Der Hohe Meißner ist ein nach den amtlichen Karten bis zu 753 6 m ü NHN hohes Mittelgebirge Bergmassiv im Fulda Werra Be
Hoher Meißner

Der Hohe Meißner ist ein nach den amtlichen Karten bis zu 753,6 m ü. NHN hohes Mittelgebirge/Bergmassiv im Fulda-Werra-Bergland, dem Nordteil des Osthessischen Berglandes. Die Höhenangabe ist aber vermutlich falsch und muss auf 750,2 Meter korrigiert werden. Mit Gipfellage im Gebiet der Gemeinde Berkatal liegt es nahe der Kleinstadt Hessisch Lichtenau im Werra-Meißner-Kreis in Nordhessen.
Hoher Meißner | ||
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Hoher Meißner, oberhalb von Rommerode | ||
Höchster Gipfel | Kasseler Kuppe (753,6 m ü. NHN) | |
Lage | nahe Hessisch Lichtenau; Werra-Meißner-Kreis, Hessen, Deutschland | |
Teil vom | Fulda-Werra-Bergland im Osthessischen Bergland | |
Koordinaten | 51° 13′ 41″ N, 9° 51′ 48″ O | |
Typ | Mittelgebirge | |
Gestein | Basalt, Braunkohle | |
Fläche | 50 km² | |
Besonderheiten | Trigonometrischer Punkt |
Überregional bekannt ist der Hohe Meißner als eventuelle Heimat des Märchens Frau Holle. Zusammen mit großen Teilen von Kaufunger Wald und Söhre bildet er den weitläufigen Geo-Naturpark Frau-Holle-Land (Werratal.Meißner.Kaufunger Wald). Auf Großteilen seines vielerorts bewaldeten Bergmassivs liegen mehrere Schutzgebiete.
Namensherkunft/-änderung
Der ursprüngliche Name des Hohen Meißners lautet Wissener, die erstmalige urkundliche Erwähnung des Namens erfolgte 1195. Er lässt sich auf die althochdeutschen Stammwörter wisa (Wiese), wizon (Weissager) oder wiz (weiß) zurückführen. Wahrscheinlich ist die Bedeutung des Namens Der Weiße, da der Winter mit Schneefall auf dem Berg früh einsetzt und lange dauert. Der Name „Meißner“ wird in Akten der landgräflich-hessischen Verwaltung erstmals 1530 erwähnt.
Eine langsame Namensumbenennung erfuhr der Berg durch die Jugendbewegung. Durch den auf ihm stattfindenden Ersten Freideutschen Jugendtag (1913) wurde der Meißner als „Hoher Meißner“ über die deutschen Zeitungen bekannt. Für die Wandervögel war dieser Ort schon vor 1913 beliebtes Ziel und mindestens seit 1908 wurde der Berg von ihnen als „Hoher Meißner“ bezeichnet. Diese Namensgebung könnte sich dem Namen des gern gewählten Ziels der Göttinger Wandervögel, dem Hohen Hagen, angeglichen haben. Mit der Zeit wurde immer mehr vom Hohen Meißner gesprochen. Ein Gedenkstein mit einer Informationstafel befindet sich am Parkplatz nahe dem Naturfreundehaus Meißnerhaus, der auf diese Namensänderung hinweist.
Geographie
Lage
Der Hohe Meißner erhebt sich im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land (Werratal.Meißner.Kaufunger Wald) zwischen den Städten und Gemeinden Bad Sooden-Allendorf (Nordosten), Berkatal und Meißner (Osten), Waldkappel (Süden), Hessisch Lichtenau (Westen; größte Stadt am Bergmassiv) sowie Großalmerode (Nordwesten). Der Gipfel des flachwelligen Hochplateaus liegt 3 km südsüdwestlich des Berkataler Ortsteils Frankenhain und 2,5 km südwestlich des Bad Sooden-Allendorfer Ortsteils Dudenrode – im Gemeindegebiet von Berkatal; die Grenze zur Stadt Bad Sooden-Allendorf verläuft etwa 300 m nordöstlich davon.
Am oder auf dem Hohen Meißner, der überwiegend bewaldet, rund 10 km lang und 5 km breit ist, entspringen die Berka und ihre Zuflüsse und Kupferbach, der Gelster-Zufluss Laudenbach und der Wehre-Zufluss Vierbach.
Naturräumliche Zuordnung
Der Hohe Meißner bildet in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Osthessisches Bergland (Nr. 35), in der Haupteinheit Fulda-Werra-Bergland (357) und in der Untereinheit (357.8) den Naturraum Hoher Meißner (357.81). Im Norden schließt sich der Naturraum Nördliche Meißnervorberge (357.80) an, im Südosten der Naturraum Finkenberg-Dachsberg-Zug (357.82), die beide auch zum Meißnergebiet gehören, im Westen der Naturraum Velmeder Tal und im Süden der Naturraum Waldkappeler Wehretal (357.54), die beide zur Untereinheit Witzenhausen-Altmorschener Talung (357.5) zählen. Im Osten grenzt in der Haupteinheit (358) und in der Untereinheit Unterwerrasattel (358.0) der Naturraum Meißnervorland (358.03) an.
Geomorphologie
Hoher Meißner – höchster Berg in Nordosthessen
Der Hohe Meißner wird von einem Hochplateau gekrönt, das in Nord-Süd-Richtung maximal rund 4,2 km lang und in Ost-West-Richtung maximal etwa 2,2 km breit ist, gemessen von der 700-m-Höhenlinie aufwärts. Dessen höchste Stelle bildet mit 753,6 m Höhe die Kasseler Kuppe. Diese ist nicht, wie in vielen Publikationen wiedergegeben, die höchste Erhebung Nordhessens, sondern „nur“ die höchste Nordosthessens. Die höchsten Berge im Nordteil von Nordhessen befinden sich weit westlich im Upland (Langenberg; max. 843,2 m, ca. 91 km Luftlinie), dem Nordostausläufer des Rothaargebirges, und der höchste des oftmals mit dem Begriff Nordhessen gleichgesetzten Regierungsbezirks Kassel ist die Wasserkuppe (950,2 m, ca. 81 km Luftlinie) in der weit südlich gelegenen Rhön.
Dominanz und Prominenz
Mit einer Dominanz von etwa 59 km ist der Meißner (genauer: sein Gipfel, die Kasseler Kuppe) einer der dominantesten Berge Deutschlands. Die dem Meißner am nächsten gelegene, nächsthöhere Stelle liegt in ebendieser Entfernung unmittelbar an Ausläufern des 916,5 m hohen Großen Inselsbergs im südöstlich gelegenen Thüringer Wald, der sein Umland ähnlich wie der Meißner überragt.
Im nordöstlich gelegenen Harz findet sich der nächsthöhere Gipfel erst in etwa 66 km Entfernung am maximal 865,1 m hohen Kamm Auf dem Acker, in der südlich gelegenen Rhön wird die Höhe des Meißner erst am 756,9 m hohen Auersberg in rund 70 km Entfernung erreicht, im westlich gelegenen Rothaargebirge gar erst in 84 km Entfernung an der 775,3 m hohen Kahlen Pön.
Für die Prominenz der Kasseler Kuppe ist nicht der durch das Tal der Werra abgetrennte Thüringer Wald Bezugsgebirge, sondern die ebenfalls zwischen Fulda und Werra gelegene Rhön. Der niedrigste Punkt, zu dem man herab muss, um einen nächsthöheren Punkt in der Rhön zu erreichen, ist nordwestlich von Hönebach an der Fulda-Werra-Wasserscheide zwischen Richelsdorfer Gebirge und Seulingswald, 426 m tiefer gelegen als der Gipfel.
Berge und Bergkuppen
Zu den Bergen und Bergkuppen des Hohen Meißners gehören – sortiert nach Höhe in Meter (m) über Normalhöhennull (NHN):
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Geologie
Der Untergrund des Hohen Meißners entstand vor 225 Millionen Jahren im Trias und besteht aus Muschelkalk und Buntsandstein. Im Tertiär vor 20 Millionen Jahren befand sich in dem Gebiet eine Senke, wo in tropischem Klima Sumpfwälder wuchsen. Sie bildeten mächtige Torfschichten, aus denen Braunkohlelager entstanden. Aufgrund vulkanischer Aktivitäten trat vor 12 bis 13 Millionen Jahren durch Spalten und Verwerfungen mehrfach dünnflüssige Lava aus und füllte die vorhandene Senke. So erhielt der Hohe Meißner eine heute noch 150 m dicke Basaltdecke, die ihn widerstandsfähiger gegenüber Erosionsprozessen machte als sein basaltfreies Umfeld. Bei der weiträumigen Hebung der gesamten Region, die bis in die Jetztzeit andauert, wurde das Basaltplateau als Härtling aus den weicheren umgebenden Schichten herauspräpariert (Reliefumkehr), sodass der Hohe Meißner sein Umland heute deutlich überragt.
Eine geologische Besonderheit stellt die Kothsborn-Quelle (Eisquelle) dar. Ihre ungewöhnlich niedrige Temperatur von nur 0 °C bis max. 2 °C entsteht durch Verdunstungskälte im Inneren der Basaltblockhalden.
Schutzgebiete
Auf Großteilen der Flanken des Hohen Meißners und auf Kleinteilen seines Hochplateaus liegt das Naturschutzgebiet Meißner (CDDA-Nr. 6969; 1970 ausgewiesen; 9,3293 km² groß). In diesen Bereichen befinden sich zudem das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Meißner und Meißner Vorland (FFH-Nr. 4725-306; 20,4282 km²) und das daran anschließende FFH-Gebiet Werra- und Wehretal (FFH-Nr. 4825-302; 244,8191 km²). Gänzlich liegt das Bergmassiv im Vogelschutzgebiet Meißner (VSG-Nr. 4725-401; 37,2078 km²).
Bergbau am Hohen Meißner
Der Braunkohlebergbau begann am Hohen Meißner ab 1560, nachdem man in einem Bach Glanzkohlestückchen gefunden hatte, und dauerte bis 1929 ausschließlich unter Tage an. Die Kohle wurde überwiegend für den Salzsiedebetrieb in Bad Sooden-Allendorf und später im Tagebaubetrieb – insbesondere für das große Kraftwerk in Kassel – gefördert.
Stinksteinwand und Schwalbenthal
Ein guter Hinweis auf den jahrhundertelangen Bergbau am Hohen Meißner ist die „Stinksteinwand“, die sich oberhalb der ehemaligen Bergamtssiedlung hoch oben am Osthang des Bergmassivs befindet. Dieser Ort wurde in den 1920er Jahren aufgrund eines durch Bergbau entstandenen Erdrutsches nahezu zerstört. Heute ist nur noch das ehemalige Bergamt erhalten. Früher wurde dort unter Tage Kohle abgebaut. Wo sich jetzt der Kalbesee befindet, wurde ab 1952 die Kohle auch über Tage abgebaut. Zuerst musste der Basaltpanzer entfernt werden, welcher hier etwa 150 Meter dick ist. Dadurch entstand auch die Stinksteinwand. Schließlich wurde mit dem Braunkohleabbau begonnen. Aus finanziellen Gründen wurde dieser 1970 eingestellt und nach Demonstrationen 1974 auch nicht wieder aufgenommen. Der Tagebau hinterließ dadurch auch an der Ostseite des Meißners eine charakteristische Mulde im Berg. Rund um Kalbe und Schwalbenthal besteht Erdrutschgefahr. So ist das ehemalige Bergamt Schwalbenthal gesperrt.
Wohl im 17. Jh., noch während des Untertagebaus, war die Braunkohle in Brand geraten, da sie bei Kontakt mit Sauerstoff zur Selbstentzündung neigt. So wurden dort immer wieder Schwelbrände in den Flözen beobachtet, die sich an der Erdoberfläche durch charakteristischen Brandgeruch und Rauchaustritt bis zum heutigen Tag bemerkbar machen. Mehrere derartige Rauchaustritte mit Schwefelsublimaten („Schwefelblumen“) befinden sich insbesondere im südlichen Tagebauteil, 400 m nördlich des Parkplatzes Schwalbenthal. Das Betreten dieses Areals ist aus Sicherheits- und Naturschutzgründen untersagt.
Auch im 20. Jh. scheiterten sämtliche Versuche, diese im Flözbrand befindlichen Kohleflöze zu löschen, so dass man nicht nur am Parkplatz im Schwalbenthal oft einen schwefelartigen Geruch von nicht völlig verbrannter Braunkohle wahrnehmen kann – teils sogar sehr stark. Die nach dem Tagebau freigelegte Braunkohle wurde mit Erde überschüttet. In der bis zu 30 Meter tiefen Abbaugrube bildete sich ein 2 ha großer See, der Kalbesee.
Das etwas unterhalb der Stinksteinwand am Berghang stehende Gasthaus Schwalbenthal ist das letzte Überbleibsel einer einstigen rund zehn Häuser umfassenden Bergbausiedlung, deren Häuser infolge von Erdrutschen abgerissen werden mussten. Zu sehen sind auch noch der Bergbaufriedhof Schwalbenthal (etwa 400 Meter von dem Gasthaus entfernt) und am Neuen Erbstollen Schwalbenthal das Haus Halde, ein altes Bergmannshaus, mit einer Schütthalde an der Kohlenstraße, die nach Germerode hinabführt.
Bransrode
Auf der Nordwestseite des Bergmassivs wurde 1929 bei der Bergarbeitersiedlung der letzte Untertagestollen geschlossen. Der kurz darauf begonnene Basalt-Übertageabbau wurde bis 2003 betrieben. Im Rahmen des Weiterbaus der Bundesautobahn 44 im Werra-Meißner-Kreis wurde der Basaltabbau wieder aufgenommen, ruht aber derzeit wieder.
Kalbe (Ex-Tagebau)
An der Basaltkuppe Kalbe wurde von 1952 bis 1974 über Tage Braunkohle gefördert, was immer noch gut am ehemaligen Tagebaugelände zu erkennen ist, in dem sich der „Kalbesee“ gebildet hat.
Sehenswürdigkeiten
An verschiedenen Standorten des Hohen Meißners gibt es Aussichtspunkte:
- Kalbe: Von der 719,5 m hohen Basaltkuppe blickt man unter anderem zum Werratal, Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal, Harz, Thüringer Wald und zur Rhön. Dieser Aussichtspunkt ist zum Beispiel über einen am Frau-Holle-Teich beginnenden Pfad zu erreichen.
- Schwalbenthal: Einfacher zu erreichen als die eben erwähnte Basaltkuppe Kalbe befindet sich 108 m tiefer an einem Straßenabzweig der Landesstraße 3241, die von Meißner-Vockerode kommend in Richtung Meißnerhaus führt, ein ähnlich guter Aussichtspunkt: Nur wenige Meter unterhalb bzw. östlich der hier erwähnten Stinksteinwand liegt oberhalb eines Parkplatzes der „Aussichtspunkt Schwalbenthal“, von dem man aus 612 m Höhe die Aussicht unter anderem auf das rund 322 m tiefer liegende Vockerode (ca. 290 m) genießen kann, aber auch in Richtung Thüringen hinüber blickt.
- Meißnerhaus und Berggasthof Hoher Meißner: Von der südwestlichen Seite des Bergmassivs schaut man vom Naturfreundehaus Meißnerhaus (ca. 665 m) bzw. vom unweit südöstlich davon stehenden Berggasthof Hoher Meißner (ca. 715 m) unter anderem zum Kellerwald, zum Habichtswald und zum Kaufunger Wald.
Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten am Hohen Meißner gehören (alphabetisch sortiert):
- Frau-Holle-Teich – kleines, sagenumwobenes Stillgewässer
- Kalbe – ehemaliger Braunkohlentagebau mit Kalbesee und Aussichtsberg Kalbe
- Kitzkammer (Naturdenkmal – eine Felsnische zwischen Basaltsäulen)
- Seesteine – Basaltfelsen in einem Waldpark mit ehemaligen Stillgewässer
- Bergwildpark Meißner – auf unterem Südosthang, 1,5 km südwestlich von Germerode
Märchen/Sage
Der Hohe Meißner liegt auch im Land der Märchenfigur Frau Holle am Frau-Holle-Pfad. Der Frau-Holle-Teich, ein unter Naturschutz stehendes Stillgewässer auf dem Bergmassiv, soll lokalen Sagen zufolge bodenlos und der Eingang in Frau Holles Anderswelt sein. Am Teich befindet sich seit 2004 eine Holzstatue der Frau Holle.
Sport und Freizeitgestaltung
Am Hohen Meißner gibt es ein Wintersportgebiet mit drei Skipisten (zwei davon mit Skiliftbetrieb) für Skiabfahrt sowie ausgedehnte Loipen für Skilanglauf. Außerdem sind viele ausgedehnte und ausgeschilderte Wanderwege (siehe Abschnitt Verkehr und Wandern) vorhanden. Seit dem 8. Juni 2008 wird eine permanente Zeitnahme (Stoppomat) für Radsportler, Läufer, Nordic Walker, Skater und Handbiker betrieben. Die Bestzeit mit 19:30 min. hat derzeit der ehemalige Deutsche Meister Dirk Müller inne.
Sendeanlagen
Der Hohe Meißner ist ein wichtiger Sendestandort des Hessischen Rundfunks (HR) für UKW und digitales Fernsehen (DVB-T).
Im April 1952 nahm der Hessische Rundfunk den Versuchsbetrieb für den Hörfunk auf, der im Juni 1952 abgeschlossen war. Drei Jahre später wurde der Fernsehsender auf dem Hohen Meißner in Betrieb genommen.
Antennenbauwerke bzw. Sendeanlagen auf dem Hohen Meißner:
- 220 m hoher geerdeter, abgespannter Stahlfachwerkmast für UKW und TV
- 155 m hoher geerdeter, abgespannter Stahlfachwerkmast, der eine Reusenantenne für Mittelwelle, Richtfunkantennen und Reserveantennen des Fernsehsenders HR trägt
- 40 m hoher freistehender Stahlfachwerkturm mit Mobilfunk-Antennen und UKW-Reserveantennen
Am 3. September 2019 stürzte eine Wartungsgondel aus etwa 50 m Höhe ab, drei Insassen starben.
Militärische Nutzung und Abhörstationen
Im Zweiten Weltkrieg gab es hier eine Flugwetter- und eine Nachtjägerleitstation. In der Zeit des Kalten Kriegs befanden sich auf dem Hohen Meißner drei Abhörstationen. Zunächst eine 1959 auf der Kalbe errichtete kleinere Abhöranlage der amerikanischen Armee, später vermutlich noch vom BND genutzt. Später entstanden zwei neue Abhörkomplexte: Auf dem Plateau des Hohen Meißners wurde eine Anlage gemeinschaftlich von der US-amerikanischen Armee und der Fernmeldeaufklärungskompanie (FmAufklKp) 947 der Bundeswehr aus Hessisch-Lichtenau betrieben, am Nordosthang hatte der Bundesnachrichtendienst unter der Tarnbezeichnung „Bundesstelle für Fernmeldestatistik“ eine eigene Anlage errichtet. Nach 1990 wurden die Stationen aufgegeben und bis 2002 schrittweise abgebaut.
Erster Freideutscher Jugendtag
Am 11. und 12. Oktober 1913 trafen sich auf dem Hohen Meißner zwischen 2000 und 3000 Teilnehmer, vorwiegend Jugendliche, zum Ersten Freideutschen Jugendtag, ein „Fest der Jugend“ und Treffen der Jugendbewegung. Diese Veranstaltung sollte ein Gegenprogramm zu militaristischen Gedenkveranstaltungen zum 100. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig (Oktober 1813) sein; am 18. Oktober 1913 wurde das Völkerschlachtdenkmal eingeweiht; auch dies war Anlass für große öffentliche Aufmerksamkeit für diesen 100. Jahrestag.
Verkehr und Wandern
Der Hohe Meißner ist über von den Bundesstraßen 7, 27 und 451 abzweigende Landesstraßen zu erreichen; die zuerst und zuletzt genannte Bundesstraße haben Anschluss an einen bereits fertig gestellten Abschnitt des nordosthessischen Teils der A 44. Über die Meißner-Westflanke sowie insbesondere über den Südteil des Meißner-Hochplateaus und die Meißner-Ostflanke verläuft im Rahmen der Landesstraßen 3241 und 3242 ein Abschnitt der „Frau-Holle-Route“ der Deutschen Märchenstraße.
Über das Hochplateau des Hohen Meißners führen zum Beispiel der Frau-Holle-Pfad, der , der und der zertifizierte Premiumweg Hoher Meißner. Vorbei am Südende des Bergmassivs verläuft der Sälzer Weg.
Siehe auch
- Liste von Sendeanlagen in Hessen
Literatur
- Ernst Baier, Cord Peppler-Lisbach, Volker Sahlfrank: Die Pflanzenwelt des Altkreises Witzenhausen mit Meißner und Kaufunger Wald. 2., ergänzte und verbesserte Auflage. Schriften des Werratalvereins Witzenhausen, Heft 39. Werratalverein (WTV) Witzenhausen, Witzenhausen 2005, ISBN 3-9807194-2-1
- Erich Hildebrand (Bearb.): Land an Werra und Meißner – Ein Heimatbuch. Korbach: Bing-Verlag 1983, mit Aufsätzen von 40 Autoren, 384 S., sehr zahlr. Abb
- Herwig Klemp und Marco Leonarduzzi: Der Hohe Meißner – Unterwegs im Reich der Frau Holle (Natur in Hessen). Wardenburg/Tungeln 2001
- Karl Kollmann: Frau Holle und das Meißnerland Einem Mythos auf der Spur. Eschwege 2005: Historische Ges. des Werralandes / Werratalverein (Hrsg.), 168 S
- Manfred Lückert: Der Meißner – Ein Leben mit dem Berg. Historisches zwischen Höllental, Werratal und Gelstertal (mit Beiträgen von Karlfritz Saalfeld, F. W. Moosebach und Horst Beck), Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2011, ISBN 978-3-86777-180-1
- Bodo Mrozek: Vom Hohen Meißner in die Zeltlagerdemokratie – Historiker suchen Spuren der Jugendbewegung. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt am Main Nr. 83 vom 10. April 2013, S. N 4 (Naturwissenschaften)
- Thomas F. Klein: Hessisch Lichtenau – Tief im Hohen Meißner lebt Frau Holle. [mit einer kleinen Karte des „Hohen Meißner“]. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, vom 9. August 2013, Nr. 183, Frankfurt am Main 2013, S. 56
- Susanne Rappe-Weber: Aufbruch der Jugend – Der 1. Freideutsche Jugendtag, [auf dem Meißner, heute: „Hoher Meißner“] jährt sich zum 100. Mal. In: Mitteilungen des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde Kassel 1934 e. V, Nr. 64, Juli 2013, S. 62–83
- Susanne Rappe-Weber: Ereignis, Erinnerung, Neubestimmung. Der Freideutsche Jugendtag auf dem Hohen Meißner 1913, in: Zeitschrift [Jahrbuch] des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde [ZHG], Band 117/118, 2012/13, Kassel 2013, S. 197–204, 4 Abb.
Weblinks
- Geo-Naturpark Frau-Holle-Land – Werratal.Meißner.Kaufunger Wald (offizielle Seite), auf naturparkfrauholle.land
- Karte/Luftbild des Meißner mit 500-m-Höhenlinie und allen wichtigen Erhebungen der Umgebung, Placemarks (Google Earth erforderlich)
- Landschaftssteckbrief Hoher Meißner des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- Luftbildvideo Hoher Meißner (vom Hessischen Rundfunk)
Einzelnachweise
- Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- Es geht um 3,40 Meter: Die Angabe zur Höhe des Hohen Meißners ist (noch) vielfach falsch. Artikel, Hessisch/Niedrsächsische Allgemeine, 16. Juli 2025, von Stefan Forbert.
- Nicht ganz so Hoher Meißner Hessenschau; abgerufen am 27. Juni 2025
- vgl. Mogge/Reulecke 1988: Hoher Meißner 1913, S. 390
- Hans-Jürgen Klink: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 112 Kassel. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1969. → Online-Karte (PDF; 6,9 MB)
- Messung über Placemarks, Verifizierung über BfN-Kartendienste ( des vom 19. Dezember 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- K. H. Wedepohl: Der tertiäre basaltische Vulkanismus der Hessischen Senke, In: Sigmund Koritnig (Schriftleiter): Zur Mineralogie und Geologie der Umgebung von Göttingen mit Westharz und Teilen des Nordhessischen Berglandes. Der Aufschluss, Sonderband 28, 1978, S. 156–167.
- Arno Semmel: Geomorphologie der Bundesrepublik Deutschland: Grundzüge, Forschungsstand, aktuelle Fragen, erörtert an ausgewählten Landschaften. Franz Steiner Verlag, Stuttgart, 5. Auflage 1996. ISBN 3 515 06897 X, auf S. 117.
- V. Die Eisquelle ( vom 16. Oktober 2004 im Internet Archive), auf archive.org, in Der Hohe Meißner, aus eltmannshausen.de
- Kothsborn-Quelle (Eisquelle) (in Hoher Meißner), auf wiki.genealogy.net
- Bergwildpark Meißner, abgerufen am 8. Mai 2017, auf tierpark.naturpark-mkw.de
- Wartungsgondel an Sendeturm aus 50 Metern abgestürzt – drei Tote. Artikel auf welt.de, 3. September 2019.
- Gerhard Piper: Abhörstaat Deutschland. Die SIGINT-Landschaft seit 1945 in Ost und West. Heise Medien, Hannover 2015, ISBN 978-3-95788-028-4.
- Feuer machen, Tanzen, Frei sein, ZEIT Geschichte Nr. 02/2013, auf zeit.de
- Premiumweg P1 Hoher Meißner, auf naturparkfrauholle.land
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Hohe Meissner ist ein nach den amtlichen Karten bis zu 753 6 m u NHN hohes Mittelgebirge Bergmassiv im Fulda Werra Bergland dem Nordteil des Osthessischen Berglandes Die Hohenangabe ist aber vermutlich falsch und muss auf 750 2 Meter korrigiert werden Mit Gipfellage im Gebiet der Gemeinde Berkatal liegt es nahe der Kleinstadt Hessisch Lichtenau im Werra Meissner Kreis in Nordhessen Hoher MeissnerHoher Meissner oberhalb von Rommerode Hoher Meissner oberhalb von RommerodeHochster Gipfel Kasseler Kuppe 753 6 m u NHN Lage nahe Hessisch Lichtenau Werra Meissner Kreis Hessen DeutschlandTeil vom Fulda Werra Bergland im Osthessischen BerglandHoher Meissner Hessen Koordinaten 51 13 41 N 9 51 48 O 51 228166666667 9 8633333333333 753 6 Koordinaten 51 13 41 N 9 51 48 OTyp MittelgebirgeGestein Basalt BraunkohleFlache 50 km Besonderheiten Trigonometrischer Punkt Hoher Meissner von Osten bzw Meissner WeidenhausenHoher Meissner von Nordnordwesten vom BilsteinAusblick vom Hohen Meissner Ostblick von der Kalbe Uberregional bekannt ist der Hohe Meissner als eventuelle Heimat des Marchens Frau Holle Zusammen mit grossen Teilen von Kaufunger Wald und Sohre bildet er den weitlaufigen Geo Naturpark Frau Holle Land Werratal Meissner Kaufunger Wald Auf Grossteilen seines vielerorts bewaldeten Bergmassivs liegen mehrere Schutzgebiete Namensherkunft anderungDer ursprungliche Name des Hohen Meissners lautet Wissener die erstmalige urkundliche Erwahnung des Namens erfolgte 1195 Er lasst sich auf die althochdeutschen Stammworter wisa Wiese wizon Weissager oder wiz weiss zuruckfuhren Wahrscheinlich ist die Bedeutung des Namens Der Weisse da der Winter mit Schneefall auf dem Berg fruh einsetzt und lange dauert Der Name Meissner wird in Akten der landgraflich hessischen Verwaltung erstmals 1530 erwahnt Eine langsame Namensumbenennung erfuhr der Berg durch die Jugendbewegung Durch den auf ihm stattfindenden Ersten Freideutschen Jugendtag 1913 wurde der Meissner als Hoher Meissner uber die deutschen Zeitungen bekannt Fur die Wandervogel war dieser Ort schon vor 1913 beliebtes Ziel und mindestens seit 1908 wurde der Berg von ihnen als Hoher Meissner bezeichnet Diese Namensgebung konnte sich dem Namen des gern gewahlten Ziels der Gottinger Wandervogel dem Hohen Hagen angeglichen haben Mit der Zeit wurde immer mehr vom Hohen Meissner gesprochen Ein Gedenkstein mit einer Informationstafel befindet sich am Parkplatz nahe dem Naturfreundehaus Meissnerhaus der auf diese Namensanderung hinweist GeographieLage Der Hohe Meissner erhebt sich im Geo Naturpark Frau Holle Land Werratal Meissner Kaufunger Wald zwischen den Stadten und Gemeinden Bad Sooden Allendorf Nordosten Berkatal und Meissner Osten Waldkappel Suden Hessisch Lichtenau Westen grosste Stadt am Bergmassiv sowie Grossalmerode Nordwesten Der Gipfel des flachwelligen Hochplateaus liegt 3 km sudsudwestlich des Berkataler Ortsteils Frankenhain und 2 5 km sudwestlich des Bad Sooden Allendorfer Ortsteils Dudenrode im Gemeindegebiet von Berkatal die Grenze zur Stadt Bad Sooden Allendorf verlauft etwa 300 m nordostlich davon Am oder auf dem Hohen Meissner der uberwiegend bewaldet rund 10 km lang und 5 km breit ist entspringen die Berka und ihre Zuflusse und Kupferbach der Gelster Zufluss Laudenbach und der Wehre Zufluss Vierbach Naturraumliche Zuordnung Der Hohe Meissner bildet in der naturraumlichen Haupteinheitengruppe Osthessisches Bergland Nr 35 in der Haupteinheit Fulda Werra Bergland 357 und in der Untereinheit 357 8 den Naturraum Hoher Meissner 357 81 Im Norden schliesst sich der Naturraum Nordliche Meissnervorberge 357 80 an im Sudosten der Naturraum Finkenberg Dachsberg Zug 357 82 die beide auch zum Meissnergebiet gehoren im Westen der Naturraum Velmeder Tal und im Suden der Naturraum Waldkappeler Wehretal 357 54 die beide zur Untereinheit Witzenhausen Altmorschener Talung 357 5 zahlen Im Osten grenzt in der Haupteinheit 358 und in der Untereinheit Unterwerrasattel 358 0 der Naturraum Meissnervorland 358 03 an Geomorphologie Hoher Meissner hochster Berg in Nordosthessen Der Hohe Meissner wird von einem Hochplateau gekront das in Nord Sud Richtung maximal rund 4 2 km lang und in Ost West Richtung maximal etwa 2 2 km breit ist gemessen von der 700 m Hohenlinie aufwarts Dessen hochste Stelle bildet mit 753 6 m Hohe die Kasseler Kuppe Diese ist nicht wie in vielen Publikationen wiedergegeben die hochste Erhebung Nordhessens sondern nur die hochste Nordosthessens Die hochsten Berge im Nordteil von Nordhessen befinden sich weit westlich im Upland Langenberg max 843 2 m ca 91 km Luftlinie dem Nordostauslaufer des Rothaargebirges und der hochste des oftmals mit dem Begriff Nordhessen gleichgesetzten Regierungsbezirks Kassel ist die Wasserkuppe 950 2 m ca 81 km Luftlinie in der weit sudlich gelegenen Rhon Dominanz und Prominenz Mit einer Dominanz von etwa 59 km ist der Meissner genauer sein Gipfel die Kasseler Kuppe einer der dominantesten Berge Deutschlands Die dem Meissner am nachsten gelegene nachsthohere Stelle liegt in ebendieser Entfernung unmittelbar an Auslaufern des 916 5 m hohen Grossen Inselsbergs im sudostlich gelegenen Thuringer Wald der sein Umland ahnlich wie der Meissner uberragt Im nordostlich gelegenen Harz findet sich der nachsthohere Gipfel erst in etwa 66 km Entfernung am maximal 865 1 m hohen Kamm Auf dem Acker in der sudlich gelegenen Rhon wird die Hohe des Meissner erst am 756 9 m hohen Auersberg in rund 70 km Entfernung erreicht im westlich gelegenen Rothaargebirge gar erst in 84 km Entfernung an der 775 3 m hohen Kahlen Pon Fur die Prominenz der Kasseler Kuppe ist nicht der durch das Tal der Werra abgetrennte Thuringer Wald Bezugsgebirge sondern die ebenfalls zwischen Fulda und Werra gelegene Rhon Der niedrigste Punkt zu dem man herab muss um einen nachsthoheren Punkt in der Rhon zu erreichen ist nordwestlich von Honebach an der Fulda Werra Wasserscheide zwischen Richelsdorfer Gebirge und Seulingswald 426 m tiefer gelegen als der Gipfel Berge und Bergkuppen Blick von der Kalbe im Winter Zu den Bergen und Bergkuppen des Hohen Meissners gehoren sortiert nach Hohe in Meter m uber Normalhohennull NHN Kasseler Kuppe 753 6 m Kasseler Stein 748 3 m Kalbe 719 5 m Heiligenberg 583 4 m Buhlchen 537 2 m Hasselkuppe 514 8 m GeologieDer Untergrund des Hohen Meissners entstand vor 225 Millionen Jahren im Trias und besteht aus Muschelkalk und Buntsandstein Im Tertiar vor 20 Millionen Jahren befand sich in dem Gebiet eine Senke wo in tropischem Klima Sumpfwalder wuchsen Sie bildeten machtige Torfschichten aus denen Braunkohlelager entstanden Aufgrund vulkanischer Aktivitaten trat vor 12 bis 13 Millionen Jahren durch Spalten und Verwerfungen mehrfach dunnflussige Lava aus und fullte die vorhandene Senke So erhielt der Hohe Meissner eine heute noch 150 m dicke Basaltdecke die ihn widerstandsfahiger gegenuber Erosionsprozessen machte als sein basaltfreies Umfeld Bei der weitraumigen Hebung der gesamten Region die bis in die Jetztzeit andauert wurde das Basaltplateau als Hartling aus den weicheren umgebenden Schichten herausprapariert Reliefumkehr sodass der Hohe Meissner sein Umland heute deutlich uberragt Eine geologische Besonderheit stellt die Kothsborn Quelle Eisquelle dar Ihre ungewohnlich niedrige Temperatur von nur 0 C bis max 2 C entsteht durch Verdunstungskalte im Inneren der Basaltblockhalden Schutzgebiete Hauptartikel Naturschutzgebiet Meissner Auf Grossteilen der Flanken des Hohen Meissners und auf Kleinteilen seines Hochplateaus liegt das Naturschutzgebiet Meissner CDDA Nr 6969 1970 ausgewiesen 9 3293 km gross In diesen Bereichen befinden sich zudem das Fauna Flora Habitat Gebiet Meissner und Meissner Vorland FFH Nr 4725 306 20 4282 km und das daran anschliessende FFH Gebiet Werra und Wehretal FFH Nr 4825 302 244 8191 km Ganzlich liegt das Bergmassiv im Vogelschutzgebiet Meissner VSG Nr 4725 401 37 2078 km Bergbau am Hohen MeissnerBlick in den ehemaligen Tagebau Kalbe an der KalbeEhemaliges Gasthaus Schwalbenthal vorher Bergamt mit Aussichtspunkt vom Hohen Meissner Der Braunkohlebergbau begann am Hohen Meissner ab 1560 nachdem man in einem Bach Glanzkohlestuckchen gefunden hatte und dauerte bis 1929 ausschliesslich unter Tage an Die Kohle wurde uberwiegend fur den Salzsiedebetrieb in Bad Sooden Allendorf und spater im Tagebaubetrieb insbesondere fur das grosse Kraftwerk in Kassel gefordert Stinksteinwand und Schwalbenthal Ein guter Hinweis auf den jahrhundertelangen Bergbau am Hohen Meissner ist die Stinksteinwand die sich oberhalb der ehemaligen Bergamtssiedlung hoch oben am Osthang des Bergmassivs befindet Dieser Ort wurde in den 1920er Jahren aufgrund eines durch Bergbau entstandenen Erdrutsches nahezu zerstort Heute ist nur noch das ehemalige Bergamt erhalten Fruher wurde dort unter Tage Kohle abgebaut Wo sich jetzt der Kalbesee befindet wurde ab 1952 die Kohle auch uber Tage abgebaut Zuerst musste der Basaltpanzer entfernt werden welcher hier etwa 150 Meter dick ist Dadurch entstand auch die Stinksteinwand Schliesslich wurde mit dem Braunkohleabbau begonnen Aus finanziellen Grunden wurde dieser 1970 eingestellt und nach Demonstrationen 1974 auch nicht wieder aufgenommen Der Tagebau hinterliess dadurch auch an der Ostseite des Meissners eine charakteristische Mulde im Berg Rund um Kalbe und Schwalbenthal besteht Erdrutschgefahr So ist das ehemalige Bergamt Schwalbenthal gesperrt Wohl im 17 Jh noch wahrend des Untertagebaus war die Braunkohle in Brand geraten da sie bei Kontakt mit Sauerstoff zur Selbstentzundung neigt So wurden dort immer wieder Schwelbrande in den Flozen beobachtet die sich an der Erdoberflache durch charakteristischen Brandgeruch und Rauchaustritt bis zum heutigen Tag bemerkbar machen Mehrere derartige Rauchaustritte mit Schwefelsublimaten Schwefelblumen befinden sich insbesondere im sudlichen Tagebauteil 400 m nordlich des Parkplatzes Schwalbenthal Das Betreten dieses Areals ist aus Sicherheits und Naturschutzgrunden untersagt Auch im 20 Jh scheiterten samtliche Versuche diese im Flozbrand befindlichen Kohlefloze zu loschen so dass man nicht nur am Parkplatz im Schwalbenthal oft einen schwefelartigen Geruch von nicht vollig verbrannter Braunkohle wahrnehmen kann teils sogar sehr stark Die nach dem Tagebau freigelegte Braunkohle wurde mit Erde uberschuttet In der bis zu 30 Meter tiefen Abbaugrube bildete sich ein 2 ha grosser See der Kalbesee Das etwas unterhalb der Stinksteinwand am Berghang stehende Gasthaus Schwalbenthal ist das letzte Uberbleibsel einer einstigen rund zehn Hauser umfassenden Bergbausiedlung deren Hauser infolge von Erdrutschen abgerissen werden mussten Zu sehen sind auch noch der Bergbaufriedhof Schwalbenthal etwa 400 Meter von dem Gasthaus entfernt und am Neuen Erbstollen Schwalbenthal das Haus Halde ein altes Bergmannshaus mit einer Schutthalde an der Kohlenstrasse die nach Germerode hinabfuhrt Bransrode Auf der Nordwestseite des Bergmassivs wurde 1929 bei der Bergarbeitersiedlung der letzte Untertagestollen geschlossen Der kurz darauf begonnene Basalt Ubertageabbau wurde bis 2003 betrieben Im Rahmen des Weiterbaus der Bundesautobahn 44 im Werra Meissner Kreis wurde der Basaltabbau wieder aufgenommen ruht aber derzeit wieder Kalbe Ex Tagebau An der Basaltkuppe Kalbe wurde von 1952 bis 1974 uber Tage Braunkohle gefordert was immer noch gut am ehemaligen Tagebaugelande zu erkennen ist in dem sich der Kalbesee gebildet hat Blick vom Meissnerhaus in Richtung Hessisch Lichtenau Heiligabend 2006 Frau Holle Teich mit Holzfigur der Frau HolleSehenswurdigkeitenAn verschiedenen Standorten des Hohen Meissners gibt es Aussichtspunkte Kalbe Von der 719 5 m hohen Basaltkuppe blickt man unter anderem zum Werratal Naturpark Eichsfeld Hainich Werratal Harz Thuringer Wald und zur Rhon Dieser Aussichtspunkt ist zum Beispiel uber einen am Frau Holle Teich beginnenden Pfad zu erreichen Schwalbenthal Einfacher zu erreichen als die eben erwahnte Basaltkuppe Kalbe befindet sich 108 m tiefer an einem Strassenabzweig der Landesstrasse 3241 die von Meissner Vockerode kommend in Richtung Meissnerhaus fuhrt ein ahnlich guter Aussichtspunkt Nur wenige Meter unterhalb bzw ostlich der hier erwahnten Stinksteinwand liegt oberhalb eines Parkplatzes der Aussichtspunkt Schwalbenthal von dem man aus 612 m Hohe die Aussicht unter anderem auf das rund 322 m tiefer liegende Vockerode ca 290 m geniessen kann aber auch in Richtung Thuringen hinuber blickt Meissnerhaus und Berggasthof Hoher Meissner Von der sudwestlichen Seite des Bergmassivs schaut man vom Naturfreundehaus Meissnerhaus ca 665 m bzw vom unweit sudostlich davon stehenden Berggasthof Hoher Meissner ca 715 m unter anderem zum Kellerwald zum Habichtswald und zum Kaufunger Wald Zu den weiteren Sehenswurdigkeiten am Hohen Meissner gehoren alphabetisch sortiert Frau Holle Teich kleines sagenumwobenes Stillgewasser Kalbe ehemaliger Braunkohlentagebau mit Kalbesee und Aussichtsberg Kalbe Kitzkammer Naturdenkmal eine Felsnische zwischen Basaltsaulen Seesteine Basaltfelsen in einem Waldpark mit ehemaligen Stillgewasser Bergwildpark Meissner auf unterem Sudosthang 1 5 km sudwestlich von GermerodeMarchen SageDer Hohe Meissner liegt auch im Land der Marchenfigur Frau Holle am Frau Holle Pfad Der Frau Holle Teich ein unter Naturschutz stehendes Stillgewasser auf dem Bergmassiv soll lokalen Sagen zufolge bodenlos und der Eingang in Frau Holles Anderswelt sein Am Teich befindet sich seit 2004 eine Holzstatue der Frau Holle Sport und FreizeitgestaltungAm Hohen Meissner gibt es ein Wintersportgebiet mit drei Skipisten zwei davon mit Skiliftbetrieb fur Skiabfahrt sowie ausgedehnte Loipen fur Skilanglauf Ausserdem sind viele ausgedehnte und ausgeschilderte Wanderwege siehe Abschnitt Verkehr und Wandern vorhanden Seit dem 8 Juni 2008 wird eine permanente Zeitnahme Stoppomat fur Radsportler Laufer Nordic Walker Skater und Handbiker betrieben Die Bestzeit mit 19 30 min hat derzeit der ehemalige Deutsche Meister Dirk Muller inne Sendeanlagen Hauptartikel Sender Hoher Meissner SendeanlagenEhemalige Abhoranlage des Bundesnachrichtendiensts am Nordosthang des Hohen Meissners Der Hohe Meissner ist ein wichtiger Sendestandort des Hessischen Rundfunks HR fur UKW und digitales Fernsehen DVB T Im April 1952 nahm der Hessische Rundfunk den Versuchsbetrieb fur den Horfunk auf der im Juni 1952 abgeschlossen war Drei Jahre spater wurde der Fernsehsender auf dem Hohen Meissner in Betrieb genommen Antennenbauwerke bzw Sendeanlagen auf dem Hohen Meissner 220 m hoher geerdeter abgespannter Stahlfachwerkmast fur UKW und TV 155 m hoher geerdeter abgespannter Stahlfachwerkmast der eine Reusenantenne fur Mittelwelle Richtfunkantennen und Reserveantennen des Fernsehsenders HR tragt 40 m hoher freistehender Stahlfachwerkturm mit Mobilfunk Antennen und UKW ReserveantennenNahe dem Meissnerhaus Gedenkstein und Informationstafel erinnern an den Ersten Freideutschen Jugendtag 1913 Am 3 September 2019 sturzte eine Wartungsgondel aus etwa 50 m Hohe ab drei Insassen starben Militarische Nutzung und AbhorstationenIm Zweiten Weltkrieg gab es hier eine Flugwetter und eine Nachtjagerleitstation In der Zeit des Kalten Kriegs befanden sich auf dem Hohen Meissner drei Abhorstationen Zunachst eine 1959 auf der Kalbe errichtete kleinere Abhoranlage der amerikanischen Armee spater vermutlich noch vom BND genutzt Spater entstanden zwei neue Abhorkomplexte Auf dem Plateau des Hohen Meissners wurde eine Anlage gemeinschaftlich von der US amerikanischen Armee und der Fernmeldeaufklarungskompanie FmAufklKp 947 der Bundeswehr aus Hessisch Lichtenau betrieben am Nordosthang hatte der Bundesnachrichtendienst unter der Tarnbezeichnung Bundesstelle fur Fernmeldestatistik eine eigene Anlage errichtet Nach 1990 wurden die Stationen aufgegeben und bis 2002 schrittweise abgebaut Erster Freideutscher JugendtagAm 11 und 12 Oktober 1913 trafen sich auf dem Hohen Meissner zwischen 2000 und 3000 Teilnehmer vorwiegend Jugendliche zum Ersten Freideutschen Jugendtag ein Fest der Jugend und Treffen der Jugendbewegung Diese Veranstaltung sollte ein Gegenprogramm zu militaristischen Gedenkveranstaltungen zum 100 Jahrestag der Volkerschlacht bei Leipzig Oktober 1813 sein am 18 Oktober 1913 wurde das Volkerschlachtdenkmal eingeweiht auch dies war Anlass fur grosse offentliche Aufmerksamkeit fur diesen 100 Jahrestag Verkehr und WandernDer Hohe Meissner ist uber von den Bundesstrassen 7 27 und 451 abzweigende Landesstrassen zu erreichen die zuerst und zuletzt genannte Bundesstrasse haben Anschluss an einen bereits fertig gestellten Abschnitt des nordosthessischen Teils der A 44 Uber die Meissner Westflanke sowie insbesondere uber den Sudteil des Meissner Hochplateaus und die Meissner Ostflanke verlauft im Rahmen der Landesstrassen 3241 und 3242 ein Abschnitt der Frau Holle Route der Deutschen Marchenstrasse Uber das Hochplateau des Hohen Meissners fuhren zum Beispiel der Frau Holle Pfad der der und der zertifizierte Premiumweg Hoher Meissner Vorbei am Sudende des Bergmassivs verlauft der Salzer Weg Siehe auchListe von Sendeanlagen in HessenLiteraturErnst Baier Cord Peppler Lisbach Volker Sahlfrank Die Pflanzenwelt des Altkreises Witzenhausen mit Meissner und Kaufunger Wald 2 erganzte und verbesserte Auflage Schriften des Werratalvereins Witzenhausen Heft 39 Werratalverein WTV Witzenhausen Witzenhausen 2005 ISBN 3 9807194 2 1 Erich Hildebrand Bearb Land an Werra und Meissner Ein Heimatbuch Korbach Bing Verlag 1983 mit Aufsatzen von 40 Autoren 384 S sehr zahlr Abb Herwig Klemp und Marco Leonarduzzi Der Hohe Meissner Unterwegs im Reich der Frau Holle Natur in Hessen Wardenburg Tungeln 2001 Karl Kollmann Frau Holle und das Meissnerland Einem Mythos auf der Spur Eschwege 2005 Historische Ges des Werralandes Werratalverein Hrsg 168 S Manfred Luckert Der Meissner Ein Leben mit dem Berg Historisches zwischen Hollental Werratal und Gelstertal mit Beitragen von Karlfritz Saalfeld F W Moosebach und Horst Beck Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2011 ISBN 978 3 86777 180 1 Bodo Mrozek Vom Hohen Meissner in die Zeltlagerdemokratie Historiker suchen Spuren der Jugendbewegung In Frankfurter Allgemeine Zeitung Frankfurt am Main Nr 83 vom 10 April 2013 S N 4 Naturwissenschaften Thomas F Klein Hessisch Lichtenau Tief im Hohen Meissner lebt Frau Holle mit einer kleinen Karte des Hohen Meissner In Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 9 August 2013 Nr 183 Frankfurt am Main 2013 S 56 Susanne Rappe Weber Aufbruch der Jugend Der 1 Freideutsche Jugendtag auf dem Meissner heute Hoher Meissner jahrt sich zum 100 Mal In Mitteilungen des Vereins fur Hessische Geschichte und Landeskunde Kassel 1934 e V Nr 64 Juli 2013 S 62 83 Susanne Rappe Weber Ereignis Erinnerung Neubestimmung Der Freideutsche Jugendtag auf dem Hohen Meissner 1913 in Zeitschrift Jahrbuch des Vereins fur hessische Geschichte und Landeskunde ZHG Band 117 118 2012 13 Kassel 2013 S 197 204 4 Abb WeblinksCommons Hoher Meissner Album mit Bildern Videos und Audiodateien Wikivoyage Hoher Meissner Reisefuhrer Geo Naturpark Frau Holle Land Werratal Meissner Kaufunger Wald offizielle Seite auf naturparkfrauholle land Karte Luftbild des Meissner mit 500 m Hohenlinie und allen wichtigen Erhebungen der Umgebung Placemarks Google Earth erforderlich Landschaftssteckbrief Hoher Meissner des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Luftbildvideo Hoher Meissner vom Hessischen Rundfunk EinzelnachweiseKarten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Es geht um 3 40 Meter Die Angabe zur Hohe des Hohen Meissners ist noch vielfach falsch Artikel Hessisch Niedrsachsische Allgemeine 16 Juli 2025 von Stefan Forbert Nicht ganz so Hoher Meissner Hessenschau abgerufen am 27 Juni 2025 vgl Mogge Reulecke 1988 Hoher Meissner 1913 S 390 Hans Jurgen Klink Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 112 Kassel Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1969 Online Karte PDF 6 9 MB Messung uber Placemarks Verifizierung uber BfN Kartendienste Memento des Originals vom 19 Dezember 2012 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 K H Wedepohl Der tertiare basaltische Vulkanismus der Hessischen Senke In Sigmund Koritnig Schriftleiter Zur Mineralogie und Geologie der Umgebung von Gottingen mit Westharz und Teilen des Nordhessischen Berglandes Der Aufschluss Sonderband 28 1978 S 156 167 Arno Semmel Geomorphologie der Bundesrepublik Deutschland Grundzuge Forschungsstand aktuelle Fragen erortert an ausgewahlten Landschaften Franz Steiner Verlag Stuttgart 5 Auflage 1996 ISBN 3 515 06897 X auf S 117 V Die Eisquelle Memento vom 16 Oktober 2004 im Internet Archive auf archive org in Der Hohe Meissner aus eltmannshausen de Kothsborn Quelle Eisquelle in Hoher Meissner auf wiki genealogy net Bergwildpark Meissner abgerufen am 8 Mai 2017 auf tierpark naturpark mkw de Wartungsgondel an Sendeturm aus 50 Metern abgesturzt drei Tote Artikel auf welt de 3 September 2019 Gerhard Piper Abhorstaat Deutschland Die SIGINT Landschaft seit 1945 in Ost und West Heise Medien Hannover 2015 ISBN 978 3 95788 028 4 Feuer machen Tanzen Frei sein ZEIT Geschichte Nr 02 2013 auf zeit de Premiumweg P1 Hoher Meissner auf naturparkfrauholle landNormdaten Geografikum GND 4038484 6 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85083348 VIAF 315124977