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Gleichmäßige Konvergenz

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Gleichmäßige Konvergenz
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In der Analysis beschreibt gleichmäßige Konvergenz die Eigenschaft einer Funktionenfolge (fn)n∈N{\displaystyle (f_{n})_{n\in \mathbb {N} }}, mit einer vom Funktionsargument unabhängigen „Geschwindigkeit“ gegen eine Grenzfunktion f{\displaystyle f} zu konvergieren. Im Gegensatz zu punktweiser Konvergenz erlaubt der Begriff der gleichmäßigen Konvergenz, wichtige Eigenschaften der Funktionen fn{\displaystyle f_{n}} (z. B. Stetigkeit und Riemann-Integrierbarkeit) auf die Grenzfunktion f{\displaystyle f} zu übertragen.

Geschichte

Der Begriff wird üblicherweise Karl Weierstraß in den 1840er Jahren zugeschrieben (zuerst in einer Schrift 1841, die aber erst 1894 publiziert wurde), der ihn wiederum schon bei seinem Lehrer Christoph Gudermann (1838) angedeutet fand, und fehlte noch im ursprünglichen Aufbau der Analysis nach Augustin-Louis Cauchy. Das führte zu einigen Fehlern in Cauchys Cours d’Analyse von 1821, insbesondere beim sogenannten Cauchyschen Summensatz. Cauchy behauptete bewiesen zu haben, dass eine konvergente Reihe stetiger Funktionen stetig ist, wozu aber schon bald darauf 1826 Niels Henrik Abel ein Gegenbeispiel gab. Dass der Satz gilt, wenn punktweise Konvergenz durch gleichmäßige Konvergenz ersetzt wird (nach heutigem Verständnis), bewiesen unabhängig Philipp Ludwig Seidel (unendlich langsame Konvergenz) und George Gabriel Stokes 1847 (infinitely slow convergence, Punkte mit non uniform convergence). Seidel knüpfte dabei direkt an Cauchy und an Peter Gustav Lejeune Dirichlet an, der Beispiele von Fourierreihen gegeben hatte, die gegen unstetige Funktionen konvergieren. Stokes dagegen bezog sich nicht auf Cauchy, sondern auf einen Aufsatz über Potenzreihen von von 1846. Nach Ivor Grattan-Guinness kam möglicherweise der Schwede (1846/47) zu den beiden als Urheber des Konzepts hinzu. Es gab auch eine Diskussion darüber (Pierre Dugac 2003), ob Cauchy den Begriff (und den verwandten der gleichmäßigen Stetigkeit) schon wenig später 1823 in einem weiteren Lehrbuch kannte und implizit benutzte. Eine Gruppe von Mathematikhistorikern und Mathematikern wie Detlef Laugwitz und Abraham Robinson versuchte Cauchys Beweis später zu retten, indem die Idee verfolgt wurde, Cauchy, der selbst unendlich kleine Größen explizit in seinem Lehrbuch einführte, hätte eine Form von Nichtstandardanalysis benutzt, was sich aber bei den meisten Cauchy-Forschern nicht durchsetzte und als Beispiel einer aus moderner Sichtweise aufgezwungenen Interpretation der Mathematikgeschichte gewertet wurde. Klaus Viertel kam in seinem Buch zu einem differenzierteren Bild einer erst allmählichen Ausprägung der Begriffe von Stetigkeit und Konvergenz im heutigen Sinn selbst im Rahmen der Weierstraß-Schule, wo der Begriff ebenfalls im Lauf der Zeit einem Wandel unterworfen war. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es bereits verschiedene Weiterentwicklungen des Begriffs (Quasi-Konvergenz bei Godfrey Harold Hardy 1918, William Henry Young 1903, 1907).

Definition

Gegeben seien eine Funktionenfolge

(fn:(Df⊆R)→R)n∈N{\displaystyle \left(f_{n}\colon (D_{f}\subseteq \mathbb {R} )\to \mathbb {R} \right)_{n\in \mathbb {N} }},

die jeder natürlichen Zahl n{\displaystyle n} eine reellwertige Funktion zuordnet, und eine Funktion f{\displaystyle f}. Alle fn{\displaystyle f_{n}} sowie f{\displaystyle f} seien auf derselben Definitionsmenge Df{\displaystyle D_{f}} definiert. Die Folge (fn)n∈N{\displaystyle (f_{n})_{n\in \mathbb {N} }} konvergiert genau dann gleichmäßig gegen f{\displaystyle f}, wenn

limn→∞supx∈Df|fn(x)−f(x)|=0.{\displaystyle \lim _{n\rightarrow \infty }\,\sup _{x\in D_{f}}\left|f_{n}(x)-f(x)\right|=0.}

Man betrachtet hier die absolute Differenz von fn(x){\displaystyle f_{n}(x)} und f(x){\displaystyle f(x)} für alle x{\displaystyle x} aus dem Definitionsbereich. Die Menge dieser Differenzen ist entweder unbeschränkt oder hat eine kleinste obere Schranke, ein Supremum. Gleichmäßige Konvergenz von fn{\displaystyle f_{n}} gegen f{\displaystyle f} bedeutet, dass dieses Supremum für fast alle n{\displaystyle n} existiert und gegen Null geht, wenn n{\displaystyle n} gegen unendlich strebt.

Man kann diesen Sachverhalt auch anders definieren: Alle Bezeichnungen seien wie oben. Dann konvergiert fn{\displaystyle f_{n}} gleichmäßig gegen f{\displaystyle f} genau dann, wenn für alle ε>0{\displaystyle \varepsilon >0} ein N∈N{\displaystyle N\in \mathbb {N} } existiert, so dass für alle n≥N{\displaystyle n\geq N} und für alle x∈Df{\displaystyle x\in D_{f}} gilt:

|fn(x)−f(x)|<ε.{\displaystyle \left|f_{n}(x)-f(x)\right|<\varepsilon .}

Beispiel

Es sei 0<q<1{\displaystyle 0<q<1} eine reelle Zahl. Die Funktionenfolge (fn:[0,q]→R;x↦xn)n∈N{\displaystyle \left(f_{n}\colon \left[0,q\right]\to \mathbb {R} ;\,x\mapsto x^{n}\right)_{n\in \mathbb {N} }} konvergiert für n→∞{\displaystyle n\to \infty } gleichmäßig gegen die Nullfunktion f:[0,q]→R;x↦0{\displaystyle f\colon \left[0,q\right]\to \mathbb {R} ;\,x\mapsto 0}. Dafür ist zu zeigen, dass

limn→∞supx∈[0,q]|fn(x)|=0{\displaystyle \lim _{n\to \infty }\,\sup _{x\in [0,q]}|f_{n}(x)|=0}.

Jedes der fn{\displaystyle f_{n}} ist auf [0,q]{\displaystyle [0,q]} nicht-negativ und monoton steigend, also supx∈[0,q]|fn(x)|=qn{\displaystyle \textstyle \sup _{x\in [0,q]}|f_{n}(x)|=q^{n}} und wegen q<1{\displaystyle q<1} geht dies gegen 0{\displaystyle 0}.

Die Angabe des Konvergenzbereiches ist hierbei unerlässlich: Die Folge fn(x)=xn{\displaystyle f_{n}(x)=x^{n}} konvergiert auf dem rechtsoffenen Einheitsintervall [0,1){\displaystyle [0,1)} zwar immer noch punktweise gegen die Nullfunktion, jedoch nicht mehr gleichmäßig. Es gilt nun supx∈[0,1)|fn(x)|=1{\displaystyle \textstyle \sup _{x\in [0,1)}|f_{n}(x)|=1}, insbesondere ist also

limn→∞supx∈[0,1)|fn(x)|=1≠0{\displaystyle \lim _{n\to \infty }\sup _{x\in [0,1)}|f_{n}(x)|=1\neq 0}.

Vergleich zwischen gleichmäßiger und punktweiser Konvergenz

Die Wahl von N{\displaystyle N} bei gleichmäßiger Konvergenz hängt nur von ε{\displaystyle \varepsilon } ab. Im Gegensatz dazu hängt bei punktweiser Konvergenz N{\displaystyle N} sowohl von ε{\displaystyle \varepsilon } als auch von x{\displaystyle x} ab. Formuliert man beide Konvergenzbegriffe mithilfe von Quantoren, so sieht man, dass sie sich in der Reihenfolge der „Einführung“ von x{\displaystyle x} und N{\displaystyle N} und damit der Abhängigkeit der zwei Variablen voneinander unterscheiden (siehe das Unterstrichene):

punktweise Konvergenz: ∀ε>0 ∀x∈Df ∃N∈N_ ∀n≥N:|fn(x)−f(x)|<ε,{\displaystyle \forall \varepsilon >0\ {\underline {\forall x\in D_{f}\ \exists N\in \mathbb {N} }}\ \forall n\geq N:\quad \left|f_{n}(x)-f(x)\right|<\varepsilon ,} und
gleichmäßige Konvergenz: ∀ε>0 ∃N∈N ∀x∈Df_ ∀n≥N:|fn(x)−f(x)|<ε,{\displaystyle \forall \varepsilon >0\ {\underline {\exists N\in \mathbb {N} \ \forall x\in D_{f}}}\ \forall n\geq N:\quad \left|f_{n}(x)-f(x)\right|<\varepsilon ,}

d. h., für punktweise Konvergenz muss es für jedes x{\displaystyle x} und für jedes ε>0{\displaystyle \varepsilon >0} eine natürliche Zahl N{\displaystyle N} geben, so dass für alle n≥N{\displaystyle n\geq N} gilt: |fn(x)−f(x)|<ε{\displaystyle \left|f_{n}(x)-f(x)\right|<\varepsilon }.

Aus der gleichmäßigen Konvergenz folgt die punktweise Konvergenz, aber nicht umgekehrt. Beispielsweise konvergiert die Funktionenfolge F=(fn)n∈N{\displaystyle F=(f_{n})_{n\in \mathbb {N} }} definiert durch

fn(x)={0,x≤n1,x>n{\displaystyle f_{n}(x)={\begin{cases}0,&x\leq n\\1,&x>n\end{cases}}}

punktweise gegen die Nullfunktion f≡0{\displaystyle f\equiv 0} für jedes x∈R{\displaystyle x\in \mathbb {R} }, ist aber keine gleichmäßig konvergente Folge.

Bezeichnung

Für die gleichmäßige Konvergenz einer Funktionenfolge (fn)n∈N{\displaystyle (f_{n})_{n\in \mathbb {N} }}, die gegen f{\displaystyle f} strebt, wird meistens eine der folgenden Bezeichnungen verwendet

fn⇒n f,{\displaystyle f_{n}{\underset {n\ }{\Rightarrow }}f,}

oder

fn⇉n f,{\displaystyle f_{n}{\underset {n\ }{\rightrightarrows }}f,}

oder

limn→∞fn=f.{\displaystyle \lim _{n\to \infty }f_{n}=f.}

Gleichmäßige Konvergenz in einem Punkt

Eine Funktionenfolge (fn)n∈N{\displaystyle (f_{n})_{n\in \mathbb {N} }} heißt in dem Punkt ξ{\displaystyle \xi } gegen f{\displaystyle f} gleichmäßig konvergent, wenn

∀ε>0 ∃N∈N ∃δ>0 ∀x∈(Df∩{y∣|y−ξ|<δ}) ∀n≥N:|fn(x)−f(x)|<ε.{\displaystyle \forall \varepsilon >0\ \exists N\in \mathbb {N} \ \exists \delta >0\ \forall x\in (D_{f}\cap \{y\mid |y-\xi |<\delta \})\ \forall n\geq N:\left|f_{n}(x)-f(x)\right|<\varepsilon .}

Wenn statt für alle n{\displaystyle n} die Gültigkeit der Ungleichung |fn(x)−f(x)|<ε{\displaystyle |f_{n}(x)-f(x)|<\varepsilon } für mindestens ein n{\displaystyle n} verlangt wird, dann heißt die Konvergenz uniform. Gleichmäßig konvergente Folgen sind auch uniform konvergent. Die uniforme Konvergenz impliziert keine punktweise Konvergenz.

Sei

  • G{\displaystyle {\mathfrak {G}}\,} die Klasse der gleichmäßig konvergenten Funktionenfolgen,
  • J{\displaystyle {\mathfrak {J}}\,} die Klasse der in jedem Punkt gleichmäßig konvergenten Funktionenfolgen und
  • P{\displaystyle {\mathfrak {P}}\,} die Klasse der in jedem Punkt punktweise konvergenten Funktionenfolgen.

Damit gilt: G⊊J⊊P{\displaystyle {\mathfrak {G}}\varsubsetneq {\mathfrak {J}}\varsubsetneq {\mathfrak {P}}}.

Die oben erwähnte Funktionenfolge F{\displaystyle F} liegt in J∖G{\displaystyle {\mathfrak {J}}\setminus {\mathfrak {G}}}, ist also in jedem Punkt gleichmäßig konvergent, aber nicht global.

Ein Beispiel für eine Funktionenfolge aus P∖J{\displaystyle {\mathfrak {P}}\setminus {\mathfrak {J}}} ist (hn)n∈N{\displaystyle (h_{n})_{n\in \mathbb {N} }} definiert durch

hn(x)={0,x∈An:=(R∖Q)∪{y∈Q∣y=pq,p∈Z,q∈N,0<q≤n}1,x∉An{\displaystyle h_{n}(x)={\begin{cases}0,&x\in \textstyle A_{n}:=(\mathbb {R} \setminus \mathbb {Q} )\cup \{y\in \mathbb {Q} \mid y={\tfrac {p}{q}},p\in \mathbb {Z} ,q\in \mathbb {N} ,0<q\leq n\}\\1,&x\notin A_{n}\end{cases}}}

Die Funktionenfolge (hn)n∈N{\displaystyle (h_{n})_{n\in \mathbb {N} }} konvergiert punktweise gegen die Nullfunktion. Denn jede rationale Zahl y{\displaystyle y} liegt in allen An{\displaystyle A_{n}}, deren n{\displaystyle n} gleich oder größer ist als der Nenner in der vollständig gekürzten Darstellung des Bruches y{\displaystyle y}. Andererseits liegen im Schnitt einer An{\displaystyle A_{n}} und einem beliebigen Intervall immer nur endlich viele rationale Zahlen. Daher gibt es zu jedem n{\displaystyle n} und jeder Zahl z∈An{\displaystyle z\in A_{n}} stets (unendlich viele rationale) Zahlen, deren Abstand zu z{\displaystyle z} beliebig klein ist und die nicht in An{\displaystyle A_{n}} liegen. Also konvergiert die Folge (hn)n∈N{\displaystyle \textstyle (h_{n})_{n\in \mathbb {N} }} in keinem Punkt gleichmäßig.

Folgerungen

Wie schon erwähnt, ermöglicht der Begriff der gleichmäßigen Konvergenz ausgehend von Eigenschaften der Folge Aussagen über die Grenzfunktion, was bei punktweiser Konvergenz nicht möglich ist. Im Folgenden seien die Bezeichnungen wie bei der Definition oben, I{\displaystyle I} sei ein reelles Intervall. Es ergeben sich folgende Sätze:

Stetigkeit

  • Es sei F=(fn)n∈N{\displaystyle F=(f_{n})_{n\in \mathbb {N} }} eine Folge stetiger Funktionen. Wenn F{\displaystyle F} gleichmäßig gegen f{\displaystyle f} konvergiert, dann ist f{\displaystyle f} stetig. Anstatt gleichmäßige Konvergenz zu fordern, ist es auch ausreichend, von quasi-gleichmäßiger Konvergenz auszugehen.
  • Sei F=(fn)n∈N{\displaystyle F=(f_{n})_{n\in \mathbb {N} }} eine gegen f{\displaystyle f} punktweise konvergente Funktionenfolge. Alle fn{\displaystyle f_{n}} seien noch dazu in ξ{\displaystyle \xi } stetig. f{\displaystyle f} ist in ξ{\displaystyle \xi } stetig genau dann, wenn F{\displaystyle F} in dem Punkt ξ{\displaystyle \xi } uniform konvergent ist.
  • Die Menge der Punkte gleichmäßiger Konvergenz sowie die Menge der Punkte uniformer Konvergenz einer überall punktweise konvergenten Funktionenfolge sind jeweils Gδ-Mengen.
  • Die gleichmäßig konvergenten Funktionenfolgen mit kompaktem Definitionsbereich sind alle gleichgradig stetig.
  • Sei I{\displaystyle I} ein kompaktes Intervall und F=(fn)n∈N{\displaystyle F=(f_{n})_{n\in \mathbb {N} }} eine auf I{\displaystyle I} gleichgradig stetige Folge. Wenn F{\displaystyle F} punktweise gegen f{\displaystyle f} konvergiert, dann konvergiert sie auch gleichmäßig.
  • Sei F=(fn)n∈N{\displaystyle F=(f_{n})_{n\in \mathbb {N} }} eine Funktionenfolge mit kompaktem Definitionsbereich D{\displaystyle D}. F{\displaystyle F} besitzt genau dann eine gleichmäßig konvergente Teilfolge, wenn F{\displaystyle F} gleichgradig stetig ist und in jedem Punkt von D{\displaystyle D} beschränkt ist (Satz von Arzelà-Ascoli).

Differenzierbarkeit

Für die Differenzierbarkeit der Grenzfunktion ergibt sich kein derart starkes Resultat wie für die Stetigkeit. Es seien die fn{\displaystyle f_{n}} differenzierbar auf I{\displaystyle I} und gleichmäßig konvergent gegen f{\displaystyle f}. Im Allgemeinen braucht die Grenzfunktion nicht einmal differenzierbar zu sein, und wenn sie es ist, muss ihre Ableitung keineswegs gleich dem Grenzwert der Ableitungen der Folge sein. So konvergiert z. B. die durch fn(x)=sin⁡(nx)n{\displaystyle \textstyle f_{n}(x)={\frac {\sin(nx)}{n}}} definierte Funktionenfolge gleichmäßig gegen 0, die Folge der Ableitungen (fn′)n∈N{\displaystyle (f'_{n})_{n\in \mathbb {N} }} aber nicht.
Allgemein kann man sagen: Es seien alle fn{\displaystyle f_{n}} differenzierbar. Wenn (fn)n∈N{\displaystyle (f_{n})_{n\in \mathbb {N} }} in einem Punkt konvergiert und die Folge der Ableitungen (fn′)n∈N{\displaystyle (f_{n}')_{n\in \mathbb {N} }} gleichmäßig gegen g{\displaystyle g} konvergiert, dann konvergiert fn{\displaystyle f_{n}} punktweise (sogar lokal gleichmäßig) gegen ein f{\displaystyle f} und f{\displaystyle f} ist differenzierbar mit der Ableitung g{\displaystyle g}.

Integrierbarkeit

Für das Riemann-Integral auf Intervallen kann bei gleichmäßiger Konvergenz Integration und Grenzwertbildung vertauscht werden:

Es seien alle fn{\displaystyle f_{n}} (Riemann-)integrierbar. Wenn (fn)n∈N{\displaystyle (f_{n})_{n\in \mathbb {N} }} gleichmäßig gegen f{\displaystyle f} konvergiert, dann ist f{\displaystyle f} Riemann-integrierbar, und das Integral von f{\displaystyle f} ist der Grenzwert der Integrale der fn{\displaystyle f_{n}}.

Ein Beispiel für eine punktweise, jedoch nicht gleichmäßig konvergente Funktionenfolge, bei der das Integral nicht mit dem Grenzwert vertauscht werden kann, liefert diese Funktionenfolge: Für jedes n∈N{\displaystyle n\in \mathbb {N} } ist die Funktion fn:[0,2]→R{\displaystyle f_{n}\colon [0,2]\to \mathbb {R} } definiert durch

fn(x)={n2x0≤x≤1/n2n−n2x1/n≤x≤2/n0x≥2/n{\displaystyle f_{n}(x)={\begin{cases}n^{2}x&0\leq x\leq 1/n\\2n-n^{2}x&1/n\leq x\leq 2/n\\0&x\geq 2/n\end{cases}}}

stetig und daher Riemann-integrierbar. Für das Integral gilt

∫02fn(x)dx=1{\displaystyle \int _{0}^{2}f_{n}(x)\,\mathrm {d} x=1}.

Die Funktionenfolge (fn)n∈N{\displaystyle (f_{n})_{n\in \mathbb {N} }\;} konvergiert punktweise gegen die Nullfunktion f(x)=0{\displaystyle f(x)=0} für alle x∈[0,2]{\displaystyle x\in [0,2]}. Somit ist

1=limn→∞∫02fn(x)dx≠∫02limn→∞fn(x)dx=0.{\displaystyle 1=\lim _{n\to \infty }\int _{0}^{2}f_{n}(x)\,\mathrm {d} x\neq \int _{0}^{2}\lim _{n\to \infty }f_{n}(x)\,\mathrm {d} x=0.}

Punktweise Konvergenz reicht also nicht aus, damit Grenzwert und Integralzeichen vertauscht werden dürfen.

Satz von Dini

→ Hauptartikel: Satz von Dini

Wenn I{\displaystyle I} ein kompaktes Intervall und (fn)n∈N{\displaystyle (f_{n})_{n\in \mathbb {N} }} eine monotone Folge stetiger Funktionen ist (d. h. fn+1(x){\displaystyle f_{n+1}(x)} ≥ fn(x){\displaystyle f_{n}(x)} oder fn+1(x){\displaystyle f_{n+1}(x)} ≤ fn(x){\displaystyle f_{n}(x)} für jedes n{\displaystyle n} und beliebiges x{\displaystyle x}), die punktweise gegen eine ebenfalls stetige Funktion f{\displaystyle f} konvergiert, dann konvergiert (fn)n∈N{\displaystyle (f_{n})_{n\in \mathbb {N} }} auch gleichmäßig.

Verallgemeinerungen

Gleichmäßige Konvergenz komplexer Funktionenfolgen

Definition

Die gleichmäßige Konvergenz für komplexe Funktionenfolgen wird genau so wie im Falle von reellen Funktionenfolgen definiert. Eine Funktionenfolge

F=(fn:Df⊆C→C)n∈N{\displaystyle F=(f_{n}\colon D_{f}\subseteq \mathbb {C} \to \mathbb {C} )_{n\in \mathbb {N} }}

heißt gegen

f:Df⊆C→C{\displaystyle f\colon D_{f}\subseteq \mathbb {C} \to \mathbb {C} }

gleichmäßig konvergent, wenn

∀ε∈R+ ∃N∈N ∀z∈Df ∀n≥N:|fn(z)−f(z)|<ε.{\displaystyle \forall \varepsilon \in \mathbb {R} _{+}\ \exists N\in \mathbb {N} \ \forall z\in D_{f}\ \forall n\geq N:\left|f_{n}(z)-f(z)\right|<\varepsilon .}

Chordal gleichmäßige Konvergenz

F{\displaystyle F} heißt chordal gleichmäßig konvergent, wenn

∀ε∈R+ ∃N∈N ∀z∈Df ∀n≥N:χ(fn(z),f(z))<ε,{\displaystyle \forall \varepsilon \in \mathbb {R} _{+}\ \exists N\in \mathbb {N} \ \forall z\in D_{f}\ \forall n\geq N:\chi (f_{n}(z),f(z))<\varepsilon ,}

wobei

χ(w,z)=|w−z|(1+|w|2)(1+|z|2){\displaystyle \chi (w,z)={\frac {|w-z|}{\sqrt {(1+|w|^{2})(1+|z|^{2})}}}}

die Bezeichnung für chordalen Abstand ist.

Sei

  • K(D){\displaystyle {\mathfrak {K}}(D)\,} die Klasse der auf D{\displaystyle D} gleichmäßig konvergenten Funktionenfolgen,
  • H(D){\displaystyle {\mathfrak {H}}(D)\,} die Klasse der auf D{\displaystyle D} chordal gleichmäßig konvergenten Funktionenfolgen und
  • B(D){\displaystyle {\mathfrak {B}}(D)\,} die Klasse der auf D{\displaystyle D} gegen eine in D{\displaystyle D} beschränkte Funktion punktweise konvergenten Funktionenfolgen.

Es gilt

H(D)∩B(D)⊂K(D)⊊H(D){\displaystyle {\mathfrak {H}}(D)\cap {\mathfrak {B}}(D)\subset {\mathfrak {K}}(D)\varsubsetneq {\mathfrak {H}}(D)\,}

Eigenschaften

Ähnlich wie bei der gleichmäßigen Konvergenz reeller Funktionenfolgen können auch im Komplexen der gleichmäßige Grenzwert mit dem Differential oder dem Kurvenintegral vertauscht werden.

Gleichmäßige Konvergenz μ-fast überall

→ Hauptartikel: Gleichmäßige Konvergenz μ-fast überall

Die gleichmäßige Konvergenz μ-fast überall ist eine maßtheoretische Abwandlung der gleichmäßigen Konvergenz. Sie fordert die gleichmäßige Konvergenz nur auf fast allen Punkten. Auf einer Nullmenge muss also keine gleichmäßige Konvergenz oder sogar überhaupt keine Konvergenz vorliegen. Die gleichmäßige Konvergenz entspricht der Konvergenz im p-ten Mittel für den Grenzfall p→∞{\displaystyle p\to \infty } und kann damit über die entsprechenden Integralnormen mittels des wesentlichen Supremums in die Theorie der Lp-Räume eingebettet werden. Man spricht dann auch von der Konvergenz in L∞{\displaystyle {\mathcal {L}}^{\infty }}.

Fast gleichmäßige Konvergenz

→ Hauptartikel: Fast gleichmäßige Konvergenz

Wie auch die gleichmäßige Konvergenz μ-fast überall ist die fast gleichmäßige Konvergenz eine Maßtheoretische Variante der gleichmäßigen Konvergenz. Sie fordert, dass auf dem Komplement einer Menge beliebig kleinen Maßes gleichmäßige Konvergenz vorliegt. Dies ist eine echte Verschärfung der gleichmäßigen Konvergenz μ-fast überall.

Gleichmäßige Konvergenz in metrischen Räumen

Sei S{\displaystyle S} eine Menge, (M,d){\displaystyle (M,d)} ein metrischer Raum und (fn:S→M)n∈N{\displaystyle (f_{n}\colon S\to M)_{n\in \mathbb {N} }} eine Funktionenfolge. Diese Funktionenfolge heißt gleichmäßig konvergent gegen f{\displaystyle f}, wenn für alle ε>0{\displaystyle \varepsilon >0} ein N∈N{\displaystyle N\in \mathbb {N} } existiert, so dass ∀n≥N{\displaystyle \forall n\geq N}

supx∈S d(fn(x),f(x))<ε{\displaystyle \sup _{x\in S}\ d(f_{n}(x),f(x))<\varepsilon }

gilt.

Gleichmäßige Konvergenz in uniformen Räumen

Völlig analog lässt sich gleichmäßige Konvergenz für Funktionen in einen uniformen Raum Y{\displaystyle Y} mit einem System von Nachbarschaften Φ{\displaystyle \Phi } definieren: Ein Filter (oder allgemeiner eine Filterbasis) F{\displaystyle {\mathcal {F}}} auf der Menge der Funktionen X→Y{\displaystyle X\to Y} für eine Menge X{\displaystyle X} konvergiert genau dann gegen eine Funktion f:X→Y{\displaystyle f\colon X\to Y}, wenn für jede Nachbarschaft E∈Φ{\displaystyle E\in \Phi } ein F∈F{\displaystyle F\in {\mathcal {F}}} existiert, sodass

{(f(x),g(x))∣x∈X, g∈F}⊆E{\displaystyle \left\{\left(f(x),g(x)\right)\mid x\in X,\ g\in F\right\}\subseteq E}.

Siehe auch

  • Der Begriff der gleichmäßigen Konvergenz ist für den Spezialfall beschränkter Funktionen derselbe wie der der Konvergenz bezüglich der Supremumsnorm.
  • Kompakte Konvergenz
  • Lokal gleichmäßige Konvergenz
  • Abelsches Kriterium für gleichmäßige Konvergenz

Literatur

  • Klaus Viertel: Geschichte der gleichmäßigen Konvergenz. Springer 2014

Weblinks

  • Eric W. Weisstein: uniform convergence. In: MathWorld (englisch).
  • gleichmäßige Konvergenz (Vorlesung Uni Saarbrücken)

Einzelnachweise

  1. St. Goebbels, St. Ritter: Mathematik verstehen und anwenden – von den Grundlagen bis zu Fourier-Reihen und Laplace-Transformation. Spektrum, Heidelberg 2011. ISBN 978-3-8274-2761-8, S. 360–369.
  2. Anton Deitmar: Analysis. 2. Auflage. Springer Spektrum, Tübingen, S. 147. 
  3. Seidel: Note über eine Eigenschaft der Reihen, welche discontinuirliche Functionen darstellen. In: Abhandlungen der Mathem.-Physikalische Classe der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5, 1847, S. 381–394. Von Heinrich Liebmann 1900 in der Reihe Ostwalds Klassiker mit einem Aufsatz von Dirichlet (1837) neu herausgegeben.
  4. Stokes: On the critical values of sums of periodic series. 1847. In: Stokes, Mathematical and Physical Papers, Band 1, Cambridge UP, 1880, S. 237, archive.org
  5. In dem Buch von Klaus Viertel wird das bezweifelt, ebenso wie die Schlussfolgerung von Alfred Pringsheim in der Enzyklopädie der mathematischen Wissenschaften (1899) Cauchy hätte 1853 den Begriff gleichmäßige Konvergenz scharf definiert und unabhängig von Seidel und Stokes gefunden.
  6. Klaus Viertel: Geschichte der gleichmäßigen Konvergenz. Springer, 2014
  7. H. Heuser: Lehrbuch der Analysis. B. G. Teubner, Stuttgart 1984, ISBN 3-519-22221-3, Teil 1, XIII., 103., 106.
  8. V. Zorich: Analysis II. Springer, 2007, ISBN 978-3-540-46231-6.
  9. F. Hausdorff: Grundzüge der Mengenlehre. 1914, Chelsea Publishing Co., New York 1949, Kap. IX, § 4.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 03:12

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In der Analysis beschreibt gleichmassige Konvergenz die Eigenschaft einer Funktionenfolge fn n N displaystyle f n n in mathbb N mit einer vom Funktionsargument unabhangigen Geschwindigkeit gegen eine Grenzfunktion f displaystyle f zu konvergieren Im Gegensatz zu punktweiser Konvergenz erlaubt der Begriff der gleichmassigen Konvergenz wichtige Eigenschaften der Funktionen fn displaystyle f n z B Stetigkeit und Riemann Integrierbarkeit auf die Grenzfunktion f displaystyle f zu ubertragen GeschichteDer Begriff wird ublicherweise Karl Weierstrass in den 1840er Jahren zugeschrieben zuerst in einer Schrift 1841 die aber erst 1894 publiziert wurde der ihn wiederum schon bei seinem Lehrer Christoph Gudermann 1838 angedeutet fand und fehlte noch im ursprunglichen Aufbau der Analysis nach Augustin Louis Cauchy Das fuhrte zu einigen Fehlern in Cauchys Cours d Analyse von 1821 insbesondere beim sogenannten Cauchyschen Summensatz Cauchy behauptete bewiesen zu haben dass eine konvergente Reihe stetiger Funktionen stetig ist wozu aber schon bald darauf 1826 Niels Henrik Abel ein Gegenbeispiel gab Dass der Satz gilt wenn punktweise Konvergenz durch gleichmassige Konvergenz ersetzt wird nach heutigem Verstandnis bewiesen unabhangig Philipp Ludwig Seidel unendlich langsame Konvergenz und George Gabriel Stokes 1847 infinitely slow convergence Punkte mit non uniform convergence Seidel knupfte dabei direkt an Cauchy und an Peter Gustav Lejeune Dirichlet an der Beispiele von Fourierreihen gegeben hatte die gegen unstetige Funktionen konvergieren Stokes dagegen bezog sich nicht auf Cauchy sondern auf einen Aufsatz uber Potenzreihen von von 1846 Nach Ivor Grattan Guinness kam moglicherweise der Schwede 1846 47 zu den beiden als Urheber des Konzepts hinzu Es gab auch eine Diskussion daruber Pierre Dugac 2003 ob Cauchy den Begriff und den verwandten der gleichmassigen Stetigkeit schon wenig spater 1823 in einem weiteren Lehrbuch kannte und implizit benutzte Eine Gruppe von Mathematikhistorikern und Mathematikern wie Detlef Laugwitz und Abraham Robinson versuchte Cauchys Beweis spater zu retten indem die Idee verfolgt wurde Cauchy der selbst unendlich kleine Grossen explizit in seinem Lehrbuch einfuhrte hatte eine Form von Nichtstandardanalysis benutzt was sich aber bei den meisten Cauchy Forschern nicht durchsetzte und als Beispiel einer aus moderner Sichtweise aufgezwungenen Interpretation der Mathematikgeschichte gewertet wurde Klaus Viertel kam in seinem Buch zu einem differenzierteren Bild einer erst allmahlichen Auspragung der Begriffe von Stetigkeit und Konvergenz im heutigen Sinn selbst im Rahmen der Weierstrass Schule wo der Begriff ebenfalls im Lauf der Zeit einem Wandel unterworfen war Anfang des 20 Jahrhunderts gab es bereits verschiedene Weiterentwicklungen des Begriffs Quasi Konvergenz bei Godfrey Harold Hardy 1918 William Henry Young 1903 1907 DefinitionGegeben seien eine Funktionenfolge fn Df R R n N displaystyle left f n colon D f subseteq mathbb R to mathbb R right n in mathbb N die jeder naturlichen Zahl n displaystyle n eine reellwertige Funktion zuordnet und eine Funktion f displaystyle f Alle fn displaystyle f n sowie f displaystyle f seien auf derselben Definitionsmenge Df displaystyle D f definiert Die Folge fn n N displaystyle f n n in mathbb N konvergiert genau dann gleichmassig gegen f displaystyle f wenn limn supx Df fn x f x 0 displaystyle lim n rightarrow infty sup x in D f left f n x f x right 0 Man betrachtet hier die absolute Differenz von fn x displaystyle f n x und f x displaystyle f x fur alle x displaystyle x aus dem Definitionsbereich Die Menge dieser Differenzen ist entweder unbeschrankt oder hat eine kleinste obere Schranke ein Supremum Gleichmassige Konvergenz von fn displaystyle f n gegen f displaystyle f bedeutet dass dieses Supremum fur fast alle n displaystyle n existiert und gegen Null geht wenn n displaystyle n gegen unendlich strebt Man kann diesen Sachverhalt auch anders definieren Alle Bezeichnungen seien wie oben Dann konvergiert fn displaystyle f n gleichmassig gegen f displaystyle f genau dann wenn fur alle e gt 0 displaystyle varepsilon gt 0 ein N N displaystyle N in mathbb N existiert so dass fur alle n N displaystyle n geq N und fur alle x Df displaystyle x in D f gilt fn x f x lt e displaystyle left f n x f x right lt varepsilon BeispielEs sei 0 lt q lt 1 displaystyle 0 lt q lt 1 eine reelle Zahl Die Funktionenfolge fn 0 q R x xn n N displaystyle left f n colon left 0 q right to mathbb R x mapsto x n right n in mathbb N konvergiert fur n displaystyle n to infty gleichmassig gegen die Nullfunktion f 0 q R x 0 displaystyle f colon left 0 q right to mathbb R x mapsto 0 Dafur ist zu zeigen dass limn supx 0 q fn x 0 displaystyle lim n to infty sup x in 0 q f n x 0 Jedes der fn displaystyle f n ist auf 0 q displaystyle 0 q nicht negativ und monoton steigend also supx 0 q fn x qn displaystyle textstyle sup x in 0 q f n x q n und wegen q lt 1 displaystyle q lt 1 geht dies gegen 0 displaystyle 0 Die Angabe des Konvergenzbereiches ist hierbei unerlasslich Die Folge fn x xn displaystyle f n x x n konvergiert auf dem rechtsoffenen Einheitsintervall 0 1 displaystyle 0 1 zwar immer noch punktweise gegen die Nullfunktion jedoch nicht mehr gleichmassig Es gilt nun supx 0 1 fn x 1 displaystyle textstyle sup x in 0 1 f n x 1 insbesondere ist also limn supx 0 1 fn x 1 0 displaystyle lim n to infty sup x in 0 1 f n x 1 neq 0 Vergleich zwischen gleichmassiger und punktweiser KonvergenzDie Wahl von N displaystyle N bei gleichmassiger Konvergenz hangt nur von e displaystyle varepsilon ab Im Gegensatz dazu hangt bei punktweiser Konvergenz N displaystyle N sowohl von e displaystyle varepsilon als auch von x displaystyle x ab Formuliert man beide Konvergenzbegriffe mithilfe von Quantoren so sieht man dass sie sich in der Reihenfolge der Einfuhrung von x displaystyle x und N displaystyle N und damit der Abhangigkeit der zwei Variablen voneinander unterscheiden siehe das Unterstrichene punktweise Konvergenz e gt 0 x Df N N n N fn x f x lt e displaystyle forall varepsilon gt 0 underline forall x in D f exists N in mathbb N forall n geq N quad left f n x f x right lt varepsilon undgleichmassige Konvergenz e gt 0 N N x Df n N fn x f x lt e displaystyle forall varepsilon gt 0 underline exists N in mathbb N forall x in D f forall n geq N quad left f n x f x right lt varepsilon d h fur punktweise Konvergenz muss es fur jedes x displaystyle x und fur jedes e gt 0 displaystyle varepsilon gt 0 eine naturliche Zahl N displaystyle N geben so dass fur alle n N displaystyle n geq N gilt fn x f x lt e displaystyle left f n x f x right lt varepsilon Aus der gleichmassigen Konvergenz folgt die punktweise Konvergenz aber nicht umgekehrt Beispielsweise konvergiert die Funktionenfolge F fn n N displaystyle F f n n in mathbb N definiert durch fn x 0 x n1 x gt n displaystyle f n x begin cases 0 amp x leq n 1 amp x gt n end cases punktweise gegen die Nullfunktion f 0 displaystyle f equiv 0 fur jedes x R displaystyle x in mathbb R ist aber keine gleichmassig konvergente Folge BezeichnungFur die gleichmassige Konvergenz einer Funktionenfolge fn n N displaystyle f n n in mathbb N die gegen f displaystyle f strebt wird meistens eine der folgenden Bezeichnungen verwendet fn n f displaystyle f n underset n Rightarrow f oder fn n f displaystyle f n underset n rightrightarrows f oder limn fn f displaystyle lim n to infty f n f Gleichmassige Konvergenz in einem PunktEine Funktionenfolge fn n N displaystyle f n n in mathbb N heisst in dem Punkt 3 displaystyle xi gegen f displaystyle f gleichmassig konvergent wenn e gt 0 N N d gt 0 x Df y y 3 lt d n N fn x f x lt e displaystyle forall varepsilon gt 0 exists N in mathbb N exists delta gt 0 forall x in D f cap y mid y xi lt delta forall n geq N left f n x f x right lt varepsilon Wenn statt fur alle n displaystyle n die Gultigkeit der Ungleichung fn x f x lt e displaystyle f n x f x lt varepsilon fur mindestens ein n displaystyle n verlangt wird dann heisst die Konvergenz uniform Gleichmassig konvergente Folgen sind auch uniform konvergent Die uniforme Konvergenz impliziert keine punktweise Konvergenz Sei G displaystyle mathfrak G die Klasse der gleichmassig konvergenten Funktionenfolgen J displaystyle mathfrak J die Klasse der in jedem Punkt gleichmassig konvergenten Funktionenfolgen und P displaystyle mathfrak P die Klasse der in jedem Punkt punktweise konvergenten Funktionenfolgen Damit gilt G J P displaystyle mathfrak G varsubsetneq mathfrak J varsubsetneq mathfrak P Die oben erwahnte Funktionenfolge F displaystyle F liegt in J G displaystyle mathfrak J setminus mathfrak G ist also in jedem Punkt gleichmassig konvergent aber nicht global Ein Beispiel fur eine Funktionenfolge aus P J displaystyle mathfrak P setminus mathfrak J ist hn n N displaystyle h n n in mathbb N definiert durch hn x 0 x An R Q y Q y pq p Z q N 0 lt q n 1 x An displaystyle h n x begin cases 0 amp x in textstyle A n mathbb R setminus mathbb Q cup y in mathbb Q mid y tfrac p q p in mathbb Z q in mathbb N 0 lt q leq n 1 amp x notin A n end cases Die Funktionenfolge hn n N displaystyle h n n in mathbb N konvergiert punktweise gegen die Nullfunktion Denn jede rationale Zahl y displaystyle y liegt in allen An displaystyle A n deren n displaystyle n gleich oder grosser ist als der Nenner in der vollstandig gekurzten Darstellung des Bruches y displaystyle y Andererseits liegen im Schnitt einer An displaystyle A n und einem beliebigen Intervall immer nur endlich viele rationale Zahlen Daher gibt es zu jedem n displaystyle n und jeder Zahl z An displaystyle z in A n stets unendlich viele rationale Zahlen deren Abstand zu z displaystyle z beliebig klein ist und die nicht in An displaystyle A n liegen Also konvergiert die Folge hn n N displaystyle textstyle h n n in mathbb N in keinem Punkt gleichmassig FolgerungenWie schon erwahnt ermoglicht der Begriff der gleichmassigen Konvergenz ausgehend von Eigenschaften der Folge Aussagen uber die Grenzfunktion was bei punktweiser Konvergenz nicht moglich ist Im Folgenden seien die Bezeichnungen wie bei der Definition oben I displaystyle I sei ein reelles Intervall Es ergeben sich folgende Satze Stetigkeit Es sei F fn n N displaystyle F f n n in mathbb N eine Folge stetiger Funktionen Wenn F displaystyle F gleichmassig gegen f displaystyle f konvergiert dann ist f displaystyle f stetig Anstatt gleichmassige Konvergenz zu fordern ist es auch ausreichend von quasi gleichmassiger Konvergenz auszugehen Sei F fn n N displaystyle F f n n in mathbb N eine gegen f displaystyle f punktweise konvergente Funktionenfolge Alle fn displaystyle f n seien noch dazu in 3 displaystyle xi stetig f displaystyle f ist in 3 displaystyle xi stetig genau dann wenn F displaystyle F in dem Punkt 3 displaystyle xi uniform konvergent ist Die Menge der Punkte gleichmassiger Konvergenz sowie die Menge der Punkte uniformer Konvergenz einer uberall punktweise konvergenten Funktionenfolge sind jeweils Gd Mengen Die gleichmassig konvergenten Funktionenfolgen mit kompaktem Definitionsbereich sind alle gleichgradig stetig Sei I displaystyle I ein kompaktes Intervall und F fn n N displaystyle F f n n in mathbb N eine auf I displaystyle I gleichgradig stetige Folge Wenn F displaystyle F punktweise gegen f displaystyle f konvergiert dann konvergiert sie auch gleichmassig Sei F fn n N displaystyle F f n n in mathbb N eine Funktionenfolge mit kompaktem Definitionsbereich D displaystyle D F displaystyle F besitzt genau dann eine gleichmassig konvergente Teilfolge wenn F displaystyle F gleichgradig stetig ist und in jedem Punkt von D displaystyle D beschrankt ist Satz von Arzela Ascoli Differenzierbarkeit Fur die Differenzierbarkeit der Grenzfunktion ergibt sich kein derart starkes Resultat wie fur die Stetigkeit Es seien die fn displaystyle f n differenzierbar auf I displaystyle I und gleichmassig konvergent gegen f displaystyle f Im Allgemeinen braucht die Grenzfunktion nicht einmal differenzierbar zu sein und wenn sie es ist muss ihre Ableitung keineswegs gleich dem Grenzwert der Ableitungen der Folge sein So konvergiert z B die durch fn x sin nx n displaystyle textstyle f n x frac sin nx n definierte Funktionenfolge gleichmassig gegen 0 die Folge der Ableitungen fn n N displaystyle f n n in mathbb N aber nicht Allgemein kann man sagen Es seien alle fn displaystyle f n differenzierbar Wenn fn n N displaystyle f n n in mathbb N in einem Punkt konvergiert und die Folge der Ableitungen fn n N displaystyle f n n in mathbb N gleichmassig gegen g displaystyle g konvergiert dann konvergiert fn displaystyle f n punktweise sogar lokal gleichmassig gegen ein f displaystyle f und f displaystyle f ist differenzierbar mit der Ableitung g displaystyle g Integrierbarkeit Fur das Riemann Integral auf Intervallen kann bei gleichmassiger Konvergenz Integration und Grenzwertbildung vertauscht werden Es seien alle fn displaystyle f n Riemann integrierbar Wenn fn n N displaystyle f n n in mathbb N gleichmassig gegen f displaystyle f konvergiert dann ist f displaystyle f Riemann integrierbar und das Integral von f displaystyle f ist der Grenzwert der Integrale der fn displaystyle f n Ein Beispiel fur eine punktweise jedoch nicht gleichmassig konvergente Funktionenfolge bei der das Integral nicht mit dem Grenzwert vertauscht werden kann liefert diese Funktionenfolge Fur jedes n N displaystyle n in mathbb N ist die Funktion fn 0 2 R displaystyle f n colon 0 2 to mathbb R definiert durch fn x n2x0 x 1 n2n n2x1 n x 2 n0x 2 n displaystyle f n x begin cases n 2 x amp 0 leq x leq 1 n 2n n 2 x amp 1 n leq x leq 2 n 0 amp x geq 2 n end cases stetig und daher Riemann integrierbar Fur das Integral gilt 02fn x dx 1 displaystyle int 0 2 f n x mathrm d x 1 Die Funktionenfolge fn n N displaystyle f n n in mathbb N konvergiert punktweise gegen die Nullfunktion f x 0 displaystyle f x 0 fur alle x 0 2 displaystyle x in 0 2 Somit ist 1 limn 02fn x dx 02limn fn x dx 0 displaystyle 1 lim n to infty int 0 2 f n x mathrm d x neq int 0 2 lim n to infty f n x mathrm d x 0 Punktweise Konvergenz reicht also nicht aus damit Grenzwert und Integralzeichen vertauscht werden durfen Satz von Dini Hauptartikel Satz von Dini Wenn I displaystyle I ein kompaktes Intervall und fn n N displaystyle f n n in mathbb N eine monotone Folge stetiger Funktionen ist d h fn 1 x displaystyle f n 1 x fn x displaystyle f n x oder fn 1 x displaystyle f n 1 x fn x displaystyle f n x fur jedes n displaystyle n und beliebiges x displaystyle x die punktweise gegen eine ebenfalls stetige Funktion f displaystyle f konvergiert dann konvergiert fn n N displaystyle f n n in mathbb N auch gleichmassig VerallgemeinerungenGleichmassige Konvergenz komplexer Funktionenfolgen Definition Die gleichmassige Konvergenz fur komplexe Funktionenfolgen wird genau so wie im Falle von reellen Funktionenfolgen definiert Eine Funktionenfolge F fn Df C C n N displaystyle F f n colon D f subseteq mathbb C to mathbb C n in mathbb N heisst gegen f Df C C displaystyle f colon D f subseteq mathbb C to mathbb C gleichmassig konvergent wenn e R N N z Df n N fn z f z lt e displaystyle forall varepsilon in mathbb R exists N in mathbb N forall z in D f forall n geq N left f n z f z right lt varepsilon Chordal gleichmassige Konvergenz F displaystyle F heisst chordal gleichmassig konvergent wenn e R N N z Df n N x fn z f z lt e displaystyle forall varepsilon in mathbb R exists N in mathbb N forall z in D f forall n geq N chi f n z f z lt varepsilon wobei x w z w z 1 w 2 1 z 2 displaystyle chi w z frac w z sqrt 1 w 2 1 z 2 die Bezeichnung fur chordalen Abstand ist Sei K D displaystyle mathfrak K D die Klasse der auf D displaystyle D gleichmassig konvergenten Funktionenfolgen H D displaystyle mathfrak H D die Klasse der auf D displaystyle D chordal gleichmassig konvergenten Funktionenfolgen und B D displaystyle mathfrak B D die Klasse der auf D displaystyle D gegen eine in D displaystyle D beschrankte Funktion punktweise konvergenten Funktionenfolgen Es gilt H D B D K D H D displaystyle mathfrak H D cap mathfrak B D subset mathfrak K D varsubsetneq mathfrak H D Eigenschaften Ahnlich wie bei der gleichmassigen Konvergenz reeller Funktionenfolgen konnen auch im Komplexen der gleichmassige Grenzwert mit dem Differential oder dem Kurvenintegral vertauscht werden Gleichmassige Konvergenz m fast uberall Hauptartikel Gleichmassige Konvergenz m fast uberall Die gleichmassige Konvergenz m fast uberall ist eine masstheoretische Abwandlung der gleichmassigen Konvergenz Sie fordert die gleichmassige Konvergenz nur auf fast allen Punkten Auf einer Nullmenge muss also keine gleichmassige Konvergenz oder sogar uberhaupt keine Konvergenz vorliegen Die gleichmassige Konvergenz entspricht der Konvergenz im p ten Mittel fur den Grenzfall p displaystyle p to infty und kann damit uber die entsprechenden Integralnormen mittels des wesentlichen Supremums in die Theorie der Lp Raume eingebettet werden Man spricht dann auch von der Konvergenz in L displaystyle mathcal L infty Fast gleichmassige Konvergenz Hauptartikel Fast gleichmassige Konvergenz Wie auch die gleichmassige Konvergenz m fast uberall ist die fast gleichmassige Konvergenz eine Masstheoretische Variante der gleichmassigen Konvergenz Sie fordert dass auf dem Komplement einer Menge beliebig kleinen Masses gleichmassige Konvergenz vorliegt Dies ist eine echte Verscharfung der gleichmassigen Konvergenz m fast uberall Gleichmassige Konvergenz in metrischen Raumen Sei S displaystyle S eine Menge M d displaystyle M d ein metrischer Raum und fn S M n N displaystyle f n colon S to M n in mathbb N eine Funktionenfolge Diese Funktionenfolge heisst gleichmassig konvergent gegen f displaystyle f wenn fur alle e gt 0 displaystyle varepsilon gt 0 ein N N displaystyle N in mathbb N existiert so dass n N displaystyle forall n geq N supx S d fn x f x lt e displaystyle sup x in S d f n x f x lt varepsilon gilt Gleichmassige Konvergenz in uniformen Raumen Vollig analog lasst sich gleichmassige Konvergenz fur Funktionen in einen uniformen Raum Y displaystyle Y mit einem System von Nachbarschaften F displaystyle Phi definieren Ein Filter oder allgemeiner eine Filterbasis F displaystyle mathcal F auf der Menge der Funktionen X Y displaystyle X to Y fur eine Menge X displaystyle X konvergiert genau dann gegen eine Funktion f X Y displaystyle f colon X to Y wenn fur jede Nachbarschaft E F displaystyle E in Phi ein F F displaystyle F in mathcal F existiert sodass f x g x x X g F E displaystyle left left f x g x right mid x in X g in F right subseteq E Siehe auchDer Begriff der gleichmassigen Konvergenz ist fur den Spezialfall beschrankter Funktionen derselbe wie der der Konvergenz bezuglich der Supremumsnorm Kompakte Konvergenz Lokal gleichmassige Konvergenz Abelsches Kriterium fur gleichmassige KonvergenzLiteraturKlaus Viertel Geschichte der gleichmassigen Konvergenz Springer 2014WeblinksEric W Weisstein uniform convergence In MathWorld englisch gleichmassige Konvergenz Vorlesung Uni Saarbrucken EinzelnachweiseSt Goebbels St Ritter Mathematik verstehen und anwenden von den Grundlagen bis zu Fourier Reihen und Laplace Transformation Spektrum Heidelberg 2011 ISBN 978 3 8274 2761 8 S 360 369 Anton Deitmar Analysis 2 Auflage Springer Spektrum Tubingen S 147 Seidel Note uber eine Eigenschaft der Reihen welche discontinuirliche Functionen darstellen In Abhandlungen der Mathem Physikalische Classe der Koniglich Bayerischen Akademie der Wissenschaften Band 5 1847 S 381 394 Von Heinrich Liebmann 1900 in der Reihe Ostwalds Klassiker mit einem Aufsatz von Dirichlet 1837 neu herausgegeben Stokes On the critical values of sums of periodic series 1847 In Stokes Mathematical and Physical Papers Band 1 Cambridge UP 1880 S 237 archive org In dem Buch von Klaus Viertel wird das bezweifelt ebenso wie die Schlussfolgerung von Alfred Pringsheim in der Enzyklopadie der mathematischen Wissenschaften 1899 Cauchy hatte 1853 den Begriff gleichmassige Konvergenz scharf definiert und unabhangig von Seidel und Stokes gefunden Klaus Viertel Geschichte der gleichmassigen Konvergenz Springer 2014 H Heuser Lehrbuch der Analysis B G Teubner Stuttgart 1984 ISBN 3 519 22221 3 Teil 1 XIII 103 106 V Zorich Analysis II Springer 2007 ISBN 978 3 540 46231 6 F Hausdorff Grundzuge der Mengenlehre 1914 Chelsea Publishing Co New York 1949 Kap IX 4

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