Hansjürgen Matthies 6 März 1925 in Stettin 22 August 2008 in Magdeburg war ein deutscher Pharmakologe und Neurowissensch
Hansjürgen Matthies

Hansjürgen Matthies (* 6. März 1925 in Stettin; † 22. August 2008 in Magdeburg) war ein deutscher Pharmakologe und Neurowissenschaftler. Er wirkte als Professor und Institutsdirektor an der Medizinischen Akademie Magdeburg sowie als Direktor eines außeruniversitären Akademieinstituts und gilt als Nestor der neurobiologischen Forschung in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), die an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und dem ebenfalls in Magdeburg ansässigen Leibniz-Institut für Neurobiologie weitergeführt wird.
Leben
Hansjürgen Matthies wurde 1925 in Stettin geboren, wo er 1943 an der Bismarck-Oberschule sein Abitur machte. Am 14. Juli 1943 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 20. April desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 9.626.074). Er wurde Soldat während des Zweiten Weltkrieges und studierte ab 1944 als Medizin in Wien. Nach britischer Gefangenschaft und dem Ende des Krieges absolvierte er ein Studium der Medizin und promovierte 1953 unter Friedrich Jung an der Humboldt-Universität zu Berlin, an der er sich 1957 habilitierte. Er war Mitglied der SED. Ab 1957 leitete Hansjürgen Matthies als kommissarischer Direktor das Institut für Pharmakologie und Toxikologie der ein Jahr zuvor gegründeten Medizinischen Akademie Magdeburg.
Im darauffolgenden Jahr wurde er Professor mit Lehrauftrag, 1959 ordentlicher Professor für Pharmakologie und 1960 zugleich Direktor des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie an der Medizinischen Akademie Magdeburg, an der er von 1962 bis 1967 und von 1973 bis 1979 auch als Rektor wirkte. Mit der Gründung des Magdeburger Instituts für Neurobiologie und Hirnforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR, dem heutigen Leibniz-Institut für Neurobiologie, wurde er zu dessen Direktor berufen. Im Jahr 1990 wurde er mit Erreichen des 65. Lebensjahres emeritiert. Er starb 2008 in Magdeburg.
Auszeichnungen
Hansjürgen Matthies gehörte ab 1971 als korrespondierendes und ab 1973 als ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR an. Darüber hinaus erhielt er zahlreiche staatliche Preise und Auszeichnungen: 1963 den Rudolf-Virchow-Preis, 1964 die Artur-Becker-Medaille in Gold, 1965 den Vaterländischen Verdienstorden in Bronze, 1968 den Nationalpreis der DDR, 1983 den Ehrentitel „Verdienter Hochschullehrer der DDR“ und noch 1989 den Ehrentitel „Hervorragender Wissenschaftler des Volkes“.
Er war Ehrendoktor der Karl-Marx-Universität Leipzig (1985) und der Semmelweis-Universität Budapest (1986).
Schriften (Auswahl)
Hansjürgen Matthies veröffentlichte im Laufe seiner Karriere rund 500 wissenschaftliche Publikationen. Schwerpunkt seiner Forschungsinteressen waren die zellulären Mechanismen der Gedächtnisspeicherung.
- 10 Jahre Medizinische Akademie Magdeburg. Magdeburg 1964.
- Mathematische Modellierung von Lebensprozessen. Berlin 1972.
- Neurobiologie. Jena 1977 (als Mitautor; Neuauflage München 1994).
- Medizinische Pharmakologie in zwei Bänden. München 1988.
- Orotsäure: Neurobiologische und biochemische Grundlagen ihrer Wirkung. Berlin 1989.
- Die Entwicklung der Neurowissenschaften in der DDR. Leute, Ereignisse und das Gedächtnis. Posthum herausgegeben von Renate Matthies, Henry Matthies, Jan Matthies, Janine Haschker, geb. Matthies. Klotz Verlag, Eschborn bei Frankfurt am Main und Magdeburg 2012, ISBN 978-3-88074-384-7.
Literatur
- Matthies, Hansjürgen. In: Werner Hartkopf: Die Berliner Akademie der Wissenschaften. Ihre Mitglieder und Preisträger 1700–1990. Akademie Verlag, Berlin 1992, ISBN 3-05-002153-5, S. 233.
- Hansjürgen Matthies. In: Monika Zimmermann (Hrsg.): Was macht eigentlich...? 100 DDR-Prominente heute. Ch. Links, Berlin 1994, ISBN 3-86-153064-3, S. 180–182.
- Eckhard Wendt: Stettiner Lebensbilder (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern. Reihe V, Band 40). Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2004, ISBN 3-412-09404-8, S. 329–331.
Weblinks
- Literatur von und über Hansjürgen Matthies im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/27850216
- Olaf Kappelt: Braunbuch DDR. Nazis in der DDR. 2. Auflage, Berlin Historica, Berlin 2009, ISBN 978-3-939929-12-3, S. 435.
Personendaten | |
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NAME | Matthies, Hansjürgen |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pharmakologe und Neurowissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 6. März 1925 |
GEBURTSORT | Stettin |
STERBEDATUM | 22. August 2008 |
STERBEORT | Magdeburg |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Hansjurgen Matthies 6 Marz 1925 in Stettin 22 August 2008 in Magdeburg war ein deutscher Pharmakologe und Neurowissenschaftler Er wirkte als Professor und Institutsdirektor an der Medizinischen Akademie Magdeburg sowie als Direktor eines ausseruniversitaren Akademieinstituts und gilt als Nestor der neurobiologischen Forschung in der Deutschen Demokratischen Republik DDR die an der Otto von Guericke Universitat Magdeburg und dem ebenfalls in Magdeburg ansassigen Leibniz Institut fur Neurobiologie weitergefuhrt wird LebenHansjurgen Matthies wurde 1925 in Stettin geboren wo er 1943 an der Bismarck Oberschule sein Abitur machte Am 14 Juli 1943 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 20 April desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 9 626 074 Er wurde Soldat wahrend des Zweiten Weltkrieges und studierte ab 1944 als Medizin in Wien Nach britischer Gefangenschaft und dem Ende des Krieges absolvierte er ein Studium der Medizin und promovierte 1953 unter Friedrich Jung an der Humboldt Universitat zu Berlin an der er sich 1957 habilitierte Er war Mitglied der SED Ab 1957 leitete Hansjurgen Matthies als kommissarischer Direktor das Institut fur Pharmakologie und Toxikologie der ein Jahr zuvor gegrundeten Medizinischen Akademie Magdeburg Im darauffolgenden Jahr wurde er Professor mit Lehrauftrag 1959 ordentlicher Professor fur Pharmakologie und 1960 zugleich Direktor des Instituts fur Pharmakologie und Toxikologie an der Medizinischen Akademie Magdeburg an der er von 1962 bis 1967 und von 1973 bis 1979 auch als Rektor wirkte Mit der Grundung des Magdeburger Instituts fur Neurobiologie und Hirnforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR dem heutigen Leibniz Institut fur Neurobiologie wurde er zu dessen Direktor berufen Im Jahr 1990 wurde er mit Erreichen des 65 Lebensjahres emeritiert Er starb 2008 in Magdeburg AuszeichnungenHansjurgen Matthies gehorte ab 1971 als korrespondierendes und ab 1973 als ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR an Daruber hinaus erhielt er zahlreiche staatliche Preise und Auszeichnungen 1963 den Rudolf Virchow Preis 1964 die Artur Becker Medaille in Gold 1965 den Vaterlandischen Verdienstorden in Bronze 1968 den Nationalpreis der DDR 1983 den Ehrentitel Verdienter Hochschullehrer der DDR und noch 1989 den Ehrentitel Hervorragender Wissenschaftler des Volkes Er war Ehrendoktor der Karl Marx Universitat Leipzig 1985 und der Semmelweis Universitat Budapest 1986 Schriften Auswahl Hansjurgen Matthies veroffentlichte im Laufe seiner Karriere rund 500 wissenschaftliche Publikationen Schwerpunkt seiner Forschungsinteressen waren die zellularen Mechanismen der Gedachtnisspeicherung 10 Jahre Medizinische Akademie Magdeburg Magdeburg 1964 Mathematische Modellierung von Lebensprozessen Berlin 1972 Neurobiologie Jena 1977 als Mitautor Neuauflage Munchen 1994 Medizinische Pharmakologie in zwei Banden Munchen 1988 Orotsaure Neurobiologische und biochemische Grundlagen ihrer Wirkung Berlin 1989 Die Entwicklung der Neurowissenschaften in der DDR Leute Ereignisse und das Gedachtnis Posthum herausgegeben von Renate Matthies Henry Matthies Jan Matthies Janine Haschker geb Matthies Klotz Verlag Eschborn bei Frankfurt am Main und Magdeburg 2012 ISBN 978 3 88074 384 7 LiteraturMatthies Hansjurgen In Werner Hartkopf Die Berliner Akademie der Wissenschaften Ihre Mitglieder und Preistrager 1700 1990 Akademie Verlag Berlin 1992 ISBN 3 05 002153 5 S 233 Hansjurgen Matthies In Monika Zimmermann Hrsg Was macht eigentlich 100 DDR Prominente heute Ch Links Berlin 1994 ISBN 3 86 153064 3 S 180 182 Eckhard Wendt Stettiner Lebensbilder Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Pommern Reihe V Band 40 Bohlau Koln Weimar Wien 2004 ISBN 3 412 09404 8 S 329 331 WeblinksLiteratur von und uber Hansjurgen Matthies im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweiseBundesarchiv R 9361 IX KARTEI 27850216 Olaf Kappelt Braunbuch DDR Nazis in der DDR 2 Auflage Berlin Historica Berlin 2009 ISBN 978 3 939929 12 3 S 435 Normdaten Person GND 1024935647 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n83327537 VIAF 289292135 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Matthies HansjurgenKURZBESCHREIBUNG deutscher Pharmakologe und NeurowissenschaftlerGEBURTSDATUM 6 Marz 1925GEBURTSORT StettinSTERBEDATUM 22 August 2008STERBEORT Magdeburg