Hermann Löher 1595 in Münstereifel 12 November 1678 in Amsterdam war ein rheinländischer Kommunalpolitiker In der Gemein
Hermann Löher

Hermann Löher (* 1595 in Münstereifel; † 12. November 1678 in Amsterdam) war ein rheinländischer Kommunalpolitiker. In der Gemeinde Rheinbach diente er als Bürgermeister, Stadtrat und Schöffe. Bekanntheit erlangte er durch seine Schrift gegen die Hexenverfolgung.
Leben
Löher war der Sohn des Kaufmanns Gerhard Löher. Um 1600 hatte sich die politisch-wirtschaftliche Lage soweit verschlechtert, dass die Familie Löher nach Rheinbach im Erzbistum Köln übersiedelte. Als wohlsituierte Fernhändler gehörte die Familie von Anfang an zur Oberschicht von Rheinbach. Dass sein Vater Gerhard Löher 1610 bereits zum Bürgermeister gewählt wurde, lässt die Vermutung zu, er habe vorher schon einige Ämter innegehabt.
In Rheinbach besuchte Hermann Löher die örtliche Pfarrschule und übernahm mit 15 Jahren 1610 das väterliche Geschäft, als dieser Bürgermeister wurde. 1618 heiratete Hermann Löher Kunigunde Frembgen. Mit ihr hatte er acht Kinder. Ein Jahr nach seiner Heirat bekam Hermann Löher das Rheinbacher Bürgerrecht verliehen.
Nach dem Tod seines Vaters 1625 übernahm Löher nicht nur dessen Geschäfte, sondern auch alle öffentlichen Ämter. 1627 wurde er für ein Jahr Bürgermeister, 1631 Schöffe am örtlichen Gericht. Im Juni dieses Jahres fand in Rheinbach auch der erste Hexenprozess statt. Angeklagt werden in kurzer Folge mehrere Frauen, zu deren Prozessen der Amtmann (ein Bruder von Adam Schall von Bell) den Hexenkommissar Franz Buirmann als Gutachter beruft.
Als 1636 auch Löhers Schwiegermutter angeklagt wurde, floh er mit seiner Familie nach Amsterdam und ließ sich dort als Kaufmann nieder. Dort konnte er nicht mehr den gesellschaftlichen Rang einnehmen, den er in Rheinbach innegehabt hatte. Als 1659 sein Freund , ein Täufer, ein Werk über Hexenverfolgungen und Hexenprozesse veröffentlichte, ließ er sich dazu überreden, seine Sicht der Dinge ebenfalls zu schildern.
1676 konnte Löher dann sein Werk Hochnötige Unterthanige Wemütige Klage Der Frommen Unschültigen endlich veröffentlichen. Darin enthalten ist die Schrift von Michael Stappert (Michael Stapirius) zu Hexenprozessen und Beschreibungen des Wirkens des Hexenrichters Heinrich Schultheiß.
Zwei Jahre später starb Hermann Löher im Alter von 83 Jahren in Amsterdam.
Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse
Ein Gedenkstein für Hermann Löher und seinen Vater Gerhard befindet sich auf dem St.- Martin-Friedhof in Rheinbach. Er wurde am 30. April 1685 von Hermanns Sohn Bartholomäus errichtet.
Im Jahre 1905 beschloss die Stadtverordnetenversammlung in Rheinbach, Hermann Löher und dem als Zauberer ermordeten Vogt Dr. Andreas Schweigel jeweils eine Straße zu widmen.
Aufgrund der Angaben des Augenzeugen Hermann Löher beschloss der Rat der Stadt Rheinbach am 11. Juni 2012 die Rehabilitierung der Opfer der lokalen Hexenprozesse.
Werke
- Die Wehmütige Klage der frommen Unschuldigen: ein Schöffe kritisiert die Hexenjagd. Nix, Hoffeld 1997, Reihe Nr. 7, ISBN 3-9803297-7-1 (Übertragung aus dem Frühneuhochdeutschen der Ausgabe Amsterdam 1676)
Literatur
- Dietmar Nix: Die Wehmütige Klage des Hermann Löher: Erträge einer Kurkölner Quelle zur Geschichte der Zauberprozesse. Nix, Hoffeld 1996, Reihe Nr. 9, ISBN 3-9803297-6-3 Univ Diss Dortmund (PDF Digitalisierung bei TU Dortmund)
- Thomas Becker: Die „wehmütige Klage“ des Hermann Löher. Ein Augenzeugenbericht über die Hexenverfolgung in einer rheinischen Kleinstadt, in: zeitenblicke 1 (2002), Nr. 1 (8. Juli 2002).
Weblinks
- Literatur von und über Hermann Löher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Wolfgang Kaes: Hermann Löher und seine „Wemütige Klage“ gegen die Hexenjagd, General-Anzeiger Bonn, 1. Juli 2013
- Hermann Löher (1595–1678), Gegner der Hexenverfolgung im Rheinland
Personendaten | |
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NAME | Löher, Hermann |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bürgermeister, Stadtrat und Schöffe |
GEBURTSDATUM | 1595 |
GEBURTSORT | Münstereifel |
STERBEDATUM | 12. November 1678 |
STERBEORT | Amsterdam |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Hermann Loher 1595 in Munstereifel 12 November 1678 in Amsterdam war ein rheinlandischer Kommunalpolitiker In der Gemeinde Rheinbach diente er als Burgermeister Stadtrat und Schoffe Bekanntheit erlangte er durch seine Schrift gegen die Hexenverfolgung Hermann Loher 1676LebenLoher war der Sohn des Kaufmanns Gerhard Loher Um 1600 hatte sich die politisch wirtschaftliche Lage soweit verschlechtert dass die Familie Loher nach Rheinbach im Erzbistum Koln ubersiedelte Als wohlsituierte Fernhandler gehorte die Familie von Anfang an zur Oberschicht von Rheinbach Dass sein Vater Gerhard Loher 1610 bereits zum Burgermeister gewahlt wurde lasst die Vermutung zu er habe vorher schon einige Amter innegehabt In Rheinbach besuchte Hermann Loher die ortliche Pfarrschule und ubernahm mit 15 Jahren 1610 das vaterliche Geschaft als dieser Burgermeister wurde 1618 heiratete Hermann Loher Kunigunde Frembgen Mit ihr hatte er acht Kinder Ein Jahr nach seiner Heirat bekam Hermann Loher das Rheinbacher Burgerrecht verliehen Nach dem Tod seines Vaters 1625 ubernahm Loher nicht nur dessen Geschafte sondern auch alle offentlichen Amter 1627 wurde er fur ein Jahr Burgermeister 1631 Schoffe am ortlichen Gericht Im Juni dieses Jahres fand in Rheinbach auch der erste Hexenprozess statt Angeklagt werden in kurzer Folge mehrere Frauen zu deren Prozessen der Amtmann ein Bruder von Adam Schall von Bell den Hexenkommissar Franz Buirmann als Gutachter beruft Als 1636 auch Lohers Schwiegermutter angeklagt wurde floh er mit seiner Familie nach Amsterdam und liess sich dort als Kaufmann nieder Dort konnte er nicht mehr den gesellschaftlichen Rang einnehmen den er in Rheinbach innegehabt hatte Als 1659 sein Freund ein Taufer ein Werk uber Hexenverfolgungen und Hexenprozesse veroffentlichte liess er sich dazu uberreden seine Sicht der Dinge ebenfalls zu schildern 1676 konnte Loher dann sein Werk Hochnotige Unterthanige Wemutige Klage Der Frommen Unschultigen endlich veroffentlichen Darin enthalten ist die Schrift von Michael Stappert Michael Stapirius zu Hexenprozessen und Beschreibungen des Wirkens des Hexenrichters Heinrich Schultheiss Zwei Jahre spater starb Hermann Loher im Alter von 83 Jahren in Amsterdam Rehabilitierung der Opfer der HexenprozesseEin Gedenkstein fur Hermann Loher und seinen Vater Gerhard befindet sich auf dem St Martin Friedhof in Rheinbach Er wurde am 30 April 1685 von Hermanns Sohn Bartholomaus errichtet Im Jahre 1905 beschloss die Stadtverordnetenversammlung in Rheinbach Hermann Loher und dem als Zauberer ermordeten Vogt Dr Andreas Schweigel jeweils eine Strasse zu widmen Aufgrund der Angaben des Augenzeugen Hermann Loher beschloss der Rat der Stadt Rheinbach am 11 Juni 2012 die Rehabilitierung der Opfer der lokalen Hexenprozesse WerkeDie Wehmutige Klage der frommen Unschuldigen ein Schoffe kritisiert die Hexenjagd Nix Hoffeld 1997 Reihe Nr 7 ISBN 3 9803297 7 1 Ubertragung aus dem Fruhneuhochdeutschen der Ausgabe Amsterdam 1676 LiteraturDietmar Nix Die Wehmutige Klage des Hermann Loher Ertrage einer Kurkolner Quelle zur Geschichte der Zauberprozesse Nix Hoffeld 1996 Reihe Nr 9 ISBN 3 9803297 6 3 Univ Diss Dortmund PDF Digitalisierung bei TU Dortmund Thomas Becker Die wehmutige Klage des Hermann Loher Ein Augenzeugenbericht uber die Hexenverfolgung in einer rheinischen Kleinstadt in zeitenblicke 1 2002 Nr 1 8 Juli 2002 WeblinksCommons Hermann Loher Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hermann Loher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wolfgang Kaes Hermann Loher und seine Wemutige Klage gegen die Hexenjagd General Anzeiger Bonn 1 Juli 2013 Hermann Loher 1595 1678 Gegner der Hexenverfolgung im RheinlandNormdaten Person GND 119473313 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n95119835 VIAF 13118862 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Loher HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Burgermeister Stadtrat und SchoffeGEBURTSDATUM 1595GEBURTSORT MunstereifelSTERBEDATUM 12 November 1678STERBEORT Amsterdam