Das Tragkraftspritzenfahrzeug kurz TSF ist ein Feuerwehrfahrzeugtyp bei den deutschen Feuerwehren der in zwei Bauformen
Gerätewagen Tragkraftspritze

Das Tragkraftspritzenfahrzeug (kurz: TSF) ist ein Feuerwehrfahrzeugtyp bei den deutschen Feuerwehren, der in zwei Bauformen genormt ist. Ihren Namen erhielten diese Fahrzeuge durch ihre entnehmbare Feuerlöschkreiselpumpe (Tragkraftspritze) zur Brandbekämpfung. Es verfügt über eine ähnliche feuerwehrtechnische Beladung wie das ehemalige Löschgruppenfahrzeug 8, ist jedoch im Gegensatz zu diesem nur mit einer Staffel besetzt. Gerade bei vielen kleineren Freiwilligen Feuerwehren ist das Tragkraftspritzenfahrzeug noch sehr weit verbreitet und wird auch neu beschafft, mitunter wird es durch Löschgruppenfahrzeuge, ein Mittleres Löschfahrzeug oder das Kleinlöschfahrzeug ersetzt.
Aufgabenbereiche
Ein Tragkraftspritzenfahrzeug ist ein Fahrzeug zur Brandbekämpfung und zur einfachen technischen Hilfeleistung. Es hat eine Besatzung von 1/5 (Staffel – 1 Staffelführer, 2 Trupps und 1 Maschinist). Die feuerwehrtechnische Beladung ist ausgelegt für eine Gruppe (insgesamt 9 Kräfte).
Geschichte
Bereits in den 1930er Jahren wurden Tragkraftspritzenanhänger entwickelt. Diese dienten damals allerdings als ergänzende Transportmöglichkeit von Gerätschaften und wurden immer zusammen mit Einsatzfahrzeugen eingesetzt. In den 1950er Jahren erlebte der TSA dann seinen Durchbruch, als gerade ländliche Gemeinden, die bisher nur mit Handdruckspritzen ausgestattet waren, darin eine kostengünstige Möglichkeit der Modernisierung entdeckten. Da eben in dieser Zeit auch die Mechanisierung der Landwirtschaft einsetzte, standen in ländlichen Gemeinden genug Traktoren als Zugfahrzeuge für den TSA zur Verfügung.
Mitte der 1950er Jahre wurde in Westdeutschland aus dem TSA das mit vier Mann besetzte Tragkraftspritzenfahrzeug mit Truppbesatzung (TSF-Tr) entwickelt, wobei das „Tr“ für Trupp stand. Es war nicht mit einem Trupp im Feuerwehrsinn besetzt, sondern im Laderaum des Wagens war noch zusätzlich ein Sitzplatz für einen weiteren Feuerwehrmann. Dieser war nötig um die mitgeführte Tragkraftspritze zu entnehmen. Das in seiner Beladung, nach DIN 14800 Baurichtlinie Heft 10, im Wesentlichen dem TSA gleichende Fahrzeug konnte mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 2000 kg noch weitere Ausrüstungsteile wie eine 2-teilige Steckleiter befördern. Meist war das TSF-T auf dem Transporter VW T1 aufgebaut. Ab der Mitte der 1960er Jahre wurden dann TSF mit größerem Mannschaftsraum gebaut, sodass sechs Mannschaftsmitglieder (eine Staffel im Feuerwehrsinn) transportiert werden konnten. Hierfür diente oft ein Ford Transit FK 1000 als Fahrgestell. Damit war im Grunde schon das klassische TSF gegeben, das erst in den 1990er Jahren grundlegend weiterentwickelt wurde. Um die Schlagkraft kleiner Feuerwehren zu erhöhen, die insbesondere bei kleineren Einsätzen in ländlichen Gebieten personal- und zeitaufwendig eine Wasserversorgung herstellen mussten, ließen nun TSF mit einem mindestens 500 Liter fassenden Tank entstehen. Diese TSF-W waren der Ausgangspunkt für weitere Eigenentwicklungen und Sonderbauweisen, so dass auch TSF-W ausgeliefert werden, die in ihrer Beladung nahezu einem LF 10 entsprechen.
Neben den TSF existiert in vielen stark ländlich geprägten Regionen mit geringem Einsatzaufkommen der TSA weiter. Neuere Modelle können nun auch mit Privat-Pkw gezogen werden, womit schneller Zugfahrzeuge zur Verfügung stehen und zugleich auch Personen transportiert werden können. Einige Feuerwehren nutzen auch ein Mannschaftstransportfahrzeug als Zugfahrzeug. Neubeschaffungen werden in der Regel jedoch nur noch für die Jugendfeuerwehr als Übungsfahrzeug beschafft. In Rheinland-Pfalz entwickelte sich der TSA in jüngerer Zeit auf eine eigene Art weiter. Hier sind viele Feuerwehren in ländlicheren Regionen nach wie vor ausschließlich mit dem TSA ausgestattet. Um diese zu motorisieren, wurde der GW-TS entwickelt. Mit dem TSF-L schlägt der Freistaat Bayern eine andere Richtung ein und ermöglicht verstärkt den Transport spezifischer Geräte für den konkreten Einsatz(bereich).
Genormte Fahrzeuge
Tragkraftspritzenfahrzeug
TSF | |
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Tragkraftspritzenfahrzeug | |
Fahrzeugdaten | |
Abkürzung: | TSF |
Land: | Deutschland |
Besatzung: | 0/1/5/6 |
Tragkraftspritze: | PFPN 10-1000 |
Löschpulver: | 6 Kilogramm |
Rettungssatz: | nicht vorhanden |
Zul. Gesamtmasse: | 4750 Kilogramm |
Antrieb: | vorrangig Straße |
Das eigentliche Tragkraftspritzenfahrzeug (kurz: TSF) ist in der DIN 14530-16 genormt. Es verfügt über keinen eigenen Löschwassertank. Somit muss von der Mannschaft an der Einsatzstelle immer zuerst eine Löschwasserversorgung hergestellt werden. Das Fahrzeug ist mit sechs Einsatzkräften, also einer Staffel, besetzt. Als Feuerlöschkreiselpumpe dient eine Tragkraftspritze mit 800 Litern Fördermenge pro Minute bei 8 bar Ausgangsdruck, bei neueren Fahrzeugen beträgt die Förderleistung 1000 Liter pro Minute bei 10 bar Ausgangsdruck. Ein TSF führt mindestens acht B-Druckschläuche à 20 Meter und grundsätzlich neun C-Druckschläuche nach C 42-15-KL 1-K mit. Es führt jedoch eine Ausrüstung zur Brandbekämpfung für eine Gruppe mit. Diese umfasst unter anderem auch Atemschutzgeräte und eine vierteilige Steckleiter (früher war nur eine zweiteilige Steckleiter Pflicht). Es hat seit dem Jahr 2018 eine zulässige Gesamtmasse von 4,75 Tonnen (vorher 4 Tonnen). Häufig wird das TSF aber nach wie vor auf Fahrgestellen mit einer Gesamtmasse von 3,5 Tonnen aufgebaut, damit es auch von Fahrern mit Fahrerlaubnisklasse B gefahren werden darf. Aufgrund der großen Leermasse moderner Fahrgestelle bleibt in diesem Fall jedoch keine Gewichtsreserve für eine Zusatzbeladung.
Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser
TSF-W | |
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Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser | |
Fahrzeugdaten | |
Abkürzung: | TSF-W |
Land: | Deutschland |
Besatzung: | 0/1/5/6 |
Tragkraftspritze: | PFPN 10-1000 |
Löschwasser: | 500 bis 750 Liter |
Löschpulver: | 6 Kilogramm |
Rettungssatz: | nicht vorhanden |
Zul. Gesamtmasse: | 7500 Kilogramm |
Antrieb: | vorrangig Straße |
Das Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser (kurz: TSF-W) ist eine Weiterentwicklung des TSF und in der DIN 14530-17 genormt. Zusätzlich zu seinem Vorgänger besitzt es nun auch einen eigenen Löschwassertank mit einem Inhalt von mindestens 500 Litern, der über einen Schlauch an die Tragkraftspritze angeschlossen ist. Das Fahrzeug verfügt außerdem über eine Schnellangriffseinrichtung oder eine so genannte „Vorrichtung zur schnellen Wasserabgabe“, das heißt ein zusammengekuppelter, in Buchten gelegter C-Schlauch und zehn B-Druckschläuchen à 20 Meter. Dieses Fahrzeug ist in der Regel in Kofferbauweise mit fünf Geräteräumen ausgeführt und hat eine zulässige Gesamtmasse von 7,5 Tonnen. Das TSF-W verfügt über eine feuerwehrtechnische Standardbeladung für eine Löschgruppe und eine Zusatzbeladung, deren Zusammensetzung entsprechend der Massereserve vereinbart werden kann, diese kann zum Beispiel die Zusatzmodule „Motorsäge“, „Strom“, „Beleuchtung“ oder „Schaum“ enthalten. Nach DIN-Norm verfügt ein TSF-W über keinen Rettungssatz. Davon abweichend kann auf einem TSF-W ein Rettungssatz im Rahmen einer Zusatzbeladung nach örtlichen Belangen verlastet worden sein. Weiterhin ist auch ein Mittleres Löschfahrzeug genormt, das die Lücke zwischen TSF-W und dem Löschgruppenfahrzeug 10 schließen soll.
Länderspezifische Varianten
Tragkraftspritzenfahrzeug mit Geräteausrüstung
TSF-GW | |
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Fahrzeugdaten | |
Abkürzung: | TSF-GW |
Land: | Schleswig-Holstein |
Besatzung: | 0/1/5/6 |
Tragkraftspritze: | TS 8/8 |
Löschpulver: | 2 × 6 Kilogramm |
Rettungssatz: | nicht vorhanden |
Zul. Gesamtmasse: | 7490 Kilogramm |
Antrieb: | Straße |
Das Tragkraftspritzenfahrzeug mit Geräteausrüstung (kurz TSF-GW) ist kein nach DIN genormtes Einsatzfahrzeug, sondern wurde 1968 nach einer Baurichtlinie des Landes Schleswig-Holstein beschafft. Es war ein sonstiges Löschfahrzeug mit einer feuerwehrtechnischen Beladung für eine Gruppe, einer Tragkraftspritze, welches jedoch im Gegensatz zum TSF noch mit einer Zusatzbeladung für technische Hilfeleistung sowie Ausrüstung nach örtlichen Gegebenheiten ausgestattet war. Das Fahrzeug war mit einer Staffel (d. h. 6 Mann) besetzt und bildete eine selbstständige taktische Einheit. Es diente vornehmlich zur Brandbekämpfung und zur Durchführung von technischen Hilfeleistungen kleineren Umfangs. Durch die Typenreduzierung war die Notwendigkeit für eine solche Baurichtlinie nicht mehr gegeben und somit wurde sie kurz vor den Jahrtausendwende zurückgezogen.
Tragkraftspritzenfahrzeug-Logistik
TSF-L | |
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Tragkraftspritzenfahrzeug-Logistik (Vorführfahrzeug der Fa. HENSEL Fahrzeugbau) | |
Fahrzeugdaten | |
Abkürzung: | TSF-L |
Land: | Bayern |
Besatzung: | 0/1/5/6 |
Tragkraftspritze: | PFPN 10-1000 |
Löschpulver: | 6 Kilogramm |
Rettungssatz: | nicht vorhanden |
Zul. Gesamtmasse: | 9000 Kilogramm |
Antrieb: | vorrangig Straße |
Das Tragkraftspritzenfahrzeug-Logistik (kurz TSF-L) ist ebenfalls als Typ nicht DIN genormt. Es besteht aber seit 2015 eine Technische Baurichtlinie des Innenministeriums für das Land Bayern. Es definiert ein Löschfahrzeug, welches stark an ein Tragkraftspritzenfahrzeug nach DIN (siehe oben) angelehnt ist, aber zudem über eine variable Logistikkomponente (Ladefläche für mindestens 2 Europaletten, Rollcontainer oder dergleichen etc.) verfügt. Auch dieses Fahrzeug verfügt über eine Staffelbesatzung. Faktisch eröffnet die Baurichtlinie die Möglichkeit eines Zwischenschritts bzw. Mittelwegs zwischen TSF und GW-L1.
Alternativen
Zum Tragkraftspritzenfahrzeug gibt es verschiedene, meist kostengünstigere Alternativen, von denen die verbreitetsten hier vorgestellt werden sollen. Dabei handelt es sich jedoch um keine Tragkraftspritzenfahrzeuge im eigentlichen Sinne:
Tragkraftspritzenanhänger
Der Tragkraftspritzenanhänger (kurz: TSA) ist ein in der DIN 14 520 genormter einachsiger, geschlossener Feuerwehranhänger. Seine Beladung ist an die eines TSF angelehnt, womit auch er vor allem zur Brandbekämpfung und Wasserförderung eingesetzt werden kann. Anders als das TSF oder TSF-W ist er jedoch nicht mit Atemschutzgeräten ausgestattet und kann somit nicht im Innenangriff oder zur Menschenrettung in verqualmten Gebäuden verwendet werden. Er hat eine zulässige Gesamtmasse von einer Tonne. Heute wird der TSA immer seltener, da oft geeignete Zugfahrzeuge fehlen und er nicht für einen Einsatz mit Innenangriff ausgestattet ist. Bei Jugendfeuerwehren ist er aber immer noch sehr beliebt.
Gerätewagen Tragkraftspritze
GW-TS | |
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Gerätewagen Tragkraftspritze | |
Fahrzeugdaten | |
Abkürzung: | GW-TS |
Land: | Rheinland-Pfalz (RLP), Bayern (BY) |
Besatzung: | RLP: 0/1/1/2 BY: mind. 0/0/4/4 |
Tragkraftspritze: | PFPN 10-1000 |
Löschpulver: | 6 Kilogramm |
Rettungssatz: | nicht vorhanden |
Zul. Gesamtmasse: | RLP: 2700 Kilogramm BY: 3500 Kilogramm |
Antrieb: | RLP: Straße BY: Allrad |
Der Gerätewagen Tragkraftspritze (kurz: GW-TS) ist ein in der Technischen Richtlinie Nr. 12 des Landes Rheinland-Pfalz spezifiziertes Feuerwehrfahrzeug, das in den Landkreisen Trier-Saarburg und Bitburg-Prüm entwickelt wurde, wo über 50 % der Feuerwehren nach wie vor ausschließlich mit einem TSA ausgerüstet sind. Da auch dort die Landwirtschaft zunehmend niedergeht und somit immer weniger Traktoren als Zugfahrzeuge für die TSA zur Verfügung stehen, war die Ausrückebereitschaft dortiger Feuerwehren nicht mehr gewährleistet. Der GW-TS entspricht in seiner Beladung einem TSA, der um eine Sondersignalanlage, ein Funkgerät und eine vierteilige Steckleiter ergänzt wird. Wie auch der TSA verfügt der GW-TS über keine Atemschutzgeräte. Der GW-TS bringt die Vorteile einer geringen Baugröße mit sich, was einen Umbau bestehender Feuerwehrhäuser überflüssig macht. Zugleich erreicht er deutlich höhere Geschwindigkeiten als Traktoren, ist schneller einsatzbereit und durch das Funkgerät an den BOS-Funk angeschlossen. Wesentliche Nachteile des GW-TS sind das Fehlen von Atemschutzgeräten, der geringe einsatztaktische Wert im Vergleich zum TSF und die Besatzung von zwei Personen, die kein selbstständiges Operieren bei Einsätzen erlaubt. Das Fahrzeug entspricht im Wesentlichen dem früher genormten Tragkraftspritzenfahrzeug mit Truppbesatzung (TSF-Tr).
Seit Anfang 2022 gibt es für Bayern auch eine technische Baubeschreibung für einen GW-TS. Im Gegensatz zu dem obengenannten, muss dieser auf einem Allradfahrgestell (Transporter mit Pritsche oder Pickup) aufgebaut werden. Mindestbesatzung sind 4 Personen. Die Förderung ist vorerst auf 50 Fahrzeuge pro Jahr begrenzt und wird nur für Feuerwehren gestattet, die bisher ausschließlich über einen TSA verfügen.
Philatelistisches
Mit dem Erstausgabetag 6. August 2020 gab die Deutsche Post AG in der Serie Für die Jugend – Historische Feuerwehrfahrzeuge ein Postwertzeichen im Nennwert von 80 plus 60 Cent mit einem Abbild des TSF VW heraus. Der Entwurf stammt von Grafiker Thomas Meyer aus Berlin.
Galerie
- Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) – Baujahr 1994
- Neueres Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF)
- Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser (TSF-W)
- TSF-W – Hier mit geöffnetem Geräteraum, die PFPN ist am Heck gut erkennbar.
Literatur
- Hans Kemper: Fahrzeugkunde, Teil 2. ecomed Sicherheit, 3. Auflage 2010. ISBN 978-3-609-62014-5.
- Diverse: Hamilton – Handbuch für die Feuerwehr. Boorberg Verlag, 21. Auflage 2012. ISBN 978-3-415-04560-6.
- Diverse: Das Feuerwehr-Lehrbuch. Verlag W. Kohlhammer, 2. Auflage 2012. ISBN 978-3-17-022518-3.
- Josef Schütz: Die Roten Hefte, Heft 8a – Feuerwehrfahrzeuge Teil I. 11. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 1996, ISBN 978-3-17-013954-1, S. 27–28.
Weblinks
- Normübersichtsseite für ein TSF auf din.de
- Normübersichtsseite für ein TSF-W auf din.de
Einzelnachweise
- Staatliche Feuerwehrschule Regensburg (2014): Mindestausrüstung Tragkraftspritzenfahrzeug – Ausgabe 04 / 2008
- Staatliche Feuerwehrschule Regensburg (2015): Mindestausrüstung Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser TSF-W nach DIN 14530 Teil 17, Ausgabe 04/2008 (PDF; 48 kB)
- Technische Baubeschreibung für Tragkraftspritzenfahrzeug Logistik (TSF-L) – Ausgabe 02/2021
- Staatliche Feuerwehrschule Regensburg: Beladeliste für Tragkraftspritzenanhänger TSA nach TSA-Anforderungen 12.2005 (PDF; 8 kB)
- Technische Richtlinie Nr. 12: Gerätewagen Tragkraftspritze GW-TS (RP); Stand: 7. Oktober 2016, Ministerium des Innern und für Sport (PDF; 186 kB)
- www.verkuendung-bayern.de als PDF auf Seite 4 abgerufen am 26. Juni 2022
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Tragkraftspritzenfahrzeug kurz TSF ist ein Feuerwehrfahrzeugtyp bei den deutschen Feuerwehren der in zwei Bauformen genormt ist Ihren Namen erhielten diese Fahrzeuge durch ihre entnehmbare Feuerloschkreiselpumpe Tragkraftspritze zur Brandbekampfung Es verfugt uber eine ahnliche feuerwehrtechnische Beladung wie das ehemalige Loschgruppenfahrzeug 8 ist jedoch im Gegensatz zu diesem nur mit einer Staffel besetzt Gerade bei vielen kleineren Freiwilligen Feuerwehren ist das Tragkraftspritzenfahrzeug noch sehr weit verbreitet und wird auch neu beschafft mitunter wird es durch Loschgruppenfahrzeuge ein Mittleres Loschfahrzeug oder das Kleinloschfahrzeug ersetzt Tragkraftspritzenfahrzeug alteres Modell und anhanger der Ortsfeuerwehr HoltershausenAufgabenbereicheEin Tragkraftspritzenfahrzeug ist ein Fahrzeug zur Brandbekampfung und zur einfachen technischen Hilfeleistung Es hat eine Besatzung von 1 5 Staffel 1 Staffelfuhrer 2 Trupps und 1 Maschinist Die feuerwehrtechnische Beladung ist ausgelegt fur eine Gruppe insgesamt 9 Krafte GeschichteBereits in den 1930er Jahren wurden Tragkraftspritzenanhanger entwickelt Diese dienten damals allerdings als erganzende Transportmoglichkeit von Geratschaften und wurden immer zusammen mit Einsatzfahrzeugen eingesetzt In den 1950er Jahren erlebte der TSA dann seinen Durchbruch als gerade landliche Gemeinden die bisher nur mit Handdruckspritzen ausgestattet waren darin eine kostengunstige Moglichkeit der Modernisierung entdeckten Da eben in dieser Zeit auch die Mechanisierung der Landwirtschaft einsetzte standen in landlichen Gemeinden genug Traktoren als Zugfahrzeuge fur den TSA zur Verfugung Mitte der 1950er Jahre wurde in Westdeutschland aus dem TSA das mit vier Mann besetzte Tragkraftspritzenfahrzeug mit Truppbesatzung TSF Tr entwickelt wobei das Tr fur Trupp stand Es war nicht mit einem Trupp im Feuerwehrsinn besetzt sondern im Laderaum des Wagens war noch zusatzlich ein Sitzplatz fur einen weiteren Feuerwehrmann Dieser war notig um die mitgefuhrte Tragkraftspritze zu entnehmen Das in seiner Beladung nach DIN 14800 Baurichtlinie Heft 10 im Wesentlichen dem TSA gleichende Fahrzeug konnte mit einem zulassigen Gesamtgewicht von 2000 kg noch weitere Ausrustungsteile wie eine 2 teilige Steckleiter befordern Meist war das TSF T auf dem Transporter VW T1 aufgebaut Ab der Mitte der 1960er Jahre wurden dann TSF mit grosserem Mannschaftsraum gebaut sodass sechs Mannschaftsmitglieder eine Staffel im Feuerwehrsinn transportiert werden konnten Hierfur diente oft ein Ford Transit FK 1000 als Fahrgestell Damit war im Grunde schon das klassische TSF gegeben das erst in den 1990er Jahren grundlegend weiterentwickelt wurde Um die Schlagkraft kleiner Feuerwehren zu erhohen die insbesondere bei kleineren Einsatzen in landlichen Gebieten personal und zeitaufwendig eine Wasserversorgung herstellen mussten liessen nun TSF mit einem mindestens 500 Liter fassenden Tank entstehen Diese TSF W waren der Ausgangspunkt fur weitere Eigenentwicklungen und Sonderbauweisen so dass auch TSF W ausgeliefert werden die in ihrer Beladung nahezu einem LF 10 entsprechen Neben den TSF existiert in vielen stark landlich gepragten Regionen mit geringem Einsatzaufkommen der TSA weiter Neuere Modelle konnen nun auch mit Privat Pkw gezogen werden womit schneller Zugfahrzeuge zur Verfugung stehen und zugleich auch Personen transportiert werden konnen Einige Feuerwehren nutzen auch ein Mannschaftstransportfahrzeug als Zugfahrzeug Neubeschaffungen werden in der Regel jedoch nur noch fur die Jugendfeuerwehr als Ubungsfahrzeug beschafft In Rheinland Pfalz entwickelte sich der TSA in jungerer Zeit auf eine eigene Art weiter Hier sind viele Feuerwehren in landlicheren Regionen nach wie vor ausschliesslich mit dem TSA ausgestattet Um diese zu motorisieren wurde der GW TS entwickelt Mit dem TSF L schlagt der Freistaat Bayern eine andere Richtung ein und ermoglicht verstarkt den Transport spezifischer Gerate fur den konkreten Einsatz bereich Genormte FahrzeugeTragkraftspritzenfahrzeug TSFTragkraftspritzenfahrzeugTragkraftspritzenfahrzeugFahrzeugdatenAbkurzung TSFLand DeutschlandBesatzung 0 1 5 6Tragkraftspritze PFPN 10 1000Loschpulver 6 KilogrammRettungssatz nicht vorhandenZul Gesamtmasse 4750 KilogrammAntrieb vorrangig Strasse Das eigentliche Tragkraftspritzenfahrzeug kurz TSF ist in der DIN 14530 16 genormt Es verfugt uber keinen eigenen Loschwassertank Somit muss von der Mannschaft an der Einsatzstelle immer zuerst eine Loschwasserversorgung hergestellt werden Das Fahrzeug ist mit sechs Einsatzkraften also einer Staffel besetzt Als Feuerloschkreiselpumpe dient eine Tragkraftspritze mit 800 Litern Fordermenge pro Minute bei 8 bar Ausgangsdruck bei neueren Fahrzeugen betragt die Forderleistung 1000 Liter pro Minute bei 10 bar Ausgangsdruck Ein TSF fuhrt mindestens acht B Druckschlauche a 20 Meter und grundsatzlich neun C Druckschlauche nach C 42 15 KL 1 K mit Es fuhrt jedoch eine Ausrustung zur Brandbekampfung fur eine Gruppe mit Diese umfasst unter anderem auch Atemschutzgerate und eine vierteilige Steckleiter fruher war nur eine zweiteilige Steckleiter Pflicht Es hat seit dem Jahr 2018 eine zulassige Gesamtmasse von 4 75 Tonnen vorher 4 Tonnen Haufig wird das TSF aber nach wie vor auf Fahrgestellen mit einer Gesamtmasse von 3 5 Tonnen aufgebaut damit es auch von Fahrern mit Fahrerlaubnisklasse B gefahren werden darf Aufgrund der grossen Leermasse moderner Fahrgestelle bleibt in diesem Fall jedoch keine Gewichtsreserve fur eine Zusatzbeladung Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser TSF WTragkraftspritzenfahrzeug mit WasserTragkraftspritzenfahrzeug mit WasserFahrzeugdatenAbkurzung TSF WLand DeutschlandBesatzung 0 1 5 6Tragkraftspritze PFPN 10 1000Loschwasser 500 bis 750 LiterLoschpulver 6 KilogrammRettungssatz nicht vorhandenZul Gesamtmasse 7500 KilogrammAntrieb vorrangig Strasse Das Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser kurz TSF W ist eine Weiterentwicklung des TSF und in der DIN 14530 17 genormt Zusatzlich zu seinem Vorganger besitzt es nun auch einen eigenen Loschwassertank mit einem Inhalt von mindestens 500 Litern der uber einen Schlauch an die Tragkraftspritze angeschlossen ist Das Fahrzeug verfugt ausserdem uber eine Schnellangriffseinrichtung oder eine so genannte Vorrichtung zur schnellen Wasserabgabe das heisst ein zusammengekuppelter in Buchten gelegter C Schlauch und zehn B Druckschlauchen a 20 Meter Dieses Fahrzeug ist in der Regel in Kofferbauweise mit funf Gerateraumen ausgefuhrt und hat eine zulassige Gesamtmasse von 7 5 Tonnen Das TSF W verfugt uber eine feuerwehrtechnische Standardbeladung fur eine Loschgruppe und eine Zusatzbeladung deren Zusammensetzung entsprechend der Massereserve vereinbart werden kann diese kann zum Beispiel die Zusatzmodule Motorsage Strom Beleuchtung oder Schaum enthalten Nach DIN Norm verfugt ein TSF W uber keinen Rettungssatz Davon abweichend kann auf einem TSF W ein Rettungssatz im Rahmen einer Zusatzbeladung nach ortlichen Belangen verlastet worden sein Weiterhin ist auch ein Mittleres Loschfahrzeug genormt das die Lucke zwischen TSF W und dem Loschgruppenfahrzeug 10 schliessen soll Landerspezifische VariantenTragkraftspritzenfahrzeug mit Gerateausrustung TSF GWFahrzeugdatenAbkurzung TSF GWLand Schleswig HolsteinBesatzung 0 1 5 6Tragkraftspritze TS 8 8Loschpulver 2 6 KilogrammRettungssatz nicht vorhandenZul Gesamtmasse 7490 KilogrammAntrieb Strasse Das Tragkraftspritzenfahrzeug mit Gerateausrustung kurz TSF GW ist kein nach DIN genormtes Einsatzfahrzeug sondern wurde 1968 nach einer Baurichtlinie des Landes Schleswig Holstein beschafft Es war ein sonstiges Loschfahrzeug mit einer feuerwehrtechnischen Beladung fur eine Gruppe einer Tragkraftspritze welches jedoch im Gegensatz zum TSF noch mit einer Zusatzbeladung fur technische Hilfeleistung sowie Ausrustung nach ortlichen Gegebenheiten ausgestattet war Das Fahrzeug war mit einer Staffel d h 6 Mann besetzt und bildete eine selbststandige taktische Einheit Es diente vornehmlich zur Brandbekampfung und zur Durchfuhrung von technischen Hilfeleistungen kleineren Umfangs Durch die Typenreduzierung war die Notwendigkeit fur eine solche Baurichtlinie nicht mehr gegeben und somit wurde sie kurz vor den Jahrtausendwende zuruckgezogen Tragkraftspritzenfahrzeug Logistik TSF LTragkraftspritzenfahrzeug Logistik Vorfuhrfahrzeug der Fa HENSEL Fahrzeugbau Tragkraftspritzenfahrzeug Logistik Vorfuhrfahrzeug der Fa HENSEL Fahrzeugbau FahrzeugdatenAbkurzung TSF LLand BayernBesatzung 0 1 5 6Tragkraftspritze PFPN 10 1000Loschpulver 6 KilogrammRettungssatz nicht vorhandenZul Gesamtmasse 9000 KilogrammAntrieb vorrangig Strasse Das Tragkraftspritzenfahrzeug Logistik kurz TSF L ist ebenfalls als Typ nicht DIN genormt Es besteht aber seit 2015 eine Technische Baurichtlinie des Innenministeriums fur das Land Bayern Es definiert ein Loschfahrzeug welches stark an ein Tragkraftspritzenfahrzeug nach DIN siehe oben angelehnt ist aber zudem uber eine variable Logistikkomponente Ladeflache fur mindestens 2 Europaletten Rollcontainer oder dergleichen etc verfugt Auch dieses Fahrzeug verfugt uber eine Staffelbesatzung Faktisch eroffnet die Baurichtlinie die Moglichkeit eines Zwischenschritts bzw Mittelwegs zwischen TSF und GW L1 AlternativenZum Tragkraftspritzenfahrzeug gibt es verschiedene meist kostengunstigere Alternativen von denen die verbreitetsten hier vorgestellt werden sollen Dabei handelt es sich jedoch um keine Tragkraftspritzenfahrzeuge im eigentlichen Sinne Tragkraftspritzenanhanger Hauptartikel Tragkraftspritzenanhanger Der Tragkraftspritzenanhanger kurz TSA ist ein in der DIN 14 520 genormter einachsiger geschlossener Feuerwehranhanger Seine Beladung ist an die eines TSF angelehnt womit auch er vor allem zur Brandbekampfung und Wasserforderung eingesetzt werden kann Anders als das TSF oder TSF W ist er jedoch nicht mit Atemschutzgeraten ausgestattet und kann somit nicht im Innenangriff oder zur Menschenrettung in verqualmten Gebauden verwendet werden Er hat eine zulassige Gesamtmasse von einer Tonne Heute wird der TSA immer seltener da oft geeignete Zugfahrzeuge fehlen und er nicht fur einen Einsatz mit Innenangriff ausgestattet ist Bei Jugendfeuerwehren ist er aber immer noch sehr beliebt Geratewagen Tragkraftspritze GW TSGeratewagen TragkraftspritzeGeratewagen TragkraftspritzeFahrzeugdatenAbkurzung GW TSLand Rheinland Pfalz RLP Bayern BY Besatzung RLP 0 1 1 2 BY mind 0 0 4 4Tragkraftspritze PFPN 10 1000Loschpulver 6 KilogrammRettungssatz nicht vorhandenZul Gesamtmasse RLP 2700 Kilogramm BY 3500 KilogrammAntrieb RLP Strasse BY Allrad Der Geratewagen Tragkraftspritze kurz GW TS ist ein in der Technischen Richtlinie Nr 12 des Landes Rheinland Pfalz spezifiziertes Feuerwehrfahrzeug das in den Landkreisen Trier Saarburg und Bitburg Prum entwickelt wurde wo uber 50 der Feuerwehren nach wie vor ausschliesslich mit einem TSA ausgerustet sind Da auch dort die Landwirtschaft zunehmend niedergeht und somit immer weniger Traktoren als Zugfahrzeuge fur die TSA zur Verfugung stehen war die Ausruckebereitschaft dortiger Feuerwehren nicht mehr gewahrleistet Der GW TS entspricht in seiner Beladung einem TSA der um eine Sondersignalanlage ein Funkgerat und eine vierteilige Steckleiter erganzt wird Wie auch der TSA verfugt der GW TS uber keine Atemschutzgerate Der GW TS bringt die Vorteile einer geringen Baugrosse mit sich was einen Umbau bestehender Feuerwehrhauser uberflussig macht Zugleich erreicht er deutlich hohere Geschwindigkeiten als Traktoren ist schneller einsatzbereit und durch das Funkgerat an den BOS Funk angeschlossen Wesentliche Nachteile des GW TS sind das Fehlen von Atemschutzgeraten der geringe einsatztaktische Wert im Vergleich zum TSF und die Besatzung von zwei Personen die kein selbststandiges Operieren bei Einsatzen erlaubt Das Fahrzeug entspricht im Wesentlichen dem fruher genormten Tragkraftspritzenfahrzeug mit Truppbesatzung TSF Tr Seit Anfang 2022 gibt es fur Bayern auch eine technische Baubeschreibung fur einen GW TS Im Gegensatz zu dem obengenannten muss dieser auf einem Allradfahrgestell Transporter mit Pritsche oder Pickup aufgebaut werden Mindestbesatzung sind 4 Personen Die Forderung ist vorerst auf 50 Fahrzeuge pro Jahr begrenzt und wird nur fur Feuerwehren gestattet die bisher ausschliesslich uber einen TSA verfugen PhilatelistischesMit dem Erstausgabetag 6 August 2020 gab die Deutsche Post AG in der Serie Fur die Jugend Historische Feuerwehrfahrzeuge ein Postwertzeichen im Nennwert von 80 plus 60 Cent mit einem Abbild des TSF VW heraus Der Entwurf stammt von Grafiker Thomas Meyer aus Berlin GalerieTragkraftspritzenfahrzeug TSF Baujahr 1994 Neueres Tragkraftspritzenfahrzeug TSF Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser TSF W TSF W Hier mit geoffnetem Gerateraum die PFPN ist am Heck gut erkennbar LiteraturHans Kemper Fahrzeugkunde Teil 2 ecomed Sicherheit 3 Auflage 2010 ISBN 978 3 609 62014 5 Diverse Hamilton Handbuch fur die Feuerwehr Boorberg Verlag 21 Auflage 2012 ISBN 978 3 415 04560 6 Diverse Das Feuerwehr Lehrbuch Verlag W Kohlhammer 2 Auflage 2012 ISBN 978 3 17 022518 3 Josef Schutz Die Roten Hefte Heft 8a Feuerwehrfahrzeuge Teil I 11 Auflage Kohlhammer Stuttgart 1996 ISBN 978 3 17 013954 1 S 27 28 WeblinksCommons Tragkraftspritzenfahrzeug Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normubersichtsseite fur ein TSF auf din de Normubersichtsseite fur ein TSF W auf din deEinzelnachweiseStaatliche Feuerwehrschule Regensburg 2014 Mindestausrustung Tragkraftspritzenfahrzeug Ausgabe 04 2008 Staatliche Feuerwehrschule Regensburg 2015 Mindestausrustung Tragkraftspritzenfahrzeug Wasser TSF W nach DIN 14530 Teil 17 Ausgabe 04 2008 PDF 48 kB Technische Baubeschreibung fur Tragkraftspritzenfahrzeug Logistik TSF L Ausgabe 02 2021 Staatliche Feuerwehrschule Regensburg Beladeliste fur Tragkraftspritzenanhanger TSA nach TSA Anforderungen 12 2005 PDF 8 kB Technische Richtlinie Nr 12 Geratewagen Tragkraftspritze GW TS RP Stand 7 Oktober 2016 Ministerium des Innern und fur Sport PDF 186 kB www verkuendung bayern de als PDF auf Seite 4 abgerufen am 26 Juni 2022