Die Grüne Minze Mentha spicata auch Ährige Minze Krause Minze oder Speer Minze englisch spearmint ist eine Pflanzenart i
Grüne Minze

Die Grüne Minze (Mentha spicata), auch Ährige Minze, Krause Minze oder Speer-Minze (englisch spearmint), ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae).
Grüne Minze | ||||||||||||
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Grüne Minze (Mentha spicata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Mentha spicata | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Erscheinungsbild und Blatt
Die Grüne Minze wächst als ausdauernde, krautige Pflanze mit Wuchshöhen von 30 bis 130 Zentimeter. Sie bildet unterirdische Ausläufer aus und besitzt einen angenehmen aromatischen Geruch. Der Geschmack ist süßer als der der Pfefferminze und es fehlt die Schärfe des Menthols, von dem die Grüne Minze nur wenig enthält. Die aufrechten, vierkantigen, grünen bis rötlichen Stängel verzweigen üblicherweise im oberen Bereich und sind kahl bis fast kahl.
Die gegenständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind ungestielt oder bis zu 2 Millimeter gestielt und am Blattgrund drüsig. Die einfache, annähernd kahle Blattspreite ist bei einer Länge von 2 bis 7 Zentimetern und einer Breite von 0,5 bis 2 Zentimetern eiförmig-länglich bis schmal-lanzettlich mit herzförmigen, gerundeten oder breit keilförmigen Spreitengrund und spitzer bis lang zugespitzter Spreitenspitze. Der Spreitenrand ist unregelmäßig gesägt.
Blütenstand, Blüte und Frucht
Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Die Blütenstiele sind etwa 2 Millimeter lang. Die Blüten sind in vielblütigen Scheinquirlen angeordnet. Sie stehen in endständigen, an der Basis unterbrochenen, mit einer Länge von 4 bis 10 Zentimetern zylindrischen, ährenartigen Blütenständen. Die 5 bis 8 Millimeter langen, linealischen Tragblätter sind kürzer oder gleich lang wie die Blüten.
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf ungleichen, 1,5 bis 2 Millimeter langen, drüsigen Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen und entweder haarlos oder an den Kelchzipfeln bewimpert. Die mehr oder weniger gleichförmigen, dreieckig-lanzettlichen Kelchzipfel sind etwa 1 Millimeter lang. Die fünf weißen, bleichrosa bis violettlichen Kronblätter bilden die etwa 2,5 bis 4 Millimeter lange, haarlose Krone und sind zu einer etwa zwei Millimeter langen Kronröhre verwachsen. Die fast gleichförmigen Kronzipfel besitzen eine ausgerandete Spitze. Die vier gleich langen Staubblätter ragen aus der Krone heraus.
Die Grüne Minze bildet dunkelbraune Klausen.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36, 48 oder 84.
Standort und Verbreitung
Die Grüne Minze ist in Europa, Nordafrika, Vorderasien, der Kaukasusregion, im zentralasiatischen Turkmenistan, in Pakistan, Nepal und China weit verbreitet. Die ursprüngliche europäische Verbreitung erstreckt sich von den mitteleuropäischen Staaten Schweiz, Slowenien und Kroatien über Südosteuropa mit den Mittelmeerinseln bis Zypern sowie von Italien mit Sizilien und Sardinien bis zur spanischen Baleareninsel Mallorca. Darüber hinaus ist sie im weiteren Europa und auch in Nordamerika als Neophyt verbreitet und wurde auch global weitverbreitet kultiviert und eingebürgert. So besiedelt die Grüne Minze in Deutschland nährstoffreiche Stauden- und Unkrautfluren. In Österreich wird sie mehr oder weniger häufig kultiviert und verwildert gelegentlich unbeständig.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+w (feucht aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 4+ (warm-kollin), Nährstoffzahl N = 4 (nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).
Systematik
Die Erstveröffentlichung von Mentha spicata erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Band 2, S. 578.
Die Grüne Minze ist eine oktoploide Art und möglicherweise aus einer Hybridisierung von Mentha longifolia und Mentha suaveolens entstanden. Sie ist eine der Stammarten der Pfefferminze (Mentha ×piperita).
Von Mentha spicata werden zwei Unterarten anerkannt:
- Mentha spicata L. subsp. spicata (Synonym: Mentha atrata Schur, Mentha balsamea Rchb. nom. illeg., Mentha brevispicata Lehm., Mentha cordato-ovata Opiz, Mentha crispa L., Mentha crispata Schrad. ex Willd., Mentha glabra Mill., Mentha hortensis Opiz ex Fresen., Mentha inarimensis Guss., Mentha integerrima Mattei & Lojac., Mentha lacerata Opiz, Mentha laciniosa Schur, Mentha laevigata Willd., Mentha lejeuneana Opiz, Mentha lejeunii Opiz ex Rchb., Mentha michelii Ten. ex Rchb., Mentha ocymiodora Opiz, Mentha pectinata Raf., Mentha piperella (Lej. & Courtois) Opiz ex Lej. & Courtois, Mentha pudina Buch.-Ham. ex Benth., Mentha romana Bubani, Mentha rosanii Ten., Mentha rubicunda Heinr.Braun & Topitz, Mentha sepincola Holuby, Mentha tauschii Heinr.Braun, Mentha tenuiflora Opiz, Mentha tenuifolia Opiz ex Rchb., Mentha tenuis Michx., Mentha undulata Willd., Mentha viridifolia Pérard, Mentha viridis (L.) L., Mentha walteriana Opiz, Mentha longifolia subsp. undulata (Willd.) Briq., Mentha longifolia subsp. viridis (L.) Rouy, Mentha spicata subsp. glabrata (Lej. & Courtois) Lebeau, Mentha viridis subsp. angustifolia (Lej. & Courtois) Briq., Mentha viridis subsp. crispata (Schrad. ex Willd.) Briq., Mentha viridis subsp. euryphylla Briq., Mentha viridis subsp. exquisita Briq., Mentha viridis subsp. inarimensis (Guss.) Nyman, Mentha viridis subsp. malinvaldii Agasse ex Briq. Mentha aquatica var. crispa (L.) Benth., Mentha crispata var. lacerata (Opiz) Heinr.Braun, Mentha longifolia var. crispata (Schrad. ex Willd.) Rouy, Mentha longifolia var. piperella (Lej. & Courtois) Rouy, Mentha mollissima var. undulata (Willd.) Heinr.Braun, Mentha rubicunda var. langiana Topitz, Mentha spicata var. oblongifolia (Wimm. & Grab.) Lebeau, Mentha spicata var. undulata (Willd.) Lebeau, Mentha spicata var. viridis L., Mentha sylvestris var. crispata W.D.J.Koch, Mentha sylvestris var. glabra W.D.J.Koch, Mentha sylvestris var. glabrata Benth., Mentha sylvestris var. oblongifolia Wimm. & Grab., Mentha viridis var. allodonta Topitz, Mentha viridis var. angustifolia Lej. & Courtois, Mentha viridis var. cordato-ovata (Opiz) Heinr.Braun, Mentha viridis var. crispa Benth., Mentha viridis var. crispata (Schrad. ex Willd.) Becker, Mentha viridis var. exquisita Briq., Mentha viridis var. glabrata Lej. & Courtois, Mentha viridis var. holotilta Briq., Mentha viridis var. hortensis Wirtg., Mentha viridis var. jaccardii Briq., Mentha viridis var. lacerata (Opiz) Heinr.Braun, Mentha viridis var. laetivridis Topitz, Mentha viridis var. laevigata (Willd.) Lamotte, Mentha viridis var. lampreilema Briq., Mentha viridis var. lejeuneana (Opiz) Heinr.Braun, Mentha viridis var. macrostemma Lej. & Courtois, Mentha viridis var. maderensis Briq., Mentha viridis var. malinvaldii (Agasse ex Briq.) Briq., Mentha viridis var. ocymiodora (Opiz) Lej. & Courtois, Mentha viridis var. oligotricha Briq., Mentha viridis var. phaneroneura Briq., Mentha viridis var. phyllopogon Briq., Mentha viridis var. piperella Lej. & Courtois, Mentha viridis var. sinuosa Topitz, Mentha viridis var. spadana Briq., Mentha viridis var. stenophyllon Topitz, Mentha viridis var. tauscheri Topitz, Mentha viridis var. tenuiflora (Opiz) Briq., Mentha viridis var. tenuis (Michx.) Briq., Mentha viridis var. walteriana (Opiz) Topitz)
- Mentha spicata subsp. condensata (Briq.) Greuter & (Syn.: Mentha tomentosa subsp. condensata Briq., Mentha microphylla var. condensata (Briq.) Briq., Mentha chalepensis Mill., Mentha derelicta Déségl., Mentha microphylla K.Koch, Mentha sofiana Trautm., Mentha subsessilis Borbás, Mentha tomentosa d’Urv. nom. illeg., Mentha sofiana subsp. kickxiifolia Trautm., Mentha spicata subsp. tomentosa Harley, Mentha tomentosa subsp. glareosa Briq., Mentha microphylla var. glareosa (Briq.) Briq., Mentha sylvestris var. stenostachya Boiss.): Die Heimat liegt im Süden und Südosten Europas mit Italien, dem früheren Jugoslawien, Bulgarien, Albanien, Griechenland inklusive Kreta, auf Zypern und der westlichen Türkei. Sie ist in Neuseeland ein Neophyt.
Inhaltsstoffe
Die Inhaltsstoffe der Grünen Minze unterscheiden sich nach Art und Herkunft. Im Öl können knapp 30 verschiedene Substanzen nachgewiesen werden. Die Hauptbestandteile sind (R)-(−)-Carvon (39 bis 74 %), (R)-(+)-Limonen (3 bis 23 %), 1,8-Cineol (1 bis 9 %), Menthol (bis 9 %), Dihydrocarveol (1,6 bis 6 %), Terpinen-4-ol (bis zu 6 %), (bis 5,9 %), (bis 4 %), (bis 3,9 %), trans- (bis 3 %), (bis 3 %), α-Terpineol (bis 2,7 %) und Myrcen (0,9 bis 1,9 %).
Verwendung
Lebensmittel
Die Grüne Minze wird in der traditionellen Küche häufig zur Zubereitung von Tees, zum Würzen von Saucen, sowie als Garnierung gebraucht. Insbesondere in Nordafrika und Vorderasien, wo es zahlreiche Varianten der Grünen Minze gibt, hat sie für die Zubereitung von Speisen eine wichtige Bedeutung (→ Nanaminze).
Sie ist eine der bekanntesten Minz-Arten überhaupt und dient als Grundlage für zahlreiche industrielle Produkte, wie zum Beispiel Zahnpasten, Kaugummis (Spearmint) und Süßigkeiten.
Heilkunde / Medizin
Die getrockneten Spitzen und Blätter werden medizinisch als Stimulanzien sowie als windtreibendes und nervenstärkendes Mittel angewendet. In den letzten Jahren wurde die Wirkung der Mentha spicata von Forschern näher untersucht und Hinweise auf positive Effekte im neurologischen Bereich gesammelt. Zurückgeführt werden diese Effekte auf die entzündungshemmende, antimikrobielle und sedative Wirkung der Pflanze und der Zubereitungen daraus.
Die Grüne Minze enthält Carvone aus der Stoffgruppe der monocyclischen Monoterpene (z. B. (R)-(–)-Carvon), die als Bestandteil von ätherischen Ölen genutzt werden.
Landwirtschaft
Gemäß der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 540/2011 ist die Grüne Minze auch als Wachstumsregler im ökologischen Landbau einsetzbar.
Siehe auch
- Liste der Küchenkräuter und Gewürze
Literatur
- Xi-wen Li & Ian C.Hedge: Lamiaceae. Mentha. In: Wu Zheng-yi, Peter H.Raven (Hrsg.): Verbenaceae through Solanaceae (= Flora of China). Volume 17. Science Press u. a., Beijing u. a., ISBN 0-915279-24-X, Mentha spicata, S. 238 (Online – Abschnitt Beschreibung, textgleich mit gedrucktem Werk).
- I.C. Hedge: Labiatae. Mentha. In: S.I.Ali & M.Qaiser (Hrsg.): Flora of Pakistan. Volume 192, 1. Januar 2001, Mentha spicata, S. 264 (Online – Abschnitt Beschreibung, textgleich mit gedrucktem Werk).
- Jelitto, Schacht, Simon: Die Freiland – Schmuckstauden. Band 2, S. 612, Ulmer, 2002, ISBN 3-8001-3265-6.
- Erich Götz: Pflanzen bestimmen mit dem Computer. 2001, ISBN 3-8252-8168-X.
- Avril Rodway: Kräuter und Gewürze. Die nützlichsten Pflanzen der Natur – Kultur und Verwendung. Tessloff Verlag, Hamburg 1980, ISBN 3-7886-9910-8.
Einzelnachweise
- Mentha spicata im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 6. Juli 2014.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 817.
- Mentha spicata. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 6. Juli 2014.
- Details for: Mentha spicata L. In: The Euro+Med Plantbase Project. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin-Dahlem, 24. Juli 2010, abgerufen am 6. Juli 2014 (englisch).
- Grüne Minze. auf FloraWeb.de Abgerufen am 24. September 2011
- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S. 800.
- Mentha spicata L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 14. Januar 2023.
- Carl von Linné: Species Plantarum. 1. Auflage. 2. Band. Stockholm 1753, S. 576 (eingescannt bei Biodiversity Heritage Library – Mentha spicata).
- Massimo Maffei, Arnaldo Codignola, Maurizio Fieschi: Essential oil fromMentha spicata L. (spearmint) cultivated in Italy. In: Flavour and Fragrance Journal. Band 1, Nr. 3, Juni 1986, S. 105–109, doi:10.1002/ffj.2730010303.
- Valtcho D. Zheljazkov, Charles L. Cantrell, Tess Astatkie, M. Wayne Ebelhar: Productivity, Oil Content, and Composition of Two Spearmint Species in Mississippi. In: Agronomy Journal. Band 102, Nr. 1, Januar 2010, S. 129, doi:10.2134/agronj2009.0258.
- The attention-enhancing effects of spearmint extract supplementation in healthy men and women: a randomized, double-blind, placebo-controlled, parallel trial, auf sciencedirect.com
- Bioactivity and health effects of Mentha spicata, auf researchgate.net
Weblinks
- Mentha spicata L., Ähren-Minze. auf FloraWeb.de
- Grüne Minze. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Thomas Meyer: Minze Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Grune Minze Mentha spicata auch Ahrige Minze Krause Minze oder Speer Minze englisch spearmint ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Lippenblutengewachse Lamiaceae Grune MinzeGrune Minze Mentha spicata SystematikOrdnung Lippenblutlerartige Lamiales Familie Lippenblutler Lamiaceae Tribus MentheaeUntertribus MenthinaeGattung Minzen Mentha Art Grune MinzeWissenschaftlicher NameMentha spicataL BeschreibungErscheinungsbild und Blatt Die Grune Minze wachst als ausdauernde krautige Pflanze mit Wuchshohen von 30 bis 130 Zentimeter Sie bildet unterirdische Auslaufer aus und besitzt einen angenehmen aromatischen Geruch Der Geschmack ist susser als der der Pfefferminze und es fehlt die Scharfe des Menthols von dem die Grune Minze nur wenig enthalt Die aufrechten vierkantigen grunen bis rotlichen Stangel verzweigen ublicherweise im oberen Bereich und sind kahl bis fast kahl Die gegenstandig am Stangel angeordneten Laubblatter sind ungestielt oder bis zu 2 Millimeter gestielt und am Blattgrund drusig Die einfache annahernd kahle Blattspreite ist bei einer Lange von 2 bis 7 Zentimetern und einer Breite von 0 5 bis 2 Zentimetern eiformig langlich bis schmal lanzettlich mit herzformigen gerundeten oder breit keilformigen Spreitengrund und spitzer bis lang zugespitzter Spreitenspitze Der Spreitenrand ist unregelmassig gesagt Blutenstand Blute und Frucht Die Blutezeit reicht von Juli bis September Die Blutenstiele sind etwa 2 Millimeter lang Die Bluten sind in vielblutigen Scheinquirlen angeordnet Sie stehen in endstandigen an der Basis unterbrochenen mit einer Lange von 4 bis 10 Zentimetern zylindrischen ahrenartigen Blutenstanden Die 5 bis 8 Millimeter langen linealischen Tragblatter sind kurzer oder gleich lang wie die Bluten Die zwittrigen Bluten sind zygomorph und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die funf ungleichen 1 5 bis 2 Millimeter langen drusigen Kelchblatter sind glockenformig verwachsen und entweder haarlos oder an den Kelchzipfeln bewimpert Die mehr oder weniger gleichformigen dreieckig lanzettlichen Kelchzipfel sind etwa 1 Millimeter lang Die funf weissen bleichrosa bis violettlichen Kronblatter bilden die etwa 2 5 bis 4 Millimeter lange haarlose Krone und sind zu einer etwa zwei Millimeter langen Kronrohre verwachsen Die fast gleichformigen Kronzipfel besitzen eine ausgerandete Spitze Die vier gleich langen Staubblatter ragen aus der Krone heraus Die Grune Minze bildet dunkelbraune Klausen Die Chromosomenzahl betragt 2n 36 48 oder 84 Standort und VerbreitungDie Grune Minze ist in Europa Nordafrika Vorderasien der Kaukasusregion im zentralasiatischen Turkmenistan in Pakistan Nepal und China weit verbreitet Die ursprungliche europaische Verbreitung erstreckt sich von den mitteleuropaischen Staaten Schweiz Slowenien und Kroatien uber Sudosteuropa mit den Mittelmeerinseln bis Zypern sowie von Italien mit Sizilien und Sardinien bis zur spanischen Baleareninsel Mallorca Daruber hinaus ist sie im weiteren Europa und auch in Nordamerika als Neophyt verbreitet und wurde auch global weitverbreitet kultiviert und eingeburgert So besiedelt die Grune Minze in Deutschland nahrstoffreiche Stauden und Unkrautfluren In Osterreich wird sie mehr oder weniger haufig kultiviert und verwildert gelegentlich unbestandig Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3 w feucht aber massig wechselnd Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 4 warm kollin Nahrstoffzahl N 4 nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental Ahren Minze Mentha spicata SystematikDie Erstveroffentlichung von Mentha spicata erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Band 2 S 578 Die Grune Minze ist eine oktoploide Art und moglicherweise aus einer Hybridisierung von Mentha longifolia und Mentha suaveolens entstanden Sie ist eine der Stammarten der Pfefferminze Mentha piperita Von Mentha spicata werden zwei Unterarten anerkannt Mentha spicata L subsp spicata Synonym Mentha atrata Schur Mentha balsamea Rchb nom illeg Mentha brevispicata Lehm Mentha cordato ovata Opiz Mentha crispa L Mentha crispata Schrad ex Willd Mentha glabra Mill Mentha hortensis Opiz ex Fresen Mentha inarimensis Guss Mentha integerrima Mattei amp Lojac Mentha lacerata Opiz Mentha laciniosa Schur Mentha laevigata Willd Mentha lejeuneana Opiz Mentha lejeunii Opiz ex Rchb Mentha michelii Ten ex Rchb Mentha ocymiodora Opiz Mentha pectinata Raf Mentha piperella Lej amp Courtois Opiz ex Lej amp Courtois Mentha pudina Buch Ham ex Benth Mentha romana Bubani Mentha rosanii Ten Mentha rubicunda Heinr Braun amp Topitz Mentha sepincola Holuby Mentha tauschii Heinr Braun Mentha tenuiflora Opiz Mentha tenuifolia Opiz ex Rchb Mentha tenuis Michx Mentha undulata Willd Mentha viridifolia Perard Mentha viridis L L Mentha walteriana Opiz Mentha longifolia subsp undulata Willd Briq Mentha longifolia subsp viridis L Rouy Mentha spicata subsp glabrata Lej amp Courtois Lebeau Mentha viridis subsp angustifolia Lej amp Courtois Briq Mentha viridis subsp crispata Schrad ex Willd Briq Mentha viridis subsp euryphylla Briq Mentha viridis subsp exquisita Briq Mentha viridis subsp inarimensis Guss Nyman Mentha viridis subsp malinvaldii Agasse ex Briq Mentha aquatica var crispa L Benth Mentha crispata var lacerata Opiz Heinr Braun Mentha longifolia var crispata Schrad ex Willd Rouy Mentha longifolia var piperella Lej amp Courtois Rouy Mentha mollissima var undulata Willd Heinr Braun Mentha rubicunda var langiana Topitz Mentha spicata var oblongifolia Wimm amp Grab Lebeau Mentha spicata var undulata Willd Lebeau Mentha spicata var viridis L Mentha sylvestris var crispata W D J Koch Mentha sylvestris var glabra W D J Koch Mentha sylvestris var glabrata Benth Mentha sylvestris var oblongifolia Wimm amp Grab Mentha viridis var allodonta Topitz Mentha viridis var angustifolia Lej amp Courtois Mentha viridis var cordato ovata Opiz Heinr Braun Mentha viridis var crispa Benth Mentha viridis var crispata Schrad ex Willd Becker Mentha viridis var exquisita Briq Mentha viridis var glabrata Lej amp Courtois Mentha viridis var holotilta Briq Mentha viridis var hortensis Wirtg Mentha viridis var jaccardii Briq Mentha viridis var lacerata Opiz Heinr Braun Mentha viridis var laetivridis Topitz Mentha viridis var laevigata Willd Lamotte Mentha viridis var lampreilema Briq Mentha viridis var lejeuneana Opiz Heinr Braun Mentha viridis var macrostemma Lej amp Courtois Mentha viridis var maderensis Briq Mentha viridis var malinvaldii Agasse ex Briq Briq Mentha viridis var ocymiodora Opiz Lej amp Courtois Mentha viridis var oligotricha Briq Mentha viridis var phaneroneura Briq Mentha viridis var phyllopogon Briq Mentha viridis var piperella Lej amp Courtois Mentha viridis var sinuosa Topitz Mentha viridis var spadana Briq Mentha viridis var stenophyllon Topitz Mentha viridis var tauscheri Topitz Mentha viridis var tenuiflora Opiz Briq Mentha viridis var tenuis Michx Briq Mentha viridis var walteriana Opiz Topitz Mentha spicata subsp condensata Briq Greuter amp Syn Mentha tomentosa subsp condensata Briq Mentha microphylla var condensata Briq Briq Mentha chalepensis Mill Mentha derelicta Desegl Mentha microphylla K Koch Mentha sofiana Trautm Mentha subsessilis Borbas Mentha tomentosa d Urv nom illeg Mentha sofiana subsp kickxiifolia Trautm Mentha spicata subsp tomentosa Harley Mentha tomentosa subsp glareosa Briq Mentha microphylla var glareosa Briq Briq Mentha sylvestris var stenostachya Boiss Die Heimat liegt im Suden und Sudosten Europas mit Italien dem fruheren Jugoslawien Bulgarien Albanien Griechenland inklusive Kreta auf Zypern und der westlichen Turkei Sie ist in Neuseeland ein Neophyt InhaltsstoffeStrukturformel von R Carvon Hauptbestandteil des Krausminzeols Die Inhaltsstoffe der Grunen Minze unterscheiden sich nach Art und Herkunft Im Ol konnen knapp 30 verschiedene Substanzen nachgewiesen werden Die Hauptbestandteile sind R Carvon 39 bis 74 R Limonen 3 bis 23 1 8 Cineol 1 bis 9 Menthol bis 9 Dihydrocarveol 1 6 bis 6 Terpinen 4 ol bis zu 6 bis 5 9 bis 4 bis 3 9 trans bis 3 bis 3 a Terpineol bis 2 7 und Myrcen 0 9 bis 1 9 VerwendungLebensmittel Die Grune Minze wird in der traditionellen Kuche haufig zur Zubereitung von Tees zum Wurzen von Saucen sowie als Garnierung gebraucht Insbesondere in Nordafrika und Vorderasien wo es zahlreiche Varianten der Grunen Minze gibt hat sie fur die Zubereitung von Speisen eine wichtige Bedeutung Nanaminze Sie ist eine der bekanntesten Minz Arten uberhaupt und dient als Grundlage fur zahlreiche industrielle Produkte wie zum Beispiel Zahnpasten Kaugummis Spearmint und Sussigkeiten Heilkunde Medizin Die getrockneten Spitzen und Blatter werden medizinisch als Stimulanzien sowie als windtreibendes und nervenstarkendes Mittel angewendet In den letzten Jahren wurde die Wirkung der Mentha spicata von Forschern naher untersucht und Hinweise auf positive Effekte im neurologischen Bereich gesammelt Zuruckgefuhrt werden diese Effekte auf die entzundungshemmende antimikrobielle und sedative Wirkung der Pflanze und der Zubereitungen daraus Die Grune Minze enthalt Carvone aus der Stoffgruppe der monocyclischen Monoterpene z B R Carvon die als Bestandteil von atherischen Olen genutzt werden Landwirtschaft Gemass der Durchfuhrungsverordnung EU Nr 540 2011 ist die Grune Minze auch als Wachstumsregler im okologischen Landbau einsetzbar Siehe auchListe der Kuchenkrauter und GewurzeLiteraturXi wen Li amp Ian C Hedge Lamiaceae Mentha In Wu Zheng yi Peter H Raven Hrsg Verbenaceae through Solanaceae Flora of China Volume 17 Science Press u a Beijing u a ISBN 0 915279 24 X Mentha spicata S 238 Online Abschnitt Beschreibung textgleich mit gedrucktem Werk I C Hedge Labiatae Mentha In S I Ali amp M Qaiser Hrsg Flora of Pakistan Volume 192 1 Januar 2001 Mentha spicata S 264 Online Abschnitt Beschreibung textgleich mit gedrucktem Werk Jelitto Schacht Simon Die Freiland Schmuckstauden Band 2 S 612 Ulmer 2002 ISBN 3 8001 3265 6 Erich Gotz Pflanzen bestimmen mit dem Computer 2001 ISBN 3 8252 8168 X Avril Rodway Krauter und Gewurze Die nutzlichsten Pflanzen der Natur Kultur und Verwendung Tessloff Verlag Hamburg 1980 ISBN 3 7886 9910 8 EinzelnachweiseMentha spicata im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 6 Juli 2014 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 817 Mentha spicata In POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science abgerufen am 6 Juli 2014 Details for Mentha spicata L In The Euro Med Plantbase Project Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Dahlem 24 Juli 2010 abgerufen am 6 Juli 2014 englisch Grune Minze auf FloraWeb de Abgerufen am 24 September 2011 Manfred A Fischer Karl Oswald Wolfgang Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 3 verbesserte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2008 ISBN 978 3 85474 187 9 S 800 Mentha spicataL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 14 Januar 2023 Carl von Linne Species Plantarum 1 Auflage 2 Band Stockholm 1753 S 576 eingescannt bei Biodiversity Heritage Library Mentha spicata Massimo Maffei Arnaldo Codignola Maurizio Fieschi Essential oil fromMentha spicata L spearmint cultivated in Italy In Flavour and Fragrance Journal Band 1 Nr 3 Juni 1986 S 105 109 doi 10 1002 ffj 2730010303 Valtcho D Zheljazkov Charles L Cantrell Tess Astatkie M Wayne Ebelhar Productivity Oil Content and Composition of Two Spearmint Species in Mississippi In Agronomy Journal Band 102 Nr 1 Januar 2010 S 129 doi 10 2134 agronj2009 0258 The attention enhancing effects of spearmint extract supplementation in healthy men and women a randomized double blind placebo controlled parallel trial auf sciencedirect com Bioactivity and health effects of Mentha spicata auf researchgate netWeblinksCommons Grune Minze Album mit Bildern Videos und Audiodateien Mentha spicata L Ahren Minze auf FloraWeb de Grune Minze In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Thomas Meyer Minze Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben