Der Gemeine Samtfußrübling Flammulina velutipes Syn Collybia velutipes ist eine Pilzart aus der Familie Physalacriaceae
Gemeiner Samtfußrübling

Der Gemeine Samtfußrübling (Flammulina velutipes, Syn.: Collybia velutipes) ist eine Pilzart aus der Familie Physalacriaceae. Er ist ein Speisepilz, wird in Ostasien auch kultiviert und dort als Enoki (japanisch 榎 bzw. エノキ) vermarktet. An natürlichen Standorten wachsen die kleinen, frostresistenten Fruchtkörper im Winterhalbjahr bei kühlen Temperaturen, weshalb die Art auch Winterpilz genannt wird. Dagegen beziehen sich die Trivialnamen Samtfuß oder Samtfußrübling auf den samtig beschaffenen Stiel.
Gemeiner Samtfußrübling | ||||||||||||
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Gemeiner Samtfußrübling (Flammulina velutipes) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Flammulina velutipes | ||||||||||||
(Curtis : Fr.) Singer |
Merkmale
Die Fruchtkörper bilden 2–10 cm breite, dünnfleischige und schmierige Hüte von honiggelber bis rotbrauner Farbe mit dunklerer Mitte. Die Lamellen sind weiß bis blassgelb. Das Sporenpulver ist weiß.
Die faserig zähen, im Alter hohlen, ringlosen Stiele sind 3–8 cm lang, oben gelblich, unten dunkelbraun bis olivschwarz, samtfilzig, oft plattgedrückt und wurzelartig verschmälert. Charakteristisch ist auch die verdrillte Struktur der Stielfasern.
Artabgrenzung
Andere Samtfußrüblinge
Neben dem Gemeinen Samtfußrübling kommen in Europa noch weitere, teils sehr ähnliche und nur mikroskopisch bestimmbare Gattungsvertreter vor. Einige Arten lassen sich auch durch ein anderes jahreszeitliches Vorkommen sowie anhand des Habitats voneinander unterscheiden.
Stockschwämmchen oder Gift-Häubling
Von unkundigen Sammlern kann der Gemeine Samtfußrübling mit dem essbaren Stockschwämmchen oder dem gefährlichen Gift-Häubling verwechselt werden. Deutlichstes Unterscheidungsmerkmal ist der samtige, stets ringlose Stiel des Samtfußrüblings.
Ökologie
Der Samtfußrübling kommt in der Zeit von September bis April oft reichlich an Stümpfen, Stämmen (auch an lebenden Bäumen) und abgefallenen Ästen von Laubgehölzen, ganz selten auch an Koniferen, und gelegentlich an unterirdischem Holz vor. Eine besondere Vorliebe zeigt der Samtfußrübling für die Gattungen Salix (Weiden), Populus (Pappeln), Fraxinus (Eschen) und Holunder, häufig auch für durch das „Ulmensterben“ geschädigte Ulmenarten.
Verbreitung
Seine geographische Verbreitung umfasst sowohl gemäßigte und kalte Regionen auf der Nordhalbkugel der Erde wie China, Sibirien, Kleinasien, Europa, Nordamerika und Japan als auch Australien auf der Südhalbkugel.
Bedeutung
Speisepilz
Eine besondere Bedeutung besitzt der Samtfußrübling in der japanischen Küche, dort bekannt als Enokitake (榎茸 bzw. エノキタケ) oder kurz Enoki, wo er nach dem Shiitake der meistangebaute Speisepilz ist. Es wurden (Stand 2004) jährlich insgesamt etwa 100.000 Tonnen dieses Pilzes produziert. Damit stand der Samtfußrübling weltweit an sechster Stelle in der Rangfolge der meistangebauten Speisepilze. Er zählt auch zu den Heilpilzen, ist aber in dieser Hinsicht weniger bedeutend.
Auch in Europa ist der Samtfußrübling Pilzkennern gut bekannt als wohlschmeckender Speisepilz, der gerade in der kalten Jahreszeit auftritt, wenn die sonstige Pilzflora ihr Wachstum wegen der winterlichen Kälte weitgehend eingestellt hat.
Kultivierung
Der Samtfußrübling war einer der ersten Speisepilze überhaupt, die gezielt in Kultur genommen wurden. So wurde sein Anbau erstmals in der späten Tang-Dynastie im Kaiserreich China zwischen den Jahren 800 und 900 erwähnt. Es ist überliefert, dass man damals reife Fruchtkörper auf frischen Baumstubben verrieb, mit guten Aussichten, später an diesen Plätzen eine Pilzernte erwarten zu können.
Forschungsprojekte
Die einfache Kultivierung des saprotroph lebenden Gemeinen Samtfußrüblings führte dazu, dass Flammulina velutipes ein beliebtes Objekt in der wissenschaftlichen Forschung wurde. So nahm der Pilz 1993 an der Spacelab-Mission D-2 teil, in der u. a. der Einfluss der Schwerkraft auf das Wachstum höherer Pilze untersucht wurde.
Quellen
Literatur
- Der große Pilzatlas. Könemann, Köln 1999, ISBN 3-8290-1726-X.
- Christopher Hobbs: Medicinal Mushrooms. Botanica Press, Santa Cruz 1995, ISBN 1-884360-01-7.
Einzelnachweise
- Volker D. Kern, B. Hock: Gravimorphogenesis and ultrastructure of the fungus Flammulina velutipes grown in space, on clinostats and under hyper-G conditions. In: Life and Gravity: Physiological and Morphological Responses. Band 17, Nr. 6-7, 1996, S. 183–186. doi:10.1016/0273-1177(95)00633-P.
- David Moore, Bertold Hock, John P. Greening, Volker D. Kern, Lilyann Novak Frazer, Jan Monzer: Gravimorphogenesis in agarics. In: Mycological Research. Band 100, Nr. 3, 1996, S. 257–275. doi:10.1016/S0953-7562(96)80152-3
Weblinks
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Gemeine Samtfussrubling Flammulina velutipes Syn Collybia velutipes ist eine Pilzart aus der Familie Physalacriaceae Er ist ein Speisepilz wird in Ostasien auch kultiviert und dort als Enoki japanisch 榎 bzw エノキ vermarktet An naturlichen Standorten wachsen die kleinen frostresistenten Fruchtkorper im Winterhalbjahr bei kuhlen Temperaturen weshalb die Art auch Winterpilz genannt wird Dagegen beziehen sich die Trivialnamen Samtfuss oder Samtfussrubling auf den samtig beschaffenen Stiel Gemeiner SamtfussrublingGemeiner Samtfussrubling Flammulina velutipes SystematikKlasse AgaricomycetesUnterklasse AgaricomycetidaeOrdnung Champignonartige Agaricales Familie Gattung Samtfussrublinge Flammulina Art Gemeiner SamtfussrublingWissenschaftlicher NameFlammulina velutipes Curtis Fr SingerMerkmaleDie Fruchtkorper bilden 2 10 cm breite dunnfleischige und schmierige Hute von honiggelber bis rotbrauner Farbe mit dunklerer Mitte Die Lamellen sind weiss bis blassgelb Das Sporenpulver ist weiss Die faserig zahen im Alter hohlen ringlosen Stiele sind 3 8 cm lang oben gelblich unten dunkelbraun bis olivschwarz samtfilzig oft plattgedruckt und wurzelartig verschmalert Charakteristisch ist auch die verdrillte Struktur der Stielfasern ArtabgrenzungAndere Samtfussrublinge Neben dem Gemeinen Samtfussrubling kommen in Europa noch weitere teils sehr ahnliche und nur mikroskopisch bestimmbare Gattungsvertreter vor Einige Arten lassen sich auch durch ein anderes jahreszeitliches Vorkommen sowie anhand des Habitats voneinander unterscheiden Stockschwammchen oder Gift Haubling Von unkundigen Sammlern kann der Gemeine Samtfussrubling mit dem essbaren Stockschwammchen oder dem gefahrlichen Gift Haubling verwechselt werden Deutlichstes Unterscheidungsmerkmal ist der samtige stets ringlose Stiel des Samtfussrublings OkologieDer Samtfussrubling kommt in der Zeit von September bis April oft reichlich an Stumpfen Stammen auch an lebenden Baumen und abgefallenen Asten von Laubgeholzen ganz selten auch an Koniferen und gelegentlich an unterirdischem Holz vor Eine besondere Vorliebe zeigt der Samtfussrubling fur die Gattungen Salix Weiden Populus Pappeln Fraxinus Eschen und Holunder haufig auch fur durch das Ulmensterben geschadigte Ulmenarten VerbreitungSeine geographische Verbreitung umfasst sowohl gemassigte und kalte Regionen auf der Nordhalbkugel der Erde wie China Sibirien Kleinasien Europa Nordamerika und Japan als auch Australien auf der Sudhalbkugel BedeutungSpeisepilz Unter Lichtausschluss in Flaschen angebaut entwickelt der Gemeine Samtfussrubling F velutipes langstielige farblose Fruchtkorper Eine besondere Bedeutung besitzt der Samtfussrubling in der japanischen Kuche dort bekannt als Enokitake 榎茸 bzw エノキタケ oder kurz Enoki wo er nach dem Shiitake der meistangebaute Speisepilz ist Es wurden Stand 2004 jahrlich insgesamt etwa 100 000 Tonnen dieses Pilzes produziert Damit stand der Samtfussrubling weltweit an sechster Stelle in der Rangfolge der meistangebauten Speisepilze Er zahlt auch zu den Heilpilzen ist aber in dieser Hinsicht weniger bedeutend Auch in Europa ist der Samtfussrubling Pilzkennern gut bekannt als wohlschmeckender Speisepilz der gerade in der kalten Jahreszeit auftritt wenn die sonstige Pilzflora ihr Wachstum wegen der winterlichen Kalte weitgehend eingestellt hat Kultivierung Der Samtfussrubling war einer der ersten Speisepilze uberhaupt die gezielt in Kultur genommen wurden So wurde sein Anbau erstmals in der spaten Tang Dynastie im Kaiserreich China zwischen den Jahren 800 und 900 erwahnt Es ist uberliefert dass man damals reife Fruchtkorper auf frischen Baumstubben verrieb mit guten Aussichten spater an diesen Platzen eine Pilzernte erwarten zu konnen Forschungsprojekte Die einfache Kultivierung des saprotroph lebenden Gemeinen Samtfussrublings fuhrte dazu dass Flammulina velutipes ein beliebtes Objekt in der wissenschaftlichen Forschung wurde So nahm der Pilz 1993 an der Spacelab Mission D 2 teil in der u a der Einfluss der Schwerkraft auf das Wachstum hoherer Pilze untersucht wurde QuellenLiteratur Der grosse Pilzatlas Konemann Koln 1999 ISBN 3 8290 1726 X Christopher Hobbs Medicinal Mushrooms Botanica Press Santa Cruz 1995 ISBN 1 884360 01 7 Einzelnachweise Volker D Kern B Hock Gravimorphogenesis and ultrastructure of the fungus Flammulina velutipes grown in space on clinostats and under hyper G conditions In Life and Gravity Physiological and Morphological Responses Band 17 Nr 6 7 1996 S 183 186 doi 10 1016 0273 1177 95 00633 P David Moore Bertold Hock John P Greening Volker D Kern Lilyann Novak Frazer Jan Monzer Gravimorphogenesis in agarics In Mycological Research Band 100 Nr 3 1996 S 257 275 doi 10 1016 S0953 7562 96 80152 3WeblinksCommons Gemeiner Samtfussrubling Flammulina velutipes Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bitte die Hinweise zum Pilzesammeln beachten