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Johann Heinrich Adolph Böhmcker 22 Juli 1896 in Bosau Braak 16 Juni 1944 in Hannover war ein deutscher NSDAP Politiker S

Heinrich Böhmcker

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Johann Heinrich Adolph Böhmcker (* 22. Juli 1896 in Bosau-Braak; † 16. Juni 1944 in Hannover) war ein deutscher NSDAP-Politiker, SA-Obergruppenführer und Bremer Bürgermeister.

Biografie

Böhmcker war der Sohn des Bauern Adolf Hermann Friedrich Böhmcker (geb. 21. August 1851) und dessen Ehefrau Elise Christine Sach (geb. 20. Mai 1854); er besuchte das Voß-Gymnasium in Eutin und ging 1914 mit dem Notabitur von der Schule ab. Im Ersten Weltkrieg diente er als Freiwilliger, bevor er von 1919 bis 1921 in Kiel, Göttingen und München Rechtswissenschaft studierte. Er war Mitglied der Corps Brunsviga Göttingen und Suevia Straßburg (Marburg 1919). Er bestand 1927 das Assessorexamen und wurde selbständiger Rechtsanwalt in Eutin.

Aktive Mitarbeit in der NSDAP

Bereits 1925 war Böhmcker der SA beigetreten, zum 11. Januar 1926 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 27.601). 1930 wählte man ihn in den Stadtrat Eutins und 1931 in den Oldenburgischen Landtag. Böhmcker war seit 1929 SA-Standartenführer und der örtliche Leiter der SA in Eutin. Er zählte zusammen mit dem Chirurgen Wolfgang Saalfeldt zu den „mit Abstand führenden“ Nationalsozialisten Eutins. Böhmcker war eine „Landsknechtsnatur“ und fiel insbesondere durch rabiate Teilnahme an Schlägereien auf, was ihm den Spitznamen „Latten-Böhmcker“ einbrachte. Trotzdem bzw. gerade deswegen wurde er 1932 Regierungspräsident des Landesteils Lübeck des seit Juni 1932 mit einer nationalsozialistischen Regierung versehenen Freistaates Oldenburg. In dieser Funktion befahl er 1933 die Errichtung des KZ Eutin, das ab Oktober 1934 zum Teil als KZ Ahrensbök weitergeführt wurde im Haus des Freiwilligen Arbeitsdiensts der Reichsbanner-Jugend (SPD), „die Schreie der Häftlinge bei Verhören waren bis zur Straße zu hören.“

Böhmcker avancierte 1934 zum Nachfolger des in Ungnade gefallenen Wilhelm Freiherr von Schorlemer als Kommandeur der SA-Gruppe Nordsee, einer territorialen Formation der SA mit tausenden von SA-Männern in 18 norddeutschen Städten von Minden bis Wilhelmshaven, die in 26 SA-Standarten mit ca. 250 SA-Stürmen organisiert waren (Stand 1936). 1936 gründete er den Eutiner Dichterkreis, in dem „heimatverbundene“ norddeutsche Schriftsteller engen Kontakt mit Nazi-Größen pflegten. Im selben Jahr kandidierte er erfolglos bei der Wahl zum Reichstag.

Bürgermeister von Bremen

Nach der Auflösung des Landesteiles Lübeck wurde er am 16. April 1937 von Reichsstatthalter Carl Röver in das Amt des Bürgermeisters von Bremen eingesetzt, als Nachfolger des von Röver gestürzten Otto Heider. Senator Theodor Laue kritisierte diese Entscheidung und wurde im Mai 1937 als Senator entlassen. Mit Röver geriet Böhmcker in den Folgejahren jedoch immer wieder in Konflikt, da Röver die Stellung Oldenburgs stärken wollte und Böhmcker die Bremens. 1939 gelang es ihm, einige Gebietsveränderungen zugunsten der Stadt durchzusetzen. Anlässlich des dann abgesagten Besuchs von Hitler am 1. Juli 1939 in Bremen beauftragte Böhmcker seinen Mitarbeiter Theodor Spitta mit der Abfassung der Schrift „Bremens deutsche Sendung“; die Broschüre „schwelgt in Kampfesmetaphorik, unterstreicht den Topos von Blut und Boden“.

Am 9. November 1938 war Böhmcker bei einer Gedenkveranstaltung der nationalsozialistischen Führung im Alten Rathaussaal in München anwesend. Als die Nachricht vom Tode des Legationssekretärs Ernst Eduard vom Rath eintraf, hielt Joseph Goebbels vor den versammelten SA und Partei-Führern eine antisemitische Hetzrede, in der er „die Juden“ für den Tod vom Raths verantwortlich machte. Böhmcker befahl der SA-Gruppe Nordsee, wie von der NSDAP-Führung deutschlandweit beschlossen, Synagogen und jüdische Geschäfte in der Nacht zum 10. November zu zerstören (Reichspogromnacht). Diesem Befehl fielen allein in Bremen und in den preußischen Umlandgemeinden Platjenwerbe und Groß-Lesum fünf Menschen zum Opfer.

1940 wurde Böhmcker auch SA-Obergruppenführer. Mit einer Bremer Wirtschaftsdelegation reiste er 1940 in die 6 Monate zuvor von den Nazis besetzten Niederlande, wo sein Vetter Hans Böhmcker von 1940 bis 1942 in der Besatzungsverwaltung unter dem Reichskommissar für die Niederlande Arthur Seyß-Inquart eingesetzt war. Begleitet wurde die Delegation auch von dem Direktor der Kunsthalle Bremen, Emil Waldmann, der zu Böhmcker ein freundliches Verhältnis entwickelt hatte, und kauften nach Waldmanns Auswahl gemeinsam Werke niederländischer und italienischer Meister für die Stadt und die Kunsthalle auf.

Während seiner gesamten Amtszeit hielt Böhmcker, der als vorbestrafter Schläger den Spitznamen „Latten-Heini“ führte, an seinem bereits aus Eutin bekannten groben Verhalten fest und ließ politische Gegner mit Nachdruck und ohne Rücksicht verfolgen.

Tod und Begräbnisfeierlichkeiten

Böhmcker verstarb während einer Eisenbahnfahrt am 16. Juni 1944 in der Nähe von Hannover an einem Herzschlag. Die Begräbnisfeierlichkeiten gaben den Bremer Nationalsozialisten noch einmal Gelegenheit, die Schauseite des Regimes zu inszenieren. Nach der Aufbahrung und dem Staatsakt im Alten Rathaus am 21. Juni fand eine Parade mit mehreren hundert Männern, Kompanien der Wehrmacht, der Schutzpolizei, dem Ehrensturm der SA-Standarte „Feldherrnhalle“, einem SA- und NSKK-Sturm, diversen Marschblöcken von SS und Reichsarbeitsdienst vom Rathaus bis zur Schwachhauser Heerstr. statt. Direkt dem Sarg folgte die Witwe mit Angehörigen und weiteren Trauergästen, die dann zur Einäscherung zum Krematorium auf dem Riensberger Friedhof gefahren wurden. Am 22. Juni fand dann die Urnenbeisetzung im Schlosspark von Etelsen statt.

Privates und Familie

Böhmcker war seit dem 29. August 1941 verheiratet mit Frieda Marie Valsechi, geb. Kreide, mit der er 2 Söhne hatte. Frieda Marie Valsechi, selbst Parteimitglied seit 1931, war die Witwe des SA-Oberführers Johannes Karl Ernst August (genannt Hans) Valsechi (1904–1940), der Böhmckers Adjutant und mit dem er zudem gut befreundet war. Das Paar hatte 3 Töchter. Nach Böhmckers Tod verwehrte der Bremer Senat Frieda Marie Böhmcker die von ihr beantragte Staatspension als Bürgermeisterswitwe, da Böhmcker im Entnazifizierungsverfahren 1949/50 auch nach Berufung weiterhin als Hauptschuldiger eingestuft wurde. Sie heiratete dann in dritter Ehe Wilhelm Estorff, der wie ihre beiden zuvor verstorbenen Ehegatten ebenfalls aus Eutin stammte und auch SA-Funktionsträger war.

Der spätere Lübecker NSDAP-Senator Hans Böhmcker (1899–1942) war Böhmckers Vetter.

Siehe auch

  • Liste der Bremer Senatoren
  • Liste der Bremer Bürgermeister

Literatur

  • Elke Steinhöfel: Heinrich Böhmcker : Vom SA-Mann der ersten Stunde zum NS-Bürgermeister von Bremen, Edition Falkenberg, Bremen 2021, ISBN 978-3-95494-248-0
  • Kai Artinger: Zwei schleswig-holsteinische Nationalsozialisten in Amsterdam. Die Geschichte von Heinrich Böhmcker und Dr. Hans Böhmcker. Ein Beitrag zur deutschen Okkupationsgeschichte der Niederlande. In: Informationen zur Schleswig-Holsteinischen Zeitgeschichte. Heft 49, 2007, S. 4–55 (online).
  • Hans Friedl: Böhmcker, Johann Heinrich Adolf. In: Hans Friedl u. a. (Hrsg.): Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. Hrsg. im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft. Isensee, Oldenburg 1992, ISBN 3-89442-135-5, S. 81f. (Digitalisat, PDF; 12,76 MB).
  • Beatrix Herlemann, Helga Schatz: Biographisches Lexikon niedersächsischer Parlamentarier 1919–1945 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Band 222). Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2004, ISBN 3-7752-6022-6, S. 49–50.
  • Otto Rönnpag – J.H. Böhmckers Machtergreifung in Eutin 1932 – in: Jahrbuch für Heimatkunde (Heimatverband Eutin), Eutin 1995 (Seite 101–109).
  • Herbert Schwarzwälder, Böhmcker, Johann Heinrich Adolph, in: Bremische Biographie : 1912–1962 / hrsg. von der Historischen Gesellschaft zu Bremen und dem Staatsarchiv Bremen, Hauschild, Bremen 1969, S. 56ff.
  • Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. 2., aktualisierte, überarbeitete und erweiterte Auflage. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
  • Lawrence D. Stokes: „Meine kleine Stadt steht für tausend andere…“. Studien zur Geschichte von Eutin in Holstein, 1918-1945. Struve’s Buchdruckerei, Eutin 2004, ISBN 3-923457-72-3.

Weblinks

  • Zeitungsartikel über Heinrich Böhmcker in den Historischen Pressearchiven der ZBW
  • Kunstkauf für die Bremer Kunsthalle (1940)

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 40/461, 101/180.
  2. Bundesarchiv R 9361-II/91547
  3. Lawrence D. Stokes: „Meine kleine Stadt steht für tausend andere…“. Studien zur Geschichte von Eutin in Holstein, 1918-1945. Struve’s Buchdruckerei, Eutin 2004, ISBN 3-923457-72-3, S. 268
  4. Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten (Hrsg.): Gedenkstätten und Erinnerungsorte zur Geschichte des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein. Wegweiser und Bildungsangebote, Redaktion: Dr. Harald Schmid, Rendsburg 2020, 114 Seiten.
  5. Lawrence D. Stokes: Kleinstadt und Nationalsozialismus: Ausgewählte Dokumente zur Geschichte von Eutin 1918–1945. Neumünster: Wachholtz, 1984.. (Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig-Holsteins; Bd. 82.) ISBN 3-529-02182-2.
  6. Bremens deutsche Sendung / Theodor Spitta, hrsg. im Auftr. d. Reg.-Bürgermeisters d. Freien Hansestadt Bremen SA-Gruppenführer Böhmcker, Bremen, [Archiv d. Freien Hansestadt Bremen] 1939
  7. http://d-nb.info/576473898
  8. Dyck, Joachim: Benn und Bremen. Bremen 2013, ISBN 978-3-7961-1016-0, S. 58.
  9. G. Brakelmann: Evangelische Kirche und Judenverfolgung. Spenner, Waltrop 2001, S. 47f. ISBN 3-933688-53-1.
  10. Inge Marßolek, Rene Ott: Bremen im 3. Reich. Anpassung-Widerstand-Verfolgung. Unter Mitarbeit von Peter Brandt, Hartmut Müller und Hans-Josef Steinberg. Carl Schünemann, Bremen 1986, ISBN 3-7961-1765-1, S. 129–130, 340. 
  11. Kai Artinger: Die Kunsthalle Bremen im Dritten Reich, VDM Verlag Dr. Müller GmbH, Saarbrücken 2010, ISBN 978-3-639-31646-9, S. 103.
  12. Friedhelm Grützner: Das Verhältnis von NSDAP und Bremer Senat im Spiegel nationalsozialistischer Stimmungsberiochte, in: Bremisches Jahrbuch, Band 79, Staatsarchiv Bremen 2000, S. 142
  13. Deutsche Allgemeine Zeitung, 19. Juni 1944. (Pressearchive von HWWA und IfW)
  14. Elke Steinhöfel: Heinrich Böhmcker : Vom SA-Mann der ersten Stunde zum NS-Bürgermeister von Bremen, Edition Falkenberg, Bremen 2021, ISBN 978-3-95494-248-0; S. 424ff., 450ff., 460 ff., 469–490
  15. https://www.spurensuche-bremen.de/spur/die-sa-in-bremen-sturmabteilung/
  16. Ende Mai 1925 gründete Wilhelm Estorff das Kraftverkehrsunternehmen Wilhelm H. P. Estorff in Eutin, s. https://web2.cylex.de/suche/autohaus/Ploen
Regierungspräsidenten des Fürstentums Lübeck

Hans Detlef von Hammerstein (1809–1812) | Hans Albrecht von Maltzan (1812–1825) | Wilhelm von Grote (1829–1848) | Carl Zedelius (1853–1857) | Anton Barnstedt (1857–1871) | Johann Ernst Greverus (1871) | Carl Franz Nikolaus Bucholtz (1871–1885) | Werner August Friedrich Lentz (1885–1891) | Adolf Mutzenbecher (1891–1896) | Alexander Christian von Buttel (1896–1908) | Peter Friedrich Nicolaus Meyer (1908–1919) | Johannes Eduard Folckard Willms (1919–1927) | Friedrich Cassebohm (1927–1930) | Ernst Zeidler (1930–1932), komm. | Heinrich Böhmcker (1932–1937)

Normdaten (Person): GND: 116220805 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | VIAF: 10591743 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Böhmcker, Heinrich
ALTERNATIVNAMEN Böhmcker, Johann Heinrich Adolph (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker (NSDAP)
GEBURTSDATUM 22. Juli 1896
GEBURTSORT Bosau-Braak
STERBEDATUM 16. Juni 1944
STERBEORT bei Hannover

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 23:30

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Johann Heinrich Adolph Bohmcker 22 Juli 1896 in Bosau Braak 16 Juni 1944 in Hannover war ein deutscher NSDAP Politiker SA Obergruppenfuhrer und Bremer Burgermeister Bohmcker bei einem Staatsakt in Eutin im Jahr 1937BiografieBohmcker war der Sohn des Bauern Adolf Hermann Friedrich Bohmcker geb 21 August 1851 und dessen Ehefrau Elise Christine Sach geb 20 Mai 1854 er besuchte das Voss Gymnasium in Eutin und ging 1914 mit dem Notabitur von der Schule ab Im Ersten Weltkrieg diente er als Freiwilliger bevor er von 1919 bis 1921 in Kiel Gottingen und Munchen Rechtswissenschaft studierte Er war Mitglied der Corps Brunsviga Gottingen und Suevia Strassburg Marburg 1919 Er bestand 1927 das Assessorexamen und wurde selbstandiger Rechtsanwalt in Eutin Aktive Mitarbeit in der NSDAPBereits 1925 war Bohmcker der SA beigetreten zum 11 Januar 1926 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 27 601 1930 wahlte man ihn in den Stadtrat Eutins und 1931 in den Oldenburgischen Landtag Bohmcker war seit 1929 SA Standartenfuhrer und der ortliche Leiter der SA in Eutin Er zahlte zusammen mit dem Chirurgen Wolfgang Saalfeldt zu den mit Abstand fuhrenden Nationalsozialisten Eutins Bohmcker war eine Landsknechtsnatur und fiel insbesondere durch rabiate Teilnahme an Schlagereien auf was ihm den Spitznamen Latten Bohmcker einbrachte Trotzdem bzw gerade deswegen wurde er 1932 Regierungsprasident des Landesteils Lubeck des seit Juni 1932 mit einer nationalsozialistischen Regierung versehenen Freistaates Oldenburg In dieser Funktion befahl er 1933 die Errichtung des KZ Eutin das ab Oktober 1934 zum Teil als KZ Ahrensbok weitergefuhrt wurde im Haus des Freiwilligen Arbeitsdiensts der Reichsbanner Jugend SPD die Schreie der Haftlinge bei Verhoren waren bis zur Strasse zu horen Bohmcker avancierte 1934 zum Nachfolger des in Ungnade gefallenen Wilhelm Freiherr von Schorlemer als Kommandeur der SA Gruppe Nordsee einer territorialen Formation der SA mit tausenden von SA Mannern in 18 norddeutschen Stadten von Minden bis Wilhelmshaven die in 26 SA Standarten mit ca 250 SA Sturmen organisiert waren Stand 1936 1936 grundete er den Eutiner Dichterkreis in dem heimatverbundene norddeutsche Schriftsteller engen Kontakt mit Nazi Grossen pflegten Im selben Jahr kandidierte er erfolglos bei der Wahl zum Reichstag Burgermeister von BremenNach der Auflosung des Landesteiles Lubeck wurde er am 16 April 1937 von Reichsstatthalter Carl Rover in das Amt des Burgermeisters von Bremen eingesetzt als Nachfolger des von Rover gesturzten Otto Heider Senator Theodor Laue kritisierte diese Entscheidung und wurde im Mai 1937 als Senator entlassen Mit Rover geriet Bohmcker in den Folgejahren jedoch immer wieder in Konflikt da Rover die Stellung Oldenburgs starken wollte und Bohmcker die Bremens 1939 gelang es ihm einige Gebietsveranderungen zugunsten der Stadt durchzusetzen Anlasslich des dann abgesagten Besuchs von Hitler am 1 Juli 1939 in Bremen beauftragte Bohmcker seinen Mitarbeiter Theodor Spitta mit der Abfassung der Schrift Bremens deutsche Sendung die Broschure schwelgt in Kampfesmetaphorik unterstreicht den Topos von Blut und Boden Am 9 November 1938 war Bohmcker bei einer Gedenkveranstaltung der nationalsozialistischen Fuhrung im Alten Rathaussaal in Munchen anwesend Als die Nachricht vom Tode des Legationssekretars Ernst Eduard vom Rath eintraf hielt Joseph Goebbels vor den versammelten SA und Partei Fuhrern eine antisemitische Hetzrede in der er die Juden fur den Tod vom Raths verantwortlich machte Bohmcker befahl der SA Gruppe Nordsee wie von der NSDAP Fuhrung deutschlandweit beschlossen Synagogen und judische Geschafte in der Nacht zum 10 November zu zerstoren Reichspogromnacht Diesem Befehl fielen allein in Bremen und in den preussischen Umlandgemeinden Platjenwerbe und Gross Lesum funf Menschen zum Opfer 1940 wurde Bohmcker auch SA Obergruppenfuhrer Mit einer Bremer Wirtschaftsdelegation reiste er 1940 in die 6 Monate zuvor von den Nazis besetzten Niederlande wo sein Vetter Hans Bohmcker von 1940 bis 1942 in der Besatzungsverwaltung unter dem Reichskommissar fur die Niederlande Arthur Seyss Inquart eingesetzt war Begleitet wurde die Delegation auch von dem Direktor der Kunsthalle Bremen Emil Waldmann der zu Bohmcker ein freundliches Verhaltnis entwickelt hatte und kauften nach Waldmanns Auswahl gemeinsam Werke niederlandischer und italienischer Meister fur die Stadt und die Kunsthalle auf Wahrend seiner gesamten Amtszeit hielt Bohmcker der als vorbestrafter Schlager den Spitznamen Latten Heini fuhrte an seinem bereits aus Eutin bekannten groben Verhalten fest und liess politische Gegner mit Nachdruck und ohne Rucksicht verfolgen Tod und BegrabnisfeierlichkeitenBohmcker verstarb wahrend einer Eisenbahnfahrt am 16 Juni 1944 in der Nahe von Hannover an einem Herzschlag Die Begrabnisfeierlichkeiten gaben den Bremer Nationalsozialisten noch einmal Gelegenheit die Schauseite des Regimes zu inszenieren Nach der Aufbahrung und dem Staatsakt im Alten Rathaus am 21 Juni fand eine Parade mit mehreren hundert Mannern Kompanien der Wehrmacht der Schutzpolizei dem Ehrensturm der SA Standarte Feldherrnhalle einem SA und NSKK Sturm diversen Marschblocken von SS und Reichsarbeitsdienst vom Rathaus bis zur Schwachhauser Heerstr statt Direkt dem Sarg folgte die Witwe mit Angehorigen und weiteren Trauergasten die dann zur Einascherung zum Krematorium auf dem Riensberger Friedhof gefahren wurden Am 22 Juni fand dann die Urnenbeisetzung im Schlosspark von Etelsen statt Privates und FamilieBohmcker war seit dem 29 August 1941 verheiratet mit Frieda Marie Valsechi geb Kreide mit der er 2 Sohne hatte Frieda Marie Valsechi selbst Parteimitglied seit 1931 war die Witwe des SA Oberfuhrers Johannes Karl Ernst August genannt Hans Valsechi 1904 1940 der Bohmckers Adjutant und mit dem er zudem gut befreundet war Das Paar hatte 3 Tochter Nach Bohmckers Tod verwehrte der Bremer Senat Frieda Marie Bohmcker die von ihr beantragte Staatspension als Burgermeisterswitwe da Bohmcker im Entnazifizierungsverfahren 1949 50 auch nach Berufung weiterhin als Hauptschuldiger eingestuft wurde Sie heiratete dann in dritter Ehe Wilhelm Estorff der wie ihre beiden zuvor verstorbenen Ehegatten ebenfalls aus Eutin stammte und auch SA Funktionstrager war Der spatere Lubecker NSDAP Senator Hans Bohmcker 1899 1942 war Bohmckers Vetter Siehe auchListe der Bremer Senatoren Liste der Bremer BurgermeisterLiteraturElke Steinhofel Heinrich Bohmcker Vom SA Mann der ersten Stunde zum NS Burgermeister von Bremen Edition Falkenberg Bremen 2021 ISBN 978 3 95494 248 0 Kai Artinger Zwei schleswig holsteinische Nationalsozialisten in Amsterdam Die Geschichte von Heinrich Bohmcker und Dr Hans Bohmcker Ein Beitrag zur deutschen Okkupationsgeschichte der Niederlande In Informationen zur Schleswig Holsteinischen Zeitgeschichte Heft 49 2007 S 4 55 online Hans Friedl Bohmcker Johann Heinrich Adolf In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 81f Digitalisat PDF 12 76 MB Beatrix Herlemann Helga Schatz Biographisches Lexikon niedersachsischer Parlamentarier 1919 1945 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen Band 222 Hahnsche Buchhandlung Hannover 2004 ISBN 3 7752 6022 6 S 49 50 Otto Ronnpag J H Bohmckers Machtergreifung in Eutin 1932 in Jahrbuch fur Heimatkunde Heimatverband Eutin Eutin 1995 Seite 101 109 Herbert Schwarzwalder Bohmcker Johann Heinrich Adolph in Bremische Biographie 1912 1962 hrsg von der Historischen Gesellschaft zu Bremen und dem Staatsarchiv Bremen Hauschild Bremen 1969 S 56ff Herbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon 2 aktualisierte uberarbeitete und erweiterte Auflage Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X Lawrence D Stokes Meine kleine Stadt steht fur tausend andere Studien zur Geschichte von Eutin in Holstein 1918 1945 Struve s Buchdruckerei Eutin 2004 ISBN 3 923457 72 3 WeblinksZeitungsartikel uber Heinrich Bohmcker in den Historischen Pressearchiven der ZBW Kunstkauf fur die Bremer Kunsthalle 1940 EinzelnachweiseKosener Corpslisten 1960 40 461 101 180 Bundesarchiv R 9361 II 91547 Lawrence D Stokes Meine kleine Stadt steht fur tausend andere Studien zur Geschichte von Eutin in Holstein 1918 1945 Struve s Buchdruckerei Eutin 2004 ISBN 3 923457 72 3 S 268 Burgerstiftung Schleswig Holsteinische Gedenkstatten Hrsg Gedenkstatten und Erinnerungsorte zur Geschichte des Nationalsozialismus in Schleswig Holstein Wegweiser und Bildungsangebote Redaktion Dr Harald Schmid Rendsburg 2020 114 Seiten Lawrence D Stokes Kleinstadt und Nationalsozialismus Ausgewahlte Dokumente zur Geschichte von Eutin 1918 1945 Neumunster Wachholtz 1984 Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig Holsteins Bd 82 ISBN 3 529 02182 2 Bremens deutsche Sendung Theodor Spitta hrsg im Auftr d Reg Burgermeisters d Freien Hansestadt Bremen SA Gruppenfuhrer Bohmcker Bremen Archiv d Freien Hansestadt Bremen 1939 http d nb info 576473898 Dyck Joachim Benn und Bremen Bremen 2013 ISBN 978 3 7961 1016 0 S 58 G Brakelmann Evangelische Kirche und Judenverfolgung Spenner Waltrop 2001 S 47f ISBN 3 933688 53 1 Inge Marssolek Rene Ott Bremen im 3 Reich Anpassung Widerstand Verfolgung Unter Mitarbeit von Peter Brandt Hartmut Muller und Hans Josef Steinberg Carl Schunemann Bremen 1986 ISBN 3 7961 1765 1 S 129 130 340 Kai Artinger Die Kunsthalle Bremen im Dritten Reich VDM Verlag Dr Muller GmbH Saarbrucken 2010 ISBN 978 3 639 31646 9 S 103 Friedhelm Grutzner Das Verhaltnis von NSDAP und Bremer Senat im Spiegel nationalsozialistischer Stimmungsberiochte in Bremisches Jahrbuch Band 79 Staatsarchiv Bremen 2000 S 142 Deutsche Allgemeine Zeitung 19 Juni 1944 Pressearchive von HWWA und IfW Elke Steinhofel Heinrich Bohmcker Vom SA Mann der ersten Stunde zum NS Burgermeister von Bremen Edition Falkenberg Bremen 2021 ISBN 978 3 95494 248 0 S 424ff 450ff 460 ff 469 490 https www spurensuche 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1896GEBURTSORT Bosau BraakSTERBEDATUM 16 Juni 1944STERBEORT bei Hannover

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