Das Hauptgestüt Graditz ist ein Gestüt im sächsischen Graditz einem Ortsteil der Stadt Torgau Graditz war ein Hauptgestü
Hauptgestüt Graditz

Das Hauptgestüt Graditz ist ein Gestüt im sächsischen Graditz, einem Ortsteil der Stadt Torgau. Graditz war ein Hauptgestüt der preußischen Gestütsverwaltung mit einer bedeutenden Vollblut- und Halbblutzucht. Heute ist es als Sächsisches Hauptgestüt, neben dem Landgestüt Moritzburg, Eigentum des Freistaates Sachsen. Die Vollblutzucht wurde nach der Wiedervereinigung privatisiert, die Warmblutzucht wird im Interesse der Landespferdezucht weiter betrieben.
Sächsische Gestütsverwaltung Graditz | |
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Staatliche Ebene | Land Sachsen |
Stellung | Landesbetrieb |
Aufsichtsbehörde | Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft |
Hauptsitz | Graditz |
Behördenleitung | Matthias Görbert |
Netzauftritt | http://www.smul.sachsen.de/sgv/ |
Geschichte
Die Gründung des Kurfürstlich-Sächsischen Hofgestütes Graditz erfolgte im Jahre 1686. Kurfürst Johann Georg der III. errichtete die Torgauischen Gestüte mit den Zuchtstätten Repitz, Graditz, Döhlen, Kreyschau und Neu Bläsern.
1694 übernahm August der Starke die Gestütsanlage und baute diese 1721 durch die Vereinigung der vorhandenen sächsischen Gestüte bzw. nach Auflösung der Pferdezucht im Kurfürstlich-Sächsischen Hofgestüt Bleesern aus. Daniel Pöppelmann wurde mit dem Bau der neuen Gestütsanlagen beauftragt. Die sächsischen Gestüte – so auch das neu gegründete Graditzer Gestüt – hatten vor allem die Aufgabe, den enormen Pferdebedarf des Hofmarstalls zu decken.
Der Siebenjährige Krieg und die Napoleonischen Kriege schlugen tiefe Lücken in die Pferdebestände. Nach dem Ende des Napoleonischen Krieges wurde Graditz zum königlich preußischen Hauptgestüt und 1816 wurde die Pferdezucht wieder aufgenommen. 1866 sorgte Georg von Lehndorff dafür, dass die bisher auf verschiedene Gestüte verteilten Vollblüter in Graditz zentralisiert wurden. Außerdem wurde der Bestand nun durch Importe Englischer Vollblüter, z. B. des irischen Hengstes Dark Ronald, aufgefrischt. In die Jahrzehnte nach diesen Neuerungen fielen viele Rennerfolge auf Graditzer Pferde, u. a. in Hoppegarten. Zeitweise waren die Graditzer hier so erfolgreich, dass extra Rennen ausgeschrieben werden mussten, von denen Pferde aus dieser Zucht ausgeschlossen waren. Bis 1945 waren zwölf Vollblüter aus Graditz beim Deutschen Derby siegreich.
1922 wurde das Graditzer Vollblutgestüt in das Hauptgestüt Altefeld verlegt, 1930 kehrte es wieder nach Graditz zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Zucht der Graditzer nahezu zum Erliegen, da ein Großteil der Herde als Kriegsbeute nach Russland transportiert und dort entweder für die Feldarbeit oder gar als Nahrungsmittel verwendet wurde. Graditzer, die nach Westdeutschland verkauft worden waren, wurden ab 1948 zum Wiederaufbau der Bestände herangezogen. Bis 1990 konnten dann wieder zahlreiche Rennerfolge verbucht werden. Der Gestütsbetrieb wurde zu DDR-Zeiten unter der Firmierung VE Gestüt Graditz organisiert. Das Gestüt war zuletzt Teil des Kombinats Tierzucht.
Der Pensionspferdestall und das Torhaus wurden in den Jahren 2006/07 umfangreichen Sanierungsmaßnahmen unterzogen. Damit konnte die Kapazität zur Unterbringung von Gastpferden zwecks Ausbildung und Besamung erhöht werden.
Wichtige Pferde
- Pumpernickel, St.-Leger-Sieger von 1887
Erwähnung in der Literatur
Literarisch finden die Graditzer Pferde Erwähnung bei Theodor Fontane, der nicht nur Geert von Innstetten in Effi Briest mit einem Gespann isabellfarbener Graditzer fahren, sondern auch Botho von Rienäcker in Irrungen, Wirrungen in Militärkreisen eine Graditzer Rappstute beim Spiel gewinnen lässt. Leopold Treibel reitet in Frau Jenny Treibel ebenfalls einen Graditzer, der freilich schon lange Zeit in der Manege geht und dem keine Extravaganzen mehr zugetraut werden können.
Literatur
- Siegfried Graf Lehndorff: Ein Leben mit Pferden. Ein Beitrag zur Geschichte der Pferdezucht. Deutscher Archiv-Verlag, Berlin 1943 (und mehrere Neuauflagen, u. a.: Olms, Hildesheim 1977, ISBN 3-487-08126-1).
- Hans Graf von Lehndorff: Menschen, Pferde, weites Land. Kindheits- und Jugenderinnerungen. Biederstein, München 1980, ISBN 3-7642-0161-4 (und zahlreiche Neuauflagen), darin Kapitel 1: Graditz.
- Graf Georg Lehndorff (anlässlich seines 25-jährigen Dienstjubiläums als Leiter des Hauptgestüts Graditz) In: Allgemeine Sportzeitung, 1. Januar 1892
Weblinks
- Sächsische Gestütsverwaltung: Website des Landgestütes Moritzburg und des Hauptgestütes Graditz
- Website des Vollblutbereichs Gestüt Graditz
Einzelnachweise
- Geschichte des Hauptgestütes Graditz. In: www.saechsische-gestuetsverwaltung.de. Abgerufen am 10. August 2022.
- Bauprojekt Gestüt Graditz. ( des vom 21. April 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement. Abgerufen am 30. Oktober 2010 (PDF-Dokument; 1,46 MB)
Koordinaten: 51° 32′ 44,1″ N, 13° 3′ 33,9″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Hauptgestut Graditz ist ein Gestut im sachsischen Graditz einem Ortsteil der Stadt Torgau Graditz war ein Hauptgestut der preussischen Gestutsverwaltung mit einer bedeutenden Vollblut und Halbblutzucht Heute ist es als Sachsisches Hauptgestut neben dem Landgestut Moritzburg Eigentum des Freistaates Sachsen Die Vollblutzucht wurde nach der Wiedervereinigung privatisiert die Warmblutzucht wird im Interesse der Landespferdezucht weiter betrieben Sachsische Gestutsverwaltung GraditzStaatliche Ebene Land SachsenStellung LandesbetriebAufsichtsbehorde Sachsisches Staatsministerium fur Umwelt und LandwirtschaftHauptsitz GraditzBehordenleitung Matthias GorbertNetzauftritt http www smul sachsen de sgv Schloss GraditzPferde auf der KoppelGeschichteDie Grundung des Kurfurstlich Sachsischen Hofgestutes Graditz erfolgte im Jahre 1686 Kurfurst Johann Georg der III errichtete die Torgauischen Gestute mit den Zuchtstatten Repitz Graditz Dohlen Kreyschau und Neu Blasern 1694 ubernahm August der Starke die Gestutsanlage und baute diese 1721 durch die Vereinigung der vorhandenen sachsischen Gestute bzw nach Auflosung der Pferdezucht im Kurfurstlich Sachsischen Hofgestut Bleesern aus Daniel Poppelmann wurde mit dem Bau der neuen Gestutsanlagen beauftragt Die sachsischen Gestute so auch das neu gegrundete Graditzer Gestut hatten vor allem die Aufgabe den enormen Pferdebedarf des Hofmarstalls zu decken Der Siebenjahrige Krieg und die Napoleonischen Kriege schlugen tiefe Lucken in die Pferdebestande Nach dem Ende des Napoleonischen Krieges wurde Graditz zum koniglich preussischen Hauptgestut und 1816 wurde die Pferdezucht wieder aufgenommen 1866 sorgte Georg von Lehndorff dafur dass die bisher auf verschiedene Gestute verteilten Vollbluter in Graditz zentralisiert wurden Ausserdem wurde der Bestand nun durch Importe Englischer Vollbluter z B des irischen Hengstes Dark Ronald aufgefrischt In die Jahrzehnte nach diesen Neuerungen fielen viele Rennerfolge auf Graditzer Pferde u a in Hoppegarten Zeitweise waren die Graditzer hier so erfolgreich dass extra Rennen ausgeschrieben werden mussten von denen Pferde aus dieser Zucht ausgeschlossen waren Bis 1945 waren zwolf Vollbluter aus Graditz beim Deutschen Derby siegreich 1922 wurde das Graditzer Vollblutgestut in das Hauptgestut Altefeld verlegt 1930 kehrte es wieder nach Graditz zuruck Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Zucht der Graditzer nahezu zum Erliegen da ein Grossteil der Herde als Kriegsbeute nach Russland transportiert und dort entweder fur die Feldarbeit oder gar als Nahrungsmittel verwendet wurde Graditzer die nach Westdeutschland verkauft worden waren wurden ab 1948 zum Wiederaufbau der Bestande herangezogen Bis 1990 konnten dann wieder zahlreiche Rennerfolge verbucht werden Der Gestutsbetrieb wurde zu DDR Zeiten unter der Firmierung VE Gestut Graditz organisiert Das Gestut war zuletzt Teil des Kombinats Tierzucht Der Pensionspferdestall und das Torhaus wurden in den Jahren 2006 07 umfangreichen Sanierungsmassnahmen unterzogen Damit konnte die Kapazitat zur Unterbringung von Gastpferden zwecks Ausbildung und Besamung erhoht werden Wichtige PferdePumpernickel St Leger Sieger von 1887Erwahnung in der LiteraturLiterarisch finden die Graditzer Pferde Erwahnung bei Theodor Fontane der nicht nur Geert von Innstetten in Effi Briest mit einem Gespann isabellfarbener Graditzer fahren sondern auch Botho von Rienacker in Irrungen Wirrungen in Militarkreisen eine Graditzer Rappstute beim Spiel gewinnen lasst Leopold Treibel reitet in Frau Jenny Treibel ebenfalls einen Graditzer der freilich schon lange Zeit in der Manege geht und dem keine Extravaganzen mehr zugetraut werden konnen LiteraturSiegfried Graf Lehndorff Ein Leben mit Pferden Ein Beitrag zur Geschichte der Pferdezucht Deutscher Archiv Verlag Berlin 1943 und mehrere Neuauflagen u a Olms Hildesheim 1977 ISBN 3 487 08126 1 Hans Graf von Lehndorff Menschen Pferde weites Land Kindheits und Jugenderinnerungen Biederstein Munchen 1980 ISBN 3 7642 0161 4 und zahlreiche Neuauflagen darin Kapitel 1 Graditz Graf Georg Lehndorff anlasslich seines 25 jahrigen Dienstjubilaums als Leiter des Hauptgestuts Graditz In Allgemeine Sportzeitung 1 Januar 1892WeblinksCommons Hauptgestut Graditz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sachsische Gestutsverwaltung Website des Landgestutes Moritzburg und des Hauptgestutes Graditz Website des Vollblutbereichs Gestut GraditzEinzelnachweiseGeschichte des Hauptgestutes Graditz In www saechsische gestuetsverwaltung de Abgerufen am 10 August 2022 Bauprojekt Gestut Graditz Memento des Originals vom 21 April 2016 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 In Staatsbetrieb Sachsisches Immobilien und Baumanagement Abgerufen am 30 Oktober 2010 PDF Dokument 1 46 MB Haupt und Landgestute in Deutschland Hauptgestut Hauptgestut Graditz Sachsen Haupt und 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