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Das Große Mausohr oder auch nur Mausohr Myotis myotis ist eine Fledermaus Art aus der Gattung der Mausohren die 1797 von

Großes Mausohr

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Das Große Mausohr oder auch nur Mausohr (Myotis myotis) ist eine Fledermaus-Art aus der Gattung der Mausohren, die 1797 von Borkhausen unter der Bezeichnung Vespertilio myotis erstbeschrieben wurde. Man findet sie auch unter dem Namen Riesenfledermaus. In Deutschland ist das Große Mausohr die größte heimische Fledermausart.

Großes Mausohr

Großes Mausohr (Myotis myotis) im Quartier in einer Brücke

Systematik
Ordnung: Fledertiere (Chiroptera)
Überfamilie: Glattnasenartige (Vespertilionoidea)
Familie: Glattnasen (Vespertilionidae)
Unterfamilie:
Gattung: Mausohren (Myotis)
Art: Großes Mausohr
Wissenschaftlicher Name
Myotis myotis
(Borkhausen, 1797)

Eine ähnliche Art ist das Kleine Mausohr (Myotis blythii). Das Große Mausohr wurde vom Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher zum Höhlentier des Jahres 2011 gewählt.

Beschreibung und Systematik

Das Große Mausohr ist, mit einer Kopf-Rumpf-Länge zwischen 6,7 und 8,4 Zentimetern sowie einer Flügelspannweite zwischen 35 und 43 Zentimetern, die größte europäische Myotis-Art. Ein ausgewachsenes Exemplar wiegt zwischen 20 und 40 Gramm. Das Große Mausohr hat eine sehr kurze und breite Schnauze, die Ohren sind lang und breit. Das kurze Fell ist bei adulten Tieren an den Haarwurzeln schwarzbraun, an der Oberseite eher hell-braungrau gefärbt. Die Bauchseite ist weißgrau, der Halsbereich manchmal leicht gelblich gefärbt. Jungtiere sind eher grau als bräunlich gefärbt. Bei ausgewachsenen Tieren ist das Rückenfell dagegen graubraun, das Bauchfell weißgrau gefärbt. Die Flughäute sind rötlichbraun gefärbt, genau wie die langen, breiten Ohren, deren knorpeliger Ohrdeckel beinahe halb so lang ist wie das Ohr.

Im Gegensatz zum adulten Großen Mausohr ist das Kleine Mausohr dunkelgrau gefärbt, zudem sind die Körpermaße meistens kleiner als beim Großen Mausohr. Auch die Zahl der Ohrfalten (7–8 beim Großen Mausohr, 5–6 beim Kleinen Mausohr) ist ein Unterscheidungsmerkmal.

Es werden zwei Unterarten unterschieden: Die Nominatform Myotis myotis myotis sowie die in der Osttürkei und dem Nahen Osten vorkommende M. m. macrocephalicus (D. L. Harrison & R. E. Lewis 1961), die in den Körper- und Gewichtsmaßnahmen über denen der Nominatform liegt.

Verbreitungsgebiet und Lebensraum

Das Große Mausohr ist auf dem mittel-, süd-, südost- und westeuropäischen Kontinent weit verbreitet. Die Verbreitungsgrenze im Osten läuft entlang des Dnepr bis zum Schwarzen Meer. Im Nahen Osten gibt es Vorkommen in Israel, Syrien und dem Libanon. Nördlich reicht die Verbreitung bis in den Norden von Polen, Schleswig-Holstein in Deutschland und den Süden der Niederlande. In Großbritannien wurde die Art bis 1985 vereinzelt nachgewiesen, seit 1990 gilt die dort als ausgestorben. Von anderen Vorkommen isolierte Skelettfunde gibt es von den Azoren. In Nordafrika sowie auf Sizilien, Korsika und Malta fehlt das Große Mausohr, es wird hier durch das Punische Mausohr (Myotis punicus) abgelöst.

Zum Lebensraum des Großen Mausohres gehört vor allem offenes Gelände wie Wiesen, Felder und offenes Waldland, aber auch menschliche Siedlungen. Sommerquartiere liegen oft in Dachstühlen und Kirchtürmen, auch in Scheunen oder Brückenbauten, wo die Tiere frei hängen können. Als weitere mögliche Standorte dienen ebenfalls Dachböden oder Widerlager von Brücken, aber auch Vogel- oder Fledermauskästen oder Baumhöhlen.

Wochenstubenkolonien der Weibchen mit ihrem Nachwuchs umfassen in Mitteleuropa meist 50 bis 1000 Tiere, in einigen Fällen jedoch bis zu 5000. Im Mittelmeerraum sind diese Kolonien noch größer, in Einzelfällen aus etwa 8000 Individuen. Dabei suchen die Fledermäuse geeignete Quartiere, über Generationen hinweg, immer wieder auf. Die Männchen des Großen Mausohrs sammeln sich im Sommer in sogenannten Männchenquartieren, isoliert von Weibchen und Nachwuchs. Zwischen Sommer- und Winterquartier liegen Entfernungen von bis zu 200 km.

Bevorzugte Winterquartier liegen in Höhlen, Stollen, Bunkeranlagen und frostfreien Kellern, wo die Temperaturen etwa zwischen 1° und 12 °C liegen und die Luftfeuchtigkeit zwischen 85 und 100 Prozent beträgt. Dort treffen die Tiere zwischen September und Oktober ein. Ihren Winterschlaf halten sie entweder einzeln oder eng in Gruppen aneinander gedrängt, wobei sie frei von der Decke oder an Wänden hängen. Im Winterschlaf konnten sowohl Atempausen von bis zu 90 Minuten als auch eine Herzfrequenz von nur 10 Herzschlägen pro Minute nachgewiesen werden.

Lebensweise

Fortpflanzung

Pro Jahr bekommt jedes Weibchen nur ein Junges, dessen Gewicht zwischen 4 und 6,5 Gramm liegt. Die Tragzeit liegt bei ungefähr 60 Tagen (je nach Ernährung 50 bis 70 Tage). Bei der Geburt, die etwa Anfang Juni erfolgt, hängt die Fledermausmutter ebenfalls kopfüber, so dass der Nachwuchs nur durch die Nabelschnur gesichert ist. In den ersten Wochen werden die Jungtiere im Quartier zurückgelassen, wenn ihre Mütter auf Jagd gehen. Wenn sie zum Säugen in die Kolonie zurückkehren, erkennen sie ihr Junges an dessen Ruflauten und dem individuellen Geruch. Nach etwa fünf Wochen erfolgen erste Ausflüge der Jungtiere aus der Wochenstubenkolonie.

Ernährung

Erst bei völliger Dunkelheit verlassen Große Mausohren ihre Tagesschlafverstecke, um auf die Jagd zu gehen. Sie sind in der Lage, sich günstige Jagdgebiete zu merken und diese gezielt aufzusuchen. Bei der Nahrungssuche fliegen die Tiere gerne in niedriger (1 bis 2 m über dem Boden) und mittlerer Flughöhe zwischen Bäumen herum, dabei wird auf die Raschelgeräusche der am Boden laufenden Beute gehört (Passivortung). Vermutlich spielt auch der Geruchssinn beim Auffinden der Beute eine größere Rolle, die Echoortung tritt hierbei in den Hintergrund. Die Tiere sind auch für einen kurzen Zeitraum zum sogenannten Rüttelflug fähig. Zwischen Quartier und Jagdhabitat können 4 bis 17 Kilometer liegen.

Hauptnahrung sind bodenlebende Gliedertiere, vor allem Großlaufkäfer (Carabus), Spinnentiere (Arachnida) und Hundertfüßer (Chilopoda). Eine Studie, bei der die Zusammensetzung des Kots einer Kolonie in Bulgarien analysiert wurde, ergab, dass sich Große Mausohren dort überwiegend von Gliederfüßern ernähren, wobei der Anteil an Insekten (wobei Laufkäfer und Heuschrecken dominierten) den an Spinnentieren deutlich übertraf.

Orientierung

In Freilandexperimenten wurde nachgewiesen, dass die Tiere über einen Magnetsinn verfügen und ihren „inneren Kompass“ während der Abenddämmerung mit Hilfe von polarisiertem Licht kalibrieren.

Naturschutz

Das Große Mausohr ist nach der Bundesartenschutzverordnung streng geschützt. Nach einer starken Abnahme des Bestandes in der Vergangenheit hat sich seit den 1980/1990er Jahren der Bestand leicht erholt bzw. ist stabil, sodass die IUCN das Große Mausohr auf Grund des großen Verbreitungsgebiets und der Anzahl der Individuen als „nicht gefährdet“ einstuft (least concern).

Das Große Mausohr wird von der Europäischen Union im Anhang II und Anhang IV der FFH-Richtlinie geführt und gilt somit als streng zu schützende Art von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhalt besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen. Fledermausarten sind nach Anhang IV der FFH-Richtlinie auch außerhalb von FFH-Gebieten streng geschützt, für Arten des Anhangs II gilt das nicht. Als FFH-Gebiete zum Schutz von Wochenstuben des Großen Mausohrs sind unter anderem folgende Gebäude(teile) ausgewiesen: Haus Düsse, St. Johannis (Rahden), St. Johannis (Salzhausen), Wasserschloss Ulenburg, Evangelische Kirche Ledde, Evangelische Kirche Neidhartshausen, Historisches Rathaus Höxter,Historisches Rathaus Duderstadt und Kirche in Dosdorf (Thüringen). Besonders viele Wochenstuben der Fledermaus befinden sich im FFH-Gebiet Mausohrkolonien im Steigerwaldvorland, das einzelne Standorte in den unterfränkischen Landkreisen Kitzingen und Haßberge umfasst.

Literatur

  • R. Güttinger, A. Zahn, F. Krapp, W. Schober: Myotis myotis (Borkhausen, 1797) – Großes Mausohr, Großmausohr. In: Franz Krapp (Hrsg.): Die Fledermäuse Europas. Ein umfassendes Handbuch zur Biologie, Verbreitung und Bestimmung. Aula Verlag, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-89104-751-4, S. 123–207.
  • C. Dietz, O. Helversen, D. Nill: Handbuch der Fledermäuse Europas und Nordwestafrikas. Biologie, Kennzeichen, Gefährdung. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-440-09693-2, S. 252–259.

Weblinks

Commons: Großes Mausohr (Myotis myotis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Myotis myotis im Integrated Taxonomic Information System (ITIS). Abgerufen am 19. August 2017.
  • Myotis myotis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2017.1. Eingestellt von: Coroiu, I., Juste, J. & Paunović, M., 2016. Abgerufen am 19. August 2017.
  • NABU Schleswig-Holstein-Seite zum Großen Mausohr
  • Videos: Mausohrfledermaus (Myotis myotis) herausgegeben vom Institut für den Wissenschaftlichen Film. Bereitgestellt im AV-Portal der Technischen Informationsbibliothek.

Einzelnachweise

  1. Theodor C.H. Cole: Wörterbuch der Säugetiernamen - Dictionary of Mammal Names. 1. Auflage. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg 2015, ISBN 978-3-662-46269-0. 
  2. Tiere & Pflanzen Säugetiere Fledermäuse Arten. Großes Mausohr Naturschutzbund Deutschland, abgerufen am 28. Oktober 2023
  3. Höhlentier des Jahres 2011 (Memento des Originals vom 29. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2
  4. Güttinger et al. 2011 S. 123.
  5. Klaus Richarz: Fledermäuse beobachten, erkennen und schützen. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2004, ISBN 978-3-440-09691-8, S. 104.
  6. Dietz et al. 2007 S. 252.
  7. Steckbrief zur Art 1324 der FFH-Richtlinie. Großes Mausohr (Myotis myotis) Natura 2000, abgerufen am 28. Oktober 2023
  8. Güttinger et al. 2011 S. 122.
  9. Dietz et al. 2007 S. 253.
  10. Güttinger et al. 2011 S. 130f.
  11. Dietz et al. 2007 S. 252f.
  12. Güttinger et al. 2011 S. 139f.
  13. Dietz et al. 2007 S. 254.
  14. Güttinger et al. 2011 S. 139f.
  15. Dietz et al. 2007, S. 255.
  16. Dietz et al. 2007, S. 256.
  17. Güttinger et al. 2011 S. 178.
  18. A. Hubancheva, V. Bozicevic, J. Morinière & H. R. Goerlitz: DNA metabarcoding data from faecal samples of the lesser (Myotis blythii) and the greater (Myotis myotis) mouse-eared bats from Bulgaria. Metabarcoding and Metagenomics 7: 121–134 (2023)doi:10.3897/mbmg.7.106844
  19. Stefan Greif, Ivailo Borissov, Yossi Yovel und Richard A. Holland: A functional role of the sky’s polarization pattern for orientation in the greater mouse-eared bat. In: Nature Communications. Band 5, Artikel-Nr. 4488, 2014, doi:10.1038/ncomms5488.
  20. Myotis myotis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2017.1. Eingestellt von: I. Coroiu, J. Juste, M. Paunović, 2016. Abgerufen am 12. September 2017.
  21. DE4315305 Haus Düsse.  (FFH-Gebiet) Steckbriefe der Natura-2000-Gebiete. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Abgerufen am 12. März 2017.@1@2 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juli 2023. Suche in Webarchiven) (siehe dazu die Disk "BfN hat umstrukturiert...")
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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 06:18

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Das Grosse Mausohr oder auch nur Mausohr Myotis myotis ist eine Fledermaus Art aus der Gattung der Mausohren die 1797 von Borkhausen unter der Bezeichnung Vespertilio myotis erstbeschrieben wurde Man findet sie auch unter dem Namen Riesenfledermaus In Deutschland ist das Grosse Mausohr die grosste heimische Fledermausart Grosses MausohrGrosses Mausohr Myotis myotis im Quartier in einer BruckeSystematikOrdnung Fledertiere Chiroptera Uberfamilie Glattnasenartige Vespertilionoidea Familie Glattnasen Vespertilionidae Unterfamilie Gattung Mausohren Myotis Art Grosses MausohrWissenschaftlicher NameMyotis myotis Borkhausen 1797 Eine ahnliche Art ist das Kleine Mausohr Myotis blythii Das Grosse Mausohr wurde vom Verband der deutschen Hohlen und Karstforscher zum Hohlentier des Jahres 2011 gewahlt Beschreibung und SystematikDas Grosse Mausohr ist mit einer Kopf Rumpf Lange zwischen 6 7 und 8 4 Zentimetern sowie einer Flugelspannweite zwischen 35 und 43 Zentimetern die grosste europaische Myotis Art Ein ausgewachsenes Exemplar wiegt zwischen 20 und 40 Gramm Das Grosse Mausohr hat eine sehr kurze und breite Schnauze die Ohren sind lang und breit Das kurze Fell ist bei adulten Tieren an den Haarwurzeln schwarzbraun an der Oberseite eher hell braungrau gefarbt Die Bauchseite ist weissgrau der Halsbereich manchmal leicht gelblich gefarbt Jungtiere sind eher grau als braunlich gefarbt Bei ausgewachsenen Tieren ist das Ruckenfell dagegen graubraun das Bauchfell weissgrau gefarbt Die Flughaute sind rotlichbraun gefarbt genau wie die langen breiten Ohren deren knorpeliger Ohrdeckel beinahe halb so lang ist wie das Ohr Im Gegensatz zum adulten Grossen Mausohr ist das Kleine Mausohr dunkelgrau gefarbt zudem sind die Korpermasse meistens kleiner als beim Grossen Mausohr Auch die Zahl der Ohrfalten 7 8 beim Grossen Mausohr 5 6 beim Kleinen Mausohr ist ein Unterscheidungsmerkmal Es werden zwei Unterarten unterschieden Die Nominatform Myotis myotis myotis sowie die in der Ostturkei und dem Nahen Osten vorkommende M m macrocephalicus D L Harrison amp R E Lewis 1961 die in den Korper und Gewichtsmassnahmen uber denen der Nominatform liegt Ruckenansicht eines adulten mannlichen TieresVerbreitungsgebiet und LebensraumVerbreitungsgebiet des Grossen Mausohrs Das Grosse Mausohr ist auf dem mittel sud sudost und westeuropaischen Kontinent weit verbreitet Die Verbreitungsgrenze im Osten lauft entlang des Dnepr bis zum Schwarzen Meer Im Nahen Osten gibt es Vorkommen in Israel Syrien und dem Libanon Nordlich reicht die Verbreitung bis in den Norden von Polen Schleswig Holstein in Deutschland und den Suden der Niederlande In Grossbritannien wurde die Art bis 1985 vereinzelt nachgewiesen seit 1990 gilt die dort als ausgestorben Von anderen Vorkommen isolierte Skelettfunde gibt es von den Azoren In Nordafrika sowie auf Sizilien Korsika und Malta fehlt das Grosse Mausohr es wird hier durch das Punische Mausohr Myotis punicus abgelost Wochenstubenkolonie des Grossen Mausohrs Zum Lebensraum des Grossen Mausohres gehort vor allem offenes Gelande wie Wiesen Felder und offenes Waldland aber auch menschliche Siedlungen Sommerquartiere liegen oft in Dachstuhlen und Kirchturmen auch in Scheunen oder Bruckenbauten wo die Tiere frei hangen konnen Als weitere mogliche Standorte dienen ebenfalls Dachboden oder Widerlager von Brucken aber auch Vogel oder Fledermauskasten oder Baumhohlen Wochenstubenkolonien der Weibchen mit ihrem Nachwuchs umfassen in Mitteleuropa meist 50 bis 1000 Tiere in einigen Fallen jedoch bis zu 5000 Im Mittelmeerraum sind diese Kolonien noch grosser in Einzelfallen aus etwa 8000 Individuen Dabei suchen die Fledermause geeignete Quartiere uber Generationen hinweg immer wieder auf Die Mannchen des Grossen Mausohrs sammeln sich im Sommer in sogenannten Mannchenquartieren isoliert von Weibchen und Nachwuchs Zwischen Sommer und Winterquartier liegen Entfernungen von bis zu 200 km Bevorzugte Winterquartier liegen in Hohlen Stollen Bunkeranlagen und frostfreien Kellern wo die Temperaturen etwa zwischen 1 und 12 C liegen und die Luftfeuchtigkeit zwischen 85 und 100 Prozent betragt Dort treffen die Tiere zwischen September und Oktober ein Ihren Winterschlaf halten sie entweder einzeln oder eng in Gruppen aneinander gedrangt wobei sie frei von der Decke oder an Wanden hangen Im Winterschlaf konnten sowohl Atempausen von bis zu 90 Minuten als auch eine Herzfrequenz von nur 10 Herzschlagen pro Minute nachgewiesen werden LebensweiseGrosses Mausohr im FlugFortpflanzung Pro Jahr bekommt jedes Weibchen nur ein Junges dessen Gewicht zwischen 4 und 6 5 Gramm liegt Die Tragzeit liegt bei ungefahr 60 Tagen je nach Ernahrung 50 bis 70 Tage Bei der Geburt die etwa Anfang Juni erfolgt hangt die Fledermausmutter ebenfalls kopfuber so dass der Nachwuchs nur durch die Nabelschnur gesichert ist In den ersten Wochen werden die Jungtiere im Quartier zuruckgelassen wenn ihre Mutter auf Jagd gehen Wenn sie zum Saugen in die Kolonie zuruckkehren erkennen sie ihr Junges an dessen Ruflauten und dem individuellen Geruch Nach etwa funf Wochen erfolgen erste Ausfluge der Jungtiere aus der Wochenstubenkolonie Ernahrung Erst bei volliger Dunkelheit verlassen Grosse Mausohren ihre Tagesschlafverstecke um auf die Jagd zu gehen Sie sind in der Lage sich gunstige Jagdgebiete zu merken und diese gezielt aufzusuchen Bei der Nahrungssuche fliegen die Tiere gerne in niedriger 1 bis 2 m uber dem Boden und mittlerer Flughohe zwischen Baumen herum dabei wird auf die Raschelgerausche der am Boden laufenden Beute gehort Passivortung Vermutlich spielt auch der Geruchssinn beim Auffinden der Beute eine grossere Rolle die Echoortung tritt hierbei in den Hintergrund Die Tiere sind auch fur einen kurzen Zeitraum zum sogenannten Ruttelflug fahig Zwischen Quartier und Jagdhabitat konnen 4 bis 17 Kilometer liegen Hauptnahrung sind bodenlebende Gliedertiere vor allem Grosslaufkafer Carabus Spinnentiere Arachnida und Hundertfusser Chilopoda Eine Studie bei der die Zusammensetzung des Kots einer Kolonie in Bulgarien analysiert wurde ergab dass sich Grosse Mausohren dort uberwiegend von Gliederfussern ernahren wobei der Anteil an Insekten wobei Laufkafer und Heuschrecken dominierten den an Spinnentieren deutlich ubertraf Orientierung In Freilandexperimenten wurde nachgewiesen dass die Tiere uber einen Magnetsinn verfugen und ihren inneren Kompass wahrend der Abenddammerung mit Hilfe von polarisiertem Licht kalibrieren Skelett des Grossen MausohrsNaturschutzDas Grosse Mausohr ist nach der Bundesartenschutzverordnung streng geschutzt Nach einer starken Abnahme des Bestandes in der Vergangenheit hat sich seit den 1980 1990er Jahren der Bestand leicht erholt bzw ist stabil sodass die IUCN das Grosse Mausohr auf Grund des grossen Verbreitungsgebiets und der Anzahl der Individuen als nicht gefahrdet einstuft least concern Das Grosse Mausohr wird von der Europaischen Union im Anhang II und Anhang IV der FFH Richtlinie gefuhrt und gilt somit als streng zu schutzende Art von gemeinschaftlichem Interesse fur deren Erhalt besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden mussen Fledermausarten sind nach Anhang IV der FFH Richtlinie auch ausserhalb von FFH Gebieten streng geschutzt fur Arten des Anhangs II gilt das nicht Als FFH Gebiete zum Schutz von Wochenstuben des Grossen Mausohrs sind unter anderem folgende Gebaude teile ausgewiesen Haus Dusse St Johannis Rahden St Johannis Salzhausen Wasserschloss Ulenburg Evangelische Kirche Ledde Evangelische Kirche Neidhartshausen Historisches Rathaus Hoxter Historisches Rathaus Duderstadt und Kirche in Dosdorf Thuringen Besonders viele Wochenstuben der Fledermaus befinden sich im FFH Gebiet Mausohrkolonien im Steigerwaldvorland das einzelne Standorte in den unterfrankischen Landkreisen Kitzingen und Hassberge umfasst LiteraturR Guttinger A Zahn F Krapp W Schober Myotis myotis Borkhausen 1797 Grosses Mausohr Grossmausohr In Franz Krapp Hrsg Die Fledermause Europas Ein umfassendes Handbuch zur Biologie Verbreitung und Bestimmung Aula Verlag Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 89104 751 4 S 123 207 C Dietz O Helversen D Nill Handbuch der Fledermause Europas und Nordwestafrikas Biologie Kennzeichen Gefahrdung Franckh Kosmos Verlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 440 09693 2 S 252 259 WeblinksCommons Grosses Mausohr Myotis myotis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Myotis myotis im Integrated Taxonomic Information System ITIS Abgerufen am 19 August 2017 Myotis myotis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2017 1 Eingestellt von Coroiu I Juste J amp Paunovic M 2016 Abgerufen am 19 August 2017 NABU Schleswig Holstein Seite zum Grossen Mausohr Videos Mausohrfledermaus Myotis myotis herausgegeben vom Institut fur den Wissenschaftlichen Film Bereitgestellt im AV Portal der Technischen Informationsbibliothek EinzelnachweiseTheodor C H Cole Worterbuch der Saugetiernamen Dictionary of Mammal Names 1 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2015 ISBN 978 3 662 46269 0 Tiere amp Pflanzen Saugetiere Fledermause Arten Grosses Mausohr Naturschutzbund Deutschland abgerufen am 28 Oktober 2023 Hohlentier des Jahres 2011 Memento des Originals vom 29 Januar 2012 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Guttinger et al 2011 S 123 Klaus Richarz Fledermause beobachten erkennen und schutzen Franckh Kosmos Stuttgart 2004 ISBN 978 3 440 09691 8 S 104 Dietz et al 2007 S 252 Steckbrief zur Art 1324 der FFH Richtlinie Grosses Mausohr Myotis myotis Natura 2000 abgerufen am 28 Oktober 2023 Guttinger et al 2011 S 122 Dietz et al 2007 S 253 Guttinger et al 2011 S 130f Dietz et al 2007 S 252f Guttinger et al 2011 S 139f Dietz et al 2007 S 254 Guttinger et al 2011 S 139f Dietz et al 2007 S 255 Dietz et al 2007 S 256 Guttinger et al 2011 S 178 A Hubancheva V Bozicevic J Moriniere amp H R Goerlitz DNA metabarcoding data from faecal samples of the lesser Myotis blythii and the greater Myotis myotis mouse eared bats from Bulgaria Metabarcoding and Metagenomics 7 121 134 2023 doi 10 3897 mbmg 7 106844 Stefan Greif Ivailo Borissov Yossi Yovel und Richard A Holland A functional role of the sky s polarization pattern for orientation in the greater mouse eared bat In Nature Communications Band 5 Artikel Nr 4488 2014 doi 10 1038 ncomms5488 Myotis myotis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2017 1 Eingestellt von I Coroiu J Juste M Paunovic 2016 Abgerufen am 12 September 2017 DE4315305 Haus Dusse FFH Gebiet Steckbriefe der Natura 2000 Gebiete Herausgegeben vom Bundesamt fur Naturschutz Abgerufen am 12 Marz 2017 1 2 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juli 2023 Suche in Webarchiven siehe dazu die Disk BfN hat umstrukturiert Hohlentier des Jahres in Deutschland Hohlenflohkrebse 2009 Zackeneule 2010 Grosses Mausohr 2011 Grosse Hohlenspinne 2012 Hohlenpilzmucke 2013 Hohlenwasserassel 2014 Keller Glanzschnecke 2015 Hohlenlangbein 2016 Vierfleck Hohlenschlupfwespe 2017 Schwarzer Schnurfusser 2018 Gemeine Hohlenstelzmucke 2019 Mauerassel 2020 Hohlen Raubkafer 2021 Kleine Hufeisennase 2022 Feuersalamander 2023 Gefleckte Hohlenspinne 2024 Olivbrauner Hohlenspanner 2025

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