Dieser Artikel behandelt die Stadt Gießen zu weiteren Bedeutungen siehe Gießen Begriffsklärung Gießen ist eine Universit
Gießen

Gießen ist eine Universitätsstadt im Landkreis Gießen in Mittelhessen und mit 89.179 Einwohnern (31. Dezember 2024) die siebtgrößte Stadt des Landes Hessen und eine der sieben Sonderstatusstädte des Landes. Als Sitz des Regierungsbezirks Gießen und des Landkreises ist sie Verwaltungszentrum Mittelhessens, bedeutender Verkehrsknotenpunkt und eines der Oberzentren der Region.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 35′ N, 8° 40′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Gießen | |
Landkreis: | Gießen | |
Höhe: | 159 m ü. NHN | |
Fläche: | 72,61 km2 | |
Einwohner: | 89.179 (31. Dez. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 1228 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 35390, 35392, 35394, 35396, 35398 | |
Vorwahlen: | 0641, 06403, 06406 | |
Kfz-Kennzeichen: | GI | |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 31 005 | |
LOCODE: | DE GIE | |
Stadtgliederung: | 6 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: | Berliner Platz 1 35390 Gießen | |
Website: | www.giessen.de | |
Oberbürgermeister: | Frank-Tilo Becher (SPD) | |
Lage der Stadt Gießen im Landkreis Gießen | ||
In der Stadt befinden sich die Justus-Liebig-Universität, mehrere Bereiche der Technischen Hochschule Mittelhessen, die Freie Theologische Hochschule Gießen und eine Abteilung der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung, die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen für Flüchtlinge sowie die Landesgeschäftsstelle der Landesschülervertretung Hessen.
Geographie
Lage
Gießen liegt am Flusslauf der Lahn, wo diese ihren Lauf von südlicher in westliche Fließrichtung ändert, in einer der seltenen Aufweitungen des Lahntals. Aus nördlicher Richtung fließt die Lahn von Marburg kommend durch das Lahntal auf die Stadt zu. Den Nordwesten nehmen die Ausläufer des Gladenbacher Berglands ein. Diesem vorgelagert ist das Gleiberger Land mit den Burgen Gleiberg und Vetzberg und dem Dünsberg, der mit 498 Meter höchsten Erhebung in der weiteren Gießener Umgebung. Im Westen öffnet sich das Lahntal bis nach Lahnau-Atzbach. Hier liegen Kiesvorkommen, die ausgebaggert wurden, anschließend wurde dort ein Naherholungsgebiet inklusive eines Wassersportzentrums etabliert. Im Südwesten der Stadt beginnt der Hintertaunus, die nordöstlichste naturräumliche Einheit des Taunus, an den im Süden die Wetterau und das anschließen (siehe Liste der naturräumlichen Einheiten in Hessen). Im Osten geht das Gießener Land in das Mittelgebirgsland des Vogelsbergs über.
Größere Städte in der Nähe Gießens sind die beiden Oberzentren Wetzlar 12 Kilometer westlich und Marburg 30 Kilometer nördlich, die beide ebenfalls an der Lahn liegen, sowie Siegen in Westfalen 75 Kilometer nordwestlich, Fulda 80 Kilometer östlich, Butzbach 18 Kilometer südlich sowie Frankfurt am Main 65 Kilometer südlich.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Westen):
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Stadtgliederung
Die alte Kernstadt Gießens bildet mit einer Größe von rund 40 km² und ca. 65.000 Einwohnern den Hauptteil. Neben ihr gehören gemäß Hauptsatzung noch fünf weitere Stadtteile als formale Ortsbezirke mit Ortsbeirat zum Stadtgebiet. Die Stadtteile Wieseck im Nordosten und Kleinlinden im Südwesten wurden 1939 eingemeindet, die Stadtteile Allendorf an der Lahn im Südwesten und Rödgen im Osten 1971. 1979 folgte Lützellinden im Südwesten.
Bestehende Siedlungen und neue Wohn- und Gewerbegebiete, die nur teilweise mit der Kernstadt verflochten sind, werden nur von der Bevölkerung benannt und sind offiziell Teil der Kernstadt. Dies betrifft das Gewerbegebiet „An der Automeile“ mit der ehemaligen Rivers-Kaserne, das Europaviertel, die Anneröder Siedlung, die Dulles-Siedlung, den Eulenkopf, die sogenannte „Gummiinsel“ in der Weststadt – eine Arbeitersiedlung einer dort ehemals angesiedelten Gummifabrik –, die Marshall-Siedlung, das Philosophenviertel, die Neubaugebiete Sandfeld und Schlangenzahl, das Ostpreußenviertel den Unteren und Oberen Hardthof sowie das Gewerbegebiet Ursulum/Oberlachweg. Auch die Siedlung Petersweiher, im Südosten am Fuße des ehemaligen Klosters Schiffenberg gelegen, gehört zur Kernstadt Gießen. Sie wurde 1973 erbaut, als die damals unbewohnte Gemarkung Schiffenberg in den Besitz der Stadt überging. Diese war zwar seit 1939 an die Stadt angegliedert, befand sich aber bis dahin im Besitz des Landes. Die Siedlung In der Hunsbach, die sich um die Badenburg befindet, zählt trotz der relativ großen Entfernung zur Stadt allerdings offiziell seit 1752 zu Wieseck – genau wie die Ruine der Badenburg sowie die Wellersburg.
Zu statistischen Zwecken ist Gießen weiterhin in elf Statistische Bezirke aufgeteilt:
Nr. | Bereich | Einwohner am 30. Dez. 2019 |
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01 | Innenstadt | 21.173 |
02 | Nord | 10.309 |
03 | Ost | 16.305 |
04 | Süd | 10.485 |
05 | West | 8.394 |
06 | Wieseck | 10.158 |
07 | Rödgen | 1.907 |
08 | Schiffenberg | 588 |
09 | Kleinlinden | 4.777 |
10 | Allendorf | 2.071 |
11 | Lützellinden | 2.439 |
Gesamt | Gießen | 88.606 |
Klima
Das Klima in Gießen gehört zu den feucht-gemäßigten Deutschlands. Der kälteste Monat ist der Januar mit −0,1 °C, der wärmste der Juli mit 18,2 °C. Im Vorfrühling ist es im Allgemeinen trocken. Der regenärmste Monat ist also der März mit 31 mm Niederschlag. Im Vergleich mit anderen hessischen Stationen ist es in Gießen im März am trockensten (Frankfurt/Main: 51 mm, Fulda: 48 mm, Kassel: 51 mm, Marburg/Lahn: 56 mm, Darmstadt: 49 mm). Der regenreichste Monat ist der Juni mit 66 mm, was im Vergleich zu anderen hessischen Stationen auch wieder im hinteren Bereich liegt (Frankfurt/Main: 70 mm, Fulda: 73 mm, Kassel: 79 mm, Marburg/Lahn: 66 mm, Darmstadt: 74 mm). Auch der Jahresniederschlag ist vergleichsweise gering.
Gießen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Gießen
Quelle: wetterkontor.de |
Geschichte
Erste Siedlung
Wilhelm von Gleiberg gründete 1152 eine Wasserburg im unterhalb liegenden Tal und verlegte später seinen Sitz von der Burg Gleiberg dorthin; damit war der Grundstein für die spätere Stadt Gießen gelegt. Die Burg Gleiberg, etwa 8 km nordwestlich der heutigen Stadt, wurde etwa im 10. Jahrhundert von den Konradinern errichtet und ging Ende des 10. Jahrhunderts an die Luxemburger, die damit die Grafschaft Gleiberg an der mittleren Lahn begründeten. Namensgebend für die Stadt waren die Gewässer, da die Wasserburg „Zu den Giezzen“ errichtet wurde.
Auf dem Weg zur Stadt
Die erste urkundliche Erwähnung des Namens (von den) „Giezzen“ stammt von 1197. 1248 wurde Gießen erstmals als Stadt bezeugt. 1264 kam Gießen durch Verkauf von dem Grafen Ulrich I. von Asperg aus dem Haus der Pfalzgrafen von Tübingen, an den es durch Erbschaft gefallen war, an die Landgrafschaft Hessen, die um 1300 das heutige Alte Schloss anlegen ließ. Um 1325 wurde die Neustadt gegründet. Ab etwa 1370 gab es Bürgermeister in Gießen, die den landesherrlichen Burgmannen gleichgestellt waren, sowie einen Rat als Vertretung der Bürgerschaft. Das 1944 zerstörte Alte Rathaus am Marktplatz als Symbol bürgerlicher Macht entstand um 1450, die Stadtkirche bis 1484. 1442 erhielt Gießen das Marktprivileg. Der heutige „Marktplatz“ diente damals noch als Marktplatz, während der Wochenmarkt heute am Lindenplatz, in den Marktlauben (Alte Marktlauben 1894, Neue Marktlauben um 1910) und am Brandplatz gehalten wird.
Gründung der Universität
Gegen 1535 ließ Landgraf Philipp der Großmütige die Stadt befestigen. Im selben Jahrzehnt entstanden der Alte Friedhof und das Neue Schloss. Am 27. Mai 1560 vernichtete ein Großbrand den nördlichen Teil der Stadt um das Walltor. Bei der Teilung der Landgrafschaft 1567 kam Gießen zu Hessen-Marburg, 1604 zu Hessen-Darmstadt. 1605 wurde in Gießen das Gymnasium Ludovicianum von Landgraf Ludwig V. als Lateinschule gegründet. Am 19. Mai 1607 ermöglichte ein Privileg Kaiser Rudolfs II. die Gründung der Universität, als Gegenstück zu der in Marburg. Zwei Jahre später eröffnete der Botanische Garten, heute einer der ältesten in Deutschland an seinem ursprünglichen Ort. 1634/35 dezimierte eine schwere Pestepidemie die Bevölkerung der Stadt. Im 18. Jahrhundert wurde die Region mehrfach durch Kriege heimgesucht und die Stadt von fremden Truppen besetzt.
19. Jahrhundert
1803 wurde Gießen Verwaltungssitz der neuen Provinz Oberhessen im Großherzogtum Hessen. In den folgenden Jahren wurde die Stadtbefestigung geschleift, und an ihrer Stelle wurden die Wallanlagen (Grünanlagen) angelegt. 1824 bis 1852 lehrte Justus Liebig an der Universität Gießen, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach ihm benannt wurde. Am 14. Januar 1838 ist die „Schule für technisches Zeichnen“ gegründet worden, eine Vorläuferin der heutigen TH Mittelhessen (THM).
Im Revolutionsjahr 1848 kam es auch in Gießen zu Unruhen; ein Student wurde getötet. August Becker gab in Gießen die radikaldemokratische Tageszeitung „“ heraus. 1849 wurde die Stadt mit Eröffnung der Main-Weser-Bahn (Frankfurt-Kassel) an das deutsche Eisenbahnnetz angeschlossen. 1862 folgte die Eisenbahnstrecke nach Köln, 1864 der Anschluss an die Lahntalbahn von Wetzlar nach Koblenz. Ab etwa 1860, vor allem in der Amtszeit des ersten Berufsbürgermeisters August Bramm (1875–1889), wuchs die Stadt über die Wallanlagen hinaus.
1855 wurde die Werkfeuerwehr der Gail'schein Werke gegründet, im selben Jahr auch die Städtische Freiwillige Feuerwehr Gießen.
Ab 1867 war Gießen als Garnisonsstadt ein Militärstandort des Infanterie-Regiments Nr. 116. 1870 eröffnete die Vogelsbergbahn nach Fulda, 1872 die Lahn-Kinzig-Bahn nach Gelnhausen. 1879 bis 1888 lehrte Wilhelm Conrad Röntgen an der Universität Gießen. 1893 wurde die heute größte Kirche der Stadt, die evangelische Johanneskirche an der Südanlage, eingeweiht. 1907 eröffnete das von Bürgern initiierte Stadttheater. Ab 1894 gab es in Gießen öffentlichen Nahverkehr, zunächst mit Pferdeomnibussen, seit 1909 mit einer elektrischen Straßenbahn.
20. Jahrhundert
1903 wurde der Neue Friedhof als überkonfessioneller städtischer Friedhof in Betrieb genommen. Ein Jahr später wurde die fortschrittliche Gießener Kanalisation eingeweiht. 1914 wurde die Berufsfeuerwehr gegründet. Die „Volkshalle“ an der heutigen Grünberger Straße und der Gießener Flughafen wurden 1925 eröffnet.
Mit Wirkung zum 1. November 1938 verfügte der Reichsstatthalter in Hessen in seiner Funktion als Führer der Landesregierung nicht nur die Ausgliederung der Städte Darmstadt, Mainz, Offenbach und Worms, sondern auch der Stadt Gießen aus ihrem bisherigen Kreis. Gießen wurde damit kreisfreie Stadt. Durch Eingemeindung von Wieseck, Kleinlinden und Schiffenberg stieg die Einwohnerzahl 1939 auf 42.000.
Im Novemberpogrom 1938 wurden beide Synagogen, die Neue Synagoge (liberale Gemeinde) und die Alte Synagoge (orthodoxe Gemeinde) zerstört. Der Bereich der Neuen Synagoge wurde nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Kongresshalle überbaut. Bei Erweiterungsarbeiten an der Kongresshalle konnten 2022 die erhaltenen Fundamente der Synagoge archäologisch ergraben werden.
Am 10. September 1955 richtete der im Jahr zuvor gegründete Landesfeuerwehrverband Hessen in Gießen seine erste Verbandsversammlung aus.
Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg
Die No. 5 Bomber Group der Royal Air Force bombardierte am 2. Dezember und in der Nacht vom 6. auf den 7. Dezember 1944 im Rahmen der Area Bombing Directive Gießen. Beim zweiten Angriff ('operation hake') wurde fast der ganze historische Stadtkern Gießens durch einen Feuersturm vernichtet; etwa 390 Menschen starben und rund 30.000 wurden obdachlos. Der Bahnhof, die Bahnanlagen und die zahlreichen Militäreinrichtungen blieben dagegen weitgehend intakt. Es hätte für Gießen noch schlimmer kommen können: Ein nicht unerheblicher Teil der Bombenlast des zweiten Luftangriffes wurde versehentlich über dem Bergwerkswald abgeworfen. Viele der dortigen kreisförmigen Tümpel sind Bombenkrater.
Am 11. Dezember 1944 warfen 353 B-17-Bomber der United States Army Air Forces bei geschlossener Wolkendecke 731 Tonnen Sprengbomben und 1116 Tonnen Brandbomben ab. Getroffen wurde in erster Linie ein Areal zwischen Ludwigstraße und Industriegebiet / Bergwerkswald. In den folgenden Monaten starben viele weitere Menschen durch Tieffliegerangriffe. Am 28. März 1945 beendete der Einzug von US-Truppen den Krieg für die Gießener. Die Stadt war zu zwei Dritteln zerstört, die Innenstadt zu 90 Prozent.
DP-Lager und Notaufnahmelager ab 1945
Nach dem Einzug der US-Armee Ende März 1945 waren in Gießen wie in vielen anderen Orten Tausende Displaced Persons zu versorgen, eine Aufgabe, die der Nothilfe- und Wiederaufbauverwaltung der Vereinten Nationen (UNRRA) übertragen wurde. Der Leiter des Hanauer DP-Lagers, der Brite Harry Heath, nahm am 12. September 1945 in Gießen an einem Treffen der Lagerleiter teil und notierte in dem Zusammenhang in seinem Tagebuch, dass Gießen „ein kleines Camp mit rund 4.000 DPs unter Leitung von Glen Wilson“ und „ein schönes Kasino mit estnischem Personal als Bedienung und als Köche“ habe. Ob es sich dabei um das DP-Lager in der Berg-Kaserne handelte, das von Häfner erwähnt wurde, ließ sich nicht verifizieren. Das DP-Lager in der Berg-Kaserne bestand bis 1950 und wurde in der zweiten Jahreshälfte geräumt, weil die US-Amerikaner in der Folge des Koreakriegs ihre Truppen in Europa verstärkten und dafür erweiterte Unterkunftsmöglichkeiten benötigten.
Nach der Webseite After the Shoah existierte im Gießener DP-Lager von November 1945 bis März 1949 auch eine kleine jüdische DP-Gemeinde.
Unter der Aufsicht der IRO entstand 1948 in Gießen noch ein weiteres DP-Lager. Hierbei handelte es sich um ein spezielles Lager für ukrainische DPs, das . Das Lager befand sich vermutlich auf dem Gelände des von den US-Amerikanern in Camp Smith umbenannten von Brauchitsch-Lagers, der späteren Steuben-Kaserne.
Die Militärregierung der USA informierte Ende Oktober 1945 die Landesregierung Groß-Hessens, dass das Land 1946 rund 600.000 Vertriebene und Flüchtlinge aufnehmen müsse. Anfang Februar 1946 erreichten die ersten 1200 Menschen die Stadt mit Güterwagen. Das vorerst provisorische „Flüchtlings-Durchgangslager“ befand sich unweit des Bahnhofs im Meisenbornweg. Da Gießen ein Schienenknotenpunkt war, wurde es am 7. Mai 1947 vom Staatskommissar für das Flüchtlingswesen zum Regierungsdurchgangslager für alle Flüchtlinge nach Groß-Hessen. Der Oberbürgermeister ersuchte 1948 das Regierungspräsidium in Darmstadt um Verlegung des Lagers aufgrund der hohen Belastung des Sozialetats der Stadt durch die Flüchtlinge. Später erreichte der Bürgermeister Hugo Lotz einen finanziellen Ausgleich für die Stadt durch das Land.
Am 1. September 1950 wurde das Lager in Notaufnahmelager Gießen umbenannt und erhielt bundesweite Kompetenz. Der Anteil der Heimatvertriebenen betrug zu dieser Zeit bereits ein Fünftel der Gesamtbevölkerung Gießens. Das Gießener Notaufnahmelager war auch Durchgangslager für Flüchtlinge aus der Sowjetischen Besatzungszone, die in der amerikanischen Zone bleiben wollten. Seit den 1960er Jahren war es die erste Station für zahlreiche ausgereiste DDR-Bürger; 1989 erlebte es zunächst den Ansturm der über Ungarn geflüchteten Ostdeutschen und im Herbst den der legal über die nun offene Grenze gekommenen. 1986 wurde es in Bundesaufnahmestelle umbenannt, heute befindet sich die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen an einem Standort am ehemaligen US-Depot Gießen in der Rödgener Straße. Der Standort im Meisenbornweg soll eine gemeinsame Gedenkstätte des Landes und des Bundes werden.
US Army
Das Stadtbild, die Sozialstruktur und besonders die Gastronomie (viele Bars und sogenannte Ami-Kneipen) in der Stadt wurden in den 1950er und Anfang der 1960er Jahre stark von den Angehörigen der US-Armee geprägt. 1947/48 gab es im Gießener Bahnhofsviertel einen ausgeprägten Schwarzmarkt, besonders mit Zigaretten und ausgemusterten – auch neuen – Uniformteilen (Hosen, Jacken, Parka) der Amerikaner. „Ami-Zigaretten“ galten in dieser Zeit auch als Zahlungsmittel. Weggeworfene Kippen wurden u. a. durch „Kippenstecher“ oder „Kippenleser“ gesammelt und aus dem Tabak neue Zigaretten gedreht. Damals entstand der Gießener „Kippenleser-Blues“ mit dem Text: „Babbe gugg, do unne laid en Kippe, vo e'r gure Chesterfield, heeb en off, da hu m'r aut ze räche, so eh gure Chesterfield …“ nach der Melodie von „In the Mood“.
Nachkriegszeit
Der Wiederaufbau orientierte sich an den Lehren des modernen Städtebaus: Altstadtgrundstücke wurden zu großen Einheiten zusammengefasst, Straßen- und Platzräume ausgeweitet und der öffentliche Raum weitgehend den Interessen des Autoverkehrs angepasst. 1953 wurde die letzte zuvor aufwändig wiederaufgebaute Linie der Gießener Straßenbahn stillgelegt, stattdessen fuhren bis 1968 Oberleitungsbusse.
Viele der wenigen von den Bombenangriffen verschont gebliebenen Straßenzüge des Stadtkerns wurden niedergerissen, ebenso teilweise erhalten gebliebene Ruinen wie die durchaus wiederaufbaufähige Ruine des 500 Jahre alten Rathauses. Neubauten im Stil der 1950er Jahre entstanden, unter anderem das (bereits wieder abgerissene) Behördenhochhaus am Berliner Platz, die Kongresshalle von Sven Markelius – inzwischen unter Denkmalschutz – sowie das 1961 gebaute und 2006 abgerissene Stadthaus.
Die letzte Kriegsruine der Innenstadt war ein Hinterhaus in der Goethestraße; es wurde 2004 abgetragen. Die Ausfallstraßen, die Wallanlagen und die wichtigsten Achsen der Innenstadt wurden zu mehrspurigen Verkehrsstraßen (Anlagenring) ausgebaut. Bis 1975 entstanden rund um Gießen zahlreiche Autobahnteilstücke, darunter der Gießener Ring (teilweise Schnellstraße).
Gießen trägt seit dem 13. Januar 1959 und wieder seit 17. Dezember 1979 die amtliche Zusatzbezeichnung Universitätsstadt, in Bezug auf die Justus-Liebig-Universität.
Am 1. Januar 1977 wurde Gießen im Zuge der Gebietsreform in Hessen nach einem gut zweieinhalbjährigen organisatorischen Vorlauf kraft Landesgesetzes mit der Nachbarstadt Wetzlar und 14 Umlandgemeinden zur neuen kreisfreien Stadt Lahn zusammengeschlossen. Die neue Stadt hatte zirka 156.000 Einwohner. Nach scharfen Protesten, vor allem von Wetzlarer Seite, wurde die Neugliederung des Lahn-Dill-Gebiets modifiziert und die Stadt Lahn nach 31 Monaten Existenz wieder aufgelöst. Dadurch wurde Gießen am 1. August 1979 unter Verlust der Kreisfreiheit wieder als eigenständige Stadt gebildet. Nach der Neugründung entspricht das Stadtgebiet im Wesentlichen dem Gebietsstand von vor dem Neugliederungsgesetz von 1974, zuzüglich des Stadtteils Lützellinden. Dafür erlangten zugleich mit der Auflösung der Stadt Lahn die kreisangehörigen Städte mit mehr als 50 000 Einwohnern, also auch Gießen, den Rang von Sonderstatusstädten mit zusätzlichen Kompetenzen und dem Privileg, dass die beiden Personen an der Verwaltungsspitze die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister und Bürgermeister tragen. Demokratisch gewählte Körperschaften erhielt die Stadt nach den für den 7. Oktober 1979 angesetzten Nachwahlen, bei denen der CDU die absolute Mehrheit zufiel. Gießen ist seither Kreisstadt des aus dem Lahn-Dill-Kreis ausgegliederten und gegenüber früher vergrößert wiederhergestellten Landkreises Gießen.
21. Jahrhundert
2005 wurde nach einjähriger Bauzeit die Galerie Neustädter Tor (seit 2023 „neustädter“) eröffnet. Sie vereint mehrere Geschäfte in einem Gebäudekomplex. Es besteht eine direkte Bus- und Bahnanbindung durch die beiden Haltestellen am Oswaldsgarten. Ein integriertes Parkhaus verfügt über 1100 Stellplätze.
2006 begann nach Abriss des alten Rathauses aus den 1950er-Jahren der Bau des neuen Stadthauses von 2009 am Berliner Platz, in dem fast alle Behörden wieder zusammengeführt wurden. Neue medizinische Zentren wie die Tagesklinik in der Nordanlage, ein Erweiterungsbau des Universitätsklinikums, der neue Martinshof neben dem St.-Josefs-Krankenhaus und das Pflegezentrum in der Grünberger Straße wurden errichtet.
2012 wurde das neue Biomedizinische Forschungszentrum der Justus-Liebig-Universität am Seltersberg eingeweiht. Es sticht durch seine auffallenden Farben und seinen markanten Baustil heraus.
Eingemeindungen
1939 wurden die umliegenden Gemeinden Wieseck (nördlich) und Kleinlinden (südlich) eingemeindet. Bevor die kreisfreie Stadt Gießen im Jahr 1977 in der Stadt Lahn aufging, wurden im Zuge der Gebietsreform in Hessen zum 1. Oktober 1971 die Gemeinden Allendorf an der Lahn und Rödgen auf freiwilliger Basis eingegliedert. Lützellinden folgte 1979 und ist somit jüngster Stadtteil Gießens.
Bevölkerung
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag, dem 9. Mai 2011, in Gießen 74.776 Einwohner. Darunter waren 8412 (11,2 %) Ausländer, von denen 2387 aus dem EU-Ausland, 3222 aus anderen europäischen Ländern und 3803 aus anderen Staaten kamen. Von den deutschen Einwohnern hatten 21,9 % einen Migrationshintergrund. Die Einwohner lebten in 40.679 Haushalten. Davon waren 19.862 Singlehaushalte, 8183 Paare ohne Kinder und 6.589 Paare mit Kindern, sowie 2914 Alleinerziehende und 3131 Wohngemeinschaften.
Einwohnerentwicklung
Gießen hatte im Mittelalter nur einige hundert und in der frühen Neuzeit nur wenige tausend Einwohner. Die Bevölkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So starben 1634/35 durch eine schwere Pestepidemie zahlreiche Bewohner. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1800 erst 4800 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits 25.000. Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges. Bis Kriegsende wurden durch die alliierten Luftangriffe zwei Drittel der Gebäude teilweise oder total zerstört. Schätzungen zufolge fanden etwa tausend Menschen den Tod. Die Bevölkerungszahl sank von 47.000 im Jahre 1939 auf 25.000 im März 1945.
1971 stieg die Einwohnerzahl durch die Eingemeindung von Allendorf und Rödgen auf 78.109 – bis 2011 historischer Höchststand. Am 30. Juni 2005 betrug die Amtliche Einwohnerzahl nach Fortschreibung des Hessischen Statistischen Landesamtes 73.358 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Seit 1963 liegt die Bevölkerungszahl der Stadt – außer 1987 – über der Grenze von 70.000. Die 80.000er-Marke wurde 2014 überschritten; 2020 überschritt die Stadt schließlich die 90.000er-Marke. Durch die derzeitige Einwohnerzahl zählt Gießen zu den hundert größten Gemeinden in Deutschland.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1828 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die „Wohnbevölkerung“ und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
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Religionen
Konfessionsstatistik
- 1961: 32.030 evangelische (= 43,2 %), 14.250 katholische (= 19,2 %) Einwohner
- 2011: 31.980 evangelische (= 42,8 %), 14.200 katholische (= 19,0 %), 28.590 Sonstige, Konfessionslose, ohne Angabe (= 38,2 %)
Christentum
Die evangelischen Kirchengemeinden in Gießen gehören zur Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau; Gießen ist Sitz des Dekanats Gießen. Eine Ausnahme bildet der Stadtteil Lützellinden, der zur Evangelischen Kirche im Rheinland gehört. Michael-, Paulus- und Thomasgemeinde haben sich 2020 zur Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Gießen Nord vereinigt mit ca. 7000 Mitgliedern. Größte evangelische Kirche ist die Johanneskirche an der Südanlage.
Die katholische Kirche gehört zum Bistum Mainz. Bis in die fünfziger Jahre war St. Bonifatius in der Liebigstraße die einzige katholische Pfarrkirche der Stadt. 1957 wurde St. Albertus in der Nordanlage gegründet, 1963 St. Thomas Morus an der Grünberger Straße.
Zu den Freikirchen gehören eine Reformierte Gemeinde, zwei Brüdergemeinden, eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), eine Freie Christengemeinde, eine Gemeinde der Jesus Freaks, das Hausgemeinde-Netzwerk Hoffnung Gießen und eine Freie evangelische Gemeinde.
In der Region Mittelhessen gilt Gießen mit als eine Hochburg evangelikaler Protestanten in Landes- und Freikirchen. In der Stadt gibt es die christliche Privatschule August-Hermann-Francke-Schule und die private Freie Theologische Hochschule Gießen mit evangelikaler Ausrichtung. Gießen ist auch Sitz zahlreicher Organisationen und Unternehmen aus dem christlichen Bereich, etwa der Studentenmission Campus für Christus und des Brunnen Verlags.
Seit 1881 gibt es in Gießen eine neuapostolische Gemeinde; sie ist damit die älteste im südlichen Deutschland. Gießen ist auch ein Zentrum verschiedener kleiner Gemeinden, die sich seit 1989 aus der neuapostolischen Kirche bzw. einer Abspaltung, der Apostolischen Gemeinde Wiesbaden, entwickelt haben.
Gießen hat eine beachtlich große Suryoye-Gemeinde (auch bekannt als Assyrer, Aramäer oder Chaldäer), im Landkreis wohnen mehr als 1700 Familien. Die Suryoye in Gießen gehören fast ausnahmslos der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien an. Mittlerweile sind fünf Gemeinden in Gießen und umstellbarer Umgebung vertreten, darunter drei in Pohlheim sowie zwei in Gießen direkt. Drei der fünf Kirchen wurden erst kürzlich neu erbaut, auch wurden größere Gemeindezentren der Aramäer erbaut. Die meisten Suryoye wohnen in Pohlheim. Die Suryoye sind eine semitische christliche Minderheit, die ihren Ursprung im alten Mesopotamien hat. Damit ist heute das Vierländereck Südosttürkei gemeint (Tur-Abdin), Nordirak, Ostsyrien (Gozarto) und Westiran (Urmia). Diese Urchristen sprechen bis heute Aramäisch, die Gemeinde in Gießen benutzt dabei fast ausnahmslos den Neu-Ostaramäischen Dialekt Surayt (auch als Turoyo bekannt).
Weitere Religionsgemeinschaften
- Zeugen Jehovas mit dem Königreichssaal in der Margaretenhütte
- Vier Moscheen für Muslimen verschiedener Richtungen, davon
- Buhara-Moschee des Vereins Islamische Gemeinschaft von 2001
- Moschee Bait-us-Samad der Ahmadiyya Muslim Jamaat
- Gemeinde der Aleviten
- Beith-Jaakov-Synagoge nahe dem Kirchenplatz; im 19. Jahrhundert wirkte in Gießen der Rabbiner Benedikt Levi. Bis zur NS-Zeit gab es die Synagogen am Berliner Platz und in der Steinstraße.
- Buddhistischer Tempel von 2005, Sandfeld 12
- jesidische Gemeinde seit 2008
- Gemeinde der Baháí, Liebigstraße
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Stadtverordnetenversammlung ist das oberste Organ der Stadt. Ihre politische Zusammensetzung wird alle fünf Jahre in der Kommunalwahl durch die Wahlbevölkerung der Stadt bestimmt. Wählen darf, wer das 18. Lebensjahr vollendet hat und deutscher Staatsbürger oder Staatsangehöriger eines der übrigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union ist. Für alle gilt, dass sie seit mindestens drei Monaten in der Stadt gemeldet sein müssen.
In der Kommunalwahl am 14. März 2021 wurden die Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung sowie die Ortsbeiräte der Stadt für die Legislaturperiode vom 1. April 2021 bis 31. März 2026 gewählt.
Von 64.242 Wahlberechtigten gingen 31.236 zur Wahl. Die Wahlbeteiligung stieg damit von 44,9 Prozent 2016 auf 48,6 Prozent.
Stadtverordnetenversammlung – Kommunalwahlen 2021 | |
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Stimmenanteil in % Wahlbeteiligung: 48,3 % % 30 20 10 0 Grüne CDU SPD Linke Gigg FDP AfD FW PARTEI Volt Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2016 %p 12 10 8 6 4 2 0 −2 −4 −6 −8 −10 −12 Grüne CDU SPD Linke Gigg FDP AfD FW PARTEI Volt | Sitzverteilung Insgesamt 59 Sitze
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Parteien und Wählergemeinschaften | 2021 | 2016 | 2011 | 2006 | 2001 | 1997 | |||||||
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Anteil a | Sitze | Anteil a | Sitze | Anteil a | Sitze | Anteil a | Sitze | Anteil a | Sitze | Anteil a | Sitze | ||
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 26,8 | 16 | 14,8 | 9 | 20,7 | 12 | 12,8 | 8 | 9,7 | 6 | 12,5 | 8 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 20,5 | 12 | 22,0 | 13 | 26,5 | 16 | 36,0 | 21 | 38,6 | 23 | 33,8 | 21 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 16,9 | 10 | 28,0 | 16 | 33,6 | 20 | 33,2 | 20 | 33,4 | 20 | 34,8 | 22 |
Linke | Gießener Linke (zuvor Linkes Bündnis) | 7,7 | 5 | 8,3 | 5 | 2,3 | 1 | – | – | – | – | – | – |
Gigg | Gießen gemeinsam gestalten | 7,3 | 4 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – |
FDP | Freie Demokratische Partei | 5,6 | 3 | 5,2 | 3 | 3,6 | 2 | 5,7 | 3 | 5,5 | 3 | 3,3 | – |
AfD | Alternative für Deutschland | 5,5 | 3 | 12,9 | 8 | – | – | – | – | – | – | – | – |
FW | Freie Wähler Gießen b | 4,5 | 3 | 4,5 | 3 | 4,6 | 3 | 3,8 | 2 | 7,4 | 4 | 7,6 | 5 |
PARTEI | Die PARTEI | 3,3 | 2 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – |
Volt | Volt Deutschland | 1,8 | 1 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – |
Piraten | Piratenpartei Deutschland | – | – | 2,2 | 1 | 2,8 | 2 | – | – | – | – | – | – |
BLG | Bürgerliste Gießen | – | – | 2,2 | 1 | 1,9 | 1 | 2,4 | 1 | 1,1 | 1 | – | – |
Linke | Die Linke c | – | – | – | – | 4,0 | 2 | 5,9 | 4 | 3,8 | 2 | 1,7 | – |
Sonstige d | – | – | – | – | – | – | 0,1 | – | 0,5 | – | 6,3 | 3 | |
Gesamt | 100,0 | 59 | 100,0 | 59 | 100,0 | 59 | 100,0 | 59 | 100,0 | 59 | 100,0 | 59 | |
Ungültige Stimmen in % | 2,7 | – | 3,2 | – | 4,3 | – | 2,9 | – | 3,7 | – | 1,7 | – | |
Wahlbeteiligung in % | 48,3 | 44,9 | 42,3 | 37,9 | 47,2 | 61,6 |
Nach der Kommunalwahl am 27. März 2011 löste eine rot-grüne Koalition die bis dahin regierende Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP ab. Seit der Oberbürgermeisterwahl am 7. Juni 2009 hatte mit Dietlind Grabe-Bolz eine SPD-Oberbürgermeisterin einer von der Jamaika-Koalition dominierten Stadtverordnetenversammlung gegenübergestanden.
Die Jamaika-Koalition hatte sich dabei im Vorfeld der Kommunalwahlen 2006 bereits angedeutet, da der städtische Haushalt erst in einer zweiten Sitzung im Februar 2006 mit Hilfe einiger Stimmen aus den Reihen der damals noch oppositionellen Grünen verabschiedet worden war. In der Sitzung vom 8. Dezember 2005 hatte der Haushaltsplan des Magistrats die Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung zunächst nicht erhalten, da der Stadtverordnete der Freien Wähler Bernhard Hasenkrug kurz zuvor zur Bürgerliste Gießen (BLG) gewechselt war, wodurch die damals amtierende bürgerliche Koalition aus CDU, FDP und FW ihre Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung verloren hatte.
Die in Gießen erfolgreich bei der Kommunalwahl 2006 angetretene Liste der Linkspartei.PDS stellte de facto eine Wählergemeinschaft von Linkspartei.PDS, WASG, DKP, linksorientierten Parteilosen und Mitgliedern der Hochschulfraktion Demokratische Linke an der Justus-Liebig-Universität Gießen dar. Zum ersten Mal seit 1956 saß mit Michael Beltz (DKP) wieder ein Mitglied einer kommunistischen Partei in der Gießener Stadtverordnetenversammlung. Bis zu ihrem Verbot 1956 war die KPD im Parlament vertreten.
Oberbürgermeister und Magistrat
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird in den Sonderstatusstädten der Oberbürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Magistrats, dem in der Stadt Gießen neben dem Oberbürgermeister als weitere hauptamtliche Mitglieder ein Bürgermeister als sein Vertreter und zwei Stadträte angehören sowie als ehrenamtliche Mitglieder zwölf weitere Stadträte. Oberbürgermeister ist seit dem 13. Dezember 2021 Frank-Tilo Becher (SPD), der dafür sein Direktmandat als Mitglied des Hessischen Landtags aufgab. Er wurde als Nachfolger von Dietlind Grabe-Bolz (SPD), die nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte, am 24. Oktober 2021 in einer Stichwahl bei 37,66 Prozent Wahlbeteiligung mit 55,74 Prozent der Stimmen gewählt. Sein Kontrahent Alexander Wright, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtparlament, der im ersten Wahlgang noch mit rund 150 Stimmen in Führung gelegen hatte, kandidierte anschließend erfolgreich auf die vakante Stelle des hauptamtlichen Bürgermeisters, die er am 1. März 2022 antrat.
Amtszeiten der Oberbürgermeister
- seit 2021 Frank-Tilo Becher (SPD)
- 2009–2021 Dietlind Grabe-Bolz (SPD)
- 2003–2009 Heinz-Peter Haumann (CDU)
- 1985–2003 Manfred Mutz (SPD)
- 1979–1985 Hans Görnert (CDU)
Nach Auflösung der Stadt Lahn und Neubildung der Stadt Gießen am 1. August 1979 wurde Hans Görnert (CDU), letzter Oberbürgermeister der Stadt Lahn, als staatsbeauftragter Oberbürgermeister bestellt und in der am 7. Oktober 1979 neu gewählten Stadtverordnetenversammlung von der Mehrheitsfraktion der CDU zum Oberbürgermeister der Stadt Gießen gewählt. Seine Amtszeit begann am 13. Dezember 1979, nachdem er von dem Stadtverordnetenvorsteher in öffentlicher Sitzung in sein Amt eingeführt und durch Handschlag auf die gewissenhafte Erfüllung seiner Aufgaben verpflichtet worden war mit der Aushändigung der Ernennungsurkunde. Dieser Kalendertag ist seitdem alle sechs Jahre der Termin für den Beginn einer neuen Amtsperiode gewesen, da bislang kein Amtsinhaber vorzeitig aus dem Amt geschieden ist.
Vor der Gründung der Stadt Lahn amtierten als Oberbürgermeister der kreisfreien Stadt Gießen:
- 1963–1977 Bernd Schneider (SPD)
- 1957–1963 Albert Osswald a (SPD)
- 1954–1957 Hugo Lotz (CDU)
- 1948–1954 Otto Heinz Engler (FDP)
- 1946–1948 Albin Mann (SPD)
- 1945–1946 Karl Dönges
- 1942–1943 Heinrich Vogt (NSDAP)
- 1934–1942 Heinrich Ritter (NSDAP)
- 1914–1934 Karl Keller
- 1902–1914 Anton Mecum
- 1890–1901 Feodor von Gnauth
- 1875–1889 August Bramm
Quelle für die Auflistung:
Magistrat
Der Magistrat ist als Kollegialorgan die Verwaltungsbehörde der Stadt. Er besteht aus dem Oberbürgermeister als Vorsitzenden, dem Bürgermeister und den Stadträten. In der Praxis besteht die weit überwiegende Mehrheit des Magistrats aus ehrenamtlichen Mitgliedern. Die Zahl der hauptamtlichen Beigeordneten (Stadträte und der Bürgermeister) darf die der ehrenamtlichen jedenfalls nicht übersteigen.
Der Magistrat besorgt die laufende Verwaltung und wird von den Bediensteten der Stadt unterstützt. Diese stellt er ein, befördert und entlässt sie. Er trifft die Entscheidungen zu laufenden Verwaltungsangelegenheiten, bereitet gemeinsam mit der Verwaltung die Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung vor und führt diese aus. Er wirkt mit bei der Ausführung der Gesetze und Verordnungen innerhalb der Stadt, bei der Verwaltung des Vermögens, bei der Erstellung des Haushaltsplanes sowie bei der Überwachung des Kassen- und Rechnungswesens. Auch die Wahrung der Bürgerinteressen ist seine Aufgabe. Er vertritt die Gemeinde nach außen, führt den Schriftwechsel und vollzieht die Gemeindeurkunden. Er tagt unter Vorsitz des Oberbürgermeisters in nicht-öffentlichen Sitzungen. An den Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung nimmt der Magistrat ohne Stimmrecht teil.
Die ehrenamtlichen Stadträte werden von der Stadtverordnetenversammlung in oder bald nach der konstituierenden Sitzung für die fünfjährige Wahlperiode bis zur nächsten Kommunalwahl in den Magistrat gewählt. Für die Dauer ihrer Wahlzeit werden sie zu Ehrenbeamten ernannt und können zwar zurücktreten, aber im Gegensatz zu hauptamtlichen Magistratsmitgliedern nicht abgewählt werden. Die Stärke der in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Fraktionen spiegelt sich grundsätzlich in der Zusammensetzung des ehrenamtlichen Magistrats wider. Ihre Wahlzeit endet erst mit der Wahl eines neuen Magistrats nach der nächsten Kommunalwahl.
Der hauptamtliche Bürgermeister und die hauptamtlichen Stadträte werden von der Stadtverordnetenversammlung auf die Dauer von sechs Jahren als Wahlbeamte gewählt. Nach dem Geschäftsverteilungsplan des Oberbürgermeisters sind die vier hauptamtlichen Magistratsmitglieder als Dezernenten jeweils für einen Teil der Ämter und Fachbereiche der Stadtverwaltung zuständig. Neben Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher (SPD) handelt es sich um Bürgermeister Alexander Wright (Grüne) sowie die Stadträtinnen Astrid Eibelshäuser (SPD) und Gerda Weigel-Greilich (Grüne). Darüber hinaus hat auch ein ehrenamtlicher Stadtrat ein kleiner zugeschnittenes Dezernat übernommen.
Wappen und Flagge
Blasonierung: „In Silber ein schwarz geflügelter, blaubewehrter und blaugezungter roter Löwe.“ | |
Wappenbegründung: Das älteste Siegel der Stadt stammt aus dem Jahr 1248 und zeigt den Pfalzgrafen Wilhelm von Tübingen als Ritter zu Pferd mit einem Wappenschild und dreilanziger Kirchenfahne. Nach dem Verkauf der Gießener Herrschaft an die Landgrafen von Hessen zeigt das nächste Siegel (von 1264) den Landgrafen von Hessen als Ritter zu Pferd mit Fahne und Löwenschild. Im 14. Jahrhundert erschien auf dem Siegel das hessische Wappen, getragen von zwei Drachen oder zwei Ästen. Spätere Siegel zeigen den hessischen Löwen, herausschreitend aus dem geflügelten gotischen Buchstaben „G“ unter einer dreizackigen Krone. Folgend gingen die Flügel auf den Löwen über, dieser erschien erstmals 1605 in den Werken von Siebmacher. Um 1900 verschwanden dann das „G“ und die Krone. Das Wappen wurde der Stadt am 29. April 1916 von Großherzog Ernst Ludwig verliehen. Die rot-weiße Flagge wurde am 19. September 1980 genehmigt. |
Städtepartnerschaften und -freundschaften
Städtepartnerschaften bestehen mit:
- Winchester, Vereinigtes Königreich
- Gödöllő, Ungarn
- Netanja, Israel
- Ferrara, Italien
- Hradec Králové, Tschechien
- San Juan del Sur, Nicaragua
- Wenzhou, Volksrepublik China
Zu Wenzhou in der Provinz Zhejiang bestand seit 2004 eine Freundschaft. Der Titel „Friendship City“ wurde geführt und 2011 in eine offizielle Städtepartnerschaft umgewandelt.
Mit der Stadt und dem Kreis Mohrungen besteht seit 1954 eine Patenschaft.
Seit 2001 trägt zudem ein Airbus A340-300 der Lufthansa mit der Kennzeichnung D-AIFD den Namen „Gießen“. Ferner wurde der ICE 1 mit der Nummer 401 001 (Triebzug 101) auf „Gießen“ getauft.
Bürgerinformationssystem
Die Stadt Gießen betreibt ein Bürgerinformationssystem, mit Hilfe dessen sich Bürger über die politischen Gremien informieren können. Hier werden die nächsten Sitzungen mit ihrer Tagesordnung angekündigt, des Weiteren können Informationen (Name, Parteizugehörigkeit, Funktion und Kontakt) zu den Kommunalpolitikern eingesehen werden.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Das Stadttheater Gießen wurde, vom Jugendstil beeinflusst, vom Büro Fellner & Helmer grundrissgleich mit jenen in Klagenfurt und Gablonz geplant und durch den Architekten Hans Meyer (1867–1949) ausgeführt. Es bietet als Drei-Sparten-Haus mit eigenem Ensemble und Gastspielen 600 Zuschauern/-hörern Platz bei Theater-, Oper-, Operette-, Musical-, Tanz- und Konzertaufführungen. Als neue Nebenspielstätte des Stadttheaters wurde zur Spielzeit 2014/2015 in direkter Nachbarschaft das kleine Theater am großen Theater (taT) eröffnet. Mit dem Antritt von Simone Sterr als neue Intendantin im September 2022 wurde es in "kleines Haus" umbenannt. Es wird vor allem für kammertheatralische Arbeiten sowie Kinder- und Jugendtheater genutzt.
Das ausschließlich englischsprachige Keller Theatre wurde im Jahr 1958 von der Unterhaltungsabteilung der in Gießen stationierten amerikanischen Streitkräften gegründet und anfänglich auch betrieben. Seit dem Abzug der amerikanischen Streitkräfte im Jahr 2007 wird das Theater durch einen Förderverein betrieben und ist damit das älteste englischsprachige deutsche Theater.
Gießener Konzertverein
Der Gießener Konzertverein gehört zu den traditionsreichsten Vereinen Gießens. Er geht auf die bereits 1792 gegründete Musikalische Gesellschaft zurück. Damit ist er einer der ältesten bürgerlichen Konzertvereine in Deutschland überhaupt Bedeutende Komponisten wie Carl Maria von Weber und berühmte Solisten gaben ihre Konzerte in Gießen in Zusammenarbeit mit der Musikalischen Gesellschaft, die 1863 den bis heute geltenden Namen Gießener Konzertverein erhielt. 1935 wurde die enge Zusammenarbeit zwischen dem Stadttheater Gießen und dem Konzertverein etabliert. Jährlich werden gemeinsam zwei große Oratorienkonzerte im Stadttheater aufgeführt. Chorleiter des Konzertvereins ist der jeweilige Chordirektor des Stadttheaters.
Weitere Kunst- und Kulturangebote
- In der Kunsthalle Gießen im Stadthaus am Berliner Platz werden Arbeiten regionaler und überregionaler Künstler in regelmäßig wechselnden Ausstellungen gezeigt.
- Der zeitgenössischen Kunst widmet sich seit 1998 der Neue Kunstverein Gießen, der seit 2003 in einem ehemaligen Kiosk an der Licher Gabel sein Domizil gefunden hat.
- Das KiZ – Kultur im Zentrum befindet sich im gleichen Gebäudekomplex wie die Kongresshalle. In ihm werden regelmäßig wechselnde Ausstellungen regionaler Künstlergruppen gezeigt.
- Das Streetart-Kollektiv 3Steps gestaltet, auch mit Unterstützung internationaler Künstler, seit Anfang der 2000er Jahre Fassaden im gesamten Stadtbereich.
- Der gemischte A-Cappella-Chor Cantamus Gießen besteht seit 2009.
- Seit 2011 findet das Eritrea-Festival statt.
- Die Kulturkirche St. Thomas Morus etabliert sich seit 2013 mit einem spartenübergreifenden Kulturangebot.
- Seit 2017 findet die Giennale als Biennale statt. Die Kunst- und Kulturveranstaltung wird an unterschiedlichen Orten in Stadt und Landkreis ausgetragen. Zum Programm gehören Ausstellungen, Performances, Installationen, Lesungen, Konzerte und Workshops.
- Die Stadt unterstützt die Musikerszene, auch aufgrund der „Kulturinitiative Gießen“ (KiG), die in der ehemaligen Steuben-Kaserne rund einhundert Räume für heimische Bands zur Verfügung stellt. Überregional bekannte Bands sind: Juli, Boxhamsters, OK Kid, Pestpocken, April Art, Marspol und Lebendig.
Museen und Ausstellungsorte
Naturwissenschaften und Mathematik
- Das Liebig-Laboratorium in der Liebig-Straße ist die originale Wirkungsstätte von Justus Liebigs und beherbergt seit 1920 das Liebig-Museum.
- Das von Albrecht Beutelspacher gegründete Mathematikum im benachbarten ehemaligen Hauptzollamt, bietet als Science Center dem Besucher die Möglichkeit, sich spielerisch mit der Mathematik zu beschäftigen. Es diente als Vorbild für weitere Museen dieser Art in Deutschland.
Geschichte
- Das städtische Museum in der Innenstadt ist das Oberhessische Museum mit den drei Abteilungen im Alten Schloss, dem Wallenfels’schen Haus und dem Leib’schen Haus. Das Wallenfels’sche Haus und das Leib’sche Haus sind die beiden ältesten noch erhaltenen Häuser in Gießen und befinden sich direkt am Kirchplatz. Hier findet man eine umfassende Sammlung der Vor- und Frühgeschichte, Archäologie und Völkerkunst im Gießener Raum sowie eine große Ausstellung zur Stadtgeschichte. Im Alten Schloss am Brandplatz befindet sich eine Sammlung von Kunstwerken heimischer Künstler aus dem 19. und 20. Jahrhundert.
- In der Vitos-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie gibt es seit 1998 die Ausstellung Vom Wert des Menschen, die die Geschichte dieser Klinik dokumentiert. Sie informiert überwiegend über die Zeit nach 1933 und thematisiert auch die Verbrechen der Nationalsozialisten.
Weitere Museen und Ausstellungsorte
- Das Gießkannenmuseum ist in seiner Art einmalig in Deutschland und wurde anlässlich der Landesgartenschau 2014 in Gießen gegründet. Es befindet sich inzwischen in direkter Nachbarschaft zum Botanischen Garten. Sein Sammlungsbestand besteht größtenteils aus Schenkungen.
- Das private Buchdruckmuseum Setzkasten in Gießen-Wieseck zeigt Ausstellungsstücke aus der Geschichte des Druckerei- und Buchdruckwesens.
- Im Ausstellungsraum der Universitätsbibliothek der Justus-Liebig-Universität sind regelmäßig Ausstellungen zu sehen. Viele dieser Ausstellungen werden im Rahmen von Lehrveranstaltungen konzipiert und organisiert.
- Im Foyer des Rathauses am Berliner Platz werden regelmäßig Ausstellungen gezeigt.
Manische Sprache
Eine weitere Besonderheit in Gießen ist die heute nur mehr in Relikten vorhandene manische Sprache. Gesprochen wurde Manisch in Gießen auf der „Gummiinsel“, einer kleinen Backsteinhaussiedlung, die als Arbeitersiedlung einer Gummifabrik errichtet wurde (daher der Name), in der Weststadt Gießens, die um die Jahrhundertwende angelegt und gebaut wurde, und in anderen randständigen Wohnquartieren wie dem Eulenkopf, dem Heyerweg und der Margaretenhütte, aber auch im benachbarten Wetzlarer „“ oder im wittgensteinischen Berleburg.
Bauwerke
Aufgrund der verheerenden Zerstörungen durch die Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs und die Stadtplanung der Nachkriegszeit gibt es im eigentlichen Zentrum kaum noch Bauwerke der vorindustriellen Epoche. In den Stadtvierteln außerhalb der Wallanlagen finden sich jedoch zahlreiche, teilweise recht sehenswerte architektonische Zeugnisse aus den beiden großen Wachstumsphasen der Stadt, der Gründerzeit und den 1950er Jahren, sowie auch einige Viertel, die im Stil der späten 1920er Jahre errichtet wurden (Wartwegviertel, hinterer Asterweg).
Sehenswürdig sind einige wiederaufgebaute Fachwerkhäuser: Gasthaus Zum Löwen im Neuenweg, in dem Goethe einmal übernachtete und öfter dinierte, das Alte Schloss und das Neue Schloss der Landgrafen von Hessen (am Brandplatz) sowie das Burgmannenhaus am Kirchplatz.
Das Hauptgebäude der Justus-Liebig-Universität Gießen in Gießen gehört ebenfalls zu den Sehenswürdigkeiten. Es liegt im Stadtkern und an der Gießener „Feiermeile“, der Ludwigstraße. In diesem Zusammenhang ist auch das Zeughaus zu nennen, das von der Universität genutzt wird.
Die klassizistische Stadtkirche wurde bei den Luftangriffen 1944 zerstört, nur der gotische Westturm wurde restauriert und dient als Mahnmal gegen den Krieg. Auf der gegenüberliegenden Seite der Georg-Schlosser-Straße entstand 1949 die Pankratiuskapelle, eine "Notkirche" nach Plänen des Kirchenarchitekten Otto Bartning. Dabei wurden für Fundamentierung und Wände Trümmer der zerstörten Stadtkirche verwendet.
Nicht weit entfernt vom Stadttheater steht die Johanneskirche, die als größte evangelische Kirche Gießens in den Jahren 1891 bis 1893 nach Plänen des Berliner Architekten Hans Grisebach errichtet wurde. Der Turm der neo-romanischen Kirche überragt die umliegenden Gebäude mit einer Höhe von 75 Metern.
Der Alte Friedhof befindet sich am Nahrungsberg. Er wurde 1530 während der Erweiterung der Stadt außerhalb des Festungswalls angelegt. Auf dem Friedhof befindet sich unter anderem das Grab von Wilhelm Conrad Röntgen, der hier auf seinen Wunsch hin beerdigt wurde. Sehenswert sind auch die zwischen 1623 und 1625 unter Aufsicht von Johann Ebel zum Hirsch erbaute und 1869 von Hugo von Ritgen restaurierte Friedhofskapelle sowie die Grabsteine mit lateinischen Inschriften, die um die Kapelle herum versammelt sind und ebenfalls aus der Zeit um 1530 (oder früher) stammen.
Die Synagoge der jüdischen Gemeinde ist ein Fachwerkgebäude mit wechselhafter Geschichte. Ursprünglich stand das 1835 erbaute Gebäude in Wohra und diente als Wirtschaftsgebäude. Von 1867 bis 1940 diente es als Synagoge in Wohra. 1940 musste die dortige jüdische Gemeinde das Gebäude zwangsverkaufen. 1990 erwarb die jüdische Gemeinde Gießen das Gebäude und versetzte es 1992 in den Mittelpunkt des neuen jüdischen Gemeindezentrums. Die Synagoge fasst 35 Männer und 25 Frauen.
Mit dem Bau der Fischtreppe am Wehr nahe der denkmalgeschützten wurde 2007 das Hessische Gewässer-Informationszentrum Lahnfenster vom Regierungspräsidium Gießen eingerichtet. 2014 wurde es anlässlich der Landesgartenschau nach einer Erweiterung wiedereröffnet.
Stadtentwicklung und Baudenkmäler
Innenstadt und Bahnhof
Überregional bekannt und ein Wahrzeichen der Stadt ist die wuchtige Fußgängerüberführung am Selterstor, die wegen ihres Erscheinungsbildes den Spitznamen „Elefantenklo“ trägt.
Das Empfangsgebäude des Bahnhofs südlich der Innenstadt wurde 1904 bis 1906 von Ludwig Hofmann mit Anklängen an den Darmstädter Jugendstil errichtet; dabei wurden Teile des Vorgängerbaus der Main-Weser-Bahn von 1854 beibehalten.
Im Nordwesten der Stadt in der Nähe des evangelischen Krankenhauses befindet sich ein Bismarckturm.
Die 1884 bis 1885 erbaute Villa Leutert befindet sich in der Ostanlage und ist heute unter anderem Sitz des Standesamts.
Berliner Platz
In den letzten Jahren fanden am und um den Berliner Platz umfangreiche Baumaßnahmen statt. Das Rathaus aus den 1950er Jahren wurde durch einen Neubau ersetzt und mit innenliegender Stadtbibliothek ausgestattet.
Militärstandort
Gießen war nach dem Ersten Weltkrieg und den Bestimmungen des Versailler Vertrages von 1919 als Militärstandort interessant, weil es knapp außerhalb der entmilitarisierten Zone lag. In den 1930er und 1940er Jahren wurden bei der Aufrüstung rund 467 Hektar städtisches Gelände an Heer und Luftwaffe gegen einen geringen Preis abgegeben. Es entstanden weitere Kasernen: Artilleriekaserne (Bleidorn-Kaserne, später Pendleton Barracks) und Waldkaserne (Verdun-Kaserne, später Rivers Barracks) an der Licher Straße. Ein Standortübungsplatz wurde zwischen der ehemaligen Steuben-Kaserne und der Hohen Warte eingerichtet. Zu den weiteren Kasernen zählten Zeughauskaserne und Neue Kaserne (Berg-Kaserne).
1936 bis 1939 entstand ein Lazarett an der Ecke Schubertstraße/Karl-Franz-Straße. Es blieb im Zweiten Weltkrieg unzerstört und wurde, wie die Gießener Kasernen, nach 1945 zunächst von der US-Armee, ab 1951 von den französischen Streitkräften genutzt. 1957 wurde es zurückgegeben und als Bundeswehrlazarett in Dienst gestellt; später umbenannt in Bundeswehrkrankenhaus Gießen. 1997 wurde es geschlossen; das Gebäude wird nach einer Konversion inzwischen unter anderem durch das Finanzamt genutzt.
Auf dem Gelände der Verdun-Kaserne (1950–1993: Rivers Barracks des US-Militärs) an der Licher Straße unterhielt die Wehrmacht den Nachrichtenbunker Gisela, der unter anderem zur Koordination des Angriffs auf Frankreich 1940 genutzt wurde. Noch immer sind weite Teile der Anlage vorhanden. Die US-amerikanischen Streitkräfte gaben diesen Standort 1993 auf. Die Konversion der freigewordenen militärischen Flächen war Aufgabe der Stadtentwicklung und -planung. Entstanden ist hier unter anderem die Auto-Meile; zahlreiche Autohändler haben hier ihre Niederlassungen eingerichtet. In den Kasernengebäuden um den Riversplatz wurden ab 1999 Asylbewerber untergebracht und 2007 begann der Umbau zu einem Behördenzentrum: hier hat sich die Kreisverwaltung des Landkreises Gießen angesiedelt.
Gießen wurde in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg Standort für Truppen der US Army. Ihr unterstand unter anderem die Steuben-Kaserne. Das US-Depot Gießen und der Standort des Army & Air Force Exchange Service (AAFES) hatten eine wichtige Versorgungsfunktion für die US Army in Europa. Zu den betreuten Liegenschaften zählte im Kalten Krieg das Sondermunitionslager Gießen und das Sondermunitionslager Alten-Buseck mit Nuklearsprengköpfen und die Patriot-Stellung Hohe Warte. Auf der Hohen Warte haben die Amerikaner heute noch einen Truppenübungsplatz. Die Genehmigung wurde 2000 erteilt, obwohl es sich mittlerweile um ein Naturschutzgebiet handelt.
Nach dem Ende des Kalten Krieges reduzierte sich die Zahl der Amerikaner stufenweise und der endgültige Abzug fand mit der Schließung des Depots im September 2007 seinen Abschluss. Das US-Depot war über Jahrzehnte ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und beschäftigte während seiner Hochzeit bis zu 3.500 nicht-amerikanische Arbeitskräfte. Inzwischen wurde das 720.000 m² große Grundstück mit dem restaurierten Flughafen Gießen als Mittelpunkt als „Gewerbegebiet Alter Flughafen“ durch ein Unternehmen revitalisiert. Das Projekt wurde 2021 in der Kategorie „bestes Gewerbe- und Industrieprojekt“ mit dem „Brownfield24 Award“ ausgezeichnet und gilt als Beispiel für erfolgreiche Konversion.
Schiffenberg
Ein beliebtes Ausflugsziel ist der rund fünf Kilometer entfernte Gießener Schiffenberg (281 m). Er wurde 1972 vom Land für die Stadt erworben. In den Gebäuden einer ehemaligen Klosteranlage (Augustiner-Chorherrenstift) wird heute ein Ausflugslokal bewirtschaftet.
Die romanische Substanz der doppelchörigen Pfeilerbasilika mit Querhaus und achtseitigem Vierungsturm rührt zum Teil noch aus dem zweiten Viertel des 12. Jahrhunderts her. Die westliche, mit Lisenen gegliederte Apsis und zwei begleitende Rundtürme (fast komplett zerstört) wurden im Verlauf des 12. Jahrhunderts angebaut. Das südliche Seitenschiff ist nicht erhalten. Der Bau verzichtet fast gänzlich auf Bauschmuck. 1323 wurde die Anlage vom Deutschen Orden übernommen, der unter anderem an der Südseite die ehemalige Komturei und an der Westseite das Gebäude der ehemaligen Propstei errichtete. 1809 wurde der Orden aufgehoben. Von der Ausstattung ist unter anderem ein frühgotischer Taufstein (13. Jahrhundert) aus Basalt im Chorraum erhalten. Die Schiffenberg-Madonna, eine thronende Muttergottesstatue aus der Zeit um 1320, befindet sich in den Sammlungen des Hessischen Landesmuseums Darmstadt.
Im Rahmen der seit 1975 auf dem Schiffenberg stattfindenden Veranstaltungsreihe „Musikalischer Sommer“ finden in den Sommermonaten zahlreiche Konzerte unter freiem Himmel statt. Von Volksmusik und Bands, die in regionaler Mundart spielen, über Jazz, Pop, Schlager bis hin zu Chorkonzerten und Theateraufführungen finden Kulturfreunde hier ein breit gefächertes Angebot. Auch jenseits der Stadtgrenzen bekannte Künstler gaben hier schon Gastspiele, so zum Beispiel 2002 die Kölner Band BAP, Rose Nabinger, 2003 Götz Alsmann sowie 2007 Juli.
Luftschutztürme
In Gießen und Umgebung sind insgesamt acht Luftschutztürme der Bauart Winkel erhalten, die nach ihrem Erscheinungsbild auch als „Betonzigarre“ oder „Zuckerhut“ bezeichnet werden. Damit hat Gießen die höchste Dichte von Luftschutztürmen dieser Bauart. Zwei der Luftschutztürme befinden sich in den ehemaligen Pendleton-Barracks der US Army (vormals Bleidorn-Kaserne) an der Hannah-Arendt-Straße, die 1996 in ein Wohngebiet umgewandelt wurde. Zwei weitere sind in den ehemaligen Rivers Barracks (vormals Verdun-Kaserne), die mittlerweile das administrative Zentrum des Landkreises Gießen beheimatet, zu finden. Die Standortangaben der anderen Türme finden sich in der Liste der Hochbunker der Bauart Winkel.
Badenburg
Die Ruine der Badenburg im Nordwesten des Stadtgebiets liegt in der Siedlung In der Hunsbach nahe der Nachbarstadt Lollar. Sie wurde 1358 nach einem Lehen des hessischen Landgrafen Heinrich II. von der Vasallenfamilie von Weitolshausen erbaut und diente als Wohnstätte, bis sie im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. Auch Georg Büchner weilte auf der Badenburg und verfasste dort seinen Hessischen Landboten. Mittlerweile befindet sich in ihren Ruinen eine Gaststätte.
Unterer Hardthof
Von 1890 bis 1924 war die Brauerei Textor, ab 1892 als Brauerei Bichler, mit ihren großzügigen Anlagen ein Freizeittreffpunkt der Gießener Bürger und auch der Besucher aus der Umgebung. Textor war ehemals eine der großen Brauereien Hessens. Eine ausgedehnte Terrasse, eine große Radrennbahn mit Tribüne, ein Kinderspielplatz mit vielen Turn- und Spielgeräten und Tennisplätze boten vielerlei attraktive Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Auf der Radrennbahn wurden internationale Rennen gefahren. Nach dem Tod Textors baute Georg Bichler die Brauerei aus. Unter seiner Regie entstanden die bis heute signifikanten Bauten wie die Mälzerei, die Aufbauten auf den Eiskellern und das turmartige Sudhaus, die noch heute das Bild des Unteren Hardthofs prägen.
1924 übernahm die Stadt Gießen die Anlage und verpachtete sie an die Universität als Versuchsgut, und im folgenden halben Jahrhundert verfielen die nur teilgenutzten Gebäude allmählich bis Anfang der 70er Jahre – im Zuge der Planung des neuen Krankenhauses auf der Hardthöhe – ein Abbruch der ehemaligen Brauereigebäude erwogen wurde. Eine 1976 entstandene „Interessengemeinschaft Unterer Hardthof“, ein Zusammenschluss von Künstlern und Kulturschaffenden, konnte den Komplex von der Stadt übernehmen und für ihre Zwecke auszubauen. Schließlich wurde das komplette Ensemble als Kulturdenkmal eingestuft. Besonders eindrucksvoll sind die auch auf größere Entfernung sichtbaren zweifarbigen, stark gegliederten Klinkerfassaden, die Rundbogen und Zinnenmotive, aber auch die unterirdischen Brauereianlagen, die Kopfsteinpflasterung und der alte Baumbestand.
Parks
- Der zur Universität gehörige Botanische Garten von 1609 ist der älteste universitäre Pflanzengarten in Deutschland, der sich noch am ursprünglichen Ort befindet. Zwei Jahre nach der Universitätsgründung wurde er von dem Botaniker und Mediziner Ludwig Jungermann (1572–1653) als „Hortus medicus“ angelegt.
- An der Rückseite des Botanischen Gartens befindet sich der Park an der . Er besteht als städtische Zieranlage mit kleinem Teich und Fontäne, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstand und von einem Graben begrenzt war.
- Der Theaterpark des Stadttheaters Gießen ist zwischen Südanlage und Johannesstraße in der Nähe des Berliner Platzes gelegen. In ihm befinden sich eine Skulpturensammlung des Gießener Bildhauersymposiums und das Röntgendenkmal. Die Anlage um das Theater lädt neben Veranstaltungen im Sommer zum Verweilen und Aufenthalt ein.
- Der Kunstweg Gießen, der durch die Universitätsabschnitte des Philosophikums I und II verläuft, verbindet über den parkähnlichen Grünstreifen entlang des Alten Friedhofs an der Licher Straße die Innenstadt. An der Einmündung des Nahrungsbergs befindet sich der .
- Auch das teilweise noch sumpfige Naherholungsgebiet zwischen Wieseck und dem Philosophenwald, der Schwanenteich (Gießen), ist eine Erwähnung wert. Er besteht aus mehreren Abschnitten und ist ringsum von Gehwegen, einer Laubbaumallee und der grünen Natur umgeben. Das Gebiet ist der Ausläufer des Saums entlang der Wieseck, die Wieseckaue, die Gießen von Norden aus ungefähr auf Höhe der THM am Innenstadtrand erreicht und von dort als eingewachsener Kanal die Gründerzeitquartiere um das alte Stadtzentrum umfließt. Ein beliebter Platz zum Sonnen ist er mit seiner direkten Nähe zum Schwimmbad Ringallee, einem ebenso häufig genutzten Freizeitziel Gießens.
- Gießen richtete 2014 die 5. Hessische Landesgartenschau unter dem Motto „Auf zu neuen Ufern“ aus. Im Zuge der Landesgartenschau entstanden an der Lahn die Mühlengärten und das Gebiet um den Schwanenteich wurde im Anschluss an sie zum Stadtpark Wieseckaue.
Sport
Gießen verfügt über eine Reihe bekannter Sportvereine. Hier ist die lange in der Herren-Basketball-Bundesliga spielende Mannschaft zu Hause; sie spielte unter den Namen MTV 1846 Gießen, jetzt Jobstairs Gießen 46ers. Sie hat bislang sowohl fünf deutsche Meisterschaften (1965, 1967, 1968, 1975, 1978) als auch drei deutsche Pokalsiege (1969, 1973, 1979) erringen können. Die Mannschaft spielte zwischen 2014 und 2016 in der 2. Basketball-Bundesliga, wo sie nach dem Abstieg aus der Basketball-Bundesliga 2022 wieder spielt. Die zweite Mannschaft spielt als Depant Giessen46ers Rackelos in der ProB. Zudem gehört der MTV 1846 Gießen zu den ältesten noch existierenden Sportvereinen Deutschlands.
In der Vergangenheit gelangten die Bundesliga-Volleyballer des USC Gießen (Deutscher Meister 1982, 1983, 1984; Deutscher Pokalsieger 1984), die Handballfrauen des TV Lützellinden oder auch die Tischtennis-Spieler des Gießener SV (GSV) zu überregionalen Titelehren. Die Handballerinnen des TV Lützellinden, eine der erfolgreichsten deutschen Mannschaften der 1990er Jahre, erhielten 2004 keine Lizenz mehr für die Handball-Bundesliga und wurden 2005 endgültig vom Spielbetrieb abgemeldet.
Im Tischtennis spielte in den 1970er Jahren die Damenmannschaft des Gießener SV in der Bundesliga. Bekannte Spielerinnen waren Christa Federhardt-Rühl, Britta Heilmann, Heidrun Röhmig-Flick, Bärbel Zips, Gerlinde Glatzer, Gertrud Potocnik, Gisela Jakob, Karen Senior, Ulla Licher, Heike Kohl, Miriam Jupa, Angelika Schreiber und Evelin Ogroske. 1982 löste sich diese Mannschaft auf.
Der Rudersport ist mit drei Vereinen (WSV Hellas Gießen, Gießener Ruderclub Hassia 1906, Gießener Rudergesellschaft) vertreten. Der erfolgreichste und zugleich älteste unter ihnen ist die Gießener Rudergesellschaft 1877. 1954 gründeten die drei Vereine den Regatta-Verein Gießen, der als Ausrichter bzw. Veranstalter der mittlerweile größten Ruderregatta Deutschlands fungiert, der Internationalen Gießener Pfingstregatta. Auf der Regattastrecke an der Lahn gingen in den letzten Jahren jeweils mehr als 2000 Ruderinnen und Ruderer aus ganz Deutschland und dem europäischen Ausland an den Start. Die Gießener Pfingstregatta ist zudem eine der ältesten Regatten in Deutschland – die erste Ruderregatta fand bereits 1882 in Gießen statt. Seit 2012 stellen der Gießener Ruderclub Hassia und die Gießener Rudergesellschaft gemeinsam den Gießen-Achter, der in der Ruder-Bundesliga startet.
Im Behindertensport ist der VRGB Gießen 1953 erfolgreicher Vertreter der Stadt Gießen. Die Frauenmannschaft im Bosseln (Reha-Sport) errang 2014 den Titel des Hessenmeisters. 2021 bewarb sich die Stadt als Host Town für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation der Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin für Special Olympics Elfenbeinküste ausgewählt. Damit wurde sie Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.
Außerdem gibt es in Gießen Deutschlands älteste Tanzschule, die Tanzschule Bäulke – gegründet 1787. Sie wird derzeit in der sechsten Generation fortgeführt. Des Weiteren gibt es in Gießen einen Schützenverein mit der größten Bogenabteilung Hessens. Mit der Damenmannschaft der TSG Wieseck hatte Gießen bis einschließlich 2009 auch eine Leichtathletik-Bundesliga-Mannschaft. Neben den genannten Vereinen hat Gießen noch eine Vielzahl von Fußballvereinen, etwa den FC Gießen, der zum 1. Juli 2018 nach dem Zusammenschluss des VfB Gießen mit dem SC Teutonia Watzenborn-Steinberg entstand und dessen Herrenmannschaft zwischen 2019 und 2022 in der Regionalliga Südwest spielte und dort seit 2024 erneut antritt, die TSG Wieseck und die Fußballabteilung des MTV 1846 Gießen sowie des TSV Rödgen.
Ortsneckname
Der oft verächtlich benutzte Begriff Schlammbeiser, auch Schlammp-Eiser, ist der Ortsneckname der Gießener Bevölkerung. Der Begriff geht zurück auf das „Schlamp-Eisen“, ein Werkzeug eines Kanalreinigers („Schlamp-Eissers“), der – bevor es geschlossene Kanalisationen gab – den Müll und Schmutz der Häuser („Schlammp“) mit einer langen Eisenstange („Eisen“) holte und mit Holzkarren außerhalb des Ortes entsorgte. Zwischen den Häusern gab es oft kleine Gassen, in denen Kübel standen. In dem Freiraum über diesen Gassen hingen die Aborte der Häuser. Die Schlammbeiser zogen mit ihren langen Stangen die Kübel aus den kleinen Gassen heraus und leerten sie.
Im November 2005 wurde auf dem Gießener Kirchenplatz ein durch Spendengelder finanziertes Denkmal für den historischen Gießener Schlammbeiser eingeweiht. Die Statue scheint Ähnlichkeit mit dem Initiator der Spendenkampagne zur Errichtung des Denkmals, Axel Pfeffer, zu haben. Der Schlossermeister vertritt als regional bekannte Fastnachtsfigur Schlammbeiser die Gießener Bevölkerung „in der Bütt“.
Der Name wird außerdem verwendet:
- für die Schlammbeiser Kirmes am Messeplatz und den Schlammbeiser Krämermarkt
- für das von der Stadt und den Lahnanliegern organisierte Fest „Schlammbeisers Lahnlust“
- für ein Bier der 2017 gegründeten Gießener Brauerei GmbH & Co. KG
- als Namensgeber für Gießener Vereine
- Schiffsname beim Gießener Marineverein e. V.
- für das Schlammbeiser-Science-Camp der Gießener Stadtwerke für Grundschulkinder
1991 wurde Charly Weller für seinen Spielfilm „Schlammbeißer“ mit dem Max-Ophüls-Förderpreis ausgezeichnet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Gießen ist ein Verkehrsknotenpunkt Mittelhessens und Hessens und verbindet zum Beispiel Fulda, Kassel, Frankfurt am Main und Siegen miteinander. Das Lahntal bündelt die Verkehrsströme aus Norden (Marburg, Kassel) und Westen (Wetzlar, Limburg, Koblenz), die Wetterau schafft die Verbindung nach Süden (Frankfurt).
Straßenverkehr
Gießen ist umgeben von einem Teil-Autobahn-Netz, dem Gießener Ring. Dieser besteht aus den regionalen Autobahnen A 480 (von Wettenberg zum Reiskirchener Dreieck) und A 485, der im Westteil des Rings verlaufenden B 429 sowie der überregionalen B 49 (Trier-Wetzlar-Alsfeld). Die A 485 ersetzt im Gießener Raum die Bundesstraße 3, die früher mitten durch Gießen verlief.
Komplettiert wird das Autobahnnetz mit den überregional und international bedeutenden Autobahnen A 5 von Frankfurt nach Kassel und A 45 von Dortmund nach Aschaffenburg. In südöstliche Richtung nach Lich und Hungen verläuft außerdem die Bundesstraße 457.
Das Stadtgebiet wurde nach den schweren Kriegszerstörungen autogerecht wiederaufgebaut, breite Einfallstraßen führen zu einer vierspurigen Ringstraße im Verlauf der ehemaligen Wallanlagen. Die einzelnen Abschnitte des Anlagenrings gehören zu den meistbefahrenen Orten der Stadt. Der Stadtkern innerhalb der ehemaligen Wallanlagen ist seit den 1980er Jahren für den Autoverkehr weitgehend gesperrt.
Zudem verfügt Gießen seit 2005 über ein Parkleitsystem, das die Stadt in vier Parkzonen (Nord, Süd, Ost und West) einteilt und in den jeweiligen Bereichen die Anzahl an freien Parkplätzen auflistet.
Im Gießener Stadtgebiet gibt es zwei Lahnüberquerungen: Die Sachsenhäuser Brücke verbindet in Höhe des Oswaldsgartens die Gießener Weststadt direkt mit der Innenstadt. 300 m weiter südlich liegt die und nimmt den Verkehr in Richtung Heuchelheim auf. Anlässlich der Landesgartenschau 2014 wurde in der Verlängerung der Sudetenlandstraße eine neue Rad- und Fußwegebrücke geplant, welche die Nordstadt mit dem Stadtteil Gießen-West verbindet. Der nach einem Gießener Rudersportler benannte Christoph-Rübsamen-Steg wurde am 1. Mai 2014 eröffnet.
Schienenverkehr
Der Bahnhof Gießen ist bis heute ein Knotenpunkt im Bahnverkehr. Der Bau der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg in den 1980er Jahren, die den Fernverkehr zwischen Frankfurt und Kassel heute statt über Gießen über Fulda leitet, verschob die Bedeutung im Bahnnetz allerdings zugunsten der osthessischen Stadt.
Die wichtigste Bahnstrecke in Gießen ist die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Main-Weser-Bahn von Frankfurt nach Kassel. Die Köln-Gießener Eisenbahn über Wetzlar und Siegen verbindet Mittelhessen mit dem Rheinland und dem Ruhrgebiet. Durchbindung an die Lahntalbahn nach Wetzlar. Ab Wetzlar folgt die Verbindung dem Fluss über Limburg bis Koblenz. Die Vogelsbergbahn nach Alsfeld und Fulda umgeht das Gebirge, wie auch die Autobahn A 5, an seiner Nordseite. Die Bahnstrecke Gießen–Gelnhausen führt an den südlichen Ausläufern des Vogelsberges vorbei, durch die östliche Wetterau ins Kinzigtal. Hierbei führt sie durch die Städte Pohlheim, Lich, Hungen, Nidda und Büdingen.
Gießen besitzt einen Bahnhof und folgende Haltepunkte:
- Licher Straße (Haltepunkt an der Vogelsbergbahn)
- Erdkauter Weg (Haltepunkt an der Bahnstrecke Gießen–Gelnhausen)
- Oswaldsgarten (Haltepunkt an der Main-Weser-Bahn für Regionalzüge von und nach Marburg; Eröffnung 2004)
- Watzenborn-Steinberg (Haltepunkt an der Bahnstrecke Gießen–Gelnhausen, liegt auf Gießener Stadtgebiet, jedoch nach dem benachbarten Ort benannt)
Hinzu kommen der Güterbahnhof sowie der im Stadtteil Kleinlinden gelegene Abzweigbahnhof Gießen-Bergwerkswald, der eine direkte Verbindung der Strecken von/nach Frankfurt bzw. Wetzlar unter Umgehung des Bahnhofs Gießen ermöglicht. Bis 2003 gab es in Gießen ein Bahnbetriebswerk.
Busverkehr
Den Nahverkehr in Gießen bestreiten heute unter anderem die Stadtwerke Gießen mit 16 Omnibuslinien. Gießen besaß von 1909 bis 1953 eine Straßenbahn und von 1941 bis 1968 Oberleitungsbusse. Seit Oktober 2008 werden im Auftrag der Stadt am Wochenende zwei stündlich verkehrende Nachtbuslinien betrieben, deren Nutzung kostenfrei ist.
Flugverkehr
Gießen verfügt südwestlich über den Flugplatz Gießen-Lützellinden mit asphaltierter Landebahn und nordöstlich über das Segelfluggelände Gießen-Wieseck. Der ehemalige Flughafen Gießen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg geschlossen, hier entstand das US-Depot Gießen.
Der Flughafen Frankfurt Main ist etwa 70 Kilometer entfernt.
Medien
Gießen ist eine der wenigen deutschen Städte mit unter 100.000 Einwohnern, die über zwei redaktionell unabhängig voneinander erscheinende Tageszeitungen verfügen. Sowohl der Gießener Anzeiger, eine der ältesten noch erscheinenden Tageszeitungen Deutschlands (ab 1750 als Gießener Wochenblatt), als auch die Gießener Allgemeine Zeitung (von 1946 bis 1966 erschienen als Gießener Freie Presse) versorgen die Bevölkerung mit Neuigkeiten. Beide Zeitungen verfügten lange über eigene Druck- und Verlagshäuser. Die Druckerei des Gießener Anzeigers wurde Ende Dezember 2017 geschlossen. Im Oktober 2021 verkaufte die VRM aus Mainz den „Gießener Anzeiger“ an die Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft, die ebenso zur Zeitungsholding Hessen gehört wie die „Gießener Allgemeine“ oder die „Frankfurter Rundschau“. Außerdem werden in Gießen die Gießener Zeitung, die samstags kostenlos alle rund 38.000 Haushalte der Stadt mit Informationen von Hobbyreportern versorgt, sowie der Extra Tipp und das Sonntag-Morgenmagazin, die donnerstags bzw. sonntags kostenlos herausgegeben werden, verteilt.
Der Hessische Rundfunk unterhält sein Studio für die Region Mittelhessen in der Stadt, und auch der hessische Privatsender Hit Radio FFH sowie RTL Hessen sind mit Regionalstudios vertreten. Zudem gibt es noch einen Bürgerfernsehsender, den Offenen Kanal Gießen, der seinen Sitz im Unteren Hardthof nahe dem Evangelischen Krankenhaus hat.
Zu weiteren Angeboten gehört die Gießen App, die von der Distama GmbH betrieben wird und seit 2014 zum Download zur Verfügung steht.
Bildung
Die wichtigste und bekannteste Bildungseinrichtung der Stadt ist die Justus-Liebig-Universität (JLU). Sie wurde bereits 1607 von Landgraf Ludwig V. gegründet und hieß nach ihm bis 1945 Ludwigsuniversität oder Ludoviciana. Dem Landgrafen ist die Universität dennoch bis heute verbunden: Das Hauptgebäude der JLU steht in der Ludwigstraße in der südlichen Innenstadt. 2005 waren 21.177 Studierende an der JLU immatrikuliert, zum Wintersemester 2011 wurde erstmals die Marke von insgesamt 25.000 Studierenden und 6000 Erstsemestern überschritten. Der Schwerpunkt der Lehre liegt auf den naturwissenschaftlichen und medizinischen Fächern. Die JLU bietet als eine der wenigen Universitäten in Deutschland auch Veterinärmedizin und Agrarwissenschaften an.
Neben den Gebäuden an der Ludwigstraße sind die Institute der Universität in zwei großen Bereichen konzentriert, dem Philosophikum I und II im Osten der Stadt sowie den medizinischen und naturwissenschaftlichen Instituten im Süden von Gießen, wo sich auch das privatisierte Universitätsklinikum Gießen und Marburg befindet. Rund 500 Meter nordwestlich des Philosophikums I liegt der eigenständige Campus der Wirtschaftswissenschaften und Rechtswissenschaften.
Die zweite Hochschule in Gießen ist die 1971 gegründete Technische Hochschule Mittelhessen, ehemals Fachhochschule Gießen-Friedberg (Ursprung: die 1838 gegründete Gewerbeschule), mit gut 17.500 Studierenden, davon 10.600 am Campus Gießen (Sommersemester 2018).
Als dritte, jedoch private Hochschule hat die Freie Theologische Hochschule Gießen als erste evangelikale Hochschule in Deutschland im Oktober 2008 ihren Betrieb aufgenommen. Sie ist aus der ehemaligen Freien Theologischen Akademie hervorgegangen.
In der Abteilung Gießen der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung waren 2015 410 Studierende eingeschrieben.
Am Standort Gießen der Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie sind 191 Studierende eingeschrieben.
Gießen gilt mit einer Studierendenquote von 42 Prozent als Stadt mit der höchsten Studierendendichte in Deutschland. Auf rund 89.000 Einwohner kommen insgesamt rund 37.000 Studenten.
Das Katholische Bildungswerk Oberhessen ist Träger der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Mainz in den Kreisen Vogelsberg, Gießen und der Wetterau.
Zwei Jahre vor der Gründung der Universität wurde das Landgraf-Ludwigs-Gymnasium als Lateinschule gegründet.
- Justus-Liebig-Universität
- Alte Universitätsbibliothek in der Bismarckstraße
- Fassade der Technischen Hochschule Mittelhessen 2003
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Justiz
Im Justizzentrum befinden sich, sortiert von Ost nach West, das Ortsgericht Gießen I, das Sozialgericht Gießen, das Landgericht Gießen, die Justizvollzugsanstalt, das Amtsgericht Gießen, das Verwaltungsgericht Gießen und die Gießener Staatsanwaltschaft. Auch die Justizvollzugsanstalt Rockenberg unterhält hier eine Außenstelle für offenen Vollzug. Weiterhin ist das Arbeitsgericht Gießen in der Stadt ansässig.
- Amtsgericht
- Verwaltungsgericht Gießen
- Landgericht Gießen
Unternehmen
Die Firma Gail galt früher als renommiertes Keramik- und Tonunternehmen und stellte unter anderem Produkte für den Elbtunnel, Stadien, Olympiahallen und -schwimmbäder und Space Shuttles her. Mittlerweile sind einige Teile des Unternehmens abgespalten, die Basis besteht jedoch immer noch. Auch die Anlagen der Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking wurden unter anderem von Gail ausgestattet.
Das Gießener Brauhaus war bis Anfang 2015 die einzige noch existente Privatbrauerei der Region (abgesehen von Kleinstbrauereien wie dem „Alt-Gießen“, die ihre Produkte nur in ihrer Brauerei verkaufen).
In Gießen befand sich auch das einzige europäische Drucker- und Kopiererwerk von Canon, bis die Produktion 2008 vorläufig eingestellt wurde. Seither beschränkt sich der Standort Gießen auf Service, Organisation und Planung. Nach der Tsunami-Katastrophe 2011 in Japan wurden Teile des Werkes reaktiviert. Eine komplette Produktion ist dort jedoch nicht mehr angesiedelt. Das 1972 gegründete Werk in Gießen war zudem das erste Werk, das Canon innerhalb Europas eröffnete.
Pascoe Naturmedizin ist ein international tätiges Familienunternehmen, das seit 1918 in Gießen ansässig ist. Das Unternehmen stellt pflanzliche und homöopathische Arzneimittel sowie Nahrungsergänzungsmittel und Vitaminpräparate her.
Seit 1986 produziert die Gießener Firma Lakewood hochwertige akustische Gitarren.
Gefahrenabwehr
Die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr der Universitätsstadt Gießen wird durch die Feuerwehr Gießen gewährleistet. Sie besteht aus einer Berufsfeuerwehr und sieben Freiwilligen Feuerwehren (sechs Orts- und eine Tagesfeuerwehr) und untersteht dem Amt für Brand- und Bevölkerungsschutz der Universitätsstadt Gießen. Darüber hinaus ist in der Stadt der Intensivtransporthubschrauber Christoph Gießen stationiert.
Persönlichkeiten
Berühmte Persönlichkeiten der Stadt sind unter anderem Justus Liebig, der Erfinder des Kunstdüngers, nach dem die Gießener Universität benannt wurde, Wilhelm Conrad Röntgen, 1901 der erste Nobelpreisträger für Physik, der hier lehrte und begraben ist, und Wilhelm Liebknecht, der in Gießen geborene Mitbegründer der SPD.
- Johann Wilhelm Baumer war ab 1764 Professor der Medizin an der Universität Gießen, wo er zugleich Bergrat und Landphysikus wurde. 1777 wurde er in Gießen ordentlicher Professor der Chemie und Mineralogie an der Ökonomischen Fakultät.
- Georg Büchner studierte in Gießen, gründete 1834 die „Gesellschaft für Menschenrechte“ und veröffentlichte den „Hessischen Landboten“, den er auf der Badenburg verfasste.
- Der Psychoanalytiker und Aktivist der Friedensbewegung Horst-Eberhard Richter war von 1962 bis 1991 Professor in Gießen. Er ist Mitbegründer der Internationalen Vereinigung der Ärzte gegen den Atomkrieg IPPNW.
- Paul Karl Ludwig Drude, Physiker, 1900 bis 1905 war er Ordinarius für Physik an der Universität Gießen.
- Andreas Eikenroth, Comiczeichner und Musiker
- Der Filmregisseur Charly Weller besuchte unter anderem die Schillerschule (heute Georg-Büchner-Schule) in Gießen. Er wurde für die TV-Dokumentation 4 Wochen ohne Fernsehen mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.
- Paul Gordan, Mathematiker, bekannt als „König der Invariantentheorie“.
- Fritz Roth, Schauspieler, studierte in Gießen zuerst Landwirtschaft, dann Deutsch und Philosophie.
- Hans-Jochen Vogel, ehemaliger Oberbürgermeister von München, Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, Bundesjustizminister und Bürgermeister Berlins, sowie sein Bruder Bernhard Vogel, ehemaliger Ministerpräsident Thüringens und Rheinland-Pfalz’, verbrachten einen Teil ihrer Kindheit in Gießen und besuchten unter anderem das Landgraf-Ludwigs-Gymnasium.
- Kevin Nash, US-amerikanischer Wrestler und Schauspieler, spielte vor und während seiner Armeezeit in der Gießener Kaserne Basketball beim damaligen MTV 1846 Gießen.
- Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident seit 2017, studierte Rechtswissenschaft und Politikwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen ebenso wie seine Mitstudentin und spätere Regierungskollegin Brigitte Zypries, die von 2002 bis 2009 Bundesministerin der Justiz war.
- Til Schweiger, Schauspieler, Regisseur und Produzent, verbrachte seine Jugend in Heuchelheim (Kreis Gießen) und absolvierte das Abitur an der Gießener Herderschule.
- Ciara, bürgerlich Ciara Princess Harris, ist eine US-amerikanische R’n’B-Sängerin, die ihre Jugend in Gießen verbrachte. Nachdem sie in die Vereinigten Staaten umgezogen ist, hat sie mehrere Lieder veröffentlicht (1, 2 Step, Like A Boy).
- Stefan Bellof war Rennfahrer und wurde 1984 Langstrecken-Weltmeister. Er starb 1985 in Spa-Francorchamps in Belgien bei einem Unfall.
- Sonny Kittel, Fußballspieler
- Claudius Weber, Fußballspieler
- Jonathan William Moritz Apelt (* 1989), Let’s Player; Mitglied bei PietSmiet UG (haftungsbeschränkt) & Co. KG, lebte bis 2022 in Gießen.
- Alexander Donchenko (* 1998), Schachspieler, Großmeister, gilt als eines der größten Schach-Talente Deutschlands. An der Liebigschule in Gießen hat er 2015 sein Abitur abgelegt und wohnt bis heute in Gießen. Seit 2018 ist er Schachprofi und gehört auf der ELO-Rangliste des Deutschen Schachbundes zu den Top Ten.
- Volker Bouffier (* 1951), Politiker
Siehe auch
Literatur
- Dehio-Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler: Hessen. Deutscher Kunstverlag, Berlin 1999, ISBN 3-422-00380-0.
- Erwin Knauß: Zwischen Kirche und Pforte. 1200 Jahre Wieseck. Gießen-Wieseck 1975. (Hrsg.: Stadt Gießen)
- Karlheinz Lang: Universitätsstadt Gießen. Vieweg, Braunschweig/Wiesbaden 1993, ISBN 3-528-06246-0. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen.)
- Thomas Michael Martin u. a. (Hrsg.): Festschrift für Erwin Knauß zu seinem 70. Geburtstag. In: Mitteilungen des oberhessischen Geschichtsvereins Gießen, Neue Folge (ISSN 0342-1198), Band 77 (1992).
- Otto Stumpf: Einwohnerlisten des Amtes Gießen vom 15. bis zum 17. Jahrhundert (1470–1669). Gießen 1983.
- Thomas Weyrauch: Städtische Amts- und Gewerbeordnungen der frühen Neuzeit im mittleren Hessen. In: Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins Gießen, Neue Folge, Band 72 (1987).
- Thomas Weyrauch: Gießener Rechtsquellen für Ämter und Gewerbe 1528–1737. In: Veröffentlichungen des Oberhessischen Geschichtsvereins Gießen e. V. ISSN 0342-1198, Gießen 1989.
- Thea Altaras: Stätten der Juden in Gießen von den Anfängen bis heute. (= Die Blauen Bücher.) Königstein im Taunus 1998, ISBN 3-7845-7793-8.
- Friedrich Kraft: Geschichte von Gießen und der Umgebung von der ältesten Zeit bis zum Jahre 1265. Darmstadt 1876.
- Wolfgang Meyer: Stadt und Festung Gießen in der Franzosenzeit 1796/1797. Gießen 1918.
- Andreas Eikenroth / Katrina Friese: Latscho Gießen: 100 Gründe, diese Stadt zu lieben. Edition Limosa, Clenze 2020, ISBN 978-3-86037-671-3.
- Andreas Eikenroth: Razzia, Rock und Rambazamba. Gießener Kneipengeschichten. Wartberg-Verlag. 2023 ISBN 978-3-8313-3552-7.
Weblinks
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- Offizielle Website der Stadt Gießen
- Gießen, Landkreis Gießen. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Stadtmagazin der Gießen Marketing GmbH
- Linkkatalog zum Thema Gießen bei odp.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise
- Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2024 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- Vorwahlen in Gießen. In: Das Örtliche. Abgerufen am 14. Januar 2025.
- Studentenzahlen mit Angabe der Fachbereiche. (PDF) Technische Hochschule Mittelhessen, S. 2, abgerufen am 14. April 2019 (Stand 29. März 2019).
- Hauptsatzung der Stadt Gießen, abgerufen am 30. März 2011.
- Einwohner mit Hauptwohnung nach statistischen Bereichen (einschließlich der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen). (PDF; 48 kB) Stadt Gießen, abgerufen im Januar 2021.
- Quelle: DWD-Klimatabellen
- Stadt Gießen: „Stadtgeschichte“, abgerufen am 28. Juli 2022
- In historischen Dokumenten erscheint die Schreibweise des Ortsnamens im Laufe der Jahrhunderte unterschiedlich: 1197 Giezzen, 1245 Giezin, 1248 Gizen, 1262 Gezen, 1308 Geyzen, 1321 Gizzen, 1326 Giezin, 1332 Gyssin, um 1334/49 Giessen, 1340 Gezin, 1343 Gyzen und 1352 Gizsin.(Gießen, Landkreis Gießen. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).)
- Sandra Sosnowski: Gießener Synagoge wiederentdeckt. Einblicke in die neuere Gießener Stadtgeschichte. In: Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hg.): Denkmal Hessen (2/2023), S. 51f.
- Landesfeuerwehrverband Hessen (Hrsg.): Alle Kraft der Feuerwehr! – 50 Jahre Landesfeuerwehrverband Hessen. Kassel 2004, ISBN 3-927006-48-3, S. 128.
- Schwerer Bombenangriff auf Gießen, 6. Dezember 1944. Zeitgeschichte in Hessen. (Stand: 11. Dezember 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- A. C. Grayling: Die toten Städte: Waren die alliierten Bombenangriffe Kriegsverbrechen?, München 2009 (Original: London, 2006) schrieb 813 Tote (S. 382, ohne Nennung einer Quelle)
- Dritter schwerer Luftangriff auf die Gießener Kernstadt innerhalb weniger Tage, 11. Dezember 1944. Zeitgeschichte in Hessen. (Stand: 11. Dezember 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Charles B. MacDonald (Hrsg.): United States Army in World War II, European Theater of Operations: The Last Offensive, 1973, Seite 351.
- Alice Noll: Die UNRRA in Hanau. Das Tagebuch des Harry Heath. Leiter des DP-Camps Hanau 1945, Magistrat der Brüder-Grimm-Stadt Hanau, Hanau 2021, S. 119
- Markus Häfner: Displaced Persons in Hanau: Rückführung und Integration, in: Neues Magazin für Hanauische Geschichte, Hanauer Geschichtsvereins 1844 e. V., Hanau 2016, S. 214
- After the Shoah: Gießen – Jüdische DP-Gemeinde
- Nazarii Gutsul, Sebastian Müller: Ukrainische Displaced Persons in Deutschland, Bundeszentrale für politische Bildung, 30. Juni 2014
- Marc Schäfer: Gießener Notaufnahmelager für DDR-Bürger wird zur Gedenkstätte. In: Gießener Allgemeine, 23. Mai 2021
- Zusatzbezeichnungen zum Gemeindenamen, die vom Hessischen Innenministerium seit 1945 verliehen wurden. In: innen.hessen.de. Hessisches Ministerium des Innern und für Sport, September 2021, abgerufen am 9. Februar 2022.
- Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330-28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237, § 1, § 38 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,3 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 345–346 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
- Gesetz zur Neugliederung des Lahn-Dill-Gebiets und zur Übertragung von weiteren Aufgaben auf kreisangehörige Gemeinden mit mehr als 50 000 Einwohnern […] vom 10. Juli 1979. In: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1979 Nr. 16, S. 179, Artikel 1 § 1, Artikel 2 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]). ; geltende Fassung: Kreisfreie Städte und Sonderstatus-Städte § 4a HGO bei hessenrecht.de
- Nachwahlen aus Anlaß der Neugliederung des Lahn-Dill-Gebiets; Erlass vom 9. Juli 1979. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1979 Nr. 30, S. 1545, Punkt 814 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
Nachwahlen aus Anlaß der Neugliederung des Lahn-Dill-Gebiets; Erlass vom 1. August 1979. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1979 Nr. 32, S. 1610, Punkt 868 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,5 MB]). - Görnert, Wahlleiter der Stadt Gießen: Bekanntmachung der Ergebnisse der Kommunalwahlen am 7. Okt. 1979 und der Namen der gewählten Vertreter ( vom 6. März 2023 im Internet Archive); PDF-Datei 8,3 MB
- Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 15. September 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 39, S. 1603, Punkt 1320; Abs. 16. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 9,2 MB]).
- Bevölkerung nach Staatsangehörigkeitsgruppen: Stadt Gießen. In: Zensus2011. Bayerisches Landesamt für Statistik, archiviert vom 21. Juni 2013; abgerufen im Januar 2021. (nicht mehr online verfügbar) am Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Migrationshintergrund in %: Stadt Gießen. In: Zensus2011. Bayerisches Landesamt für Statistik, archiviert vom 21. Juni 2013; abgerufen im Januar 2021. (nicht mehr online verfügbar) am Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Haushalte nach Familien: Stadt Gießen. In: Zensus2011. Bayerisches Landesamt für Statistik, archiviert vom 21. Juni 2013; abgerufen im Januar 2021. (nicht mehr online verfügbar) am Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Gießen, Landkreis Gießen. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 17. September 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Zensus 2011 Giessen Tabelle 1.1 Bevölkerung nach Geschlecht und weiteren demografischen Strukturmerkmalen sowie Religion ( des vom 18. April 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- [1]
- Herzlich Willkommen! – Bekennende Evangelische Gemeinde Osnabrück. Abgerufen am 11. Mai 2022 (deutsch).
- Hoffnung Gießen. Abgerufen am 30. Juni 2022 (deutsch).
- Netzwerk Apostolische Geschichte: Neuapostolische Kirche Süddeutschland
- Stefan Schaal: Türkische Gruppen demonstrieren gegen Mahnmal in Pohlheim – Die Reaktionen darauf fallen deutlich aus. In: giessener-allgemeine.de. Giessener Allgemeine, 26. Juni 2019, abgerufen am 29. Juni 2019 (deutsch).
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Autor: www.NiNa.Az
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Dieser Artikel behandelt die Stadt Giessen zu weiteren Bedeutungen siehe Giessen Begriffsklarung Giessen ist eine Universitatsstadt im Landkreis Giessen in Mittelhessen und mit 89 179 Einwohnern 31 Dezember 2024 die siebtgrosste Stadt des Landes Hessen und eine der sieben Sonderstatusstadte des Landes Als Sitz des Regierungsbezirks Giessen und des Landkreises ist sie Verwaltungszentrum Mittelhessens bedeutender Verkehrsknotenpunkt und eines der Oberzentren der Region Wappen DeutschlandkarteBasisdatenKoordinaten 50 35 N 8 40 O 50 587222222222 8 6697222222222 159 Koordinaten 50 35 N 8 40 OBundesland HessenRegierungsbezirk GiessenLandkreis GiessenHohe 159 m u NHNFlache 72 61 km2Einwohner 89 179 31 Dez 2024 Bevolkerungsdichte 1228 Einwohner je km2Postleitzahlen 35390 35392 35394 35396 35398Vorwahlen 0641 06403 06406Kfz Kennzeichen GIGemeindeschlussel 06 5 31 005LOCODE DE GIEStadtgliederung 6 StadtteileAdresse der Stadtverwaltung Berliner Platz 1 35390 GiessenWebsite www giessen deOberburgermeister Frank Tilo Becher SPD Lage der Stadt Giessen im Landkreis GiessenKarte Mit dem zehn Kilometer westlich gelegenen Wetzlar im Lahn Dill Kreis bildet die Stadt einen Agglomerationsraum mit etwa 200 000 Einwohnern in der naheren Region kommt man auf ca 275 000 Einwohner In weiterer Entfernung liegen die Stadte Marburg Landkreis Marburg Biedenkopf lahnaufwarts Fulda Landkreis Fulda jenseits des Vogelsbergs Siegen Kreis Siegen Wittgenstein in Sudwestfalen Friedberg Hessen und Bad Nauheim im Wetteraukreis sowie Limburg an der Lahn Landkreis Limburg Weilburg am Rande des Westerwalds In der Stadt befinden sich die Justus Liebig Universitat mehrere Bereiche der Technischen Hochschule Mittelhessen die Freie Theologische Hochschule Giessen und eine Abteilung der Hessischen Hochschule fur Polizei und Verwaltung die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen fur Fluchtlinge sowie die Landesgeschaftsstelle der Landesschulervertretung Hessen Luftaufnahme von Giessens Innenstadt und der LahnGeographieLage Giessen liegt am Flusslauf der Lahn wo diese ihren Lauf von sudlicher in westliche Fliessrichtung andert in einer der seltenen Aufweitungen des Lahntals Aus nordlicher Richtung fliesst die Lahn von Marburg kommend durch das Lahntal auf die Stadt zu Den Nordwesten nehmen die Auslaufer des Gladenbacher Berglands ein Diesem vorgelagert ist das Gleiberger Land mit den Burgen Gleiberg und Vetzberg und dem Dunsberg der mit 498 Meter hochsten Erhebung in der weiteren Giessener Umgebung Im Westen offnet sich das Lahntal bis nach Lahnau Atzbach Hier liegen Kiesvorkommen die ausgebaggert wurden anschliessend wurde dort ein Naherholungsgebiet inklusive eines Wassersportzentrums etabliert Im Sudwesten der Stadt beginnt der Hintertaunus die nordostlichste naturraumliche Einheit des Taunus an den im Suden die Wetterau und das anschliessen siehe Liste der naturraumlichen Einheiten in Hessen Im Osten geht das Giessener Land in das Mittelgebirgsland des Vogelsbergs uber Grossere Stadte in der Nahe Giessens sind die beiden Oberzentren Wetzlar 12 Kilometer westlich und Marburg 30 Kilometer nordlich die beide ebenfalls an der Lahn liegen sowie Siegen in Westfalen 75 Kilometer nordwestlich Fulda 80 Kilometer ostlich Butzbach 18 Kilometer sudlich sowie Frankfurt am Main 65 Kilometer sudlich Nachbargemeinden Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn beginnend im Westen Heuchelheim an der Lahn Wettenberg Lollar Buseck Fernwald Pohlheim Linden Huttenberg Lahn Dill Kreis Wetzlar Lahn Dill Kreis Stadtgliederung Giessen und seine funf StadtteileStatistische Bezirke Giessens Die alte Kernstadt Giessens bildet mit einer Grosse von rund 40 km und ca 65 000 Einwohnern den Hauptteil Neben ihr gehoren gemass Hauptsatzung noch funf weitere Stadtteile als formale Ortsbezirke mit Ortsbeirat zum Stadtgebiet Die Stadtteile Wieseck im Nordosten und Kleinlinden im Sudwesten wurden 1939 eingemeindet die Stadtteile Allendorf an der Lahn im Sudwesten und Rodgen im Osten 1971 1979 folgte Lutzellinden im Sudwesten Bestehende Siedlungen und neue Wohn und Gewerbegebiete die nur teilweise mit der Kernstadt verflochten sind werden nur von der Bevolkerung benannt und sind offiziell Teil der Kernstadt Dies betrifft das Gewerbegebiet An der Automeile mit der ehemaligen Rivers Kaserne das Europaviertel die Anneroder Siedlung die Dulles Siedlung den Eulenkopf die sogenannte Gummiinsel in der Weststadt eine Arbeitersiedlung einer dort ehemals angesiedelten Gummifabrik die Marshall Siedlung das Philosophenviertel die Neubaugebiete Sandfeld und Schlangenzahl das Ostpreussenviertel den Unteren und Oberen Hardthof sowie das Gewerbegebiet Ursulum Oberlachweg Auch die Siedlung Petersweiher im Sudosten am Fusse des ehemaligen Klosters Schiffenberg gelegen gehort zur Kernstadt Giessen Sie wurde 1973 erbaut als die damals unbewohnte Gemarkung Schiffenberg in den Besitz der Stadt uberging Diese war zwar seit 1939 an die Stadt angegliedert befand sich aber bis dahin im Besitz des Landes Die Siedlung In der Hunsbach die sich um die Badenburg befindet zahlt trotz der relativ grossen Entfernung zur Stadt allerdings offiziell seit 1752 zu Wieseck genau wie die Ruine der Badenburg sowie die Wellersburg Zu statistischen Zwecken ist Giessen weiterhin in elf Statistische Bezirke aufgeteilt Nr Bereich Einwohner am 30 Dez 201901 Innenstadt 21 17302 Nord 10 30903 Ost 16 30504 Sud 10 48505 West 0 8 39406 Wieseck 10 15807 Rodgen 0 1 90708 Schiffenberg 00 0 58809 Kleinlinden 0 4 77710 Allendorf 0 2 07111 Lutzellinden 0 2 439Gesamt Giessen 88 606Klima Das Klima in Giessen gehort zu den feucht gemassigten Deutschlands Der kalteste Monat ist der Januar mit 0 1 C der warmste der Juli mit 18 2 C Im Vorfruhling ist es im Allgemeinen trocken Der regenarmste Monat ist also der Marz mit 31 mm Niederschlag Im Vergleich mit anderen hessischen Stationen ist es in Giessen im Marz am trockensten Frankfurt Main 51 mm Fulda 48 mm Kassel 51 mm Marburg Lahn 56 mm Darmstadt 49 mm Der regenreichste Monat ist der Juni mit 66 mm was im Vergleich zu anderen hessischen Stationen auch wieder im hinteren Bereich liegt Frankfurt Main 70 mm Fulda 73 mm Kassel 79 mm Marburg Lahn 66 mm Darmstadt 74 mm Auch der Jahresniederschlag ist vergleichsweise gering GiessenKlimadiagrammJFMAMJJASOND 34 4 1 32 7 1 32 10 1 23 15 3 35 19 7 36 24 12 37 26 13 48 25 13 29 21 9 21 14 6 38 8 3 39 6 1 Temperatur C Niederschlag mm Quelle wetterkontor deMonatliche Durchschnittstemperaturen und niederschlage fur Giessen Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezMittl Temperatur C 1 8 3 1 5 8 9 6 13 6 18 0 19 8 19 0 14 5 10 0 5 6 3 7 10 4Mittl Tagesmax C 4 4 6 8 10 4 15 4 19 4 24 1 26 1 25 3 20 6 14 4 8 4 6 1 15 2Mittl Tagesmin C 1 0 0 6 1 1 3 3 7 2 11 7 13 0 12 6 8 8 5 9 2 5 1 2 5 5Niederschlag mm 34 3 32 4 32 2 22 6 34 8 35 7 37 0 47 9 28 5 20 5 38 0 38 7 S 402 6Sonnenstunden h d 1 3 2 8 4 3 6 9 6 9 7 6 7 7 7 2 5 5 3 0 1 3 0 9 4 6Regentage d 18 14 15 13 11 15 13 12 12 14 18 17 S 172Luftfeuchtigkeit 84 80 75 69 68 69 68 71 77 82 85 85 76 1T e m p e r a t u r 4 4 1 0 6 8 0 6 10 4 1 1 15 4 3 3 19 4 7 2 24 1 11 7 26 1 13 0 25 3 12 6 20 6 8 8 14 4 5 9 8 4 2 5 6 1 1 2Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezQuelle wetterkontor deGeschichteGiessen im Hintergrund links Burg Vetzberg rechts Burg Gleiberg dahinter der DunsbergGiessener Bahnhofsgebaude bei NachtRegierungsprasidium Giessen Hauptartikel Geschichte der Stadt Giessen Erste Siedlung Wilhelm von Gleiberg grundete 1152 eine Wasserburg im unterhalb liegenden Tal und verlegte spater seinen Sitz von der Burg Gleiberg dorthin damit war der Grundstein fur die spatere Stadt Giessen gelegt Die Burg Gleiberg etwa 8 km nordwestlich der heutigen Stadt wurde etwa im 10 Jahrhundert von den Konradinern errichtet und ging Ende des 10 Jahrhunderts an die Luxemburger die damit die Grafschaft Gleiberg an der mittleren Lahn begrundeten Namensgebend fur die Stadt waren die Gewasser da die Wasserburg Zu den Giezzen errichtet wurde Auf dem Weg zur Stadt Die erste urkundliche Erwahnung des Namens von den Giezzen stammt von 1197 1248 wurde Giessen erstmals als Stadt bezeugt 1264 kam Giessen durch Verkauf von dem Grafen Ulrich I von Asperg aus dem Haus der Pfalzgrafen von Tubingen an den es durch Erbschaft gefallen war an die Landgrafschaft Hessen die um 1300 das heutige Alte Schloss anlegen liess Um 1325 wurde die Neustadt gegrundet Ab etwa 1370 gab es Burgermeister in Giessen die den landesherrlichen Burgmannen gleichgestellt waren sowie einen Rat als Vertretung der Burgerschaft Das 1944 zerstorte Alte Rathaus am Marktplatz als Symbol burgerlicher Macht entstand um 1450 die Stadtkirche bis 1484 1442 erhielt Giessen das Marktprivileg Der heutige Marktplatz diente damals noch als Marktplatz wahrend der Wochenmarkt heute am Lindenplatz in den Marktlauben Alte Marktlauben 1894 Neue Marktlauben um 1910 und am Brandplatz gehalten wird Grundung der Universitat Gegen 1535 liess Landgraf Philipp der Grossmutige die Stadt befestigen Im selben Jahrzehnt entstanden der Alte Friedhof und das Neue Schloss Am 27 Mai 1560 vernichtete ein Grossbrand den nordlichen Teil der Stadt um das Walltor Bei der Teilung der Landgrafschaft 1567 kam Giessen zu Hessen Marburg 1604 zu Hessen Darmstadt 1605 wurde in Giessen das Gymnasium Ludovicianum von Landgraf Ludwig V als Lateinschule gegrundet Am 19 Mai 1607 ermoglichte ein Privileg Kaiser Rudolfs II die Grundung der Universitat als Gegenstuck zu der in Marburg Zwei Jahre spater eroffnete der Botanische Garten heute einer der altesten in Deutschland an seinem ursprunglichen Ort 1634 35 dezimierte eine schwere Pestepidemie die Bevolkerung der Stadt Im 18 Jahrhundert wurde die Region mehrfach durch Kriege heimgesucht und die Stadt von fremden Truppen besetzt 19 Jahrhundert Giessen Anfang des 19 JahrhundertsMarktplatz um 1840 1803 wurde Giessen Verwaltungssitz der neuen Provinz Oberhessen im Grossherzogtum Hessen In den folgenden Jahren wurde die Stadtbefestigung geschleift und an ihrer Stelle wurden die Wallanlagen Grunanlagen angelegt 1824 bis 1852 lehrte Justus Liebig an der Universitat Giessen die nach dem Zweiten Weltkrieg nach ihm benannt wurde Am 14 Januar 1838 ist die Schule fur technisches Zeichnen gegrundet worden eine Vorlauferin der heutigen TH Mittelhessen THM Im Revolutionsjahr 1848 kam es auch in Giessen zu Unruhen ein Student wurde getotet August Becker gab in Giessen die radikaldemokratische Tageszeitung heraus 1849 wurde die Stadt mit Eroffnung der Main Weser Bahn Frankfurt Kassel an das deutsche Eisenbahnnetz angeschlossen 1862 folgte die Eisenbahnstrecke nach Koln 1864 der Anschluss an die Lahntalbahn von Wetzlar nach Koblenz Ab etwa 1860 vor allem in der Amtszeit des ersten Berufsburgermeisters August Bramm 1875 1889 wuchs die Stadt uber die Wallanlagen hinaus 1855 wurde die Werkfeuerwehr der Gail schein Werke gegrundet im selben Jahr auch die Stadtische Freiwillige Feuerwehr Giessen Ab 1867 war Giessen als Garnisonsstadt ein Militarstandort des Infanterie Regiments Nr 116 1870 eroffnete die Vogelsbergbahn nach Fulda 1872 die Lahn Kinzig Bahn nach Gelnhausen 1879 bis 1888 lehrte Wilhelm Conrad Rontgen an der Universitat Giessen 1893 wurde die heute grosste Kirche der Stadt die evangelische Johanneskirche an der Sudanlage eingeweiht 1907 eroffnete das von Burgern initiierte Stadttheater Ab 1894 gab es in Giessen offentlichen Nahverkehr zunachst mit Pferdeomnibussen seit 1909 mit einer elektrischen Strassenbahn 20 Jahrhundert Gedenkstein fur die 1938 zerstorte Synagoge 1903 wurde der Neue Friedhof als uberkonfessioneller stadtischer Friedhof in Betrieb genommen Ein Jahr spater wurde die fortschrittliche Giessener Kanalisation eingeweiht 1914 wurde die Berufsfeuerwehr gegrundet Die Volkshalle an der heutigen Grunberger Strasse und der Giessener Flughafen wurden 1925 eroffnet Mit Wirkung zum 1 November 1938 verfugte der Reichsstatthalter in Hessen in seiner Funktion als Fuhrer der Landesregierung nicht nur die Ausgliederung der Stadte Darmstadt Mainz Offenbach und Worms sondern auch der Stadt Giessen aus ihrem bisherigen Kreis Giessen wurde damit kreisfreie Stadt Durch Eingemeindung von Wieseck Kleinlinden und Schiffenberg stieg die Einwohnerzahl 1939 auf 42 000 Im Novemberpogrom 1938 wurden beide Synagogen die Neue Synagoge liberale Gemeinde und die Alte Synagoge orthodoxe Gemeinde zerstort Der Bereich der Neuen Synagoge wurde nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Kongresshalle uberbaut Bei Erweiterungsarbeiten an der Kongresshalle konnten 2022 die erhaltenen Fundamente der Synagoge archaologisch ergraben werden Am 10 September 1955 richtete der im Jahr zuvor gegrundete Landesfeuerwehrverband Hessen in Giessen seine erste Verbandsversammlung aus Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg Die No 5 Bomber Group der Royal Air Force bombardierte am 2 Dezember und in der Nacht vom 6 auf den 7 Dezember 1944 im Rahmen der Area Bombing Directive Giessen Beim zweiten Angriff operation hake wurde fast der ganze historische Stadtkern Giessens durch einen Feuersturm vernichtet etwa 390 Menschen starben und rund 30 000 wurden obdachlos Der Bahnhof die Bahnanlagen und die zahlreichen Militareinrichtungen blieben dagegen weitgehend intakt Es hatte fur Giessen noch schlimmer kommen konnen Ein nicht unerheblicher Teil der Bombenlast des zweiten Luftangriffes wurde versehentlich uber dem Bergwerkswald abgeworfen Viele der dortigen kreisformigen Tumpel sind Bombenkrater Am 11 Dezember 1944 warfen 353 B 17 Bomber der United States Army Air Forces bei geschlossener Wolkendecke 731 Tonnen Sprengbomben und 1116 Tonnen Brandbomben ab Getroffen wurde in erster Linie ein Areal zwischen Ludwigstrasse und Industriegebiet Bergwerkswald In den folgenden Monaten starben viele weitere Menschen durch Tieffliegerangriffe Am 28 Marz 1945 beendete der Einzug von US Truppen den Krieg fur die Giessener Die Stadt war zu zwei Dritteln zerstort die Innenstadt zu 90 Prozent Siehe auch Liste von Luftangriffen der Alliierten auf das Deutsche Reich 1939 1945 DP Lager und Notaufnahmelager ab 1945 Nach dem Einzug der US Armee Ende Marz 1945 waren in Giessen wie in vielen anderen Orten Tausende Displaced Persons zu versorgen eine Aufgabe die der Nothilfe und Wiederaufbauverwaltung der Vereinten Nationen UNRRA ubertragen wurde Der Leiter des Hanauer DP Lagers der Brite Harry Heath nahm am 12 September 1945 in Giessen an einem Treffen der Lagerleiter teil und notierte in dem Zusammenhang in seinem Tagebuch dass Giessen ein kleines Camp mit rund 4 000 DPs unter Leitung von Glen Wilson und ein schones Kasino mit estnischem Personal als Bedienung und als Koche habe Ob es sich dabei um das DP Lager in der Berg Kaserne handelte das von Hafner erwahnt wurde liess sich nicht verifizieren Das DP Lager in der Berg Kaserne bestand bis 1950 und wurde in der zweiten Jahreshalfte geraumt weil die US Amerikaner in der Folge des Koreakriegs ihre Truppen in Europa verstarkten und dafur erweiterte Unterkunftsmoglichkeiten benotigten Nach der Webseite After the Shoah existierte im Giessener DP Lager von November 1945 bis Marz 1949 auch eine kleine judische DP Gemeinde Unter der Aufsicht der IRO entstand 1948 in Giessen noch ein weiteres DP Lager Hierbei handelte es sich um ein spezielles Lager fur ukrainische DPs das Das Lager befand sich vermutlich auf dem Gelande des von den US Amerikanern in Camp Smith umbenannten von Brauchitsch Lagers der spateren Steuben Kaserne Die Militarregierung der USA informierte Ende Oktober 1945 die Landesregierung Gross Hessens dass das Land 1946 rund 600 000 Vertriebene und Fluchtlinge aufnehmen musse Anfang Februar 1946 erreichten die ersten 1200 Menschen die Stadt mit Guterwagen Das vorerst provisorische Fluchtlings Durchgangslager befand sich unweit des Bahnhofs im Meisenbornweg Da Giessen ein Schienenknotenpunkt war wurde es am 7 Mai 1947 vom Staatskommissar fur das Fluchtlingswesen zum Regierungsdurchgangslager fur alle Fluchtlinge nach Gross Hessen Der Oberburgermeister ersuchte 1948 das Regierungsprasidium in Darmstadt um Verlegung des Lagers aufgrund der hohen Belastung des Sozialetats der Stadt durch die Fluchtlinge Spater erreichte der Burgermeister Hugo Lotz einen finanziellen Ausgleich fur die Stadt durch das Land Am 1 September 1950 wurde das Lager in Notaufnahmelager Giessen umbenannt und erhielt bundesweite Kompetenz Der Anteil der Heimatvertriebenen betrug zu dieser Zeit bereits ein Funftel der Gesamtbevolkerung Giessens Das Giessener Notaufnahmelager war auch Durchgangslager fur Fluchtlinge aus der Sowjetischen Besatzungszone die in der amerikanischen Zone bleiben wollten Seit den 1960er Jahren war es die erste Station fur zahlreiche ausgereiste DDR Burger 1989 erlebte es zunachst den Ansturm der uber Ungarn gefluchteten Ostdeutschen und im Herbst den der legal uber die nun offene Grenze gekommenen 1986 wurde es in Bundesaufnahmestelle umbenannt heute befindet sich die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen an einem Standort am ehemaligen US Depot Giessen in der Rodgener Strasse Der Standort im Meisenbornweg soll eine gemeinsame Gedenkstatte des Landes und des Bundes werden US Army Das Stadtbild die Sozialstruktur und besonders die Gastronomie viele Bars und sogenannte Ami Kneipen in der Stadt wurden in den 1950er und Anfang der 1960er Jahre stark von den Angehorigen der US Armee gepragt 1947 48 gab es im Giessener Bahnhofsviertel einen ausgepragten Schwarzmarkt besonders mit Zigaretten und ausgemusterten auch neuen Uniformteilen Hosen Jacken Parka der Amerikaner Ami Zigaretten galten in dieser Zeit auch als Zahlungsmittel Weggeworfene Kippen wurden u a durch Kippenstecher oder Kippenleser gesammelt und aus dem Tabak neue Zigaretten gedreht Damals entstand der Giessener Kippenleser Blues mit dem Text Babbe gugg do unne laid en Kippe vo e r gure Chesterfield heeb en off da hu m r aut ze rache so eh gure Chesterfield nach der Melodie von In the Mood Nachkriegszeit Pragen Architektur der 1950er Jahre und Grunderzeitbauten Der Wiederaufbau orientierte sich an den Lehren des modernen Stadtebaus Altstadtgrundstucke wurden zu grossen Einheiten zusammengefasst Strassen und Platzraume ausgeweitet und der offentliche Raum weitgehend den Interessen des Autoverkehrs angepasst 1953 wurde die letzte zuvor aufwandig wiederaufgebaute Linie der Giessener Strassenbahn stillgelegt stattdessen fuhren bis 1968 Oberleitungsbusse Viele der wenigen von den Bombenangriffen verschont gebliebenen Strassenzuge des Stadtkerns wurden niedergerissen ebenso teilweise erhalten gebliebene Ruinen wie die durchaus wiederaufbaufahige Ruine des 500 Jahre alten Rathauses Neubauten im Stil der 1950er Jahre entstanden unter anderem das bereits wieder abgerissene Behordenhochhaus am Berliner Platz die Kongresshalle von Sven Markelius inzwischen unter Denkmalschutz sowie das 1961 gebaute und 2006 abgerissene Stadthaus Die letzte Kriegsruine der Innenstadt war ein Hinterhaus in der Goethestrasse es wurde 2004 abgetragen Die Ausfallstrassen die Wallanlagen und die wichtigsten Achsen der Innenstadt wurden zu mehrspurigen Verkehrsstrassen Anlagenring ausgebaut Bis 1975 entstanden rund um Giessen zahlreiche Autobahnteilstucke darunter der Giessener Ring teilweise Schnellstrasse Giessen tragt seit dem 13 Januar 1959 und wieder seit 17 Dezember 1979 die amtliche Zusatzbezeichnung Universitatsstadt in Bezug auf die Justus Liebig Universitat Am 1 Januar 1977 wurde Giessen im Zuge der Gebietsreform in Hessen nach einem gut zweieinhalbjahrigen organisatorischen Vorlauf kraft Landesgesetzes mit der Nachbarstadt Wetzlar und 14 Umlandgemeinden zur neuen kreisfreien Stadt Lahn zusammengeschlossen Die neue Stadt hatte zirka 156 000 Einwohner Nach scharfen Protesten vor allem von Wetzlarer Seite wurde die Neugliederung des Lahn Dill Gebiets modifiziert und die Stadt Lahn nach 31 Monaten Existenz wieder aufgelost Dadurch wurde Giessen am 1 August 1979 unter Verlust der Kreisfreiheit wieder als eigenstandige Stadt gebildet Nach der Neugrundung entspricht das Stadtgebiet im Wesentlichen dem Gebietsstand von vor dem Neugliederungsgesetz von 1974 zuzuglich des Stadtteils Lutzellinden Dafur erlangten zugleich mit der Auflosung der Stadt Lahn die kreisangehorigen Stadte mit mehr als 50 000 Einwohnern also auch Giessen den Rang von Sonderstatusstadten mit zusatzlichen Kompetenzen und dem Privileg dass die beiden Personen an der Verwaltungsspitze die Amtsbezeichnung Oberburgermeister und Burgermeister tragen Demokratisch gewahlte Korperschaften erhielt die Stadt nach den fur den 7 Oktober 1979 angesetzten Nachwahlen bei denen der CDU die absolute Mehrheit zufiel Giessen ist seither Kreisstadt des aus dem Lahn Dill Kreis ausgegliederten und gegenuber fruher vergrossert wiederhergestellten Landkreises Giessen 21 Jahrhundert 2005 wurde nach einjahriger Bauzeit die Galerie Neustadter Tor seit 2023 neustadter eroffnet Sie vereint mehrere Geschafte in einem Gebaudekomplex Es besteht eine direkte Bus und Bahnanbindung durch die beiden Haltestellen am Oswaldsgarten Ein integriertes Parkhaus verfugt uber 1100 Stellplatze 2006 begann nach Abriss des alten Rathauses aus den 1950er Jahren der Bau des neuen Stadthauses von 2009 am Berliner Platz in dem fast alle Behorden wieder zusammengefuhrt wurden Neue medizinische Zentren wie die Tagesklinik in der Nordanlage ein Erweiterungsbau des Universitatsklinikums der neue Martinshof neben dem St Josefs Krankenhaus und das Pflegezentrum in der Grunberger Strasse wurden errichtet 2012 wurde das neue Biomedizinische Forschungszentrum der Justus Liebig Universitat am Seltersberg eingeweiht Es sticht durch seine auffallenden Farben und seinen markanten Baustil heraus Eingemeindungen 1939 wurden die umliegenden Gemeinden Wieseck nordlich und Kleinlinden sudlich eingemeindet Bevor die kreisfreie Stadt Giessen im Jahr 1977 in der Stadt Lahn aufging wurden im Zuge der Gebietsreform in Hessen zum 1 Oktober 1971 die Gemeinden Allendorf an der Lahn und Rodgen auf freiwilliger Basis eingegliedert Lutzellinden folgte 1979 und ist somit jungster Stadtteil Giessens Siehe auch Liste der Eingemeindungen in die Stadte Giessen und WetzlarBevolkerungEinwohnerstruktur Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Giessen 74 776 Einwohner Darunter waren 8412 11 2 Auslander von denen 2387 aus dem EU Ausland 3222 aus anderen europaischen Landern und 3803 aus anderen Staaten kamen Von den deutschen Einwohnern hatten 21 9 einen Migrationshintergrund Die Einwohner lebten in 40 679 Haushalten Davon waren 19 862 Singlehaushalte 8183 Paare ohne Kinder und 6 589 Paare mit Kindern sowie 2914 Alleinerziehende und 3131 Wohngemeinschaften Einwohnerentwicklung Einwohnerentwicklung Giessens oben ab 1495 bis 2016 unten ein Ausschnitt ab 1871 Giessen hatte im Mittelalter nur einige hundert und in der fruhen Neuzeit nur wenige tausend Einwohner Die Bevolkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege Seuchen und Hungersnote immer wieder zuruck So starben 1634 35 durch eine schwere Pestepidemie zahlreiche Bewohner Erst mit dem Beginn der Industrialisierung im 19 Jahrhundert beschleunigte sich das Bevolkerungswachstum Lebten 1800 erst 4800 Menschen in der Stadt so waren es 1900 bereits 25 000 Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges Bis Kriegsende wurden durch die alliierten Luftangriffe zwei Drittel der Gebaude teilweise oder total zerstort Schatzungen zufolge fanden etwa tausend Menschen den Tod Die Bevolkerungszahl sank von 47 000 im Jahre 1939 auf 25 000 im Marz 1945 1971 stieg die Einwohnerzahl durch die Eingemeindung von Allendorf und Rodgen auf 78 109 bis 2011 historischer Hochststand Am 30 Juni 2005 betrug die Amtliche Einwohnerzahl nach Fortschreibung des Hessischen Statistischen Landesamtes 73 358 nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesamtern Seit 1963 liegt die Bevolkerungszahl der Stadt ausser 1987 uber der Grenze von 70 000 Die 80 000er Marke wurde 2014 uberschritten 2020 uberschritt die Stadt schliesslich die 90 000er Marke Durch die derzeitige Einwohnerzahl zahlt Giessen zu den hundert grossten Gemeinden in Deutschland Die folgende Ubersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand Bis 1828 handelt es sich meist um Schatzungen danach um Volkszahlungsergebnisse oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die Ortsanwesende Bevolkerung ab 1925 auf die Wohnbevolkerung und seit 1987 auf die Bevolkerung am Ort der Hauptwohnung Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt Jahr Einwohner1495 12001577 30001675 44501782 46001800 48001805 51741828 72511 Dezember 1834 1 78783 Dezember 1846 1 86963 Dezember 1855 1 90003 Dezember 1861 1 92103 Dezember 1864 1 96003 Dezember 1867 1 10 2001 Dezember 1871 1 12 2451 Dezember 1875 1 13 9001 Dezember 1880 1 17 0031 Dezember 1885 1 19 0011 Dezember 1890 1 20 4162 Dezember 1895 1 22 702 Jahr Einwohner1 Dezember 1900 1 25 4911 Dezember 1905 1 28 7691 Dezember 1910 1 31 1531 Dezember 1916 1 26 5915 Dezember 1917 1 26 8068 Oktober 1919 1 33 40216 Juni 1925 1 33 60016 Juni 1933 1 35 91317 Mai 1939 1 46 56031 Dezember 1945 34 90729 Oktober 1946 1 39 70913 September 1950 1 46 71225 September 1956 1 58 1786 Juni 1961 1 66 29131 Dezember 1965 72 39527 Mai 1970 1 75 55531 Dezember 1975 75 48131 Dezember 1980 76 37431 Dezember 1985 71 104 Jahr Einwohner25 Mai 1987 1 69 82431 Dezember 1990 74 49731 Dezember 1995 73 88931 Dezember 2000 73 13830 Juni 2005 73 35831 Dezember 2006 73 95830 Juni 2007 74 12331 Dezember 2008 75 14031 Dezember 2009 76 09031 Dezember 2011 78 58431 Dezember 2014 83 28031 Dezember 2015 84 45531 Dezember 2016 86 54331 Dezember 2018 88 54631 Dezember 2019 89 80231 Dezember 2020 90 13131 Dezember 2021 91 25531 Dezember 2022 94 14631 Dezember 2023 88 9331 Ergebnis der Volkszahlung Religionen Konfessionsstatistik 1961 32 030 evangelische 43 2 14 250 katholische 19 2 Einwohner 2011 31 980 evangelische 42 8 14 200 katholische 19 0 28 590 Sonstige Konfessionslose ohne Angabe 38 2 Christentum Innenansicht der evangelischen Pauluskirche Die evangelischen Kirchengemeinden in Giessen gehoren zur Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Giessen ist Sitz des Dekanats Giessen Eine Ausnahme bildet der Stadtteil Lutzellinden der zur Evangelischen Kirche im Rheinland gehort Michael Paulus und Thomasgemeinde haben sich 2020 zur Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Giessen Nord vereinigt mit ca 7000 Mitgliedern Grosste evangelische Kirche ist die Johanneskirche an der Sudanlage Die katholische Kirche gehort zum Bistum Mainz Bis in die funfziger Jahre war St Bonifatius in der Liebigstrasse die einzige katholische Pfarrkirche der Stadt 1957 wurde St Albertus in der Nordanlage gegrundet 1963 St Thomas Morus an der Grunberger Strasse Zu den Freikirchen gehoren eine Reformierte Gemeinde zwei Brudergemeinden eine Evangelisch Freikirchliche Gemeinde Baptisten eine Freie Christengemeinde eine Gemeinde der Jesus Freaks das Hausgemeinde Netzwerk Hoffnung Giessen und eine Freie evangelische Gemeinde In der Region Mittelhessen gilt Giessen mit als eine Hochburg evangelikaler Protestanten in Landes und Freikirchen In der Stadt gibt es die christliche Privatschule August Hermann Francke Schule und die private Freie Theologische Hochschule Giessen mit evangelikaler Ausrichtung Giessen ist auch Sitz zahlreicher Organisationen und Unternehmen aus dem christlichen Bereich etwa der Studentenmission Campus fur Christus und des Brunnen Verlags Seit 1881 gibt es in Giessen eine neuapostolische Gemeinde sie ist damit die alteste im sudlichen Deutschland Giessen ist auch ein Zentrum verschiedener kleiner Gemeinden die sich seit 1989 aus der neuapostolischen Kirche bzw einer Abspaltung der Apostolischen Gemeinde Wiesbaden entwickelt haben Giessen hat eine beachtlich grosse Suryoye Gemeinde auch bekannt als Assyrer Aramaer oder Chaldaer im Landkreis wohnen mehr als 1700 Familien Die Suryoye in Giessen gehoren fast ausnahmslos der Syrisch Orthodoxen Kirche von Antiochien an Mittlerweile sind funf Gemeinden in Giessen und umstellbarer Umgebung vertreten darunter drei in Pohlheim sowie zwei in Giessen direkt Drei der funf Kirchen wurden erst kurzlich neu erbaut auch wurden grossere Gemeindezentren der Aramaer erbaut Die meisten Suryoye wohnen in Pohlheim Die Suryoye sind eine semitische christliche Minderheit die ihren Ursprung im alten Mesopotamien hat Damit ist heute das Vierlandereck Sudostturkei gemeint Tur Abdin Nordirak Ostsyrien Gozarto und Westiran Urmia Diese Urchristen sprechen bis heute Aramaisch die Gemeinde in Giessen benutzt dabei fast ausnahmslos den Neu Ostaramaischen Dialekt Surayt auch als Turoyo bekannt Weitere Religionsgemeinschaften Zeugen Jehovas mit dem Konigreichssaal in der MargaretenhutteMoschee Bait us Samad in GiessenVier Moscheen fur Muslimen verschiedener Richtungen davon Buhara Moschee des Vereins Islamische Gemeinschaft von 2001 Moschee Bait us Samad der Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde der AlevitenSynagoge 1872 1938 in WieseckBeith Jaakov Synagoge nahe dem Kirchenplatz im 19 Jahrhundert wirkte in Giessen der Rabbiner Benedikt Levi Bis zur NS Zeit gab es die Synagogen am Berliner Platz und in der Steinstrasse Buddhistischer Tempel von 2005 Sandfeld 12 jesidische Gemeinde seit 2008 Gemeinde der Bahai LiebigstrassePolitikStadtverordnetenversammlung Die Stadtverordnetenversammlung ist das oberste Organ der Stadt Ihre politische Zusammensetzung wird alle funf Jahre in der Kommunalwahl durch die Wahlbevolkerung der Stadt bestimmt Wahlen darf wer das 18 Lebensjahr vollendet hat und deutscher Staatsburger oder Staatsangehoriger eines der ubrigen Mitgliedstaaten der Europaischen Union ist Fur alle gilt dass sie seit mindestens drei Monaten in der Stadt gemeldet sein mussen In der Kommunalwahl am 14 Marz 2021 wurden die Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung sowie die Ortsbeirate der Stadt fur die Legislaturperiode vom 1 April 2021 bis 31 Marz 2026 gewahlt Von 64 242 Wahlberechtigten gingen 31 236 zur Wahl Die Wahlbeteiligung stieg damit von 44 9 Prozent 2016 auf 48 6 Prozent Stadtverordnetenversammlung Kommunalwahlen 2021Stimmenanteil in Wahlbeteiligung 48 3 302010026 820 516 97 77 35 65 54 53 31 8 GruneCDUSPDLinkeGiggFDPAfDFWPARTEIVoltGewinne und Verlusteim Vergleich zu 2016 p 12 10 8 6 4 2 0 2 4 6 8 10 12 12 0 1 5 11 1 0 6 7 3 0 4 7 4 0 2 3 3 1 8GruneCDUSPDLinkeGiggFDPAfDFWPARTEIVoltVorlage Wahldiagramm Wartung Altes Ergebnis nicht 100 Sitzverteilung Insgesamt 59 Sitze Linke 5 PARTEI 2 SPD 10 Grune 16 Volt 1 Gigg 4 FW 3 FDP 3 CDU 12 AfD 3Parteien und Wahlergemeinschaften 2021 2016 2011 2006 2001 1997Anteil a Sitze Anteil a Sitze Anteil a Sitze Anteil a Sitze Anteil a Sitze Anteil a SitzeGrune Bundnis 90 Die Grunen 26 8 16 14 8 9 20 7 12 12 8 8 9 7 6 12 5 8CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 20 5 12 22 0 13 26 5 16 36 0 21 38 6 23 33 8 21SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 16 9 10 28 0 16 33 6 20 33 2 20 33 4 20 34 8 22Linke Giessener Linke zuvor Linkes Bundnis 7 7 5 8 3 5 2 3 1 Gigg Giessen gemeinsam gestalten 7 3 4 FDP Freie Demokratische Partei 5 6 3 5 2 3 3 6 2 5 7 3 5 5 3 3 3 AfD Alternative fur Deutschland 5 5 3 12 9 8 FW Freie Wahler Giessen b 4 5 3 4 5 3 4 6 3 3 8 2 7 4 4 7 6 5PARTEI Die PARTEI 3 3 2 Volt Volt Deutschland 1 8 1 Piraten Piratenpartei Deutschland 2 2 1 2 8 2 BLG Burgerliste Giessen 2 2 1 1 9 1 2 4 1 1 1 1 Linke Die Linke c 4 0 2 5 9 4 3 8 2 1 7 Sonstige d 0 1 0 5 6 3 3Gesamt 100 0 59 100 0 59 100 0 59 100 0 59 100 0 59 100 0 59Ungultige Stimmen in 2 7 3 2 4 3 2 9 3 7 1 7 Wahlbeteiligung in 48 3 44 9 42 3 37 9 47 2 61 6a prozentualer Anteil an den abgegebenen gultigen Stimmen b bis 2001 angetreten als Freie Wahlergemeinschaft FWG c bis 2001 angetreten als Partei des Demokratischen Sozialismus PDS d 2006 ABG mit 0 1 2001 Gate5 mit 0 5 1997 DKP mit 0 4 1997 REP mit 5 9 und 3 Sitzen Nach der Kommunalwahl am 27 Marz 2011 loste eine rot grune Koalition die bis dahin regierende Jamaika Koalition aus CDU Grunen und FDP ab Seit der Oberburgermeisterwahl am 7 Juni 2009 hatte mit Dietlind Grabe Bolz eine SPD Oberburgermeisterin einer von der Jamaika Koalition dominierten Stadtverordnetenversammlung gegenubergestanden Die Jamaika Koalition hatte sich dabei im Vorfeld der Kommunalwahlen 2006 bereits angedeutet da der stadtische Haushalt erst in einer zweiten Sitzung im Februar 2006 mit Hilfe einiger Stimmen aus den Reihen der damals noch oppositionellen Grunen verabschiedet worden war In der Sitzung vom 8 Dezember 2005 hatte der Haushaltsplan des Magistrats die Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung zunachst nicht erhalten da der Stadtverordnete der Freien Wahler Bernhard Hasenkrug kurz zuvor zur Burgerliste Giessen BLG gewechselt war wodurch die damals amtierende burgerliche Koalition aus CDU FDP und FW ihre Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung verloren hatte Die in Giessen erfolgreich bei der Kommunalwahl 2006 angetretene Liste der Linkspartei PDS stellte de facto eine Wahlergemeinschaft von Linkspartei PDS WASG DKP linksorientierten Parteilosen und Mitgliedern der Hochschulfraktion Demokratische Linke an der Justus Liebig Universitat Giessen dar Zum ersten Mal seit 1956 sass mit Michael Beltz DKP wieder ein Mitglied einer kommunistischen Partei in der Giessener Stadtverordnetenversammlung Bis zu ihrem Verbot 1956 war die KPD im Parlament vertreten Oberburgermeister und Magistrat Frank Tilo Becher amtierender Oberburgermeister von Giessen Nach der hessischen Kommunalverfassung wird in den Sonderstatusstadten der Oberburgermeister fur eine sechsjahrige Amtszeit gewahlt seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl und ist Vorsitzender des Magistrats dem in der Stadt Giessen neben dem Oberburgermeister als weitere hauptamtliche Mitglieder ein Burgermeister als sein Vertreter und zwei Stadtrate angehoren sowie als ehrenamtliche Mitglieder zwolf weitere Stadtrate Oberburgermeister ist seit dem 13 Dezember 2021 Frank Tilo Becher SPD der dafur sein Direktmandat als Mitglied des Hessischen Landtags aufgab Er wurde als Nachfolger von Dietlind Grabe Bolz SPD die nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte am 24 Oktober 2021 in einer Stichwahl bei 37 66 Prozent Wahlbeteiligung mit 55 74 Prozent der Stimmen gewahlt Sein Kontrahent Alexander Wright Fraktionsvorsitzender der Grunen im Stadtparlament der im ersten Wahlgang noch mit rund 150 Stimmen in Fuhrung gelegen hatte kandidierte anschliessend erfolgreich auf die vakante Stelle des hauptamtlichen Burgermeisters die er am 1 Marz 2022 antrat Amtszeiten der Oberburgermeister seit 2021 Frank Tilo Becher SPD 2009 2021 Dietlind Grabe Bolz SPD 2003 2009 Heinz Peter Haumann CDU 1985 2003 Manfred Mutz SPD 1979 1985 Hans Gornert CDU Nach Auflosung der Stadt Lahn und Neubildung der Stadt Giessen am 1 August 1979 wurde Hans Gornert CDU letzter Oberburgermeister der Stadt Lahn als staatsbeauftragter Oberburgermeister bestellt und in der am 7 Oktober 1979 neu gewahlten Stadtverordnetenversammlung von der Mehrheitsfraktion der CDU zum Oberburgermeister der Stadt Giessen gewahlt Seine Amtszeit begann am 13 Dezember 1979 nachdem er von dem Stadtverordnetenvorsteher in offentlicher Sitzung in sein Amt eingefuhrt und durch Handschlag auf die gewissenhafte Erfullung seiner Aufgaben verpflichtet worden war mit der Aushandigung der Ernennungsurkunde Dieser Kalendertag ist seitdem alle sechs Jahre der Termin fur den Beginn einer neuen Amtsperiode gewesen da bislang kein Amtsinhaber vorzeitig aus dem Amt geschieden ist Vor der Grundung der Stadt Lahn amtierten als Oberburgermeister der kreisfreien Stadt Giessen 1963 1977 Bernd Schneider SPD 1957 1963 Albert Osswald a SPD 1954 1957 Hugo Lotz CDU 1948 1954 Otto Heinz Engler FDP 1946 1948 Albin Mann SPD 1945 1946 Karl Donges 1942 1943 Heinrich Vogt NSDAP 1934 1942 Heinrich Ritter NSDAP 1914 1934 Karl Keller 1902 1914 Anton Mecum 1890 1901 Feodor von Gnauth 1875 1889 August Bramma Von 1969 bis 1976 Ministerprasident des Landes Hessen Quelle fur die Auflistung Magistrat Der Magistrat ist als Kollegialorgan die Verwaltungsbehorde der Stadt Er besteht aus dem Oberburgermeister als Vorsitzenden dem Burgermeister und den Stadtraten In der Praxis besteht die weit uberwiegende Mehrheit des Magistrats aus ehrenamtlichen Mitgliedern Die Zahl der hauptamtlichen Beigeordneten Stadtrate und der Burgermeister darf die der ehrenamtlichen jedenfalls nicht ubersteigen Der Magistrat besorgt die laufende Verwaltung und wird von den Bediensteten der Stadt unterstutzt Diese stellt er ein befordert und entlasst sie Er trifft die Entscheidungen zu laufenden Verwaltungsangelegenheiten bereitet gemeinsam mit der Verwaltung die Beschlusse der Stadtverordnetenversammlung vor und fuhrt diese aus Er wirkt mit bei der Ausfuhrung der Gesetze und Verordnungen innerhalb der Stadt bei der Verwaltung des Vermogens bei der Erstellung des Haushaltsplanes sowie bei der Uberwachung des Kassen und Rechnungswesens Auch die Wahrung der Burgerinteressen ist seine Aufgabe Er vertritt die Gemeinde nach aussen fuhrt den Schriftwechsel und vollzieht die Gemeindeurkunden Er tagt unter Vorsitz des Oberburgermeisters in nicht offentlichen Sitzungen An den Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung nimmt der Magistrat ohne Stimmrecht teil Die ehrenamtlichen Stadtrate werden von der Stadtverordnetenversammlung in oder bald nach der konstituierenden Sitzung fur die funfjahrige Wahlperiode bis zur nachsten Kommunalwahl in den Magistrat gewahlt Fur die Dauer ihrer Wahlzeit werden sie zu Ehrenbeamten ernannt und konnen zwar zurucktreten aber im Gegensatz zu hauptamtlichen Magistratsmitgliedern nicht abgewahlt werden Die Starke der in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Fraktionen spiegelt sich grundsatzlich in der Zusammensetzung des ehrenamtlichen Magistrats wider Ihre Wahlzeit endet erst mit der Wahl eines neuen Magistrats nach der nachsten Kommunalwahl Der hauptamtliche Burgermeister und die hauptamtlichen Stadtrate werden von der Stadtverordnetenversammlung auf die Dauer von sechs Jahren als Wahlbeamte gewahlt Nach dem Geschaftsverteilungsplan des Oberburgermeisters sind die vier hauptamtlichen Magistratsmitglieder als Dezernenten jeweils fur einen Teil der Amter und Fachbereiche der Stadtverwaltung zustandig Neben Oberburgermeister Frank Tilo Becher SPD handelt es sich um Burgermeister Alexander Wright Grune sowie die Stadtratinnen Astrid Eibelshauser SPD und Gerda Weigel Greilich Grune Daruber hinaus hat auch ein ehrenamtlicher Stadtrat ein kleiner zugeschnittenes Dezernat ubernommen Wappen und Flagge Flagge der Stadt GiessenWappen von Giessen Blasonierung In Silber ein schwarz geflugelter blaubewehrter und blaugezungter roter Lowe Wappenbegrundung Das alteste Siegel der Stadt stammt aus dem Jahr 1248 und zeigt den Pfalzgrafen Wilhelm von Tubingen als Ritter zu Pferd mit einem Wappenschild und dreilanziger Kirchenfahne Nach dem Verkauf der Giessener Herrschaft an die Landgrafen von Hessen zeigt das nachste Siegel von 1264 den Landgrafen von Hessen als Ritter zu Pferd mit Fahne und Lowenschild Im 14 Jahrhundert erschien auf dem Siegel das hessische Wappen getragen von zwei Drachen oder zwei Asten Spatere Siegel zeigen den hessischen Lowen herausschreitend aus dem geflugelten gotischen Buchstaben G unter einer dreizackigen Krone Folgend gingen die Flugel auf den Lowen uber dieser erschien erstmals 1605 in den Werken von Siebmacher Um 1900 verschwanden dann das G und die Krone Das Wappen wurde der Stadt am 29 April 1916 von Grossherzog Ernst Ludwig verliehen Die rot weisse Flagge wurde am 19 September 1980 genehmigt Stadtepartnerschaften und freundschaften Stadtepartnerschaften bestehen mit Winchester Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Konigreich Godollo Ungarn Ungarn Netanja Israel Israel Ferrara Italien Italien Hradec Kralove Tschechien Tschechien San Juan del Sur Nicaragua Nicaragua Wenzhou China Volksrepublik Volksrepublik China Zu Wenzhou in der Provinz Zhejiang bestand seit 2004 eine Freundschaft Der Titel Friendship City wurde gefuhrt und 2011 in eine offizielle Stadtepartnerschaft umgewandelt Mit der Stadt und dem Kreis Mohrungen besteht seit 1954 eine Patenschaft Seit 2001 tragt zudem ein Airbus A340 300 der Lufthansa mit der Kennzeichnung D AIFD den Namen Giessen Ferner wurde der ICE 1 mit der Nummer 401 001 Triebzug 101 auf Giessen getauft Burgerinformationssystem Die Stadt Giessen betreibt ein Burgerinformationssystem mit Hilfe dessen sich Burger uber die politischen Gremien informieren konnen Hier werden die nachsten Sitzungen mit ihrer Tagesordnung angekundigt des Weiteren konnen Informationen Name Parteizugehorigkeit Funktion und Kontakt zu den Kommunalpolitikern eingesehen werden Kultur und SehenswurdigkeitenTheater Stadttheater Das Stadttheater Giessen wurde vom Jugendstil beeinflusst vom Buro Fellner amp Helmer grundrissgleich mit jenen in Klagenfurt und Gablonz geplant und durch den Architekten Hans Meyer 1867 1949 ausgefuhrt Es bietet als Drei Sparten Haus mit eigenem Ensemble und Gastspielen 600 Zuschauern horern Platz bei Theater Oper Operette Musical Tanz und Konzertauffuhrungen Als neue Nebenspielstatte des Stadttheaters wurde zur Spielzeit 2014 2015 in direkter Nachbarschaft das kleine Theater am grossen Theater taT eroffnet Mit dem Antritt von Simone Sterr als neue Intendantin im September 2022 wurde es in kleines Haus umbenannt Es wird vor allem fur kammertheatralische Arbeiten sowie Kinder und Jugendtheater genutzt Das ausschliesslich englischsprachige Keller Theatre wurde im Jahr 1958 von der Unterhaltungsabteilung der in Giessen stationierten amerikanischen Streitkraften gegrundet und anfanglich auch betrieben Seit dem Abzug der amerikanischen Streitkrafte im Jahr 2007 wird das Theater durch einen Forderverein betrieben und ist damit das alteste englischsprachige deutsche Theater Giessener Konzertverein Der Giessener Konzertverein gehort zu den traditionsreichsten Vereinen Giessens Er geht auf die bereits 1792 gegrundete Musikalische Gesellschaft zuruck Damit ist er einer der altesten burgerlichen Konzertvereine in Deutschland uberhaupt Bedeutende Komponisten wie Carl Maria von Weber und beruhmte Solisten gaben ihre Konzerte in Giessen in Zusammenarbeit mit der Musikalischen Gesellschaft die 1863 den bis heute geltenden Namen Giessener Konzertverein erhielt 1935 wurde die enge Zusammenarbeit zwischen dem Stadttheater Giessen und dem Konzertverein etabliert Jahrlich werden gemeinsam zwei grosse Oratorienkonzerte im Stadttheater aufgefuhrt Chorleiter des Konzertvereins ist der jeweilige Chordirektor des Stadttheaters Weitere Kunst und Kulturangebote In der Kunsthalle Giessen im Stadthaus am Berliner Platz werden Arbeiten regionaler und uberregionaler Kunstler in regelmassig wechselnden Ausstellungen gezeigt Der zeitgenossischen Kunst widmet sich seit 1998 der Neue Kunstverein Giessen der seit 2003 in einem ehemaligen Kiosk an der Licher Gabel sein Domizil gefunden hat Das KiZ Kultur im Zentrum befindet sich im gleichen Gebaudekomplex wie die Kongresshalle In ihm werden regelmassig wechselnde Ausstellungen regionaler Kunstlergruppen gezeigt Streetart von DOMEDas Streetart Kollektiv 3Steps gestaltet auch mit Unterstutzung internationaler Kunstler seit Anfang der 2000er Jahre Fassaden im gesamten Stadtbereich Der gemischte A Cappella Chor Cantamus Giessen besteht seit 2009 Seit 2011 findet das Eritrea Festival statt Die Kulturkirche St Thomas Morus etabliert sich seit 2013 mit einem spartenubergreifenden Kulturangebot Seit 2017 findet die Giennale als Biennale statt Die Kunst und Kulturveranstaltung wird an unterschiedlichen Orten in Stadt und Landkreis ausgetragen Zum Programm gehoren Ausstellungen Performances Installationen Lesungen Konzerte und Workshops Die Stadt unterstutzt die Musikerszene auch aufgrund der Kulturinitiative Giessen KiG die in der ehemaligen Steuben Kaserne rund einhundert Raume fur heimische Bands zur Verfugung stellt Uberregional bekannte Bands sind Juli Boxhamsters OK Kid Pestpocken April Art Marspol und Lebendig Museen und Ausstellungsorte Schriftzug des Liebig MuseumsNaturwissenschaften und Mathematik Das Liebig Laboratorium in der Liebig Strasse ist die originale Wirkungsstatte von Justus Liebigs und beherbergt seit 1920 das Liebig Museum Das von Albrecht Beutelspacher gegrundete Mathematikum im benachbarten ehemaligen Hauptzollamt bietet als Science Center dem Besucher die Moglichkeit sich spielerisch mit der Mathematik zu beschaftigen Es diente als Vorbild fur weitere Museen dieser Art in Deutschland Geschichte Das stadtische Museum in der Innenstadt ist das Oberhessische Museum mit den drei Abteilungen im Alten Schloss dem Wallenfels schen Haus und dem Leib schen Haus Das Wallenfels sche Haus und das Leib sche Haus sind die beiden altesten noch erhaltenen Hauser in Giessen und befinden sich direkt am Kirchplatz Hier findet man eine umfassende Sammlung der Vor und Fruhgeschichte Archaologie und Volkerkunst im Giessener Raum sowie eine grosse Ausstellung zur Stadtgeschichte Im Alten Schloss am Brandplatz befindet sich eine Sammlung von Kunstwerken heimischer Kunstler aus dem 19 und 20 Jahrhundert In der Vitos Klinik fur Psychiatrie und Psychotherapie gibt es seit 1998 die Ausstellung Vom Wert des Menschen die die Geschichte dieser Klinik dokumentiert Sie informiert uberwiegend uber die Zeit nach 1933 und thematisiert auch die Verbrechen der Nationalsozialisten Weitere Museen und Ausstellungsorte Das Giesskannenmuseum ist in seiner Art einmalig in Deutschland und wurde anlasslich der Landesgartenschau 2014 in Giessen gegrundet Es befindet sich inzwischen in direkter Nachbarschaft zum Botanischen Garten Sein Sammlungsbestand besteht grosstenteils aus Schenkungen Das private Buchdruckmuseum Setzkasten in Giessen Wieseck zeigt Ausstellungsstucke aus der Geschichte des Druckerei und Buchdruckwesens Im Ausstellungsraum der Universitatsbibliothek der Justus Liebig Universitat sind regelmassig Ausstellungen zu sehen Viele dieser Ausstellungen werden im Rahmen von Lehrveranstaltungen konzipiert und organisiert Im Foyer des Rathauses am Berliner Platz werden regelmassig Ausstellungen gezeigt Manische Sprache Eine weitere Besonderheit in Giessen ist die heute nur mehr in Relikten vorhandene manische Sprache Gesprochen wurde Manisch in Giessen auf der Gummiinsel einer kleinen Backsteinhaussiedlung die als Arbeitersiedlung einer Gummifabrik errichtet wurde daher der Name in der Weststadt Giessens die um die Jahrhundertwende angelegt und gebaut wurde und in anderen randstandigen Wohnquartieren wie dem Eulenkopf dem Heyerweg und der Margaretenhutte aber auch im benachbarten Wetzlarer oder im wittgensteinischen Berleburg Bauwerke Siehe auch Liste der Kulturdenkmaler in Giessen Kirchenplatz mit Turm der ehemaligen Stadtkirche Aufgrund der verheerenden Zerstorungen durch die Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs und die Stadtplanung der Nachkriegszeit gibt es im eigentlichen Zentrum kaum noch Bauwerke der vorindustriellen Epoche In den Stadtvierteln ausserhalb der Wallanlagen finden sich jedoch zahlreiche teilweise recht sehenswerte architektonische Zeugnisse aus den beiden grossen Wachstumsphasen der Stadt der Grunderzeit und den 1950er Jahren sowie auch einige Viertel die im Stil der spaten 1920er Jahre errichtet wurden Wartwegviertel hinterer Asterweg Altes SchlossNeues Schloss Sehenswurdig sind einige wiederaufgebaute Fachwerkhauser Gasthaus Zum Lowen im Neuenweg in dem Goethe einmal ubernachtete und ofter dinierte das Alte Schloss und das Neue Schloss der Landgrafen von Hessen am Brandplatz sowie das Burgmannenhaus am Kirchplatz Fassade des Zeughauses Das Hauptgebaude der Justus Liebig Universitat Giessen in Giessen gehort ebenfalls zu den Sehenswurdigkeiten Es liegt im Stadtkern und an der Giessener Feiermeile der Ludwigstrasse In diesem Zusammenhang ist auch das Zeughaus zu nennen das von der Universitat genutzt wird Die klassizistische Stadtkirche wurde bei den Luftangriffen 1944 zerstort nur der gotische Westturm wurde restauriert und dient als Mahnmal gegen den Krieg Auf der gegenuberliegenden Seite der Georg Schlosser Strasse entstand 1949 die Pankratiuskapelle eine Notkirche nach Planen des Kirchenarchitekten Otto Bartning Dabei wurden fur Fundamentierung und Wande Trummer der zerstorten Stadtkirche verwendet Nicht weit entfernt vom Stadttheater steht die Johanneskirche die als grosste evangelische Kirche Giessens in den Jahren 1891 bis 1893 nach Planen des Berliner Architekten Hans Grisebach errichtet wurde Der Turm der neo romanischen Kirche uberragt die umliegenden Gebaude mit einer Hohe von 75 Metern Studenten Doppelgrabstein auf dem Alten Friedhof Der Alte Friedhof befindet sich am Nahrungsberg Er wurde 1530 wahrend der Erweiterung der Stadt ausserhalb des Festungswalls angelegt Auf dem Friedhof befindet sich unter anderem das Grab von Wilhelm Conrad Rontgen der hier auf seinen Wunsch hin beerdigt wurde Sehenswert sind auch die zwischen 1623 und 1625 unter Aufsicht von Johann Ebel zum Hirsch erbaute und 1869 von Hugo von Ritgen restaurierte Friedhofskapelle sowie die Grabsteine mit lateinischen Inschriften die um die Kapelle herum versammelt sind und ebenfalls aus der Zeit um 1530 oder fruher stammen Die Synagoge der judischen Gemeinde ist ein Fachwerkgebaude mit wechselhafter Geschichte Ursprunglich stand das 1835 erbaute Gebaude in Wohra und diente als Wirtschaftsgebaude Von 1867 bis 1940 diente es als Synagoge in Wohra 1940 musste die dortige judische Gemeinde das Gebaude zwangsverkaufen 1990 erwarb die judische Gemeinde Giessen das Gebaude und versetzte es 1992 in den Mittelpunkt des neuen judischen Gemeindezentrums Die Synagoge fasst 35 Manner und 25 Frauen Mit dem Bau der Fischtreppe am Wehr nahe der denkmalgeschutzten wurde 2007 das Hessische Gewasser Informationszentrum Lahnfenster vom Regierungsprasidium Giessen eingerichtet 2014 wurde es anlasslich der Landesgartenschau nach einer Erweiterung wiedereroffnet Stadtentwicklung und BaudenkmalerInnenstadt und Bahnhof Fussgangeruberfuhrung von 1968 am SelterstorGiessener Bahnhof Uberregional bekannt und ein Wahrzeichen der Stadt ist die wuchtige Fussgangeruberfuhrung am Selterstor die wegen ihres Erscheinungsbildes den Spitznamen Elefantenklo tragt Das Empfangsgebaude des Bahnhofs sudlich der Innenstadt wurde 1904 bis 1906 von Ludwig Hofmann mit Anklangen an den Darmstadter Jugendstil errichtet dabei wurden Teile des Vorgangerbaus der Main Weser Bahn von 1854 beibehalten Abgerissenes altes Rathaus Im Nordwesten der Stadt in der Nahe des evangelischen Krankenhauses befindet sich ein Bismarckturm Die 1884 bis 1885 erbaute Villa Leutert befindet sich in der Ostanlage und ist heute unter anderem Sitz des Standesamts Berliner Platz In den letzten Jahren fanden am und um den Berliner Platz umfangreiche Baumassnahmen statt Das Rathaus aus den 1950er Jahren wurde durch einen Neubau ersetzt und mit innenliegender Stadtbibliothek ausgestattet Militarstandort Giessen war nach dem Ersten Weltkrieg und den Bestimmungen des Versailler Vertrages von 1919 als Militarstandort interessant weil es knapp ausserhalb der entmilitarisierten Zone lag In den 1930er und 1940er Jahren wurden bei der Aufrustung rund 467 Hektar stadtisches Gelande an Heer und Luftwaffe gegen einen geringen Preis abgegeben Es entstanden weitere Kasernen Artilleriekaserne Bleidorn Kaserne spater Pendleton Barracks und Waldkaserne Verdun Kaserne spater Rivers Barracks an der Licher Strasse Ein Standortubungsplatz wurde zwischen der ehemaligen Steuben Kaserne und der Hohen Warte eingerichtet Zu den weiteren Kasernen zahlten Zeughauskaserne und Neue Kaserne Berg Kaserne 1936 bis 1939 entstand ein Lazarett an der Ecke Schubertstrasse Karl Franz Strasse Es blieb im Zweiten Weltkrieg unzerstort und wurde wie die Giessener Kasernen nach 1945 zunachst von der US Armee ab 1951 von den franzosischen Streitkraften genutzt 1957 wurde es zuruckgegeben und als Bundeswehrlazarett in Dienst gestellt spater umbenannt in Bundeswehrkrankenhaus Giessen 1997 wurde es geschlossen das Gebaude wird nach einer Konversion inzwischen unter anderem durch das Finanzamt genutzt Auf dem Gelande der Verdun Kaserne 1950 1993 Rivers Barracks des US Militars an der Licher Strasse unterhielt die Wehrmacht den Nachrichtenbunker Gisela der unter anderem zur Koordination des Angriffs auf Frankreich 1940 genutzt wurde Noch immer sind weite Teile der Anlage vorhanden Die US amerikanischen Streitkrafte gaben diesen Standort 1993 auf Die Konversion der freigewordenen militarischen Flachen war Aufgabe der Stadtentwicklung und planung Entstanden ist hier unter anderem die Auto Meile zahlreiche Autohandler haben hier ihre Niederlassungen eingerichtet In den Kasernengebauden um den Riversplatz wurden ab 1999 Asylbewerber untergebracht und 2007 begann der Umbau zu einem Behordenzentrum hier hat sich die Kreisverwaltung des Landkreises Giessen angesiedelt Giessen wurde in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg Standort fur Truppen der US Army Ihr unterstand unter anderem die Steuben Kaserne Das US Depot Giessen und der Standort des Army amp Air Force Exchange Service AAFES hatten eine wichtige Versorgungsfunktion fur die US Army in Europa Zu den betreuten Liegenschaften zahlte im Kalten Krieg das Sondermunitionslager Giessen und das Sondermunitionslager Alten Buseck mit Nuklearsprengkopfen und die Patriot Stellung Hohe Warte Auf der Hohen Warte haben die Amerikaner heute noch einen Truppenubungsplatz Die Genehmigung wurde 2000 erteilt obwohl es sich mittlerweile um ein Naturschutzgebiet handelt Nach dem Ende des Kalten Krieges reduzierte sich die Zahl der Amerikaner stufenweise und der endgultige Abzug fand mit der Schliessung des Depots im September 2007 seinen Abschluss Das US Depot war uber Jahrzehnte ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und beschaftigte wahrend seiner Hochzeit bis zu 3 500 nicht amerikanische Arbeitskrafte Inzwischen wurde das 720 000 m grosse Grundstuck mit dem restaurierten Flughafen Giessen als Mittelpunkt als Gewerbegebiet Alter Flughafen durch ein Unternehmen revitalisiert Das Projekt wurde 2021 in der Kategorie bestes Gewerbe und Industrieprojekt mit dem Brownfield24 Award ausgezeichnet und gilt als Beispiel fur erfolgreiche Konversion Schiffenberg Kloster Schiffenberg Ein beliebtes Ausflugsziel ist der rund funf Kilometer entfernte Giessener Schiffenberg 281 m Er wurde 1972 vom Land fur die Stadt erworben In den Gebauden einer ehemaligen Klosteranlage Augustiner Chorherrenstift wird heute ein Ausflugslokal bewirtschaftet Hauptartikel Kloster Schiffenberg Die romanische Substanz der doppelchorigen Pfeilerbasilika mit Querhaus und achtseitigem Vierungsturm ruhrt zum Teil noch aus dem zweiten Viertel des 12 Jahrhunderts her Die westliche mit Lisenen gegliederte Apsis und zwei begleitende Rundturme fast komplett zerstort wurden im Verlauf des 12 Jahrhunderts angebaut Das sudliche Seitenschiff ist nicht erhalten Der Bau verzichtet fast ganzlich auf Bauschmuck 1323 wurde die Anlage vom Deutschen Orden ubernommen der unter anderem an der Sudseite die ehemalige Komturei und an der Westseite das Gebaude der ehemaligen Propstei errichtete 1809 wurde der Orden aufgehoben Von der Ausstattung ist unter anderem ein fruhgotischer Taufstein 13 Jahrhundert aus Basalt im Chorraum erhalten Die Schiffenberg Madonna eine thronende Muttergottesstatue aus der Zeit um 1320 befindet sich in den Sammlungen des Hessischen Landesmuseums Darmstadt Im Rahmen der seit 1975 auf dem Schiffenberg stattfindenden Veranstaltungsreihe Musikalischer Sommer finden in den Sommermonaten zahlreiche Konzerte unter freiem Himmel statt Von Volksmusik und Bands die in regionaler Mundart spielen uber Jazz Pop Schlager bis hin zu Chorkonzerten und Theaterauffuhrungen finden Kulturfreunde hier ein breit gefachertes Angebot Auch jenseits der Stadtgrenzen bekannte Kunstler gaben hier schon Gastspiele so zum Beispiel 2002 die Kolner Band BAP Rose Nabinger 2003 Gotz Alsmann sowie 2007 Juli Luftschutzturme Luftschutzturm in der Grunberger Strasse 17 Marz 2006 Luftschutzturm in der Grunberger Strasse 12 April 2009 Unterer Hardthof In Giessen und Umgebung sind insgesamt acht Luftschutzturme der Bauart Winkel erhalten die nach ihrem Erscheinungsbild auch als Betonzigarre oder Zuckerhut bezeichnet werden Damit hat Giessen die hochste Dichte von Luftschutzturmen dieser Bauart Zwei der Luftschutzturme befinden sich in den ehemaligen Pendleton Barracks der US Army vormals Bleidorn Kaserne an der Hannah Arendt Strasse die 1996 in ein Wohngebiet umgewandelt wurde Zwei weitere sind in den ehemaligen Rivers Barracks vormals Verdun Kaserne die mittlerweile das administrative Zentrum des Landkreises Giessen beheimatet zu finden Die Standortangaben der anderen Turme finden sich in der Liste der Hochbunker der Bauart Winkel Badenburg Badenburg Die Ruine der Badenburg im Nordwesten des Stadtgebiets liegt in der Siedlung In der Hunsbach nahe der Nachbarstadt Lollar Sie wurde 1358 nach einem Lehen des hessischen Landgrafen Heinrich II von der Vasallenfamilie von Weitolshausen erbaut und diente als Wohnstatte bis sie im Dreissigjahrigen Krieg zerstort wurde Auch Georg Buchner weilte auf der Badenburg und verfasste dort seinen Hessischen Landboten Mittlerweile befindet sich in ihren Ruinen eine Gaststatte Unterer Hardthof Von 1890 bis 1924 war die Brauerei Textor ab 1892 als Brauerei Bichler mit ihren grosszugigen Anlagen ein Freizeittreffpunkt der Giessener Burger und auch der Besucher aus der Umgebung Textor war ehemals eine der grossen Brauereien Hessens Eine ausgedehnte Terrasse eine grosse Radrennbahn mit Tribune ein Kinderspielplatz mit vielen Turn und Spielgeraten und Tennisplatze boten vielerlei attraktive Moglichkeiten der Freizeitgestaltung Auf der Radrennbahn wurden internationale Rennen gefahren Nach dem Tod Textors baute Georg Bichler die Brauerei aus Unter seiner Regie entstanden die bis heute signifikanten Bauten wie die Malzerei die Aufbauten auf den Eiskellern und das turmartige Sudhaus die noch heute das Bild des Unteren Hardthofs pragen 1924 ubernahm die Stadt Giessen die Anlage und verpachtete sie an die Universitat als Versuchsgut und im folgenden halben Jahrhundert verfielen die nur teilgenutzten Gebaude allmahlich bis Anfang der 70er Jahre im Zuge der Planung des neuen Krankenhauses auf der Hardthohe ein Abbruch der ehemaligen Brauereigebaude erwogen wurde Eine 1976 entstandene Interessengemeinschaft Unterer Hardthof ein Zusammenschluss von Kunstlern und Kulturschaffenden konnte den Komplex von der Stadt ubernehmen und fur ihre Zwecke auszubauen Schliesslich wurde das komplette Ensemble als Kulturdenkmal eingestuft Besonders eindrucksvoll sind die auch auf grossere Entfernung sichtbaren zweifarbigen stark gegliederten Klinkerfassaden die Rundbogen und Zinnenmotive aber auch die unterirdischen Brauereianlagen die Kopfsteinpflasterung und der alte Baumbestand Parks Eingang zum Hortus medicusSchwanenteichDer zur Universitat gehorige Botanische Garten von 1609 ist der alteste universitare Pflanzengarten in Deutschland der sich noch am ursprunglichen Ort befindet Zwei Jahre nach der Universitatsgrundung wurde er von dem Botaniker und Mediziner Ludwig Jungermann 1572 1653 als Hortus medicus angelegt An der Ruckseite des Botanischen Gartens befindet sich der Park an der Er besteht als stadtische Zieranlage mit kleinem Teich und Fontane die gegen Ende des 19 Jahrhunderts entstand und von einem Graben begrenzt war Der Theaterpark des Stadttheaters Giessen ist zwischen Sudanlage und Johannesstrasse in der Nahe des Berliner Platzes gelegen In ihm befinden sich eine Skulpturensammlung des Giessener Bildhauersymposiums und das Rontgendenkmal Die Anlage um das Theater ladt neben Veranstaltungen im Sommer zum Verweilen und Aufenthalt ein Der Kunstweg Giessen der durch die Universitatsabschnitte des Philosophikums I und II verlauft verbindet uber den parkahnlichen Grunstreifen entlang des Alten Friedhofs an der Licher Strasse die Innenstadt An der Einmundung des Nahrungsbergs befindet sich der Auch das teilweise noch sumpfige Naherholungsgebiet zwischen Wieseck und dem Philosophenwald der Schwanenteich Giessen ist eine Erwahnung wert Er besteht aus mehreren Abschnitten und ist ringsum von Gehwegen einer Laubbaumallee und der grunen Natur umgeben Das Gebiet ist der Auslaufer des Saums entlang der Wieseck die Wieseckaue die Giessen von Norden aus ungefahr auf Hohe der THM am Innenstadtrand erreicht und von dort als eingewachsener Kanal die Grunderzeitquartiere um das alte Stadtzentrum umfliesst Ein beliebter Platz zum Sonnen ist er mit seiner direkten Nahe zum Schwimmbad Ringallee einem ebenso haufig genutzten Freizeitziel Giessens Giessen richtete 2014 die 5 Hessische Landesgartenschau unter dem Motto Auf zu neuen Ufern aus Im Zuge der Landesgartenschau entstanden an der Lahn die Muhlengarten und das Gebiet um den Schwanenteich wurde im Anschluss an sie zum Stadtpark Wieseckaue Hauptartikel Landesgartenschau Giessen 2014Sport Giessen verfugt uber eine Reihe bekannter Sportvereine Hier ist die lange in der Herren Basketball Bundesliga spielende Mannschaft zu Hause sie spielte unter den Namen MTV 1846 Giessen jetzt Jobstairs Giessen 46ers Sie hat bislang sowohl funf deutsche Meisterschaften 1965 1967 1968 1975 1978 als auch drei deutsche Pokalsiege 1969 1973 1979 erringen konnen Die Mannschaft spielte zwischen 2014 und 2016 in der 2 Basketball Bundesliga wo sie nach dem Abstieg aus der Basketball Bundesliga 2022 wieder spielt Die zweite Mannschaft spielt als Depant Giessen46ers Rackelos in der ProB Zudem gehort der MTV 1846 Giessen zu den altesten noch existierenden Sportvereinen Deutschlands In der Vergangenheit gelangten die Bundesliga Volleyballer des USC Giessen Deutscher Meister 1982 1983 1984 Deutscher Pokalsieger 1984 die Handballfrauen des TV Lutzellinden oder auch die Tischtennis Spieler des Giessener SV GSV zu uberregionalen Titelehren Die Handballerinnen des TV Lutzellinden eine der erfolgreichsten deutschen Mannschaften der 1990er Jahre erhielten 2004 keine Lizenz mehr fur die Handball Bundesliga und wurden 2005 endgultig vom Spielbetrieb abgemeldet Im Tischtennis spielte in den 1970er Jahren die Damenmannschaft des Giessener SV in der Bundesliga Bekannte Spielerinnen waren Christa Federhardt Ruhl Britta Heilmann Heidrun Rohmig Flick Barbel Zips Gerlinde Glatzer Gertrud Potocnik Gisela Jakob Karen Senior Ulla Licher Heike Kohl Miriam Jupa Angelika Schreiber und Evelin Ogroske 1982 loste sich diese Mannschaft auf Der Rudersport ist mit drei Vereinen WSV Hellas Giessen Giessener Ruderclub Hassia 1906 Giessener Rudergesellschaft vertreten Der erfolgreichste und zugleich alteste unter ihnen ist die Giessener Rudergesellschaft 1877 1954 grundeten die drei Vereine den Regatta Verein Giessen der als Ausrichter bzw Veranstalter der mittlerweile grossten Ruderregatta Deutschlands fungiert der Internationalen Giessener Pfingstregatta Auf der Regattastrecke an der Lahn gingen in den letzten Jahren jeweils mehr als 2000 Ruderinnen und Ruderer aus ganz Deutschland und dem europaischen Ausland an den Start Die Giessener Pfingstregatta ist zudem eine der altesten Regatten in Deutschland die erste Ruderregatta fand bereits 1882 in Giessen statt Seit 2012 stellen der Giessener Ruderclub Hassia und die Giessener Rudergesellschaft gemeinsam den Giessen Achter der in der Ruder Bundesliga startet Im Behindertensport ist der VRGB Giessen 1953 erfolgreicher Vertreter der Stadt Giessen Die Frauenmannschaft im Bosseln Reha Sport errang 2014 den Titel des Hessenmeisters 2021 bewarb sich die Stadt als Host Town fur die Gestaltung eines viertagigen Programms fur eine internationale Delegation der Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin 2022 wurde sie als Gastgeberin fur Special Olympics Elfenbeinkuste ausgewahlt Damit wurde sie Teil des grossten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns Ausserdem gibt es in Giessen Deutschlands alteste Tanzschule die Tanzschule Baulke gegrundet 1787 Sie wird derzeit in der sechsten Generation fortgefuhrt Des Weiteren gibt es in Giessen einen Schutzenverein mit der grossten Bogenabteilung Hessens Mit der Damenmannschaft der TSG Wieseck hatte Giessen bis einschliesslich 2009 auch eine Leichtathletik Bundesliga Mannschaft Neben den genannten Vereinen hat Giessen noch eine Vielzahl von Fussballvereinen etwa den FC Giessen der zum 1 Juli 2018 nach dem Zusammenschluss des VfB Giessen mit dem SC Teutonia Watzenborn Steinberg entstand und dessen Herrenmannschaft zwischen 2019 und 2022 in der Regionalliga Sudwest spielte und dort seit 2024 erneut antritt die TSG Wieseck und die Fussballabteilung des MTV 1846 Giessen sowie des TSV Rodgen Ortsneckname Denkmal fur den historischen Giessener Schlammbeiser Der oft verachtlich benutzte Begriff Schlammbeiser auch Schlammp Eiser ist der Ortsneckname der Giessener Bevolkerung Der Begriff geht zuruck auf das Schlamp Eisen ein Werkzeug eines Kanalreinigers Schlamp Eissers der bevor es geschlossene Kanalisationen gab den Mull und Schmutz der Hauser Schlammp mit einer langen Eisenstange Eisen holte und mit Holzkarren ausserhalb des Ortes entsorgte Zwischen den Hausern gab es oft kleine Gassen in denen Kubel standen In dem Freiraum uber diesen Gassen hingen die Aborte der Hauser Die Schlammbeiser zogen mit ihren langen Stangen die Kubel aus den kleinen Gassen heraus und leerten sie Im November 2005 wurde auf dem Giessener Kirchenplatz ein durch Spendengelder finanziertes Denkmal fur den historischen Giessener Schlammbeiser eingeweiht Die Statue scheint Ahnlichkeit mit dem Initiator der Spendenkampagne zur Errichtung des Denkmals Axel Pfeffer zu haben Der Schlossermeister vertritt als regional bekannte Fastnachtsfigur Schlammbeiser die Giessener Bevolkerung in der Butt Der Name wird ausserdem verwendet fur die Schlammbeiser Kirmes am Messeplatz und den Schlammbeiser Kramermarkt fur das von der Stadt und den Lahnanliegern organisierte Fest Schlammbeisers Lahnlust fur ein Bier der 2017 gegrundeten Giessener Brauerei GmbH amp Co KG als Namensgeber fur Giessener Vereine Schiffsname beim Giessener Marineverein e V fur das Schlammbeiser Science Camp der Giessener Stadtwerke fur Grundschulkinder 1991 wurde Charly Weller fur seinen Spielfilm Schlammbeisser mit dem Max Ophuls Forderpreis ausgezeichnet Wirtschaft und InfrastrukturGiessener Ring zwischen A 5 und A 45Verkehr Siehe auch Nahverkehr in Giessen Giessen ist ein Verkehrsknotenpunkt Mittelhessens und Hessens und verbindet zum Beispiel Fulda Kassel Frankfurt am Main und Siegen miteinander Das Lahntal bundelt die Verkehrsstrome aus Norden Marburg Kassel und Westen Wetzlar Limburg Koblenz die Wetterau schafft die Verbindung nach Suden Frankfurt Strassenverkehr Giessen ist umgeben von einem Teil Autobahn Netz dem Giessener Ring Dieser besteht aus den regionalen Autobahnen A 480 von Wettenberg zum Reiskirchener Dreieck und A 485 der im Westteil des Rings verlaufenden B 429 sowie der uberregionalen B 49 Trier Wetzlar Alsfeld Die A 485 ersetzt im Giessener Raum die Bundesstrasse 3 die fruher mitten durch Giessen verlief Komplettiert wird das Autobahnnetz mit den uberregional und international bedeutenden Autobahnen A 5 von Frankfurt nach Kassel und A 45 von Dortmund nach Aschaffenburg In sudostliche Richtung nach Lich und Hungen verlauft ausserdem die Bundesstrasse 457 Das Stadtgebiet wurde nach den schweren Kriegszerstorungen autogerecht wiederaufgebaut breite Einfallstrassen fuhren zu einer vierspurigen Ringstrasse im Verlauf der ehemaligen Wallanlagen Die einzelnen Abschnitte des Anlagenrings gehoren zu den meistbefahrenen Orten der Stadt Der Stadtkern innerhalb der ehemaligen Wallanlagen ist seit den 1980er Jahren fur den Autoverkehr weitgehend gesperrt Zudem verfugt Giessen seit 2005 uber ein Parkleitsystem das die Stadt in vier Parkzonen Nord Sud Ost und West einteilt und in den jeweiligen Bereichen die Anzahl an freien Parkplatzen auflistet Im Giessener Stadtgebiet gibt es zwei Lahnuberquerungen Die Sachsenhauser Brucke verbindet in Hohe des Oswaldsgartens die Giessener Weststadt direkt mit der Innenstadt 300 m weiter sudlich liegt die und nimmt den Verkehr in Richtung Heuchelheim auf Anlasslich der Landesgartenschau 2014 wurde in der Verlangerung der Sudetenlandstrasse eine neue Rad und Fusswegebrucke geplant welche die Nordstadt mit dem Stadtteil Giessen West verbindet Der nach einem Giessener Rudersportler benannte Christoph Rubsamen Steg wurde am 1 Mai 2014 eroffnet Schienenverkehr Zugstation am Oswaldsgarten Der Bahnhof Giessen ist bis heute ein Knotenpunkt im Bahnverkehr Der Bau der Schnellfahrstrecke Hannover Wurzburg in den 1980er Jahren die den Fernverkehr zwischen Frankfurt und Kassel heute statt uber Giessen uber Fulda leitet verschob die Bedeutung im Bahnnetz allerdings zugunsten der osthessischen Stadt Die wichtigste Bahnstrecke in Giessen ist die in Nord Sud Richtung verlaufende Main Weser Bahn von Frankfurt nach Kassel Die Koln Giessener Eisenbahn uber Wetzlar und Siegen verbindet Mittelhessen mit dem Rheinland und dem Ruhrgebiet Durchbindung an die Lahntalbahn nach Wetzlar Ab Wetzlar folgt die Verbindung dem Fluss uber Limburg bis Koblenz Die Vogelsbergbahn nach Alsfeld und Fulda umgeht das Gebirge wie auch die Autobahn A 5 an seiner Nordseite Die Bahnstrecke Giessen Gelnhausen fuhrt an den sudlichen Auslaufern des Vogelsberges vorbei durch die ostliche Wetterau ins Kinzigtal Hierbei fuhrt sie durch die Stadte Pohlheim Lich Hungen Nidda und Budingen Giessen besitzt einen Bahnhof und folgende Haltepunkte Licher Strasse Haltepunkt an der Vogelsbergbahn Erdkauter Weg Haltepunkt an der Bahnstrecke Giessen Gelnhausen Oswaldsgarten Haltepunkt an der Main Weser Bahn fur Regionalzuge von und nach Marburg Eroffnung 2004 Watzenborn Steinberg Haltepunkt an der Bahnstrecke Giessen Gelnhausen liegt auf Giessener Stadtgebiet jedoch nach dem benachbarten Ort benannt Hinzu kommen der Guterbahnhof sowie der im Stadtteil Kleinlinden gelegene Abzweigbahnhof Giessen Bergwerkswald der eine direkte Verbindung der Strecken von nach Frankfurt bzw Wetzlar unter Umgehung des Bahnhofs Giessen ermoglicht Bis 2003 gab es in Giessen ein Bahnbetriebswerk Busverkehr Den Nahverkehr in Giessen bestreiten heute unter anderem die Stadtwerke Giessen mit 16 Omnibuslinien Giessen besass von 1909 bis 1953 eine Strassenbahn und von 1941 bis 1968 Oberleitungsbusse Seit Oktober 2008 werden im Auftrag der Stadt am Wochenende zwei stundlich verkehrende Nachtbuslinien betrieben deren Nutzung kostenfrei ist Flugverkehr Giessen verfugt sudwestlich uber den Flugplatz Giessen Lutzellinden mit asphaltierter Landebahn und nordostlich uber das Segelfluggelande Giessen Wieseck Der ehemalige Flughafen Giessen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg geschlossen hier entstand das US Depot Giessen Der Flughafen Frankfurt Main ist etwa 70 Kilometer entfernt Medien Giessen ist eine der wenigen deutschen Stadte mit unter 100 000 Einwohnern die uber zwei redaktionell unabhangig voneinander erscheinende Tageszeitungen verfugen Sowohl der Giessener Anzeiger eine der altesten noch erscheinenden Tageszeitungen Deutschlands ab 1750 als Giessener Wochenblatt als auch die Giessener Allgemeine Zeitung von 1946 bis 1966 erschienen als Giessener Freie Presse versorgen die Bevolkerung mit Neuigkeiten Beide Zeitungen verfugten lange uber eigene Druck und Verlagshauser Die Druckerei des Giessener Anzeigers wurde Ende Dezember 2017 geschlossen Im Oktober 2021 verkaufte die VRM aus Mainz den Giessener Anzeiger an die Mittelhessische Druck und Verlagsgesellschaft die ebenso zur Zeitungsholding Hessen gehort wie die Giessener Allgemeine oder die Frankfurter Rundschau Ausserdem werden in Giessen die Giessener Zeitung die samstags kostenlos alle rund 38 000 Haushalte der Stadt mit Informationen von Hobbyreportern versorgt sowie der Extra Tipp und das Sonntag Morgenmagazin die donnerstags bzw sonntags kostenlos herausgegeben werden verteilt Der Hessische Rundfunk unterhalt sein Studio fur die Region Mittelhessen in der Stadt und auch der hessische Privatsender Hit Radio FFH sowie RTL Hessen sind mit Regionalstudios vertreten Zudem gibt es noch einen Burgerfernsehsender den Offenen Kanal Giessen der seinen Sitz im Unteren Hardthof nahe dem Evangelischen Krankenhaus hat Zu weiteren Angeboten gehort die Giessen App die von der Distama GmbH betrieben wird und seit 2014 zum Download zur Verfugung steht Siehe auch Medien in Mittelhessen Bildung Die wichtigste und bekannteste Bildungseinrichtung der Stadt ist die Justus Liebig Universitat JLU Sie wurde bereits 1607 von Landgraf Ludwig V gegrundet und hiess nach ihm bis 1945 Ludwigsuniversitat oder Ludoviciana Dem Landgrafen ist die Universitat dennoch bis heute verbunden Das Hauptgebaude der JLU steht in der Ludwigstrasse in der sudlichen Innenstadt 2005 waren 21 177 Studierende an der JLU immatrikuliert zum Wintersemester 2011 wurde erstmals die Marke von insgesamt 25 000 Studierenden und 6000 Erstsemestern uberschritten Der Schwerpunkt der Lehre liegt auf den naturwissenschaftlichen und medizinischen Fachern Die JLU bietet als eine der wenigen Universitaten in Deutschland auch Veterinarmedizin und Agrarwissenschaften an Neben den Gebauden an der Ludwigstrasse sind die Institute der Universitat in zwei grossen Bereichen konzentriert dem Philosophikum I und II im Osten der Stadt sowie den medizinischen und naturwissenschaftlichen Instituten im Suden von Giessen wo sich auch das privatisierte Universitatsklinikum Giessen und Marburg befindet Rund 500 Meter nordwestlich des Philosophikums I liegt der eigenstandige Campus der Wirtschaftswissenschaften und Rechtswissenschaften Die zweite Hochschule in Giessen ist die 1971 gegrundete Technische Hochschule Mittelhessen ehemals Fachhochschule Giessen Friedberg Ursprung die 1838 gegrundete Gewerbeschule mit gut 17 500 Studierenden davon 10 600 am Campus Giessen Sommersemester 2018 Als dritte jedoch private Hochschule hat die Freie Theologische Hochschule Giessen als erste evangelikale Hochschule in Deutschland im Oktober 2008 ihren Betrieb aufgenommen Sie ist aus der ehemaligen Freien Theologischen Akademie hervorgegangen In der Abteilung Giessen der Hessischen Hochschule fur Polizei und Verwaltung waren 2015 410 Studierende eingeschrieben Am Standort Giessen der Verwaltungs und Wirtschafts Akademie sind 191 Studierende eingeschrieben Giessen gilt mit einer Studierendenquote von 42 Prozent als Stadt mit der hochsten Studierendendichte in Deutschland Auf rund 89 000 Einwohner kommen insgesamt rund 37 000 Studenten Das Katholische Bildungswerk Oberhessen ist Trager der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Mainz in den Kreisen Vogelsberg Giessen und der Wetterau Zwei Jahre vor der Grundung der Universitat wurde das Landgraf Ludwigs Gymnasium als Lateinschule gegrundet Justus Liebig Universitat Alte Universitatsbibliothek in der Bismarckstrasse Fassade der Technischen Hochschule Mittelhessen 2003Grundschulen August Hermann Francke Schule Bruder Grimm Schule Georg Buchner Schule Goetheschule Grundschule Giessen West Grundschule Lutzellinden Grundschule Rodgen Kleebachschule Allendorf Korczak Schule Kathe Kollwitz Schule Ludwig Uhland Schule Pestalozzischule Sandfeldschule Weisse Schule Wieseck Haupt und Realschulen Alexander von Humboldt Schule August Hermann Francke Schule ohne Hauptschulzweig Pestalozzischule Gymnasien August Hermann Francke Schule Herderschule Landgraf Ludwigs Gymnasium Liebigschule Gesamtschulen Bruder Grimm Schule Friedrich Ebert Schule Gesamtschulen mit gymnasialer Oberstufe Integrierte Gesamtschule Giessen Ost Ostschule Ricarda Huch Schule Forderschulen Albert Schweitzer Schule Helmut von Bracken Schule Agnes Neuhaus Schule im Sprachheilzentrum Giessen Martin Buber Schule Berufliche Schulen Aliceschule Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten fruherer Name Friedrich Feld Schule Max Weber Schule Theodor Litt Schule Willy Brandt SchuleJustiz Im Justizzentrum befinden sich sortiert von Ost nach West das Ortsgericht Giessen I das Sozialgericht Giessen das Landgericht Giessen die Justizvollzugsanstalt das Amtsgericht Giessen das Verwaltungsgericht Giessen und die Giessener Staatsanwaltschaft Auch die Justizvollzugsanstalt Rockenberg unterhalt hier eine Aussenstelle fur offenen Vollzug Weiterhin ist das Arbeitsgericht Giessen in der Stadt ansassig Amtsgericht Verwaltungsgericht Giessen Landgericht GiessenUnternehmen Firma Gail Die Firma Gail galt fruher als renommiertes Keramik und Tonunternehmen und stellte unter anderem Produkte fur den Elbtunnel Stadien Olympiahallen und schwimmbader und Space Shuttles her Mittlerweile sind einige Teile des Unternehmens abgespalten die Basis besteht jedoch immer noch Auch die Anlagen der Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking wurden unter anderem von Gail ausgestattet Giessener Pilsner Das Giessener Brauhaus war bis Anfang 2015 die einzige noch existente Privatbrauerei der Region abgesehen von Kleinstbrauereien wie dem Alt Giessen die ihre Produkte nur in ihrer Brauerei verkaufen In Giessen befand sich auch das einzige europaische Drucker und Kopiererwerk von Canon bis die Produktion 2008 vorlaufig eingestellt wurde Seither beschrankt sich der Standort Giessen auf Service Organisation und Planung Nach der Tsunami Katastrophe 2011 in Japan wurden Teile des Werkes reaktiviert Eine komplette Produktion ist dort jedoch nicht mehr angesiedelt Das 1972 gegrundete Werk in Giessen war zudem das erste Werk das Canon innerhalb Europas eroffnete Pascoe Naturmedizin ist ein international tatiges Familienunternehmen das seit 1918 in Giessen ansassig ist Das Unternehmen stellt pflanzliche und homoopathische Arzneimittel sowie Nahrungserganzungsmittel und Vitaminpraparate her Seit 1986 produziert die Giessener Firma Lakewood hochwertige akustische Gitarren Gefahrenabwehr Die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr der Universitatsstadt Giessen wird durch die Feuerwehr Giessen gewahrleistet Sie besteht aus einer Berufsfeuerwehr und sieben Freiwilligen Feuerwehren sechs Orts und eine Tagesfeuerwehr und untersteht dem Amt fur Brand und Bevolkerungsschutz der Universitatsstadt Giessen Daruber hinaus ist in der Stadt der Intensivtransporthubschrauber Christoph Giessen stationiert Personlichkeiten Hauptartikel Liste von Personlichkeiten der Stadt Giessen Justus von Liebig Beruhmte Personlichkeiten der Stadt sind unter anderem Justus Liebig der Erfinder des Kunstdungers nach dem die Giessener Universitat benannt wurde Wilhelm Conrad Rontgen 1901 der erste Nobelpreistrager fur Physik der hier lehrte und begraben ist und Wilhelm Liebknecht der in Giessen geborene Mitbegrunder der SPD Johann Wilhelm Baumer war ab 1764 Professor der Medizin an der Universitat Giessen wo er zugleich Bergrat und Landphysikus wurde 1777 wurde er in Giessen ordentlicher Professor der Chemie und Mineralogie an der Okonomischen Fakultat Georg Buchner studierte in Giessen grundete 1834 die Gesellschaft fur Menschenrechte und veroffentlichte den Hessischen Landboten den er auf der Badenburg verfasste Der Psychoanalytiker und Aktivist der Friedensbewegung Horst Eberhard Richter war von 1962 bis 1991 Professor in Giessen Er ist Mitbegrunder der Internationalen Vereinigung der Arzte gegen den Atomkrieg IPPNW Paul Karl Ludwig Drude Physiker 1900 bis 1905 war er Ordinarius fur Physik an der Universitat Giessen Andreas Eikenroth Comiczeichner und Musiker Der Filmregisseur Charly Weller besuchte unter anderem die Schillerschule heute Georg Buchner Schule in Giessen Er wurde fur die TV Dokumentation 4 Wochen ohne Fernsehen mit dem Adolf Grimme Preis ausgezeichnet Paul Gordan Mathematiker bekannt als Konig der Invariantentheorie Fritz Roth Schauspieler studierte in Giessen zuerst Landwirtschaft dann Deutsch und Philosophie Hans Jochen Vogel ehemaliger Oberburgermeister von Munchen Bundesminister fur Raumordnung Bauwesen und Stadtebau Bundesjustizminister und Burgermeister Berlins sowie sein Bruder Bernhard Vogel ehemaliger Ministerprasident Thuringens und Rheinland Pfalz verbrachten einen Teil ihrer Kindheit in Giessen und besuchten unter anderem das Landgraf Ludwigs Gymnasium Kevin Nash US amerikanischer Wrestler und Schauspieler spielte vor und wahrend seiner Armeezeit in der Giessener Kaserne Basketball beim damaligen MTV 1846 Giessen Frank Walter Steinmeier Bundesprasident seit 2017 studierte Rechtswissenschaft und Politikwissenschaft an der Justus Liebig Universitat Giessen ebenso wie seine Mitstudentin und spatere Regierungskollegin Brigitte Zypries die von 2002 bis 2009 Bundesministerin der Justiz war Til Schweiger Schauspieler Regisseur und Produzent verbrachte seine Jugend in Heuchelheim Kreis Giessen und absolvierte das Abitur an der Giessener Herderschule Ciara burgerlich Ciara Princess Harris ist eine US amerikanische R n B Sangerin die ihre Jugend in Giessen verbrachte Nachdem sie in die Vereinigten Staaten umgezogen ist hat sie mehrere Lieder veroffentlicht 1 2 Step Like A Boy Stefan Bellof war Rennfahrer und wurde 1984 Langstrecken Weltmeister Er starb 1985 in Spa Francorchamps in Belgien bei einem Unfall Sonny Kittel Fussballspieler Claudius Weber Fussballspieler Jonathan William Moritz Apelt 1989 Let s Player Mitglied bei PietSmiet UG haftungsbeschrankt amp Co KG lebte bis 2022 in Giessen Alexander Donchenko 1998 Schachspieler Grossmeister gilt als eines der grossten Schach Talente Deutschlands An der Liebigschule in Giessen hat er 2015 sein Abitur abgelegt und wohnt bis heute in Giessen Seit 2018 ist er Schachprofi und gehort auf der ELO Rangliste des Deutschen Schachbundes zu den Top Ten Volker Bouffier 1951 PolitikerSiehe auchPortal Mittelhessen Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema MittelhessenLiteraturDehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen Deutscher Kunstverlag Berlin 1999 ISBN 3 422 00380 0 Erwin Knauss Zwischen Kirche und Pforte 1200 Jahre Wieseck Giessen Wieseck 1975 Hrsg Stadt Giessen Karlheinz Lang Universitatsstadt Giessen Vieweg Braunschweig Wiesbaden 1993 ISBN 3 528 06246 0 Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen Thomas Michael Martin u a Hrsg Festschrift fur Erwin Knauss zu seinem 70 Geburtstag In Mitteilungen des oberhessischen Geschichtsvereins Giessen Neue Folge ISSN 0342 1198 Band 77 1992 Otto Stumpf Einwohnerlisten des Amtes Giessen vom 15 bis zum 17 Jahrhundert 1470 1669 Giessen 1983 Thomas Weyrauch Stadtische Amts und Gewerbeordnungen der fruhen Neuzeit im mittleren Hessen In Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins Giessen Neue Folge Band 72 1987 Thomas Weyrauch Giessener Rechtsquellen fur Amter und Gewerbe 1528 1737 In Veroffentlichungen des Oberhessischen Geschichtsvereins Giessen e V ISSN 0342 1198 Giessen 1989 Thea Altaras Statten der Juden in Giessen von den Anfangen bis heute Die Blauen Bucher Konigstein im Taunus 1998 ISBN 3 7845 7793 8 Friedrich Kraft Geschichte von Giessen und der Umgebung von der altesten Zeit bis zum Jahre 1265 Darmstadt 1876 Wolfgang Meyer Stadt und Festung Giessen in der Franzosenzeit 1796 1797 Giessen 1918 Andreas Eikenroth Katrina Friese Latscho Giessen 100 Grunde diese Stadt zu lieben Edition Limosa Clenze 2020 ISBN 978 3 86037 671 3 Andreas Eikenroth Razzia Rock und Rambazamba Giessener Kneipengeschichten Wartberg Verlag 2023 ISBN 978 3 8313 3552 7 WeblinksWeitere Inhalte in den Schwesterprojekten der Wikipedia Commons Medieninhalte Galerie Commons Medieninhalte Kategorie Wiktionary WorterbucheintrageWikinews NachrichtenWikisource Quellen und VolltexteWikivoyage ReisefuhrerWikidata WissensdatenbankOffizielle Website der Stadt Giessen Giessen Landkreis Giessen Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Stadtmagazin der Giessen Marketing GmbH Linkkatalog zum Thema Giessen bei odp org ehemals DMOZ EinzelnachweiseHessisches Statistisches Landesamt Bevolkerung in Hessen am 31 12 2024 Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2022 Hilfe dazu Vorwahlen in Giessen In Das Ortliche Abgerufen am 14 Januar 2025 Studentenzahlen mit Angabe der Fachbereiche PDF Technische Hochschule Mittelhessen S 2 abgerufen am 14 April 2019 Stand 29 Marz 2019 Hauptsatzung der Stadt Giessen abgerufen am 30 Marz 2011 Einwohner mit Hauptwohnung nach statistischen Bereichen einschliesslich der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen PDF 48 kB Stadt Giessen abgerufen im Januar 2021 Quelle DWD Klimatabellen Stadt Giessen Stadtgeschichte abgerufen am 28 Juli 2022 In historischen Dokumenten erscheint die Schreibweise des Ortsnamens im Laufe der Jahrhunderte unterschiedlich 1197 Giezzen 1245 Giezin 1248 Gizen 1262 Gezen 1308 Geyzen 1321 Gizzen 1326 Giezin 1332 Gyssin um 1334 49 Giessen 1340 Gezin 1343 Gyzen und 1352 Gizsin Giessen Landkreis Giessen Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Sandra Sosnowski Giessener Synagoge wiederentdeckt Einblicke in die neuere Giessener Stadtgeschichte In Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hg Denkmal Hessen 2 2023 S 51f Landesfeuerwehrverband Hessen Hrsg Alle Kraft der Feuerwehr 50 Jahre Landesfeuerwehrverband Hessen Kassel 2004 ISBN 3 927006 48 3 S 128 Schwerer Bombenangriff auf Giessen 6 Dezember 1944 Zeitgeschichte in Hessen Stand 11 Dezember 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS A C Grayling Die toten Stadte Waren die alliierten Bombenangriffe Kriegsverbrechen Munchen 2009 Original London 2006 schrieb 813 Tote S 382 ohne Nennung einer Quelle Dritter schwerer Luftangriff auf die Giessener Kernstadt innerhalb weniger Tage 11 Dezember 1944 Zeitgeschichte in Hessen Stand 11 Dezember 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Charles B MacDonald Hrsg United States Army in World War II European Theater of Operations The Last Offensive 1973 Seite 351 Alice Noll Die UNRRA in Hanau Das Tagebuch des Harry Heath Leiter des DP Camps Hanau 1945 Magistrat der Bruder Grimm Stadt Hanau Hanau 2021 S 119 Markus Hafner Displaced Persons in Hanau Ruckfuhrung und Integration in Neues Magazin fur Hanauische Geschichte Hanauer Geschichtsvereins 1844 e V Hanau 2016 S 214 After the Shoah Giessen Judische DP Gemeinde Nazarii Gutsul Sebastian Muller Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Bundeszentrale fur politische Bildung 30 Juni 2014 Marc Schafer Giessener Notaufnahmelager fur DDR Burger wird zur Gedenkstatte In Giessener Allgemeine 23 Mai 2021 Zusatzbezeichnungen zum Gemeindenamen die vom Hessischen Innenministerium seit 1945 verliehen wurden In innen hessen de Hessisches Ministerium des Innern und fur Sport September 2021 abgerufen am 9 Februar 2022 Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises der Landkreise Giessen und Wetzlar und der Stadt Giessen GVBl II 330 28 vom 13 Mai 1974 In Der Hessische Minister des Innern Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1974 Nr 17 S 237 1 38 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 1 3 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 345 346 Statistische Bibliothek des Bundes und der Lander PDF 41 1 MB Gesetz zur Neugliederung des Lahn Dill Gebiets und zur Ubertragung von weiteren Aufgaben auf kreisangehorige Gemeinden mit mehr als 50 000 Einwohnern vom 10 Juli 1979 In Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1979 Nr 16 S 179 Artikel 1 1 Artikel 2 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 1 2 MB geltende Fassung Kreisfreie Stadte und Sonderstatus Stadte 4a HGO bei hessenrecht de Nachwahlen aus Anlass der Neugliederung des Lahn Dill Gebiets Erlass vom 9 Juli 1979 In Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1979 Nr 30 S 1545 Punkt 814 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 6 0 MB Nachwahlen aus Anlass der Neugliederung des Lahn Dill Gebiets Erlass vom 1 August 1979 In Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1979 Nr 32 S 1610 Punkt 868 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 6 5 MB Gornert Wahlleiter der Stadt Giessen Bekanntmachung der Ergebnisse der Kommunalwahlen am 7 Okt 1979 und der Namen der gewahlten Vertreter Memento vom 6 Marz 2023 im Internet Archive PDF Datei 8 3 MB Gemeindegebietsreform in Hessen Zusammenschlusse und Eingliederungen von Gemeinden vom 15 September 1971 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1971 Nr 39 S 1603 Punkt 1320 Abs 16 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 9 2 MB Bevolkerung nach Staatsangehorigkeitsgruppen Stadt Giessen In Zensus2011 Bayerisches Landesamt fur Statistik archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 21 Juni 2013 abgerufen im Januar 2021 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Migrationshintergrund in Stadt Giessen In Zensus2011 Bayerisches Landesamt fur Statistik archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 21 Juni 2013 abgerufen im Januar 2021 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Haushalte nach Familien Stadt Giessen In Zensus2011 Bayerisches Landesamt fur Statistik archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 21 Juni 2013 abgerufen im Januar 2021 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Giessen Landkreis Giessen Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 17 September 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Zensus 2011 Giessen Tabelle 1 1 Bevolkerung nach Geschlecht und weiteren demografischen Strukturmerkmalen sowie Religion Memento des Originals vom 18 April 2021 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 1 Herzlich Willkommen Bekennende Evangelische Gemeinde Osnabruck Abgerufen am 11 Mai 2022 deutsch Hoffnung Giessen Abgerufen am 30 Juni 2022 deutsch Netzwerk Apostolische Geschichte Neuapostolische Kirche Suddeutschland Stefan Schaal Turkische Gruppen demonstrieren gegen Mahnmal in Pohlheim Die Reaktionen darauf fallen deutlich aus In giessener allgemeine de Giessener Allgemeine 26 Juni 2019 abgerufen am 29 Juni 2019 deutsch Zusammenhalt und Verstandnis fur den jeweils anderen als Ziel Grundungsveranstaltung des Aramaischen Jugendvereins Giessen 2009 Giessener Anzeiger 25 Mai 2010 archiviert vom Original am 8 Juni 2010 abgerufen am 14 April 2019 Gesellschaft fur bedrohte Volker Assyrer Christliche Minderheit im Nahen Osten Gesellschaft fur bedrohte Volker 22 April 2005 abgerufen am 29 Juni 2019 deutsch Hrsg Shabo Talay Slomo Surayt In userblogs fu berlin de Bar Habraeus Verlag 2017 abgerufen am 29 Juni 2019 deutsch Moscheen in Giessen Memento des Originals vom 7 Juni 2023 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Buhara Moschee Giessen Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 23 September 2020 abgerufen am 16 November 2020 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 SPD Stadtverordnetenfraktion besucht Alevitische Gemeinde Giessen Giessen Giessener Zeitung Archiviert vom Original am 8 April 2010 abgerufen am 16 November 2020 Ergebnis der Gemeindewahl am 14 Marz 2021 Hessisches Statistisches Landesamt abgerufen im April 2021 Ergebnis der Gemeindewahl am 6 Marz 2016 Hessisches Statistisches Landesamt archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar abgerufen im April 2016 Ergebnis der Gemeindewahl am 27 Marz 2011 Hessisches Statistisches Landesamt archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar abgerufen im April 2011 Ergebnis der Gemeindewahl am 26 Marz 2006 In Webauftritt Hessisches Statistisches Landesamt archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar abgerufen im April 2006 Ergebnis der Gemeindewahl vom 18 Marz 2001 und 1997 In Webauftritt Hessisches Statistisches Landesamt archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar abgerufen im April 2001 Giessener Linke beendet Spaltung Memento des Originals vom 11 August 2016 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Giessener Allgemeine Zeitung vom 10 November 2015 Giessener Linke kandidiert zur Kommunalwahl linkes giessen de vom 13 November 2015 Gremien Magistrat der Stadt Abschied und Neuanfang Giessener Allgemeine 19 November 2021 abgerufen am 5 Dezember 2021 Votemanager Oberburgermeister Stichwahl Stadt Giessen 2021 Giessener Allgemeine 20 Dezember 2021 und 2 Marz 2022 Alexander Wright ist der Favorit und Neuer Giessener Burgermeister Amtsantritt im Homeoffice Wahlperiode 1979 1981 der Stadtverordnetenversammlung Giessen Einfuhrung und Verpflichtung 46 HGO bei hessenrecht de Hessisches Statistisches Landesamt Direktwahlen in Giessen Universitatsstadt Memento vom 24 Marz 2016 im Internet Archive hessenrecht de Hauptamtliche und ehrenamtliche Verwaltung 44 Abs 2 der HGO hessenrecht de Personalangelegenheiten 73 Abs 1 der HGO hessenrecht de Gemeindevorstand Magistrat 65ff Bezeichnung der Organe 9 und Amtsbezeichnung der Beigeordneten 45 Abs 2 der HGO Stadt Giessen hauptamtliche Dezernenten Das Wappen der Stadt Giessen In giessen de Stadt Giessen abgerufen am 17 April 2023 www wenzhou gov cn Stadtefreundschaften Abgerufen am 11 Juli 2019 Fotos des Lufthansa Airbus A340 313X Giessen D AIFD Parlamentsinformationssystem der Stadt Giessen Abgerufen am 17 Marz 2021 The Keller Theatre Giessen s English Language Theatre In keller theatre de Friends of the Keller Theatre e V abgerufen am 23 Marz 2025 englisch 65 years 1958 2023 Our History The Keller Theatre In keller theatre de Friends of the Keller Theatre e V abgerufen am 23 Marz 2025 englisch Der alteste die Sing Akademie zu Berlin wurde 1791 gegrundet GIENNALE Abgerufen am 10 Marz 2020 Die KiG Abgerufen am 9 Marz 2020 deutsch Eckart Roloff Karin Henke Wendt Kriegstraumata das Grauen der NS Zeit die Besinnung danach Vom Wert des Menschen Giessen In Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker Eine Tour durch Deutschlands Museen fur Medizin und Pharmazie Band 2 Suddeutschland Verlag S Hirzel Stuttgart 2015 S 191 192 ISBN 978 3 7776 2511 9 giessen de uni giessen de Fritz Neuschafer Die Geschichte der Jenischen und Manischen in Giessen In Manfred H Klos Bearb Ein Stuck Giessener Geschichte Giessen 1988 S 51 55 Randolf Fugen Highlights in Mittelhessen S 102 Ludwig Brake Giessen eine Standortbestimmung Memento vom 5 Juni 2011 im Internet Archive Konversion Berg Kaserne Memento vom 24 Oktober 2007 im Internet Archive Giessener Allgemeine 10 April 2019 Grosses Interesse an Ausstellung zur Rivers Geschichte Das US Depot als Ort der Mythen Reportage und Fuhrung Giessener Allgemeine 27 Juli 2015 Marel Szabowski Amerikaner pragen in den 50er Jahren das Stadtbild in Giessen Memento vom 4 Februar 2021 im Internet Archive Giessener Anzeiger 26 August 2017 Am Alten Flughafen Revikon GmbH abgerufen am 28 Juli 2022 Alte Brachen in neuem Glanz In Brownfield 24 Abgerufen am 28 Juli 2022 Karen Werner Entmilitarisierung von Giessen hat deutliche Spuren hinterlassen und Chancen eroffnet In Giessener Allgemeine Zeitung 15 Juli 2021 abgerufen am 28 Juli 2022 Schiffenberg Madonna Der untere Hardthof Unterer Hardthof Abgerufen am 29 September 2020 giessen entdecken de Landesgartenschau 2014 in Giessen In Frankfurter Allgemeine Zeitung 20 Marz 2008 Siggi Richter Vom Abschied einer Mannschaft und vom Ende einer Epoche Tischtennis Hochzeit und Fall der Bundesliga Damen des Giessener SV Memento vom 30 September 2007 im Internet Archive In Giessener Allgemeinen Zeitung 1 April 1982 Host Town Program Abgerufen am 12 April 2023 abgefullt in Lauterbach Vogelsbergkreis Verkehrszahlen der Stadt Giessen auf Seite 100 1 2 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven in Giessener Allgemeine Zeitung vom 21 August 2008 Christoph Rubsamen Steg feierlich eroffnet Giessener Anzeiger 2 Mai 2014 archiviert vom Original am 15 Juni 2015 abgerufen am 14 April 2019 Giessener Anzeiger Stadt Giessen plant mehr Busse auf Hauptstrecken Memento des Originals vom 29 Juli 2018 im Internet Archive Info Der 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