Heinrich Heinz Lüneburg 30 März 1935 in Bonn 19 Januar 2009 in Kaiserslautern war ein deutscher Mathematiker der sich mi
Heinz Lüneburg

Heinrich „Heinz“ Lüneburg (* 30. März 1935 in Bonn; † 19. Januar 2009 in Kaiserslautern) war ein deutscher Mathematiker, der sich mit Kombinatorik, Geometrie und Algebra beschäftigte.
Lüneburg wurde 1962 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt bei Reinhold Baer (und Ruth Moufang) promoviert (Affine Hjelmslevebenen mit transitiver Translationsgruppe. Mathematische Zeitschrift Band 79, 1962, S. 260). 1963 ging er an die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, wo er sich 1964 habilitierte. Ab 1970 war er Professor an der damals neu gegründeten Universität Kaiserslautern, wo er den Fachbereich Mathematik mit aufbaute. Einen Ruf 1975 nach Bayreuth lehnte er ab. 2003 ging er in den Ruhestand.
Lüneburg beschäftigte sich unter anderem mit endlichen Geometrien, die er mit gruppentheoretischen Methoden untersuchte. Beispielsweise bewies er 1964, dass endliche projektive Ebenen der Ordnung mit Kollineationsgruppe (Automorphismengruppe) , wobei die Potenz einer Primzahl ist, Desargues-Ebenen sind. Er untersuchte auch projektive Ebenen mit den einfachen endlichen Suzuki-Gruppen als Kollineationsgruppen (Abhandlungen Math.Seminar Hamburg 1965). Später verlagerten sich seine Interessen zu algorithmischer Algebra und Geschichte der Mathematik.
Seine Arbeiten zur Geschichte der Mathematik entstanden aus dem intensiven Studium von Primärquellen (Leonardo da Pisa, Cardano, Tartaglia) mit einer ausgeprägten Neugier zugleich für sprachliche, chronologische und kulturgeschichtliche Details, die sich auch im Stil der Darstellung in Form von zahllosen Exkursen, Abschweifungen und eingeflochtenen persönlichen Beobachtungen niederschlug. Sein Buch über den Liber Abbaci von Leonardo da Pisa, obwohl von ihm selbst ausdrücklich nur als Dokument seiner mathematischen „Lesevergnügen“ ohne Anspruch auf historische Wissenschaftlichkeit deklariert, ist in der Unbefangenheit und Sorgfalt der Auseinandersetzung mit dem Text ein Unikum in der Leonardoforschung und der wichtigste deutschsprachige Beitrag auf diesem Gebiet.
Schriften
- Kombinatorik. Elemente der Mathematik vom höheren Standpunkt Band 5, Birkhäuser 1971, ISBN 978-3-7643-0548-2, doi:10.1007/978-3-0348-5772-7.
- Einführung in die Algebra. Hochschultext, Springer 1973 (Lineare Algebra), ISBN 978-3-540-06260-8, doi:10.1007/978-3-642-86497-1.
- Vorlesungen über Lineare Algebra. Versehen mit der zu ihrem Verständnis nötigen Algebra sowie einigen Bemerkungen zu ihrer Didaktik. BI Wissenschaftsverlag 1993.
- Vorlesungen über Zahlentheorie. Elemente der Mathematik vom höheren Standpunkt, Band 8, Birkhäuser 1978, ISBN 978-3-7643-0932-9, doi:10.1007/978-3-0348-5330-9.
- Galoisfelder, Kreisteilungskörper und Schieberegisterfolgen. BI Wissenschaftsverlag 1979.
- Translation Planes. Springer 1980, ISBN 3-540-09614-0, doi:10.1007/978-3-642-67412-9
- Die Suzukigruppen und ihre Geometrien. Lecture Notes in Mathematics Band 10, Springer 1965, ISBN 978-3-540-03353-0, doi:10.1007/BFb0082211
- On the Rational Normal Form of Endomorphisms. A Primer to Constructive Algebra. BI Wissenschaftsverlag 1987.
- Kleine Fibel der Arithmetik. Lehrbücher und Monographien zur Didaktik der Mathematik Band 8, BI Wissenschaftsverlag 1987 (Algorithmen der elementaren Zahlentheorie).
- Tools and Fundamental Constructions of Combinatorial Mathematics. BI Wissenschaftsverlag 1989.
- Leonardi Pisani Liber Abbaci oder Lesevergnügen eines Mathematikers. BI Wissenschaftsverlag 1992, 2. Auflage 1993.
- Gruppen, Ringe, Körper. Die grundlegenden Strukturen der Algebra. Oldenbourg Verlag 1999, ISBN 3-486-24977-0, doi:10.1524/9783486599022
- Die euklidische Ebene und ihre Verwandten. Birkhäuser 1999, ISBN 3-7643-5685-5, doi:10.1007/978-3-0348-8873-8.
- Charakterisierungen der endlichen desarguesschen projektiven Ebenen. In: Mathematische Zeitschrift. Band 85, 1964, S. 419.
- Gruppentheoretische Methoden in der Geometrie. In: Deutsche Mathematiker-Vereinigung (Hrsg.): Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung. Band 70. Teubner, 1967, ISSN 0012-0456, S. 16–51 (uni-goettingen.de).
- Von Zahlen und Größen. Dritthalbtausend Jahre Theorie und Praxis. Birkhäuser 2008, 2 Bände, ISBN 978-3-7643-8776-1, doi:10.1007/978-3-7643-8777-8, ISBN 978-3-7643-8778-5, doi:10.1007/978-3-7643-8779-2.
- Zahlentheorie. 1. Auflage 2010, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, ISBN 978-3-486-59680-9, doi:10.1524/9783486711554
- Größen und Zahlen. 1. Auflage 2010, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, ISBN 978-3-486-59679-3, doi:10.1524/9783486711561
Weblinks
- Literatur von und über Heinz Lüneburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Homepage an der Universität Kaiserslautern ( vom 7. Dezember 2007 im Internet Archive)
- Nachruf der Universität Kaiserslautern ( vom 24. Oktober 2015 im Internet Archive)
- Heinrich Lüneburg im Mathematics Genealogy Project (englisch)
- Heinz Lüneburg in der Datenbank zbMATH
Personendaten | |
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NAME | Lüneburg, Heinz |
ALTERNATIVNAMEN | Lüneburg, Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mathematiker und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 30. März 1935 |
GEBURTSORT | Bonn |
STERBEDATUM | 19. Januar 2009 |
STERBEORT | Kaiserslautern |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Heinrich Heinz Luneburg 30 Marz 1935 in Bonn 19 Januar 2009 in Kaiserslautern war ein deutscher Mathematiker der sich mit Kombinatorik Geometrie und Algebra beschaftigte Heinz Luneburg 1972 Luneburg wurde 1962 an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt bei Reinhold Baer und Ruth Moufang promoviert Affine Hjelmslevebenen mit transitiver Translationsgruppe Mathematische Zeitschrift Band 79 1962 S 260 1963 ging er an die Johannes Gutenberg Universitat Mainz wo er sich 1964 habilitierte Ab 1970 war er Professor an der damals neu gegrundeten Universitat Kaiserslautern wo er den Fachbereich Mathematik mit aufbaute Einen Ruf 1975 nach Bayreuth lehnte er ab 2003 ging er in den Ruhestand Luneburg beschaftigte sich unter anderem mit endlichen Geometrien die er mit gruppentheoretischen Methoden untersuchte Beispielsweise bewies er 1964 dass endliche projektive Ebenen der Ordnung n displaystyle n mit Kollineationsgruppe Automorphismengruppe PSL 2 n displaystyle PSL 2 n wobei n displaystyle n die Potenz einer Primzahl ist Desargues Ebenen sind Er untersuchte auch projektive Ebenen mit den einfachen endlichen Suzuki Gruppen als Kollineationsgruppen Abhandlungen Math Seminar Hamburg 1965 Spater verlagerten sich seine Interessen zu algorithmischer Algebra und Geschichte der Mathematik Seine Arbeiten zur Geschichte der Mathematik entstanden aus dem intensiven Studium von Primarquellen Leonardo da Pisa Cardano Tartaglia mit einer ausgepragten Neugier zugleich fur sprachliche chronologische und kulturgeschichtliche Details die sich auch im Stil der Darstellung in Form von zahllosen Exkursen Abschweifungen und eingeflochtenen personlichen Beobachtungen niederschlug Sein Buch uber den Liber Abbaci von Leonardo da Pisa obwohl von ihm selbst ausdrucklich nur als Dokument seiner mathematischen Lesevergnugen ohne Anspruch auf historische Wissenschaftlichkeit deklariert ist in der Unbefangenheit und Sorgfalt der Auseinandersetzung mit dem Text ein Unikum in der Leonardoforschung und der wichtigste deutschsprachige Beitrag auf diesem Gebiet SchriftenKombinatorik Elemente der Mathematik vom hoheren Standpunkt Band 5 Birkhauser 1971 ISBN 978 3 7643 0548 2 doi 10 1007 978 3 0348 5772 7 Einfuhrung in die Algebra Hochschultext Springer 1973 Lineare Algebra ISBN 978 3 540 06260 8 doi 10 1007 978 3 642 86497 1 Vorlesungen uber Lineare Algebra Versehen mit der zu ihrem Verstandnis notigen Algebra sowie einigen Bemerkungen zu ihrer Didaktik BI Wissenschaftsverlag 1993 Vorlesungen uber Zahlentheorie Elemente der Mathematik vom hoheren Standpunkt Band 8 Birkhauser 1978 ISBN 978 3 7643 0932 9 doi 10 1007 978 3 0348 5330 9 Galoisfelder Kreisteilungskorper und Schieberegisterfolgen BI Wissenschaftsverlag 1979 Translation Planes Springer 1980 ISBN 3 540 09614 0 doi 10 1007 978 3 642 67412 9 Die Suzukigruppen und ihre Geometrien Lecture Notes in Mathematics Band 10 Springer 1965 ISBN 978 3 540 03353 0 doi 10 1007 BFb0082211 On the Rational Normal Form of 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HochschullehrerGEBURTSDATUM 30 Marz 1935GEBURTSORT BonnSTERBEDATUM 19 Januar 2009STERBEORT Kaiserslautern