Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Hermann Ferdinand Fränkel 7 Mai 1888 in Berlin 8 April 1977 in Santa Cruz Kalifornien war ein deutschamerikanischer Altp

Hermann Fränkel

  • Startseite
  • Hermann Fränkel
Hermann Fränkel
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Hermann Ferdinand Fränkel (* 7. Mai 1888 in Berlin; † 8. April 1977 in Santa Cruz, Kalifornien) war ein deutschamerikanischer Altphilologe.

Leben

Fränkels Vater Max war Klassischer Philologe und Bibliothekar der Berliner Museen sowie Mitarbeiter des Corpus Inscriptionum Graecarum, sein Großvater der Orientalist Ferdinand Benary. Dadurch kam Fränkel bereits in sehr jungen Jahren mit der Antike in Berührung. Nach dem Abitur studierte er Klassische Philologie und Germanistik in Berlin, Bonn und Göttingen. Zu seinen Lehrern zählten renommierte Altphilologen wie Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff, Franz Bücheler und Friedrich Leo. 1915 wurde Fränkel an der Universität Göttingen mit der Studie De Simia Rhodio zum Dr. phil. promoviert. Im selben Jahr heiratete er Lilli, die Schwester seines Kollegen und Namensvetters Eduard Fraenkel.

Nach einer Unterbrechung seiner Ausbildung, während der er als Kavallerist am Ersten Weltkrieg teilnahm, schloss er 1920 sein Studium mit dem Staatsexamen für das höhere Lehramt ab. Im selben Jahr habilitierte er sich in Göttingen mit einer Arbeit über die Gleichnisse bei Homer. Anschließend arbeitete er als Assistent und Oberassistent am Institut für Altertumskunde der Universität Göttingen. 1925 erhielt er den Titel eines außerplanmäßigen Professors. In Berufungsverfahren verschiedener Universitäten wurde er wegen seiner jüdischen Abstammung mehr oder weniger offen abgelehnt, obwohl sich viele seiner namhaften Kollegen und Schüler wie Bruno Snell für ihn einsetzten.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten und der Verschärfung der Rassendiskriminierung emigrierte Fränkel 1935 mit seiner Familie über England in die USA. Dort erhielt er an der Stanford University eine Lehrstuhlvertretung, die aufgrund der positiven Resonanz seiner Schüler und Kollegen in eine ordentliche Professur umgewandelt wurde. Daneben hielt Fränkel mehrere Vorlesungen und Vorträge als Gastdozent, u. a. an der Universität von Kalifornien in Berkeley. Nach seiner Emeritierung 1953 bemühte er sich um eine Berufung nach Göttingen, da sein Ruhegehalt sehr gering war. Diese Bemühungen waren vergeblich, und Fränkel musste sogar um sein Ruhegehalt als Professor kämpfen, das ihm erst im Februar 1957 gewährt wurde. Er nahm verschiedene Gastprofessuren an, u. a. an der Cornell University und von 1955 bis 1960 in Freiburg im Breisgau, seit 1956 als Honorarprofessor. 1956 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und 1970 der British Academy gewählt.

Er war der Vater des Sinologen (1916–2003).

Leistungen

Fränkel gilt als feinsinniger Interpret der griechischen Dichtung und Philosophie. Dabei forschte er intensiv über die Stilentwicklung von der frühgriechischen Dichtung an. 1923 legte er mit seinem Werk Eine Stileigenheit der frühen griechischen Literatur eine ausführliche stilistische Untersuchung der Werke von Sappho, Alkaios, Archilochos und Anakreon vor. Mit seinem Ansatz, das literarische Kunstwerk als Einheit von Stil und Inhalt zu betrachten, war er der Klassischen Philologie seiner Zeit weit voraus. 1951 wurde in der Reihe Philological Monographs mit Dichtung und Philosophie des frühen Griechentums eine weitere Studie zur Stilentwicklung und Philosophie der griechischen Archaik veröffentlicht. Daneben befasste sich Fränkel auch mit den lateinischen Dichtern, allen voran Ovid. In seinen letzten Lebensjahren galt sein wissenschaftliches Interesse vor allem Apollonios von Rhodos und der antiken Grammatik. Sein letztes Werk wurde das 1974 veröffentlichte Grammatik und Sprachwirklichkeit.

Im November 2023 wurde für Hermann Fränkel und seine Familie Stolpersteine an seiner letzten Wohnadresse in Göttingen verlegt.

Schriften (Auswahl)

  • Die homerischen Gleichnisse. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1921.
  • Parmenidesstudien. Weidmann, Berlin 1930.
  • Ovid. A Poet Between Two Worlds. University of California Press, Berkeley 1945.
  • Dichtung und Philosophie des frühen Griechentums. American Philological Association, New York 1951.
  • Wege und Formen frühgriechischen Denkens. Literarische u. philosophische Studien. Beck, München 1955 (darin S. xx-xxiii Schriftenverzeichnis).
  • Wege der Wissenschaft zur Wirklichkeit. H. F. Schulz, Freiburg 1957.
  • Apollonius Rhodius: Argonautica. Oxford University Press, Oxford 1961 (in der Reihe Oxford Classical Texts).
  • Einleitung zur kritischen Ausgabe der Argonautika des Apollonios. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1964.
  • Noten zu den Argonautika des Apollonios. Beck, München 1968.
  • Grammatik und Sprachwirklichkeit. Beck, München 1974.

Literatur

  • Cornelia Wegeler: „… wir sagen ab der internationalen Gelehrtenrepublik“. Altertumswissenschaft und Nationalsozialismus. Das Göttinger Institut für Altertumskunde 1921–1962. Böhlau, Wien u. a. 1996, ISBN 3-205-05212-9.
  • Hans-Ulrich Berner, Mayya Pait: Fränkel, Hermann. In: Peter Kuhlmann, Helmuth Schneider (Hrsg.): Geschichte der Altertumswissenschaften. Biographisches Lexikon (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 6). Metzler, Stuttgart/Weimar 2012, ISBN 978-3-476-02033-8, Sp. 419–421.
  • Gerhard Lohse: Bruno Snell und Hermann Fränkel. Zu einem Berufungsverfahren an der Universität Hamburg 1930/31. In: Antike und Abendland. Band 60, 2014, S. 1–20.
  • Utz Maas: Verfolgung und Auswanderung deutschsprachiger Sprachforscher 1933–1945. Eintrag Hermann Ferdinand Fraenkel (abgerufen: 13. April 2018)

Weblinks

  • Eintrag zu Hermann Fränkel in der Database of Classical Scholars (englisch)
  • Literatur von und über Hermann Fränkel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Nachruf (englisch, PDF) (18 kB)

Einzelnachweise

  1. Clara Hörschler: Stolpersteine in Göttingen für Philologe Hermann Fränkel (Uni Göttingen). In: goettinger-tageblatt.de. 16. November 2023, abgerufen am 22. November 2023. 
Normdaten (Person): GND: 119051478 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n82053051 | VIAF: 97829171 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Fränkel, Hermann
ALTERNATIVNAMEN Fränkel, Hermann Ferdinand (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutschamerikanischer Altphilologe
GEBURTSDATUM 7. Mai 1888
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 8. April 1977
STERBEORT Santa Cruz, Kalifornien

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 06:32

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Hermann Fränkel, Was ist Hermann Fränkel? Was bedeutet Hermann Fränkel?

Hermann Ferdinand Frankel 7 Mai 1888 in Berlin 8 April 1977 in Santa Cruz Kalifornien war ein deutschamerikanischer Altphilologe LebenFrankels Vater Max war Klassischer Philologe und Bibliothekar der Berliner Museen sowie Mitarbeiter des Corpus Inscriptionum Graecarum sein Grossvater der Orientalist Ferdinand Benary Dadurch kam Frankel bereits in sehr jungen Jahren mit der Antike in Beruhrung Nach dem Abitur studierte er Klassische Philologie und Germanistik in Berlin Bonn und Gottingen Zu seinen Lehrern zahlten renommierte Altphilologen wie Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Franz Bucheler und Friedrich Leo 1915 wurde Frankel an der Universitat Gottingen mit der Studie De Simia Rhodio zum Dr phil promoviert Im selben Jahr heiratete er Lilli die Schwester seines Kollegen und Namensvetters Eduard Fraenkel Nach einer Unterbrechung seiner Ausbildung wahrend der er als Kavallerist am Ersten Weltkrieg teilnahm schloss er 1920 sein Studium mit dem Staatsexamen fur das hohere Lehramt ab Im selben Jahr habilitierte er sich in Gottingen mit einer Arbeit uber die Gleichnisse bei Homer Anschliessend arbeitete er als Assistent und Oberassistent am Institut fur Altertumskunde der Universitat Gottingen 1925 erhielt er den Titel eines ausserplanmassigen Professors In Berufungsverfahren verschiedener Universitaten wurde er wegen seiner judischen Abstammung mehr oder weniger offen abgelehnt obwohl sich viele seiner namhaften Kollegen und Schuler wie Bruno Snell fur ihn einsetzten Nach der Machtubernahme durch die Nationalsozialisten und der Verscharfung der Rassendiskriminierung emigrierte Frankel 1935 mit seiner Familie uber England in die USA Dort erhielt er an der Stanford University eine Lehrstuhlvertretung die aufgrund der positiven Resonanz seiner Schuler und Kollegen in eine ordentliche Professur umgewandelt wurde Daneben hielt Frankel mehrere Vorlesungen und Vortrage als Gastdozent u a an der Universitat von Kalifornien in Berkeley Nach seiner Emeritierung 1953 bemuhte er sich um eine Berufung nach Gottingen da sein Ruhegehalt sehr gering war Diese Bemuhungen waren vergeblich und Frankel musste sogar um sein Ruhegehalt als Professor kampfen das ihm erst im Februar 1957 gewahrt wurde Er nahm verschiedene Gastprofessuren an u a an der Cornell University und von 1955 bis 1960 in Freiburg im Breisgau seit 1956 als Honorarprofessor 1956 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen und 1970 der British Academy gewahlt Er war der Vater des Sinologen 1916 2003 LeistungenFrankel gilt als feinsinniger Interpret der griechischen Dichtung und Philosophie Dabei forschte er intensiv uber die Stilentwicklung von der fruhgriechischen Dichtung an 1923 legte er mit seinem Werk Eine Stileigenheit der fruhen griechischen Literatur eine ausfuhrliche stilistische Untersuchung der Werke von Sappho Alkaios Archilochos und Anakreon vor Mit seinem Ansatz das literarische Kunstwerk als Einheit von Stil und Inhalt zu betrachten war er der Klassischen Philologie seiner Zeit weit voraus 1951 wurde in der Reihe Philological Monographs mit Dichtung und Philosophie des fruhen Griechentums eine weitere Studie zur Stilentwicklung und Philosophie der griechischen Archaik veroffentlicht Daneben befasste sich Frankel auch mit den lateinischen Dichtern allen voran Ovid In seinen letzten Lebensjahren galt sein wissenschaftliches Interesse vor allem Apollonios von Rhodos und der antiken Grammatik Sein letztes Werk wurde das 1974 veroffentlichte Grammatik und Sprachwirklichkeit Im November 2023 wurde fur Hermann Frankel und seine Familie Stolpersteine an seiner letzten Wohnadresse in Gottingen verlegt Schriften Auswahl Die homerischen Gleichnisse Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1921 Parmenidesstudien Weidmann Berlin 1930 Ovid A Poet Between Two Worlds University of California Press Berkeley 1945 Dichtung und Philosophie des fruhen Griechentums American Philological Association New York 1951 Wege und Formen fruhgriechischen Denkens Literarische u philosophische Studien Beck Munchen 1955 darin S xx xxiii Schriftenverzeichnis Wege der Wissenschaft zur Wirklichkeit H F Schulz Freiburg 1957 Apollonius Rhodius Argonautica Oxford University Press Oxford 1961 in der Reihe Oxford Classical Texts Einleitung zur kritischen Ausgabe der Argonautika des Apollonios Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1964 Noten zu den Argonautika des Apollonios Beck Munchen 1968 Grammatik und Sprachwirklichkeit Beck Munchen 1974 LiteraturCornelia Wegeler wir sagen ab der internationalen Gelehrtenrepublik Altertumswissenschaft und Nationalsozialismus Das Gottinger Institut fur Altertumskunde 1921 1962 Bohlau Wien u a 1996 ISBN 3 205 05212 9 Hans Ulrich Berner Mayya Pait Frankel Hermann In Peter Kuhlmann Helmuth Schneider Hrsg Geschichte der Altertumswissenschaften Biographisches Lexikon Der Neue Pauly Supplemente Band 6 Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02033 8 Sp 419 421 Gerhard Lohse Bruno Snell und Hermann Frankel Zu einem Berufungsverfahren an der Universitat Hamburg 1930 31 In Antike und Abendland Band 60 2014 S 1 20 Utz Maas Verfolgung und Auswanderung deutschsprachiger Sprachforscher 1933 1945 Eintrag Hermann Ferdinand Fraenkel abgerufen 13 April 2018 WeblinksEintrag zu Hermann Frankel in der Database of Classical Scholars englisch Literatur von und uber Hermann Frankel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachruf englisch PDF 18 kB EinzelnachweiseClara Horschler Stolpersteine in Gottingen fur Philologe Hermann Frankel Uni Gottingen In goettinger tageblatt de 16 November 2023 abgerufen am 22 November 2023 Normdaten Person GND 119051478 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n82053051 VIAF 97829171 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frankel HermannALTERNATIVNAMEN Frankel Hermann Ferdinand vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutschamerikanischer AltphilologeGEBURTSDATUM 7 Mai 1888GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 8 April 1977STERBEORT Santa Cruz Kalifornien

Neueste Artikel
  • Juli 18, 2025

    Münchner Bücherschau

  • Juli 17, 2025

    Münchner Bank

  • Juli 17, 2025

    Münchner Abkommen

  • Juli 17, 2025

    Münchener Ministerpräsidentenkonferenz

  • Juli 18, 2025

    Münchener Biennale

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.