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Geschichte Äthiopiens

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Geschichte Äthiopiens
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Die Geschichte Äthiopiens umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der Demokratischen Bundesrepublik Äthiopien und historischer äthiopischer Reiche von der Urgeschichte bis zur Gegenwart. Zu den historischen äthiopischen Reichen gehören das spätantike Aksumitische Reich und das vom Mittelalter bis 1974 bestehende Kaiserreich Abessinien.

Vorgeschichte

In Äthiopien wurden Überreste Millionen Jahre alter Vor-Menschen (Australopithecus afarensis) gefunden, unter anderem 1974 von Donald Johanson das gut erhaltene Skelett „Lucy“ im Afar-Dreieck.

Das Land in der Antike

Äthiopien ist der älteste durchgehend unabhängige und heute noch bestehende Staat Afrikas und einer der ältesten der Welt. Der heute wieder weit verbreitete Landesname geht auf die altgriechische großräumige Regionsbezeichnung Aithiopia zurück: „Αιθιοπία“, über aithiops („mit verbranntem Gesicht“), von αίθαλο/aíthalo, „das Sonnengebräunte“ und οψ/ops, „das Gesicht“. Sie umfasste das gesamte damals bekannte Schwarzafrika, schloss also neben dem eigentlichen Abessinien auch die Regionen südlich der mittelmeerischen Küstenregionen des antiken Mauretanien, Libyen und Ägypten ein, vor allem auch Nubien und den Sudan sowie im Westen das Gebiet der ehemaligen Spanischen Sahara, während die Gebiete Innerafrikas den Menschen des griechisch-römischen Kulturkreises unbekannt waren. Bei Homer wird Äthiopien, wo Poseidon sich aufhielt, in der Odyssee erwähnt.

Einwanderungen

Das Alte Testament berichtet, wie die Königin von Saba die Stadt Jerusalem bereiste. Nach äthiopischer Überlieferung gründete Menelik I., angeblich Sohn von König Salomon und der Königin von Saba, das äthiopische Reich. Tatsächlich wurde das äthiopische Reich von dem Stamm der Ḥbšt (habashat / habeshtew; Habescha), aus deren Name sich die Bezeichnung „Abessinien“ entwickelte, die im 1. Jahrtausend v. Chr. aus Südarabien auswanderten, gegründet. Ihre Hauptstadt Aksum wurde erstmals von Claudius Ptolemäus im 2. Jahrhundert n. Chr. erwähnt. Ein realer historischer Bezug der Königin von Saba zu Äthiopien ist über das Reich Da’amot denkbar, das vor dem Reich Aksum im heutigen nördlichen Äthiopien und in Eritrea bestand und vom arabischen Reich Saba beeinflusst war.

Reich von Aksum

→ Hauptartikel: Aksumitisches Reich

Gemäß der Apostelgeschichte der Bibel, Kapitel 8 Vers 26–39, wurde der damalige Schatzmeister der „äthiopischen“ Königin der erste „äthiopische“ Christ. Über den Ursprung der Kirche im heutigen Äthiopien berichtet der lateinische Geschichtsschreiber Rufinus von Aquileia: Die Brüder Frumentius und Aidesios wurden auf ihrer Heimreise nach Tyros an der Küste des Roten Meeres überfallen und an den Hof des Königs von Aksum verkauft. Dank ihrer griechischen Bildung seien sie zu Erziehern der Prinzen aufgestiegen und hätten der Königsfamilie ihren christlichen Glauben vermittelt. Frumentius sei später zum Bischof von Alexandria, Athanasius, gereist und sei von ihm zum Bischof von Aksum geweiht worden. Der Übertritt des Königs Ezana zum Christentum in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts ist durch Münzfunde archäologisch belegt. Unter Ezana wurde das Christentum Staatsreligion. Das Reich von Axum, von Semiten begründet, gewann die Vorherrschaft über Südarabien. Es trieb Handel mit den zentralen Regionen Afrikas, anderen arabischen Reichen, Ägypten und Byzanz. Die heute noch verwendete Äthiopische Schrift wurde im Aksumitischen Reich auf Grundlage der sabäischen Schrift entwickelt. Mit der Ausdehnung des Islam im 7. Jahrhundert wurde die äthiopische Christenheit weitgehend vom Einfluss der Weltkirche isoliert, behielt jedoch durch ihre aus Ägypten entsandten Metropoliten Kontakt mit der koptischen Kirche (Siehe auch: Sultanat Adal). Seit dem 6. Jahrhundert sind auf dem Gebiet des heutigen Äthiopiens auch muslimische Handelsorte, wie Harlaa bezeugt.

Mittelalter

Siehe auch: Kaiserreich Abessinien

Dynastie der Zagwe bis 1270

→ Hauptartikel: Zagwe-Dynastie

Mit dem Rückgang der christlichen Schifffahrt im Roten Meer verloren die Städte in Aksum an Bedeutung. Das Reich von Aksum breitete sich weiter nach Süden in das fruchtbare Hochland aus. Es kam zu neuen Kloster- und Kirchengründungen wie zum Beispiel am Hayksee im 8. Jahrhundert. Die Agau, eines der einheimischen Völker, lernte Ge’ez und trat zum Christentum über. Die fürstlichen Familien übernahmen die Macht im Reich und gründeten die Zagwe-Dynastie. Die Hauptstadt verlegten sie von Aksum nach Roha in Lasta, wo Kaiser Lalibela (1185–1225) elf Felsenkirchen in Auftrag gab, die heute zu den größten von Menschen aus Stein gehauenen Strukturen der Welt gehören.

Herrschaft der Salomoniden

→ Hauptartikel: Salomonische Dynastie

Die Vorherrschaft der Zagwe wurde immer wieder angezweifelt, da sie nicht „salomonischer“ Abstammung (d. h. Nachkommen von Salomon und Königin Saba) waren. Insbesondere die Tigray im Norden und die Amharen im Süden hatten sich nie vollständig unterworfen. 1270 lehnte sich Yekuno Amlak, ein Adliger aus der Provinz Shewa, gegen die Zagwe auf und tötete Kaiser Yetbarak. Mehrere einflussreiche Kirchenvertreter unterstützten ihn, indem sie ihn als rechtmäßigen Nachfolger Salomons legitimierten. Die Abstammung der Salomonischen Dynastie vom erstgeborenen Sohn Salomos wird auch im Kebra Negest erklärt, der Ende des 13. Jahrhunderts entstand.

Am Rand des äthiopischen Herrschaftsbereichs konvertierten immer mehr Menschen zum Islam. Ende des 13. Jahrhunderts eroberte das Sultanat Ifat, welches sich über das östliche Shewa-Plateau und das Tal des Awash erstreckte, verschiedene muslimische Sultanate an Äthiopiens Südgrenze. Der äthiopische Kaiser Amda Seyon I. dehnte seine Grenzen weiter nach Süden und nördlich bis zum Roten Meer aus und bekämpfte auch östlich das Sultanat Ifat. Die neu eroberten Regionen sicherte er mit strategisch platzierten Garnisonen und etablierte ein System von gults, ähnlich einem Lehnswesen, bei dem der Besitzer eines gults Tribute von den Einwohnern einfordern durfte. Die hohe Besteuerung von Exportgütern, insbesondere von Gold, Elfenbein und Sklaven, die von Ifat nach Arabien verschifft wurden, stieß auf Widerstand. Amda Seyon und seine Nachfolger reagierten mit brutalen Befriedungsaktionen, die zur Eroberung des Awash-Tales und zur Kontrolle der Handelswege bis zur Hafenstadt Zeila am Golf von Aden führten.

Die Ausdehnung in nichtchristliche Gebiete wurde von internen Reformen und der Konsolidierung des christlichen Staates begleitet. Die salomonischen Herrscher gestalteten als Kirchenoberhäupter aktiv die Entwicklung der religiösen Kultur mit, indem sie Kirchen bauten und verschönerten, heidnische Praktiken unterdrückten und die Verfassung theologischer und dogmatischer Werke förderten. Die Beziehungen zwischen Kirche und Staat waren aber auch von Konflikten gekennzeichnet. In der Amhara-Region, wo das Mönchwesen eine Wiederbelebung erfuhr, hatten die Mönche ein schwieriges Verhältnis zur neuen Dynastie. Sie verurteilten die von den Herrschern ausgeübte Praxis der Polygynie. Der Konflikt wurde erst Ende des 14. Jahrhunderts durch Landschenkungen an die Mönche beigelegt. Der Mönch (1273–1352) forderte für die Kirche eine Loslösung von den verderblichen Einflüssen des Staates und eine Rückkehr zu den biblischen Lehren. Er befürwortete auch die Einhaltung des jüdischen Schabbats am Samstag zusätzlich zum Sonntag – eine in Äthiopien bereits weit verbreitet Idee, die 1450 auf dem offiziell durchgesetzt wurde. Kaiser Zara Yaqob trieb weitere Kirchenreformen voran, beseitigte Missstände durch harte Bestrafungen und ließ häretische Sektenführer exekutieren. Er führte auch einen erfolglosen Feldzug gegen die Falaschen, eine Gruppe von Agau-sprechenden Juden, die eine vom Talmud losgelöste Form des Judentums praktizierten.

Neuzeit

Frühe Kontakte zu Europa

Äthiopien hatte bereits unter Kaiser David I. (1382–1411) Kontakt zu Europa, wenn auch die Reisen durch das muslimische Ägypten schwer waren. Es kam zum Gedankenaustausch mit den italienischen Handelsstädten, vor allem mit Venedig. Während der Herrschaft von Zara Yaqob (1434–1468) reiste eine äthiopische Delegation auf Wunsch von Papst Eugen IV. sogar zum Konzil von Ferrara/Florenz. Der Wunsch der Europäer, mit den Äthiopiern gemeinsam gegen den Islam vorzugehen, stieß dort jedoch auf wenig Gegenliebe. Äthiopien sah sich der muslimischen Streitmacht nicht gewachsen. 1493 erreichte der Portugiese Pêro da Covilhã den Hof des Negus. Er sollte für ein portugiesisch-äthiopisches Bündnis werben, da Portugal zu dieser Zeit begann seine Herrschaft im Indischen Ozean aufzubauen. Covilhã wurde zwar ehrenvoll behandelt und Na’od I. und David II. schenkten ihm Ländereien, aber sie hielten an der Tradition fest, dass kein Fremder das Land wieder verlassen durfte. Immerhin konnte Covilhã den Negus überreden, den Armenier Matthäus 1509 als Gesandten nach Lissabon zu entsenden.

Eingreifen der Portugiesen

Erst 1520 wurde mit eine portugiesische Delegation an den Hof von Ankober entsandt, die angeblich Covilhã dort in bester Gesundheit und mit einer äthiopischen Adligen verheiratet antraf. Zu diesem Zeitpunkt war die fortgesetzte äthiopische Expansion ins Stocken geraten, insbesondere weil sich die östlich benachbarten islamischen Reiche Ifat und später Adal etabliert hatten. Nachdem Adal zunächst unter äthiopischen Tribut gezwungen worden war, kehrten sich um 1530 die Machtverhältnisse um und Adal eroberte fast ganz Äthiopien. Von 1541 bis 1543 brachten portugiesische Hilfstruppen unter dem Sohn von Vasco da Gama, Cristóvão da Gama, die militärische Wende. Sie brachten auf Hilferuf des Negus hin dem adalischen Herrscher Ahmed Grañ mehrere Niederlagen bei und zerstörten so dessen Ruf der Unbesiegbarkeit. Das portugiesische Eingreifen verhinderte die weitere Konsolidierung der Machtstellung Grañs im Land und verschaffte dem Negus auch wertvolle Zeit zur Aufstellung einer neuen Armee, mit der er Grañ in der Schlacht von Wayna Daga schließlich besiegte. Mit Grañs Tod in dieser Schlacht – verursacht durch einen portugiesischen Schützen – wurde auch dessen erkennbare Absicht vereitelt, Äthiopien zu islamisieren und es dauerhaft dem islamischen Machtbereich einzuverleiben.

Expansion der Oromo

Inzwischen nahm bei den Oromo – einem im 16. Jahrhundert im heutigen Südäthiopien und Nordkenia lebenden Hirtenvolk – der Bevölkerungsdruck zu. Die oromische Gesellschaft basierte auf einem Altersklassensystem (Gada), bei dem alle männlich Geborenen in einem Rhythmus von acht Jahren verschiedene Lebensstufen durchlaufen. Die Kriegerklassen begannen im 16. Jahrhundert Fernexpeditionen zu unternehmen und in von Christen und Muslimen bewohntes Gebiet vorzudringen. Dabei nutzten sie die Schwächung beider Religionsgruppen im Krieg gegeneinander aus. Ende des 16. Jahrhunderts waren die Oromo in Äthiopien so weit verbreitet, dass Kaiser Sarsa Dengel (1563–1597) sich gezwungen sah, sich in den Norden zurückzuziehen. Sein Herrschaftsgebiet umfasste daraufhin nur noch die nördlichen Regionen von Tigray und Gondar, Teile von Gojam, Shewa und Welo und das Gebiet des heutigen Eritreas, wo ein Großteil christlich-semitischsprachiger Bauern lebte.

Katholizismus

Die äthiopische Kirche, die sich kaum von den Zerstörungen und dem massenhaften Glaubensabfall während des islamischen Glaubenskrieges erholt hatte, sah sich inzwischen mit einer neuen Bedrohung durch die römisch-katholische Kirche konfrontiert. Der Jesuitengründer Ignatius von Loyola hatte zusammen mit den portugiesischen Musketieren Missionare entsendet, die Äthiopien zur westlichen Kirche bekehren sollten. Einer der erfolgreichsten hiervon, der Jesuit Pedro Páez, überzeugte Kaiser Sissinios (1607–1632) und weitere Höflinge davon, zum Katholizismus überzutreten. Bei den Adligen, der Kirche und der Bevölkerung führte die Glaubensabkehr zu gewalttätigem Widerstand. Sissinios musste zugunsten seines Sohnes Fasilides (1632–1667) abdanken. Die missionierenden Jesuiten wurden für mehrere Jahrhunderte des Landes verwiesen.

Frühe Gondarinische Epoche (1632–1769)

Fasilides gründete nördlich des Tanasees die neue Hauptstadt Gondar, welche als wichtiges Handelszentrum das Landesinnere mit der Küste verband. Die Stadt, in der Kunst und Wissenschaften gefördert wurden, erlebte ihren Höhepunkt um 1700.

Bis zur Herrschaft von Kaiserin (1730–1769), die zusammen mit ihrem Sohn und Enkel regierte, blühte Äthiopien ein letztes Mal kulturell auf. Ethnische, regionale und religiöse Konflikte führten 1769 jedoch zum Zusammenbruch des Reiches.

Ära der Prinzen (1769–1855)

→ Hauptartikel: Zemene Mesafint

Während der sogenannten „Prinzenzeit“ verlagerte sich die Macht vom zentralen Kaiserhof in die regionalen Fürstentümer, die im Streit miteinander lagen. Es kam zur Unterdrückung der ländlichen Bevölkerung – Armeen zogen umher, plünderten die Ernteerträge der Bauern und verwüsteten das Land. Allerdings lassen sich auch lange Friedenszeiten nachweisen und für die Landbevölkerung fielen die Belastungen durch den Unterhalt der vormaligen Königsarmee weg.

Im Becken des führten landwirtschaftliche Entwicklungen zur Herausbildung von Staaten der Oromo und der Sidama. Eigene Staaten bildeten auch die im Kaffa-Hochland westlich des Omo. Im Norden Shewas ging aus einem jüngeren Zweig der Solomonischen Dynastie ein weiteres Königreich hervor, das durch Handel mit den Gibe-Staaten einen beachtlichen Aufschwung erlebte. Ihr König Sahle Selassie (1813–1847) und seine Nachfolger dehnten ihren Machtbereich nach Süden aus und herrschten um 1840 über einen Großteil der Shewa am Awash bis südlich zu den -Bergen.

Im Norden war Kassa Hailu auf dem Weg, das Ende der Prinzenzeit einzuläuten. Kassa, aus der Provinz , diente zunächst als Söldner in Gojam, bevor er dann zum Anführer einer Räuberbande aufstieg und sich eine eigene kleine Armee aufbaute. 1847 hatte er den Handel und Schmuggel im Flachland unter Kontrolle, so dass sich Gondar gezwungen sah mit ihm zu verbünden. 1853 besiegte Kassa mit Ras einen der letzten mächtigen Oromo-Fürsten. Nach dem Sieg über den letzten unabhängigen Herrscher im Norden, , ließ sich Kassa am 11. Februar 1855 unter dem Namen Theodor II. zum Kaiser von Abessinien krönen. Im selben Jahr marschierte er noch nach Süden und unterwarf die Shewa.

Kolonialismus und Modernisierung

Reichseinigung im 19. Jahrhundert

Nach wenigen Jahren begannen sich Vertreter der unterworfenen Fürstenhäuser neu zu formieren und ihre Einflussbereiche aus dem Reich herauszubrechen. Zudem fand die erste ernstzunehmende Konfrontation mit den europäischen Nationen im Zuge des Kolonialismus statt. Theodor II. widersetzte sich dem osmanischen und englischen Kolonialismus. Aufgrund eines diplomatischen Konfliktes mit Großbritannien nahm er ab 1865 sukzessive alle Europäer in seinem Land als Geiseln gefangen, die zuvor meist als Handwerker für ihn gearbeitet hatten. Dies führte zur Befreiung der Gefangenen im Rahmen der Britischen Äthiopienexpedition von 1868. Nachdem im Dezember 1867 ein weit überlegenes indisch-britisches Expeditionsheer unter Robert Cornelis Napier gelandet war, beging der äthiopische Kaiser angesichts der aussichtslosen Situation während der Schlacht um Magdala 1868 Selbstmord.

Der von 1872 an regierende Kaiser Yohannes IV. aus der Ethnie der Tigray erreichte eine Konsolidierung des Reiches. Dies erreichte er vor allem, indem er den weitgehend autonomen lokalen Fürsten und Ältestenräten unabhängiger Bauerngemeinden offizielle Titel verlieh und sie so an seine Herrschaft band. Während des Mahdi-Aufstands unterstützte er die Briten und Ägypter bei der Evakuierung ihrer Garnisonen an der sudanesisch-äthiopischen Grenze. 1885 kam es deshalb zu Kämpfen mit den Mahdisten. 1887 begann der äthiopische Statthalter von Gondar, Ras Adar, einen Angriff auf das von den Mahdisten gehaltene Gallabat. Kalif Abdallahi ibn Muhammad, der Anführer der Mahdisten, verstärkte daraufhin seine Truppen unter dem Kommando von Hamdan abu Anja. Dieser fiel mit 100.000 Mann in Äthiopien ein. Bei kam es zur Schlacht gegen 200.000 Äthiopier. Abu Anja siegte, nahm Gondar ein und plünderte es. Kalif Abdullahi lehnte das darauf folgende Friedensangebot des Kaisers ab. Yohannes IV. verkündete daraufhin, dass er gegen Khartum ziehen würde. Im März 1889 griffen die Äthiopier, unter Führung des Kaisers selbst, Sudan an. In der Nähe von Gallabat kam es am 9. März zur Schlacht von Metemma. 150.000 Äthiopier griffen 80.000 Mahdisten an. Als sich eine Niederlage der Mahdisten abzeichnete, wurde der Kaiser von einer verirrten Kugel tödlich getroffen. Die äthiopischen Truppen zogen sich zurück. Die Mahdisten nahmen die Verfolgung auf und es kam am Fluss Atbara zu einer zweiten Schlacht. Die Äthiopier wurden in die Flucht geschlagen und der Leichnam des Kaisers geriet in die Hände der Mahdisten. Der Krieg war damit beendet, da der Kalif nicht die militärische Stärke hatte, diesen Sieg auszunutzen. Ein Bündnisangebot Kaiser Meneliks II., des Nachfolgers von Yohannes, gegen die Europäer lehnte der Kalif ab.

Expansion unter Menelik II.

Der eigentliche Begründer des modernen Äthiopien war Menelik II. (Kaiser von 1889 bis 1913). Er baute auf der inneren Konsolidierung unter seinem Vorgänger auf, stützte sich auf Waffenimporte aus Europa und wandte sich zunächst gegen die zersplitterten Nachfolgestaaten des Sultanats Adal östlich seines Herrschaftsbereichs. Seine Offensive finanzierte er durch Elfenbein- und Sklavenhandel. Innerhalb weniger Jahre verdreifachte er sein Territorium.

Italienische Kolonialisierungsversuche 1887–1941

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Siehe auch: Italienisch-Ostafrika

Ende des 19. Jahrhunderts folgte die Expansion der italienischen Kolonialmacht, ausgehend von der Kolonie Eritrea. Die italienische Diplomatie erreichte, dass Äthiopien auf der Kongokonferenz 1885 Italien als Einflussgebiet zugeschrieben wurde. Unter dem Vorwand kleinerer Grenzzwischenfälle an der äthiopisch-eritreischen Grenze marschierte die italienische Armee schließlich in Äthiopien ein.

Ein erster Eroberungsversuch scheiterte 1887 in der Schlacht bei Dogali. Der 1889 abgeschlossene Vertrag von Uccialli sollte zunächst die Beziehungen auf friedliche Weise regeln. Doch im Gegensatz zu der amharischen Version kam die italienische Übersetzung einer außenpolitischen Entmündigung Äthiopiens gleich und deklarierte es damit de facto zum Protektorat. 1896 scheiterten die italienischen Pläne erneut: Trotz der klaren Überlegenheit der modernen Waffen der Italiener ging die entscheidende Schlacht von Adua am 1. März 1896 zugunsten der äthiopischen Streitmacht aus. Im musste Italien am 26. Oktober 1896 Kolonialträume aufgeben, die Unabhängigkeit des Kaiserreichs blieb bis zum erneuten Angriff des faschistischen Italiens im Jahr 1936 (s. u.) erhalten.

Auf die Sicherung der Unabhängigkeit folgte eine Phase der Konsolidierung der kaiserlichen Macht im Inneren, vor allem durch Eroberungen im Süden des heutigen Staatsgebietes. Diese neueroberten Gebiete fielen unter ein archaisch-feudales System der Landnahme, das bis zur sozialistischen Landreform in den 1970er Jahren bestehen blieb und die dort lebende Oromo-Bevölkerung den Eroberern nachhaltig entfremdete. Die Zustände in diesen Gebieten, die durch ein der Leibeigenschaft ähnliches Verhältnis zwischen Gutsbesitzern und der einheimischen Bevölkerung geprägt waren sowie das Anprangern dieser Verhältnisse durch die italienische Regierung verhinderten zunächst eine diplomatische Anerkennung des Reichs durch die europäischen Mächte. Erst nach der Abschaffung dieser Form der Sklaverei durfte es am 28. September 1923 als erster afrikanischer Staat dem Völkerbund beitreten. Allerdings lieferte dieser keine Garantie für die Souveränität des Staates.

Zeitgeschichtliche Entwicklungen

Haile Selassie 1930–1974

Nach dem Sturz des von Menelik II. als Nachfolger auserkorenen Iyasu V. wurde Haile Selassie 1916 zunächst Regent, 1930 dann Kaiser. 1931 wurde die erste Verfassung des Landes, offiziell die Verfassung des Kaiserreichs Abessinien von 1931, erlassen. Die Expansionspläne Benito Mussolinis mündeten 1935 jedoch in einem erneuten – nun erfolgreichen – Einmarsch. Der Abessinienkrieg konnte durch die halbherzigen Sanktionen der Völkerbundmitglieder nicht verhindert werden, zumal das entscheidende Ölembargo ausblieb. Mittels der waffentechnischen Übermacht (Panzer, aber vor allem der Einsatz von etwa 250 Tonnen Senfgas mittels Bomben) und den Erfahrungen aus dem ersten Waffengang fiel Addis Abeba in kurzer Zeit. Anstelle des Negus übernahm der italienische König den äthiopischen Kaisertitel. Da die italienischen Streitkräfte aber zu keinem Zeitpunkt das gesamte Land einschließlich der schwer zugänglichen Gebirgsregionen kontrollierten, sieht die äthiopische Geschichtsschreibung die italienische Herrschaft nur als eine teilweise und vorübergehende Besetzung und Äthiopien als das einzige afrikanische Land an, das niemals Kolonie war. Die dennoch existierende italienische Kolonialverwaltung machte Äthiopien zu einem Teil Italienisch-Ostafrikas und teilte es innerhalb desselben auf (Ogaden an Italienisch-Somaliland, Tigray an Eritrea). Sie verübte massive Gräueltaten und richtete Konzentrationslager ein. Allein in der Hauptstadt fielen 30.000 Menschen den Massakern zum Opfer. 1941 wurde im Zuge des Ostafrikafeldzugs Äthiopien durch Truppen aus dem Britischen Weltreich und einheimische Patrioten als erster Staat während des Zweiten Weltkriegs von der Besetzung durch die Achsenmächte befreit.

In den folgenden Jahren suchte Kaiser Haile Selassie ausländische Unterstützung für ein Modernisierungsprogramm des Landes, ohne jedoch die autokratischen Züge seiner Herrschaft oder die feudalistische Gesellschaftsstruktur besonders im Süden zu revidieren.

Sozialistische Militärdiktatur 1974–1991

Siehe auch: Derg, Demokratische Volksrepublik Äthiopien

Anfang der 1970er Jahre geriet das Kaiserreich in eine schwere Krise. Die verarmten Bauern litten unter den Abgaben an die Großgrundbesitzer, das aufstrebende Bürgertum Addis Abebas sah sich in seinen politischen Entfaltungsmöglichkeiten eingeengt. Die Inflation in der Folge der Dürrekatastrophe von 1973 und der Ölpreiskrise löste in Äthiopien Massendemonstrationen von Studenten und Streikwellen aus.

Die Studentenbewegung der Haile-Selassie-Universität gilt als Hauptinitiator dieser Proteste. Beeinflusst von linkem Gedankengut aus Ost und West, aber auch aus anderen afrikanischen Staaten, die trotz Kolonialismus größere Fortschritte in politischer und ökonomischer Entwicklung vorzuweisen hatten, entlud sich die Unzufriedenheit über Korruption und politische Repression. Schließlich revoltierten zu Beginn des Jahres 1974 ebenfalls Teile der äthiopischen Armee. Vor allem die unteren Dienstgrade stammten größtenteils aus ländlichen Gebieten und kannten die Notlage der Landbevölkerung. Dies brachte die entscheidende Machtverschiebung.

Kaiser Haile Selassie wurde am 12. September 1974 gestürzt. Das Militär bemächtigte sich schnell der Revolution, die studentische Bewegung spaltete sich in eine ethnische und eine sozialistische Opposition, ging teilweise in den Untergrund und führte einen bewaffneten Widerstand. Innerhalb des Militärs konnten sich die gemäßigten Vertreter größtenteils höherer Dienstgrade nicht durchsetzen. Ein provisorischer Militärverwaltungsrat, Derg genannt, übernahm unter Führung des Majors Mengistu Haile Mariam die Macht. 1975 wurde die Monarchie abgeschafft und das ehemalige Kaiserreich eine sozialistische Volksrepublik. Dies führte zum Äthiopischen Bürgerkrieg.

Auf den „roten Terror“ (1975), der die sozialistische studentische Opposition fast völlig ausschaltete, folgten bald militärische Auseinandersetzungen mit den Nachbarstaaten, von denen die meisten jedoch noch in die Kaiserzeit zurückreichen. So wurde 1977/1978 mit Unterstützung der Sowjetunion und Kubas eine Invasion des von den Vereinigten Staaten unterstützten Somalia in den hauptsächlich von ethnischen Somalis bewohnten Ogaden abgewehrt. Tatsächlich verfügte der Derg mit Unterstützung des Ostblocks bald über die nominal größte Armee des subsaharischen Afrikas. Die Kampfkraft dieser etwa 300.000 Mann starken Armee, die größtenteils aus zwangsrekrutierten Bauern bestand, war jedoch zu gering, um dem bewaffneten Widerstand im Inneren zu trotzen. Aufgrund der übermäßigen Repression gegen die Zivilbevölkerung erhielten die eritreischen Separatisten immer mehr Zuspruch. Eine Allianz mit regionalen Widerstandsgruppen vor allem aus der nördlichen Provinz Tigray wendete das Blatt allmählich zu Ungunsten des Derg.

1984 gelangte Äthiopien durch eine Reportage des BBC-Fernsehens über die Hungersnot in Äthiopien 1984–1985 in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Über Jahre ausbleibende Niederschläge in der Sahelzone führten in zwanzig afrikanischen Ländern zu Missernten und Hungersnöten. Auch wegen des anhaltenden Bürgerkrieges war Äthiopien am schlimmsten von dieser Katastrophe betroffen. Monatlich starben fast 20.000 Kinder an Unterernährung.

1987 wurde in Äthiopien die Derg-Herrschaft formal beendet und eine neue Verfassung eingeführt, die Verfassung der Demokratischen Volksrepublik Äthiopien. Das Land wurde somit in eine Volksrepublik unter der Einparteienherrschaft der Arbeiterpartei Äthiopiens umgewandelt, Mengistu Haile Mariam wurde nach der Parlamentswahl von 1987 durch das Parlament zum Präsidenten gewählt.

Demokratisierung seit 1991

Siehe auch: Übergangsregierung Äthiopiens

1991 – ohne die Hilfe der Sowjetunion – kollabierte das Regime schließlich. Am 28. Mai nahmen Truppen der Revolutionären Demokratischen Front der Äthiopischen Völker (EPRDF) Addis Abeba ein und Regierungschef (nun Oberst) Mengistu Haile Mariam floh nach Simbabwe. Unter der Interimsregierung Meles Zenawis, der Übergangsregierung Äthiopiens, erlangte Eritrea im April 1993 nach fast 30 Jahren Krieg die Unabhängigkeit.

1995 wurde das gesamte Staatssystem politisch neu geordnet. Es erfolgte eine Demokratisierung und zugleich eine Föderalisierung des Landes. Auch die Frage der Macht zwischen den einzelnen Völkern im Land wurde neu geregelt. Jedes größere Volk erhielt einen eigenen Bundesstaat mit eigener Arbeitssprache, eigenen Institutionen und Verfassungen. Eine politische Koalition, die EPRDF unter Führung der Volksbefreiungsfront von Tigray, übernahm die Regierungsführung.

Seit 1991 war Äthiopien vor allem wegen des vergleichsweise friedlich erfolgten politischen Wandels ein bevorzugter Empfänger von Entwicklungshilfe. Ein starkes Wirtschaftswachstum mit zum Teil zweistelligen prozentualen Zuwächsen des Bruttoinlandsprodukts setzte an. Insbesondere wurden Textil- und Lederindustrie modernisiert und wuchsen. Zudem setzte eine rasante städtebauliche Entwicklung von Addis Abeba ein. Das Wirtschaftswachstum führte jedoch kaum zu verbesserten Lebensbedingungen für die Landbevölkerung oder für Industriearbeiter.

Krieg mit Eritrea

→ Hauptartikel: Eritreisch-Äthiopischer Krieg

Grenzstreitigkeiten und vermutlich auch ökonomische Zwiste führten im Mai 1998 jedoch zum erneuten Krieg gegen das nun unabhängige Eritrea, bei dem beide Länder zwei Jahre später unter großen Verlusten in etwa den Status quo ante erhalten konnten, obwohl es im selben Zeitraum erneut zu einer Dürre- und Hungerskatastrophe kam. Etwa 45.000 in Äthiopien lebende Eritreer wurden bis Ende 1998 nach Eritrea deportiert. Von 2000 bis 2008 überwachten Soldaten der „Mission der Vereinten Nationen in Äthiopien und Eritrea“ (UNMEE) einen fragilen Frieden, während eine unabhängige Grenzkommission im Jahr 2002 die Streitigkeiten beilegen sollte. Das umstrittene Gebiet um Badme wurde Eritrea zugesprochen. Äthiopien weigerte sich bis 2018, die Entscheidung der Kommission zu akzeptieren; Eritrea wiederum behinderte regelmäßig die Aktivitäten der UNMEE.

Politischer Umbruch nach 2014

Derweil nahmen auch die innenpolitischen Konflikte in Äthiopien wieder zu. Innerhalb der EPRDF gab es einen Richtungsstreit zwischen Reformern um Zenawi, die mehr Demokratie ermöglichen wollten, und konservativen Kreisen, die vor allem die Macht der Partei im Staat verteidigen wollten. Als die Oppositionsparteien bei der Wahl 2005 in den Städten Erfolge erzielten, gingen EPRDF und Staat gewaltsam gegen deren Anhänger vor.

Die Ende 2014 einsetzende, massive Protestbewegung wurde aber vor allem von wirtschaftlichen Faktoren befeuert. Unmut entstand in erster Linie dadurch, dass insbesondere eine der EPRDF nahestehende, meist aus Tigray stammende Elite von der Wirtschaftsentwicklung profitierte, und durch zunehmendes Land Grabbing durch ausländische Unternehmen. Auslöser war der Addis Abeba Masterplan, der die Ausweisung großer Gewerbegebiete am Rand der Hauptstadt und die Auflösung der dortigen Bauerngemeinden vorsah, die vor allem der Volksgruppe der Oromo angehörten. Die städtische Mittelschicht und viele Vertreter der jüngeren Generation schlossen sich der Protestbewegung an und forderte grundlegende demokratische Reformen. Die Regierung ließ die Proteste niederschlagen, was nach Angaben der staatlichen äthiopischen Menschenrechtskommission 669 Tote zur Folge hatte.

2016 tauschte die Oromo-Formation OPDO innerhalb der EPRDF ihre Führungsebene und die Regierung der Oromo-Gebiete aus und näherte sich der Protestbewegung an. Auch innerhalb der Amhara-Komponente der Regierungspartei kam es zu einer wachsenden Distanzierung von der EPRDF-Führung. Am 15. Februar 2018 erklärte Hailemariam Desalegn seinen Rücktritt als Ministerpräsident Äthiopiens und als Vorsitzender der EPRDF. Es folgten neue repressive Maßnahmen, bevor der EPRDF-Rat am 28. März Abiy Ahmed zum Parteivorsitzenden wählte, womit er zugleich Ministerpräsident wurde.

Es folgten Befriedungs- und Reformschritte in schneller Folge. Abiy ließ nach wenigen Tagen das Foltergefängnis Maekelawi schließen und politische Gefangene freisetzen. Anfang Juni 2018 endete der Ausnahmezustand. Am 5. Juni akzeptierte die neu gewählte Regierung die Regelungen des Grenzabkommens mit Eritrea von 2002. Dazu gehörte auch die Übergabe von Badme an Eritrea. Am 8. Juli erklärte Abiy, dass Äthiopien und Eritrea wieder diplomatische Beziehungen aufnehmen werden. Zugleich wurde ein Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern geschlossen. Auch mit Oromo- und Somali-Rebellenbewegungen wurde im Sommer 2018 Frieden geschlossen.

Trotz dieser Befriedungsbemühungen nahmen die inneren ethnischen Spannungen mit zahlreichen Toten und Binnenvertriebenen zu. Letztere nahmen im Verlauf des Jahres 2018 dem UN-Flüchtlingshilfswerk von 1,1 auf 2,6 Millionen Menschen zu, wurde aber im Verlauf des Jahres 2019 wieder verringert. Im November 2019 löste sich die EPRDF auf Betreiben Abiys auf und ging in die Nachfolgeorganisation Wohlstandspartei über. Insbesondere in der Volksgruppe der Tigray, die zuvor die Staatspartei dominiert hatte, löste dieser Schritt erheblichen Unmut aus.

Im November 2020 begann der Zweite Äthiopische Bürgerkrieg. Im Wesentlichen stehen sich dabei die Volksbefreiungsfront von Tigray und die Äthiopischen Streitkräfte gegenüber. Der Auslöser für den Konflikt war die Absetzung der Regionalregierung von Tigray durch Addis Abeba.

Siehe auch

  • Geschichte Afrikas
  • Geschichte Eritreas

Literatur

  • Wilhelm Baum: Äthiopien und der Westen im Mittelalter. Die Selbstbehauptung der christlichen Kultur am oberen Nil zwischen dem islamischen Orient und dem europäischen Kolonialismus. Verlag Kitab, Klagenfurt 2001, ISBN 3-902005-06-8 (Einführungen in das orientalische Christentum; 2)
  • Paul B. Henze: Layers of Time. A History of Ethiopia. Hurst, London 2000, ISBN 1-85065-393-3.
  • Dominic Johnson: Déjà-Vu oder echter Aufbruch? Äthiopien zwei Jahre nach Abiy Ahmeds Amtsantritt. In: Aus Politik und Zeitgeschichte: Äthiopien, 70. Jahrgang, 18–19/2020, 27. April 2020, S. 10–16.
  • Terence Lyons: The Puzzle of Ethiopian Politics. Lynne Rienner, Boulder 2019, ISBN 978-1-62637-798-1.
  • Gérard Prunier, Eloi Ficquet (Hrsg.): Understanding Contemporary Ethiopia: Monarchy, Revolution and the Legacy of Meles Zenawi. C. Hurst, London 2015, ISBN 978-1-84904-261-1.
  • Sergew Hable Sellassie: Ancient and Medieval Ethiopian History to 1270. Addis Ababa 1972.
  • Wolbert G. C. Smidt: Geschichte und Geschichtserzählungen in Äthiopien. In: Aus Politik und Zeitgeschichte: Äthiopien, 70. Jahrgang, 18–19/2020, 27. April 2020, S. 26–33.
  • Bahru Zewde: A History of Modern Ethiopia, 1855–1974. Addis Ababa University Press, Addis Ababa, 1991.

Weblinks

Commons: Geschichte Äthiopiens – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Dossiers zum Thema Abessinien in der Pressemappe 20. Jahrhundert der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft.

Einzelnachweise

  1. Hans-Albert Bruns: Vom Land, das schon Poseidon liebte. Schmuck aus Äthiopien. In: Materia Medica Nordmark. Band 20, Nr. 12, Dezember 1968, S. 672 ff., hier S. 672.
  2. Harold G. Marcus, Assefa Mehretu et al.: Ethiopia. History. The Zagwe and Solomonic dynasties. In: Encyclopædia Britannica.
  3. Harold G. Marcus, Assefa Mehretu et al.: Ethiopia. History. Challenge, revival, and decline (16th–19th century). In: Encyclopædia Britannica.
  4. Siehe Clark: Mussolini. S. 198.
  5. University of Edinburgh/Center for African Studies, Sarah Vaughan: The Addis Ababa Transitional Conference of July 1991: Its Origins, History and Significance@1@2 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2025. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., 1994
  6. Ethiopia 'accepts peace deal' to end Eritrea border war. BBC News, 5. Juni 2018, abgerufen am 6. Juni 2018 (englisch). 
  7. Nach langem Grenzkrieg: Äthiopien und Eritrea nehmen diplomatische Beziehungen auf. In: FAZ. 8. Juli 2018, abgerufen am 8. Juli 2018. 
  8. Äthiopien und Eritrea schließen Frieden. Zeit online vom 9. Juli 2018
Geschichte neuzeitlicher Staaten Afrikas

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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 17:31

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In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Im geschichtlichen Abriss klaffen immer noch Lucken von zum Teil mehreren Hundert Jahren und auch danach findet man nur eine eher episodenhafte Darstellung der interessanten Geschichte dieses Landes Ferner scheint mir die Gliederung der Abschnitte sehr willkurlich gewahlt usw Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Die Geschichte Athiopiens umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der Demokratischen Bundesrepublik Athiopien und historischer athiopischer Reiche von der Urgeschichte bis zur Gegenwart Zu den historischen athiopischen Reichen gehoren das spatantike Aksumitische Reich und das vom Mittelalter bis 1974 bestehende Kaiserreich Abessinien VorgeschichteIn Athiopien wurden Uberreste Millionen Jahre alter Vor Menschen Australopithecus afarensis gefunden unter anderem 1974 von Donald Johanson das gut erhaltene Skelett Lucy im Afar Dreieck Das Land in der AntikeAthiopien ist der alteste durchgehend unabhangige und heute noch bestehende Staat Afrikas und einer der altesten der Welt Der heute wieder weit verbreitete Landesname geht auf die altgriechische grossraumige Regionsbezeichnung Aithiopia zuruck Ai8iopia uber aithiops mit verbranntem Gesicht von ai8alo aithalo das Sonnengebraunte und ops ops das Gesicht Sie umfasste das gesamte damals bekannte Schwarzafrika schloss also neben dem eigentlichen Abessinien auch die Regionen sudlich der mittelmeerischen Kustenregionen des antiken Mauretanien Libyen und Agypten ein vor allem auch Nubien und den Sudan sowie im Westen das Gebiet der ehemaligen Spanischen Sahara wahrend die Gebiete Innerafrikas den Menschen des griechisch romischen Kulturkreises unbekannt waren Bei Homer wird Athiopien wo Poseidon sich aufhielt in der Odyssee erwahnt Einwanderungen Das Alte Testament berichtet wie die Konigin von Saba die Stadt Jerusalem bereiste Nach athiopischer Uberlieferung grundete Menelik I angeblich Sohn von Konig Salomon und der Konigin von Saba das athiopische Reich Tatsachlich wurde das athiopische Reich von dem Stamm der Ḥbst habashat habeshtew Habescha aus deren Name sich die Bezeichnung Abessinien entwickelte die im 1 Jahrtausend v Chr aus Sudarabien auswanderten gegrundet Ihre Hauptstadt Aksum wurde erstmals von Claudius Ptolemaus im 2 Jahrhundert n Chr erwahnt Ein realer historischer Bezug der Konigin von Saba zu Athiopien ist uber das Reich Da amot denkbar das vor dem Reich Aksum im heutigen nordlichen Athiopien und in Eritrea bestand und vom arabischen Reich Saba beeinflusst war Reich von Aksum Hauptartikel Aksumitisches Reich Gemass der Apostelgeschichte der Bibel Kapitel 8 Vers 26 39 wurde der damalige Schatzmeister der athiopischen Konigin der erste athiopische Christ Uber den Ursprung der Kirche im heutigen Athiopien berichtet der lateinische Geschichtsschreiber Rufinus von Aquileia Die Bruder Frumentius und Aidesios wurden auf ihrer Heimreise nach Tyros an der Kuste des Roten Meeres uberfallen und an den Hof des Konigs von Aksum verkauft Dank ihrer griechischen Bildung seien sie zu Erziehern der Prinzen aufgestiegen und hatten der Konigsfamilie ihren christlichen Glauben vermittelt Frumentius sei spater zum Bischof von Alexandria Athanasius gereist und sei von ihm zum Bischof von Aksum geweiht worden Der Ubertritt des Konigs Ezana zum Christentum in der ersten Halfte des 4 Jahrhunderts ist durch Munzfunde archaologisch belegt Unter Ezana wurde das Christentum Staatsreligion Das Reich von Axum von Semiten begrundet gewann die Vorherrschaft uber Sudarabien Es trieb Handel mit den zentralen Regionen Afrikas anderen arabischen Reichen Agypten und Byzanz Die heute noch verwendete Athiopische Schrift wurde im Aksumitischen Reich auf Grundlage der sabaischen Schrift entwickelt Mit der Ausdehnung des Islam im 7 Jahrhundert wurde die athiopische Christenheit weitgehend vom Einfluss der Weltkirche isoliert behielt jedoch durch ihre aus Agypten entsandten Metropoliten Kontakt mit der koptischen Kirche Siehe auch Sultanat Adal Seit dem 6 Jahrhundert sind auf dem Gebiet des heutigen Athiopiens auch muslimische Handelsorte wie Harlaa bezeugt MittelalterSiehe auch Kaiserreich Abessinien Dynastie der Zagwe bis 1270 Hauptartikel Zagwe Dynastie Mit dem Ruckgang der christlichen Schifffahrt im Roten Meer verloren die Stadte in Aksum an Bedeutung Das Reich von Aksum breitete sich weiter nach Suden in das fruchtbare Hochland aus Es kam zu neuen Kloster und Kirchengrundungen wie zum Beispiel am Hayksee im 8 Jahrhundert Die Agau eines der einheimischen Volker lernte Ge ez und trat zum Christentum uber Die furstlichen Familien ubernahmen die Macht im Reich und grundeten die Zagwe Dynastie Die Hauptstadt verlegten sie von Aksum nach Roha in Lasta wo Kaiser Lalibela 1185 1225 elf Felsenkirchen in Auftrag gab die heute zu den grossten von Menschen aus Stein gehauenen Strukturen der Welt gehoren Herrschaft der Salomoniden Hauptartikel Salomonische Dynastie Die Vorherrschaft der Zagwe wurde immer wieder angezweifelt da sie nicht salomonischer Abstammung d h Nachkommen von Salomon und Konigin Saba waren Insbesondere die Tigray im Norden und die Amharen im Suden hatten sich nie vollstandig unterworfen 1270 lehnte sich Yekuno Amlak ein Adliger aus der Provinz Shewa gegen die Zagwe auf und totete Kaiser Yetbarak Mehrere einflussreiche Kirchenvertreter unterstutzten ihn indem sie ihn als rechtmassigen Nachfolger Salomons legitimierten Die Abstammung der Salomonischen Dynastie vom erstgeborenen Sohn Salomos wird auch im Kebra Negest erklart der Ende des 13 Jahrhunderts entstand Am Rand des athiopischen Herrschaftsbereichs konvertierten immer mehr Menschen zum Islam Ende des 13 Jahrhunderts eroberte das Sultanat Ifat welches sich uber das ostliche Shewa Plateau und das Tal des Awash erstreckte verschiedene muslimische Sultanate an Athiopiens Sudgrenze Der athiopische Kaiser Amda Seyon I dehnte seine Grenzen weiter nach Suden und nordlich bis zum Roten Meer aus und bekampfte auch ostlich das Sultanat Ifat Die neu eroberten Regionen sicherte er mit strategisch platzierten Garnisonen und etablierte ein System von gults ahnlich einem Lehnswesen bei dem der Besitzer eines gults Tribute von den Einwohnern einfordern durfte Die hohe Besteuerung von Exportgutern insbesondere von Gold Elfenbein und Sklaven die von Ifat nach Arabien verschifft wurden stiess auf Widerstand Amda Seyon und seine Nachfolger reagierten mit brutalen Befriedungsaktionen die zur Eroberung des Awash Tales und zur Kontrolle der Handelswege bis zur Hafenstadt Zeila am Golf von Aden fuhrten Die Ausdehnung in nichtchristliche Gebiete wurde von internen Reformen und der Konsolidierung des christlichen Staates begleitet Die salomonischen Herrscher gestalteten als Kirchenoberhaupter aktiv die Entwicklung der religiosen Kultur mit indem sie Kirchen bauten und verschonerten heidnische Praktiken unterdruckten und die Verfassung theologischer und dogmatischer Werke forderten Die Beziehungen zwischen Kirche und Staat waren aber auch von Konflikten gekennzeichnet In der Amhara Region wo das Monchwesen eine Wiederbelebung erfuhr hatten die Monche ein schwieriges Verhaltnis zur neuen Dynastie Sie verurteilten die von den Herrschern ausgeubte Praxis der Polygynie Der Konflikt wurde erst Ende des 14 Jahrhunderts durch Landschenkungen an die Monche beigelegt Der Monch 1273 1352 forderte fur die Kirche eine Loslosung von den verderblichen Einflussen des Staates und eine Ruckkehr zu den biblischen Lehren Er befurwortete auch die Einhaltung des judischen Schabbats am Samstag zusatzlich zum Sonntag eine in Athiopien bereits weit verbreitet Idee die 1450 auf dem offiziell durchgesetzt wurde Kaiser Zara Yaqob trieb weitere Kirchenreformen voran beseitigte Missstande durch harte Bestrafungen und liess haretische Sektenfuhrer exekutieren Er fuhrte auch einen erfolglosen Feldzug gegen die Falaschen eine Gruppe von Agau sprechenden Juden die eine vom Talmud losgeloste Form des Judentums praktizierten NeuzeitFruhe Kontakte zu Europa Athiopien hatte bereits unter Kaiser David I 1382 1411 Kontakt zu Europa wenn auch die Reisen durch das muslimische Agypten schwer waren Es kam zum Gedankenaustausch mit den italienischen Handelsstadten vor allem mit Venedig Wahrend der Herrschaft von Zara Yaqob 1434 1468 reiste eine athiopische Delegation auf Wunsch von Papst Eugen IV sogar zum Konzil von Ferrara Florenz Der Wunsch der Europaer mit den Athiopiern gemeinsam gegen den Islam vorzugehen stiess dort jedoch auf wenig Gegenliebe Athiopien sah sich der muslimischen Streitmacht nicht gewachsen 1493 erreichte der Portugiese Pero da Covilha den Hof des Negus Er sollte fur ein portugiesisch athiopisches Bundnis werben da Portugal zu dieser Zeit begann seine Herrschaft im Indischen Ozean aufzubauen Covilha wurde zwar ehrenvoll behandelt und Na od I und David II schenkten ihm Landereien aber sie hielten an der Tradition fest dass kein Fremder das Land wieder verlassen durfte Immerhin konnte Covilha den Negus uberreden den Armenier Matthaus 1509 als Gesandten nach Lissabon zu entsenden Eingreifen der Portugiesen Erst 1520 wurde mit eine portugiesische Delegation an den Hof von Ankober entsandt die angeblich Covilha dort in bester Gesundheit und mit einer athiopischen Adligen verheiratet antraf Zu diesem Zeitpunkt war die fortgesetzte athiopische Expansion ins Stocken geraten insbesondere weil sich die ostlich benachbarten islamischen Reiche Ifat und spater Adal etabliert hatten Nachdem Adal zunachst unter athiopischen Tribut gezwungen worden war kehrten sich um 1530 die Machtverhaltnisse um und Adal eroberte fast ganz Athiopien Von 1541 bis 1543 brachten portugiesische Hilfstruppen unter dem Sohn von Vasco da Gama Cristovao da Gama die militarische Wende Sie brachten auf Hilferuf des Negus hin dem adalischen Herrscher Ahmed Gran mehrere Niederlagen bei und zerstorten so dessen Ruf der Unbesiegbarkeit Das portugiesische Eingreifen verhinderte die weitere Konsolidierung der Machtstellung Grans im Land und verschaffte dem Negus auch wertvolle Zeit zur Aufstellung einer neuen Armee mit der er Gran in der Schlacht von Wayna Daga schliesslich besiegte Mit Grans Tod in dieser Schlacht verursacht durch einen portugiesischen Schutzen wurde auch dessen erkennbare Absicht vereitelt Athiopien zu islamisieren und es dauerhaft dem islamischen Machtbereich einzuverleiben Expansion der Oromo Inzwischen nahm bei den Oromo einem im 16 Jahrhundert im heutigen Sudathiopien und Nordkenia lebenden Hirtenvolk der Bevolkerungsdruck zu Die oromische Gesellschaft basierte auf einem Altersklassensystem Gada bei dem alle mannlich Geborenen in einem Rhythmus von acht Jahren verschiedene Lebensstufen durchlaufen Die Kriegerklassen begannen im 16 Jahrhundert Fernexpeditionen zu unternehmen und in von Christen und Muslimen bewohntes Gebiet vorzudringen Dabei nutzten sie die Schwachung beider Religionsgruppen im Krieg gegeneinander aus Ende des 16 Jahrhunderts waren die Oromo in Athiopien so weit verbreitet dass Kaiser Sarsa Dengel 1563 1597 sich gezwungen sah sich in den Norden zuruckzuziehen Sein Herrschaftsgebiet umfasste daraufhin nur noch die nordlichen Regionen von Tigray und Gondar Teile von Gojam Shewa und Welo und das Gebiet des heutigen Eritreas wo ein Grossteil christlich semitischsprachiger Bauern lebte Katholizismus Die athiopische Kirche die sich kaum von den Zerstorungen und dem massenhaften Glaubensabfall wahrend des islamischen Glaubenskrieges erholt hatte sah sich inzwischen mit einer neuen Bedrohung durch die romisch katholische Kirche konfrontiert Der Jesuitengrunder Ignatius von Loyola hatte zusammen mit den portugiesischen Musketieren Missionare entsendet die Athiopien zur westlichen Kirche bekehren sollten Einer der erfolgreichsten hiervon der Jesuit Pedro Paez uberzeugte Kaiser Sissinios 1607 1632 und weitere Hoflinge davon zum Katholizismus uberzutreten Bei den Adligen der Kirche und der Bevolkerung fuhrte die Glaubensabkehr zu gewalttatigem Widerstand Sissinios musste zugunsten seines Sohnes Fasilides 1632 1667 abdanken Die missionierenden Jesuiten wurden fur mehrere Jahrhunderte des Landes verwiesen Fruhe Gondarinische Epoche 1632 1769 Willem Blaeu Aethiopia Superior vel Interior 1640 Fasilides grundete nordlich des Tanasees die neue Hauptstadt Gondar welche als wichtiges Handelszentrum das Landesinnere mit der Kuste verband Die Stadt in der Kunst und Wissenschaften gefordert wurden erlebte ihren Hohepunkt um 1700 Bis zur Herrschaft von Kaiserin 1730 1769 die zusammen mit ihrem Sohn und Enkel regierte bluhte Athiopien ein letztes Mal kulturell auf Ethnische regionale und religiose Konflikte fuhrten 1769 jedoch zum Zusammenbruch des Reiches Ara der Prinzen 1769 1855 Hauptartikel Zemene Mesafint Wahrend der sogenannten Prinzenzeit verlagerte sich die Macht vom zentralen Kaiserhof in die regionalen Furstentumer die im Streit miteinander lagen Es kam zur Unterdruckung der landlichen Bevolkerung Armeen zogen umher plunderten die Ernteertrage der Bauern und verwusteten das Land Allerdings lassen sich auch lange Friedenszeiten nachweisen und fur die Landbevolkerung fielen die Belastungen durch den Unterhalt der vormaligen Konigsarmee weg Athiopien um 1850 Im Becken des fuhrten landwirtschaftliche Entwicklungen zur Herausbildung von Staaten der Oromo und der Sidama Eigene Staaten bildeten auch die im Kaffa Hochland westlich des Omo Im Norden Shewas ging aus einem jungeren Zweig der Solomonischen Dynastie ein weiteres Konigreich hervor das durch Handel mit den Gibe Staaten einen beachtlichen Aufschwung erlebte Ihr Konig Sahle Selassie 1813 1847 und seine Nachfolger dehnten ihren Machtbereich nach Suden aus und herrschten um 1840 uber einen Grossteil der Shewa am Awash bis sudlich zu den Bergen Im Norden war Kassa Hailu auf dem Weg das Ende der Prinzenzeit einzulauten Kassa aus der Provinz diente zunachst als Soldner in Gojam bevor er dann zum Anfuhrer einer Rauberbande aufstieg und sich eine eigene kleine Armee aufbaute 1847 hatte er den Handel und Schmuggel im Flachland unter Kontrolle so dass sich Gondar gezwungen sah mit ihm zu verbunden 1853 besiegte Kassa mit Ras einen der letzten machtigen Oromo Fursten Nach dem Sieg uber den letzten unabhangigen Herrscher im Norden liess sich Kassa am 11 Februar 1855 unter dem Namen Theodor II zum Kaiser von Abessinien kronen Im selben Jahr marschierte er noch nach Suden und unterwarf die Shewa Kolonialismus und ModernisierungReichseinigung im 19 Jahrhundert Karte mit Abessiniens nordlichem Kernland 1886 und den Grenzen in Folge der Expansion bis 1929 Nach wenigen Jahren begannen sich Vertreter der unterworfenen Furstenhauser neu zu formieren und ihre Einflussbereiche aus dem Reich herauszubrechen Zudem fand die erste ernstzunehmende Konfrontation mit den europaischen Nationen im Zuge des Kolonialismus statt Theodor II widersetzte sich dem osmanischen und englischen Kolonialismus Aufgrund eines diplomatischen Konfliktes mit Grossbritannien nahm er ab 1865 sukzessive alle Europaer in seinem Land als Geiseln gefangen die zuvor meist als Handwerker fur ihn gearbeitet hatten Dies fuhrte zur Befreiung der Gefangenen im Rahmen der Britischen Athiopienexpedition von 1868 Nachdem im Dezember 1867 ein weit uberlegenes indisch britisches Expeditionsheer unter Robert Cornelis Napier gelandet war beging der athiopische Kaiser angesichts der aussichtslosen Situation wahrend der Schlacht um Magdala 1868 Selbstmord Der von 1872 an regierende Kaiser Yohannes IV aus der Ethnie der Tigray erreichte eine Konsolidierung des Reiches Dies erreichte er vor allem indem er den weitgehend autonomen lokalen Fursten und Altestenraten unabhangiger Bauerngemeinden offizielle Titel verlieh und sie so an seine Herrschaft band Wahrend des Mahdi Aufstands unterstutzte er die Briten und Agypter bei der Evakuierung ihrer Garnisonen an der sudanesisch athiopischen Grenze 1885 kam es deshalb zu Kampfen mit den Mahdisten 1887 begann der athiopische Statthalter von Gondar Ras Adar einen Angriff auf das von den Mahdisten gehaltene Gallabat Kalif Abdallahi ibn Muhammad der Anfuhrer der Mahdisten verstarkte daraufhin seine Truppen unter dem Kommando von Hamdan abu Anja Dieser fiel mit 100 000 Mann in Athiopien ein Bei kam es zur Schlacht gegen 200 000 Athiopier Abu Anja siegte nahm Gondar ein und plunderte es Kalif Abdullahi lehnte das darauf folgende Friedensangebot des Kaisers ab Yohannes IV verkundete daraufhin dass er gegen Khartum ziehen wurde Im Marz 1889 griffen die Athiopier unter Fuhrung des Kaisers selbst Sudan an In der Nahe von Gallabat kam es am 9 Marz zur Schlacht von Metemma 150 000 Athiopier griffen 80 000 Mahdisten an Als sich eine Niederlage der Mahdisten abzeichnete wurde der Kaiser von einer verirrten Kugel todlich getroffen Die athiopischen Truppen zogen sich zuruck Die Mahdisten nahmen die Verfolgung auf und es kam am Fluss Atbara zu einer zweiten Schlacht Die Athiopier wurden in die Flucht geschlagen und der Leichnam des Kaisers geriet in die Hande der Mahdisten Der Krieg war damit beendet da der Kalif nicht die militarische Starke hatte diesen Sieg auszunutzen Ein Bundnisangebot Kaiser Meneliks II des Nachfolgers von Yohannes gegen die Europaer lehnte der Kalif ab Expansion unter Menelik II Der eigentliche Begrunder des modernen Athiopien war Menelik II Kaiser von 1889 bis 1913 Er baute auf der inneren Konsolidierung unter seinem Vorganger auf stutzte sich auf Waffenimporte aus Europa und wandte sich zunachst gegen die zersplitterten Nachfolgestaaten des Sultanats Adal ostlich seines Herrschaftsbereichs Seine Offensive finanzierte er durch Elfenbein und Sklavenhandel Innerhalb weniger Jahre verdreifachte er sein Territorium Italienische Kolonialisierungsversuche 1887 1941 Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Italienische Niederlage in der Schlacht bei Dogali 1887 Italienische Niederlage in der Schlacht von Adua 1896 Siehe auch Italienisch Ostafrika Ende des 19 Jahrhunderts folgte die Expansion der italienischen Kolonialmacht ausgehend von der Kolonie Eritrea Die italienische Diplomatie erreichte dass Athiopien auf der Kongokonferenz 1885 Italien als Einflussgebiet zugeschrieben wurde Unter dem Vorwand kleinerer Grenzzwischenfalle an der athiopisch eritreischen Grenze marschierte die italienische Armee schliesslich in Athiopien ein Ein erster Eroberungsversuch scheiterte 1887 in der Schlacht bei Dogali Der 1889 abgeschlossene Vertrag von Uccialli sollte zunachst die Beziehungen auf friedliche Weise regeln Doch im Gegensatz zu der amharischen Version kam die italienische Ubersetzung einer aussenpolitischen Entmundigung Athiopiens gleich und deklarierte es damit de facto zum Protektorat 1896 scheiterten die italienischen Plane erneut Trotz der klaren Uberlegenheit der modernen Waffen der Italiener ging die entscheidende Schlacht von Adua am 1 Marz 1896 zugunsten der athiopischen Streitmacht aus Im musste Italien am 26 Oktober 1896 Kolonialtraume aufgeben die Unabhangigkeit des Kaiserreichs blieb bis zum erneuten Angriff des faschistischen Italiens im Jahr 1936 s u erhalten Auf die Sicherung der Unabhangigkeit folgte eine Phase der Konsolidierung der kaiserlichen Macht im Inneren vor allem durch Eroberungen im Suden des heutigen Staatsgebietes Diese neueroberten Gebiete fielen unter ein archaisch feudales System der Landnahme das bis zur sozialistischen Landreform in den 1970er Jahren bestehen blieb und die dort lebende Oromo Bevolkerung den Eroberern nachhaltig entfremdete Die Zustande in diesen Gebieten die durch ein der Leibeigenschaft ahnliches Verhaltnis zwischen Gutsbesitzern und der einheimischen Bevolkerung gepragt waren sowie das Anprangern dieser Verhaltnisse durch die italienische Regierung verhinderten zunachst eine diplomatische Anerkennung des Reichs durch die europaischen Machte Erst nach der Abschaffung dieser Form der Sklaverei durfte es am 28 September 1923 als erster afrikanischer Staat dem Volkerbund beitreten Allerdings lieferte dieser keine Garantie fur die Souveranitat des Staates Zeitgeschichtliche EntwicklungenHaile Selassie 1930 1974 Abessinien wahrend der faschistischen Besatzung als Teil der Kolonie Italienisch Ostafrika 1936 1941 Nach dem Sturz des von Menelik II als Nachfolger auserkorenen Iyasu V wurde Haile Selassie 1916 zunachst Regent 1930 dann Kaiser 1931 wurde die erste Verfassung des Landes offiziell die Verfassung des Kaiserreichs Abessinien von 1931 erlassen Die Expansionsplane Benito Mussolinis mundeten 1935 jedoch in einem erneuten nun erfolgreichen Einmarsch Der Abessinienkrieg konnte durch die halbherzigen Sanktionen der Volkerbundmitglieder nicht verhindert werden zumal das entscheidende Olembargo ausblieb Mittels der waffentechnischen Ubermacht Panzer aber vor allem der Einsatz von etwa 250 Tonnen Senfgas mittels Bomben und den Erfahrungen aus dem ersten Waffengang fiel Addis Abeba in kurzer Zeit Anstelle des Negus ubernahm der italienische Konig den athiopischen Kaisertitel Da die italienischen Streitkrafte aber zu keinem Zeitpunkt das gesamte Land einschliesslich der schwer zuganglichen Gebirgsregionen kontrollierten sieht die athiopische Geschichtsschreibung die italienische Herrschaft nur als eine teilweise und vorubergehende Besetzung und Athiopien als das einzige afrikanische Land an das niemals Kolonie war Die dennoch existierende italienische Kolonialverwaltung machte Athiopien zu einem Teil Italienisch Ostafrikas und teilte es innerhalb desselben auf Ogaden an Italienisch Somaliland Tigray an Eritrea Sie verubte massive Graueltaten und richtete Konzentrationslager ein Allein in der Hauptstadt fielen 30 000 Menschen den Massakern zum Opfer 1941 wurde im Zuge des Ostafrikafeldzugs Athiopien durch Truppen aus dem Britischen Weltreich und einheimische Patrioten als erster Staat wahrend des Zweiten Weltkriegs von der Besetzung durch die Achsenmachte befreit In den folgenden Jahren suchte Kaiser Haile Selassie auslandische Unterstutzung fur ein Modernisierungsprogramm des Landes ohne jedoch die autokratischen Zuge seiner Herrschaft oder die feudalistische Gesellschaftsstruktur besonders im Suden zu revidieren Sozialistische Militardiktatur 1974 1991 Siehe auch Derg Demokratische Volksrepublik Athiopien Anfang der 1970er Jahre geriet das Kaiserreich in eine schwere Krise Die verarmten Bauern litten unter den Abgaben an die Grossgrundbesitzer das aufstrebende Burgertum Addis Abebas sah sich in seinen politischen Entfaltungsmoglichkeiten eingeengt Die Inflation in der Folge der Durrekatastrophe von 1973 und der Olpreiskrise loste in Athiopien Massendemonstrationen von Studenten und Streikwellen aus Die Studentenbewegung der Haile Selassie Universitat gilt als Hauptinitiator dieser Proteste Beeinflusst von linkem Gedankengut aus Ost und West aber auch aus anderen afrikanischen Staaten die trotz Kolonialismus grossere Fortschritte in politischer und okonomischer Entwicklung vorzuweisen hatten entlud sich die Unzufriedenheit uber Korruption und politische Repression Schliesslich revoltierten zu Beginn des Jahres 1974 ebenfalls Teile der athiopischen Armee Vor allem die unteren Dienstgrade stammten grosstenteils aus landlichen Gebieten und kannten die Notlage der Landbevolkerung Dies brachte die entscheidende Machtverschiebung Kaiser Haile Selassie wurde am 12 September 1974 gesturzt Das Militar bemachtigte sich schnell der Revolution die studentische Bewegung spaltete sich in eine ethnische und eine sozialistische Opposition ging teilweise in den Untergrund und fuhrte einen bewaffneten Widerstand Innerhalb des Militars konnten sich die gemassigten Vertreter grosstenteils hoherer Dienstgrade nicht durchsetzen Ein provisorischer Militarverwaltungsrat Derg genannt ubernahm unter Fuhrung des Majors Mengistu Haile Mariam die Macht 1975 wurde die Monarchie abgeschafft und das ehemalige Kaiserreich eine sozialistische Volksrepublik Dies fuhrte zum Athiopischen Burgerkrieg Auf den roten Terror 1975 der die sozialistische studentische Opposition fast vollig ausschaltete folgten bald militarische Auseinandersetzungen mit den Nachbarstaaten von denen die meisten jedoch noch in die Kaiserzeit zuruckreichen So wurde 1977 1978 mit Unterstutzung der Sowjetunion und Kubas eine Invasion des von den Vereinigten Staaten unterstutzten Somalia in den hauptsachlich von ethnischen Somalis bewohnten Ogaden abgewehrt Tatsachlich verfugte der Derg mit Unterstutzung des Ostblocks bald uber die nominal grosste Armee des subsaharischen Afrikas Die Kampfkraft dieser etwa 300 000 Mann starken Armee die grosstenteils aus zwangsrekrutierten Bauern bestand war jedoch zu gering um dem bewaffneten Widerstand im Inneren zu trotzen Aufgrund der ubermassigen Repression gegen die Zivilbevolkerung erhielten die eritreischen Separatisten immer mehr Zuspruch Eine Allianz mit regionalen Widerstandsgruppen vor allem aus der nordlichen Provinz Tigray wendete das Blatt allmahlich zu Ungunsten des Derg 1984 gelangte Athiopien durch eine Reportage des BBC Fernsehens uber die Hungersnot in Athiopien 1984 1985 in den Blickpunkt der Weltoffentlichkeit Uber Jahre ausbleibende Niederschlage in der Sahelzone fuhrten in zwanzig afrikanischen Landern zu Missernten und Hungersnoten Auch wegen des anhaltenden Burgerkrieges war Athiopien am schlimmsten von dieser Katastrophe betroffen Monatlich starben fast 20 000 Kinder an Unterernahrung 1987 wurde in Athiopien die Derg Herrschaft formal beendet und eine neue Verfassung eingefuhrt die Verfassung der Demokratischen Volksrepublik Athiopien Das Land wurde somit in eine Volksrepublik unter der Einparteienherrschaft der Arbeiterpartei Athiopiens umgewandelt Mengistu Haile Mariam wurde nach der Parlamentswahl von 1987 durch das Parlament zum Prasidenten gewahlt Demokratisierung seit 1991 Soldaten der UNMEE in Eritrea Siehe auch Ubergangsregierung Athiopiens 1991 ohne die Hilfe der Sowjetunion kollabierte das Regime schliesslich Am 28 Mai nahmen Truppen der Revolutionaren Demokratischen Front der Athiopischen Volker EPRDF Addis Abeba ein und Regierungschef nun Oberst Mengistu Haile Mariam floh nach Simbabwe Unter der Interimsregierung Meles Zenawis der Ubergangsregierung Athiopiens erlangte Eritrea im April 1993 nach fast 30 Jahren Krieg die Unabhangigkeit 1995 wurde das gesamte Staatssystem politisch neu geordnet Es erfolgte eine Demokratisierung und zugleich eine Foderalisierung des Landes Auch die Frage der Macht zwischen den einzelnen Volkern im Land wurde neu geregelt Jedes grossere Volk erhielt einen eigenen Bundesstaat mit eigener Arbeitssprache eigenen Institutionen und Verfassungen Eine politische Koalition die EPRDF unter Fuhrung der Volksbefreiungsfront von Tigray ubernahm die Regierungsfuhrung Seit 1991 war Athiopien vor allem wegen des vergleichsweise friedlich erfolgten politischen Wandels ein bevorzugter Empfanger von Entwicklungshilfe Ein starkes Wirtschaftswachstum mit zum Teil zweistelligen prozentualen Zuwachsen des Bruttoinlandsprodukts setzte an Insbesondere wurden Textil und Lederindustrie modernisiert und wuchsen Zudem setzte eine rasante stadtebauliche Entwicklung von Addis Abeba ein Das Wirtschaftswachstum fuhrte jedoch kaum zu verbesserten Lebensbedingungen fur die Landbevolkerung oder fur Industriearbeiter Krieg mit Eritrea Hauptartikel Eritreisch Athiopischer Krieg Grenzstreitigkeiten und vermutlich auch okonomische Zwiste fuhrten im Mai 1998 jedoch zum erneuten Krieg gegen das nun unabhangige Eritrea bei dem beide Lander zwei Jahre spater unter grossen Verlusten in etwa den Status quo ante erhalten konnten obwohl es im selben Zeitraum erneut zu einer Durre und Hungerskatastrophe kam Etwa 45 000 in Athiopien lebende Eritreer wurden bis Ende 1998 nach Eritrea deportiert Von 2000 bis 2008 uberwachten Soldaten der Mission der Vereinten Nationen in Athiopien und Eritrea UNMEE einen fragilen Frieden wahrend eine unabhangige Grenzkommission im Jahr 2002 die Streitigkeiten beilegen sollte Das umstrittene Gebiet um Badme wurde Eritrea zugesprochen Athiopien weigerte sich bis 2018 die Entscheidung der Kommission zu akzeptieren Eritrea wiederum behinderte regelmassig die Aktivitaten der UNMEE Politischer Umbruch nach 2014 Derweil nahmen auch die innenpolitischen Konflikte in Athiopien wieder zu Innerhalb der EPRDF gab es einen Richtungsstreit zwischen Reformern um Zenawi die mehr Demokratie ermoglichen wollten und konservativen Kreisen die vor allem die Macht der Partei im Staat verteidigen wollten Als die Oppositionsparteien bei der Wahl 2005 in den Stadten Erfolge erzielten gingen EPRDF und Staat gewaltsam gegen deren Anhanger vor Die Ende 2014 einsetzende massive Protestbewegung wurde aber vor allem von wirtschaftlichen Faktoren befeuert Unmut entstand in erster Linie dadurch dass insbesondere eine der EPRDF nahestehende meist aus Tigray stammende Elite von der Wirtschaftsentwicklung profitierte und durch zunehmendes Land Grabbing durch auslandische Unternehmen Ausloser war der Addis Abeba Masterplan der die Ausweisung grosser Gewerbegebiete am Rand der Hauptstadt und die Auflosung der dortigen Bauerngemeinden vorsah die vor allem der Volksgruppe der Oromo angehorten Die stadtische Mittelschicht und viele Vertreter der jungeren Generation schlossen sich der Protestbewegung an und forderte grundlegende demokratische Reformen Die Regierung liess die Proteste niederschlagen was nach Angaben der staatlichen athiopischen Menschenrechtskommission 669 Tote zur Folge hatte 2016 tauschte die Oromo Formation OPDO innerhalb der EPRDF ihre Fuhrungsebene und die Regierung der Oromo Gebiete aus und naherte sich der Protestbewegung an Auch innerhalb der Amhara Komponente der Regierungspartei kam es zu einer wachsenden Distanzierung von der EPRDF Fuhrung Am 15 Februar 2018 erklarte Hailemariam Desalegn seinen Rucktritt als Ministerprasident Athiopiens und als Vorsitzender der EPRDF Es folgten neue repressive Massnahmen bevor der EPRDF Rat am 28 Marz Abiy Ahmed zum Parteivorsitzenden wahlte womit er zugleich Ministerprasident wurde Es folgten Befriedungs und Reformschritte in schneller Folge Abiy liess nach wenigen Tagen das Foltergefangnis Maekelawi schliessen und politische Gefangene freisetzen Anfang Juni 2018 endete der Ausnahmezustand Am 5 Juni akzeptierte die neu gewahlte Regierung die Regelungen des Grenzabkommens mit Eritrea von 2002 Dazu gehorte auch die Ubergabe von Badme an Eritrea Am 8 Juli erklarte Abiy dass Athiopien und Eritrea wieder diplomatische Beziehungen aufnehmen werden Zugleich wurde ein Friedensvertrag zwischen den beiden Landern geschlossen Auch mit Oromo und Somali Rebellenbewegungen wurde im Sommer 2018 Frieden geschlossen Trotz dieser Befriedungsbemuhungen nahmen die inneren ethnischen Spannungen mit zahlreichen Toten und Binnenvertriebenen zu Letztere nahmen im Verlauf des Jahres 2018 dem UN Fluchtlingshilfswerk von 1 1 auf 2 6 Millionen Menschen zu wurde aber im Verlauf des Jahres 2019 wieder verringert Im November 2019 loste sich die EPRDF auf Betreiben Abiys auf und ging in die Nachfolgeorganisation Wohlstandspartei uber Insbesondere in der Volksgruppe der Tigray die zuvor die Staatspartei dominiert hatte loste dieser Schritt erheblichen Unmut aus Im November 2020 begann der Zweite Athiopische Burgerkrieg Im Wesentlichen stehen sich dabei die Volksbefreiungsfront von Tigray und die Athiopischen Streitkrafte gegenuber Der Ausloser fur den Konflikt war die Absetzung der Regionalregierung von Tigray durch Addis Abeba Siehe auchGeschichte Afrikas Geschichte EritreasLiteraturWilhelm Baum Athiopien und der Westen im Mittelalter Die Selbstbehauptung der christlichen Kultur am oberen Nil zwischen dem islamischen Orient und dem europaischen Kolonialismus Verlag Kitab Klagenfurt 2001 ISBN 3 902005 06 8 Einfuhrungen in das orientalische Christentum 2 Paul B Henze Layers of Time A History of Ethiopia Hurst London 2000 ISBN 1 85065 393 3 Dominic Johnson Deja Vu oder echter Aufbruch Athiopien zwei Jahre nach Abiy Ahmeds Amtsantritt In Aus Politik und Zeitgeschichte Athiopien 70 Jahrgang 18 19 2020 27 April 2020 S 10 16 Terence Lyons The Puzzle of Ethiopian Politics Lynne Rienner Boulder 2019 ISBN 978 1 62637 798 1 Gerard Prunier Eloi Ficquet Hrsg Understanding Contemporary Ethiopia Monarchy Revolution and the Legacy of Meles Zenawi C Hurst London 2015 ISBN 978 1 84904 261 1 Sergew Hable Sellassie Ancient and Medieval Ethiopian History to 1270 Addis Ababa 1972 Wolbert G C Smidt Geschichte und Geschichtserzahlungen in Athiopien In Aus Politik und Zeitgeschichte Athiopien 70 Jahrgang 18 19 2020 27 April 2020 S 26 33 Bahru Zewde A History of Modern Ethiopia 1855 1974 Addis Ababa University Press Addis Ababa 1991 WeblinksCommons Geschichte Athiopiens Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dossiers zum Thema Abessinien in der Pressemappe 20 Jahrhundert der ZBW Leibniz Informationszentrum Wirtschaft EinzelnachweiseHans Albert Bruns Vom Land das schon Poseidon liebte Schmuck aus Athiopien In Materia Medica Nordmark Band 20 Nr 12 Dezember 1968 S 672 ff hier S 672 Harold G Marcus Assefa Mehretu et al Ethiopia History The Zagwe and Solomonic dynasties In Encyclopaedia Britannica Harold G Marcus Assefa Mehretu et al Ethiopia History Challenge revival and decline 16th 19th century In Encyclopaedia Britannica Siehe Clark Mussolini S 198 University of Edinburgh Center for African Studies Sarah Vaughan The Addis Ababa Transitional Conference of July 1991 Its Origins History and Significance 1 2 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2025 Suche in Webarchiven Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1994 Ethiopia accepts peace deal to end Eritrea border war BBC News 5 Juni 2018 abgerufen am 6 Juni 2018 englisch Nach langem Grenzkrieg Athiopien und Eritrea nehmen diplomatische Beziehungen auf In FAZ 8 Juli 2018 abgerufen am 8 Juli 2018 Athiopien und Eritrea schliessen Frieden Zeit online vom 9 Juli 2018Geschichte neuzeitlicher Staaten Afrikas Geschichte Afrikas 54 afrikanische Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen Agypten Algerien Angola Aquatorialguinea Athiopien Benin Botswana Burkina Faso Burundi Dschibuti Elfenbeinkuste Eritrea Eswatini Gabun Gambia Ghana Guinea Guinea Bissau Kamerun Kap Verde Kenia Komoren Demokratische Republik Kongo Republik Kongo Lesotho Liberia Libyen Madagaskar Malawi Mali Marokko Mauretanien Mauritius Mosambik Namibia Niger Nigeria Ruanda Sambia Sao Tome und Principe Senegal Seychellen Sierra Leone Simbabwe Somalia Sudafrika Sudan Sudsudan Tansania Togo Tschad Tunesien Uganda Zentralafrikanische Republik Abhangige Gebiete Kanarische Inseln Madeira Mayotte Plazas de soberania mit Ceuta und Melilla Reunion St Helena Ascension und Tristan da Cunha Umstrittene Gebiete 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