Der Große Kornberg mit seinem 827 Meter hohen Gipfel ist der nordöstliche Eckpfeiler des Fichtelgebirges Er ist der höch
Großer Kornberg

Der Große Kornberg mit seinem 827 Meter hohen Gipfel ist der nordöstliche Eckpfeiler des Fichtelgebirges. Er ist der höchste Berg auf dem bewaldeten Höhenrücken des Kornberg-Massivs, der schon von Weitem durch den ehemaligen Aufklärungsturm der Bundeswehr erkennbar ist, und der Hausberg von Schönwald und Schwarzenbach an der Saale. Naturräumlich gehört er zur Haupteinheit Hohes Fichtelgebirge (394). Seit September 2010 existiert ein Neuentwurf der Naturräume Nordostbayerns, laut der der Waldsteinzug (inklusive Kornberg) eine eigenständige Einheit ist. Nach Nordosten schließt sich der Rehauer Forst an.
Großer Kornberg | |
---|---|
Großer Kornberg | |
Höhe | 827 m ü. NHN |
Lage | Bayern, Deutschland |
Gebirge | Fichtelgebirge |
Koordinaten | 50° 10′ 59″ N, 12° 1′ 16″ O |
Gestein | Granit |
Alter des Gesteins | variskisch |
Besonderheiten | Aufklärungsturm, Schönburgwarte (AT) |
Er besteht aus Granit, der in den unteren Lagen grobkörnig, in den oberen feinkörniger ist. Aufgelassene Steinbrüche zeugen vom einstigen Handwerk der Steinmetzen.
Am Kornberg fehlen die imposanten Felstürme und Blockmeere, wie man sie von anderen Berggipfeln des Fichtelgebirges gewohnt ist. Jedoch besitzt der Nebengipfel Hirschstein viele steile, teilweise senkrecht abfallende Felstürme, dort befand sich die nur noch in spärlichen Resten erhaltene mittelalterliche Burg gleichen Namens. Am Kornberg gibt es als weitere Sehenswürdigkeiten die Zigeunersteine mit dem Wackelstein und die Schönburgwarte mit gutem Fernblick. Für die Skifahrer ist ein Lift mit Flutlicht-Anlage vorhanden.
Namensherkunft
Zwar erscheint eine Assoziation mit Korn auf den ersten Blick naheliegend, doch ist dies ein Trugschluss. Schon aus Gründen der rauen und steinigen Bodenbeschaffenheit hat sich der Kornberg höchstwahrscheinlich nie zum Kornanbau geeignet. Vielmehr ist in alten Urkunden von einem „Kurnberg“ zu lesen.
Zum Wortbestandteil Kurn gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Einer verweist auf das slawische kur für Auerhahn, ein anderer auf das mittelhochdeutsche kurbe für Kurve. Ein früher Kornhandel einiger Besitzer des Schlosses Hirschstein erscheint dagegen als eher unwahrscheinlich. Am plausibelsten ist jedoch die Bedeutung Mühlenberg von mittelhochdeutsch kurn für Mühle. Darauf deutet auch der ehemals am Nordwesthang gelegene Ort Mühlhausen hin, der bereits Ende des 14. Jahrhunderts wüst lag. Noch weiter geht eine Erklärung, nach der eine falsche Transkription des Wortes myl als kurn (von mühl) vorliegt. Hierbei steht myl für gerodet; es handelt sich beim Kornberg demzufolge um einen kahlen Berg, der vormals bewaldet war. Eine vorbeiführende Altstraße sorgte für gute Transportbedingungen. Der bis ins 19. Jahrhundert verwendete Name Waldsteiner Kette für die Nordwestflanke des Fichtelgebirges geriet in Vergessenheit und wird nicht mehr verwendet.
Schönburgwarte
Der 1954 eingeweihte Turm Schönburgwarte ist nicht das erste Bauwerk auf dem Kornberg. Im Herbst 1849 errichtete der Zimmermeister Ulrich Hallmeyer aus Kirchenlamitz einen der Landesvermessung dienenden hölzernen Turm von 70 Fuß Höhe auf einem Steinfundament. 20 Mann arbeiteten zwei Wochen lang am Bauwerk, das 460 Gulden kostete. Als es baufällig wurde, errichtete die Sektion Fichtelgebirge des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (Vorgängerin des Fichtelgebirgsvereins) 1885 einen 23 Meter hohen Aussichtsturm aus Holz, den Baurat Winnerling, Wunsiedel, plante. Den Bau führte Zimmermeister Böhringer, Wunsiedel aus; die Kosten beliefen sich auf 626 Mark. Die Einweihungsfeier war am 2. August 1885.
Den Bauplatz und das benötigte Holz spendete Prinz Ernst von Schönburg-Waldenburg, deshalb erhielt das Bauwerk den Namen Schönburgwarte. Im März 1897 stürzte dieser Holzturm in sich zusammen und noch im Laufe des Jahres beschloss der Fichtelgebirgsverein (FGV) die Errichtung eines Steinturmes, den 1898 Stadtbaurat Thomas aus Hof plante. Es wurden Geldspenden gesammelt; die Alpenvereinssektion Asch trug 365 Mark und der Vogtländische Touristenverein 100 Mark dazu bei. Baumeister Luding aus Pilgramsreuth erhielt den Auftrag, das 19,2 Meter hohe Bauwerk zu errichten, das 7800 Mark kostete.
Am 24. Juni 1900 konnte der steinerne Rundbau feierlich der Öffentlichkeit übergeben werden. Nach kurzer Zeit waren bereits Ausbesserungsarbeiten erforderlich, denn der Turm zeigte bedenkliche Risse und musste mit Eisenringen umgeben werden. 1930 war ein Teil der Turmzinnen herabgefallen und der Aufgang im Inneren musste ausgebessert werden. Es verging kein Jahr, in dem die Schönburgwarte nicht Reparaturkosten verursachte. 1936 kam eine fachmännische Untersuchung zu dem Ergebnis, dass der Kornbergturm wegen Baufälligkeit einem Neubau Platz machen müsse. Am 4. Dezember 1938 wurde der Rundturm aus Sicherheitsgründen gesprengt. Der vom FGV vorgesehene Neubau sollte Adolf-Hitler-Turm heißen. Die Bemühungen für einen raschen Wiederaufbau wurden durch den Zweiten Weltkrieg zunichtegemacht.
Am 30. August 1952 wurde ein Verein zum Wiederaufbau des Kornbergturmes gegründet, der Geldmittel für eine neue Aussichtswarte auf dem Kornberggipfel sammelte. Bereits am 23. August 1953 begann man mit dem Neubau (Planung: Oberstadtbaurat i. R. Rudorf, Hof; Bauausführung: Firma Augsten & Scheuerlein, Hof). Am 10. Oktober 1954 versammelten sich etwa 4000 Wanderer zur feierlichen Einweihung und Übergabe des Turmes an die Öffentlichkeit. Der viereckige Turm mit 26 Meter Gesamthöhe, auf den 114 Steinstufen führen, verschlang 62.000 DM an Baukosten, die durch Spenden und Zuschüsse aufgebracht wurden. Augenscheinlich handelt es sich um eine Kopie des Waldenburger Bergfriedes, welcher aufgrund seiner Lage in der DDR unerreichbar geworden war.
Als der Förderverein aufgelöst wurde, ging die Schönburgwarte am 31. Mai 1959 an den Fichtelgebirgsverein über. Die umliegenden FGV-Ortsgruppen Marktleuthen, Niederlamitz, Rehau, Schönwald, Schwarzenbach an der Saale, Selb und Selb-Plößberg übernahmen die Turmbetreuung. 1960 brachten Mitglieder der FGV-Ortsgruppe Niederlamitz mit Unterstützung der Firma Reul-Granit AG einen steinernen Panoramazeiger auf der Turmbrüstung an. An der Eingangsseite befindet sich eine große Steintafel mit den Daten des Turmes. 1964, zum zehnjährigen Bestehen des Turmes, erhielt die Schönburgwarte einen Turmgeist, ein aus Granit gehauenes Männlein, das im Turmeingang steht und die Aufschrift „Der Turmgeist dankt für Deine Spende“ trägt.
Ruine Hirschstein
Am Nordweg zwischen dem Bahnhof Kirchenlamitz-Ost und dem Kornberggipfel liegt die Felsenburg Hirschstein (744 m ü. NHN). Die Burg, von der nur noch wenige Mauerreste bei einer Felsklippe vorhanden sind, gehörte der Familie von Hirschberg. Sie wurde Mitte des 14. Jahrhunderts zerstört und nicht wieder aufgebaut, die Hirschberger verlagerten sich nach Grünstein. Im Dreißigjährigen Krieg dienten die Ruinen und Gewölbe des alten Schlosses dem Landvolk als Zufluchtsort. Auf markgräflichen Befehl schüttete man im 18. Jahrhundert die Gewölbe zu, da sich „Zigeuner“ und „anderes lichtscheues Gesindel“ darin eingenistet hatten.
Zigeunersteine
Die Granitfelsengruppe, ein schönes Beispiel für Wollsackverwitterung, liegt am Nordweg vom Bahnhof Kirchenlamitz-Ost zum Gipfel am Westhang des Kornbergs. Der größte Block ist etwa neun Meter lang, vier bis sieben Meter breit und zwei Meter hoch; er soll 250 Tonnen schwer sein. Ein Felsen mit der Bezeichnung Wackelstein lässt sich mit einem Holzriegel zum Wackeln bringen. Die Umgebung soll in alter Zeit nicht sesshaften Bevölkerungsgruppen Zuflucht geboten haben. Im Dreißigjährigen Krieg fanden auch die Bewohner der Umgebung dort Unterschlupf.
Früherer Aufklärungsturm der Bundeswehr
Gekennzeichnet wird der Kornberg von dem ab 1973 errichteten und ab 1976 betriebenen Fernmeldeaufklärungsturm der Bundeswehr, der im Volksmund als „Spargel“ bezeichnet wird. Er diente während des Kalten Krieges zum Abhören des militärischen Funkverkehrs der Landstreitkräfte des Warschauer Pakts. Erst in den Jahren nach 1955 erlangte der Berg ernsthafte Bedeutung für die Landesverteidigung. Erste Erkundungstrupps der Bundeswehr wurden 1958 dort gesichtet, ab 1963 verrichteten die Soldaten des damaligen Fernmeldebataillons 220 aus Ansbach-Katterbach ihren ständigen Dienst aus Aufklärungsbaracken auf dem Kornberggipfel. Zudem bezogen sie in 1964 Unterkunftsbaracken im nahen Martinlamitz. Ende 1969 erfuhr die Öffentlichkeit von dem Vorhaben, auf dem Kornberg einen Turm zur Fernmeldeaufklärung zu errichten. Trotz massiver Proteste, insbesondere durch eine Protest-Sternwanderung am 19. November 1969 zum Kornberggipfel, an der geschätzt rd. 2.500 Menschen teilnahmen, erfolgte der erste Spatenstich zum Bau des Turmes am 3. Oktober 1973. Das Richtfest wurde am 10. September 1974 gefeiert, am 26. Oktober 1976 wurde der Turm seiner Bestimmung übergeben. Im Mai 1977 wurde der Bau eines zweiten Stockwerks begonnen, der im Mai 1979 abgeschlossen wurde.
Das Gelände für den Turm einschließlich der Betriebsgebäude erstreckt sich über 26.000 m². Der Turm ist 64 m hoch, der Durchmesser an seinem Fußpunkt beträgt gut 8 m, das Fundament reicht 4,5 m in die Tiefe. Allein für den Turmschaft und das Fundament wurden innerhalb der ersten elf Monate 2500 m³ Beton und 300 t Stahl verbaut.
Betrieben wurde der Turm von der Fernmeldekompanie 946, die ab Dezember 1973 in Hof (Saale) stationiert war. Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen aus der ehemaligen DDR 1994 wurden die Fernmeldekompanie und der Turm außer Dienst gestellt. Er wurde seitdem u. a. vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen aus Erlangen angemietet und genutzt. Wegen Belastung mit Asbest, hoher Unterhaltskosten und fehlender Aussicht auf wirtschaftliche Nutzung soll der Turm 2022 abgerissen werden.
Zwei baugleiche Bundeswehr-Abhöranlagen standen ebenfalls auf Erhebungen unmittelbar an der ehemaligen NATO-Ostgrenze. Dies waren Anlagen nahe der DDR auf dem Hohen Meißner bei Kassel (2002 gesprengt) und in der norddeutschen Tiefebene auf einer 102 m hohen Erhebung in Barwedel in Niedersachsen.
Literatur
- Rainer H. Schmeissner: Der Kornberg. Heft 4/1982 der Schriftenreihe Beiträge zur Geschichts- und Landeskunde des Fichtelgebirges. Buchhandlung Kohler, Wunsiedel.
- Klaus Müller: Der Große Kornberg – eine Hohe Bastey. Verlag Gisela Arzberger, Selb-Oberweißenbach 1997, ISBN 3-927313-18-1.
- Dietmar Herrmann: Der Große Kornberg. In: Der Siebenstern 2011, S. 80–81.
- Dietmar Herrmann, Helmut Süssmann: Fichtelgebirge, Bayerisches Vogtland, Steinwald, Bayreuther Land. Lexikon. Ackermannverlag, Hof (Saale) 2000, ISBN 3-929364-18-2.
- Dietmar Herrmann: Die Schönburgwarte auf dem Großen Kornberg. In: Der Siebenstern 2014, Heft 3, S. 92.
- Hans Bucka, Oskar Heland: Grenzsteine – Flur- und Kleindenkmäler im Landkreis Hof. Hoermann, Hof 1991, ISBN 3-88267-040-1, S. 71–76.
Weblinks
- http://www.kornberg.de
- https://kornberg.bayern
- Der Kornberg im Fichtelgebirge
- Fernmeldekompanie 946
Einzelnachweise
- E. Meynen und J. Schmithüsen: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands – Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953-1962 (9 Lieferungen in 8 Büchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960)
- Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- Karl Heinrich Vollrath: Viola in Nordostbayern (Seite 132-133) ( des vom 13. Juli 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Geodaten mit dem BayernAtlas
- Klaus Müller: Der Große Kornberg – "eine Hohe Bastey". Gisela Arzberger, Selb-Oberweißenbach 1997, ISBN 3-927313-18-1, S. 9 f.
- Heinrich Berghaus: Das Fichtelgebirge und der Frankenjura in: Deütschlands Höhen – Beiträge zur genauern Kenntniß derselben (1834), auf books.google.de
- Der Turm muss weichen in: Nordbayerischer Kurier vom 1. September 2021, S. 12.
- Asbest im Bundeswehrturm: Fichtelgebirge verliert Wahrzeichen. 2. September 2021, abgerufen am 7. September 2021.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Großer Kornberg, Was ist Großer Kornberg? Was bedeutet Großer Kornberg?
Der Grosse Kornberg mit seinem 827 Meter hohen Gipfel ist der nordostliche Eckpfeiler des Fichtelgebirges Er ist der hochste Berg auf dem bewaldeten Hohenrucken des Kornberg Massivs der schon von Weitem durch den ehemaligen Aufklarungsturm der Bundeswehr erkennbar ist und der Hausberg von Schonwald und Schwarzenbach an der Saale Naturraumlich gehort er zur Haupteinheit Hohes Fichtelgebirge 394 Seit September 2010 existiert ein Neuentwurf der Naturraume Nordostbayerns laut der der Waldsteinzug inklusive Kornberg eine eigenstandige Einheit ist Nach Nordosten schliesst sich der Rehauer Forst an Grosser KornbergGrosser KornbergHohe 827 m u NHNLage Bayern DeutschlandGebirge FichtelgebirgeKoordinaten 50 10 59 N 12 1 16 O 50 183055555556 12 021111111111 827 Koordinaten 50 10 59 N 12 1 16 OGestein GranitAlter des Gesteins variskischBesonderheiten Aufklarungsturm Schonburgwarte AT Er besteht aus Granit der in den unteren Lagen grobkornig in den oberen feinkorniger ist Aufgelassene Steinbruche zeugen vom einstigen Handwerk der Steinmetzen Am Kornberg fehlen die imposanten Felsturme und Blockmeere wie man sie von anderen Berggipfeln des Fichtelgebirges gewohnt ist Jedoch besitzt der Nebengipfel Hirschstein viele steile teilweise senkrecht abfallende Felsturme dort befand sich die nur noch in sparlichen Resten erhaltene mittelalterliche Burg gleichen Namens Am Kornberg gibt es als weitere Sehenswurdigkeiten die Zigeunersteine mit dem Wackelstein und die Schonburgwarte mit gutem Fernblick Fur die Skifahrer ist ein Lift mit Flutlicht Anlage vorhanden WackelsteinNamensherkunftZwar erscheint eine Assoziation mit Korn auf den ersten Blick naheliegend doch ist dies ein Trugschluss Schon aus Grunden der rauen und steinigen Bodenbeschaffenheit hat sich der Kornberg hochstwahrscheinlich nie zum Kornanbau geeignet Vielmehr ist in alten Urkunden von einem Kurnberg zu lesen Zum Wortbestandteil Kurn gibt es verschiedene Erklarungsansatze Einer verweist auf das slawische kur fur Auerhahn ein anderer auf das mittelhochdeutsche kurbe fur Kurve Ein fruher Kornhandel einiger Besitzer des Schlosses Hirschstein erscheint dagegen als eher unwahrscheinlich Am plausibelsten ist jedoch die Bedeutung Muhlenberg von mittelhochdeutsch kurn fur Muhle Darauf deutet auch der ehemals am Nordwesthang gelegene Ort Muhlhausen hin der bereits Ende des 14 Jahrhunderts wust lag Noch weiter geht eine Erklarung nach der eine falsche Transkription des Wortes myl als kurn von muhl vorliegt Hierbei steht myl fur gerodet es handelt sich beim Kornberg demzufolge um einen kahlen Berg der vormals bewaldet war Eine vorbeifuhrende Altstrasse sorgte fur gute Transportbedingungen Der bis ins 19 Jahrhundert verwendete Name Waldsteiner Kette fur die Nordwestflanke des Fichtelgebirges geriet in Vergessenheit und wird nicht mehr verwendet SchonburgwarteDer 1954 eingeweihte Turm Schonburgwarte ist nicht das erste Bauwerk auf dem Kornberg Im Herbst 1849 errichtete der Zimmermeister Ulrich Hallmeyer aus Kirchenlamitz einen der Landesvermessung dienenden holzernen Turm von 70 Fuss Hohe auf einem Steinfundament 20 Mann arbeiteten zwei Wochen lang am Bauwerk das 460 Gulden kostete Als es baufallig wurde errichtete die Sektion Fichtelgebirge des Deutschen und Osterreichischen Alpenvereins Vorgangerin des Fichtelgebirgsvereins 1885 einen 23 Meter hohen Aussichtsturm aus Holz den Baurat Winnerling Wunsiedel plante Den Bau fuhrte Zimmermeister Bohringer Wunsiedel aus die Kosten beliefen sich auf 626 Mark Die Einweihungsfeier war am 2 August 1885 Den Bauplatz und das benotigte Holz spendete Prinz Ernst von Schonburg Waldenburg deshalb erhielt das Bauwerk den Namen Schonburgwarte Im Marz 1897 sturzte dieser Holzturm in sich zusammen und noch im Laufe des Jahres beschloss der Fichtelgebirgsverein FGV die Errichtung eines Steinturmes den 1898 Stadtbaurat Thomas aus Hof plante Es wurden Geldspenden gesammelt die Alpenvereinssektion Asch trug 365 Mark und der Vogtlandische Touristenverein 100 Mark dazu bei Baumeister Luding aus Pilgramsreuth erhielt den Auftrag das 19 2 Meter hohe Bauwerk zu errichten das 7800 Mark kostete Schonburgwarte Am 24 Juni 1900 konnte der steinerne Rundbau feierlich der Offentlichkeit ubergeben werden Nach kurzer Zeit waren bereits Ausbesserungsarbeiten erforderlich denn der Turm zeigte bedenkliche Risse und musste mit Eisenringen umgeben werden 1930 war ein Teil der Turmzinnen herabgefallen und der Aufgang im Inneren musste ausgebessert werden Es verging kein Jahr in dem die Schonburgwarte nicht Reparaturkosten verursachte 1936 kam eine fachmannische Untersuchung zu dem Ergebnis dass der Kornbergturm wegen Baufalligkeit einem Neubau Platz machen musse Am 4 Dezember 1938 wurde der Rundturm aus Sicherheitsgrunden gesprengt Der vom FGV vorgesehene Neubau sollte Adolf Hitler Turm heissen Die Bemuhungen fur einen raschen Wiederaufbau wurden durch den Zweiten Weltkrieg zunichtegemacht Am 30 August 1952 wurde ein Verein zum Wiederaufbau des Kornbergturmes gegrundet der Geldmittel fur eine neue Aussichtswarte auf dem Kornberggipfel sammelte Bereits am 23 August 1953 begann man mit dem Neubau Planung Oberstadtbaurat i R Rudorf Hof Bauausfuhrung Firma Augsten amp Scheuerlein Hof Am 10 Oktober 1954 versammelten sich etwa 4000 Wanderer zur feierlichen Einweihung und Ubergabe des Turmes an die Offentlichkeit Der viereckige Turm mit 26 Meter Gesamthohe auf den 114 Steinstufen fuhren verschlang 62 000 DM an Baukosten die durch Spenden und Zuschusse aufgebracht wurden Augenscheinlich handelt es sich um eine Kopie des Waldenburger Bergfriedes welcher aufgrund seiner Lage in der DDR unerreichbar geworden war Als der Forderverein aufgelost wurde ging die Schonburgwarte am 31 Mai 1959 an den Fichtelgebirgsverein uber Die umliegenden FGV Ortsgruppen Marktleuthen Niederlamitz Rehau Schonwald Schwarzenbach an der Saale Selb und Selb Plossberg ubernahmen die Turmbetreuung 1960 brachten Mitglieder der FGV Ortsgruppe Niederlamitz mit Unterstutzung der Firma Reul Granit AG einen steinernen Panoramazeiger auf der Turmbrustung an An der Eingangsseite befindet sich eine grosse Steintafel mit den Daten des Turmes 1964 zum zehnjahrigen Bestehen des Turmes erhielt die Schonburgwarte einen Turmgeist ein aus Granit gehauenes Mannlein das im Turmeingang steht und die Aufschrift Der Turmgeist dankt fur Deine Spende tragt Ruine HirschsteinRuine Hirschstein Am Nordweg zwischen dem Bahnhof Kirchenlamitz Ost und dem Kornberggipfel liegt die Felsenburg Hirschstein 744 m u NHN Die Burg von der nur noch wenige Mauerreste bei einer Felsklippe vorhanden sind gehorte der Familie von Hirschberg Sie wurde Mitte des 14 Jahrhunderts zerstort und nicht wieder aufgebaut die Hirschberger verlagerten sich nach Grunstein Im Dreissigjahrigen Krieg dienten die Ruinen und Gewolbe des alten Schlosses dem Landvolk als Zufluchtsort Auf markgraflichen Befehl schuttete man im 18 Jahrhundert die Gewolbe zu da sich Zigeuner und anderes lichtscheues Gesindel darin eingenistet hatten ZigeunersteineZigeunersteine Die Granitfelsengruppe ein schones Beispiel fur Wollsackverwitterung liegt am Nordweg vom Bahnhof Kirchenlamitz Ost zum Gipfel am Westhang des Kornbergs Der grosste Block ist etwa neun Meter lang vier bis sieben Meter breit und zwei Meter hoch er soll 250 Tonnen schwer sein Ein Felsen mit der Bezeichnung Wackelstein lasst sich mit einem Holzriegel zum Wackeln bringen Die Umgebung soll in alter Zeit nicht sesshaften Bevolkerungsgruppen Zuflucht geboten haben Im Dreissigjahrigen Krieg fanden auch die Bewohner der Umgebung dort Unterschlupf Fruherer Aufklarungsturm der BundeswehrEhemaliger Aufklarungsturm der Bundeswehr Gekennzeichnet wird der Kornberg von dem ab 1973 errichteten und ab 1976 betriebenen Fernmeldeaufklarungsturm der Bundeswehr der im Volksmund als Spargel bezeichnet wird Er diente wahrend des Kalten Krieges zum Abhoren des militarischen Funkverkehrs der Landstreitkrafte des Warschauer Pakts Erst in den Jahren nach 1955 erlangte der Berg ernsthafte Bedeutung fur die Landesverteidigung Erste Erkundungstrupps der Bundeswehr wurden 1958 dort gesichtet ab 1963 verrichteten die Soldaten des damaligen Fernmeldebataillons 220 aus Ansbach Katterbach ihren standigen Dienst aus Aufklarungsbaracken auf dem Kornberggipfel Zudem bezogen sie in 1964 Unterkunftsbaracken im nahen Martinlamitz Ende 1969 erfuhr die Offentlichkeit von dem Vorhaben auf dem Kornberg einen Turm zur Fernmeldeaufklarung zu errichten Trotz massiver Proteste insbesondere durch eine Protest Sternwanderung am 19 November 1969 zum Kornberggipfel an der geschatzt rd 2 500 Menschen teilnahmen erfolgte der erste Spatenstich zum Bau des Turmes am 3 Oktober 1973 Das Richtfest wurde am 10 September 1974 gefeiert am 26 Oktober 1976 wurde der Turm seiner Bestimmung ubergeben Im Mai 1977 wurde der Bau eines zweiten Stockwerks begonnen der im Mai 1979 abgeschlossen wurde Das Gelande fur den Turm einschliesslich der Betriebsgebaude erstreckt sich uber 26 000 m Der Turm ist 64 m hoch der Durchmesser an seinem Fusspunkt betragt gut 8 m das Fundament reicht 4 5 m in die Tiefe Allein fur den Turmschaft und das Fundament wurden innerhalb der ersten elf Monate 2500 m Beton und 300 t Stahl verbaut Betrieben wurde der Turm von der Fernmeldekompanie 946 die ab Dezember 1973 in Hof Saale stationiert war Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen aus der ehemaligen DDR 1994 wurden die Fernmeldekompanie und der Turm ausser Dienst gestellt Er wurde seitdem u a vom Fraunhofer Institut fur Integrierte Schaltungen aus Erlangen angemietet und genutzt Wegen Belastung mit Asbest hoher Unterhaltskosten und fehlender Aussicht auf wirtschaftliche Nutzung soll der Turm 2022 abgerissen werden Zwei baugleiche Bundeswehr Abhoranlagen standen ebenfalls auf Erhebungen unmittelbar an der ehemaligen NATO Ostgrenze Dies waren Anlagen nahe der DDR auf dem Hohen Meissner bei Kassel 2002 gesprengt und in der norddeutschen Tiefebene auf einer 102 m hohen Erhebung in Barwedel in Niedersachsen LiteraturRainer H Schmeissner Der Kornberg Heft 4 1982 der Schriftenreihe Beitrage zur Geschichts und Landeskunde des Fichtelgebirges Buchhandlung Kohler Wunsiedel Klaus Muller Der Grosse Kornberg eine Hohe Bastey Verlag Gisela Arzberger Selb Oberweissenbach 1997 ISBN 3 927313 18 1 Dietmar Herrmann Der Grosse Kornberg In Der Siebenstern 2011 S 80 81 Dietmar Herrmann Helmut Sussmann Fichtelgebirge Bayerisches Vogtland Steinwald Bayreuther Land Lexikon Ackermannverlag Hof Saale 2000 ISBN 3 929364 18 2 Dietmar Herrmann Die Schonburgwarte auf dem Grossen Kornberg In Der Siebenstern 2014 Heft 3 S 92 Hans Bucka Oskar Heland Grenzsteine Flur und Kleindenkmaler im Landkreis Hof Hoermann Hof 1991 ISBN 3 88267 040 1 S 71 76 WeblinksCommons Grosser Kornberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http www kornberg de https kornberg bayern Der Kornberg im Fichtelgebirge Fernmeldekompanie 946EinzelnachweiseE Meynen und J Schmithusen Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands Bundesanstalt fur Landeskunde Remagen Bad Godesberg 1953 1962 9 Lieferungen in 8 Buchern aktualisierte Karte 1 1 000 000 mit Haupteinheiten 1960 Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Karl Heinrich Vollrath Viola in Nordostbayern Seite 132 133 Memento des Originals vom 13 Juli 2020 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Geodaten mit dem BayernAtlas Klaus Muller Der Grosse Kornberg eine Hohe Bastey Gisela Arzberger Selb Oberweissenbach 1997 ISBN 3 927313 18 1 S 9 f Heinrich Berghaus Das Fichtelgebirge und der Frankenjura in Deutschlands Hohen Beitrage zur genauern Kenntniss derselben 1834 auf books google de Der Turm muss weichen in Nordbayerischer Kurier vom 1 September 2021 S 12 Asbest im Bundeswehrturm Fichtelgebirge verliert Wahrzeichen 2 September 2021 abgerufen am 7 September 2021 Normdaten Geografikum GND 4094087 1 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 246110686