Dieser Artikel behandelt den Berg im Siebengebirge Für weitere Berge und Orte dieses Namens siehe Ölberg Der Große Ölber
Großer Ölberg

Der Große Ölberg (auch Oelberg) ist mit 460,7 m ü. NHN der höchste Berg im Siebengebirge. Er befindet sich auf dem Stadtgebiet von Königswinter nahe dem Ortsteil Ittenbach. Knapp 700 m nördlich liegt der Nebengipfel Kleiner Ölberg (331,7 m ü. NHN).
Großer Ölberg | |
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Großer Ölberg | |
Höhe | 460,7 m ü. NHN |
Lage | Königswinter-Ittenbach, Nordrhein-Westfalen |
Gebirge | Siebengebirge |
Dominanz | 22,4 km → Nord(nordost)ausläufer des Häuschen (Eifel) |
Schartenhöhe | 220 m ↓ Buchholz |
Koordinaten | 50° 40′ 56″ N, 7° 14′ 54″ O |
Gestein | Nephelinbasanit |
Besonderheiten | höchster Berg im Siebengebirge, Sender Großer Ölberg |
Aufgrund des Sendemastes auf seinem Gipfel ist er heute bereits von weitem, beispielsweise von der Bundesautobahn 3, zu sehen und ist so, auch wegen seiner Höhe, von den anderen Bergen gut unterscheidbar. Auf dem Gipfel gibt es eine Gaststätte mit Aussichtsterrasse, welche einen sehr guten Blick in das Siebengebirge sowie in die Hocheifel mit der Hohen Acht und in Richtung Westen u. a. auf den Rhein bietet.
Geschichte
Namensgeschichte
Der Große Ölberg hieß ursprünglich Ma(e)lberg, wobei das e keinen Umlaut ausdrückt, sondern Dehnungs-e ist. Zum ersten Mal wurde der Gipfel in einem Verpfändungsprotokoll von 1407 erwähnt, in dem die Ortsangabe „an dem Maelberg geleygen“ vorkommt. In Beschreibungen des Siebengebirges wurde der Ölberg teilweise noch bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts „Ma(h)lberg“ genannt. „Mal“ bedeutet in diesem Zusammenhang „auffälliges Zeichen“ (wie in „Denkmal“, „Muttermal“). Der Berg ist also nach seiner Funktion als markante Landmarke benannt, denn er kennzeichnete das Grenzgebiet zwischen dem kurkölnischen und dem löwenburgischen Bannbezirk.
Mundartlich wurde der Name „Malberg“ wie „Mohlberg“ ausgesprochen. Außerdem wurde der Berg meistens in Verbindung mit Präpositionen genannt, man sagte also „am“, „beim“ oder „auf’m Mohlberg“. Dadurch war das „M“ am Beginn des Namens nicht mehr hörbar und es kam schließlich zu der falschen Konsonantenablösung „am / beim / auf’m Ohlberg“. So ist seit der Mitte des 17. Jahrhunderts vom „Ohleberg“ oder „Oelberg“ die Rede und erst seit Ende des 18. Jahrhunderts häufiger auch vom „Ölberg“, d. h. erst zu dieser Zeit begann man das Dehnungs-e als Umlaut misszuverstehen. Heute sind die Schreibweisen „Ölberg“ und „Oelberg“ etwa gleich häufig, auch wenn „Oelberg“ sprachgeschichtlich eher korrekt ist.
Weil die Entstehung des Bergnamens nicht immer bekannt war, kam es teilweise zu falschen Spekulationen. Ernst Moritz Arndt schrieb 1843 in einem Aufsatz, er nenne den Berg „Auelberg“, weil er hier im Mittelalter den Auelgau vorfinde. Diese Behauptung führt teilweise heute noch zu der falschen Angabe, der Große Ölberg habe früher Auelberg geheißen, obwohl diese erst im 19. Jahrhundert erfundene Namensform nirgends historisch zu belegen ist. Es wurde auch die These aufgestellt, Zisterziensermönche aus Heisterbach hätten den Maelberg nach dem Ölberg in Jerusalem umbenannt; eine solche gezielte Umbenennung ist jedoch ebenfalls nicht nachweisbar.
Gasthaus
Das erste Gasthaus auf dem Gipfel des Ölbergs wurde Pfingsten 1834 eröffnet, nachdem dort schon in den Vorjahren in kleinerem Umfang Gäste bewirtet worden waren. Im September 1842 besuchte König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen den Berggipfel. 1848 wurde das Gasthaus umgebaut und erweitert. 1873 erwarb der Verschönerungsverein für das Siebengebirge (VVS) den Gipfel mitsamt Gasthaus. Nach der Jahrhundertwende versammelten sich des Öfteren in großer Anzahl junge Sozialdemokraten sonntäglich auf dem Ölberg. 1921/22 wurde das Wirtshaus durch An- und Aufbauten erweitert, sodass es vom Pächter auch im Winter bewohnt werden konnte. Gegen Kriegsende im Frühjahr 1945 wurde es bei Kämpfen um den Berggipfel, auf dem sich eine Funkstation befand, teilweise zerstört und anschließend von Besatzungstruppen belegt. 1948/49 entstand auf Kosten der Postverwaltung ein großer Anbau, der neben einer Relaisstation für den Fernfunk auch eine Küchenanlage im Unter- und Wohnräume im Dachgeschoss umfasste. 1951 wurde die Hauptwasserleitung zum Gasthaus erbaut.
Bergbau
Im 19. Jahrhundert ging der größte Teil des Ölbergs wie auch des Lohrbergs in den Besitz von Franz Merkens (1823–1905), Teilhaber des Kölner Privatbankhauses Seydlitz & Merkens mit Sommersitz im Rhöndorfer Haus im Turm, über. 1872 begann er an der Südostflanke des Ölbergs mit dem Abbau von Basaltsteinen. Der Steinbruch wurde an den unter anderem bereits am Himberg aktiven Christian Uhrmacher verpachtet und beschäftigte bis zu 100 Männer. Der Abtransport des gebrochenen Materials erfolgte mittels täglich etwa 20 Fuhrwerken à 35 Zentnern Last zum Bahnhof Königswinter. Verschiedene Planungen für Kleinbahnen, die den Transport erleichtern sollten, scheiterten allesamt zwischen 1874 und 1897. Schließlich stoppte der Verschönerungsverein für das Siebengebirge (VVS) durch Landkäufe die weitere Zerstörung des Ölbergs, die sich bereits am Gipfelbereich und in großen Abraumhalden unterhalb des Steinbruchs äußerte.
Sender
Der Große Ölberg wird aufgrund seiner Nähe zur Bundesstadt Bonn als Standort mehrerer multimedialer Sendeanlagen genutzt. Am Nordwesthang befanden sich bis zum 8. November 2004 Antennen zur Übertragung von analogen Fernsehsignalen (ZDF, VOX und WDR Fernsehen). Bemerkenswert war, dass diese Antennen auf niederen Gerüsten und nicht auf einen Sendeturm montiert waren. Seit der Umstellung auf das digitale terrestrische Fernsehen DVB-T wird die Fernsehversorgung in der Region Bonn ausschließlich über den Sender Bonn-Venusberg gewährleistet, wodurch die Anlage auf dem Großen Ölberg obsolet wurde. Ein weithin sichtbarer Betonmast auf dem Berggipfel, der auf Basis eines Pachtvertrags mit dem Verschönerungsverein für das Siebengebirge (VVS) als Eigentümerin des Gipfels ab 1970 durch die damalige Deutsche Bundespost betrieben wurde, beherbergt einen UKW-Radiosender (Radio Bonn/Rhein-Sieg) und mehrere Mobilfunksender. Am 19. Oktober 2009 wurde der zuvor kapazitätsmäßig nicht mehr ausgelastete Sendemast verkürzt.
Um den Berggipfel verteilt existieren zudem Plattformen für Richtfunkantennen. Auch für den Amateurfunk ist der Ölberg von großer Bedeutung, die Relaisfunkstellen DB0SG (analoger Sprechfunk), DB0DBN (digitaler Sprechfunk) und DB0VVS (HAMNET-Datenfunk) haben dort ihre Standorte. Aufgrund der exponierten Lage haben diese Relais einen großen Einzugsbereich bis weit über Köln hinaus. Nach Angaben des VVS aus dem November 2016 versorgte die Funkantenne eines Energieversorgungsunternehmens bis zur Abschaltung im März 2016 die Rheinschifffahrt. Zum Ende 2016 wurde die Funkantenne der Autobahnpolizei abgeschaltet, welche das Autobahnnetz bis Aachen abdeckte. Diese beiden Antennen waren am Westgiebel der Gastwirtschaft montiert und wurden im Juli 2017 von den Betreibern zurückgebaut.
Aktuelle Nutzung
Folgende Radioprogramme werden ausgestrahlt: (Stand: Dezember 2018)
Frequenz (in MHz) | Programm | RDS PS | RDS PI | Regionalisierung | ERP (in kW) | Antennendiagramm rund (ND)/gerichtet (D) | Polarisation horizontal (H)/vertikal (V) |
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99,9 | Radio Bonn/Rhein-Sieg | _BONN/SU | D47C | - | 0,5 | D | H |
Frühere Nutzung
Davor, zu Analog-TV-Zeiten, wurden lange Zeit folgende Fernsehsender ausgestrahlt:
Kanal | Frequenz (MHz) | Programm | ERP (kW) | Sendediagramm rund (ND)/ gerichtet (D) | Polarisation horizontal (H)/ vertikal (V) |
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26 | 511,25 | ZDF | 81 | D | H |
34 | 575,25 | VOX | 1,6 | D | H |
49 | 695,25 | WDR Fernsehen (Köln) | 65 | D | H |
Sie wurden bereits im Zusammenhang mit der DVB-T-Einführung im Großraum Köln/Bonn bzw. im Ruhrgebiet am 8. November 2004 abgeschaltet. Der Sender für das ZDF wurde bereits am 24. Mai 2004 abgeschaltet.
Einzelnachweise
- Angabe laut Digitalem Geländemodell und Digitaler Topographischer Karte 1:25.000, 1:50.000 und 1:100.000 (abrufbar im Kartendienst TIM-online)
- Dominanz und Prominenz nach TK 25; Scharte entlang der Sieg-Rhein-, dann Sieg-Wied-Wasserscheide
- Geologisches Landesamt Nordrhein-Westfalen (Hrsg.); Gangolf Knapp, Klaus Vieten: Geologische Karte von Nordrhein-Westfalen 1:25.000. Erläuterungen zu Blatt 5309 Königswinter. 3., überarbeitete Auflage, Krefeld 1995, S. 33.
- Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- Rüdiger Franz: Ölberg oder Oelberg? An der Schreibweise des höchsten Siebengebirgsgipfels scheiden sich die Geister – Vor fünf Jahrhunderten hieß die Erhebung noch Mahlberg. Beitrag im Bonner Generalanzeiger vom 5. Januar 2007, online hier oder hier ( vom 9. März 2016 im Internet Archive).
- Theo Hardenberg: Zur Geschichte des Ölberges und seiner Steinbrüche. In: Streiflichter aus dem Siebengebirge. Heimatbuch – Festschrift. Königswinter 1986, S. 173–195, hier S. 179.
- Hardenberg: Zur Geschichte des Ölberges, wie oben, S. 177. Ein anderes Beispiel für eine solche falsche Konsonantenablösung ist das Wort „Otter“ (wie in Kreuzotter) für die Viper (also nicht für das Säugetier); ursprünglich hieß diese Art Schlange „Notter“ (etymologisch verwandt mit „Natter“), doch wurde „ein(e) Notter“ mit der Zeit zu „eine Otter“ aufgetrennt, vgl. Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 23. Aufl. bearb. von Elmar Seebold, Berlin 1995, S. 606.
- Hardenberg: Zur Geschichte des Ölberges, wie oben, S. 176.
- Ernst Moritz Arndt: Der Aulberg, wie muß er heißen?. In: Niederrheinisches Jahrbuch, herausgegeben von L. Lersch, Bonn 1843.
- Hardenberg: Zur Geschichte des Ölberges, wie oben, S. 175. Der bisher erste bekannte Beleg für die Deutung des Namens „Oelberg“ als „Auelberg“ findet sich bei Bernhard Hundeshagen: Die Stadt und Universität Bonn am Rhein mit ihren Umgebungen, Bonn 1832, S. 235.
- So Archivlink ( vom 12. Februar 2009 im Internet Archive) und Archivlink ( vom 12. Januar 2008 im Internet Archive) mit ungenauem Bezug auf Hermann Müller-Karpe: Der Ölberg im Siebengebirge als christliches Symbol, Siegburg 2006, denn tatsächlich lässt Müller-Karpe (S. 14) offen, ob der Oelberg nach dem Jerusalemer Ölberg benannt ist und möchte den Namen in erster Linie nur nach dem nomen-est-omen-Prinzip auf das christliche Symbol beziehen.
- Theo Hardenberg, Winfried Biesing: Zur Geschichte des Ölbergs und seiner Steinbrüche. In: Heimatverein Siebengebirge (Hrsg.): Streiflichter aus dem Siebengebirge [Festschrift 1926–1986]. Königswinter 1986, S. 173–195 (hier: S. 184).
- Karl Josef Klöhs: Kaiserwetter am Siebengebirge. Edition Loge 7, Königswinter 2003, ISBN 3-00-012113-7, S. 151.
- Theo Hardenberg, Winfried Biesing: Zur Geschichte des Ölbergs und seiner Steinbrüche. In: Heimatverein Siebengebirge (Hrsg.): Streiflichter aus dem Siebengebirge [Festschrift 1926–1986]. Königswinter 1986, S. 173–195 (hier: S. 195).
- Kölnische Zeitung, 11. Juli 1921, S. 6 (zeitpunkt.nrw)
- Echo des Siebengebirges, 29. Juni 1922, S. 3 (zeitpunkt.nrw)
- Honnefer Volkszeitung, 4. August 1970, S. 3 (zeitpunkt.nrw)
- Westdeutsche Zeitung, 29. August 1949, S. (zeitpunkt.nrw)
- General-Anzeiger, 13. Juli 1950, S. 4 (zeitpunkt.nrw)
- NRW-Stiftung kauft Königswinterer Burghof nicht, General-Anzeiger, 13. Oktober 2018
- Honnefer Volkszeitung, 18. Juli 1952, S. 3 (zeitpunkt.nrw)
- Karl Josef Klöhs: Kaiserwetter am Siebengebirge. Edition Loge 7, Königswinter 2003, ISBN 3-00-012113-7, S. 52–53.
- Archivlink ( vom 27. November 2012 im Internet Archive) Beschreibung der Funkanlagen am Großen Ölberg von Patrick Breloehr.
- Die Geldquelle auf dem Oelberg ist versiegt, General-Anzeiger, 1. Juli 2009
- Die Ölberg-Antenne wird gestutzt, Virtuelles Brückenhofmuseum
- IGFS e. V.: IGFS e. V. – DB0SG, DB0DBN, DB0VVS. Abgerufen am 23. Oktober 2017.
- Verschönerungsverein plant Wildniszentrum; General-Anzeiger Bonn vom 19. November 2016
- Sender-Tabelle Nordrhein-Westfalen (UKW) von www.ukwtv.de.
- Reflexion – Fachzeitschrift für UKW/TV-Fernempfang, Ausgabe Nr. 188, Juni 2004, S. 44.
- Diskussion im Forum auf Digitalfernsehen.de ( vom 4. Mai 2005 im Internet Archive).
- DVB-T Projektbüro Nordrhein-Westfalen Technikgruppe.
Weblinks
- Beschriftetes Panorama vom Großen Ölberg auf www.panorama-photo.net
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Dieser Artikel behandelt den Berg im Siebengebirge Fur weitere Berge und Orte dieses Namens siehe Olberg Der Grosse Olberg auch Oelberg ist mit 460 7 m u NHN der hochste Berg im Siebengebirge Er befindet sich auf dem Stadtgebiet von Konigswinter nahe dem Ortsteil Ittenbach Knapp 700 m nordlich liegt der Nebengipfel Kleiner Olberg 331 7 m u NHN Grosser OlbergGrosser OlbergHohe 460 7 m u NHNLage Konigswinter Ittenbach Nordrhein WestfalenGebirge SiebengebirgeDominanz 22 4 km Nord nordost auslaufer des Hauschen Eifel Schartenhohe 220 m BuchholzKoordinaten 50 40 56 N 7 14 54 O 50 682222222222 7 2483333333333 460 7 Koordinaten 50 40 56 N 7 14 54 OGestein NephelinbasanitBesonderheiten hochster Berg im Siebengebirge Sender Grosser Olberg Aufgrund des Sendemastes auf seinem Gipfel ist er heute bereits von weitem beispielsweise von der Bundesautobahn 3 zu sehen und ist so auch wegen seiner Hohe von den anderen Bergen gut unterscheidbar Auf dem Gipfel gibt es eine Gaststatte mit Aussichtsterrasse welche einen sehr guten Blick in das Siebengebirge sowie in die Hocheifel mit der Hohen Acht und in Richtung Westen u a auf den Rhein bietet Luftaufnahme des Grossen OlbergsGeschichteNamensgeschichte Der Grosse Olberg hiess ursprunglich Ma e lberg wobei das e keinen Umlaut ausdruckt sondern Dehnungs e ist Zum ersten Mal wurde der Gipfel in einem Verpfandungsprotokoll von 1407 erwahnt in dem die Ortsangabe an dem Maelberg geleygen vorkommt In Beschreibungen des Siebengebirges wurde der Olberg teilweise noch bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts Ma h lberg genannt Mal bedeutet in diesem Zusammenhang auffalliges Zeichen wie in Denkmal Muttermal Der Berg ist also nach seiner Funktion als markante Landmarke benannt denn er kennzeichnete das Grenzgebiet zwischen dem kurkolnischen und dem lowenburgischen Bannbezirk Mundartlich wurde der Name Malberg wie Mohlberg ausgesprochen Ausserdem wurde der Berg meistens in Verbindung mit Prapositionen genannt man sagte also am beim oder auf m Mohlberg Dadurch war das M am Beginn des Namens nicht mehr horbar und es kam schliesslich zu der falschen Konsonantenablosung am beim auf m Ohlberg So ist seit der Mitte des 17 Jahrhunderts vom Ohleberg oder Oelberg die Rede und erst seit Ende des 18 Jahrhunderts haufiger auch vom Olberg d h erst zu dieser Zeit begann man das Dehnungs e als Umlaut misszuverstehen Heute sind die Schreibweisen Olberg und Oelberg etwa gleich haufig auch wenn Oelberg sprachgeschichtlich eher korrekt ist Weil die Entstehung des Bergnamens nicht immer bekannt war kam es teilweise zu falschen Spekulationen Ernst Moritz Arndt schrieb 1843 in einem Aufsatz er nenne den Berg Auelberg weil er hier im Mittelalter den Auelgau vorfinde Diese Behauptung fuhrt teilweise heute noch zu der falschen Angabe der Grosse Olberg habe fruher Auelberg geheissen obwohl diese erst im 19 Jahrhundert erfundene Namensform nirgends historisch zu belegen ist Es wurde auch die These aufgestellt Zisterziensermonche aus Heisterbach hatten den Maelberg nach dem Olberg in Jerusalem umbenannt eine solche gezielte Umbenennung ist jedoch ebenfalls nicht nachweisbar Gasthaus Das erste Gasthaus auf dem Gipfel des Olbergs wurde Pfingsten 1834 eroffnet nachdem dort schon in den Vorjahren in kleinerem Umfang Gaste bewirtet worden waren Im September 1842 besuchte Konig Friedrich Wilhelm IV von Preussen den Berggipfel 1848 wurde das Gasthaus umgebaut und erweitert 1873 erwarb der Verschonerungsverein fur das Siebengebirge VVS den Gipfel mitsamt Gasthaus Nach der Jahrhundertwende versammelten sich des Ofteren in grosser Anzahl junge Sozialdemokraten sonntaglich auf dem Olberg 1921 22 wurde das Wirtshaus durch An und Aufbauten erweitert sodass es vom Pachter auch im Winter bewohnt werden konnte Gegen Kriegsende im Fruhjahr 1945 wurde es bei Kampfen um den Berggipfel auf dem sich eine Funkstation befand teilweise zerstort und anschliessend von Besatzungstruppen belegt 1948 49 entstand auf Kosten der Postverwaltung ein grosser Anbau der neben einer Relaisstation fur den Fernfunk auch eine Kuchenanlage im Unter und Wohnraume im Dachgeschoss umfasste 1951 wurde die Hauptwasserleitung zum Gasthaus erbaut Bergbau Im 19 Jahrhundert ging der grosste Teil des Olbergs wie auch des Lohrbergs in den Besitz von Franz Merkens 1823 1905 Teilhaber des Kolner Privatbankhauses Seydlitz amp Merkens mit Sommersitz im Rhondorfer Haus im Turm uber 1872 begann er an der Sudostflanke des Olbergs mit dem Abbau von Basaltsteinen Der Steinbruch wurde an den unter anderem bereits am Himberg aktiven Christian Uhrmacher verpachtet und beschaftigte bis zu 100 Manner Der Abtransport des gebrochenen Materials erfolgte mittels taglich etwa 20 Fuhrwerken a 35 Zentnern Last zum Bahnhof Konigswinter Verschiedene Planungen fur Kleinbahnen die den Transport erleichtern sollten scheiterten allesamt zwischen 1874 und 1897 Schliesslich stoppte der Verschonerungsverein fur das Siebengebirge VVS durch Landkaufe die weitere Zerstorung des Olbergs die sich bereits am Gipfelbereich und in grossen Abraumhalden unterhalb des Steinbruchs ausserte SenderSendeturm auf dem Grossen Olberg Der Grosse Olberg wird aufgrund seiner Nahe zur Bundesstadt Bonn als Standort mehrerer multimedialer Sendeanlagen genutzt Am Nordwesthang befanden sich bis zum 8 November 2004 Antennen zur Ubertragung von analogen Fernsehsignalen ZDF VOX und WDR Fernsehen Bemerkenswert war dass diese Antennen auf niederen Gerusten und nicht auf einen Sendeturm montiert waren Seit der Umstellung auf das digitale terrestrische Fernsehen DVB T wird die Fernsehversorgung in der Region Bonn ausschliesslich uber den Sender Bonn Venusberg gewahrleistet wodurch die Anlage auf dem Grossen Olberg obsolet wurde Ein weithin sichtbarer Betonmast auf dem Berggipfel der auf Basis eines Pachtvertrags mit dem Verschonerungsverein fur das Siebengebirge VVS als Eigentumerin des Gipfels ab 1970 durch die damalige Deutsche Bundespost betrieben wurde beherbergt einen UKW Radiosender Radio Bonn Rhein Sieg und mehrere Mobilfunksender Am 19 Oktober 2009 wurde der zuvor kapazitatsmassig nicht mehr ausgelastete Sendemast verkurzt Um den Berggipfel verteilt existieren zudem Plattformen fur Richtfunkantennen Auch fur den Amateurfunk ist der Olberg von grosser Bedeutung die Relaisfunkstellen DB0SG analoger Sprechfunk DB0DBN digitaler Sprechfunk und DB0VVS HAMNET Datenfunk haben dort ihre Standorte Aufgrund der exponierten Lage haben diese Relais einen grossen Einzugsbereich bis weit uber Koln hinaus Nach Angaben des VVS aus dem November 2016 versorgte die Funkantenne eines Energieversorgungsunternehmens bis zur Abschaltung im Marz 2016 die Rheinschifffahrt Zum Ende 2016 wurde die Funkantenne der Autobahnpolizei abgeschaltet welche das Autobahnnetz bis Aachen abdeckte Diese beiden Antennen waren am Westgiebel der Gastwirtschaft montiert und wurden im Juli 2017 von den Betreibern zuruckgebaut Aktuelle Nutzung Folgende Radioprogramme werden ausgestrahlt Stand Dezember 2018 Frequenz in MHz Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP in kW Antennendiagramm rund ND gerichtet D Polarisation horizontal H vertikal V 99 9 Radio Bonn Rhein Sieg BONN SU D47C 0 5 D HSteinbruch am Grossen OlbergBlick vom Gipfel des Grossen Olbergs auf BonnBlick vom Grossen Olberg in Richtung DrachenfelsFruhere Nutzung Davor zu Analog TV Zeiten wurden lange Zeit folgende Fernsehsender ausgestrahlt Kanal Frequenz MHz Programm ERP kW Sendediagramm rund ND gerichtet D Polarisation horizontal H vertikal V 26 511 25 ZDF 81 D H34 575 25 VOX 1 6 D H49 695 25 WDR Fernsehen Koln 65 D H Sie wurden bereits im Zusammenhang mit der DVB T Einfuhrung im Grossraum Koln Bonn bzw im Ruhrgebiet am 8 November 2004 abgeschaltet Der Sender fur das ZDF wurde bereits am 24 Mai 2004 abgeschaltet EinzelnachweiseAngabe laut Digitalem Gelandemodell und Digitaler Topographischer Karte 1 25 000 1 50 000 und 1 100 000 abrufbar im Kartendienst TIM online Dominanz und Prominenz nach TK 25 Scharte entlang der Sieg Rhein dann Sieg Wied Wasserscheide Geologisches Landesamt Nordrhein Westfalen Hrsg Gangolf Knapp Klaus Vieten Geologische Karte von Nordrhein Westfalen 1 25 000 Erlauterungen zu Blatt 5309 Konigswinter 3 uberarbeitete Auflage Krefeld 1995 S 33 Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Rudiger Franz Olberg oder Oelberg An der Schreibweise des hochsten Siebengebirgsgipfels scheiden sich die Geister Vor funf Jahrhunderten hiess die Erhebung noch Mahlberg Beitrag im Bonner Generalanzeiger vom 5 Januar 2007 online hier oder hier Memento vom 9 Marz 2016 im Internet Archive Theo Hardenberg Zur Geschichte des Olberges und seiner Steinbruche In Streiflichter aus dem Siebengebirge Heimatbuch Festschrift Konigswinter 1986 S 173 195 hier S 179 Hardenberg Zur Geschichte des Olberges wie oben S 177 Ein anderes Beispiel fur eine solche falsche Konsonantenablosung ist das Wort Otter wie in Kreuzotter fur die Viper also nicht fur das Saugetier ursprunglich hiess diese Art Schlange Notter etymologisch verwandt mit Natter doch wurde ein e Notter mit der Zeit zu eine Otter aufgetrennt vgl Kluge Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 23 Aufl bearb von Elmar Seebold Berlin 1995 S 606 Hardenberg Zur Geschichte des Olberges wie oben S 176 Ernst Moritz Arndt Der Aulberg wie muss er heissen In Niederrheinisches Jahrbuch herausgegeben von L Lersch Bonn 1843 Hardenberg Zur Geschichte des Olberges wie oben S 175 Der bisher erste bekannte Beleg fur die Deutung des Namens Oelberg als Auelberg findet sich bei Bernhard Hundeshagen Die Stadt und Universitat Bonn am Rhein mit ihren Umgebungen Bonn 1832 S 235 So Archivlink Memento vom 12 Februar 2009 im Internet Archive und Archivlink Memento vom 12 Januar 2008 im Internet Archive mit ungenauem Bezug auf Hermann Muller Karpe Der Olberg im Siebengebirge als christliches Symbol Siegburg 2006 denn tatsachlich lasst Muller Karpe S 14 offen ob der Oelberg nach dem Jerusalemer Olberg benannt ist und mochte den Namen in erster Linie nur nach dem nomen est omen Prinzip auf das christliche Symbol beziehen Theo Hardenberg Winfried Biesing Zur Geschichte des Olbergs und seiner Steinbruche In Heimatverein Siebengebirge Hrsg Streiflichter aus dem Siebengebirge Festschrift 1926 1986 Konigswinter 1986 S 173 195 hier S 184 Karl Josef Klohs Kaiserwetter am Siebengebirge Edition Loge 7 Konigswinter 2003 ISBN 3 00 012113 7 S 151 Theo Hardenberg Winfried Biesing Zur Geschichte des Olbergs und seiner Steinbruche In Heimatverein Siebengebirge Hrsg Streiflichter aus dem Siebengebirge Festschrift 1926 1986 Konigswinter 1986 S 173 195 hier S 195 Kolnische Zeitung 11 Juli 1921 S 6 zeitpunkt nrw Echo des Siebengebirges 29 Juni 1922 S 3 zeitpunkt nrw Honnefer Volkszeitung 4 August 1970 S 3 zeitpunkt nrw Westdeutsche Zeitung 29 August 1949 S zeitpunkt nrw General Anzeiger 13 Juli 1950 S 4 zeitpunkt nrw NRW Stiftung kauft Konigswinterer Burghof nicht General Anzeiger 13 Oktober 2018 Honnefer Volkszeitung 18 Juli 1952 S 3 zeitpunkt nrw Karl Josef Klohs Kaiserwetter am Siebengebirge Edition Loge 7 Konigswinter 2003 ISBN 3 00 012113 7 S 52 53 Archivlink Memento vom 27 November 2012 im Internet Archive Beschreibung der Funkanlagen am Grossen Olberg von Patrick Breloehr Die Geldquelle auf dem Oelberg ist versiegt General Anzeiger 1 Juli 2009 Die Olberg Antenne wird gestutzt Virtuelles Bruckenhofmuseum IGFS e V IGFS e V DB0SG DB0DBN DB0VVS Abgerufen am 23 Oktober 2017 Verschonerungsverein plant Wildniszentrum General Anzeiger Bonn vom 19 November 2016 Sender Tabelle Nordrhein Westfalen UKW von www ukwtv de Reflexion Fachzeitschrift fur UKW TV Fernempfang Ausgabe Nr 188 Juni 2004 S 44 Diskussion im Forum auf Digitalfernsehen de Memento vom 4 Mai 2005 im Internet Archive DVB T Projektburo Nordrhein Westfalen Technikgruppe WeblinksCommons Grosser Olberg Sammlung von Bildern Beschriftetes Panorama vom Grossen Olberg auf www panorama photo netDie sieben grossen Berge des Siebengebirges Grosser Olberg Lowenburg Lohrberg Nonnenstromberg Petersberg Wolkenburg Drachenfels