Das Gerichtsamt Meißen war zwischen 1856 und 1874 die unterste Verwaltungseinheit und von 1856 bis 1879 nach der Abschaf
Gerichtsamt Meißen

Das Gerichtsamt Meißen war zwischen 1856 und 1874 die unterste Verwaltungseinheit und von 1856 bis 1879 nach der Abschaffung der Patrimonialgesetzgebung im Königreich Sachsen Eingangsgericht. Es hatte seinen Amtssitz in der Stadt Meißen.
Geschichte
Nach dem Tod des sächsischen Königs Friedrich August II. wurde unter der Regierung von dessen Nachfolger König Johann nach dem Vorbild anderer Staaten des Deutschen Bundes die Abschaffung der Patrimonialgesetzgebung verordnet. An die Stelle der bisher im Königreich Sachsen in Stadt und Land vorhandenen Gerichte der untersten Instanz traten die zentral gelegenen Bezirksgerichte und Gerichtsämter in nahezu allen größeren Städten. Die Details der Verwaltungsreform regelten das sächsische Gerichtsverfassungsgesetz vom 11. August 1855 und die Verordnung über die Bildung der Gerichtsbezirke vom 2. September 1856.
Stichtag für das Inkrafttreten der neuen Behördenstruktur im Königreich Sachsen war der 1. Oktober 1856. Das neu gebildete Gerichtsamt Meißen unterstand dem Bezirksgericht Meißen. Sein Gerichtsbezirk umfasste Meißen, Althirschstein mit Gosa, Altzaschendorf, Bahra, Barnitz, Batzdorf mit Neubatzdorf, Bergwerk, Bockwen, Böhla, Bohnitzsch mit Nassau, Boritz, Brockwitz, Canitz, Clieben, Cölln, Constappel, Deila, Diera, Dobritz, Drossel mit Adams Weinberg, Fischergasse, Gärtitz, Garsebach (Ober- und Nieder-), Gasern, Gauernitz, Görna, Gohlis, Golk bei Zadel, Gröbern mit Roitzschberg, Großdobritz, Großkagen, Gruben, Hartha bei Constappel, Heynitz, Hintermauer, Hirschstein, , Jessen bei Ockrilla, Jesseritz, Käbschütz, Kaisitz, Keilbusch, Kleinkagen, Kleinprausitz, Klosterhäuser, Klosterstraße, Kobitzsch, Kettewitz mit Jokischberg, Korbitz, Kottewitz mit Berg, Krögis, mit Lindigt, Lercha, Leutewitz bei Meißen, Löbsal, Löbschütz bei Meißen, , Löthain, Luga, Mauna, Mehren, Meisa (Ober- und Unter-) mit Vogelgesang, Miltitz mit Zwuschwitz, Mischwitz, Möschwitz, Mohlis Naundörfel, Naundorf mit Hebelei, Naustadt, Neuhirschstein, Neudörfchen, Neuzaschendorf, Niederau, Niederfähre, Niederjahna, Niederlommatzsch mit Görischgut, Niedermuschütz, Niederspaar mit dem Rautenberg Niederstößwitz, Nieschütz, Nimtitz, Nößge mit Neunößge, Ockrilla, Oberau, Oberjahna mit , Oberlommatzsch, Obermuschütz, Oberspaar mit den Fürstenbergen und Vetters Weinbergen, Pauschütz, Pegenau, Pinkowitz, , bei Schieritz, Piskowitz bei Taubenheim, Planitz, Polenz (Nieder- und Ober-), Porschnitz, Priesa, Pröda bei Meißen, Proschwitz, Questenberg m.d. Altenburg, Reichenbach, Reppina, Reppnitz, Riemsdorf, Robschütz (Alt- und Neu-) und Roitzschwiese, Roitzschen, Rottewitz, Schänitz bei Riesa, Schänitz bei Schleinitz, Scharfenberg, Schieritz, Schletta, Schönnewitz, Seebschütz, Seeligstadt, Seilitz, Semmelsberg (Ober-, Nieder-), Siebeneichen, Sieglitz bei Meißen, Sönitz, Sörnewitz, Soppen, Sornitz, Spittewitz, Stroischen, Taubenheim, Tronitz, Ullendorf, Vorbrücke, Weinböhla a.d. Lauben, Weitzschen, Windorf, Winkwitz, Wölkisch, Wuhsen, Wunschwitz mit Neuwunschwitz, Zadel mit Kleinzadel und Raupenberg, Zehren, Ziegenhain und Zscheila.
Nach der Neustrukturierung der Gerichtsorganisation gemäß dem Gesetz über die Organisation der Behörden für die innere Verwaltung vom 21. April 1873 gingen die Verwaltungsbefugnisse der Gerichtsämter 1874 auf die umgestalteten bzw. neu gebildeten Amtshauptmannschaften über.
Seitdem das bisherige königliche Gericht als königliches Gerichtsamt bezeichnet wurde, führte sein Vorstand den Titel Gerichtshauptmann.
Zum 31. Oktober 1873 wurde das Gerichtsamt Moritzburg aufgelöst und die Gemeinden Coswig, Neucoswig, Kötitz und das Forstrevier Kreyern dem Gerichtsamt Meißen zugeordnet.
Die Verwaltungsaufgaben des Gerichtsamtes Meißen wurden im Zuge der Neustrukturierung der sächsischen Gerichtsorganisation gemäß dem Gesetz über die Organisation der Behörden für die innere Verwaltung vom 21. April 1873 in die im Jahre 1874 neugeschaffene Amtshauptmannschaft Meißen mit Sitz in der Stadt Meißen integriert.
Das Gerichtsamt Meißen wurde 1879 auf Grund des Gesetzes über die Bestimmungen zur Ausführung des Gerichtsverfassungsgesetzes im Deutschen Reich vom 27. Januar 1877 und des Gesetzes über die Zuständigkeit der Gerichte in Sachen der nichtstreitigen Gerichtsbarkeit vom 1. März 1879 durch das neugegründete Amtsgericht Meißen abgelöst.
Richter
Leiter des Gerichtsamtes waren:
- 1856–1873: Dr. Christian Heinrich Springer
- 1873–1878: Julius Ferdinand Damm
- 1878–1879: Herrmann Josef Caspari
Siehe auch
- Gerichte im Königreich Sachsen
Einzelnachweise
- Pierer’s Universal-Lexikon. Band 12, Altenburg 1861, S. 749–750
- Verordnung über die Bildung der Gerichtsbezirke vom 2. September 1856; in Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen: 1856, S. 259 f., Digitalisat
- Gesetz- und Verordnungsblatt (2117) 1856
- GVBl. 1873, S. 521 f.
- Bestand 13572 Gerichtsamt Meißen im Hauptstaatsarchiv Dresden, Online
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Gerichtsamt Meissen war zwischen 1856 und 1874 die unterste Verwaltungseinheit und von 1856 bis 1879 nach der Abschaffung der Patrimonialgesetzgebung im Konigreich Sachsen Eingangsgericht Es hatte seinen Amtssitz in der Stadt Meissen GeschichteNach dem Tod des sachsischen Konigs Friedrich August II wurde unter der Regierung von dessen Nachfolger Konig Johann nach dem Vorbild anderer Staaten des Deutschen Bundes die Abschaffung der Patrimonialgesetzgebung verordnet An die Stelle der bisher im Konigreich Sachsen in Stadt und Land vorhandenen Gerichte der untersten Instanz traten die zentral gelegenen Bezirksgerichte und Gerichtsamter in nahezu allen grosseren Stadten Die Details der Verwaltungsreform regelten das sachsische Gerichtsverfassungsgesetz vom 11 August 1855 und die Verordnung uber die Bildung der Gerichtsbezirke vom 2 September 1856 Stichtag fur das Inkrafttreten der neuen Behordenstruktur im Konigreich Sachsen war der 1 Oktober 1856 Das neu gebildete Gerichtsamt Meissen unterstand dem Bezirksgericht Meissen Sein Gerichtsbezirk umfasste Meissen Althirschstein mit Gosa Altzaschendorf Bahra Barnitz Batzdorf mit Neubatzdorf Bergwerk Bockwen Bohla Bohnitzsch mit Nassau Boritz Brockwitz Canitz Clieben Colln Constappel Deila Diera Dobritz Drossel mit Adams Weinberg Fischergasse Gartitz Garsebach Ober und Nieder Gasern Gauernitz Gorna Gohlis Golk bei Zadel Grobern mit Roitzschberg Grossdobritz Grosskagen Gruben Hartha bei Constappel Heynitz Hintermauer Hirschstein Jessen bei Ockrilla Jesseritz Kabschutz Kaisitz Keilbusch Kleinkagen Kleinprausitz Klosterhauser Klosterstrasse Kobitzsch Kettewitz mit Jokischberg Korbitz Kottewitz mit Berg Krogis mit Lindigt Lercha Leutewitz bei Meissen Lobsal Lobschutz bei Meissen Lothain Luga Mauna Mehren Meisa Ober und Unter mit Vogelgesang Miltitz mit Zwuschwitz Mischwitz Moschwitz Mohlis Naundorfel Naundorf mit Hebelei Naustadt Neuhirschstein Neudorfchen Neuzaschendorf Niederau Niederfahre Niederjahna Niederlommatzsch mit Gorischgut Niedermuschutz Niederspaar mit dem Rautenberg Niederstosswitz Nieschutz Nimtitz Nossge mit Neunossge Ockrilla Oberau Oberjahna mit Oberlommatzsch Obermuschutz Oberspaar mit den Furstenbergen und Vetters Weinbergen Pauschutz Pegenau Pinkowitz bei Schieritz Piskowitz bei Taubenheim Planitz Polenz Nieder und Ober Porschnitz Priesa Proda bei Meissen Proschwitz Questenberg m d Altenburg Reichenbach Reppina Reppnitz Riemsdorf Robschutz Alt und Neu und Roitzschwiese Roitzschen Rottewitz Schanitz bei Riesa Schanitz bei Schleinitz Scharfenberg Schieritz Schletta Schonnewitz Seebschutz Seeligstadt Seilitz Semmelsberg Ober Nieder Siebeneichen Sieglitz bei Meissen Sonitz Sornewitz Soppen Sornitz Spittewitz Stroischen Taubenheim Tronitz Ullendorf Vorbrucke Weinbohla a d Lauben Weitzschen Windorf Winkwitz Wolkisch Wuhsen Wunschwitz mit Neuwunschwitz Zadel mit Kleinzadel und Raupenberg Zehren Ziegenhain und Zscheila Nach der Neustrukturierung der Gerichtsorganisation gemass dem Gesetz uber die Organisation der Behorden fur die innere Verwaltung vom 21 April 1873 gingen die Verwaltungsbefugnisse der Gerichtsamter 1874 auf die umgestalteten bzw neu gebildeten Amtshauptmannschaften uber Seitdem das bisherige konigliche Gericht als konigliches Gerichtsamt bezeichnet wurde fuhrte sein Vorstand den Titel Gerichtshauptmann Zum 31 Oktober 1873 wurde das Gerichtsamt Moritzburg aufgelost und die Gemeinden Coswig Neucoswig Kotitz und das Forstrevier Kreyern dem Gerichtsamt Meissen zugeordnet Die Verwaltungsaufgaben des Gerichtsamtes Meissen wurden im Zuge der Neustrukturierung der sachsischen Gerichtsorganisation gemass dem Gesetz uber die Organisation der Behorden fur die innere Verwaltung vom 21 April 1873 in die im Jahre 1874 neugeschaffene Amtshauptmannschaft Meissen mit Sitz in der Stadt Meissen integriert Das Gerichtsamt Meissen wurde 1879 auf Grund des Gesetzes uber die Bestimmungen zur Ausfuhrung des Gerichtsverfassungsgesetzes im Deutschen Reich vom 27 Januar 1877 und des Gesetzes uber die Zustandigkeit der Gerichte in Sachen der nichtstreitigen Gerichtsbarkeit vom 1 Marz 1879 durch das neugegrundete Amtsgericht Meissen abgelost RichterLeiter des Gerichtsamtes waren 1856 1873 Dr Christian Heinrich Springer 1873 1878 Julius Ferdinand Damm 1878 1879 Herrmann Josef CaspariSiehe auchGerichte im Konigreich SachsenEinzelnachweisePierer s Universal Lexikon Band 12 Altenburg 1861 S 749 750 Verordnung uber die Bildung der Gerichtsbezirke vom 2 September 1856 in Gesetz und Verordnungsblatt fur das Konigreich Sachsen 1856 S 259 f Digitalisat Gesetz und Verordnungsblatt 2117 1856 GVBl 1873 S 521 f Bestand 13572 Gerichtsamt Meissen im Hauptstaatsarchiv Dresden OnlineGerichte im Bezirk des Appellationsgerichtes Dresden Bezirksgericht Dresden Gerichtsamt Dippoldiswalde Gerichtsamt Dohlen Gerichtsamt Dresden Gerichtsamt Moritzburg Gerichtsamt Radeberg Gerichtsamt Radeburg Gerichtsamt Schonfeld Gerichtsamt Tharandt Gerichtsamt Wilsdruff Bezirksgericht Pirna Gerichtsamt 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