Hermann Kröger auch Harmen Kröger 1671 war ein deutscher Orgelbauer in Nienburg Weser Fast vollständig ist seine bedeute
Hermann Kröger

Hermann Kröger (auch: Harmen Kröger) († 1671) war ein deutscher Orgelbauer in Nienburg/Weser. Fast vollständig ist seine bedeutende Orgel in Langwarden erhalten.
Leben und Werk
Über Krögers Leben ist wenig bekannt. Unklar ist die verwandtschaftliche Beziehung zu dem Orgelbauer Cordt Kröger (* um 1600; † 1641), der vermutlich bei der bedeutenden Orgelbauerfamilie Bader den Orgelbau erlernte. Hermann Kröger war sein Meistergeselle und vollendete dessen Neubau in der Oldenburger Lambertikirche. Hermann Kröger blieb bis 1651 in Oldenburg, Rodenkirchen und Berne und übersiedelte dann nach Minden und Celle. Ab 1655 ist er in Nienburg und 1670 im Gebiet um die Grafschaft Hoya nachweisbar.
Sein Bruder Gerd († um 1641) tritt gemeinsam mit ihm in einigen Orgelprojekten auf. Bedeutsam ist Krögers Weiterentwicklung der Springladen. Seine Wirksamkeit konzentrierte sich auf die Orgellandschaft Oldenburg. Kröger baute Orgeln mit selbstständigem Pedalwerk in separaten Pedaltürmen. Über den Türen des Brustwerks brachte Kröger durchbrochenes Schnitzwerk im Knorpelstil an. Diese Tradition wurde von Berendt Hus übernommen. In den Manualwerken standen sich möglichst vollständige Prinzipal- und Flötenchöre gegenüber, die durch Aliquotregister und Zungenstimmen ergänzt wurden. Die Metallpfeifen waren meist aus reinem Blei gefertigt. Die größten Pfeifen im Prospekt bemalte Kröger mit Fratzen. Krögers Meistergeselle war Berendt Hus, der der Lehrmeister von Arp Schnitger wurde. Das brabantisch-norddeutsche Werkprinzip der Orgelbaufamilien Scherer und Fritzsche wurde über die Kröger-Familie und Hus an Schnitger vermittelt.
Werkliste (Auswahl)
In der fünften Spalte der Tabelle bezeichnet die römische Zahl die Anzahl der Manuale, ein großes „P“ ein selbstständiges Pedal, ein kleines „p“ ein nur angehängtes Pedal und die arabische Zahl in der sechsten Spalte die Anzahl der klingenden Register.
Jahr | Ort | Kirche | Bild | Manuale | Register | Anmerkungen |
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1638 | Blexen | St. Hippolyt | Neubau einer kleinen Orgel, die 1685 durch Joachim Kayser ersetzt wurde | |||
1640 | Abbehausen | St. Laurentius | II/p | 10 | Neubau vermutlich durch Hermann oder Gerd Kröger; im Zuge des Neubaus 1713 durch Arp Schnitger nach Waddens, St. Marcellus überführt; dort 1882 ersetzt | |
1642 | Berne | St. Aegidius | II/P | 23 | Erweiterung der Orgel von Reinhard van Lampeler (1596; I/9) um ein Rückpositiv und Pedal; Umbau durch Georg Wilhelm Wilhelmy (1793); heute II/P/25; Reste erhalten | |
1635–1642 | Oldenburg | Lambertikirche | III/P | 35 | Vollendung des Neubau von Cordt Kröger; 1800 ersetzt | |
1642 | Rodenkirchen (Stadland) | St. Matthäus | Erweiterung der Orgel von Jost Sieburg (1642) um ein Rückpositiv; 1758 ersetzt | |||
1650 | Daverden | St. Sigismund | Neubau | |||
1650 | Langwarden | St. Laurentius | II/P | 21 | Neubau gemeinsam mit seinem Gesellen Berendt Hus, mit Springladen; 14 Register erhalten | |
1650 | Bücken | Stiftskirche St. Materniani et St. Nicolai | vermutlich Erweiterungsumbau einer älteren Orgel des 16. Jahrhunderts, neun historische Register im Neubau von Hillebrand (1976) integriert | |||
1653 | Celle | Stadtkirche St. Marien | III/P | 35 | Neubau gemeinsam mit Berendt Hus; Prospekt erhalten; 1999 Rekonstruktion durch Rowan West | |
1660 | Verden (Aller) | Dom zu Verden | Reparatur der Orgel von Andreas de Mare (1582–83); nicht erhalten | |||
1662 | Vilsen | St. Cyriakus | Neubau | |||
1662–1663 | Lunsen | Ev.-luth. Kirche | Reparatur und Erweiterung um ein Rückpositiv mit 10 Registern; nicht erhalten | |||
1671 | Lengerich (Westfalen) | Evangelische Kirche |
Literatur
- Gustav Fock: Arp Schnitger und seine Schule. Ein Beitrag zur Geschichte des Orgelbaues im Nord- und Ostseeküstengebiet. Bärenreiter, Kassel 1974, ISBN 3-7618-0261-7.
- Walter Kaufmann: Die Orgeln des alten Herzogtums Oldenburg. Stalling, Oldenburg 1962.
- Karl Veit Riedel: Kröger, Gerd. In: Hans Friedl u. a. (Hrsg.): Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. Hrsg. im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft. Isensee, Oldenburg 1992, ISBN 3-89442-135-5, S. 394 (online, PDF).
- Fritz Schild: Orgelatlas der historischen und modernen Orgeln der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Noetzel, Wilhelmshaven 2008, ISBN 3-7959-0894-9.
- Harald Vogel, Günter Lade, Nicola Borger-Keweloh: Orgeln in Niedersachsen. Hauschild, Bremen 1997, ISBN 3-931785-50-5.
Weblinks
- Karl-Jürgen Kemmelmeyer: Zur Geschichte der Lübbecker St.-Andreas-Kirche und ihrer Orgeln (PDF).
Einzelnachweise
- Riedel: Kröger, Gerd., S. 394 (PDF; 9,5 MB).
- Cornelius H. Edskes, Harald Vogel: Arp Schnitger und sein Werk (= 241. Veröffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde). Hauschild, Bremen 2013, ISBN 978-3-89757-525-7, S. 20.
- Fritz Schild: Denkmal-Orgeln. Dokumentation der Restaurierung durch Orgelbau Führer 1974–1991. Florian Noetzel, Wilhelmshaven 2005, ISBN 3-7959-0862-0, S. 585.
Personendaten | |
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NAME | Kröger, Hermann |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Orgelbauer |
GEBURTSDATUM | 16. Jahrhundert oder 17. Jahrhundert |
STERBEDATUM | 1671 |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Hermann Kroger auch Harmen Kroger 1671 war ein deutscher Orgelbauer in Nienburg Weser Fast vollstandig ist seine bedeutende Orgel in Langwarden erhalten Leben und WerkUber Krogers Leben ist wenig bekannt Unklar ist die verwandtschaftliche Beziehung zu dem Orgelbauer Cordt Kroger um 1600 1641 der vermutlich bei der bedeutenden Orgelbauerfamilie Bader den Orgelbau erlernte Hermann Kroger war sein Meistergeselle und vollendete dessen Neubau in der Oldenburger Lambertikirche Hermann Kroger blieb bis 1651 in Oldenburg Rodenkirchen und Berne und ubersiedelte dann nach Minden und Celle Ab 1655 ist er in Nienburg und 1670 im Gebiet um die Grafschaft Hoya nachweisbar Sein Bruder Gerd um 1641 tritt gemeinsam mit ihm in einigen Orgelprojekten auf Bedeutsam ist Krogers Weiterentwicklung der Springladen Seine Wirksamkeit konzentrierte sich auf die Orgellandschaft Oldenburg Kroger baute Orgeln mit selbststandigem Pedalwerk in separaten Pedalturmen Uber den Turen des Brustwerks brachte Kroger durchbrochenes Schnitzwerk im Knorpelstil an Diese Tradition wurde von Berendt Hus ubernommen In den Manualwerken standen sich moglichst vollstandige Prinzipal und Flotenchore gegenuber die durch Aliquotregister und Zungenstimmen erganzt wurden Die Metallpfeifen waren meist aus reinem Blei gefertigt Die grossten Pfeifen im Prospekt bemalte Kroger mit Fratzen Krogers Meistergeselle war Berendt Hus der der Lehrmeister von Arp Schnitger wurde Das brabantisch norddeutsche Werkprinzip der Orgelbaufamilien Scherer und Fritzsche wurde uber die Kroger Familie und Hus an Schnitger vermittelt Werkliste Auswahl In der funften Spalte der Tabelle bezeichnet die romische Zahl die Anzahl der Manuale ein grosses P ein selbststandiges Pedal ein kleines p ein nur angehangtes Pedal und die arabische Zahl in der sechsten Spalte die Anzahl der klingenden Register Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Anmerkungen1638 Blexen St Hippolyt Neubau einer kleinen Orgel die 1685 durch Joachim Kayser ersetzt wurde1640 Abbehausen St Laurentius II p 10 Neubau vermutlich durch Hermann oder Gerd Kroger im Zuge des Neubaus 1713 durch Arp Schnitger nach Waddens St Marcellus uberfuhrt dort 1882 ersetzt1642 Berne St Aegidius II P 23 Erweiterung der Orgel von Reinhard van Lampeler 1596 I 9 um ein Ruckpositiv und Pedal Umbau durch Georg Wilhelm Wilhelmy 1793 heute II P 25 Reste erhalten1635 1642 Oldenburg Lambertikirche III P 35 Vollendung des Neubau von Cordt Kroger 1800 ersetzt1642 Rodenkirchen Stadland St Matthaus Erweiterung der Orgel von Jost Sieburg 1642 um ein Ruckpositiv 1758 ersetzt1650 Daverden St Sigismund Neubau1650 Langwarden St Laurentius II P 21 Neubau gemeinsam mit seinem Gesellen Berendt Hus mit Springladen 14 Register erhalten1650 Bucken Stiftskirche St Materniani et St Nicolai vermutlich Erweiterungsumbau einer alteren Orgel des 16 Jahrhunderts neun historische Register im Neubau von Hillebrand 1976 integriert1653 Celle Stadtkirche St Marien III P 35 Neubau gemeinsam mit Berendt Hus Prospekt erhalten 1999 Rekonstruktion durch Rowan West1660 Verden Aller Dom zu Verden Reparatur der Orgel von Andreas de Mare 1582 83 nicht erhalten1662 Vilsen St Cyriakus Neubau1662 1663 Lunsen Ev luth Kirche Reparatur und Erweiterung um ein Ruckpositiv mit 10 Registern nicht erhalten1671 Lengerich Westfalen Evangelische KircheLiteraturGustav Fock Arp Schnitger und seine Schule Ein Beitrag zur Geschichte des Orgelbaues im Nord und Ostseekustengebiet Barenreiter Kassel 1974 ISBN 3 7618 0261 7 Walter Kaufmann Die Orgeln des alten Herzogtums Oldenburg Stalling Oldenburg 1962 Karl Veit Riedel Kroger Gerd In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 394 online PDF Fritz Schild Orgelatlas der historischen und modernen Orgeln der Evangelisch Lutherischen Kirche in Oldenburg Noetzel Wilhelmshaven 2008 ISBN 3 7959 0894 9 Harald Vogel Gunter Lade Nicola Borger Keweloh Orgeln in Niedersachsen Hauschild Bremen 1997 ISBN 3 931785 50 5 WeblinksKarl Jurgen Kemmelmeyer Zur Geschichte der Lubbecker St Andreas Kirche und ihrer Orgeln PDF EinzelnachweiseRiedel Kroger Gerd S 394 PDF 9 5 MB Cornelius H Edskes Harald Vogel Arp Schnitger und sein Werk 241 Veroffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde Hauschild Bremen 2013 ISBN 978 3 89757 525 7 S 20 Fritz Schild Denkmal Orgeln Dokumentation der Restaurierung durch Orgelbau Fuhrer 1974 1991 Florian Noetzel Wilhelmshaven 2005 ISBN 3 7959 0862 0 S 585 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 17 Juni 2019 PersonendatenNAME Kroger HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher OrgelbauerGEBURTSDATUM 16 Jahrhundert oder 17 JahrhundertSTERBEDATUM 1671