Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Irmgard Höß 1 November 1919 in Nürnberg 23 April 2009 in Gräfelfing war eine deutsche Mittelalterhistorikerin Leben und

Irmgard Höß

  • Startseite
  • Irmgard Höß
Irmgard Höß
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Irmgard Höß (* 1. November 1919 in Nürnberg; † 23. April 2009 in Gräfelfing) war eine deutsche Mittelalterhistorikerin.

Leben und Karriere

Irmgard Höß legte 1939 ihr Abitur ab und machte zunächst von 1940 bis 1941 eine Lehre als Verlagsbuchhändlerin. 1941 legte sie dafür ihre Prüfung ab und begann 1942 ein Studium der Geschichte, Kunstgeschichte und Germanistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1943 wechselte sie an die Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU), wo sie bei Willy Flach und Karl Heussi noch im April 1945 mit einer Arbeit zum Thema Die deutschen Stämme im Investiturstreit promoviert wurde. Bei Flach erfolgte im Dezember 1951 auch die Habilitation mit der Arbeit Georg Spalatin. Ein Leben in den Entscheidungsjahren der Reformation. Im Jahr darauf wurde Höß Dozentin an der FSU und im September 1956 Professorin mit Lehrauftrag für Geschichte des Mittelalters. Gleichzeitig mit der Professur wurde sie Direktorin des Historischen Instituts der Universität. In dieser Zeit sah sie sich immer öfter Angriffen vor allem von Seiten der Studenten ausgesetzt, da sie weder Mitglied der SED war, noch sich als bürgerliche Wissenschaftlerin gesellschaftlich in der Weise engagierte, wie es von ihr erwartet wurde. So arbeitete sie eng mit Karl Griewank zusammen und weigerte sich 1957 einen Aufruf gegen die atomare Rüstung in der BRD zu unterzeichnen, weil er auch Angriffe gegen westdeutsche Historikerkollegen enthielt. Als sie zu Beginn des Semesters 1957/58 von Max Steinmetz und Kurt Pätzold ultimativ aufgefordert wurde, in Zukunft nur noch Lehrveranstaltungen auf marxistisch-leninistischer Grundlage abzuhalten, wurde ihre Position immer kritischer. In einem in der FDJ-Zeitschrift Forum erschienenen Artikel wurde sie als vermeintliche Befürworterin des Atomkriegs ebenso wie als Gegnerin des Marxismus-Leninismus dargestellt. Zudem verlor sie im Dezember 1957 ihre beiden Assistenten, da in Zukunft das Hauptaugenmerk auf die Neuere und Neueste Geschichte gelegt werden sollte. Nach weiteren Angriffen wurde Höß von ihrer Funktion als Institutionsdirektorin entbunden. Sie selbst kündigte zum 31. März 1958 und hoffte, danach die DDR legal verlassen zu können. Nachdem ihr das nicht gestattet wurde, floh sie am 14. Mai 1958 in die Bundesrepublik. Die bis Ende 1958 in der DDR geltende Anordnung, dass Doktorgrade nach einer Flucht aus der DDR aberkannt würden, wurde in der Bundesrepublik Deutschland nicht wirksam.

Nach ihrer Flucht wurde Höß noch 1958 wissenschaftliche Mitarbeiterin der Historischen Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Zudem wurde sie 1958 Lehrbeauftragte für Mittlere und Neuere Geschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), wo sie sich 1962 umhabilitierte und 1964 außerplanmäßige Professorin wurde. Im Semester 1968/1969 übernahm Höß eine Lehrstuhlvertretung. 1978 wurde sie außerplanmäßige Professorin für Mittelalterliche Reformationsgeschichte an der FAU. Sie war Ehrenmitglied der Historischen Kommission für Thüringen.

Schriften (Auswahl)

Monografien

  • Die deutschen Stämme in der Zeit des Investiturstreites, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1951.
  • Georg Spalatin 1484 – 1545. Ein Leben in der Zeit des Humanismus und der Reformation, Böhlau, Weimar 1956 (2. Auflage 1989, ISBN 3-7400-0119-4).

Artikel

  • Parlamentum. Zur Verwendung des Begriffes im Sprachgebrauch der spätmittelalterlichen Reichskanzlei. In: Helmut Beumann (Hrsg.): Historische Forschungen für Walter Schlesinger. Böhlau, Köln, Wien 1974, S. 570–583 (PDF).
  • Das Lutherjahr 1983. Versuch einer Bilanz. In: Zeitschrift für Historische Forschung. 15, 1988, S. 316–345 (JSTOR).

Literatur

  • Lothar Mertens: Lexikon der DDR-Historiker. Biographien und Bibliographien zu den Geschichtswissenschaftlern aus der Deutschen Demokratischen Republik. Saur, München 2006, ISBN 3-598-11673-X, S. 295.
  • Ilko-Sascha Kowalczuk: Historiographie in der Diktatur. Zum Wandel der Geschichtswissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. In: Uwe Hoßfeld, Tobias Kaiser und Heinz Mestrup (Hrsg.): Hochschule im Sozialismus. Studien zur Geschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena (1945–1990). Köln 2007, S. 1642–1685.
  • Konrad Marwinski: Irmgard Höß zum Gedenken. In: Zeitschrift für Thüringische Geschichte. 63, 2009, ISSN 0943-9846, S. 7–9.
  • Sabina Enzelberger, Manfred Enzelberger, Annette Keilhauer, Thomas A. H. Schöck und Renate Wittern-Sterzel (Hrsg.): 30 Jahre Frauenbeauftragte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Erlangen 2019, S. 26 (PDF).
  • Matthias Dohmen: Ruin durch Inzucht. In: Das Blättchen. 23, 2020 (online).

Weblinks

  • Literatur von und über Irmgard Höß im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Höß, Irmgard auf Deutsche Biographie

Belege

  1. Hochschule im Sozialismus: Studien zur Geschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena (1945–1990). Teil 1, S. 1662
  2. Ilko-Sascha Kowalczuk: Legitimation eines neuen Staates, S. 16.
  3. Mitglieder der Historischen Kommission für Thüringen (Memento vom 1. Mai 2016 im Internet Archive)
Normdaten (Person): GND: 120412225 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: no92026091 | VIAF: 27901053 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Höß, Irmgard
KURZBESCHREIBUNG deutsche Mittelalterhistorikerin
GEBURTSDATUM 1. November 1919
GEBURTSORT Nürnberg
STERBEDATUM 23. April 2009
STERBEORT Gräfelfing

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 16:38

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Irmgard Höß, Was ist Irmgard Höß? Was bedeutet Irmgard Höß?

Irmgard Hoss 1 November 1919 in Nurnberg 23 April 2009 in Grafelfing war eine deutsche Mittelalterhistorikerin Leben und KarriereIrmgard Hoss legte 1939 ihr Abitur ab und machte zunachst von 1940 bis 1941 eine Lehre als Verlagsbuchhandlerin 1941 legte sie dafur ihre Prufung ab und begann 1942 ein Studium der Geschichte Kunstgeschichte und Germanistik an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen 1943 wechselte sie an die Friedrich Schiller Universitat Jena FSU wo sie bei Willy Flach und Karl Heussi noch im April 1945 mit einer Arbeit zum Thema Die deutschen Stamme im Investiturstreit promoviert wurde Bei Flach erfolgte im Dezember 1951 auch die Habilitation mit der Arbeit Georg Spalatin Ein Leben in den Entscheidungsjahren der Reformation Im Jahr darauf wurde Hoss Dozentin an der FSU und im September 1956 Professorin mit Lehrauftrag fur Geschichte des Mittelalters Gleichzeitig mit der Professur wurde sie Direktorin des Historischen Instituts der Universitat In dieser Zeit sah sie sich immer ofter Angriffen vor allem von Seiten der Studenten ausgesetzt da sie weder Mitglied der SED war noch sich als burgerliche Wissenschaftlerin gesellschaftlich in der Weise engagierte wie es von ihr erwartet wurde So arbeitete sie eng mit Karl Griewank zusammen und weigerte sich 1957 einen Aufruf gegen die atomare Rustung in der BRD zu unterzeichnen weil er auch Angriffe gegen westdeutsche Historikerkollegen enthielt Als sie zu Beginn des Semesters 1957 58 von Max Steinmetz und Kurt Patzold ultimativ aufgefordert wurde in Zukunft nur noch Lehrveranstaltungen auf marxistisch leninistischer Grundlage abzuhalten wurde ihre Position immer kritischer In einem in der FDJ Zeitschrift Forum erschienenen Artikel wurde sie als vermeintliche Befurworterin des Atomkriegs ebenso wie als Gegnerin des Marxismus Leninismus dargestellt Zudem verlor sie im Dezember 1957 ihre beiden Assistenten da in Zukunft das Hauptaugenmerk auf die Neuere und Neueste Geschichte gelegt werden sollte Nach weiteren Angriffen wurde Hoss von ihrer Funktion als Institutionsdirektorin entbunden Sie selbst kundigte zum 31 Marz 1958 und hoffte danach die DDR legal verlassen zu konnen Nachdem ihr das nicht gestattet wurde floh sie am 14 Mai 1958 in die Bundesrepublik Die bis Ende 1958 in der DDR geltende Anordnung dass Doktorgrade nach einer Flucht aus der DDR aberkannt wurden wurde in der Bundesrepublik Deutschland nicht wirksam Nach ihrer Flucht wurde Hoss noch 1958 wissenschaftliche Mitarbeiterin der Historischen Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Zudem wurde sie 1958 Lehrbeauftragte fur Mittlere und Neuere Geschichte an der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg FAU wo sie sich 1962 umhabilitierte und 1964 ausserplanmassige Professorin wurde Im Semester 1968 1969 ubernahm Hoss eine Lehrstuhlvertretung 1978 wurde sie ausserplanmassige Professorin fur Mittelalterliche Reformationsgeschichte an der FAU Sie war Ehrenmitglied der Historischen Kommission fur Thuringen Schriften Auswahl Monografien Die deutschen Stamme in der Zeit des Investiturstreites Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1951 Georg Spalatin 1484 1545 Ein Leben in der Zeit des Humanismus und der Reformation Bohlau Weimar 1956 2 Auflage 1989 ISBN 3 7400 0119 4 Artikel Parlamentum Zur Verwendung des Begriffes im Sprachgebrauch der spatmittelalterlichen Reichskanzlei In Helmut Beumann Hrsg Historische Forschungen fur Walter Schlesinger Bohlau Koln Wien 1974 S 570 583 PDF Das Lutherjahr 1983 Versuch einer Bilanz In Zeitschrift fur Historische Forschung 15 1988 S 316 345 JSTOR LiteraturLothar Mertens Lexikon der DDR Historiker Biographien und Bibliographien zu den Geschichtswissenschaftlern aus der Deutschen Demokratischen Republik Saur Munchen 2006 ISBN 3 598 11673 X S 295 Ilko Sascha Kowalczuk Historiographie in der Diktatur Zum Wandel der Geschichtswissenschaft an der Friedrich Schiller Universitat Jena In Uwe Hossfeld Tobias Kaiser und Heinz Mestrup Hrsg Hochschule im Sozialismus Studien zur Geschichte der Friedrich Schiller Universitat Jena 1945 1990 Koln 2007 S 1642 1685 Konrad Marwinski Irmgard Hoss zum Gedenken In Zeitschrift fur Thuringische Geschichte 63 2009 ISSN 0943 9846 S 7 9 Sabina Enzelberger Manfred Enzelberger Annette Keilhauer Thomas A H Schock und Renate Wittern Sterzel Hrsg 30 Jahre Frauenbeauftragte an der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg Erlangen 2019 S 26 PDF Matthias Dohmen Ruin durch Inzucht In Das Blattchen 23 2020 online WeblinksLiteratur von und uber Irmgard Hoss im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hoss Irmgard auf Deutsche BiographieBelegeHochschule im Sozialismus Studien zur Geschichte der Friedrich Schiller Universitat Jena 1945 1990 Teil 1 S 1662 Ilko Sascha Kowalczuk Legitimation eines neuen Staates S 16 Mitglieder der Historischen Kommission fur Thuringen Memento vom 1 Mai 2016 im Internet Archive Normdaten Person GND 120412225 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN no92026091 VIAF 27901053 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hoss IrmgardKURZBESCHREIBUNG deutsche MittelalterhistorikerinGEBURTSDATUM 1 November 1919GEBURTSORT NurnbergSTERBEDATUM 23 April 2009STERBEORT Grafelfing

Neueste Artikel
  • Juli 19, 2025

    Profener Elstermühlgraben

  • Juli 19, 2025

    Privatrechtlicher Hörfunk

  • Juli 19, 2025

    Primärer Sektor

  • Juli 19, 2025

    Preußische Tonne

  • Juli 19, 2025

    Preußische Instruktionen

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.