das Nullelement in C displaystyle mathbb C und die Zahl z a b displaystyle z a b das inverse Element in C displaystyle mathbb C Bezuglich der Multiplikation ist die Zahl 1 1 0 displaystyle 1 1 0 das neutrale Element das Einselement von C displaystyle mathbb C und das Inverse Reziproke zu z a b 0 0 displaystyle z a b neq 0 0 ist z 1 aa2 b2 ba2 b2 displaystyle z 1 left frac a a 2 b 2 frac b a 2 b 2 right Bezug zur Darstellung in der Form a bi Durch i 0 1 displaystyle mathrm i 0 1 wird die imaginare Einheit festgelegt fur diese gilt i2 0 1 2 1 0 displaystyle mathrm i 2 0 1 2 1 0 was nach obiger Einbettung gleich 1 R displaystyle 1 in mathbb R entspricht Jede komplexe Zahl z a b C displaystyle z a b in mathbb C besitzt die eindeutige Darstellung der Form z a b a 0 0 b a 1 0 b 0 1 a bi displaystyle z a b a 0 0 b a cdot 1 0 b cdot 0 1 a b mathrm i mit a b R displaystyle a b in mathbb R dies ist die ubliche Schreibweise fur die komplexen Zahlen Polynome Adjunktion Eine weitere Konstruktion der komplexen Zahlen ist der Faktorring R X X2 1 displaystyle mathbb R X X 2 1 des Polynomringes in einer Unbestimmten uber den reellen Zahlen Hintergrund ist der surjektive Einsetzungshomomorphismus R X C displaystyle mathbb R X to mathbb C mit X i displaystyle X mapsto mathrm i der als Kern das maximale Ideal X2 1 displaystyle X 2 1 hat Mit dem Homomorphiesatz ergibt sich dann die behauptete Isomorphie Dieses Konstruktionsprinzip ist auch in anderem Kontext anwendbar man spricht von Adjunktion Matrizen Die Menge der 2 2 displaystyle 2 times 2 Matrizen der Form Z a bba a 1001 b 0 110 a E b I displaystyle Z begin pmatrix a amp b b amp a end pmatrix a begin pmatrix 1 amp 0 0 amp 1 end pmatrix b begin pmatrix 0 amp 1 1 amp 0 end pmatrix a cdot E b cdot I mit a b R displaystyle a b in mathbb R bildet ebenfalls ein Modell der komplexen Zahlen Dabei werden die reelle Einheit 1 displaystyle 1 bzw die imaginare Einheit i displaystyle mathrm i durch die Einheitsmatrix