Günter Dürig 25 Januar 1920 in Breslau 22 November 1996 in Tübingen war ein deutscher Staatsrechtsprofessor an der Unive
Günter Dürig

Günter Dürig (* 25. Januar 1920 in Breslau; † 22. November 1996 in Tübingen) war ein deutscher Staatsrechtsprofessor an der Universität Tübingen, der mit seiner führenden Kommentierung des Grundgesetzes – zusammen mit Theodor Maunz als Maunz/Dürig – prägenden Einfluss auf das Staatsrecht der Bundesrepublik Deutschland gewann. Außerdem ist er Namensgeber der Sammlung Gesetze des Landes Baden-Württemberg.
Leben
Dürig besuchte des humanistische Gymnasium seiner Heimatstadt Breslau. Nach dem Abitur 1937 schlug er die Offizierslaufbahn in der Wehrmacht ein. Im Zweiten Weltkrieg war er bis zuletzt als Soldat eingesetzt: Am Kriegsende war er Rittmeister in der Panzergrenadier-Division „Großdeutschland“. Das Kriegsende erlebte er schwer verletzt wegen eines Kopfschusses in einem Lazarett am Tegernsee, weshalb ihm Kriegsgefangenschaft erspart blieb. Er studierte ab 1946 in München Rechtswissenschaft, wurde bereits 1949 promoviert und habilitierte sich im Jahre 1953, jeweils bei Willibalt Apelt.
1955 wurde er als Lehrstuhlvertreter außerordentlicher und 1956 als Nachfolger von Carlo Schmid ordentlicher Professor an der Universität Tübingen.:S. 1082 f. 1958 begründete er mit dem NS-belasteten Theodor Maunz einen der später führenden Kommentare zum Grundgesetz, den Maunz/Dürig. Dürig gehörte zu den Gründungsjuristen des bundesrepublikanischen Beginns nach 1945. Nach Ansicht von Walter Schmitt Glaeser habe er es verstanden, Wissenschafts- und Laiensprache in Einklang zu bringen, und wesentlich dazu beigetragen, dass das Grundgesetz und die neue Verfasstheit akzeptiert worden seien.:S. 1079 Seine Grundrechtsdogmatik mit den drei Säulen der Menschenwürde, der Freiheit der Person und der Gleichheit habe seinen Ruf begründet.:S. 1085 Dürig entwickelte 1956 in einem Aufsatz in der Festschrift für Hans Nawiasky die Lehre von der mittelbaren Drittwirkung der Grundrechte.
An der Universität Tübingen war er Direktor des Völkerrechtlichen Seminars. Überdies war er Richter am Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg. 1985 wurde er emeritiert.
Dürig war Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung KStV Alamannia Tübingen im KV.
Ehrungen
- 1978: Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg
- 1982: Großes Bundesverdienstkreuz
- 1989: Großes Verdienstkreuz mit Stern
Schriften (Auswahl)
- Die Berufsbeamten und die Staatskrisen (= Veröffentlichungen der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer, Heft 13). Berichte von Friedrich August von der Heydte, Günter Dürig, Richard Naumann, Hans Spanner und Aussprache zu den Berichten in den Verhandlungen der Tagung der deutschen Staatsrechtslehrer zu Tübingen am 14. und 15. Oktober 1954. de Gruyter, Berlin 1955.
- Grundrechte und Privatrechtsprechung. In: Theodor Maunz (Hrsg.): Vom Bonner Grundgesetz zur gesamtdeutschen Verfassung. Festschrift zum 75. Geburtstag von Hans Nawiasky. Isar-Verlag, München 1956, S. 157–190.
- Die Rechtsstellung der katholischen Privatschulen im Lande Bremen (= Recht und Staat in Geschichte und Gegenwart. Heft 284/285). Mohr (Siebeck), Tübingen 1964.
- mit Walter Rudolf (Hrsg.): Texte zur deutschen Verfassungsgeschichte. Vornehmlich für den Studiengebrauch (= Rechtshistorische Texte). Beck, München u. a. 1967.
- mit Hans-Ulrich Evers: Zur verfassungsändernden Beschränkung des Post-, Telefon- und Fernmeldegeheimnisses. 2 Rechtsgutachten. Gehlen, Bad Homburg 1969.
- Walter Schmitt Glaeser, Peter Häberle (Hrsg.): Günter Dürig: Gesammelte Schriften, 1952–1983 (= Schriften zum öffentlichen Recht. Band 463). Duncker und Humblot, Berlin 1984, ISBN 3-428-05594-2.
- Grundgesetz: Kommentierung der Artikel 1 und 2 Grundgesetz. Sonderdruck, Beck, München 2003, ISBN 3-406-51604-1.
- mit Roman Herzog, Rupert Scholz (Hrsg.): Grundgesetz. Der Standardkommentar zum BVerfGG. 7 Bände. 103. Auflage, C. H. Beck, München 2024, ISBN 978-3-406-45862-0.
Literatur
- Hartmut Maurer (Hrsg.): Das akzeptierte Grundgesetz. Festschrift für Günter Dürig zum 70. Geburtstag. Beck, München 1990, ISBN 3-406-34252-3.
- Walter Schmitt Glaeser: Zum Gedenken an Professor Dr. iur. Günter Dürig (1920–1996) (= Tübinger Universitätsreden. N.F. Band 27; Reihe der Juristischen Fakultät. Band 13), Tübingen 1999, S. 33 ff.
- Walter Schmitt Glaeser: Günter Dürig zum 70. Geburtstag. In: Archiv des öffentlichen Rechts. Bd. 115 (1990), S. 308–310.
- Walter Schmitt Glaeser: In Memoriam Günter Dürig. In: Archiv des öffentlichen Rechts. Bd. 122 (1997), S. 134–137.
- Walter Schmitt Glaeser: Günter Dürig (1920–1996). In: Peter Häberle u. a.: Staatsrechtslehrer des 20. Jahrhunderts, 2. Aufl., de Gruyter, Berlin 2018, S. 1079–1084.
Weblinks
- Literatur von und über Günter Dürig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- Walter Schmitt Glaeser: Günter Dürig (1920–1996). In: Peter Häberle u. a.: Staatsrechtslehrer des 20. Jahrhunderts, 2. Aufl., de Gruyter, Berlin 2018, S. 1079–1084.
- Günter Dürig: Grundrechte und Privatrechtsprechung. In: Theodor Maunz (Hrsg.): Vom Bonner Grundgesetz zur gesamtdeutschen Verfassung. Festschrift zum 75. Geburtstag von Hans Nawiasky. Isar-Verlag, München 1956, S. 157–190.
Personendaten | |
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NAME | Dürig, Günter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Staats- und Verfassungsrechtler |
GEBURTSDATUM | 25. Januar 1920 |
GEBURTSORT | Breslau |
STERBEDATUM | 22. November 1996 |
STERBEORT | Tübingen |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Gunter Durig 25 Januar 1920 in Breslau 22 November 1996 in Tubingen war ein deutscher Staatsrechtsprofessor an der Universitat Tubingen der mit seiner fuhrenden Kommentierung des Grundgesetzes zusammen mit Theodor Maunz als Maunz Durig pragenden Einfluss auf das Staatsrecht der Bundesrepublik Deutschland gewann Ausserdem ist er Namensgeber der Sammlung Gesetze des Landes Baden Wurttemberg Unterschrift Gunter Durig Oktober 1981 LebenDurig besuchte des humanistische Gymnasium seiner Heimatstadt Breslau Nach dem Abitur 1937 schlug er die Offizierslaufbahn in der Wehrmacht ein Im Zweiten Weltkrieg war er bis zuletzt als Soldat eingesetzt Am Kriegsende war er Rittmeister in der Panzergrenadier Division Grossdeutschland Das Kriegsende erlebte er schwer verletzt wegen eines Kopfschusses in einem Lazarett am Tegernsee weshalb ihm Kriegsgefangenschaft erspart blieb Er studierte ab 1946 in Munchen Rechtswissenschaft wurde bereits 1949 promoviert und habilitierte sich im Jahre 1953 jeweils bei Willibalt Apelt 1955 wurde er als Lehrstuhlvertreter ausserordentlicher und 1956 als Nachfolger von Carlo Schmid ordentlicher Professor an der Universitat Tubingen S 1082 f 1958 begrundete er mit dem NS belasteten Theodor Maunz einen der spater fuhrenden Kommentare zum Grundgesetz den Maunz Durig Durig gehorte zu den Grundungsjuristen des bundesrepublikanischen Beginns nach 1945 Nach Ansicht von Walter Schmitt Glaeser habe er es verstanden Wissenschafts und Laiensprache in Einklang zu bringen und wesentlich dazu beigetragen dass das Grundgesetz und die neue Verfasstheit akzeptiert worden seien S 1079 Seine Grundrechtsdogmatik mit den drei Saulen der Menschenwurde der Freiheit der Person und der Gleichheit habe seinen Ruf begrundet S 1085 Durig entwickelte 1956 in einem Aufsatz in der Festschrift fur Hans Nawiasky die Lehre von der mittelbaren Drittwirkung der Grundrechte An der Universitat Tubingen war er Direktor des Volkerrechtlichen Seminars Uberdies war er Richter am 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PersonendatenNAME Durig GunterKURZBESCHREIBUNG deutscher Staats und VerfassungsrechtlerGEBURTSDATUM 25 Januar 1920GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 22 November 1996STERBEORT Tubingen