Höhere Töchter ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum Stummfilm von Richard Löwenbein siehe Höhere Töchter Film A
Höhere Tochter

Als höhere Töchter bezeichnete man im 19. Jahrhundert junge Mädchen und Frauen aus großbürgerlichen Kreisen und aus dem weitgehend „verbürgerlichten“ Adel. Im Unterschied zu den Töchtern niederer sozialer Schichten (wie etwa dem kleinbürgerlichen bis bürgerlichen Handwerker- und Kaufmannsmilieu oder der bäuerlichen Landbevölkerung) waren „höhere Töchter“ von jeglicher Erwerbstätigkeit (wie z. B. der Mitarbeit im Familienbetrieb oder einer Dienstbotentätigkeit) freigestellt. Ihre Aufgabe bestand darin, eine gute Hausfrau, Gattin und Mutter zu werden. Entsprechend eindimensional gestalteten sich Erziehung und Schulbildung (s. Frauenbildung) der höheren Tochter.
Die Biografie einer höheren Tochter verlief idealtypisch so: Ungefähr mit dem Alter der Firmung bzw. Konfirmation fand die Schulzeit (auf einer höheren Töchterschule oder einem Mädchenpensionat) ein Ende und die junge Frau wurde auf den Heiratsmarkt geschickt. Das bedeutete die beständige Teilnahme an diversen Kränzchen, Abendgesellschaften und Bällen, die den Zweck hatte, die Tochter unter die Haube zu bringen. Die angestrebte Heirat war zu dieser Zeit eine Mischung aus Liebes- und arrangierter Heirat.
Oftmals verlief dieser Weg jedoch nicht so. Die betreffenden Frauen fanden ein mehr oder weniger gutes Auskommen als Lehrerin, Erzieherin oder Gesellschafterin. Insgesamt waren ihre Freiräume aufgrund des herrschenden Weiblichkeitsideals gering.
Literatur
in der Reihenfolge des Erscheinens
- Ernst Temming: Wie erzieht und bildet die höhere Töchterschule unsere Töchter? Ein Beitrag. C. Marowsky, Pädagogische Verlagsbuchhandlung, Minden i. W. 1907.
- Dagmar-Renate Eicke: „Teenager“ zu Kaisers Zeiten. Die „höhere“ Tochter in Gesellschaft, Anstands- und Mädchenbüchern zwischen 1860 und 1900 (= Marburger Studien zur vergleichenden Ethnosoziologie. Bd. 11). Marburger Studienkreis für Europäische Ethnologie, Marburg 1980 (Dissertation, Universität Marburg 1980).
- Michaelea Jonach: Väterliche Ratschläge für bürgerliche Töchter. Mädchenerziehung und Weiblichkeitsideologie bei Joachim Heinrich Campe und Jean-Jacques Rousseau (Aspekte pädagogischer Innovation; Band 22). Lang, Frankfurt am Main u. a. 1997, ISBN 3-631-32373-5.
- Ursi Blosser, Franziska Gerster: Töchter der guten Gesellschaft: Frauenrolle und Mädchenerziehung im schweizerischen Grossbürgertum um 1900, Chronos, Zürich 1985, ISBN 3-905278-04-9 (Gemeinsame Dissertation Universität Zürich 1985, 342 Seiten).
- Hannes Stekl (Hrsg.): „Höhere Töchter“ und „Söhne aus gutem Haus“. Bürgerliche Jugend in Monarchie und Republik. Böhlau, Köln 1999, ISBN 3-205-99059-5.
- Wiltrud Ulrike Drechsel (Hrsg.): Höhere Töchter. Zur Sozialisation bürgerlicher Mädchen im 19. Jahrhundert (= Beiträge zur Sozialgeschichte Bremens. Bd. 21). Edition Temmen, Bremen 2001, ISBN 978-3-86108-640-6.
- Bärbel Ehrmann-Köpcke: „Demonstrativer Müßiggang“ oder „rastlose Tätigkeit“? Handarbeitende Frauen im Hansestädtischen Bürgertum. Dissertation, Universität Bremen 2009; Einleitungskapitel (PDF; 269 kB).
- Felicitas Glade: Von den „Jungfern im Grünen“. Berufsausbildung für „höhere Töchter“ in Gartenbauschulen für Frauen. In: Rainer Hering (Hrsg.): Die Ordnung der Natur. Vorträge zu historischen Gärten und Parks in Schleswig-Holstein. Hamburg University Press, Hamburg 2009, ISBN 978-3-937816-65-4, S. 121–142.
- Carola Groppe: Im deutschen Kaiserreich. Eine Bildungsgeschichte des Bürgertums 1871–1918. Böhlau, Köln 2018, ISBN 978-3-412-50058-0; darin: Höhere Töchterschulen und Mädchenpensionate vor der Jahrhundertwende: Unternehmertöchter zwischen Bildungsambitionen und Eheschließung, S. 336–360.
Autor: www.NiNa.Az
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Hohere Tochter ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum Stummfilm von Richard Lowenbein siehe Hohere Tochter Film Als hohere Tochter bezeichnete man im 19 Jahrhundert junge Madchen und Frauen aus grossburgerlichen Kreisen und aus dem weitgehend verburgerlichten Adel Im Unterschied zu den Tochtern niederer sozialer Schichten wie etwa dem kleinburgerlichen bis burgerlichen Handwerker und Kaufmannsmilieu oder der bauerlichen Landbevolkerung waren hohere Tochter von jeglicher Erwerbstatigkeit wie z B der Mitarbeit im Familienbetrieb oder einer Dienstbotentatigkeit freigestellt Ihre Aufgabe bestand darin eine gute Hausfrau Gattin und Mutter zu werden Entsprechend eindimensional gestalteten sich Erziehung und Schulbildung s Frauenbildung der hoheren Tochter Auf dem Chrysanthemenball Munchen 1996 werden junge Frauen vorgestellt und in die Gesellschaft eingefuhrt Die Biografie einer hoheren Tochter verlief idealtypisch so Ungefahr mit dem Alter der Firmung bzw Konfirmation fand die Schulzeit auf einer hoheren Tochterschule oder einem Madchenpensionat ein Ende und die junge Frau wurde auf den Heiratsmarkt geschickt Das bedeutete die bestandige Teilnahme an diversen Kranzchen Abendgesellschaften und Ballen die den Zweck hatte die Tochter unter die Haube zu bringen Die angestrebte Heirat war zu dieser Zeit eine Mischung aus Liebes und arrangierter Heirat Oftmals verlief dieser Weg jedoch nicht so Die betreffenden Frauen fanden ein mehr oder weniger gutes Auskommen als Lehrerin Erzieherin oder Gesellschafterin Insgesamt waren ihre Freiraume aufgrund des herrschenden Weiblichkeitsideals gering Literaturin der Reihenfolge des Erscheinens Ernst Temming Wie erzieht und bildet die hohere Tochterschule unsere Tochter Ein Beitrag C Marowsky Padagogische Verlagsbuchhandlung Minden i W 1907 Dagmar Renate Eicke Teenager zu Kaisers Zeiten Die hohere Tochter in Gesellschaft Anstands und Madchenbuchern zwischen 1860 und 1900 Marburger Studien zur vergleichenden Ethnosoziologie Bd 11 Marburger Studienkreis fur Europaische Ethnologie Marburg 1980 Dissertation Universitat Marburg 1980 Michaelea Jonach Vaterliche Ratschlage fur burgerliche Tochter Madchenerziehung und Weiblichkeitsideologie bei Joachim Heinrich Campe und Jean Jacques Rousseau Aspekte padagogischer Innovation Band 22 Lang Frankfurt am Main u a 1997 ISBN 3 631 32373 5 Ursi Blosser Franziska Gerster Tochter der guten Gesellschaft Frauenrolle und Madchenerziehung im schweizerischen Grossburgertum um 1900 Chronos Zurich 1985 ISBN 3 905278 04 9 Gemeinsame Dissertation Universitat Zurich 1985 342 Seiten Hannes Stekl Hrsg Hohere Tochter und Sohne aus gutem Haus Burgerliche Jugend in Monarchie und Republik Bohlau Koln 1999 ISBN 3 205 99059 5 Wiltrud Ulrike Drechsel Hrsg Hohere Tochter Zur Sozialisation burgerlicher Madchen im 19 Jahrhundert Beitrage zur Sozialgeschichte Bremens Bd 21 Edition Temmen Bremen 2001 ISBN 978 3 86108 640 6 Barbel Ehrmann Kopcke Demonstrativer Mussiggang oder rastlose Tatigkeit Handarbeitende Frauen im Hansestadtischen Burgertum Dissertation Universitat Bremen 2009 Einleitungskapitel PDF 269 kB Felicitas Glade Von den Jungfern im Grunen Berufsausbildung fur hohere Tochter in Gartenbauschulen fur Frauen In Rainer Hering Hrsg Die Ordnung der Natur Vortrage zu historischen Garten und Parks in Schleswig Holstein Hamburg University Press Hamburg 2009 ISBN 978 3 937816 65 4 S 121 142 Carola Groppe Im deutschen Kaiserreich Eine Bildungsgeschichte des Burgertums 1871 1918 Bohlau Koln 2018 ISBN 978 3 412 50058 0 darin Hohere Tochterschulen und Madchenpensionate vor der Jahrhundertwende Unternehmertochter zwischen Bildungsambitionen und Eheschliessung S 336 360