Das Große Wiesbachhorn ist mit einer Höhe von 3564 m ü A nach dem Großglockner mit seinen Trabanten der zweithöchste eig
Großes Wiesbachhorn

Das Große Wiesbachhorn ist mit einer Höhe von 3564 m ü. A. nach dem Großglockner mit seinen Trabanten der zweithöchste eigenständige Berg der Glocknergruppe und steht im Bundesland Salzburg in Österreich. Der vollkommen freistehende Firndom bildet den Hauptgipfel des Fuscher/Kapruner Kammes und wird in alpinistischer Literatur oft als Rivale zum Großglockner gesehen. Der tiefe Absturz gegen Osten und Südosten weist mit über 2400 m einen der größten Höhenunterschiede zwischen Tal und Gipfel in den Ostalpen auf. Von alpinistischer Bedeutung war die Erstbegehung der Nordwestwand am 15. Juli 1924 durch Franz Riegele und Willo Welzenbach. Sie verwendeten zur Fortbewegung am sogenannten Eiswulst zum ersten Mal Eishaken, die später zu Eisschrauben weiterentwickelt wurden. Die Nordwestwand war eine der klassischen Eiswände der Ostalpen; mittlerweile ist das Eis jedoch völlig abgeschmolzen.
Großes Wiesbachhorn | ||
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Großes Wiesbachhorn von Nordwesten mit Normalweg vom Heinrich-Schwaiger-Haus (Mitte rechts via Oberer Fochezkopf und Kaindlgrat) | ||
Höhe | 3564 m ü. A. | |
Lage | Salzburg, Österreich | |
Gebirge | Glocknergruppe | |
Dominanz | 9,7 km → Glocknerwand | |
Schartenhöhe | 490 m ↓ Gruberscharte | |
Koordinaten | 47° 9′ 23″ N, 12° 45′ 17″ O | |
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Gestein | Kalkglimmerschiefer | |
Erstbesteigung | Ende des 18. Jahrhunderts durch die Fuscher Bauern Zanker und Zorner | |
Normalweg | Kaindlgrat (I) | |
Großes Wiesbachhorn von Nordosten, rechts Kleines Wiesbachhorn |
Lage und Umgebung
Das Große Wiesbachhorn ist fast vollständig von Gletschern umgeben. Im Norden liegt das Wielingerkees, im Nordosten fließt das Sandbodenkees östlich hinunter in den Sandboden. Im Süden liegt das Teufelsmühlkees und im Westen das Kaindlkees. Bedeutende benachbarte Berge sind im Norden, getrennt durch die auf 3211 m Höhe gelegene Sandbodenscharte, das mit einer Höhe von 3283 m. Im Südwesten, jenseits der auf 3228 m hoch gelegenen Wielingerscharte, zwischen Kaindlkees und Teufelsmühlkees, liegen die beiden Bratschenköpfe (3413 m und 3401 m). Nach Westen fällt das Gelände zum Stausee Mooserboden im Kapruner Tal ab, nach Osten ins Fuscher Tal. Die nächstgelegene bedeutende Siedlung ist das in etwa 10 Kilometer Luftlinie in nördlicher Richtung liegende Fusch an der Großglocknerstraße.
Aufstiege
Der heute selten begangene ursprüngliche Weg der Fuscher Bauern Ende des 18. Jahrhunderts führte von Ferleiten in 3½ Stunden zum Standort der späteren Schwarzenberghütte und von dort in 4 Stunden an den Bratschenköpfen vorbei auf den Gipfel des Horns. Heutiger Ausgangspunkt für eine Besteigung ist das Heinrich-Schwaiger-Haus. Von dort führt der Normalweg durch einen seilgesicherten Kamin sowie über den Unteren und den Oberen Fochezkopf und den mittlerweile eisfreien Kaindlgrat in etwa 3 Stunden auf den Gipfel. Eine 35° geneigte Firnschneide auf dem Aufstiegsweg ist inzwischen abgeschmolzen, geübte Bergwanderer können den Gipfel somit bei günstigen Bedingungen ohne Steigeisen erreichen. Die Felspartien weisen den Schwierigkeitsgrad UIAA I auf. Die klassischen Routen durch die 500 Meter hohe Nordwestwand erforderten Kletterfähigkeiten im Eis bis 60° Neigung.
Sonstiges
Am 16. Mai 1932 verunglückte Toni Schmid (Erstdurchsteiger der Nordwand des Matterhorns) am Wiesbachhorn tödlich.
2017 brachen etwa 150 000 m³ Fels vom Ostgrat des Kleinen Wiesbachhorns ab und stürzten nach Süden auf das Sandbodenkees. Der zurückweichende Permafrost wird als Ursache angegeben.
Literatur und Karte
- Willi End: Alpenvereinsführer Glocknergruppe. Bergverlag Rother, München 2003, ISBN 3-7633-1266-8.
- Eduard Richter: Die Erschließung der Ostalpen. III. Band, Verlag des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Berlin 1894.
- Alpenvereinskarte 1:25.000, Blatt 40, Glocknergruppe.
Einzelnachweise
- Clem Clements, Jonathan de Ferranti, Eberhard Jurgalski, Mark Trengove: The 3000 m SUMMITS of AUSTRIA – 242 peaks with at least 150 m of prominence, Oktober 2011, S. 17. Höhe der Bezugsscharte nach dem Salzburger Geographischen Informationssystem.
- Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Geologischen Bundesanstalt 1994, Blatt 153 Großglockner
- Carl Ehrenbert Freiherr von Moll: Molls Jahrbuch für Berg- und Hüttenkunde, Band V, Salzburg 1801, S. 241
- Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen Österreich: Große Wiesbachhorn auf der Austrian Map online (Österreichische Karte 1:50.000).
- Eduard Richter: Die Erschließung der Ostalpen, III. Band, Berlin 1894, S. 208 ff.
- Berufsbergsteiger warnen: "Die Gefahren am Berg nehmen zu". Abgerufen am 9. November 2024 (österreichisches Deutsch).
- Willi End: Alpenvereinsführer Glocknergruppe, München 2003, S. 434 ff., Rz 1590 ff.
- Wolfgang Görl: München: Die Bezwinger des Matterhorns. In: sueddeutsche.de. 1. August 2021, abgerufen am 28. Januar 2024.
- Riesiger Felssturz beim Wiesbachhorn. 27. Oktober 2017, abgerufen am 23. August 2021.
Weblinks
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Grosse Wiesbachhorn ist mit einer Hohe von 3564 m u A nach dem Grossglockner mit seinen Trabanten der zweithochste eigenstandige Berg der Glocknergruppe und steht im Bundesland Salzburg in Osterreich Der vollkommen freistehende Firndom bildet den Hauptgipfel des Fuscher Kapruner Kammes und wird in alpinistischer Literatur oft als Rivale zum Grossglockner gesehen Der tiefe Absturz gegen Osten und Sudosten weist mit uber 2400 m einen der grossten Hohenunterschiede zwischen Tal und Gipfel in den Ostalpen auf Von alpinistischer Bedeutung war die Erstbegehung der Nordwestwand am 15 Juli 1924 durch Franz Riegele und Willo Welzenbach Sie verwendeten zur Fortbewegung am sogenannten Eiswulst zum ersten Mal Eishaken die spater zu Eisschrauben weiterentwickelt wurden Die Nordwestwand war eine der klassischen Eiswande der Ostalpen mittlerweile ist das Eis jedoch vollig abgeschmolzen Grosses WiesbachhornGrosses Wiesbachhorn von Nordwesten mit Normalweg vom Heinrich Schwaiger Haus Mitte rechts via Oberer Fochezkopf und Kaindlgrat Hohe 3564 m u A Lage Salzburg OsterreichGebirge GlocknergruppeDominanz 9 7 km GlocknerwandSchartenhohe 490 m GruberscharteKoordinaten 47 9 23 N 12 45 17 O 47 156388888889 12 754722222222 3564 Koordinaten 47 9 23 N 12 45 17 OGrosses Wiesbachhorn Land Salzburg Gestein KalkglimmerschieferErstbesteigung Ende des 18 Jahrhunderts durch die Fuscher Bauern Zanker und ZornerNormalweg Kaindlgrat I Grosses Wiesbachhorn von Nordosten rechts Kleines WiesbachhornLage und UmgebungKleines links und Grosses Wiesbachhorn rechts mit Wielinger Mitte und Kaindlkees rechts zwischen beiden Gipfeln die Sandbodenscharte ganz oben rechts die Wielingerscharte Das Grosse Wiesbachhorn ist fast vollstandig von Gletschern umgeben Im Norden liegt das Wielingerkees im Nordosten fliesst das Sandbodenkees ostlich hinunter in den Sandboden Im Suden liegt das Teufelsmuhlkees und im Westen das Kaindlkees Bedeutende benachbarte Berge sind im Norden getrennt durch die auf 3211 m Hohe gelegene Sandbodenscharte das mit einer Hohe von 3283 m Im Sudwesten jenseits der auf 3228 m hoch gelegenen Wielingerscharte zwischen Kaindlkees und Teufelsmuhlkees liegen die beiden Bratschenkopfe 3413 m und 3401 m Nach Westen fallt das Gelande zum Stausee Mooserboden im Kapruner Tal ab nach Osten ins Fuscher Tal Die nachstgelegene bedeutende Siedlung ist das in etwa 10 Kilometer Luftlinie in nordlicher Richtung liegende Fusch an der Grossglocknerstrasse AufstiegeGrosses Wiesbachhorn von Sudwesten von der Klockerin Der Normalweg fuhrt uber den teils abgeblasenen Sudwestgrat Links hinten der Nordostgrat zur Sandbodenscharte vorn der Hintere Bratschenkopf Der heute selten begangene ursprungliche Weg der Fuscher Bauern Ende des 18 Jahrhunderts fuhrte von Ferleiten in 3 Stunden zum Standort der spateren Schwarzenberghutte und von dort in 4 Stunden an den Bratschenkopfen vorbei auf den Gipfel des Horns Heutiger Ausgangspunkt fur eine Besteigung ist das Heinrich Schwaiger Haus Von dort fuhrt der Normalweg durch einen seilgesicherten Kamin sowie uber den Unteren und den Oberen Fochezkopf und den mittlerweile eisfreien Kaindlgrat in etwa 3 Stunden auf den Gipfel Eine 35 geneigte Firnschneide auf dem Aufstiegsweg ist inzwischen abgeschmolzen geubte Bergwanderer konnen den Gipfel somit bei gunstigen Bedingungen ohne Steigeisen erreichen Die Felspartien weisen den Schwierigkeitsgrad UIAA I auf Die klassischen Routen durch die 500 Meter hohe Nordwestwand erforderten Kletterfahigkeiten im Eis bis 60 Neigung SonstigesDer Kaindlgrat war im Sommer 2021 vollig ohne Eisberuhrung begehbar die Nordwestwand eisfrei Am 16 Mai 1932 verungluckte Toni Schmid Erstdurchsteiger der Nordwand des Matterhorns am Wiesbachhorn todlich 2017 brachen etwa 150 000 m Fels vom Ostgrat des Kleinen Wiesbachhorns ab und sturzten nach Suden auf das Sandbodenkees Der zuruckweichende Permafrost wird als Ursache angegeben Literatur und KarteWilli End Alpenvereinsfuhrer Glocknergruppe Bergverlag Rother Munchen 2003 ISBN 3 7633 1266 8 Eduard Richter Die Erschliessung der Ostalpen III Band Verlag des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins Berlin 1894 Alpenvereinskarte 1 25 000 Blatt 40 Glocknergruppe EinzelnachweiseClem Clements Jonathan de Ferranti Eberhard Jurgalski Mark Trengove The 3000 m SUMMITS of AUSTRIA 242 peaks with at least 150 m of prominence Oktober 2011 S 17 Hohe der Bezugsscharte nach dem Salzburger Geographischen Informationssystem Geologische Karte der Republik Osterreich 1 50 000 Geologischen Bundesanstalt 1994 Blatt 153 Grossglockner Carl Ehrenbert Freiherr von Moll Molls Jahrbuch fur Berg und Huttenkunde Band V Salzburg 1801 S 241 Bundesamt fur Eich und Vermessungswesen Osterreich Grosse Wiesbachhorn auf der Austrian Map online Osterreichische Karte 1 50 000 Eduard Richter Die Erschliessung der Ostalpen III Band Berlin 1894 S 208 ff Berufsbergsteiger warnen Die Gefahren am Berg nehmen zu Abgerufen am 9 November 2024 osterreichisches Deutsch Willi End Alpenvereinsfuhrer Glocknergruppe Munchen 2003 S 434 ff Rz 1590 ff Wolfgang Gorl Munchen Die Bezwinger des Matterhorns In sueddeutsche de 1 August 2021 abgerufen am 28 Januar 2024 Riesiger Felssturz beim Wiesbachhorn 27 Oktober 2017 abgerufen am 23 August 2021 WeblinksCommons Grosses Wiesbachhorn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien