Die Grünentaler Hochbrücke ist eine kombinierte Eisenbahn und Straßenbrücke bei dem Ortsteil Grünental der Gemeinde Beld
Grünentaler Hochbrücke

Die Grünentaler Hochbrücke ist eine kombinierte Eisenbahn- und Straßenbrücke bei dem Ortsteil Grünental der Gemeinde Beldorf in Schleswig-Holstein. Das Bauwerk überspannt den Nord-Ostsee-Kanal und ist Teil der Bahnstrecke Neumünster–Heide sowie der Landesstraße 316.
Grünenthaler Hochbrücke | ||
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Unterführt | Nord-Ostsee-Kanal | |
Konstruktion | schmiedeeiserne Bogenbrücke | |
Längste Stützweite | 156,5 m | |
Lichte Höhe | 42 m | |
Baubeginn | 1891 | |
Fertigstellung | 1892 | |
Zustand | abgebaut | |
Planer | Greve, Hermann Eggert | |
Schließung | 1986 | |
Lage | ||
Koordinaten | 54° 7′ 29″ N, 9° 19′ 46″ O | |
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Ursprüngliche Brücke von 1892
Die erste Brücke wurde 1891 bis 1892 von der Brückenbauanstalt in Gustavsburg, dem späteren MAN-Werk Gustavsburg, über den im Bau befindlichen Kaiser-Wilhelm-Kanal errichtet. Der Entwurf der schmiedeeisernen Bogenbrücke stammte von dem Eisenbahn-Bauinspector Claus Greve (1846–1927) aus Kiel, die Architektur der Tortürme über den Widerlagern und der gemauerten Vorbrücken von Hermann Eggert, Berlin.
Die Hochbrücke musste die einheitlich für alle Brücken des Kanals geltende lichte Höhe von 42 m über dem höchsten Wasserspiegel erreichen. Da man Rutschungen der Einschnittsböschungen nicht ausschließen konnte, wählte man einen relativ flachen Bogen, der sich an Widerlagern oberhalb der Böschungen abstützte. Diese Widerlager waren als Tortürme ausgestaltet, da sie gleichzeitig als Auflager für die Fahrbahn dienten, die in Höhe von etwa zwei Dritteln der Bogenhöhe angeordnet war.
Der Bogen bestand aus zwei leicht nach innen geneigten Sichelbögen mit Spannweiten von 156,5 m, deren Kämpfergelenke sich in 5 m Höhe auf den Sockeln der Tortürme befand. Die Knotenpunkte lagen auf Kreisbögen mit Radien von 135 m und 150 m und Pfeilhöhen von 25,26 m und 21,46 m. Diese durch Fachwerk versteiften Sichelbögen hatten im Scheitel eine Bauhöhe von 4,1 m. Die Grünentaler Hochbrücke hatte seinerzeit die weltweit fünftgrößte Spannweite aller Bogenbrücken.
Die Fahrbahn war 6 m breit und mit Bohlen ausgelegt, später asphaltiert, und für je eine Fahrspur in beide Richtungen ausgelegt. In der Mitte der Fahrbahnen verlief das Gleis der Eisenbahnstrecke. Bei Bahnverkehr wurde die Brücke durch Schranken für den Straßenverkehr gesperrt. Fußwege waren beidseits außerhalb der Bogenkonstruktionen angebracht.
1935 wurden die hohen Türme abgebrochen. Ende der 1980er Jahre musste das Bauwerk durch den benachbarten Neubau ersetzt werden, da die Gründung und die Stahlkonstruktion keine ausreichende Standsicherheiten mehr aufwiesen. Außerdem war die Wasserspiegelbreite von 87 m unter der Brücke eine Kanalengstelle. Die komplette Eisenkonstruktion der alten Brücke wurde durch die Schwimmkrane Taklift 4 und Taklift 7 aus ihrer Position gehoben und seitlich des Kanals zur Verschrottung abgelegt.
Grünentaler Hochbrücke | ||
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Überführt | Bahnstrecke Neumünster–Heide Landesstraße 316 | |
Unterführt | Nord-Ostsee-Kanal, Kkm 31 | |
Konstruktion | Stahlfachwerkbrücke | |
Gesamtlänge | 405,16 m | |
Breite | 18,3 m | |
Längste Stützweite | 187,0 m | |
Konstruktionshöhe | 17 m | |
Höhe | 44,54 m | |
Lichte Höhe | 42,55 m | |
Baukosten | 50 Millionen DM | |
Baubeginn | 1984 | |
Fertigstellung | 1986 | |
Lage | ||
Koordinaten | 54° 7′ 29″ N, 9° 19′ 46″ O | |
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Hochbrücke von 1986
Zwischen den Jahren 1984 und 1986 wurde in paralleler Lage, nördlich der alten Bogenbrücke, die neue Fachwerkbalkenbrücke mit einer lichten Höhe von 42,55 m errichtet. Auf dieser besitzen die eingleisige Bahnstrecke und die zweistreifige Straße getrennte Trassen. Außerdem ist auf der südlichen Seite ein Fuß- und Radweg angeordnet. Die Baukosten für die Brücke betrugen 50 Millionen DM, die gesamte Baumaßnahme kostete 78 Millionen DM.
Die Konstruktion ist eine dreifeldrige pfostenlose Strebenfachwerkbrücke aus Stahl mit einer Gesamtstützweite von 405,16 m. Die Feldweiten betragen in den Randöffnungen 109,08 m und über dem Kanal 187,00 m. In Längsrichtung ist der Durchlaufträger das Bauwerkssystem. Die Konstruktionshöhe beträgt bei einer Systemhöhe von 15,5 m rund 17 m und die Brückenbreite 18,3 m, bei einem Achsabstand der 1,0 m breiten Fachwerkhauptträger von 14,45 m. Der Fachwerkknotenabstand ist 15,58 m. Das Gleis liegt beweglich gelagert direkt auf der orthotropen Fahrbahnplatte. Gebaut wurde der Brückenüberbau, der aus 3500 t Stahl besteht, im Freivorbau.
Die 41,1 m hohen Kanalpfeiler haben einen rechteckigen Hohlquerschnitt mit Außenabmessungen von 12,0 m × 5,0 m am Fuß und Außenwandstärken von 1,0 m. Die Schäfte verjüngen sich anfangs nach oben und verbreitern sich schließlich am Pfeilerkopf hammerkopfartig zur Auflagerung der Kanalbrücke auf 16,25 m × 4,7 m. Die Pfeiler stehen auf 17 m hohen Senkkästen aus Stahlbeton, mit einem Durchmesser von 23,5 m.
Die Fundamente der alten Brücke wurden auf beiden Kanalseiten erhalten und zu Aussichtsplattformen umgestaltet.
Am 14. April 2011 löste die OOCL Finland einen Schiffsunfall nahe der Brücke aus.
Bilder
- Grünenthaler Hochbrücke vor 1895
- Die Hochbrücke bei Grünenthal um 1900
- Am Denkmal der alten Grünenthaler Hochbrücke in Hanerau-Hademarschen
- Ehemaliger Träger der alten Hochbrücke beim Denkmal
Literatur
- Reinhard Stolz: Die neue Hochbrücke Grünental über den Nord-Ostsee-Kanal. In: Bauingenieur 61. Jahrgang 1986, S. 491–500.
- Die Grünentaler Hochbrücke und ihr Baumeister. In: Mitteilungen des Canal-Vereins. Bd. 15 (1994), S. 17–22.
Weblinks
Einzelnachweise
- Die Brücke bei Grünenthal. In: Centralblatt der Bauverwaltung. XI.Jahrgang, Nr. 22 (vom 30. Mai 1891) S. 214 (Digitalisat, auf kobv.de)
- Größere Spannweiten hatten die Ponte Dom Luís I, das Garabit-Viadukt, die Ponte Maria Pia und die mittlere Öffnung der Eads Bridge (Vgl. Georg Christoph Mehrtens: Die Bogenbrücke über den Nord-Ostsee-Canal bei Grünenthal. In: Centralblatt der Bauverwaltung. XIII.Jahrgang, Nr. 15A (vom 19. April 1893) S. 160 (Digitalisat, auf kobv.de))
- Die alte Grünentaler Hochbrücke. 16. November 2008, abgerufen am 27. Dezember 2018.
- Karl-Heinz Reiche: Grünthal Hochbrücke mit Fotos vom Abbau. Auf der Website von Bernd Schmitt
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Grunentaler Hochbrucke ist eine kombinierte Eisenbahn und Strassenbrucke bei dem Ortsteil Grunental der Gemeinde Beldorf in Schleswig Holstein Das Bauwerk uberspannt den Nord Ostsee Kanal und ist Teil der Bahnstrecke Neumunster Heide sowie der Landesstrasse 316 Grunenthaler HochbruckeGrunenthaler HochbruckeUnterfuhrt Nord Ostsee KanalKonstruktion schmiedeeiserne BogenbruckeLangste Stutzweite 156 5 mLichte Hohe 42 mBaubeginn 1891Fertigstellung 1892Zustand abgebautPlaner Greve Hermann EggertSchliessung 1986LageKoordinaten 54 7 29 N 9 19 46 O 54 124722222222 9 3293333333333Grunentaler Hochbrucke Schleswig Holstein Ursprungliche Brucke von 1892Die erste Brucke wurde 1891 bis 1892 von der Bruckenbauanstalt in Gustavsburg dem spateren MAN Werk Gustavsburg uber den im Bau befindlichen Kaiser Wilhelm Kanal errichtet Der Entwurf der schmiedeeisernen Bogenbrucke stammte von dem Eisenbahn Bauinspector Claus Greve 1846 1927 aus Kiel die Architektur der Torturme uber den Widerlagern und der gemauerten Vorbrucken von Hermann Eggert Berlin Die Hochbrucke musste die einheitlich fur alle Brucken des Kanals geltende lichte Hohe von 42 m uber dem hochsten Wasserspiegel erreichen Da man Rutschungen der Einschnittsboschungen nicht ausschliessen konnte wahlte man einen relativ flachen Bogen der sich an Widerlagern oberhalb der Boschungen abstutzte Diese Widerlager waren als Torturme ausgestaltet da sie gleichzeitig als Auflager fur die Fahrbahn dienten die in Hohe von etwa zwei Dritteln der Bogenhohe angeordnet war Der Bogen bestand aus zwei leicht nach innen geneigten Sichelbogen mit Spannweiten von 156 5 m deren Kampfergelenke sich in 5 m Hohe auf den Sockeln der Torturme befand Die Knotenpunkte lagen auf Kreisbogen mit Radien von 135 m und 150 m und Pfeilhohen von 25 26 m und 21 46 m Diese durch Fachwerk versteiften Sichelbogen hatten im Scheitel eine Bauhohe von 4 1 m Die Grunentaler Hochbrucke hatte seinerzeit die weltweit funftgrosste Spannweite aller Bogenbrucken Die Fahrbahn war 6 m breit und mit Bohlen ausgelegt spater asphaltiert und fur je eine Fahrspur in beide Richtungen ausgelegt In der Mitte der Fahrbahnen verlief das Gleis der Eisenbahnstrecke Bei Bahnverkehr wurde die Brucke durch Schranken fur den Strassenverkehr gesperrt Fusswege waren beidseits ausserhalb der Bogenkonstruktionen angebracht 1935 wurden die hohen Turme abgebrochen Ende der 1980er Jahre musste das Bauwerk durch den benachbarten Neubau ersetzt werden da die Grundung und die Stahlkonstruktion keine ausreichende Standsicherheiten mehr aufwiesen Ausserdem war die Wasserspiegelbreite von 87 m unter der Brucke eine Kanalengstelle Die komplette Eisenkonstruktion der alten Brucke wurde durch die Schwimmkrane Taklift 4 und Taklift 7 aus ihrer Position gehoben und seitlich des Kanals zur Verschrottung abgelegt Grunentaler HochbruckeGrunentaler HochbruckeUberfuhrt Bahnstrecke Neumunster Heide Landesstrasse 316Unterfuhrt Nord Ostsee Kanal Kkm 31Konstruktion StahlfachwerkbruckeGesamtlange 405 16 mBreite 18 3 mLangste Stutzweite 187 0 mKonstruktionshohe 17 mHohe 44 54 mLichte Hohe 42 55 mBaukosten 50 Millionen DMBaubeginn 1984Fertigstellung 1986LageKoordinaten 54 7 29 N 9 19 46 O 54 124722222222 9 3293333333333 Koordinaten 54 7 29 N 9 19 46 OGrunentaler Hochbrucke Schleswig Holstein Hochbrucke von 1986Zwischen den Jahren 1984 und 1986 wurde in paralleler Lage nordlich der alten Bogenbrucke die neue Fachwerkbalkenbrucke mit einer lichten Hohe von 42 55 m errichtet Auf dieser besitzen die eingleisige Bahnstrecke und die zweistreifige Strasse getrennte Trassen Ausserdem ist auf der sudlichen Seite ein Fuss und Radweg angeordnet Die Baukosten fur die Brucke betrugen 50 Millionen DM die gesamte Baumassnahme kostete 78 Millionen DM Die Konstruktion ist eine dreifeldrige pfostenlose Strebenfachwerkbrucke aus Stahl mit einer Gesamtstutzweite von 405 16 m Die Feldweiten betragen in den Randoffnungen 109 08 m und uber dem Kanal 187 00 m In Langsrichtung ist der Durchlauftrager das Bauwerkssystem Die Konstruktionshohe betragt bei einer Systemhohe von 15 5 m rund 17 m und die Bruckenbreite 18 3 m bei einem Achsabstand der 1 0 m breiten Fachwerkhaupttrager von 14 45 m Der Fachwerkknotenabstand ist 15 58 m Das Gleis liegt beweglich gelagert direkt auf der orthotropen Fahrbahnplatte Gebaut wurde der Bruckenuberbau der aus 3500 t Stahl besteht im Freivorbau Die 41 1 m hohen Kanalpfeiler haben einen rechteckigen Hohlquerschnitt mit Aussenabmessungen von 12 0 m 5 0 m am Fuss und Aussenwandstarken von 1 0 m Die Schafte verjungen sich anfangs nach oben und verbreitern sich schliesslich am Pfeilerkopf hammerkopfartig zur Auflagerung der Kanalbrucke auf 16 25 m 4 7 m Die Pfeiler stehen auf 17 m hohen Senkkasten aus Stahlbeton mit einem Durchmesser von 23 5 m Die Fundamente der alten Brucke wurden auf beiden Kanalseiten erhalten und zu Aussichtsplattformen umgestaltet Am 14 April 2011 loste die OOCL Finland einen Schiffsunfall nahe der Brucke aus BilderGrunenthaler Hochbrucke vor 1895 Die Hochbrucke bei Grunenthal um 1900 Am Denkmal der alten Grunenthaler Hochbrucke in Hanerau Hademarschen Ehemaliger Trager der alten Hochbrucke beim DenkmalLiteraturReinhard Stolz Die neue Hochbrucke Grunental uber den Nord Ostsee Kanal In Bauingenieur 61 Jahrgang 1986 S 491 500 Die Grunentaler Hochbrucke und ihr Baumeister In Mitteilungen des Canal Vereins Bd 15 1994 S 17 22 WeblinksCommons Grunentaler Hochbrucke 1892 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Commons Grunentaler Hochbrucke 1986 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikivoyage Grunentaler Hochbrucke ReisefuhrerEinzelnachweiseDie Brucke bei Grunenthal In Centralblatt der Bauverwaltung XI Jahrgang Nr 22 vom 30 Mai 1891 S 214 Digitalisat auf kobv de Grossere Spannweiten hatten die Ponte Dom Luis I das Garabit Viadukt die Ponte Maria Pia und die mittlere Offnung der Eads Bridge Vgl Georg Christoph Mehrtens Die Bogenbrucke uber den Nord Ostsee Canal bei 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