Hugo Grüner 7 Juni 1895 in Rötenbach 6 Juli 1971 für tot erklärt war ein deutscher Regionalpolitiker und verurteilter NS
Hugo Grüner

Hugo Grüner (* 7. Juni 1895 in Rötenbach; † 6. Juli 1971 für tot erklärt) war ein deutscher Regionalpolitiker und verurteilter NS-Kriegsverbrecher.
Leben
NS-Karriere
Hugo Grüner war gelernter Mechaniker und Teilnehmer des Ersten Weltkriegs und dort als Oberfunker auf dem Schlachtschiff Helgoland eingesetzt. Nach Kriegsende trat er dem Militärverein Kyffhäuserbund in Rötenbach bei, dessen Mitglieder Gegner des Versailler Vertrags und Monarchieanhänger waren. Zudem wurde er noch Mitglied in der Sturmabteilung Hitler Oberbaden und trat 1925 der radikalen Organisation Damm bei, einer Unterorganisation der Organisation Escherich. Zum 1. Dezember 1931 trat er der NSDAP bei, Ortsgruppe Löffingen im Gau Baden, (Mitgliedsnummer 729.772). Er leitete bis zu ihrer Insolvenz 1932 eine Metallschraubenfabrik in Neustadt und war danach als Sägearbeiter tätig. 1934 wurde er zum Bürgermeister von Rötenbach berufen und ab 1937 zum NSDAP-Kreisleiter in Müllheim, wo er am 9. November 1938 maßgeblich an den Taten der Reichspogromnacht und der Demolierung der Synagoge Sulzburg beteiligt war. 1942 übernahm er von Rudolf Allgeier, der zum Kriegsdienst eingezogen wurde, kommissarisch dessen Kreisleiterposten in Lörrach und in Mülhausen (Mulhouse) im Elsass.
Kriegsverbrechen
Am 7. Oktober 1944 wurden am Rheinwehr bei Märkt vier Mitglieder der Besatzung eines abgeschossenen, britischen Bombers von Polizisten festgenommen. Grüner kam dazu und erschoss laut Zeugenaussagen und Gerichtsurteil eigenhändig die vier Männer, indem er ihnen in den Rücken schoss. Nach Kriegsende 1945 wurde er von französischen Besatzern festgenommen und angeklagt. Im sogenannten Elsass-Prozess vom 3. April bis 3. Mai 1946 wurde der Fall vor einem französischen Gericht in Straßburg verhandelt und Grüner daraufhin zum Tode verurteilt. Der Mordfall und die damit zusammenhängende Befehlskette waren auch Bestandteil des 46. Verhandlungstags des Nürnberger Hauptprozesses am 30. Januar 1946.
1947 gelang es ihm aus dem Internierungslager Recklinghausen-Hillerheide zu fliehen, nachdem er von den französischen Behörden an die britischen Besatzungsmächte übergeben worden war. Seitdem gibt es keine gesicherten Informationen zu seinem Aufenthaltsort oder seinem Ableben. Am 15. Dezember 1947 wurde vom Freiburger Landgericht in Abwesenheit verurteilt, als maßgeblicher Drahtzieher der Aktionen vom 9. November in Sulzburg verantwortlich zu sein. Seine Familie ließ ihn 1971 gerichtlich für tot erklären, rückwirkend zum 31. Dezember 1946. Hugo Grüner war verheiratet und hatte vier Kinder.
Literatur
- Bernd Hainmüller / Jost Grosspietsch: Hugo Grüner: Kreisleiter und Fliegermörder im Markgräflerland. In: Wolfgang Proske (Hrsg.): Täter Helfer Trittbrettfahrer. NS-Belastete aus dem Süden des heutigen Baden-Württemberg, Bd. 9, Gerstetten: Kugelberg 2018, ISBN 978-3-945893-10-4, S. 119–132.
- Edgar Baßler: „...denen gilt mein Kampf bis zum Äußersten“ Hugo Grüner: Nationalsozialist, vierfacher Fliegermörder, entkommener Straftäter. In: Zeitschrift Das Markgräflerland 2015, Band I, 2015, S. 173 bis 193.
- Johnpeter Horst Grill: The Nazi movement in Baden, 1920–1945, Univ. of North Carolina Press, Chapel Hill, NC 1983, ISBN 978-0-8078-1472-7.
Weblinks
- Internetauftritt des Buchprojekts Täter Helfer Trittbrettfahrer, Biografien von NS-Belasteten aus ausgewählten Regionen in Baden-Württemberg.
- Bernd Hainmüller: Hugo Grüner: Ein Kriegsverbrecher im Markgräflerland
Einzelnachweise
- Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/12280955
- Nazi War Crimes Trials: Alsace Trial. Jewish Virtual Library, abgerufen am 3. Dezember 2018 (englisch).
- Der Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof Nürnberg. In: Zeno.org. Abgerufen am 4. Dezember 2018.
- Sibylle Höschele: Sulzburg mit Staufen im Breisgau. In: Alemannia Judaica. Abgerufen am 3. Dezember 2018.
Personendaten | |
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NAME | Grüner, Hugo |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher NS-Regionalpolitiker |
GEBURTSDATUM | 7. Juni 1895 |
GEBURTSORT | Friedenweiler-Rötenbach |
STERBEDATUM | 20. Jahrhundert |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Hugo Gruner 7 Juni 1895 in Rotenbach 6 Juli 1971 fur tot erklart war ein deutscher Regionalpolitiker und verurteilter NS Kriegsverbrecher LebenNS Karriere Hugo Gruner war gelernter Mechaniker und Teilnehmer des Ersten Weltkriegs und dort als Oberfunker auf dem Schlachtschiff Helgoland eingesetzt Nach Kriegsende trat er dem Militarverein Kyffhauserbund in Rotenbach bei dessen Mitglieder Gegner des Versailler Vertrags und Monarchieanhanger waren Zudem wurde er noch Mitglied in der Sturmabteilung Hitler Oberbaden und trat 1925 der radikalen Organisation Damm bei einer Unterorganisation der Organisation Escherich Zum 1 Dezember 1931 trat er der NSDAP bei Ortsgruppe Loffingen im Gau Baden Mitgliedsnummer 729 772 Er leitete bis zu ihrer Insolvenz 1932 eine Metallschraubenfabrik in Neustadt und war danach als Sagearbeiter tatig 1934 wurde er zum Burgermeister von Rotenbach berufen und ab 1937 zum NSDAP Kreisleiter in Mullheim wo er am 9 November 1938 massgeblich an den Taten der Reichspogromnacht und der Demolierung der Synagoge Sulzburg beteiligt war 1942 ubernahm er von Rudolf Allgeier der zum Kriegsdienst eingezogen wurde kommissarisch dessen Kreisleiterposten in Lorrach und in Mulhausen Mulhouse im Elsass Kriegsverbrechen Am 7 Oktober 1944 wurden am Rheinwehr bei Markt vier Mitglieder der Besatzung eines abgeschossenen britischen Bombers von Polizisten festgenommen Gruner kam dazu und erschoss laut Zeugenaussagen und Gerichtsurteil eigenhandig die vier Manner indem er ihnen in den Rucken schoss Nach Kriegsende 1945 wurde er von franzosischen Besatzern festgenommen und angeklagt Im sogenannten Elsass Prozess vom 3 April bis 3 Mai 1946 wurde der Fall vor einem franzosischen Gericht in Strassburg verhandelt und Gruner daraufhin zum Tode verurteilt Der Mordfall und die damit zusammenhangende Befehlskette waren auch Bestandteil des 46 Verhandlungstags des Nurnberger Hauptprozesses am 30 Januar 1946 1947 gelang es ihm aus dem Internierungslager Recklinghausen Hillerheide zu fliehen nachdem er von den franzosischen Behorden an die britischen Besatzungsmachte ubergeben worden war Seitdem gibt es keine gesicherten Informationen zu seinem Aufenthaltsort oder seinem Ableben Am 15 Dezember 1947 wurde vom Freiburger Landgericht in Abwesenheit verurteilt als massgeblicher Drahtzieher der Aktionen vom 9 November in Sulzburg verantwortlich zu sein Seine Familie liess ihn 1971 gerichtlich fur tot erklaren ruckwirkend zum 31 Dezember 1946 Hugo Gruner war verheiratet und hatte vier Kinder LiteraturBernd Hainmuller Jost Grosspietsch Hugo Gruner Kreisleiter und Fliegermorder im Markgraflerland In Wolfgang Proske Hrsg Tater Helfer Trittbrettfahrer NS Belastete aus dem Suden des heutigen Baden Wurttemberg Bd 9 Gerstetten Kugelberg 2018 ISBN 978 3 945893 10 4 S 119 132 Edgar Bassler denen gilt mein Kampf bis zum Aussersten Hugo Gruner Nationalsozialist vierfacher Fliegermorder entkommener Straftater In Zeitschrift Das Markgraflerland 2015 Band I 2015 S 173 bis 193 Johnpeter Horst Grill The Nazi movement in Baden 1920 1945 Univ of North Carolina Press Chapel Hill NC 1983 ISBN 978 0 8078 1472 7 WeblinksInternetauftritt des Buchprojekts Tater Helfer Trittbrettfahrer Biografien von NS Belasteten aus ausgewahlten Regionen in Baden Wurttemberg Bernd Hainmuller Hugo Gruner Ein Kriegsverbrecher im MarkgraflerlandEinzelnachweiseBundesarchiv R 9361 IX KARTEI 12280955 Nazi War Crimes Trials Alsace Trial Jewish Virtual Library abgerufen am 3 Dezember 2018 englisch Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militargerichtshof Nurnberg In Zeno org Abgerufen am 4 Dezember 2018 Sibylle Hoschele Sulzburg mit Staufen im Breisgau In Alemannia Judaica Abgerufen am 3 Dezember 2018 Normdaten Person GND 1099130964 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 18146285380215370138 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gruner HugoKURZBESCHREIBUNG deutscher NS RegionalpolitikerGEBURTSDATUM 7 Juni 1895GEBURTSORT Friedenweiler RotenbachSTERBEDATUM 20 Jahrhundert