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Günther Nenning 23 Dezember 1921 in Wien 14 Mai 2006 in Waidring Tirol war ein österreichischer Journalist Autor politis

Günther Nenning

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Günther Nenning
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Günther Nenning (* 23. Dezember 1921 in Wien; † 14. Mai 2006 in Waidring, Tirol) war ein österreichischer Journalist, Autor, politischer Aktivist und Religionswissenschaftler.

Leben

Nach der Matura am Gymnasium Stubenbastei leistete Nenning im Zweiten Weltkrieg ab 1940 fünf Jahre Kriegsdienst. Nach Kriegsende wurde er von der Roten Armee gefangen genommen und kam danach in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Er wurde aber bald wieder unter der Bedingung entlassen, die US-amerikanische Besatzungszone nicht zu verlassen. In Graz studierte er Sprachwissenschaft sowie Religionswissenschaft und promovierte 1949 zum Dr. phil. und 1959 zum Dr. rer. pol.

Günther Nenning starb in der Nacht des 14. Mai 2006 in seiner Wahlheimat Tirol an Altersschwäche und den Spätfolgen eines Sturzes. Er wurde in einem Familiengrab auf dem Friedhof Mödling begraben.

Journalismus

Bereits während des Studiums begann er seine journalistische Karriere, zunächst als Journalist, später als stellvertretender Chefredakteur der Grazer sozialistischen Tageszeitung Neue Zeit. 1958 wechselte er als Redakteur zur Kulturzeitschrift FORVM nach Wien. 1959 wurde er deren Mitherausgeber.

„Der konservative Torberg hat sich gesagt, eine österreichische Zeitschrift braucht an Roten; und des war i.“

– Hörportrait, ~2:00

1965 übernahm er deren Leitung und löste Friedrich Torberg als Eigentümer und Chefredakteur ab. Auf Verlangen seines Vorgängers änderte er den Titel der Zeitschrift in NEUES FORVM. Als er in dieser Zeitschrift Textausschnitte des Marquis de Sade veröffentlichte, erlegte das Innenministerium, gestützt auf das sogenannte Schmutz- und Schundgesetz, der Zeitschrift Verbreitungsbeschränkungen auf, wogegen Nenning Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof erhob. Dieser sah in diesen Beschränkungen zensurartige Maßnahmen und hob diese daher auf.

1970 verkaufte Nenning den Verlag der Zeitschrift an einen „Verein der Redakteure und Angestellten des Neuen FORVM“, dessen Vorsitzende zuerst Trautl Brandstaller, dann und schließlich Adalbert Krims waren, dem er unentgeltlich, aber widerruflich – mit der Bedingung, dass er Geschäftsführer des Verlages und geschäftsführender Chefredakteur des Blattes blieb – die Nutzung des Titels erlaubte. 1971–1973 war er Zustellungsbevollmächtigter eines „“, das auf einer Idee von Wilfried Daim beruhte, publizistisch ausschließlich vom FORVM getragen wurde, über die Einleitungsphase nicht hinauskam, aber als Nachholung der – in Österreich relativ schwachen – 1968er-Bewegung gilt. 1973 gründete er eine Jugendzeitschrift Neue Freie Presse, die er jedoch 1975 aufgrund rechtlicher und finanzieller Probleme einstellen musste. Seit den frühen 1970er Jahren schrieb er als Kolumnist unter anderem für das Profil und die Kronen Zeitung.

Im FORVM erschienen unter Nennings Leitung, neben vielen anderen, Artikel von Elias Canetti, Simone de Beauvoir und Herbert Marcuse. Günther Nenning arbeitete damals in der Redaktion etwa mit Trautl Brandstaller, Ilse Maria Aschner, Adalbert Krims, , Wilhelm Zobl, Paul Kruntorad, Heidi Pataki, , und Gerhard Oberschlick zusammen, der die Zeitschrift 1986 erwarb und bis 1995 als Printversion, ab dem Jahr 2000 als rudimentäre Onlineversion weiterführt.

Nachdem er der sozialistischen Fraktion des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) beigetreten war, wurde er 1960 zum Vorsitzenden der Gewerkschaftssektion Journalisten und zum Vizepräsidenten der Gewerkschaft Kunst, Medien und Freie Berufe (KMFB) gewählt. Aufgrund von Vorwürfen, er plane die Gründung einer eigenen Mediengewerkschaft, wurde er 1985 aus dem ÖGB ausgeschlossen. Nenning selbst vermutete allerdings, dass der eigentliche Grund für seinen Ausschluss sein Engagement gegen den Bau des Donaukraftwerks Hainburg und die dortige Au-Besetzung war. Hunderte Journalisten traten daraufhin aus Protest aus dem ÖGB aus. 1990 rehabilitierte man ihn vollständig. Im Jahr 2000 wurde Nenning für seine 50-jährige Mitgliedschaft geehrt.

1977 gründete Nenning zusammen mit Wolf In der Maur den Österreichischen Journalisten Club (ÖJC).

Politik

Nenning bezeichnete sich selbst als „Rot-Grün-Hellschwarzen“. Er nahm 1964 an den Protesten für eine österreichische Medienreform teil, in den frühen 1970er Jahren an den Protesten gegen den Vietnamkrieg und 1978 an den Protesten gegen das geplante Kernkraftwerk Zwentendorf. Im Mai 1969 gründete er die Österreichisch-Kubanische Gesellschaft und war von 1969 bis 1975 deren erster Präsident.

1984 übernahm er eine führende Rolle bei den Protesten gegen das geplante Donaukraftwerk bei Hainburg sowie bei der Besetzung der Hainburger Au. Im Vorfeld war Nenning einer der Teilnehmer der Pressekonferenz der Tiere und trat dabei als „roter Auhirsch“ auf, wobei er ein Hirschgeweih auf dem Kopf trug. Der Beiname „Auhirsch“ blieb Nenning auch später erhalten. Nenning war einer der Mentoren der österreichischen Grünen in deren Gründungsphase. Seine Vorbereitungshandlungen für die Gründung der grünen Partei und ökologisch motivierte Kritik an sozialistischen Nationalratsabgeordneten führten 1985 zu seinem Ausschluss aus der Sozialistischen Partei Österreichs. Nur einen Monat später trat Nenning den Schweizer Sozialdemokraten bei.

Er setzte sich für die Frauenrechte ein und bezeichnete sich selbst als „überzeugten Feministen“. Nenning bezeichnete sich auch als Nationalösterreicher und Kulturdeutschen, sowie, ähnlich, die Österreicher als „nach Geschichte und Sprache kulturdeutsch und österreichischnational“.

Der letzte Abschnitt seines politischen Lebens gehörte dem österreichischen Boulevard-Blatt Kronen Zeitung, in der er eine regierungskritische, ökologische und nationalpopulistische Linie vertrat. Weiters orientierte er sich zunehmend in Richtung des Monarchismus (diesbezüglich sprach er von sich selbst als „rosaroter Monarchist“) und der EU-Gegnerschaft.

2003 wurde Günther Nenning eingeladen, das 6. Europa-Symposium Kaisersteinbruch mit einer Festansprache zu eröffnen. „Ich gratuliere Kaisersteinbruch zu der Energie, mit der es seinen Aufstieg bewerkstelligt … So wie wir alle Europäer sind, so sind wir auch ‚Kaisersteinbrucher‘, wir sind zugleich Kleinbürger in unseren einzelnen Gemeinden…“

Bücher und Fernsehen

Günther Nenning war ein produktiver Autor, bereits 1973 veröffentlichte er eine umfangreiche Biographie über Carl Grünberg. Er führte auch Regie bei zwei Fernsehfilmen und einer Dokumentation des österreichischen Fernsehens. Im Wiener Volkstheater stand er als Kaiser Franz Joseph auch auf der Bühne. Neben anderen Sendungen moderierte Nenning die ORF-Sendung Club 2, dessen Vorgänger-Sendung Forumgespräche und die ARD-Talkshow 3 nach 9 bei Radio Bremen. Für diese Sendung, in der Nenning Anfang der 1980er Jahre als Gastgeber und Moderator fungierte, bekam er 1984 die „Saure Gurke“ überreicht, da er die überzeugte Frauenrechtlerin Gerlinde Schilcher und den Zuhälter Karl-Heinz Germersdorf in ein Studio setzte und diese sich während der gesamten Sendung verbissen anschrien. Schilcher kippte Germersdorf nach einer Beleidigung sogar Wein übers Hemd und verließ lauthals fluchend das Studio.

Als der ORF seinen Vorschlag zu einer Club-2-Sendung mit dem Vorsitzenden der rechtsextremen Partei Die Republikaner, Franz Schönhuber, einem ehemaligen SS-Mann, ablehnte, veranstaltete Nenning am 24. März 1988 selbst einen Ersatz-Club-2 für Spiegel TV, dessen Leitung damals bei Stefan Aust lag, auf dem Bodenseeschiff Vorarlberg. Am Tag zuvor äußerte Nenning, wie so oft in seiner von ihm bekannten Art provozierender Statements, beim Redaktionsfrühstück: „Nation ist gut, Sozialismus ist gut. Warum soll denn dann der Nationalsozialismus schlecht sein?“. Diesen Gedanken verwendete er später noch mehrmals in jeweils elaborierteren Fassungen, z. B.: „Wenn jemand sagt, Nation ist gut, Sozialismus ist gut, wie gut muss erst Nationalsozialismus sein – so kriegt er als erstes eine demokratisch-gewaltlose Diskussionswatsche, um klarzustellen, dass ich Antifaschist bin. Und als nächstes sage ich: wer Zweimal zwei ist vier sagt, sagt was Richtiges.“

Für das Jubiläumsjahr der Republik Österreich 2005 gab er ein 21 Bände umfassendes Sammelwerk mit Texten österreichischer Autoren seit 1945 unter dem Titel Landvermessung, vormals „Austrokoffer“, heraus. In der Planungsphase gab es Auseinandersetzungen mit rund 50 österreichischen Autoren, die aus unterschiedlichen Gründen ihre Texte nicht für den „Koffer“ zur Verfügung stellen wollten. „Schlimmer als nicht gedruckt zu werden ist, von Nenning herausgegeben zu werden“, meinte Michael Scharang.

Seine mehr als 12000 Medien (260 laufende Meter) umfassende Privatbibliothek hinterließ Nenning der Gemeinde Waidring in Tirol, seinem letzten Wohnort. Nach erfolgter Katalogisierung ist sie dort seit 2012 öffentlich zugänglich.

Auszeichnungen

  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1952) (1966)
  • Wilhelm-Dröscher-Preis (1993)
  • Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (1997)

Weblinks

Commons: Günther Nenning – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Literatur von und über Günther Nenning im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Eintrag zu Günther Nenning im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
  • Hörportrait, 2002 (Quicktime) gestaltet von Robert Weichinger für Ö1
  • Audio- und Videoaufnahmen mit Günther Nenning im Online-Archiv der Österreichischen Mediathek (Radiobeiträge, Diskussionen und Vorträge)

Einzelnachweise

  1. Hans Dichand: Günther Nennig †. Nachruf in der Kronen-Zeitung auf hetzendorf-pro.at, 17. Mai 2006, abgerufen am 14. Mai 2016 (jpg; 407 kB).
  2. Erkenntnis des VfGH 16. Dezember 1971, VfSlg 6615 u 6626
  3. Erich Félix Mautner: Erst gegen Brecht, dann gegen Heer. Torberg, Nenning, Oberschlick – und fast eine Grabrede. In: Augustin. Die erste Österreichische Boulevardzeitung Nr. 259, Wien, 23. September – 6. Oktober 2009, S. 14.
  4. Anton Pelinka: Die Studentenbewegung der sechziger Jahre in Österreich. In: Forum Politische Bildung (Hrsg.): Wendepunkte und Kontinuitäten. Studien-Verlag, Innsbruck / Wien, 1998, ISBN 3-7065-1282-3, S. 148–157. Onlinequelle dieses Textes siehe Weblinks.
  5. Günther Nenning: Grenzenlos deutsch. 1991, S. 30
  6. Günther Nenning: Ist dort Rothschild? In: Die Zeit, Nr. 50/1988.
  7. Günther Nenning: Die EG ist nicht europareif. In: Günther Witzany (Hrsg.): Verraten und Verkauft - Das EG Lesebuch. Unipress Verlag, Salzburg 1993, ISBN 3-85419-110-3, S. 137–150. 
  8. Günther Nenning: Hinter der EU kommt die EU. In: Günther Witzany (Hrsg.): Zukunft Österreich - EU Anschluss und die Folgen. Unipress Verlag, Salzburg 1998, ISBN 3-85419-108-1, S. 177–183. 
  9. Dokumentiert in: Helmuth Furch, Historisches Lexikon Kaisersteinbruch. Band 2 I–Z, Index Nenning Günther, Museums- und Kulturverein Kaisersteinbruch, Bruckneudorf-Kaisersteinbruch 2004.
  10. Historisches Lexikon Kaisersteinbruch. Band 2 I–Z. (Memento des Originals vom 26. Mai 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2 PDF.
  11. Der Thai-Mädchen Eklat – Was will der deutsche Mann. Mitschnitt der Sendung veröffentlicht auf Youtube, abgerufen am 14. Mai 2016.
  12. Günther Nenning: Die Nation kommt wieder. Würde, Schrecken und Geltung eines europäischen Begriffs. Edition Interfrom, Zürich 1990, ISBN 3-7201-5231-6, S. 151; auch Günther Nenning im Gespräch: Grenzenlos Deutsch, in: Stefan Ulbrich (Hrsg.; Textgestaltung: Harald Vilimsky): Gedanken zu Großdeutschland, Vilsbiburg (Arun Verlag) 1990. ISBN 3-927940-01-1; vollständige Liste der Verwendungen und Analyse derselben: Gerhard Oberschlick: Nah und fern Günther Nenning in: Helmut Reinalter (Hrsg.): Günther Nenning. Journalist, Schriftsteller, Politischer Querdenker und religiöser Sozialist, Wien (Löcker, edition pen Band 125) 2019, Seite 41ff; Volltext in FORVM-online: [1]
  13. Nenning-Bibliothek eröffnet (Memento vom 4. Januar 2024 im Internet Archive) auf MeinBezirk.at, 12. November 2012
  14. Willi Winkler: Als das Lesen noch geholfen hat. Günther Nenning war Marxist, Anarchist, „Club 2“-Moderator und Büchersammler. Seine riesige Bibliothek befindet sich in der Volksbücherei von Waidring. Besichtigung eines Erbes, das den kleinen Tiroler Ort wie ein Meteoriteneinschlag traf. In: Süddeutsche Zeitung. Nr. 297, 27. Dezember 2023, S. 3. 
Normdaten (Person): GND: 119318245 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n82138867 | VIAF: 64019715 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Nenning, Günther
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Journalist, Autor und politischer Aktivist
GEBURTSDATUM 23. Dezember 1921
GEBURTSORT Wien
STERBEDATUM 14. Mai 2006
STERBEORT Waidring, Tirol

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 06:22

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Gunther Nenning 23 Dezember 1921 in Wien 14 Mai 2006 in Waidring Tirol war ein osterreichischer Journalist Autor politischer Aktivist und Religionswissenschaftler Familiengrab von Gunther Nenning auf dem Friedhof Modling 2017 LebenNach der Matura am Gymnasium Stubenbastei leistete Nenning im Zweiten Weltkrieg ab 1940 funf Jahre Kriegsdienst Nach Kriegsende wurde er von der Roten Armee gefangen genommen und kam danach in US amerikanische Kriegsgefangenschaft Er wurde aber bald wieder unter der Bedingung entlassen die US amerikanische Besatzungszone nicht zu verlassen In Graz studierte er Sprachwissenschaft sowie Religionswissenschaft und promovierte 1949 zum Dr phil und 1959 zum Dr rer pol Gunther Nenning starb in der Nacht des 14 Mai 2006 in seiner Wahlheimat Tirol an Altersschwache und den Spatfolgen eines Sturzes Er wurde in einem Familiengrab auf dem Friedhof Modling begraben JournalismusBereits wahrend des Studiums begann er seine journalistische Karriere zunachst als Journalist spater als stellvertretender Chefredakteur der Grazer sozialistischen Tageszeitung Neue Zeit 1958 wechselte er als Redakteur zur Kulturzeitschrift FORVM nach Wien 1959 wurde er deren Mitherausgeber Der konservative Torberg hat sich gesagt eine osterreichische Zeitschrift braucht an Roten und des war i Horportrait 2 00 1965 ubernahm er deren Leitung und loste Friedrich Torberg als Eigentumer und Chefredakteur ab Auf Verlangen seines Vorgangers anderte er den Titel der Zeitschrift in NEUES FORVM Als er in dieser Zeitschrift Textausschnitte des Marquis de Sade veroffentlichte erlegte das Innenministerium gestutzt auf das sogenannte Schmutz und Schundgesetz der Zeitschrift Verbreitungsbeschrankungen auf wogegen Nenning Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof erhob Dieser sah in diesen Beschrankungen zensurartige Massnahmen und hob diese daher auf 1970 verkaufte Nenning den Verlag der Zeitschrift an einen Verein der Redakteure und Angestellten des Neuen FORVM dessen Vorsitzende zuerst Trautl Brandstaller dann und schliesslich Adalbert Krims waren dem er unentgeltlich aber widerruflich mit der Bedingung dass er Geschaftsfuhrer des Verlages und geschaftsfuhrender Chefredakteur des Blattes blieb die Nutzung des Titels erlaubte 1971 1973 war er Zustellungsbevollmachtigter eines das auf einer Idee von Wilfried Daim beruhte publizistisch ausschliesslich vom FORVM getragen wurde uber die Einleitungsphase nicht hinauskam aber als Nachholung der in Osterreich relativ schwachen 1968er Bewegung gilt 1973 grundete er eine Jugendzeitschrift Neue Freie Presse die er jedoch 1975 aufgrund rechtlicher und finanzieller Probleme einstellen musste Seit den fruhen 1970er Jahren schrieb er als Kolumnist unter anderem fur das Profil und die Kronen Zeitung Im FORVM erschienen unter Nennings Leitung neben vielen anderen Artikel von Elias Canetti Simone de Beauvoir und Herbert Marcuse Gunther Nenning arbeitete damals in der Redaktion etwa mit Trautl Brandstaller Ilse Maria Aschner Adalbert Krims Wilhelm Zobl Paul Kruntorad Heidi Pataki und Gerhard Oberschlick zusammen der die Zeitschrift 1986 erwarb und bis 1995 als Printversion ab dem Jahr 2000 als rudimentare Onlineversion weiterfuhrt Nachdem er der sozialistischen Fraktion des Osterreichischen Gewerkschaftsbundes OGB beigetreten war wurde er 1960 zum Vorsitzenden der Gewerkschaftssektion Journalisten und zum Vizeprasidenten der Gewerkschaft Kunst Medien und Freie Berufe KMFB gewahlt Aufgrund von Vorwurfen er plane die Grundung einer eigenen Mediengewerkschaft wurde er 1985 aus dem OGB ausgeschlossen Nenning selbst vermutete allerdings dass der eigentliche Grund fur seinen Ausschluss sein Engagement gegen den Bau des Donaukraftwerks Hainburg und die dortige Au Besetzung war Hunderte Journalisten traten daraufhin aus Protest aus dem OGB aus 1990 rehabilitierte man ihn vollstandig Im Jahr 2000 wurde Nenning fur seine 50 jahrige Mitgliedschaft geehrt 1977 grundete Nenning zusammen mit Wolf In der Maur den Osterreichischen Journalisten Club OJC PolitikNenning bezeichnete sich selbst als Rot Grun Hellschwarzen Er nahm 1964 an den Protesten fur eine osterreichische Medienreform teil in den fruhen 1970er Jahren an den Protesten gegen den Vietnamkrieg und 1978 an den Protesten gegen das geplante Kernkraftwerk Zwentendorf Im Mai 1969 grundete er die Osterreichisch Kubanische Gesellschaft und war von 1969 bis 1975 deren erster Prasident 1984 ubernahm er eine fuhrende Rolle bei den Protesten gegen das geplante Donaukraftwerk bei Hainburg sowie bei der Besetzung der Hainburger Au Im Vorfeld war Nenning einer der Teilnehmer der Pressekonferenz der Tiere und trat dabei als roter Auhirsch auf wobei er ein Hirschgeweih auf dem Kopf trug Der Beiname Auhirsch blieb Nenning auch spater erhalten Nenning war einer der Mentoren der osterreichischen Grunen in deren Grundungsphase Seine Vorbereitungshandlungen fur die Grundung der grunen Partei und okologisch motivierte Kritik an sozialistischen Nationalratsabgeordneten 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sind so sind wir auch Kaisersteinbrucher wir sind zugleich Kleinburger in unseren einzelnen Gemeinden Bucher und FernsehenGunther Nenning war ein produktiver Autor bereits 1973 veroffentlichte er eine umfangreiche Biographie uber Carl Grunberg Er fuhrte auch Regie bei zwei Fernsehfilmen und einer Dokumentation des osterreichischen Fernsehens Im Wiener Volkstheater stand er als Kaiser Franz Joseph auch auf der Buhne Neben anderen Sendungen moderierte Nenning die ORF Sendung Club 2 dessen Vorganger Sendung Forumgesprache und die ARD Talkshow 3 nach 9 bei Radio Bremen Fur diese Sendung in der Nenning Anfang der 1980er Jahre als Gastgeber und Moderator fungierte bekam er 1984 die Saure Gurke uberreicht da er die uberzeugte Frauenrechtlerin Gerlinde Schilcher und den Zuhalter Karl Heinz Germersdorf in ein Studio setzte und diese sich wahrend der gesamten Sendung verbissen anschrien Schilcher kippte Germersdorf nach einer Beleidigung sogar Wein ubers Hemd und verliess lauthals fluchend das Studio Als der ORF seinen Vorschlag zu einer Club 2 Sendung mit dem Vorsitzenden der rechtsextremen Partei Die Republikaner Franz Schonhuber einem ehemaligen SS Mann ablehnte veranstaltete Nenning am 24 Marz 1988 selbst einen Ersatz Club 2 fur Spiegel TV dessen Leitung damals bei Stefan Aust lag auf dem Bodenseeschiff Vorarlberg Am Tag zuvor ausserte Nenning wie so oft in seiner von ihm bekannten Art provozierender Statements beim Redaktionsfruhstuck Nation ist gut Sozialismus ist gut Warum soll denn dann der Nationalsozialismus schlecht sein Diesen Gedanken verwendete er spater noch mehrmals in jeweils elaborierteren Fassungen z B Wenn jemand sagt Nation ist gut Sozialismus ist gut wie gut muss erst Nationalsozialismus sein so kriegt er als erstes eine demokratisch gewaltlose Diskussionswatsche um klarzustellen dass ich Antifaschist bin Und als nachstes sage ich wer Zweimal zwei ist vier sagt sagt was Richtiges Fur das Jubilaumsjahr der Republik Osterreich 2005 gab er ein 21 Bande umfassendes Sammelwerk mit Texten osterreichischer Autoren seit 1945 unter dem Titel Landvermessung vormals Austrokoffer heraus In der Planungsphase gab es Auseinandersetzungen mit rund 50 osterreichischen Autoren die aus unterschiedlichen Grunden ihre Texte nicht fur den Koffer zur Verfugung stellen wollten Schlimmer als nicht gedruckt zu werden ist von Nenning herausgegeben zu werden meinte Michael Scharang Seine mehr als 12000 Medien 260 laufende Meter umfassende Privatbibliothek hinterliess Nenning der Gemeinde Waidring in Tirol seinem letzten Wohnort Nach erfolgter Katalogisierung ist sie dort seit 2012 offentlich zuganglich AuszeichnungenGoldenes Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich 1952 1966 Wilhelm Droscher Preis 1993 Silbernes Ehrenzeichen fur Verdienste um das Land Wien 1997 WeblinksCommons Gunther Nenning Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Gunther Nenning im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Gunther Nenning im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Horportrait 2002 Quicktime gestaltet von Robert Weichinger fur O1 Audio und Videoaufnahmen mit Gunther Nenning im Online Archiv der Osterreichischen Mediathek Radiobeitrage Diskussionen und Vortrage EinzelnachweiseHans Dichand Gunther Nennig Nachruf in der Kronen Zeitung auf hetzendorf pro at 17 Mai 2006 abgerufen am 14 Mai 2016 jpg 407 kB Erkenntnis des VfGH 16 Dezember 1971 VfSlg 6615 u 6626 Erich Felix Mautner Erst gegen Brecht dann gegen Heer Torberg Nenning Oberschlick und fast eine Grabrede In Augustin Die erste Osterreichische Boulevardzeitung Nr 259 Wien 23 September 6 Oktober 2009 S 14 Anton Pelinka Die Studentenbewegung der sechziger Jahre in Osterreich In Forum Politische Bildung Hrsg Wendepunkte und Kontinuitaten Studien Verlag Innsbruck Wien 1998 ISBN 3 7065 1282 3 S 148 157 Onlinequelle dieses Textes siehe Weblinks Gunther Nenning Grenzenlos deutsch 1991 S 30 Gunther Nenning Ist dort Rothschild In Die Zeit Nr 50 1988 Gunther 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GND 119318245 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n82138867 VIAF 64019715 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nenning GuntherKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Journalist Autor und politischer AktivistGEBURTSDATUM 23 Dezember 1921GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 14 Mai 2006STERBEORT Waidring Tirol

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