Hansjürgen auch Hans Jürgen Reinicke 10 August 1902 in Frankfurt am Main 29 Januar 1978 in Wuppertal war ein deutscher K
Hansjürgen Reinicke

Hansjürgen, auch Hans-Jürgen, Reinicke (* 10. August 1902 in Frankfurt am Main; † 29. Januar 1978 in Wuppertal) war ein deutscher Kapitän zur See der Kriegsmarine.
Leben
Hansjürgen Reinicke trat 1922 in die Reichsmarine ein. Am 1. Juli 1928 zum Oberleutnant zur See befördert, war er 1931 als Lehrer an der Torpedoschule in Flensburg.
Als Kapitänleutnant (Beförderung am 1. Juni 1934) war er von September 1934 bis September 1936 Kommandant des Torpedobootes Möwe. Unter seinem Kommando wurden mehrere Auslandsreisen durchgeführt und ab August 1936 war die Möwe im Rahmen der sogenannten Neutralitätspatrouillen vor den spanischen Küsten eingesetzt. Anschließend kam er als Admiralstabsoffizier zum Befehlshaber der Panzerschiffe.
Ab August 1938 diente er als Referent im 1/Skl (Operationsabteilung bis Juli 1941 unter Vizeadmiral Kurt Fricke) im OKM. Ab Anfang 1939 war er mit der Überlegung für die Besetzung Norwegens betraut. Als Operationsoffizier war er in der Planung für das Unternehmen Seelöwe eingebunden. Für das Unternehmen hatte er im Auftrag vom Oberkommandierende der Kriegsmarine, Erich Raeder, eine Studie erstellt. Referent blieb er bis Dezember 1941 und galt u. a. neben Heinz Assmann, ebenfalls Referent in 1/Skl, und Werner Pfeiffer als ein Angehöriger der operativ entscheidenden Teams in der Seekriegsleitung. Ab Dezember 1941 war er bis zur Auflösung der Dienststelle Anfang Juni 1942 unter dem Befehlshaber der Schlachtschiffe, Vizeadmiral Otto Ciliax, Erster Admiralstabsoffizier. Als Ende 1941/Anfang 1942 das Unternehmen Cerberus geplant wurde, war er, wie auch sein ehemaliger Vorgesetzter Fricke und sein aktueller Vorgesetzter Ciliax, für die Kriegsmarine im Planungsstab. Von Oktober 1942 bis Februar 1943 war er Erster Admiralstabsoffizier des Flottenkommandos.
Im Februar/März 1943 war er kurz Kommandant des Zerstörers Z 28. In Berlin war Reinicke in der Zeit als Kommandant des Zerstörers einer der ersten Bewohner der Marinesiedlung im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Ab März 1943 war er Erster Admiralstabsoffizier des Befehlshabers der Kampfgruppen und blieb dies bis Anfang 1944.
Am 1. April 1943 wurde er Kapitän zur See. Anfang Januar 1944 übernahm er das Kommando über den Schweren Kreuzer Prinz Eugen. Unter seinem Kommando nahm das Schiff an keinen größeren Kampfhandlungen teil und lag ab Ende April 1945 aufgrund von Treibstoffmangel in Kopenhagen, wo der Kreuzer auch zu Kriegsende lag. Am 21. April 1945 erhielt Reinicke noch das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Mit der deutschen Kapitulation kam der Kreuzer, der als einzige schwere Einheit der deutschen Kriegsmarine den Zweiten Weltkrieg überstanden hatte, in Kopenhagen zunächst formell unter das Kommando des US-amerikanischen Captain Arthur Harrison Graubart. Im Dezember 1945 fiel das Schiff dann per Losentscheid als Kriegsbeute an die Amerikaner. Ab dem 5. Januar 1946 war es offiziell in den Bestand der US Navy eingereiht und hatte den Namen USS Prinz Eugen (IX-300) erhalten. 574 deutsche Besatzungsmitglieder verblieben weiterhin auf dem Schiff, um die an Bord befindlichen Angehörigen der US Navy in die technischen Belange einzuweisen. Am 13. Januar 1946 überführte man das Schiff nach Philadelphia. Bis 1. Mai 1946 blieb aber Reinicke deutscher Kommandant des Schweren Kreuzers. Am 1. September 1946 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen.
Später gehörte Reinicke dem Naval Historical Team an, welches von Graubart als Deutschland-Chef des Office of Naval Intelligence geführt wurde. 1952 wurde die Gruppe aufgelöst.
Sein Sohn diente als Seekadett bei den Marinefliegern der Bundesmarine und war Anfang 1956 mit den ersten deutschen Kadetten zur Ausbildung in den USA. Dieser Aufenthalt verursachte Kritik, sodass sein Sohn Klaus einen Brief an seinen Vater schrieb. Die Ausbildung in den USA wurde durch die Kadetten aufgrund des Aufbaus – u. a. musste eine 14-tägige Infanterieausbildung absolviert werden – und die festgelegte Strenge kritisiert, sodass Karl-Adolf Zenker und Walter Gaul, als Reinicke bekannte Personen, direkt von diesem angesprochen wurden. Reinicke bemühte sich den Vorfall nur im Rahmen eines gewissen Personenkreises auszutauschen. In der Folge wurde die Ausbildung angepasst.
Er war u. a. Geschäftsführer der Arbeitgeberverbände Wuppertal, des Arbeitgeberverbandes der Chemischen Industrie im Bergischen Land und des Verbandes von Arbeitgebern im bergischen Industriebezirk.
Am 15. April 1970 erhielt er für seinen Einsatz als Geschäftsführer von den unterschiedlichen Arbeitgeberverbänden das Verdienstkreuz 1. Klasse.
Literatur
- Hellmuth Günther Dahms: Die Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Ullstein, 1989, diverse Seiten.
- Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939–1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Band 3, Podzun, 1956, S. 293.
Weblinks
Einzelnachweise
- Kriegsmarine Oberkommando: Rangliste der Deutschen Kriegsmarine. E.S. Mittler., 1936, S. 94.
- Marineleitung: Rangliste der deutschen Reichsmarine. E.S. Mittler., 1931, S. 51.
- Michael Salewski: Die Deutschen und die See: Studien zur deutschen Marinegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Franz Steiner Verlag, 1998, ISBN 3-515-07319-1, S. 264.
- Peter Schenk: Landung in England: das geplante Unternehmen "Seelöwe": der Beginn der amphibischen Grossunternehmen. Oberbaum, 1987, ISBN 3-926409-44-4, S. 19.
- Michael Salewski: Die Deutschen und die See: Studien zur deutschen Marinegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Franz Steiner Verlag, 1998, ISBN 3-515-07319-1, S. 237.
- David C. Isby: The Luftwaffe and the War at Sea: As Seen By Officers of the Kriegsmarine and Luftwaffe. Greenhill Books, 2017, ISBN 978-1-78438-247-6, S. 18.
- Johannes Berthold Sander-Nagashima: Die Bundesmarine 1955 bis 1972: Konzeption und Aufbau. Oldenbourg Verlag, 2011, ISBN 978-3-486-71185-1, S. 99.
- Johannes Berthold Sander-Nagashima: Die Bundesmarine 1955 bis 1972: Konzeption und Aufbau. Oldenbourg Verlag, 2011, ISBN 978-3-486-71185-1, S. 100.
- Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände: Jahresbericht der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. B.D.A., 1978, S. IX.
Personendaten | |
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NAME | Reinicke, Hansjürgen |
ALTERNATIVNAMEN | Reinicke, Hans-Jürgen |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kapitän zur See der Kriegsmarine |
GEBURTSDATUM | 10. August 1902 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |
STERBEDATUM | 29. Januar 1978 |
STERBEORT | Wuppertal |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Hansjurgen auch Hans Jurgen Reinicke 10 August 1902 in Frankfurt am Main 29 Januar 1978 in Wuppertal war ein deutscher Kapitan zur See der Kriegsmarine Kapitan zur See Reinicke rechts neben U S Navy Captain Arthur H Graubart an Deck der Prinz Eugen Ca Februar 1946 im Philadelphia Naval Shipyard Pennsylvania USA LebenHansjurgen Reinicke trat 1922 in die Reichsmarine ein Am 1 Juli 1928 zum Oberleutnant zur See befordert war er 1931 als Lehrer an der Torpedoschule in Flensburg Als Kapitanleutnant Beforderung am 1 Juni 1934 war er von September 1934 bis September 1936 Kommandant des Torpedobootes Mowe Unter seinem Kommando wurden mehrere Auslandsreisen durchgefuhrt und ab August 1936 war die Mowe im Rahmen der sogenannten Neutralitatspatrouillen vor den spanischen Kusten eingesetzt Anschliessend kam er als Admiralstabsoffizier zum Befehlshaber der Panzerschiffe Ab August 1938 diente er als Referent im 1 Skl Operationsabteilung bis Juli 1941 unter Vizeadmiral Kurt Fricke im OKM Ab Anfang 1939 war er mit der Uberlegung fur die Besetzung Norwegens betraut Als Operationsoffizier war er in der Planung fur das Unternehmen Seelowe eingebunden Fur das Unternehmen hatte er im Auftrag vom Oberkommandierende der Kriegsmarine Erich Raeder eine Studie erstellt Referent blieb er bis Dezember 1941 und galt u a neben Heinz Assmann ebenfalls Referent in 1 Skl und Werner Pfeiffer als ein Angehoriger der operativ entscheidenden Teams in der Seekriegsleitung Ab Dezember 1941 war er bis zur Auflosung der Dienststelle Anfang Juni 1942 unter dem Befehlshaber der Schlachtschiffe Vizeadmiral Otto Ciliax Erster Admiralstabsoffizier Als Ende 1941 Anfang 1942 das Unternehmen Cerberus geplant wurde war er wie auch sein ehemaliger Vorgesetzter Fricke und sein aktueller Vorgesetzter Ciliax fur die Kriegsmarine im Planungsstab Von Oktober 1942 bis Februar 1943 war er Erster Admiralstabsoffizier des Flottenkommandos Im Februar Marz 1943 war er kurz Kommandant des Zerstorers Z 28 In Berlin war Reinicke in der Zeit als Kommandant des Zerstorers einer der ersten Bewohner der Marinesiedlung im Berliner Bezirk Steglitz Zehlendorf Ab Marz 1943 war er Erster Admiralstabsoffizier des Befehlshabers der Kampfgruppen und blieb dies bis Anfang 1944 Am 1 April 1943 wurde er Kapitan zur See Anfang Januar 1944 ubernahm er das Kommando uber den Schweren Kreuzer Prinz Eugen Unter seinem Kommando nahm das Schiff an keinen grosseren Kampfhandlungen teil und lag ab Ende April 1945 aufgrund von Treibstoffmangel in Kopenhagen wo der Kreuzer auch zu Kriegsende lag Am 21 April 1945 erhielt Reinicke noch das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen Mit der deutschen Kapitulation kam der Kreuzer der als einzige schwere Einheit der deutschen Kriegsmarine den Zweiten Weltkrieg uberstanden hatte in Kopenhagen zunachst formell unter das Kommando des US amerikanischen Captain Arthur Harrison Graubart Im Dezember 1945 fiel das Schiff dann per Losentscheid als Kriegsbeute an die Amerikaner Ab dem 5 Januar 1946 war es offiziell in den Bestand der US Navy eingereiht und hatte den Namen USS Prinz Eugen IX 300 erhalten 574 deutsche Besatzungsmitglieder verblieben weiterhin auf dem Schiff um die an Bord befindlichen Angehorigen der US Navy in die technischen Belange einzuweisen Am 13 Januar 1946 uberfuhrte man das Schiff nach Philadelphia Bis 1 Mai 1946 blieb aber Reinicke deutscher Kommandant des Schweren Kreuzers Am 1 September 1946 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen Spater gehorte Reinicke dem Naval Historical Team an welches von Graubart als Deutschland Chef des Office of Naval Intelligence gefuhrt wurde 1952 wurde die Gruppe aufgelost Sein Sohn diente als Seekadett bei den Marinefliegern der Bundesmarine und war Anfang 1956 mit den ersten deutschen Kadetten zur Ausbildung in den USA Dieser Aufenthalt verursachte Kritik sodass sein Sohn Klaus einen Brief an seinen Vater schrieb Die Ausbildung in den USA wurde durch die Kadetten aufgrund des Aufbaus u a musste eine 14 tagige Infanterieausbildung absolviert werden und die festgelegte Strenge kritisiert sodass Karl Adolf Zenker und Walter Gaul als Reinicke bekannte Personen direkt von diesem angesprochen wurden Reinicke bemuhte sich den Vorfall nur im Rahmen eines gewissen Personenkreises auszutauschen In der Folge wurde die Ausbildung angepasst Er war u a Geschaftsfuhrer der Arbeitgeberverbande Wuppertal des Arbeitgeberverbandes der Chemischen Industrie im Bergischen Land und des Verbandes von Arbeitgebern im bergischen Industriebezirk Am 15 April 1970 erhielt er fur seinen Einsatz als Geschaftsfuhrer von den unterschiedlichen Arbeitgeberverbanden das Verdienstkreuz 1 Klasse LiteraturHellmuth Gunther Dahms Die Geschichte des Zweiten Weltkriegs Ullstein 1989 diverse Seiten Walter Lohmann Hans H Hildebrand Die deutsche Kriegsmarine 1939 1945 Gliederung Einsatz Stellenbesetzung Band 3 Podzun 1956 S 293 WeblinksCommons Hansjurgen Reinicke Sammlung von Bildern Videos und 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