Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Hannibals Alpenüberquerung im Herbst 218 v Chr zählt zu den überlieferten Ereignissen während des Zweiten Punischen Krie

Hannibals Alpenüberquerung

  • Startseite
  • Hannibals Alpenüberquerung
Hannibals Alpenüberquerung
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Hannibals Alpenüberquerung im Herbst 218 v. Chr. zählt zu den überlieferten Ereignissen während des Zweiten Punischen Krieges. Sie gilt auch heute noch als taktische und logistische Meisterleistung. Sie war der Auftakt eines mehrjährigen Krieges auf der Italienischen Halbinsel gegen Rom.

Die Alpenüberquerung

Heute vorliegende Quellen über das Ereignis stammen von Polybios und Titus Livius. Sie stützen sich vermutlich auf die Berichte von Teilnehmern des Feldzugs.

Der karthagische Heerführer Hannibal zog 218 v. Chr. mit einem Teil seines Heeres von der Iberischen Halbinsel nach Italien, um einem römischen Angriff auf Spanien und Nordafrika zuvorzukommen. Sein Kontrahent, der Konsul und Feldherr Publius Cornelius Scipio, erfuhr in Massilia von Hannibals Zug und versuchte vergeblich, ihn an der Rhone abzufangen. Die mit den Römern verbündeten Volcae wurden in der Schlacht an der Rhone von Hannibal geschlagen.

Hannibal führte anfänglich etwa 50.000 Soldaten, 9000 Reiter (nach anderen Angaben 25.000 Fußsoldaten und 12.000 Reiter) und 37 Kriegselefanten mit sich. Dabei handelte es sich hauptsächlich um inzwischen ausgestorbene nordafrikanische Elefanten. Nur Hannibals eigenes Tier namens Surus („der Syrer“) war wahrscheinlich ein Indischer Elefant.

Vermutlich zog Hannibal über das Tal der Rhone und dann möglicherweise über das Tal der Isère in neun Tagen weiter in die Alpen. Berichtet wird die Irreführung durch verräterische Führer. Es kam zu Kämpfen mit den keltischen Allobrogern. In den Bergen führte auch das schlechte Wetter beim Aufstieg zu Verlusten. Auf dem Pass musste das Heer drei Tage lagern, bis Geröll auf der Abstiegsseite beseitigt war.

Berichtet wird von einem Blick in die Po-Ebene, die sich den Soldaten beim morgendlichen Aufbruch über den Pass bot. Den Abstieg beschrieb Livius als verschneit und rutschig. Alle 37 Elefanten überlebten die Überquerung der Alpen, in den kommenden Wintermonaten starben jedoch alle bis auf Hannibals Tier. Die Überquerung der Alpen dauerte insgesamt 16 Tage.

Nach der überstandenen Alpenüberquerung folgten das Gefecht am Ticinus und die Schlacht an der Trebia, die Hannibal für sich siegreich entscheiden konnte. Hannibals Bruder Hasdrubal überquerte 207 v. Chr. mit seinem Heer ebenfalls die Pyrenäen und die Alpen, um Hannibals Armee zu verstärken, wurde aber in der Schlacht am Metaurus vernichtend geschlagen.

Lokalisierung

Nach den Überlieferungen war die Passhöhe binnen neun Tagen von der Rhône erreichbar, auf der Passhöhe war ausreichend Platz für ein großes Heerlager, von der Passhöhe aus war die Po-Ebene zu erkennen und in drei Tagen erreichbar. Der erste Teil des Abstiegs war sehr steil und beim Abstieg stieß man auf Schnee.

In Frage kam zum Beispiel die „Nordroute“: Sie führte entlang der Isère durch die Schluchten Pontcharra und La Rochette, um dann wahlweise entweder über den Col du Mont Cenis oder Col de Clapier in die Poebene zu gelangen.

Die „mittlere Route“ verlief vom Tal der Isère über das Pelvoux-Massiv zur Durance und von dort über den Col de Montgenèvre in die Poebene hinab. Dieser Pass wurde etwa hundert Jahre später Teil der Via Domitia.

Eine mögliche „südliche Route“ führte durch das Tal der Drôme, über den Col de Grimone, entlang der Queyras-Schlucht über den Col de la Traversette. Diese Route gilt inzwischen als die wahrscheinlichste. So hat ein internationales Team von Wissenschaftlern unter Führung von William Mahaney von der York University in Toronto im Hochgebirge eindeutige Spuren u. a. in Form von Pflanzenfresserkotresten entdeckt. Einen wesentlichen Beitrag zur Spurensicherung leistete dabei der Mikrobiologe Chris Allen von Queen’s University in Belfast.

Untersuchungen weisen auf klimatische Warmphasen und eine höhere Baumgrenze hin.

  • Col de la Traversette
  • Col de Clapier, mit Blick auf die Poebene
  • Kleiner St. Bernhard mit Hospiz

Diskussion

Der alpine Archäologe Patrick Hunt, Universität Stanford, schätzt die Zahl der Studien und Artikel in den zurückliegenden hundert Jahren über die mögliche Route auf etwa 20.

Patrick Hunt favorisiert den Col de Clapier, von dem aus auf die Poebene geblickt werden kann. Ferner ist ausreichend Platz vorhanden, um ein großes Heerlager aufzunehmen.

William Mahaney, ein Geologe und emeritierter Dozent der York University, favorisiert nach Feldstudien den Col de la Traversette, weil er eine Geröllhalde ausgemacht hat, die mit einer Beschreibung bei Polybios und Livius übereinstimmen könnte. Auch der Historiker John Prevas tritt für den Col de la Traversette ein. Im Jahre 1955 trat Gavin de Beer, Naturgeschichtler und Zoologe in Oxford, mit der These des Col de la Traversette an die Öffentlichkeit. De Beer ging unter anderem davon aus, dass Hannibal nach der Durchquerung der Rhône vielmehr die Aygues statt die Isère erreichte und dann der Drôme folgte. Mahaney und Mitarbeiter berichteten 2016, dass sie am Col de la Traversette Sedimente gefunden hatten, die durch „die ständige Bewegung von Tausenden von Tieren und Menschen“ entstanden waren und auf die Zeit von Hannibals Invasion datiert werden konnten. Ihr Bericht bestärkt somit die These von Gavin de Beer, dass Hannibals Heer diesen Pass benutzt hatte.

Mark McMenamin vermutet eine Alpenüberquerung noch weiter nördlich, nahe dem Matterhorn, und beruft sich auf Abbildungen auf punischen Münzen.

Jakob Seibert, emeritierter Althistoriker der Universität München, hält auch eine Aufteilung des Heerzuges auf mehrere Pässe für möglich.

Pedro Barceló, Professor an der Universität Potsdam, zweifelt an, dass überhaupt ein Elefant überlebt hat, und glaubt auch nicht an ein Überraschungsmoment gegenüber den Römern.

Ein international besetztes Forscherteam um den kanadischen Geomorphologen Bill Mahaney von der York University in Toronto hat 2016 einen möglicherweise entscheidenden Hinweis auf die Route Hannibals vorgelegt. Im Boden eines Moortümpels nahe dem 3000 Meter hoch gelegenen Col de la Traversette fanden sie eine Schicht mit massenhaften Ablagerungen von Tierdung. Die Datierung weist auf das Jahr 200 v. Chr. hin und fällt damit in den Zeitraum der Alpenüberquerung.

Historische Diskussion

Saint-Simon (1720–1799) hielt eine Route über den Col de Grimone für wahrscheinlich.

Experimentelle Archäologie

Im Juli 1935 überquerte Richard Halliburton auf einem Elefanten namens Dally den Grossen Sankt Bernhard.

Mitglieder der Cambridge Alpine Elephant Expedition 1958–59, darunter John Hoyte, überquerten mit einem Elefanten namens Jumbo den Pass am Mont Cenis.

Am 16. September 1979 wurde der Col du Clapier von Jack Wheeler und einem Begleiter mit zwei Elefanten begangen.

Darstellungen in der Kunst

Die Überquerung wird unter anderem dargestellt in einem Fresko von Jacopo Ripanda (um 1510), das im Konservatorenpalast (Rom, Kapitolinische Museen) zu sehen ist.

Francisco de Goya malte Aníbal vencedor contempla por primera vez Italia desde los Alpes im Jahre 1771.

Das Gemälde Bonaparte beim Überschreiten der Alpen am Großen Sankt Bernhard von Jacques-Louis David aus dem Jahre 1800 stellt Napoleon Bonaparte in eine Reihe mit Hannibal und Karl dem Großen.

Für den romantischen Maler Joseph Mallord William Turner (* 1775 in London; † 1851 ebenda) hatte Hannibals Alpenquerung nicht nur historische Relevanz bezüglich der eigenen Zeit, sondern war auch Projektionsfläche für eine seiner dramatischsten Landschaftsdarstellungen.

In seinem Bild Snow Storm: Hannibal and his Army Crossing the Alps aus dem Jahr 1812 ist der Mensch, hier also der Überlebenskampf der Karthagischen Soldaten, wie so häufig bei Turner lediglich der unterdimensionierte Bühnenboden für das grandiose Schauspiel der Naturgewalten. Dennoch – sehr klein, linksmittig, als Silhouette vor dem gleißenden Hintergrund zu erkennen: einer von Hannibals Kriegselefanten mit erhobenem Rüssel.

Turner erkannte Parallelen zwischen Hannibal und Napoleon und somit dem historischen Punischen Krieg zwischen Rom und Karthago und den zeitgenössischen Napoleonischen Kriegen zwischen Großbritannien und Frankreich.

Das Gemälde ist Turners Antwort auf Jacques-Louis Davids oben erwähntes Werk „Napoleon überquert die Alpen“, das den späteren Kaiser im Mai 1800 mit seiner Armee am Großen Sankt Bernhard zeigt und das Turner 1802 bei einem Besuch in Paris gesehen hatte. Turner platzierte sein Gemälde im Aostatal, einer der oben erwähnten möglichen Routen, die Hannibal zur Überquerung der Alpen genutzt haben könnte, und das Turner 1802 ebenfalls besucht hatte.

Siehe auch

  • Liste der Alpenpässe
  • Alpenpässe im Wallis zu römischer Zeit

Quellen

  • Titus Livius 21, 31–37 (englische Übersetzung)
  • Polybios, 3, 64–66 (englische Übersetzung)

Literatur

In chronologischer Reihenfolge:

  • Maximilien Henri de Saint-Simon: Histoire de la Guerre des Alpes. Amsterdam 1770.
  • Josef Fuchs: Hannibals Alpenübergang. Ein Studien- und Reiseergebnis. Mit zwei Karten und einer Abbildung, Wien 1897
  • Cecil Torr: Hannibal crosses the Alps. Cambridge University Press, Cambridge 1924.
  • Gavin de Beer: Alps and Elephants. Verlag Geoffrey Bles, London 1955.
  • Jakob Seibert: Hannibal. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1993.
  • Karl Christ: Hannibal. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003.
  • Pedro Barceló: Hannibal. Stratege und Staatsmann. Klett-Cotta, Stuttgart 2004.
  • Kai Ruffing: Hannibals Überquerung der Alpen. In: Michael Kasper, Martin Korenjak, Robert Rollinger, Andreas Rudigier (Hrsg.): Alltag – Albtraum – Abenteuer: Gebirgsüberschreitung und Gipfelsturm in der Geschichte. Wien: Böhlau, 2015, ISBN 978-3-205-79651-0, S. 79–92

Weblinks

Commons: Hannibal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Jona Lendering: Hannibal in the Alps auf livius.org

Einzelnachweise

  1. Livius 21,35,6 gibt als astronomischen Anhaltspunkt den (beginnenden) herbstlichen Niedergang der Plejaden bzw. Vergiliae an, etwa Ende September/Anfang Oktober.
  2. Erin Wayman: On Hannibal’s Trail: The clues are in the geology. In: Earth Magazine, 1. Oktober 2010 (online)
  3. Gavin de Beer: Hannibal – Ein Leben gegen Rom. 5. Auflage. Heyne Biographien, München 1969, ISBN 3-453-55012-9, S. 111. 
  4. livius.org (online (Memento des Originals vom 26. Juni 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2)
  5. Hannibals Weg über die Alpen. Experten streiten über die Route des Feldherrn. In: Neue Zürcher Zeitung, 16. Juni 2010 (online)
  6. Philip Ball: The truth about Hannibal’s route across the Alps. In: The Observer. 3. April 2016, ISSN 0029-7712 (theguardian.com [abgerufen am 10. November 2019]). 
  7. MVS Import: Hannibals Route über die Alpen enträtselt? In: scinexx | Das Wissensmagazin. 4. April 2016 (scinexx.de [abgerufen am 10. November 2019]). 
  8. Franz Lidz: How (and Where) Did Hannibal Cross the Alps? Abgerufen am 10. November 2019 (englisch). 
  9. Hanspeter Hohlhauser, Michel Magny, Heinz Zumbuhl: Glacier and lake-level variations in west-Central Europe over the last 3500 years. In: 15.6 (2005) 789–801.
  10. In the Alps, hunting for Hannibal’s trail. In: Stanford Report. May 16, 2007 (online)
  11. John Prevas: Hannibal crosses the Alps: the invasion of Italy and the Punic Wars. Da Capo Press, 2001 (online)
  12. Gavin de Beer: Alps and Elephants. Verlag Geoffrey Bles, London 1955.
  13. Welchen Weg nahm Hannibal? In: Der Spiegel, 29. Juni 1955, 27/1955 (online)
  14. Dung clue to Hannibal's Alpine crossing. BBC, 4. April 2016, abgerufen am 18. November 2016 (englisch). 
  15. Mark McMenamin: Depiction of the Alps on Punic coins from Campania, Italy. In: , 41 (2012) 1–2: 30–33.
  16. Jakob Seibert: Hannibal. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1993, S. 106–113.
  17. P.M. History, 2012 (online (Memento vom 13. Januar 2012 im Internet Archive))
  18. Gunter Willinger: Antike: Pflasterten Pferdeäpfel Hannibals Weg? Genanalysen an einem Bandwurmei und Bakterien sollen klären, ob in den Alpen gefundener, mehr als 2000 Jahre alter Dung von den Pferden des karthagischen Feldherrn stammen kann. In: www.spektrum.de. Spektrum, 8. April 2016, abgerufen am 1. Mai 2016. 
  19. W. C. Mahaney, C. C. R. Allen, P. Pentlavalli, A. Kulakova, J. M. Young: Biostratigraphic Evidence Relating to the Age-Old Question of Hannibal's Invasion of Italy, I: History and Geological Reconstruction. In: Wiley Online Library Archaeometry. 8. März 2016, ISSN 1475-4754, S. n/a–n/a, doi:10.1111/arcm.12231 (englisch, wiley.com [abgerufen am 1. Mai 2016]). 
  20. Fotostrecke 1935 (online)
  21. Rent an elephant and try the alps. In: The Miami News, 13. September 1979 (online@1@2 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.)
  • Karte mit allen verlinkten Seiten:
  • OSM |
  • WikiMap

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 17 Jul 2025 / 02:22

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Hannibals Alpenüberquerung, Was ist Hannibals Alpenüberquerung? Was bedeutet Hannibals Alpenüberquerung?

Hannibals Alpenuberquerung im Herbst 218 v Chr zahlt zu den uberlieferten Ereignissen wahrend des Zweiten Punischen Krieges Sie gilt auch heute noch als taktische und logistische Meisterleistung Sie war der Auftakt eines mehrjahrigen Krieges auf der Italienischen Halbinsel gegen Rom Route Hannibals wahrend des Zweiten Punischen KriegesFresko um 1510Francisco de Goya Anibal vencedor contempla por primera vez Italia desde los Alpes 1771Hannibals Ubergang uber die Alpen kolorierter Holzschnitt von Heinrich Leutemann 1866 Die AlpenuberquerungHeute vorliegende Quellen uber das Ereignis stammen von Polybios und Titus Livius Sie stutzen sich vermutlich auf die Berichte von Teilnehmern des Feldzugs Der karthagische Heerfuhrer Hannibal zog 218 v Chr mit einem Teil seines Heeres von der Iberischen Halbinsel nach Italien um einem romischen Angriff auf Spanien und Nordafrika zuvorzukommen Sein Kontrahent der Konsul und Feldherr Publius Cornelius Scipio erfuhr in Massilia von Hannibals Zug und versuchte vergeblich ihn an der Rhone abzufangen Die mit den Romern verbundeten Volcae wurden in der Schlacht an der Rhone von Hannibal geschlagen Hannibal fuhrte anfanglich etwa 50 000 Soldaten 9000 Reiter nach anderen Angaben 25 000 Fusssoldaten und 12 000 Reiter und 37 Kriegselefanten mit sich Dabei handelte es sich hauptsachlich um inzwischen ausgestorbene nordafrikanische Elefanten Nur Hannibals eigenes Tier namens Surus der Syrer war wahrscheinlich ein Indischer Elefant Vermutlich zog Hannibal uber das Tal der Rhone und dann moglicherweise uber das Tal der Isere in neun Tagen weiter in die Alpen Berichtet wird die Irrefuhrung durch verraterische Fuhrer Es kam zu Kampfen mit den keltischen Allobrogern In den Bergen fuhrte auch das schlechte Wetter beim Aufstieg zu Verlusten Auf dem Pass musste das Heer drei Tage lagern bis Geroll auf der Abstiegsseite beseitigt war Berichtet wird von einem Blick in die Po Ebene die sich den Soldaten beim morgendlichen Aufbruch uber den Pass bot Den Abstieg beschrieb Livius als verschneit und rutschig Alle 37 Elefanten uberlebten die Uberquerung der Alpen in den kommenden Wintermonaten starben jedoch alle bis auf Hannibals Tier Die Uberquerung der Alpen dauerte insgesamt 16 Tage Nach der uberstandenen Alpenuberquerung folgten das Gefecht am Ticinus und die Schlacht an der Trebia die Hannibal fur sich siegreich entscheiden konnte Hannibals Bruder Hasdrubal uberquerte 207 v Chr mit seinem Heer ebenfalls die Pyrenaen und die Alpen um Hannibals Armee zu verstarken wurde aber in der Schlacht am Metaurus vernichtend geschlagen LokalisierungKarte der moglichen Routen uber die Alpen Nach den Uberlieferungen war die Passhohe binnen neun Tagen von der Rhone erreichbar auf der Passhohe war ausreichend Platz fur ein grosses Heerlager von der Passhohe aus war die Po Ebene zu erkennen und in drei Tagen erreichbar Der erste Teil des Abstiegs war sehr steil und beim Abstieg stiess man auf Schnee In Frage kam zum Beispiel die Nordroute Sie fuhrte entlang der Isere durch die Schluchten Pontcharra und La Rochette um dann wahlweise entweder uber den Col du Mont Cenis oder Col de Clapier in die Poebene zu gelangen Die mittlere Route verlief vom Tal der Isere uber das Pelvoux Massiv zur Durance und von dort uber den Col de Montgenevre in die Poebene hinab Dieser Pass wurde etwa hundert Jahre spater Teil der Via Domitia Eine mogliche sudliche Route fuhrte durch das Tal der Drome uber den Col de Grimone entlang der Queyras Schlucht uber den Col de la Traversette Diese Route gilt inzwischen als die wahrscheinlichste So hat ein internationales Team von Wissenschaftlern unter Fuhrung von William Mahaney von der York University in Toronto im Hochgebirge eindeutige Spuren u a in Form von Pflanzenfresserkotresten entdeckt Einen wesentlichen Beitrag zur Spurensicherung leistete dabei der Mikrobiologe Chris Allen von Queen s University in Belfast Untersuchungen weisen auf klimatische Warmphasen und eine hohere Baumgrenze hin Col de la Traversette Col de Clapier mit Blick auf die Poebene Kleiner St Bernhard mit HospizDiskussionDer alpine Archaologe Patrick Hunt Universitat Stanford schatzt die Zahl der Studien und Artikel in den zuruckliegenden hundert Jahren uber die mogliche Route auf etwa 20 Patrick Hunt favorisiert den Col de Clapier von dem aus auf die Poebene geblickt werden kann Ferner ist ausreichend Platz vorhanden um ein grosses Heerlager aufzunehmen William Mahaney ein Geologe und emeritierter Dozent der York University favorisiert nach Feldstudien den Col de la Traversette weil er eine Gerollhalde ausgemacht hat die mit einer Beschreibung bei Polybios und Livius ubereinstimmen konnte Auch der Historiker John Prevas tritt fur den Col de la Traversette ein Im Jahre 1955 trat Gavin de Beer Naturgeschichtler und Zoologe in Oxford mit der These des Col de la Traversette an die Offentlichkeit De Beer ging unter anderem davon aus dass Hannibal nach der Durchquerung der Rhone vielmehr die Aygues statt die Isere erreichte und dann der Drome folgte Mahaney und Mitarbeiter berichteten 2016 dass sie am Col de la Traversette Sedimente gefunden hatten die durch die standige Bewegung von Tausenden von Tieren und Menschen entstanden waren und auf die Zeit von Hannibals Invasion datiert werden konnten Ihr Bericht bestarkt somit die These von Gavin de Beer dass Hannibals Heer diesen Pass benutzt hatte Mark McMenamin vermutet eine Alpenuberquerung noch weiter nordlich nahe dem Matterhorn und beruft sich auf Abbildungen auf punischen Munzen Jakob Seibert emeritierter Althistoriker der Universitat Munchen halt auch eine Aufteilung des Heerzuges auf mehrere Passe fur moglich Pedro Barcelo Professor an der Universitat Potsdam zweifelt an dass uberhaupt ein Elefant uberlebt hat und glaubt auch nicht an ein Uberraschungsmoment gegenuber den Romern Ein international besetztes Forscherteam um den kanadischen Geomorphologen Bill Mahaney von der York University in Toronto hat 2016 einen moglicherweise entscheidenden Hinweis auf die Route Hannibals vorgelegt Im Boden eines Moortumpels nahe dem 3000 Meter hoch gelegenen Col de la Traversette fanden sie eine Schicht mit massenhaften Ablagerungen von Tierdung Die Datierung weist auf das Jahr 200 v Chr hin und fallt damit in den Zeitraum der Alpenuberquerung Historische Diskussion Saint Simon 1720 1799 hielt eine Route uber den Col de Grimone fur wahrscheinlich Experimentelle ArchaologieIm Juli 1935 uberquerte Richard Halliburton auf einem Elefanten namens Dally den Grossen Sankt Bernhard Mitglieder der Cambridge Alpine Elephant Expedition 1958 59 darunter John Hoyte uberquerten mit einem Elefanten namens Jumbo den Pass am Mont Cenis Am 16 September 1979 wurde der Col du Clapier von Jack Wheeler und einem Begleiter mit zwei Elefanten begangen Darstellungen in der KunstDie Uberquerung wird unter anderem dargestellt in einem Fresko von Jacopo Ripanda um 1510 das im Konservatorenpalast Rom Kapitolinische Museen zu sehen ist Francisco de Goya malte Anibal vencedor contempla por primera vez Italia desde los Alpes im Jahre 1771 Das Gemalde Bonaparte beim Uberschreiten der Alpen am Grossen Sankt Bernhard von Jacques Louis David aus dem Jahre 1800 stellt Napoleon Bonaparte in eine Reihe mit Hannibal und Karl dem Grossen Fur den romantischen Maler Joseph Mallord William Turner 1775 in London 1851 ebenda hatte Hannibals Alpenquerung nicht nur historische Relevanz bezuglich der eigenen Zeit sondern war auch Projektionsflache fur eine seiner dramatischsten Landschaftsdarstellungen In seinem Bild Snow Storm Hannibal and his Army Crossing the Alps aus dem Jahr 1812 ist der Mensch hier also der Uberlebenskampf der Karthagischen Soldaten wie so haufig bei Turner lediglich der unterdimensionierte Buhnenboden fur das grandiose Schauspiel der Naturgewalten Dennoch sehr klein linksmittig als Silhouette vor dem gleissenden Hintergrund zu erkennen einer von Hannibals Kriegselefanten mit erhobenem Russel Schneesturm Hannibal und seine Armee uberqueren die Alpen 1812 Tate Gallery Turner erkannte Parallelen zwischen Hannibal und Napoleon und somit dem historischen Punischen Krieg zwischen Rom und Karthago und den zeitgenossischen Napoleonischen Kriegen zwischen Grossbritannien und Frankreich Das Gemalde ist Turners Antwort auf Jacques Louis Davids oben erwahntes Werk Napoleon uberquert die Alpen das den spateren Kaiser im Mai 1800 mit seiner Armee am Grossen Sankt Bernhard zeigt und das Turner 1802 bei einem Besuch in Paris gesehen hatte Turner platzierte sein Gemalde im Aostatal einer der oben erwahnten moglichen Routen die Hannibal zur Uberquerung der Alpen genutzt haben konnte und das Turner 1802 ebenfalls besucht hatte Siehe auchListe der Alpenpasse Alpenpasse im Wallis zu romischer ZeitQuellenTitus Livius 21 31 37 englische Ubersetzung Polybios 3 64 66 englische Ubersetzung LiteraturIn chronologischer Reihenfolge Maximilien Henri de Saint Simon Histoire de la Guerre des Alpes Amsterdam 1770 Josef Fuchs Hannibals Alpenubergang Ein Studien und Reiseergebnis Mit zwei Karten und einer Abbildung Wien 1897 Cecil Torr Hannibal crosses the Alps Cambridge University Press Cambridge 1924 Gavin de Beer Alps and Elephants Verlag Geoffrey Bles London 1955 Jakob Seibert Hannibal Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1993 Karl Christ Hannibal Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2003 Pedro Barcelo Hannibal Stratege und Staatsmann Klett Cotta Stuttgart 2004 Kai Ruffing Hannibals Uberquerung der Alpen In Michael Kasper Martin Korenjak Robert Rollinger Andreas Rudigier Hrsg Alltag Albtraum Abenteuer Gebirgsuberschreitung und Gipfelsturm in der Geschichte Wien Bohlau 2015 ISBN 978 3 205 79651 0 S 79 92WeblinksCommons Hannibal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jona Lendering Hannibal in the Alps auf livius orgEinzelnachweiseLivius 21 35 6 gibt als astronomischen Anhaltspunkt den beginnenden herbstlichen Niedergang der Plejaden bzw Vergiliae an etwa Ende September Anfang Oktober Erin Wayman On Hannibal s Trail The clues are in the geology In Earth Magazine 1 Oktober 2010 online Gavin de Beer Hannibal Ein Leben gegen Rom 5 Auflage Heyne Biographien Munchen 1969 ISBN 3 453 55012 9 S 111 livius org online Memento des Originals vom 26 Juni 2010 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Hannibals Weg uber die Alpen Experten streiten uber die Route des Feldherrn In Neue Zurcher Zeitung 16 Juni 2010 online Philip Ball The truth about Hannibal s route across the Alps In The Observer 3 April 2016 ISSN 0029 7712 theguardian com abgerufen am 10 November 2019 MVS Import Hannibals Route uber die Alpen entratselt In scinexx Das Wissensmagazin 4 April 2016 scinexx de abgerufen am 10 November 2019 Franz Lidz How and Where Did Hannibal Cross the Alps Abgerufen am 10 November 2019 englisch Hanspeter Hohlhauser Michel Magny Heinz Zumbuhl Glacier and lake level variations in west Central Europe over the last 3500 years In 15 6 2005 789 801 In the Alps hunting for Hannibal s trail In Stanford Report May 16 2007 online John Prevas Hannibal crosses the Alps the invasion of Italy and the Punic Wars Da Capo Press 2001 online Gavin de Beer Alps and Elephants Verlag Geoffrey Bles London 1955 Welchen Weg nahm Hannibal In Der Spiegel 29 Juni 1955 27 1955 online Dung clue to Hannibal s Alpine crossing BBC 4 April 2016 abgerufen am 18 November 2016 englisch Mark McMenamin Depiction of the Alps on Punic coins from Campania Italy In 41 2012 1 2 30 33 Jakob Seibert Hannibal Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1993 S 106 113 P M History 2012 online Memento vom 13 Januar 2012 im Internet Archive Gunter Willinger Antike Pflasterten Pferdeapfel Hannibals Weg Genanalysen an einem Bandwurmei und Bakterien sollen klaren ob in den Alpen gefundener mehr als 2000 Jahre alter Dung von den Pferden des karthagischen Feldherrn stammen kann In www spektrum de Spektrum 8 April 2016 abgerufen am 1 Mai 2016 W C Mahaney C C R Allen P Pentlavalli A Kulakova J M Young Biostratigraphic Evidence Relating to the Age Old Question of Hannibal s Invasion of Italy I History and Geological Reconstruction In Wiley Online Library Archaeometry 8 Marz 2016 ISSN 1475 4754 S n a n a doi 10 1111 arcm 12231 englisch wiley com abgerufen am 1 Mai 2016 Fotostrecke 1935 online Rent an elephant and try the alps In The Miami News 13 September 1979 online 1 2 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2023 Suche in Webarchiven Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap

Neueste Artikel
  • Juli 19, 2025

    Allacher Straße

  • Juli 19, 2025

    Allan Guggenbühl

  • Juli 19, 2025

    Alkäische Strophe

  • Juli 19, 2025

    Aline Furtmüller

  • Juli 19, 2025

    Alina Süggeler

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.