Ein Geschäftsmodell englisch business model beschreibt die Funktionsweise eines Unternehmens und wie es Gewinne erwirtsc
Geschäftsmodell

Ein Geschäftsmodell (englisch business model) beschreibt die Funktionsweise eines Unternehmens und wie es Gewinne erwirtschaftet. Weder in der Wissenschaft noch in der Praxis gibt es eine allgemein akzeptierte Definition. Grundsätzlich soll die Beschreibung von Geschäftsmodellen helfen, die Schlüsselfaktoren des Unternehmenserfolges oder Misserfolges zu verstehen, zu analysieren und zu kommunizieren.
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Die Entstehung einer Vielzahl neuartiger Geschäftsmodelle lässt sich auf die 1990er-Jahre und den Aufstieg kommerzieller Aktivitäten im Internet zurückführen. Dieser revolutionäre Schritt hat zu einem deutlichen Anstieg der Vielfalt in der Generierung von Gewinnen geführt. Zum Beispiel begannen Unternehmen damit, Einnahmen von Dritten zu erzielen, anstatt direkt vom Endnutzer zu profitieren, wie es beispielsweise bei Bannerwerbung der Fall war. Gleichzeitig ermöglichte die Digitalisierung es, Software nahezu ohne Distributionskosten herunterzuladen, was eine weitere Einnahmequelle schuf. Der Begriff "E-Commerce" wurde geprägt, um diese Entwicklung zu beschreiben. Darüber hinaus fanden auch im traditionellen Handel neue Geschäftsmodelle Anwendung, wie etwa Ratenkauf und Leasingverträge. Diese Innovationen in den Geschäftsmodellen ergänzen oder ersetzen auf gesättigten Märkten zunehmend die herkömmliche Produkt- oder Prozessinnovation.
Ein weiterer wichtiger Schritt in der Entwicklung von Geschäftsmodellen ist das Konzept der Open Innovation, das zu offenen Geschäftsmodellen („open business models“) führt. Hierbei arbeiten Unternehmen gemeinsam mit Partnern und Lieferanten an der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, die über die Grenzen ihrer jeweiligen Fachgebiete hinausgehen. Dies fördert eine umfassendere und kooperativere Form der Innovation und eröffnet neue Möglichkeiten für die Wertschöpfung in der Wirtschaft.
Geschichte
Die Entwicklungsgeschichte von Geschäftsmodellen reicht bis zu den Ursprüngen des Handels zurück. Im Verlauf der Jahrhunderte haben sich Geschäftsmodelle kontinuierlich weiterentwickelt, von den einfachen Handelsbeziehungen der Vergangenheit bis hin zu den komplexen globalen Strukturen von heute. Während der Industrialisierung im 18. und 19. Jahrhundert dominierten Massenproduktion und standardisierte Prozesse die Wirtschaft. Im 20. Jahrhundert spielten Einzelhandelsketten, Franchising und die Globalisierung eine bedeutende Rolle in der Geschäftswelt. Mit dem Aufkommen des Internets im späten 20. Jahrhundert erlebten wir eine digitale Revolution, die zu einem Aufblühen von E-Commerce und digitalen Plattformen führte. Heute, in einer Ära der fortlaufenden technologischen Innovation, sind Geschäftsmodelle einem ständigen Wandel unterworfen. Unternehmen müssen sich kontinuierlich anpassen, um auf die sich verändernden Marktbedingungen und die neuen Möglichkeiten, die die Technologie bietet, zu reagieren.
Charakterisierung
Ein Geschäftsmodell besteht nach Stähler aus drei Hauptkomponenten:
- Nutzenversprechen
- Ein Geschäftsmodell enthält eine Beschreibung, welchen Nutzen Kunden oder andere Partner des Unternehmens aus der Verbindung mit diesem Unternehmen ziehen können. Dieser Teil eines Geschäftsmodells wird Value Proposition, Wertangebot oder Nutzenversprechen genannt. Es beantwortet die Frage: Welchen Nutzen und Wert stiftet das Unternehmen für Kunden und strategische Partner?
- Architektur der Wertschöpfung
- Ein Geschäftsmodell ist gleichzeitig eine Architektur der Wertschöpfung, d. h., wie der Nutzen für die Kunden und die strategischen Partner generiert wird. Diese Architektur beinhaltet eine Beschreibung der verschiedenen Stufen der Wertschöpfung und der verschiedenen wirtschaftlichen Agenten und ihrer Rollen in der Wertschöpfung. Es beantwortet die Fragen: Wie wird die Leistung in welcher Konfiguration erstellt? Welche Leistungen werden auf welchen Märkten angeboten (Produkt/Markt Strategien)?
- Ertragsmodell
- Neben dem Was und dem Wie beschreibt das Geschäftsmodell auch, welche Erlöse das Unternehmen aus welchen Quellen generiert. Die zukünftigen Unternehmensgewinne entscheiden über den Wert des Geschäftsmodells und damit über seine Nachhaltigkeit. Es beantwortet die Frage: Wodurch wird Geld verdient? Dieser Teil des Geschäftsmodells heißt Ertragsmodell. Es gliedert sich in ein Erlös- und ein Kostenmodell.
Ähnliche Klassifikation sind auch in der Fachliteratur zu finden, z. B. bei Richardson: Wertversprechen (value proposition), Wertschöpfung (value creation and delivery) und Ertragsmechanismus (value capture). Diese Einteilung des Geschäftsmodells in Elemente wird auch als Metamodell bezeichnet.
Wirtz bildet ein Geschäftsmodell in stark vereinfachter und kompakter Form ab, welche Ressourcen in die Unternehmung fließen und wie diese durch Leistungen des Unternehmens in vermarktbare Informationen, Produkte und/oder Dienstleistungen übertragen werden.
Wirtz unterteilt ein Geschäftsmodell in neun Teilmodelle:
- Strategiemodell
- Ressourcenmodell
- Netzwerkmodell
- Kundenmodell
- Marktangebotsmodell
- Erlösmodell
- Leistungserstellungsmodell
- Beschaffungsmodell
- Finanzmodell
Osterwalder und Pigneur sehen das Nutzen- bzw. Wertangebot für die Kunden (Value Proposition) im Zentrum eines Geschäftsmodells. Darum gruppieren sich auf Unternehmensseite
- Schlüsselressourcen
- Schlüsselaktivitäten
- Schlüsselpartner
- Kostenstruktur
sowie auf der Marktseite
- Kundenbeziehungen
- Kommunikations- und Distributionskanäle
- bearbeitete Kundensegmente
- Einnahmequellen
Ein Geschäftsmodell kann immer nur eine Annäherung an die wirkliche Organisation eines Unternehmens oder der gesamten Wertschöpfungskette eines Geschäftes sein, das heißt es ist eine Abstraktion. Der Abstraktionsgrad hängt von den Zielen ab, die mit dem Geschäftsmodell verfolgt werden. Für die Erarbeitung einer Geschäftsstrategie kann das Geschäftsmodell auf recht abstrakter Ebene beschrieben werden, während eine Beschreibung eines Geschäftsmodells für die Entwicklung von Software als Grundlage der Geschäftsprozesse deutlich detaillierter sein muss, da das Geschäftsmodell als Grundlage für die Prozess-, Datenmodelle etc. verwendet wird.
Das Geschäftsmodell kann die Beschreibung einerseits eines einzelnen Unternehmens, andererseits aber auch einer ganzen Industrie sein. Im letzteren Sinne verwendet man den Begriff des Geschäftsmodells insbesondere bei reifen Industrien, bei denen sich ein dominantes Geschäftsmodell durchgesetzt hat. Differenzierten sich die einzelnen Unternehmen einer reifen Industrie früher nur wenig, so dass von einem branchenweit einheitlichen Modell gesprochen werden konnte, so finden sich heute auch in reifen Industrien mehr und komplexere Geschäftsmodelle. Das hängt mit der zunehmenden Marktsättigung und dem Trend zu Nischenmärkten, aber auch mit der durch das Internet ermöglichten Geschäftsmodellvielfalt zusammen.
Aufgabe eines Geschäftsmodells
Wichtig ist festzuhalten, dass ein Geschäftsmodell keine Strategie an sich darstellt, da jedes Unternehmen per Definition ein Geschäftsmodell hat. Heute dient die Entwicklung von Geschäftsmodellen in Unternehmen vor allem für strategische Analysen mit folgenden Zielen:
- das eigene Geschäft besser zu verstehen,
- das heutige Geschäft zu verbessern, sich besser gegenüber Wettbewerbern zu differenzieren oder die eigenen Schwächen zu verstehen, wenn neue Wettbewerber mit neuen Geschäftsmodellen im Markt aktiv werden.
- neue Geschäftsideen systematisch darzustellen und so zu evaluieren, worin sich die neue Geschäftsidee von bestehenden unterscheidet, wo die Wettbewerbsvorteile liegen, welchen Kundennutzen die neue Geschäftsidee aufweist und dadurch zu verstehen, welche Erfolgswahrscheinlichkeiten eine neue Geschäftsidee hat,
- zu prüfen, ob das Geschäftsmodell skalierbar ist, z. B. durch Übertragung auf neue Märkte oder Franchising.
Geschäftsmodellinnovationen, d. h. die Veränderung des bestehenden oder die Diversifikation in neue Geschäftsmodelle, sind auf Grund ihrer weitreichenden Folgen für das Unternehmen meist von strategischer Bedeutung.
Kritik am Konzept Geschäftsmodell
In der klassischen Strategieliteratur existiert das Konzept des Geschäftsmodells nicht.
David Teece schreibt dazu, dass dem Konzept des Geschäftsmodells eine theoretische Grundlage fehlt. Die klassischen Analyseeinheiten in der Strategieentwicklung sind Industrien, Unternehmen oder Business Units, wobei aber in der akademischen Literatur darüber diskutiert wird, ob diese noch die richtigen Analyseeinheiten für die Strategieentwicklung darstellen.
Bettis argumentiert, dass durch die Limitierung auf die bekannten und akzeptierten Analyseeinheiten gerade Innovationen, die durch neue Querschnittstechnologien wie das Internet ausgelöst werden, nicht erfasst und begriffen werden können. Aus diesem Grund schlagen Stähler und Osterwalder das Geschäftsmodell als Analyseeinheit für neue internetbasierte Unternehmen vor. Gerade in der Vermarktung fast unbeschränkt kopierbarer digitaler Güter muss expliziter als bei physischen Gütern dargestellt werden, wie die Erlöse erzielt werden (z. B. transaktionsabhängig oder nicht, durch den Nutzer oder durch Dritte usw.).
Geschäftsmodell-Software
Grundsätzlich dienen Softwarelösungen im Kontext von Geschäftsmodellen (sog. Business Model Development Tools) der Modellierung, Visualisierung und Analyse von Geschäftsmodellen. Die Anzahl der verfügbaren Geschäftsmodell-Software steigt laufend. Die (Weiter-)Entwicklung von Softwarelösungen zur Innovation von Geschäftsmodellen wird dabei sowohl durch die Praxis, als auch die Forschung getrieben. Bestehende Lösungen zur Software-basierten Innovation von Geschäftsmodellen unterscheiden sich dabei in ihrem Verständnis des Geschäftsmodellbegriffs und in Art sowie Umfang der angebotenen Funktionalitäten. Zurzeit ist Geschäftsmodell-Software verschiedener Anbieter verfügbar, so z. B. Business Model Canvas Module, Phase 2 Generator, Software Business Model Wizard, Strategyzer, Unternehmerheld, Visual Business Model Designer, Innovator Enterprise Modeling Suite und runpat – smarter business models.
Siehe auch
- Geschäftsmodellinnovation
Literatur
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Weblinks
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- Gabler Wirtschaftslexikon zum Stichwort: Geschäftsmodell
Einzelnachweise
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Autor: www.NiNa.Az
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Ein Geschaftsmodell englisch business model beschreibt die Funktionsweise eines Unternehmens und wie es Gewinne erwirtschaftet Weder in der Wissenschaft noch in der Praxis gibt es eine allgemein akzeptierte Definition Grundsatzlich soll die Beschreibung von Geschaftsmodellen helfen die Schlusselfaktoren des Unternehmenserfolges oder Misserfolges zu verstehen zu analysieren und zu kommunizieren Dieser Artikel wurde aufgrund inhaltlicher und oder formaler Mangel auf der Qualitatssicherungsseite des Portals Wirtschaft eingetragen Du kannst helfen indem du die dort genannten Mangel beseitigst oder dich an der Diskussion beteiligst Die Entstehung einer Vielzahl neuartiger Geschaftsmodelle lasst sich auf die 1990er Jahre und den Aufstieg kommerzieller Aktivitaten im Internet zuruckfuhren Dieser revolutionare Schritt hat zu einem deutlichen Anstieg der Vielfalt in der Generierung von Gewinnen gefuhrt Zum Beispiel begannen Unternehmen damit Einnahmen von Dritten zu erzielen anstatt direkt vom Endnutzer zu profitieren wie es beispielsweise bei Bannerwerbung der Fall war Gleichzeitig ermoglichte die Digitalisierung es Software nahezu ohne Distributionskosten herunterzuladen was eine weitere Einnahmequelle schuf Der Begriff E Commerce wurde gepragt um diese Entwicklung zu beschreiben Daruber hinaus fanden auch im traditionellen Handel neue Geschaftsmodelle Anwendung wie etwa Ratenkauf und Leasingvertrage Diese Innovationen in den Geschaftsmodellen erganzen oder ersetzen auf gesattigten Markten zunehmend die herkommliche Produkt oder Prozessinnovation Ein weiterer wichtiger Schritt in der Entwicklung von Geschaftsmodellen ist das Konzept der Open Innovation das zu offenen Geschaftsmodellen open business models fuhrt Hierbei arbeiten Unternehmen gemeinsam mit Partnern und Lieferanten an der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen die uber die Grenzen ihrer jeweiligen Fachgebiete hinausgehen Dies fordert eine umfassendere und kooperativere Form der Innovation und eroffnet neue Moglichkeiten fur die Wertschopfung in der Wirtschaft GeschichteDie Entwicklungsgeschichte von Geschaftsmodellen reicht bis zu den Ursprungen des Handels zuruck Im Verlauf der Jahrhunderte haben sich Geschaftsmodelle kontinuierlich weiterentwickelt von den einfachen Handelsbeziehungen der Vergangenheit bis hin zu den komplexen globalen Strukturen von heute Wahrend der Industrialisierung im 18 und 19 Jahrhundert dominierten Massenproduktion und standardisierte Prozesse die Wirtschaft Im 20 Jahrhundert spielten Einzelhandelsketten Franchising und die Globalisierung eine bedeutende Rolle in der Geschaftswelt Mit dem Aufkommen des Internets im spaten 20 Jahrhundert erlebten wir eine digitale Revolution die zu einem Aufbluhen von E Commerce und digitalen Plattformen fuhrte Heute in einer Ara der fortlaufenden technologischen Innovation sind Geschaftsmodelle einem standigen Wandel unterworfen Unternehmen mussen sich kontinuierlich anpassen um auf die sich verandernden Marktbedingungen und die neuen Moglichkeiten die die Technologie bietet zu reagieren CharakterisierungEin Geschaftsmodell besteht nach Stahler aus drei Hauptkomponenten Nutzenversprechen Ein Geschaftsmodell enthalt eine Beschreibung welchen Nutzen Kunden oder andere Partner des Unternehmens aus der Verbindung mit diesem Unternehmen ziehen konnen Dieser Teil eines Geschaftsmodells wird Value Proposition Wertangebot oder Nutzenversprechen genannt Es beantwortet die Frage Welchen Nutzen und Wert stiftet das Unternehmen fur Kunden und strategische Partner Architektur der Wertschopfung Ein Geschaftsmodell ist gleichzeitig eine Architektur der Wertschopfung d h wie der Nutzen fur die Kunden und die strategischen Partner generiert wird Diese Architektur beinhaltet eine Beschreibung der verschiedenen Stufen der Wertschopfung und der verschiedenen wirtschaftlichen Agenten und ihrer Rollen in der Wertschopfung Es beantwortet die Fragen Wie wird die Leistung in welcher Konfiguration erstellt Welche Leistungen werden auf welchen Markten angeboten Produkt Markt Strategien Ertragsmodell Neben dem Was und dem Wie beschreibt das Geschaftsmodell auch welche Erlose das Unternehmen aus welchen Quellen generiert Die zukunftigen Unternehmensgewinne entscheiden uber den Wert des Geschaftsmodells und damit uber seine Nachhaltigkeit Es beantwortet die Frage Wodurch wird Geld verdient Dieser Teil des Geschaftsmodells heisst Ertragsmodell Es gliedert sich in ein Erlos und ein Kostenmodell Ahnliche Klassifikation sind auch in der Fachliteratur zu finden z B bei Richardson Wertversprechen value proposition Wertschopfung value creation and delivery und Ertragsmechanismus value capture Diese Einteilung des Geschaftsmodells in Elemente wird auch als Metamodell bezeichnet Wirtz bildet ein Geschaftsmodell in stark vereinfachter und kompakter Form ab welche Ressourcen in die Unternehmung fliessen und wie diese durch Leistungen des Unternehmens in vermarktbare Informationen Produkte und oder Dienstleistungen ubertragen werden Wirtz unterteilt ein Geschaftsmodell in neun Teilmodelle Strategiemodell Ressourcenmodell Netzwerkmodell Kundenmodell Marktangebotsmodell Erlosmodell Leistungserstellungsmodell Beschaffungsmodell Finanzmodell Osterwalder und Pigneur sehen das Nutzen bzw Wertangebot fur die Kunden Value Proposition im Zentrum eines Geschaftsmodells Darum gruppieren sich auf Unternehmensseite Schlusselressourcen Schlusselaktivitaten Schlusselpartner Kostenstruktur sowie auf der Marktseite Kundenbeziehungen Kommunikations und Distributionskanale bearbeitete Kundensegmente Einnahmequellen Ein Geschaftsmodell kann immer nur eine Annaherung an die wirkliche Organisation eines Unternehmens oder der gesamten Wertschopfungskette eines Geschaftes sein das heisst es ist eine Abstraktion Der Abstraktionsgrad hangt von den Zielen ab die mit dem Geschaftsmodell verfolgt werden Fur die Erarbeitung einer Geschaftsstrategie kann das Geschaftsmodell auf recht abstrakter Ebene beschrieben werden wahrend eine Beschreibung eines Geschaftsmodells fur die Entwicklung von Software als Grundlage der Geschaftsprozesse deutlich detaillierter sein muss da das Geschaftsmodell als Grundlage fur die Prozess Datenmodelle etc verwendet wird Das Geschaftsmodell kann die Beschreibung einerseits eines einzelnen Unternehmens andererseits aber auch einer ganzen Industrie sein Im letzteren Sinne verwendet man den Begriff des Geschaftsmodells insbesondere bei reifen Industrien bei denen sich ein dominantes Geschaftsmodell durchgesetzt hat Differenzierten sich die einzelnen Unternehmen einer reifen Industrie fruher nur wenig so dass von einem branchenweit einheitlichen Modell gesprochen werden konnte so finden sich heute auch in reifen Industrien mehr und komplexere Geschaftsmodelle Das hangt mit der zunehmenden Marktsattigung und dem Trend zu Nischenmarkten aber auch mit der durch das Internet ermoglichten Geschaftsmodellvielfalt zusammen Aufgabe eines GeschaftsmodellsWichtig ist festzuhalten dass ein Geschaftsmodell keine Strategie an sich darstellt da jedes Unternehmen per Definition ein Geschaftsmodell hat Heute dient die Entwicklung von Geschaftsmodellen in Unternehmen vor allem fur strategische Analysen mit folgenden Zielen das eigene Geschaft besser zu verstehen das heutige Geschaft zu verbessern sich besser gegenuber Wettbewerbern zu differenzieren oder die eigenen Schwachen zu verstehen wenn neue Wettbewerber mit neuen Geschaftsmodellen im Markt aktiv werden neue Geschaftsideen systematisch darzustellen und so zu evaluieren worin sich die neue Geschaftsidee von bestehenden unterscheidet wo die Wettbewerbsvorteile liegen welchen Kundennutzen die neue Geschaftsidee aufweist und dadurch zu verstehen welche Erfolgswahrscheinlichkeiten eine neue Geschaftsidee hat zu prufen ob das Geschaftsmodell skalierbar ist z B durch Ubertragung auf neue Markte oder Franchising Geschaftsmodellinnovationen d h die Veranderung des bestehenden oder die Diversifikation in neue Geschaftsmodelle sind auf Grund ihrer weitreichenden Folgen fur das Unternehmen meist von strategischer Bedeutung Kritik am Konzept GeschaftsmodellIn der klassischen Strategieliteratur existiert das Konzept des Geschaftsmodells nicht David Teece schreibt dazu dass dem Konzept des Geschaftsmodells eine theoretische Grundlage fehlt Die klassischen Analyseeinheiten in der Strategieentwicklung sind Industrien Unternehmen oder Business Units wobei aber in der akademischen Literatur daruber diskutiert wird ob diese noch die richtigen Analyseeinheiten fur die Strategieentwicklung darstellen Bettis argumentiert dass durch die Limitierung auf die bekannten und akzeptierten Analyseeinheiten gerade Innovationen die durch neue Querschnittstechnologien wie das Internet ausgelost werden nicht erfasst und begriffen werden konnen Aus diesem Grund schlagen Stahler und Osterwalder das Geschaftsmodell als Analyseeinheit fur neue internetbasierte Unternehmen vor Gerade in der Vermarktung fast unbeschrankt kopierbarer digitaler Guter muss expliziter als bei physischen Gutern dargestellt werden wie die Erlose erzielt werden z B transaktionsabhangig oder nicht durch den Nutzer oder durch Dritte usw Geschaftsmodell SoftwareGrundsatzlich dienen Softwarelosungen im Kontext von Geschaftsmodellen sog Business Model Development Tools der Modellierung Visualisierung und Analyse von Geschaftsmodellen Die Anzahl der verfugbaren Geschaftsmodell Software steigt laufend Die Weiter Entwicklung von Softwarelosungen zur Innovation von Geschaftsmodellen wird dabei sowohl durch die Praxis als auch die Forschung getrieben Bestehende Losungen zur Software basierten Innovation von Geschaftsmodellen unterscheiden sich dabei in ihrem Verstandnis des Geschaftsmodellbegriffs und in Art sowie Umfang der angebotenen Funktionalitaten Zurzeit ist Geschaftsmodell Software verschiedener Anbieter verfugbar so z B Business Model Canvas Module Phase 2 Generator Software Business Model Wizard Strategyzer Unternehmerheld Visual Business Model Designer Innovator Enterprise Modeling Suite und runpat smarter business models Siehe auchGeschaftsmodellinnovationLiteraturRaiber Alt Hans Dieter Zimmermann Introduction to Special Section Business Models In Electronic Markets Anniversary Edition Band 11 2001 Nr 1 link Christian Hoffmeister Digital Business Modelling Digitale Geschaftsmodelle entwickeln und strategisch verankern Hanser Verlag Munchen 2017 ISBN 978 3446451766 F Ludeke Freund Business Models for Sustainability Innovative Regional Business Models as Subject and Trigger of a Sustainable Change in the Energy Industry In R D Andersen M Lehmann Hrsg Joint Actions on Climate Change Conference Proceedings European Roundtable for Sustainable Consumption and Production Band 13 Aalborg Danemark 2009 Jahn Rentmeister Stefan Klein Geschaftsmodelle ein Modebegriff auf der Waagschale In ZfB Erganzungsheft 1 2003 ISBN 978 3 409 12380 8 S 17 30 WeblinksCommons Geschaftsmodell Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Geschaftsmodell Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Geschaftsmodelle und internetbasierte Geschaftsmodelle Begriffsbestimmung und Teilnehmermodell bwl uni mainz de archiviert vom Original am 2 November 2016 abgerufen am 4 Marz 2021 PDF Datei 785 kB Gabler Wirtschaftslexikon zum Stichwort GeschaftsmodellEinzelnachweiseT Burkhart J Krumeich D Werth P Loos Analyzing the Business Model Concept A Comprehensive Classification of Literature In ICIS 2011 Proceedings International Conference on Information Systems Shanghai 2012 S 1 19 M Morris M Schindehutte J Allen The entrepreneur s business model toward a unified perspective In Journal of Business Research Nr 58 6 2012 S 1 19 C Zott R Amit L Massa The Business Model Recent Developments and Future Research In Journal of Management 37 4 2011 S 1019 1042 Susan C Lambert Robyn A Davidson Applications of the business model in studies of enterprise success innovation and classification An analysis of empirical 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