Ein Heiligtum ist ein Ort Gebäude Gegenstand o ä von zentraler religiöser Bedeutung In den Religionen kommt einem Heilig
Heilige Stätte

Ein Heiligtum ist ein Ort, Gebäude, Gegenstand o. ä. von zentraler religiöser Bedeutung. In den Religionen kommt einem Heiligtum eine besondere Verehrung und Wertschätzung zu, die im Besuchen oder in der Tabuisierung der heiligen Stätte, bzw. im Schützen oder in der Mitnahme desselben ihren Ausdruck findet.
Vereinzelt werden ganze Städte aufgrund der Vielzahl an heiligen Orten als Heilige Stadt (griechisch: Hierapolis) bezeichnet wie etwa Rom oder Jerusalem. Letztere gilt sowohl Juden als auch Christen und Muslimen als Heilige Stadt. Im Falle von Palästina spricht man auch vom Heiligen Land.
Heiligtümer in den Religionen
Ethnische Religionen
In den ethnischen Religionen gibt es meist keine vom Menschen erbauten Heiligtümer. Stattdessen werden Landschaftsmerkmale wie Berge, Haine, Wälder und Gewässer, aber auch einzelne Quellen oder Bäume als heilig verehrt und als Kultstätten verwendet.
Steinzeit
Aus der Steinzeit sind besonders Heiligtümer erhalten, die der Megalithkultur zuzuordnen sind. Bekannte Beispiele dafür sind der Cromlech von Stonehenge oder die Tempel von Malta, siehe dazu auch Steinkult.
Altes Ägypten
Die Pyramiden waren wichtige Heiligtümer im Alten Ägypten, da sie eine große Rolle beim Totenkult der Ägypter spielten.
Mykenenische Kultur
Aus dem Späthelladikum (ca. 1600–1050 v. Chr.) wurden zahlreiche Mykenische Heiligtümer in Griechenland entdeckt.
Antikes Griechenland
Das antike Griechenland umfasste etwa den Zeitraum von 1600 v. Chr. bis 27 v. Chr., als die Integration Griechenlands in das Imperium Romanum erfolgte.
- Griechischer Tempel
- Eleusis, Delphi, Didyma
Judentum
Im Judentum gelten das Mischkan, das „Tabernakel“ oder die „Stiftshütte“, und der Jerusalemer Tempel, in den das Mischkan später integriert wurde, als historische Heiligtümer. Nach der Zerstörung des Tempels ist heute die Klagemauer, die ein Überrest des Tempels ist, ein wichtiges Heiligtum. Außerdem ist in jeder Synagoge der Toraschrein mit den darin enthaltenen Thorarollen heilig. Die vier Heiligen Städte im Judentum sind Jerusalem, Hebron, Safed und Tiberias.
Christentum
Im Christentum und hier in der römisch-katholischen Kirche wurde früher der Raum um den Hauptaltar als Sanktuarium bezeichnet. Heute wird der Begriff für Wallfahrtsorte und Wallfahrtskirchen verwendet.
Islam
Bekanntestes Heiligtum des Islam ist die Stadt Mekka mit der in ihr befindlichen Kaaba. Sowohl Mekka als auch Medina, die zweitwichtigste heilige Stadt des Islam, sind als Haram prinzipiell für Nichtmuslime gesperrt. Weitere allgemein anerkannte islamische Heiligtümer sind der Tempelberg in Jerusalem mit der Al-Aqsa-Moschee und dem Felsendom sowie die Höhle Machpela in Hebron, auch als Grab der Patriarchen bezeichnet.
Die Schiiten betrachten die Grab-Schreine der Imame aus der Familie von ʿAlī ibn Abī Tālib (als rechtmäßigen Nachfolgern des Propheten Mohammed) ebenfalls als heilige Stätten. Beispiele hierfür sind der Imam-Husain-Schrein in Kerbela (Irak) oder der Imam-Reza-Schrein in Maschhad (Iran). Anderen Muslimen gilt diese starke Verehrung des Imams oft als übertrieben.
Bahai
In der Bahai-Religion werden die Stätten im Bahai-Weltzentrum in Haifa als heilig angesehen.
Hinduismus
In den sakralen Anlagen des Hinduismus im Hindutempel – als nordindischer Shikhara oder als südindischer Vimana – stellt als Abbild des mythischen Weltberges, in Indien Meru, den Mittelpunkt des Universums dar. Im Tempelturm befindet sich das heiligste Areal des Tempels, das Garbhagriha (wörtl.: „Mutterschoßhaus“), ein höhlenartiger unbeleuchteter Innenraum.
Der Ganges, der zweitgrößte Fluss Indiens und von Bangladesch, ist der heiligste Fluss der Hindus. Das Lingam ist das Symbol des Hindu-Gottes Shiva.
In balinesischen Tempeln verehrt man den Padmasana-Thron als besonderes Heiligtum.
Buddhismus
Im Buddhismus sind die Tempelanlagen von Mahabodhi und Borobudur heilig.
Religion der Azteken
Bei den Azteken war der Templo Mayor das größte Heiligtum.
Australien
In Australien stellt der Uluṟu ein wichtiges Heiligtum der Aborigines dar. Um ihn ranken sich einige Legenden der Traumzeit, die unter anderem sein Aussehen erklären.
Archäologische Identifikation von Heiligtümern
Oftmals ist es schwierig, frühere von Menschen benutzte Orte als Heiligtum zu identifizieren. Als Hilfsmittel stehen schriftliche Überlieferung, Ortsnamen, Bilddenkmäler und Bodenfunde zur Verfügung. Im europäischen Raum gilt, dass obgleich Tacitus eine Reihe von Heiligtümern beschrieb, bislang keines dieser Orte identifiziert werden konnte. Das Gleiche gilt für die Überlieferung über slawische und skandinavische Heiligtümer. Die Datierung von Ortsnamen ist umstritten. Auswertbare Bilddenkmäler gibt es erst seit dem Ende der Kaiserzeit und in der Völkerwanderungszeit. Es bleiben in der Regel nur die archäologischen Befunde. In diesem Zusammenhang wurden drei Kriterien für ein Heiligtum entwickelt:
- Die Kontinuität der heiligen Stätte, die oft über einen Religionswechsel hinaus erhalten bleibt.
- Die Entdeckung. Heiligtümer werden nicht geplant. Sie können überall sein und müssen nicht an besondere Landschaftsformationen gebunden sein. Die Gründe die Wahl des Ortes müssen nicht mehr archäologisch nachweisbar sein.
- Aber überwiegend wird an das Außergewöhnliche angeknüpft, an eine topographische Besonderheit.
Siehe auch
- Geomantie
- Hieron (Architektur)
Literatur
- Günter Behm-Blancke: Höhlen Heiligtümer Kannibalen. Leipzig 2005, ISBN 3-928498-86-X.
- Carsten Colpe: Theoretische Möglichkeiten zur Identifizierung von Heiligtümern und Interpretation in ur- und parahistorischen Epochen. In: Herbert Jankuhn (Hrsg.): Vorgeschichtliche Heiligtümer und Opferplätze in Mittel- und Nordeuropa. Bericht über ein Symposium in Reinhausen bei Göttingen in der Zeit vom 14.–16. Oktober 1968. Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Philologisch–Historische Klasse Dritte Folge Nr. 74. Göttingen 1970, S. 18–39.
- Angelika C. Messner, Konrad Hirschler (Hrsg.): Heilige Orte in Asien und Afrika. Räume göttlicher Macht und menschlicher Verehrung. Schenefeld/Hamburg 2006 (= Asien und Afrika 11), ISBN 3-936912-19-X.
Weblinks
Einzelnachweise
- Joseph Jacobs, Judah David Eisenstein: PALESTINE, HOLINESS OF:. Jewish Encyclopedia, abgerufen am 18. November 2018 (englisch).
- Colpe S. 31.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Ein Heiligtum ist ein Ort Gebaude Gegenstand o a von zentraler religioser Bedeutung In den Religionen kommt einem Heiligtum eine besondere Verehrung und Wertschatzung zu die im Besuchen oder in der Tabuisierung der heiligen Statte bzw im Schutzen oder in der Mitnahme desselben ihren Ausdruck findet Vereinzelt werden ganze Stadte aufgrund der Vielzahl an heiligen Orten als Heilige Stadt griechisch Hierapolis bezeichnet wie etwa Rom oder Jerusalem Letztere gilt sowohl Juden als auch Christen und Muslimen als Heilige Stadt Im Falle von Palastina spricht man auch vom Heiligen Land Heiligtumer in den ReligionenEthnische Religionen In den ethnischen Religionen gibt es meist keine vom Menschen erbauten Heiligtumer Stattdessen werden Landschaftsmerkmale wie Berge Haine Walder und Gewasser aber auch einzelne Quellen oder Baume als heilig verehrt und als Kultstatten verwendet Steinzeit Aus der Steinzeit sind besonders Heiligtumer erhalten die der Megalithkultur zuzuordnen sind Bekannte Beispiele dafur sind der Cromlech von Stonehenge oder die Tempel von Malta siehe dazu auch Steinkult Altes Agypten Die Pyramiden waren wichtige Heiligtumer im Alten Agypten da sie eine grosse Rolle beim Totenkult der Agypter spielten Mykenenische Kultur Aus dem Spathelladikum ca 1600 1050 v Chr wurden zahlreiche Mykenische Heiligtumer in Griechenland entdeckt Antikes Griechenland Das antike Griechenland umfasste etwa den Zeitraum von 1600 v Chr bis 27 v Chr als die Integration Griechenlands in das Imperium Romanum erfolgte Griechischer Tempel Eleusis Delphi DidymaJudentum Im Judentum gelten das Mischkan das Tabernakel oder die Stiftshutte und der Jerusalemer Tempel in den das Mischkan spater integriert wurde als historische Heiligtumer Nach der Zerstorung des Tempels ist heute die Klagemauer die ein Uberrest des Tempels ist ein wichtiges Heiligtum Ausserdem ist in jeder Synagoge der Toraschrein mit den darin enthaltenen Thorarollen heilig Die vier Heiligen Stadte im Judentum sind Jerusalem Hebron Safed und Tiberias Christentum Hauptartikel Heiligtum Christentum Im Christentum und hier in der romisch katholischen Kirche wurde fruher der Raum um den Hauptaltar als Sanktuarium bezeichnet Heute wird der Begriff fur Wallfahrtsorte und Wallfahrtskirchen verwendet Islam Kaaba Bekanntestes Heiligtum des Islam ist die Stadt Mekka mit der in ihr befindlichen Kaaba Sowohl Mekka als auch Medina die zweitwichtigste heilige Stadt des Islam sind als Haram prinzipiell fur Nichtmuslime gesperrt Weitere allgemein anerkannte islamische Heiligtumer sind der Tempelberg in Jerusalem mit der Al Aqsa Moschee und dem Felsendom sowie die Hohle Machpela in Hebron auch als Grab der Patriarchen bezeichnet Die Schiiten betrachten die Grab Schreine der Imame aus der Familie von ʿAli ibn Abi Talib als rechtmassigen Nachfolgern des Propheten Mohammed ebenfalls als heilige Statten Beispiele hierfur sind der Imam Husain Schrein in Kerbela Irak oder der Imam Reza Schrein in Maschhad Iran Anderen Muslimen gilt diese starke Verehrung des Imams oft als ubertrieben Bahai In der Bahai Religion werden die Statten im Bahai Weltzentrum in Haifa als heilig angesehen Hinduismus In den sakralen Anlagen des Hinduismus im Hindutempel als nordindischer Shikhara oder als sudindischer Vimana stellt als Abbild des mythischen Weltberges in Indien Meru den Mittelpunkt des Universums dar Im Tempelturm befindet sich das heiligste Areal des Tempels das Garbhagriha wortl Mutterschosshaus ein hohlenartiger unbeleuchteter Innenraum Der Ganges der zweitgrosste Fluss Indiens und von Bangladesch ist der heiligste Fluss der Hindus Das Lingam ist das Symbol des Hindu Gottes Shiva In balinesischen Tempeln verehrt man den Padmasana Thron als besonderes Heiligtum Buddhismus Im Buddhismus sind die Tempelanlagen von Mahabodhi und Borobudur heilig Religion der Azteken Bei den Azteken war der Templo Mayor das grosste Heiligtum Australien In Australien stellt der Uluṟu ein wichtiges Heiligtum der Aborigines dar Um ihn ranken sich einige Legenden der Traumzeit die unter anderem sein Aussehen erklaren Siehe auch Uluru MythosArchaologische Identifikation von HeiligtumernOftmals ist es schwierig fruhere von Menschen benutzte Orte als Heiligtum zu identifizieren Als Hilfsmittel stehen schriftliche Uberlieferung Ortsnamen Bilddenkmaler und Bodenfunde zur Verfugung Im europaischen Raum gilt dass obgleich Tacitus eine Reihe von Heiligtumern beschrieb bislang keines dieser Orte identifiziert werden konnte Das Gleiche gilt fur die Uberlieferung uber slawische und skandinavische Heiligtumer Die Datierung von Ortsnamen ist umstritten Auswertbare Bilddenkmaler gibt es erst seit dem Ende der Kaiserzeit und in der Volkerwanderungszeit Es bleiben in der Regel nur die archaologischen Befunde In diesem Zusammenhang wurden drei Kriterien fur ein Heiligtum entwickelt Die Kontinuitat der heiligen Statte die oft uber einen Religionswechsel hinaus erhalten bleibt Die Entdeckung Heiligtumer werden nicht geplant Sie konnen uberall sein und mussen nicht an besondere Landschaftsformationen gebunden sein Die Grunde die Wahl des Ortes mussen nicht mehr archaologisch nachweisbar sein Aber uberwiegend wird an das Aussergewohnliche angeknupft an eine topographische Besonderheit Siehe auchGeomantie Hieron Architektur LiteraturGunter Behm Blancke Hohlen Heiligtumer Kannibalen Leipzig 2005 ISBN 3 928498 86 X Carsten Colpe Theoretische Moglichkeiten zur Identifizierung von Heiligtumern und Interpretation in ur und parahistorischen Epochen In Herbert Jankuhn Hrsg Vorgeschichtliche Heiligtumer und Opferplatze in Mittel und Nordeuropa Bericht uber ein Symposium in Reinhausen bei Gottingen in der Zeit vom 14 16 Oktober 1968 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Philologisch Historische Klasse Dritte Folge Nr 74 Gottingen 1970 S 18 39 Angelika C Messner Konrad Hirschler Hrsg Heilige Orte in Asien und Afrika Raume gottlicher Macht und menschlicher Verehrung Schenefeld Hamburg 2006 Asien und Afrika 11 ISBN 3 936912 19 X WeblinksWiktionary Heiligtum Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Commons Heiligtumer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikiquote Heiligtum ZitateEinzelnachweiseJoseph Jacobs Judah David Eisenstein PALESTINE HOLINESS OF Jewish Encyclopedia abgerufen am 18 November 2018 englisch Colpe S 31 Normdaten Sachbegriff GND 4072395 1 GND Explorer lobid OGND AKS