Das Hötter Platt ist eine Mundart die op de Hött in einem Teil von Gerresheim in Düsseldorf beheimatet war Hötter Platt
Hötter Platt

Das Hötter Platt ist eine Mundart, die „op de Hött“, in einem Teil von Gerresheim in Düsseldorf, beheimatet war.
Hötter Platt kann als ausgestorben gelten. Im Jahr 2005 lebten nur noch wenige isoliert voneinander lebende Sprecher hohen Alters, und die Sprache wird im Alltag nirgends mehr gebraucht.
So klingt es etwa: „Die häm ok op de Hött emer en bätn tosamn lääft …“
Das Hötter Platt entwickelte sich in einem Gebiet, das heute zu Gerresheim gehört, seinerzeit aber außerhalb des Stadtgebietes lag. 1864 war dort die Gerresheimer Glashütte gegründet worden, die erst 2005 geschlossen wurde. Die Anlagen stehen noch, das Gelände wird aber in den kommenden Jahren neu bebaut. Als einzige Glashütte weit und breit wurde sie nur „de Hött“ genannt. Der Name wurde schnell auf die Arbeitersiedlungen, die die Tausende Glasbläser („Püster“) aufnahm, die hier bald Arbeit fanden, übertragen. Die meisten waren mit ihren Familien aus größeren Entfernungen eingewandert, sie bekamen den kollektiven Namen „de Hötter“.
Die Glasbläserfamilien kamen zum weit überwiegenden Teil aus Niederdeutsch sprechenden Gebieten östlich der Elbe, aus Pommern, Mecklenburg und Westpreußen an den Rhein. Durch die Vermischung der Platt-Mundarten der Einwanderer bekamen die Hötter schnell eine eigene Mundart, die sich von den ursprünglichen deutlich unterschied, und deren Unterschiede voneinander ausglich. Von den ganz anderen Dialekten der Umgebung wurde hingegen praktisch nichts aufgenommen. Der Grund dafür war, dass die Hötter lange Zeit nur unter sich blieben und damit nur das Hötter Platt sprachen. So ist in einer Gegend mit einem limburgischen Düsseldorfer Dialekt nahe der Sprachgrenze zum Bergischen eine Dialektinsel entstanden, mit einer Mundart, die wenig Übereinstimmung mit dem Düsseldorfer Platt aufweist.
Nachgelassen hat der Gebrauch der Inselmundart mit dem Wachstum Gerresheims, der nachlassenden Isolation der Hüttensiedlung, der Eingemeindung Gerresheims nach Düsseldorf, den Folgen des ersten und vor allem des Zweiten Weltkriegs. Die letzten lebenden Sprecher des Hötter Platt haben noch vor dem Krieg sprechen gelernt.
Literatur
- , Do hämm wi't all werra, Erlebnisse und Erzählungen rund um die Gerresheimer Glashütte, Verlag Werner Beutling, 1993.
- Peter Honnen, : Sprachinseln im Rheinland. Eine Dokumentation des Pfälzer Dialekts am unteren Niederrhein und des „Hötter Platt“ in Düsseldorf-Gerresheim. — Das ist: „Rheinische Mundarten“, Band 7, Rheinland-Verlag, Köln 1994. Mit einer CD. ISBN 3-7927-1456-6
- Michael Kaufmann: glas, Ralf Schuster Verlag, Passau 2008, ISBN 978-3-940784-03-2
- Heribert Liedtke (Gerresheimer Heimatdichter) in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Düsseldorfer Buch, Hötter Platt, 1976 Verlag Jutta Klein. Mit Single.
Weblinks
- Hötter Platt mit Hörbeispielen auf der Seite des Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte des Landschaftsverbandes Rheinland
- Dialektinseln im Rheinland ( vom 23. Oktober 2021 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- Hötter Platt - Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte. In: lvr.de. Abgerufen am 4. April 2024.
- Dialektinseln im Rheinland ( vom 23. Oktober 2021 im Internet Archive)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Hotter Platt ist eine Mundart die op de Hott in einem Teil von Gerresheim in Dusseldorf beheimatet war Hotter Platt kann als ausgestorben gelten Im Jahr 2005 lebten nur noch wenige isoliert voneinander lebende Sprecher hohen Alters und die Sprache wird im Alltag nirgends mehr gebraucht So klingt es etwa Die ham ok op de Hott emer en batn tosamn laaft Das Hotter Platt entwickelte sich in einem Gebiet das heute zu Gerresheim gehort seinerzeit aber ausserhalb des Stadtgebietes lag 1864 war dort die Gerresheimer Glashutte gegrundet worden die erst 2005 geschlossen wurde Die Anlagen stehen noch das Gelande wird aber in den kommenden Jahren neu bebaut Als einzige Glashutte weit und breit wurde sie nur de Hott genannt Der Name wurde schnell auf die Arbeitersiedlungen die die Tausende Glasblaser Puster aufnahm die hier bald Arbeit fanden ubertragen Die meisten waren mit ihren Familien aus grosseren Entfernungen eingewandert sie bekamen den kollektiven Namen de Hotter Die Glasblaserfamilien kamen zum weit uberwiegenden Teil aus Niederdeutsch sprechenden Gebieten ostlich der Elbe aus Pommern Mecklenburg und Westpreussen an den Rhein Durch die Vermischung der Platt Mundarten der Einwanderer bekamen die Hotter schnell eine eigene Mundart die sich von den ursprunglichen deutlich unterschied und deren Unterschiede voneinander ausglich Von den ganz anderen Dialekten der Umgebung wurde hingegen praktisch nichts aufgenommen Der Grund dafur war dass die Hotter lange Zeit nur unter sich blieben und damit nur das Hotter Platt sprachen So ist in einer Gegend mit einem limburgischen Dusseldorfer Dialekt nahe der Sprachgrenze zum Bergischen eine Dialektinsel entstanden mit einer Mundart die wenig Ubereinstimmung mit dem Dusseldorfer Platt aufweist Nachgelassen hat der Gebrauch der Inselmundart mit dem Wachstum Gerresheims der nachlassenden Isolation der Huttensiedlung der Eingemeindung Gerresheims nach Dusseldorf den Folgen des ersten und vor allem des Zweiten Weltkriegs Die letzten lebenden Sprecher des Hotter Platt haben noch vor dem Krieg sprechen gelernt Literatur Do hamm wi t all werra Erlebnisse und Erzahlungen rund um die Gerresheimer Glashutte Verlag Werner Beutling 1993 Peter Honnen Sprachinseln im Rheinland Eine Dokumentation des Pfalzer Dialekts am unteren Niederrhein und des Hotter Platt in Dusseldorf Gerresheim Das ist Rheinische Mundarten Band 7 Rheinland Verlag Koln 1994 Mit einer CD ISBN 3 7927 1456 6 Michael Kaufmann glas Ralf Schuster Verlag Passau 2008 ISBN 978 3 940784 03 2 Heribert Liedtke Gerresheimer Heimatdichter in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Dusseldorfer Buch Hotter Platt 1976 Verlag Jutta Klein Mit Single WeblinksHotter Platt mit Horbeispielen auf der Seite des Instituts fur Landeskunde und Regionalgeschichte des Landschaftsverbandes Rheinland Dialektinseln im Rheinland Memento vom 23 Oktober 2021 im Internet Archive EinzelnachweiseHotter Platt Institut fur Landeskunde und Regionalgeschichte In lvr de Abgerufen am 4 April 2024 Dialektinseln im Rheinland Memento vom 23 Oktober 2021 im Internet Archive