Mustafa İsmet Pascha ab 1934 İsmet İnönü 24 September 1884 in Izmir 25 Dezember 1973 in Ankara war ein türkischer Offizi
Ismet Inönü

Mustafa İsmet Pascha, ab 1934 İsmet İnönü (* 24. September 1884 in Izmir; † 25. Dezember 1973 in Ankara), war ein türkischer Offizier und später Politiker der kemalistischen Republikanischen Volkspartei (CHP) und Weggefährte des Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk. Er war von 1923 bis 1937 mit dreieinhalbmonatiger Unterbrechung unter Atatürk der erste Ministerpräsident und anschließend von 1938 bis 1950 der zweite Präsident der Republik Türkei. Von 1961 bis 1965 war er ein weiteres Mal Ministerpräsident.
Inönü selbst hatte ab 1943 den Weg für ein Mehrparteiensystem geöffnet und verlor in der Folge das Präsidentenamt. Mehr als ein halbes Jahrhundert lang beeinflusste er sowohl in Regierungsverantwortung als auch als Oppositionsführer in größtem Ausmaß die türkische Außen- und Innenpolitik, zumal ihm bereits Atatürk die praktischen Aspekte der Innen- und Außenpolitik früh überlassen hatte.
Herkunft
Mustafa İsmet kam 1884 als zweiter Sohn des Ehepaares Hadschi Reşit Efendi und Cevriye Temelli Hanım auf die Welt. Sein Vater stammte aus Malatya und dessen Vater stammte seinerseits aus der bekannten kurdischen Familie Kürümoğulları aus Bitlis. İsmet İnönüs Mutter stammte aus der Stadt Rasgrad in Bulgarien und zog in den 1870er Jahren mit ihrer Familie nach İstanbul. Dort heirateten beide im Jahr 1880. Nach der Geburt des ältesten Sohnes Ahmet Mithat kam Mustafa zur Welt, dann Hasan Rıza, Hayri und Semiha. Mustafa Ismets Vater wurde als Magistrat nach Sivas versetzt, wo Mustafa die Schule besuchte.
Militärische Karriere unter den Osmanen
Darauf folgte von 1892 bis 1895 eine Kadettenanstalt, dann bis 1897 eine Zivilschule. 1897 ging er nach Istanbul, wo er bis 1903 die Artillerieakademie, dann bis 1906 die Militärakademie der osmanischen Armee besuchte.
Während seiner Stabsausbildung in Istanbul lernte er Mustafa Kemal (später Atatürk) kennen und sie wurden Freunde. 1906 wurde er Hauptmann im Generalstab. Von dort ging er nach Edirne, wo er nach einem Zwischenfall an der bulgarischen Grenze erste Verhandlungserfahrungen sammelte. Wegen allzu offener politischer Diskussionen erhielt er zwei Abmahnungen. Mustafa İsmet schloss sich einer oppositionellen Gruppe an. 1908/09 beteiligte er sich nicht am Aufstand der Jungtürken, denn er war der Ansicht, dass Offiziere dazu nicht berechtigt seien. Als diese Meinung nicht akzeptiert wurde, verließ er das Komitee für Einheit und Fortschritt.
Vor dem Ersten Weltkrieg war er 1910 im Jemen stationiert, wo er sich eine Malariainfektion einhandelte, die sein Gehör schädigte. Bei Verhandlungen mit den Aufständischen unter Imam Yahya erwarb er sich erhebliche Verdienste. 1912 wurde er zum Major befördert.
1913 übernahm er die Leitung der ersten Sektion des Generalstabs in Çatalca bei Istanbul. In dieser Zeit reiste er nach Österreich, Deutschland, Frankreich und in die Schweiz. Im selben Jahr war er militärischer Berater bei den Verhandlungen über den Vertrag von Konstantinopel, der den Zweiten Balkankrieg beendete.
Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er im Dezember 1914 zum Oberst befördert und dem deutschen General Liman von Sanders unterstellt. In dieser Zeit führte er lange Gespräche mit Atatürk. 1915 arbeitete er unter Enver Pascha. Während der Schlacht von Gallipoli leitete er die Operationsabteilung im türkischen Großen Hauptquartier. Als Armeekommandeur war er in Syrien (gegen die Westalliierten) eingesetzt. 1915 war er Chef des Generalstabes an der Kaukasusfront (gegen Russland) und 1917 Kommandierender General des III. Armeekorps in Palästina. Auch war er mit der Zweiten Armee in Diyarbakır stationiert. İsmet heiratete 1916 Mevhibe (geboren 1897; gestorben am 7. Februar 1992 in Ankara), wozu er, während die Zweite Armee in den Südosten abkommandiert wurde, zehn Tage in Istanbul blieb. İsmet und Mevhibe İnönü hatten drei Kinder, der 1926 geborene Sohn Erdal wurde 1995 Minister für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Türkei.
Als der kommandierende General der Zweiten Armee in der Schlacht an der russischen Front (6. bis 7. August 1916) starb, vertrat ihn Mustafa İsmet. Der spätere Atatürk arbeitete dort erstmals mit dem späteren Inönü zusammen. Letzterer leitete den geordneten Rückzug der Armee aus Syrien.
Nach der Niederlage der Mittelmächte verlor das Osmanische Reich infolge des Friedensvertrages von Sèvres seine verbliebenen Gebiete außerhalb von Anatolien und Thrakien. Darüber hinaus sollte das Gebiet der späteren Türkei weitgehend zerstückelt werden. İsmet erhielt nach dem Mudros-Waffenstillstand vom 30. Oktober 1918 verschiedene Posten in Istanbul, darunter den eines Untersekretärs im Kriegsministerium.
Militärisch-politische Karriere unter Atatürk
Im türkischen Befreiungskrieg, den Mustafa Kemal Pascha von 1919 bis 1923 zum einen gegen die Besatzungsmächte der Triple Entente führte, also gegen italienische, französische und britische Besatzungszonen in Anatolien und der Ägäis, zum anderen gegen den Plan eines Großarmeniens im Osten und eines Großgriechenlands im Westen, wurde İnönü am 6. Juni 1920 in Abwesenheit durch das Militärgericht der Istanbuler Sultansregierung zum Tode verurteilt. Er hatte Atatürk mit Nachrichten und abgelegten Waffen der osmanischen Armee versorgt. Als Atatürk 1920 seine Gegenregierung gebildet hatte, stellte sich İnönü nach einigem Zögern auf seine Seite, denn er war zunächst höchst pessimistisch. Im Januar 1920 ging er gleichfalls nach Ankara. Am 18. März 1920 wurde Istanbul von den alliierten Kräften besetzt. İnönü verließ am nächsten Tag die Hauptstadt Richtung Ankara. Am 9. April 1920 wurde er als Vertreter der Armee Abgeordneter in der Großen Nationalversammlung in Ankara. Er erhielt den Auftrag, eine reguläre Armee aufzubauen, nachdem er Atatürk davon überzeugt hatte, dass eine Fortsetzung des Kampfes mit Milizen wenig aussichtsreich war.
Am 25. Oktober 1920 wurde İnönü von der Nationalversammlung der Oberbefehl an der griechisch-türkischen oder Westfront erteilt. In den beiden Schlachten von İnönü im Januar und März/April 1921 siegten seine Truppen entscheidend gegen die griechische Armee, die Anatolien räumen musste. Nach der Einnahme von Smyrna (heute Izmir), das bis zu diesem Zeitpunkt eine große griechische Gemeinde hatte, am 9. September 1922 endete der Krieg. 1934 nahm Mustafa İsmet zur Erinnerung an die Siege von İnönü gemäß dem türkischen Familiennamensgesetz den Nachnamen İnönü an.
1922 erfolgte die Berufung zum Außenminister (er sprach Deutsch, Englisch und Französisch). İsmet İnönü nahm am 11. Oktober 1922 an den Waffenstillstandsverhandlungen in Mudanya als Delegationsführer teil. Atatürk ernannte ihn am 26. Oktober 1922 zum Außenminister und vom 21. November 1922 bis zum 24. Juli 1923 führte er die Delegation bei den Verhandlungen zum Vertrag von Lausanne, nachdem ihn Atatürk zum Delegationsleiter bereits am 2. November des Vorjahres ernannt hatte. Atatürk und İsmet bereiteten die Änderungen an der Verfassung von 1921 vor, die am 29. Oktober 1923 die Ausrufung der Republik ermöglichten, deren erster Präsident Atatürk wurde.
Das Amt des Ministerpräsidenten hatte İnönü von 1923 bis zum 20. November 1924 – İsmet trat „aus Gesundheitsgründen“ zurück –, wurde jedoch am 3. März 1925 erneut berufen, um den Aufstand von Scheich Said in der Osttürkei zu bekämpfen. İsmet war im November 1924 durch Ali Fethi Bey (Okyar) ersetzt worden, weil sich innerhalb der CHP eine starke Gruppe entwickelt hatte, die zwar kemalistisch orientiert war, sich aber gegen Autoritarismus und Zentralismus wandte. Sie gründete schließlich die Fortschrittliche Republikanische Partei (Terakkiperver Cumhuriyet Fırkası) Der Zuspruch für diese Gruppe war im traditionalistischen Osten ebenso stark, wie in Izmir und Istanbul. İsmet wurde, um die Spannungen zu mindern, durch Ali Fethi Bey eine Zeit lang ersetzt, der der Kopf des liberalen Flügels der Partei war. Das Verbot der kurdischen Sprache, die Abschaffung des übergreifenden Kalifats, der türkische Nationalismus und die Deportation der Unbotmäßigen führten zum Aufstand der Kurden, der wiederum den kemalistischen Zentralismus stärkte. Bereits am 2. März 1925 erhielt İsmet sein Amt zurück. Die TCF wurde aufgelöst, viele verbotene Zeitungen gingen ein, der Aufstand brach schnell zusammen.
Am 3. November 1928 wurde das Lateinische Alphabet eingeführt, die arabische Schrift kam außer Gebrauch. Inönü selbst schrieb nie wieder arabisch, und er achtete auch darauf, dass diese Schrift in seiner Umgebung nicht gebraucht wurde, auch nicht durch Atatürk. Dieser war erheblich impulsiver, so dass er von Inönü, den er als Staatspascha bezeichnete, beruhigt werden musste, da er womöglich 1930 bereit gewesen wäre, sich auf eine militärische Auseinandersetzung mit Mussolini einzulassen.
Er trat am 20. September 1937 wegen Auseinandersetzungen mit dem Wirtschaftsminister Celâl Bayar vom Amt zurück. Dieser setzte stärker auf Privatisierung, während Inönü der Staatswirtschaft den Vorrang gab. Auch den Parteivorsitz gab Inönü ab. Atatürk, der sich immer mehr zurückzog und schließlich an Leberzirrhose erkrankte, sich aber mit seinen Entscheidungen jederzeit über Inönü hinwegsetzte, provozierte den Bruch, der 1937 eintrat. Atatürk lebte ab Sommer 1938 nur noch in den Räumen des Dolmabahce-Palastes am Bosporus. Nach dem Tod Atatürks wurde Inönü am 11. November 1938 zum zweiten Präsidenten der Türkei gewählt und wurde auch wieder Parteichef. Wie Inönü in sein Tagebuch eintrug, wählten sie einstimmig jemanden, der nicht an der Macht war, mit dessen Ansichten sie nicht übereinstimmten, und den sie fürchteten.
Präsident (1938–50)
Personenkult (1938–46)
Am 3. Dezember 1938 wurde İnönü auf dem 4. außerordentlichen Kongress der Republikanischen Volkspartei (CHP) der Titel Nationales Oberhaupt oder Nationaler Führer („Millî Şef“) und Unabänderlicher Parteivorsitzender (Değişmez Genel Başkan) verliehen. Daher wird die Zeit zwischen dem 11. November 1938 und dem 22. Mai 1950 (nach anderen Angaben nur bis 1945) als „Periode des Nationalen Führers in der Türkei“ (Türkiye'de Millî Şef Dönemi) bezeichnet. Des Weiteren wurde dem verstorbenen Staatspräsident Atatürk der Titel „Ewiges Oberhaupt“ (Ebedi Şef) verliehen. Im Mai 1946, vor den ersten Mehrparteien-Wahlen vom 21. Juli 1946, legte İnönü beide Titel wieder ab.
Die Annahme des Titels führte dazu, dass ihm der Vorwurf gemacht wurde, er habe einen Personenkult etabliert. Seine politischen Gegner warfen ihm eine autoritäre Amtsführung, wenn nicht Tyrannei vor. Nach 1950 wurde er geradezu zum alleinigen Fokus der Kritik am Einparteienregime der Jahre zwischen 1923 und 1945, zumal Kritik an Atatürk ein Tabu darstellte. Inönü selbst äußerte dies, und schon Atatürk hatte Kritik an seiner Politik auf Inönü ableiten lassen. Zudem war Inönü in den Kriegsjahren nicht bereit, seine Entscheidungen zu diskutieren oder auch nur zu begründen.
Lavieren zwischen Alliierten und Achsenmächten
Während des Zweiten Weltkrieges gab Inönü seine Pläne auf, das Land zu liberalisieren. Dabei bewahrte die Türkei unter seiner Führung bis kurz vor Kriegsende ihre Neutralität, obwohl sich die Kriegsgegner um das Land bemühten. Franz von Papen, seit 1939 Botschafter in Ankara, reiste für Berlin im Februar 1942 in die türkische Hauptstadt, während London Hughe Knatchbull-Hugessen und das Freie Frankreich René Massigli dorthin entsandte. Die Türkei lavierte zwischen den Bündnissystemen. Am 23. April 1939 eröffnete der türkische Außenminister Şükrü Saracoğlu Knatchbull-Hugessen, dass Ankara sich von der italienischen Expansion in Albanien und von der deutschen auf dem Balkan bedroht sehe. Daher schlug er ein britisch-sowjetisch-türkisches Bündnis vor. Im Mai 1939 teilte Inönü dem französischen Botschafter Massigli mit, das beste Mittel Deutschland aufzuhalten, sei ein Bündnis zwischen seinem Land, der Sowjetunion sowie Frankreich und Großbritannien. Inönü wollte dafür sowjetischen Truppen entsprechende Landeerlaubnisse erteilen und ersuchte Paris um Ausbilder für seine Armee. Zustande kam den Ankarapakt vom Oktober 1939 auf gegenseitige Hilfeleistung zwischen der Türkei, Frankreich und Großbritannien, der jedoch ohne Folgen blieb.
Premierminister Winston Churchill, seit Ende 1942 geneigt, die Türkei für die Alliierten zu gewinnen, reiste am 30. Januar 1943 nach Ankara, um die Türkei zu einem Bündnis zu drängen. Churchill verhandelte im Januar 1943 mit Inönü geheim in einem Eisenbahnwaggon in Yenice bei Adana. Er versuchte Inönü dazu zu bewegen, für die britische Luftwaffe Stützpunkte einzurichten, um von dort die rumänischen Ölfelder bombardieren zu können, doch Inönü zögerte eine Entscheidung hinaus. Erst als deutlich wurde, dass die Achsenmächte unterliegen würden, traf sich Inönü vom 4. bis 6. Dezember 1943 in aller Öffentlichkeit mit dem US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt und Churchill bei der Zweiten Kairo-Konferenz. Doch die Türkei zögerte weiterhin, so dass London am 3. Februar 1944 die Verhandlungen abrupt abbrach und wenig später seine Ausrüstung und seine Ausbilder abzog. Den Tiefpunkt erreichten die diplomatischen Beziehungen, als London wegen der Durchfahrt getarnter deutscher Kriegsschiffe eine Protestnote an Inönü sandte.
Bereits seit dem Angriff Italiens auf Albanien am 7. April 1939 suchte Ankara die Annäherung an London und Paris, wobei Frankreich die Republik Hatay mit der Hauptstadt Antakya an die Türkei abtrat. Die nun unterzeichneten Beistandsabkommen mit Großbritannien und Frankreich vom 8. Oktober 1939 ergänzte Inönü am 18. Juni 1941 um einen Freundschaftsvertrag mit dem Deutschen Reich, mit dem ein solcher Freundschaftsvertrag bereits seit dem 3. März 1924 bestand. Dabei war die Initiative zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Berlin seit 1921 von Ankara ausgegangen, das keineswegs das freundschaftliche Verhältnis zu Deutschland so gewertet wissen wollte, als setze man die guten Beziehungen aus osmanischer Zeit fort. Berlin zögerte und ernannte Rudolf Nadolny, der als deutscher Vertreter in Ankara fungierte, erst im Juni 1925 zum offiziellen Botschafter. Ankara trat 1932 dem Völkerbund bei. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs änderte sich die türkische Außenpolitik. Inönü forderte Berlin bzw. von Papen am 29. November 1940 auf, seine Gedanken zu einem Nichtangriffspakt zu formulieren, sowie zur Aufteilung des Balkans für den Fall des Sieges Hitlers. Berlin erklärte sich bereit, die türkischen Grenzen zu respektieren, doch der türkische Außenminister Şükrü Saracoğlu verlangte eine nicht näher definierte „türkische Interessensphäre“. Damit stand Deutschland vor dem gleichen Dilemma wie Großbritannien, denn mit diesem Vorbehalt war es nicht möglich, die arabische Welt gegen den Gegner zu mobilisieren. Als Berlin im Mai 1941 über den freien Durchmarsch der Wehrmacht Richtung Suezkanal verhandelte, forderte derselbe Außenminister die Anerkennung des Iraks als Teil der besagten Interessensphäre.
In Berlin wurde die türkische Politik und insbesondere die Atatürks seit geraumer Zeit mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Als dieser starb, erschien am 12. November im Völkischen Beobachter ein langer Artikel über seinen Nachfolger. Hitler gratulierte Inönü per Telegramm, während Mussolini dies unterließ. Im Frühjahr 1941 war fast der gesamte Balkan in der Hand Italiens und vor allem Deutschlands. Während jedoch der türkische Generalstab wie große Teile der militärischen Führung dem bis dahin siegreichen Deutschland zugeneigt war und weiterhin weit nach Zentralasien reichende turanistische Ziele verfolgte, blieb Inönü skeptisch. Şükrü Saracoğlu, inzwischen Premierminister, teilte von Papen mit, dass er sehr erfreut sein würde, wenn das Deutsche Reich die Sowjetunion zerschlagen würde, es würde sogar „des Führers großartigste Tat“ sein. Doch sei dazu die Tötung der Hälfte der russischen Bevölkerung vonnöten.
Die Türkei sprengte vorsorglich alle Brücken über den Grenzfluss Mariza. Von Papen hatte bei den Verhandlungen mit der Bombardierung und Zerstörung Istanbuls gedroht. Dennoch lieferte die Türkei weiterhin Rohstoffe an die Achsenmächte, bis ein Boykott der Alliierten das Land im Mai 1944 dazu zwang, die Lieferung von Chrom einzustellen. Gleichzeitig wurden führende Turanisten verhaftet und ihre Organisationen aufgelöst. Bis zum August 1944 unterhielt die Türkei diplomatische Beziehungen mit Deutschland. Dabei wuchs die Zahl der Soldaten von 120.000 auf über eine Million, wobei die Türkei nur 17 Millionen Einwohner hatte. Erst als sich die Niederlage der Achsenmächte abzeichnete, brach Ankara am 2. August 1944 die diplomatischen Beziehungen zu Berlin ab. Am 23. Februar 1945 erklärte die Türkei dem Deutschen Reich (und Japan) den Krieg, ohne jedoch in die Kämpfe einzugreifen.
Kalter Krieg
Nach dem Krieg lehnte sich Inönü außenpolitisch an die USA an, die sich zunehmend in die Politik Europas und des Mittelmeerraums einmischten. Währenddessen wurden die Beziehungen zur Sowjetunion nach der Kündigung des Neutralitätsvertrags im August 1946 zusehends schlechter. Hauptstreitpunkt neben den ideologischen Differenzen blieben die Meerengen zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer. Im März 1947 übernahmen die USA die britische Schutzmachtrolle für Griechenland und für die Türkei, die zudem Kredite erhielten, um einer Machtausweitung im Zuge der Sowjetischen Gebietsansprüche in der Türkei entgegenzuwirken. Wegen dieser Auseinandersetzungen gab die Türkei schließlich ihre Neutralität auf und trat am 18. Februar 1952 gemeinsam mit Griechenland der drei Jahre zuvor gegründeten NATO bei. Am 31. Oktober 1959 stimmte Ankara der Aufstellung von US-Mittelstreckenraketen zu. Schon am 9. Januar 1948 hatten die USA begonnen, Militärgüter zu liefern. Am 14. Juli 1948 wurden in einem Schauprozess 14 Kommunisten verurteilt. Ende des Jahres trat die Türkei der UNESCO bei.
Demokratisierung (ab 1943), religiöse Gruppen, Mehrparteiensystem (1946–1950)
Innenpolitisch setzte İnönü eine vorsichtige Demokratisierung in Gang. 1943 ließ er eine größere Zahl unabhängiger Parlamentsabgeordneter zu. In einer Rede am 19. Mai 1945 kündigte er die Umwandlung der Türkei in eine Demokratie an. Am 12. Juli 1947 erklärte er die Opposition der Demokratischen Partei für legitim und damit die Entstehung eines Mehrparteiensystems.
In der Religionspolitik verstärkte İnönü einerseits den Laizismus, indem er den Einfluss der Geistlichkeit auf den Staat weiter einschränkte, förderte aber andererseits die Ausbildung junger Geistlicher. 1932 war die Zahl der als Diyanet bezeichneten Einrichtungen innerhalb des gleichnamigen Staatsorgans (Diyanet İşleri Başkanlığı, später Başkanlığı, also Direktorat für Religiöse Angelegenheiten), in denen der Koran auswendig gelernt wurde, auf neun gesunken, mit insgesamt 252 Schülern. 1934–35 war ihre Zahl auf neunzehn gestiegen, wobei hier 231 Jungen und 15 Mädchen unterrichtet wurden. Nach dem Tod Atatürks stieg ihre Zahl 1938–39 sprunghaft auf 48 Einrichtungen an, an denen 1.239 Jungen und 142 Mädchen auswendig lernten. Andererseits verschwand 1939 das Fach Religiöse Unterweisung aus den Dorfschulen, vielleicht Ausdruck einer Auseinandersetzung zwischen Diyanet und Bildungsministerium. Der Staat beanspruchte zwar die alleinige Aufsicht über die Weitergabe religiöser Inhalte, doch blieben, nachdem die Medresen, ebenso geschlossen worden waren, wie Türbe und Tekke, nur wenige Einrichtungen, wie Imame und Hodschas, die mit ihrem Unterricht am Rande der Legalität agierten. Es entstanden verschiedene Netzwerke, bei denen Nurcus (gegründet von Said Nursî, 1876–1960) und Süleymancıs herausragen. Said Nursi, der Islam und Modernität verbinden wollte, wurde 1934 und 1943 verhaftet, doch 1948 wurde seinem Wirken vom Diyanet Legalität verliehen. Seine Anhänger („Anhänger des Lichtes“) gewannen in den 1950er und 60er Jahren so starken Einfluss, dass der Vorsitzende des Diyanet zurücktreten musste, nachdem 1964 in einem von seiner Organisation herausgegebenen Buch Said Nursi angegriffen worden war. Sein Nachfolger galt als Nurcus nahestehend. Said Nursi unterstützte ab 1946 die Partei von Inönüs Gegner Adnan Menderes; seiner Auffassung nach erforderte die Bedrohung der Religion durch den atheistischen Materialismus und den Marxismus die Kooperation von Muslimen und Christen. Hinter Süleymancıs stand Süleyman Hilmi Tunahan (1888–1959). Auch er wurde zwei Mal verhaftet, nämlich 1939 und 1944. 1938 bis 1943 predigte er als Angestellter der Religionsbehörde in den kleineren Moscheen Istanbuls, dann, nach einem mehrjährigen Verbot, wieder ab 1950. Auch seiner Organisation gelang es, im Diyanet und anderen Staatsorganisationen Einfluss zu gewinnen. 1957 geriet er in Verdacht, sich zum Mahdi ausgerufen zu haben, doch wurde er freigesprochen. Auf seine Organisation geht der Verband der Islamischen Kulturzentren in Deutschland zurück. Eine Sonderrolle spielt Fethullah Gülens Bewegung, die Ende der 1960er Jahre als lokale Gruppierung in İzmir und Umgebung entstand.
Eine Bodenreform, die İnönü selbst als überaus bedeutsam einschätzte, teilte die Staatsgüter unter den Bauern auf. Doch schon im November 1947 näherte sich die CHP der DP an, denn nun forderte auch sie Privatisierungen und nahm Abstriche am Landverteilungsgesetz vor. Fevzi Cakmak und andere nationalkonservativ bis rechtsextrem eingestellte DP-Mitglieder gründeten die Millet Partisi, die Nationspartei – „das spätere Sprungbrett für Alparslan Türkeş, jahrzehntelanger Führer der Ultranationalisten.“ 1949 berief Inönü, wohl um aus dem konservativen Spektrum Wähler zu gewinnen, den Theologieprofessor Şemsettin Günaltay zum Premierminister, der die Verbindung von kemalistischer Regierungsform und Islam für möglich hielt. Das Wirtschaftswachstum lag 1946 bis 1949 im Schnitt bei 10 %, unterlag aber starken Schwankungen; zudem wuchs die Inflationsrate.
Nach der Wahlniederlage seiner CHP am 14. Mai 1950 trat Inönü zurück; seine Partei hatte nur noch 69 der 487 Mandate gewonnen, obwohl 39,8 % der Wähler der CHP ihre Stimme gegeben hatten. Adnan Menderes, sein politischer Hauptgegner, dessen DP 53,4 % zugefallen waren, nannte Inönü nichtsdestotrotz einen großen Helden und einen legendären Rivalen. Das Militär soll zum Putsch bereit gewesen sein, doch Inönü lehnte dies ab.
Oppositionsführer (bis 1960), Militärputsch, erneut Ministerpräsident (1961–1965)
İsmet İnönü war für die nächsten zehn Jahre Oppositionsführer, stellte der Demokratischen Partei aber durchaus seine Expertise in außenpolitischen Angelegenheiten zur Verfügung. Auch drängte er auf freie Wahlen, Pressefreiheit und die Unabhängigkeit der Gerichte und stellte sich damit persönlich gegen den zunehmend autoritären Regierungsstil des Wahlsiegers. Im Mai 1959 wurde Inönü von einem Stein getroffen, der aus einer Menge von DP-Demonstranten geworfen worden war, wenige Tage später begegnete ihm eine aggressive Menge in Istanbul. Folgt man Berichten von CHP-Seite war es nur dem Einsatz von Soldaten zu verdanken, dass Inönüs Leben gerettet wurde. Auch wurden CHP-Delegierte und Inönü auf dem Weg nach Kayseri von Soldaten aufgehalten, die jedoch angeblich angesichts seiner Verdienste salutierten und passieren ließen. Bereits 1951 hatte Menderes 500 halkevler, dörfliche Zentren zur Verbreitung der kemalistischen Lehre, schließen lassen. 1954 ließ die DP das Eigentum der CHP konfiszieren, 1957 sollte ihr ein Gesetz die Bildung von Koalitionen erschweren. Schließlich erhielt Inönü ein Redeverbot im Parlament für 12 Sitzungen. Nach schweren Unruhen an den Universitäten von Istanbul wurde das Kriegsrecht für die Provinzen Istanbul und Ankara ausgerufen.
Am 27. Mai 1960 putschte das Militär unter Cemal Gürsel und beherrschte das Land bis zum 15. Oktober 1961. Menderes und andere Politiker wurden hingerichtet. Inönü bot seinen Rat an und wurde zunächst Vorsitzender der verfassunggebenden Versammlung und vom 20. November 1961 bis Februar 1965 unter dem militärischen, aber dennoch liberal eingestellten Gürsel erneut Ministerpräsident. Inönü würde, so seine Aussage, niemals ein nichtdemokratisches Regiment erlauben, er werde niemals an einem solchen Versuch teilnehmen, er werde im Gegenteil jeden Versuch bekämpfen. In seine letzte Amtszeit fiel der Assoziations-Vertrag mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG).
Inönüs Partei konnte nicht allein regieren, daher führte er drei kurzlebige Koalitionen. Zunächst regierte seine CHP mit der Adalet Partisi (AP), der Gerechtigkeitspartei. Dann folgte eine Koalition mit der , dann mit der Republikanischen Bauern-Volkspartei unter Osman Bölükbaşı (25. Juni 1962 bis 2. Dezember 1963). Schließlich folgte eine Koalition mit Unabhängigen, die vom 25. Dezember 1963 bis zum 13. Februar 1965 Bestand hatte. Am 22. Februar 1962 und am 21. Mai 1963 kam es zu Putschversuchen durch Angehörige der Armee. Bei deren Unterdrückung spielte Inönü die entscheidende Rolle.
1964 entging der Ministerpräsident knapp einem Pistolenattentat. Als sein Dienstwagen nach dem Attentat nicht ansprang, beruhigte İnönü seinen Sekretär und den Chauffeur: „Seid doch nicht so in Eile, die sagen nachher, wir hätten Angst.“
Gegen Ende seiner Amtszeit unterstützte Inönü den linken Flügel der CHP unter Bülent Ecevit. Am 10. Oktober 1965 siegte die AP bei den Wahlen und Inönü wurde erneut zum Oppositionsführer.
Parteivorsitz (bis 1972) und Tod
Die Türkei hatte sich in den letzten zehn Jahren von einem Agrarstaat zu einem im Aufbruch befindlichen Industriestaat entwickelt. Die Produktion von Fahrzeugen, Bier, Radios und Textilien nahm rapide zu. Die privatwirtschaftliche und die staatliche Industrie leistete ab 1973 mehr für das Bruttosozialprodukt als die Landwirtschaft. Damit verlagerte sich zugleich die Machtbasis, eine Verlagerung, an die Inönü seine Konzepte anzupassen versuchte. Schon 1965 übernahm er angesichts des Anwachsens der Arbeiterschaft den Slogan „Mitte-Links“, eine Öffnung zur sozialen Frage, die Demirel mit der Formel angriff „Mitte-Links ist der Weg nach Moskau“.
Inönü, der Zweifel am neuen Kurs hatte, förderte Bülent Ecevit, dem er schließlich innerhalb der Partei 1966 weichen musste. Dennoch bewahrte er ein gewaltiges Prestige, so dass viele Politiker bei ihm Rat suchten. Ecevits Programm der Erneuerung wurde am 28. April 1967 auf dem Parteitag angenommen.
Am 12. März 1971 intervenierte die Armee erneut. Doch beanspruchte sie diesmal nicht die Führung des Staates, sondern verlangte eine überparteiliche Regierung. Inönü unterstützte Nihat Erim von der CHP. Ecevit trat dagegen unter Protest zurück. Am 20. Oktober 1972 trat İnönü seinerseits als Parteivorsitzender zurück und wurde am 16. November Mitglied des Senats.
Erst im Oktober 1973 fanden wieder Abgeordnetenwahlen statt, aus denen die demokratischen Sozialisten unter Bülent Ecevit als Sieger hervorgingen. Zugleich gelang unter Necmettin Erbakan erstmals einer islamistischen Partei der Einzug ins Parlament. Die Koalition zwischen Islamisten und Sozialisten hielt jedoch nur bis zur Zypernkrise von 1974. An einem weiteren ethnischen Konfliktherd, in Kurdistan, entstand die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Zugleich nahm der Einfluss religiöser Gruppen weiter zu.
Inönü starb am 25. Dezember 1973. Er wurde im Mausoleum Anıtkabir in Ankara bestattet. 1975 wurde die İnönü-Universität in der Geburtsstadt seines Vaters, in Malatya, nach ihm benannt.
Literatur
- İsmet İnönü: Hatıralar (= Bilgi yayınları. Özel dizi. Bd. 21, ZDB-ID 2299579-1). 2 Bände. Bilgi Yayınevi, Yenişehir – Ankara 1985–1987.
- Metin Heper: İsmet İnönü. The Making of a Turkish Statesman (= Social, economic and political Studies of the Middle East and Asia. Bd. 62). Brill, Leiden u. a. 1998, ISBN 90-04-09919-0.
Weblinks
- Literatur von und über İsmet İnönü im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Zeitungsartikel über İsmet İnönü in den Historischen Pressearchiven der ZBW
Anmerkungen
- Metin Heper: İsmet İnönü. The Making of a Turkish Statesman, Brill, Leiden 1998, S. 20.
- Burhan Kocadağ: Doğu’da Aşiretler, Kürtler, Aleviler, İkinci Basım, Can Yayınları, ISBN 975-7812-70-6, S. 209.
- Şerafettin Turan: İsmet İnönü - Yaşamı, Dönemi ve Kişiliği, T.C. Kültür Bakanlığı Yayınları, Ankara 2000, ISBN 975-17-2506-2, S. 1.
- Dietrich Gronau: Mustafa Kemal Atatürk oder die Geburt der Republik, Fischer, 1994, S. 112.
- Metin Heper: İsmet İnönü. The Making of a Tukish Statesman, Brill, Leiden 1998, S. 16.
- Matthes Buhbe: Türkei. Politik und Zeitgeschichte, Springer, 2013, S. 40.
- Metin Heper: İsmet İnönü. The Making of a Turkish Statesman, Brill, Leiden 1998, S. 21.
- Metin Heper: İsmet İnönü. The Making of a Turkish Statesman, Brill, Leiden 1998, S. 22.
- Matthes Buhbe: Türkei. Politik und Zeitgeschichte, Springer, 2013, S. 58.
- Sinngemäß nach Metin Heper: İsmet İnönü. The Making of a Turkish Statesman, Brill, Leiden 1998, S. 22.
- Cemil Koçak: Türkiye'de Millî Şef Dönemi, 2 Bde., Istanbul 1996, passim.
- Mit „Periode des Nationalen Führers in der Türkei“ übersetzt bei Matthes Buhbe: Türkei. Politik und Zeitgeschichte, Springer, 2013, S. 254.
- Metin Heper: İsmet İnönü. The Making of a Turkish Statesman, Brill, Leiden 1998, S. 183, 185.
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- Mustafa İsmet İnönü Der Spiegel, 4. März 1964. Abgerufen am 10. Oktober 2012
Personendaten | |
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NAME | İnönü, İsmet |
ALTERNATIVNAMEN | Inönü, Mustafa İsmet |
KURZBESCHREIBUNG | General der Osmanischen Armee, Staatspräsident und Ministerpräsident der Türkei |
GEBURTSDATUM | 24. September 1884 |
GEBURTSORT | Izmir, Vilâyet Aydın |
STERBEDATUM | 25. Dezember 1973 |
STERBEORT | Ankara |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Mustafa Ismet Pascha ab 1934 Ismet Inonu 24 September 1884 in Izmir 25 Dezember 1973 in Ankara war ein turkischer Offizier und spater Politiker der kemalistischen Republikanischen Volkspartei CHP und Weggefahrte des Staatsgrunders Mustafa Kemal Ataturk Er war von 1923 bis 1937 mit dreieinhalbmonatiger Unterbrechung unter Ataturk der erste Ministerprasident und anschliessend von 1938 bis 1950 der zweite Prasident der Republik Turkei Von 1961 bis 1965 war er ein weiteres Mal Ministerprasident Inonu selbst hatte ab 1943 den Weg fur ein Mehrparteiensystem geoffnet und verlor in der Folge das Prasidentenamt Mehr als ein halbes Jahrhundert lang beeinflusste er sowohl in Regierungsverantwortung als auch als Oppositionsfuhrer in grosstem Ausmass die turkische Aussen und Innenpolitik zumal ihm bereits Ataturk die praktischen Aspekte der Innen und Aussenpolitik fruh uberlassen hatte HerkunftMustafa Ismet links und Kazim Karabekir 1910 Mustafa Ismet kam 1884 als zweiter Sohn des Ehepaares Hadschi Resit Efendi und Cevriye Temelli Hanim auf die Welt Sein Vater stammte aus Malatya und dessen Vater stammte seinerseits aus der bekannten kurdischen Familie Kurumogullari aus Bitlis Ismet Inonus Mutter stammte aus der Stadt Rasgrad in Bulgarien und zog in den 1870er Jahren mit ihrer Familie nach Istanbul Dort heirateten beide im Jahr 1880 Nach der Geburt des altesten Sohnes Ahmet Mithat kam Mustafa zur Welt dann Hasan Riza Hayri und Semiha Mustafa Ismets Vater wurde als Magistrat nach Sivas versetzt wo Mustafa die Schule besuchte Militarische Karriere unter den OsmanenDarauf folgte von 1892 bis 1895 eine Kadettenanstalt dann bis 1897 eine Zivilschule 1897 ging er nach Istanbul wo er bis 1903 die Artillerieakademie dann bis 1906 die Militarakademie der osmanischen Armee besuchte Wahrend seiner Stabsausbildung in Istanbul lernte er Mustafa Kemal spater Ataturk kennen und sie wurden Freunde 1906 wurde er Hauptmann im Generalstab Von dort ging er nach Edirne wo er nach einem Zwischenfall an der bulgarischen Grenze erste Verhandlungserfahrungen sammelte Wegen allzu offener politischer Diskussionen erhielt er zwei Abmahnungen Mustafa Ismet schloss sich einer oppositionellen Gruppe an 1908 09 beteiligte er sich nicht am Aufstand der Jungturken denn er war der Ansicht dass Offiziere dazu nicht berechtigt seien Als diese Meinung nicht akzeptiert wurde verliess er das Komitee fur Einheit und Fortschritt Vor dem Ersten Weltkrieg war er 1910 im Jemen stationiert wo er sich eine Malariainfektion einhandelte die sein Gehor schadigte Bei Verhandlungen mit den Aufstandischen unter Imam Yahya erwarb er sich erhebliche Verdienste 1912 wurde er zum Major befordert 1913 ubernahm er die Leitung der ersten Sektion des Generalstabs in Catalca bei Istanbul In dieser Zeit reiste er nach Osterreich Deutschland Frankreich und in die Schweiz Im selben Jahr war er militarischer Berater bei den Verhandlungen uber den Vertrag von Konstantinopel der den Zweiten Balkankrieg beendete Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er im Dezember 1914 zum Oberst befordert und dem deutschen General Liman von Sanders unterstellt In dieser Zeit fuhrte er lange Gesprache mit Ataturk 1915 arbeitete er unter Enver Pascha Wahrend der Schlacht von Gallipoli leitete er die Operationsabteilung im turkischen Grossen Hauptquartier Als Armeekommandeur war er in Syrien gegen die Westalliierten eingesetzt 1915 war er Chef des Generalstabes an der Kaukasusfront gegen Russland und 1917 Kommandierender General des III Armeekorps in Palastina Auch war er mit der Zweiten Armee in Diyarbakir stationiert Ismet heiratete 1916 Mevhibe geboren 1897 gestorben am 7 Februar 1992 in Ankara wozu er wahrend die Zweite Armee in den Sudosten abkommandiert wurde zehn Tage in Istanbul blieb Ismet und Mevhibe Inonu hatten drei Kinder der 1926 geborene Sohn Erdal wurde 1995 Minister fur Auswartige Angelegenheiten der Republik Turkei Als der kommandierende General der Zweiten Armee in der Schlacht an der russischen Front 6 bis 7 August 1916 starb vertrat ihn Mustafa Ismet Der spatere Ataturk arbeitete dort erstmals mit dem spateren Inonu zusammen Letzterer leitete den geordneten Ruckzug der Armee aus Syrien Nach der Niederlage der Mittelmachte verlor das Osmanische Reich infolge des Friedensvertrages von Sevres seine verbliebenen Gebiete ausserhalb von Anatolien und Thrakien Daruber hinaus sollte das Gebiet der spateren Turkei weitgehend zerstuckelt werden Ismet erhielt nach dem Mudros Waffenstillstand vom 30 Oktober 1918 verschiedene Posten in Istanbul darunter den eines Untersekretars im Kriegsministerium Militarisch politische Karriere unter AtaturkIsmet Pascha Inonu und sein Stabschef Asim Bey Gunduz 6 Februar 1922Inonu und Ataturk 1936Ismet Inonu rechts unten mit Familie Sein Sohn Erdal ist direkt hinter ihm zu sehen Im turkischen Befreiungskrieg den Mustafa Kemal Pascha von 1919 bis 1923 zum einen gegen die Besatzungsmachte der Triple Entente fuhrte also gegen italienische franzosische und britische Besatzungszonen in Anatolien und der Agais zum anderen gegen den Plan eines Grossarmeniens im Osten und eines Grossgriechenlands im Westen wurde Inonu am 6 Juni 1920 in Abwesenheit durch das Militargericht der Istanbuler Sultansregierung zum Tode verurteilt Er hatte Ataturk mit Nachrichten und abgelegten Waffen der osmanischen Armee versorgt Als Ataturk 1920 seine Gegenregierung gebildet hatte stellte sich Inonu nach einigem Zogern auf seine Seite denn er war zunachst hochst pessimistisch Im Januar 1920 ging er gleichfalls nach Ankara Am 18 Marz 1920 wurde Istanbul von den alliierten Kraften besetzt Inonu verliess am nachsten Tag die Hauptstadt Richtung Ankara Am 9 April 1920 wurde er als Vertreter der Armee Abgeordneter in der Grossen Nationalversammlung in Ankara Er erhielt den Auftrag eine regulare Armee aufzubauen nachdem er Ataturk davon uberzeugt hatte dass eine Fortsetzung des Kampfes mit Milizen wenig aussichtsreich war Am 25 Oktober 1920 wurde Inonu von der Nationalversammlung der Oberbefehl an der griechisch turkischen oder Westfront erteilt In den beiden Schlachten von Inonu im Januar und Marz April 1921 siegten seine Truppen entscheidend gegen die griechische Armee die Anatolien raumen musste Nach der Einnahme von Smyrna heute Izmir das bis zu diesem Zeitpunkt eine grosse griechische Gemeinde hatte am 9 September 1922 endete der Krieg 1934 nahm Mustafa Ismet zur Erinnerung an die Siege von Inonu gemass dem turkischen Familiennamensgesetz den Nachnamen Inonu an Als Aussenminister 1932 in MoskauInonu 2 v l wird 1932 am Lido von Ostia durch Mussolini Mitte empfangen 1922 erfolgte die Berufung zum Aussenminister er sprach Deutsch Englisch und Franzosisch Ismet Inonu nahm am 11 Oktober 1922 an den Waffenstillstandsverhandlungen in Mudanya als Delegationsfuhrer teil Ataturk ernannte ihn am 26 Oktober 1922 zum Aussenminister und vom 21 November 1922 bis zum 24 Juli 1923 fuhrte er die Delegation bei den Verhandlungen zum Vertrag von Lausanne nachdem ihn Ataturk zum Delegationsleiter bereits am 2 November des Vorjahres ernannt hatte Ataturk und Ismet bereiteten die Anderungen an der Verfassung von 1921 vor die am 29 Oktober 1923 die Ausrufung der Republik ermoglichten deren erster Prasident Ataturk wurde Das Amt des Ministerprasidenten hatte Inonu von 1923 bis zum 20 November 1924 Ismet trat aus Gesundheitsgrunden zuruck wurde jedoch am 3 Marz 1925 erneut berufen um den Aufstand von Scheich Said in der Ostturkei zu bekampfen Ismet war im November 1924 durch Ali Fethi Bey Okyar ersetzt worden weil sich innerhalb der CHP eine starke Gruppe entwickelt hatte die zwar kemalistisch orientiert war sich aber gegen Autoritarismus und Zentralismus wandte Sie grundete schliesslich die Fortschrittliche Republikanische Partei Terakkiperver Cumhuriyet Firkasi Der Zuspruch fur diese Gruppe war im traditionalistischen Osten ebenso stark wie in Izmir und Istanbul Ismet wurde um die Spannungen zu mindern durch Ali Fethi Bey eine Zeit lang ersetzt der der Kopf des liberalen Flugels der Partei war Das Verbot der kurdischen Sprache die Abschaffung des ubergreifenden Kalifats der turkische Nationalismus und die Deportation der Unbotmassigen fuhrten zum Aufstand der Kurden der wiederum den kemalistischen Zentralismus starkte Bereits am 2 Marz 1925 erhielt Ismet sein Amt zuruck Die TCF wurde aufgelost viele verbotene Zeitungen gingen ein der Aufstand brach schnell zusammen Am 3 November 1928 wurde das Lateinische Alphabet eingefuhrt die arabische Schrift kam ausser Gebrauch Inonu selbst schrieb nie wieder arabisch und er achtete auch darauf dass diese Schrift in seiner Umgebung nicht gebraucht wurde auch nicht durch Ataturk Dieser war erheblich impulsiver so dass er von Inonu den er als Staatspascha bezeichnete beruhigt werden musste da er womoglich 1930 bereit gewesen ware sich auf eine militarische Auseinandersetzung mit Mussolini einzulassen Er trat am 20 September 1937 wegen Auseinandersetzungen mit dem Wirtschaftsminister Celal Bayar vom Amt zuruck Dieser setzte starker auf Privatisierung wahrend Inonu der Staatswirtschaft den Vorrang gab Auch den Parteivorsitz gab Inonu ab Ataturk der sich immer mehr zuruckzog und schliesslich an Leberzirrhose erkrankte sich aber mit seinen Entscheidungen jederzeit uber Inonu hinwegsetzte provozierte den Bruch der 1937 eintrat Ataturk lebte ab Sommer 1938 nur noch in den Raumen des Dolmabahce Palastes am Bosporus Nach dem Tod Ataturks wurde Inonu am 11 November 1938 zum zweiten Prasidenten der Turkei gewahlt und wurde auch wieder Parteichef Wie Inonu in sein Tagebuch eintrug wahlten sie einstimmig jemanden der nicht an der Macht war mit dessen Ansichten sie nicht ubereinstimmten und den sie furchteten Prasident 1938 50 Personenkult 1938 46 Am 3 Dezember 1938 wurde Inonu auf dem 4 ausserordentlichen Kongress der Republikanischen Volkspartei CHP der Titel Nationales Oberhaupt oder Nationaler Fuhrer Milli Sef und Unabanderlicher Parteivorsitzender Degismez Genel Baskan verliehen Daher wird die Zeit zwischen dem 11 November 1938 und dem 22 Mai 1950 nach anderen Angaben nur bis 1945 als Periode des Nationalen Fuhrers in der Turkei Turkiye de Milli Sef Donemi bezeichnet Des Weiteren wurde dem verstorbenen Staatsprasident Ataturk der Titel Ewiges Oberhaupt Ebedi Sef verliehen Im Mai 1946 vor den ersten Mehrparteien Wahlen vom 21 Juli 1946 legte Inonu beide Titel wieder ab Die Annahme des Titels fuhrte dazu dass ihm der Vorwurf gemacht wurde er habe einen Personenkult etabliert Seine politischen Gegner warfen ihm eine autoritare Amtsfuhrung wenn nicht Tyrannei vor Nach 1950 wurde er geradezu zum alleinigen Fokus der Kritik am Einparteienregime der Jahre zwischen 1923 und 1945 zumal Kritik an Ataturk ein Tabu darstellte Inonu selbst ausserte dies und schon Ataturk hatte Kritik an seiner Politik auf Inonu ableiten lassen Zudem war Inonu in den Kriegsjahren nicht bereit seine Entscheidungen zu diskutieren oder auch nur zu begrunden Lavieren zwischen Alliierten und Achsenmachten Wahrend des Zweiten Weltkrieges gab Inonu seine Plane auf das Land zu liberalisieren Dabei bewahrte die Turkei unter seiner Fuhrung bis kurz vor Kriegsende ihre Neutralitat obwohl sich die Kriegsgegner um das Land bemuhten Franz von Papen seit 1939 Botschafter in Ankara reiste fur Berlin im Februar 1942 in die turkische Hauptstadt wahrend London Hughe Knatchbull Hugessen und das Freie Frankreich Rene Massigli dorthin entsandte Die Turkei lavierte zwischen den Bundnissystemen Am 23 April 1939 eroffnete der turkische Aussenminister Sukru Saracoglu Knatchbull Hugessen dass Ankara sich von der italienischen Expansion in Albanien und von der deutschen auf dem Balkan bedroht sehe Daher schlug er ein britisch sowjetisch turkisches Bundnis vor Im Mai 1939 teilte Inonu dem franzosischen Botschafter Massigli mit das beste Mittel Deutschland aufzuhalten sei ein Bundnis zwischen seinem Land der Sowjetunion sowie Frankreich und Grossbritannien Inonu wollte dafur sowjetischen Truppen entsprechende Landeerlaubnisse erteilen und ersuchte Paris um Ausbilder fur seine Armee Zustande kam den Ankarapakt vom Oktober 1939 auf gegenseitige Hilfeleistung zwischen der Turkei Frankreich und Grossbritannien der jedoch ohne Folgen blieb Roosevelt Inonu und Churchill v l n r in Kairo 1943 Premierminister Winston Churchill seit Ende 1942 geneigt die Turkei fur die Alliierten zu gewinnen reiste am 30 Januar 1943 nach Ankara um die Turkei zu einem Bundnis zu drangen Churchill verhandelte im Januar 1943 mit Inonu geheim in einem Eisenbahnwaggon in Yenice bei Adana Er versuchte Inonu dazu zu bewegen fur die britische Luftwaffe Stutzpunkte einzurichten um von dort die rumanischen Olfelder bombardieren zu konnen doch Inonu zogerte eine Entscheidung hinaus Erst als deutlich wurde dass die Achsenmachte unterliegen wurden traf sich Inonu vom 4 bis 6 Dezember 1943 in aller Offentlichkeit mit dem US Prasidenten Franklin D Roosevelt und Churchill bei der Zweiten Kairo Konferenz Doch die Turkei zogerte weiterhin so dass London am 3 Februar 1944 die Verhandlungen abrupt abbrach und wenig spater seine Ausrustung und seine Ausbilder abzog Den Tiefpunkt erreichten die diplomatischen Beziehungen als London wegen der Durchfahrt getarnter deutscher Kriegsschiffe eine Protestnote an Inonu sandte Bereits seit dem Angriff Italiens auf Albanien am 7 April 1939 suchte Ankara die Annaherung an London und Paris wobei Frankreich die Republik Hatay mit der Hauptstadt Antakya an die Turkei abtrat Die nun unterzeichneten Beistandsabkommen mit Grossbritannien und Frankreich vom 8 Oktober 1939 erganzte Inonu am 18 Juni 1941 um einen Freundschaftsvertrag mit dem Deutschen Reich mit dem ein solcher Freundschaftsvertrag bereits seit dem 3 Marz 1924 bestand Dabei war die Initiative zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Berlin seit 1921 von Ankara ausgegangen das keineswegs das freundschaftliche Verhaltnis zu Deutschland so gewertet wissen wollte als setze man die guten Beziehungen aus osmanischer Zeit fort Berlin zogerte und ernannte Rudolf Nadolny der als deutscher Vertreter in Ankara fungierte erst im Juni 1925 zum offiziellen Botschafter Ankara trat 1932 dem Volkerbund bei Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs anderte sich die turkische Aussenpolitik Inonu forderte Berlin bzw von Papen am 29 November 1940 auf seine Gedanken zu einem Nichtangriffspakt zu formulieren sowie zur Aufteilung des Balkans fur den Fall des Sieges Hitlers Berlin erklarte sich bereit die turkischen Grenzen zu respektieren doch der turkische Aussenminister Sukru Saracoglu verlangte eine nicht naher definierte turkische Interessensphare Damit stand Deutschland vor dem gleichen Dilemma wie Grossbritannien denn mit diesem Vorbehalt war es nicht moglich die arabische Welt gegen den Gegner zu mobilisieren Als Berlin im Mai 1941 uber den freien Durchmarsch der Wehrmacht Richtung Suezkanal verhandelte forderte derselbe Aussenminister die Anerkennung des Iraks als Teil der besagten Interessensphare In Berlin wurde die turkische Politik und insbesondere die Ataturks seit geraumer Zeit mit grosser Aufmerksamkeit verfolgt Als dieser starb erschien am 12 November im Volkischen Beobachter ein langer Artikel uber seinen Nachfolger Hitler gratulierte Inonu per Telegramm wahrend Mussolini dies unterliess Im Fruhjahr 1941 war fast der gesamte Balkan in der Hand Italiens und vor allem Deutschlands Wahrend jedoch der turkische Generalstab wie grosse Teile der militarischen Fuhrung dem bis dahin siegreichen Deutschland zugeneigt war und weiterhin weit nach Zentralasien reichende turanistische Ziele verfolgte blieb Inonu skeptisch Sukru Saracoglu inzwischen Premierminister teilte von Papen mit dass er sehr erfreut sein wurde wenn das Deutsche Reich die Sowjetunion zerschlagen wurde es wurde sogar des Fuhrers grossartigste Tat sein Doch sei dazu die Totung der Halfte der russischen Bevolkerung vonnoten Die Turkei sprengte vorsorglich alle Brucken uber den Grenzfluss Mariza Von Papen hatte bei den Verhandlungen mit der Bombardierung und Zerstorung Istanbuls gedroht Dennoch lieferte die Turkei weiterhin Rohstoffe an die Achsenmachte bis ein Boykott der Alliierten das Land im Mai 1944 dazu zwang die Lieferung von Chrom einzustellen Gleichzeitig wurden fuhrende Turanisten verhaftet und ihre Organisationen aufgelost Bis zum August 1944 unterhielt die Turkei diplomatische Beziehungen mit Deutschland Dabei wuchs die Zahl der Soldaten von 120 000 auf uber eine Million wobei die Turkei nur 17 Millionen Einwohner hatte Erst als sich die Niederlage der Achsenmachte abzeichnete brach Ankara am 2 August 1944 die diplomatischen Beziehungen zu Berlin ab Am 23 Februar 1945 erklarte die Turkei dem Deutschen Reich und Japan den Krieg ohne jedoch in die Kampfe einzugreifen Kalter Krieg Nach dem Krieg lehnte sich Inonu aussenpolitisch an die USA an die sich zunehmend in die Politik Europas und des Mittelmeerraums einmischten Wahrenddessen wurden die Beziehungen zur Sowjetunion nach der Kundigung des Neutralitatsvertrags im August 1946 zusehends schlechter Hauptstreitpunkt neben den ideologischen Differenzen blieben die Meerengen zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer Im Marz 1947 ubernahmen die USA die britische Schutzmachtrolle fur Griechenland und fur die Turkei die zudem Kredite erhielten um einer Machtausweitung im Zuge der Sowjetischen Gebietsanspruche in der Turkei entgegenzuwirken Wegen dieser Auseinandersetzungen gab die Turkei schliesslich ihre Neutralitat auf und trat am 18 Februar 1952 gemeinsam mit Griechenland der drei Jahre zuvor gegrundeten NATO bei Am 31 Oktober 1959 stimmte Ankara der Aufstellung von US Mittelstreckenraketen zu Schon am 9 Januar 1948 hatten die USA begonnen Militarguter zu liefern Am 14 Juli 1948 wurden in einem Schauprozess 14 Kommunisten verurteilt Ende des Jahres trat die Turkei der UNESCO bei Demokratisierung ab 1943 religiose Gruppen Mehrparteiensystem 1946 1950 Innenpolitisch setzte Inonu eine vorsichtige Demokratisierung in Gang 1943 liess er eine grossere Zahl unabhangiger Parlamentsabgeordneter zu In einer Rede am 19 Mai 1945 kundigte er die Umwandlung der Turkei in eine Demokratie an Am 12 Juli 1947 erklarte er die Opposition der Demokratischen Partei fur legitim und damit die Entstehung eines Mehrparteiensystems In der Religionspolitik verstarkte Inonu einerseits den Laizismus indem er den Einfluss der Geistlichkeit auf den Staat weiter einschrankte forderte aber andererseits die Ausbildung junger Geistlicher 1932 war die Zahl der als Diyanet bezeichneten Einrichtungen innerhalb des gleichnamigen Staatsorgans Diyanet Isleri Baskanligi spater Baskanligi also Direktorat fur Religiose Angelegenheiten in denen der Koran auswendig gelernt wurde auf neun gesunken mit insgesamt 252 Schulern 1934 35 war ihre Zahl auf neunzehn gestiegen wobei hier 231 Jungen und 15 Madchen unterrichtet wurden Nach dem Tod Ataturks stieg ihre Zahl 1938 39 sprunghaft auf 48 Einrichtungen an an denen 1 239 Jungen und 142 Madchen auswendig lernten Andererseits verschwand 1939 das Fach Religiose Unterweisung aus den Dorfschulen vielleicht Ausdruck einer Auseinandersetzung zwischen Diyanet und Bildungsministerium Der Staat beanspruchte zwar die alleinige Aufsicht uber die Weitergabe religioser Inhalte doch blieben nachdem die Medresen ebenso geschlossen worden waren wie Turbe und Tekke nur wenige Einrichtungen wie Imame und Hodschas die mit ihrem Unterricht am Rande der Legalitat agierten Es entstanden verschiedene Netzwerke bei denen Nurcus gegrundet von Said Nursi 1876 1960 und Suleymancis herausragen Said Nursi der Islam und Modernitat verbinden wollte wurde 1934 und 1943 verhaftet doch 1948 wurde seinem Wirken vom Diyanet Legalitat verliehen Seine Anhanger Anhanger des Lichtes gewannen in den 1950er und 60er Jahren so starken Einfluss dass der Vorsitzende des Diyanet zurucktreten musste nachdem 1964 in einem von seiner Organisation herausgegebenen Buch Said Nursi angegriffen worden war Sein Nachfolger galt als Nurcus nahestehend Said Nursi unterstutzte ab 1946 die Partei von Inonus Gegner Adnan Menderes seiner Auffassung nach erforderte die Bedrohung der Religion durch den atheistischen Materialismus und den Marxismus die Kooperation von Muslimen und Christen Hinter Suleymancis stand Suleyman Hilmi Tunahan 1888 1959 Auch er wurde zwei Mal verhaftet namlich 1939 und 1944 1938 bis 1943 predigte er als Angestellter der Religionsbehorde in den kleineren Moscheen Istanbuls dann nach einem mehrjahrigen Verbot wieder ab 1950 Auch seiner Organisation gelang es im Diyanet und anderen Staatsorganisationen Einfluss zu gewinnen 1957 geriet er in Verdacht sich zum Mahdi ausgerufen zu haben doch wurde er freigesprochen Auf seine Organisation geht der Verband der Islamischen Kulturzentren in Deutschland zuruck Eine Sonderrolle spielt Fethullah Gulens Bewegung die Ende der 1960er Jahre als lokale Gruppierung in Izmir und Umgebung entstand Eine Bodenreform die Inonu selbst als uberaus bedeutsam einschatzte teilte die Staatsguter unter den Bauern auf Doch schon im November 1947 naherte sich die CHP der DP an denn nun forderte auch sie Privatisierungen und nahm Abstriche am Landverteilungsgesetz vor Fevzi Cakmak und andere nationalkonservativ bis rechtsextrem eingestellte DP Mitglieder grundeten die Millet Partisi die Nationspartei das spatere Sprungbrett fur Alparslan Turkes jahrzehntelanger Fuhrer der Ultranationalisten 1949 berief Inonu wohl um aus dem konservativen Spektrum Wahler zu gewinnen den Theologieprofessor Semsettin Gunaltay zum Premierminister der die Verbindung von kemalistischer Regierungsform und Islam fur moglich hielt Das Wirtschaftswachstum lag 1946 bis 1949 im Schnitt bei 10 unterlag aber starken Schwankungen zudem wuchs die Inflationsrate Nach der Wahlniederlage seiner CHP am 14 Mai 1950 trat Inonu zuruck seine Partei hatte nur noch 69 der 487 Mandate gewonnen obwohl 39 8 der Wahler der CHP ihre Stimme gegeben hatten Adnan Menderes sein politischer Hauptgegner dessen DP 53 4 zugefallen waren nannte Inonu nichtsdestotrotz einen grossen Helden und einen legendaren Rivalen Das Militar soll zum Putsch bereit gewesen sein doch Inonu lehnte dies ab Oppositionsfuhrer bis 1960 Militarputsch erneut Ministerprasident 1961 1965 Ismet Inonu war fur die nachsten zehn Jahre Oppositionsfuhrer stellte der Demokratischen Partei aber durchaus seine Expertise in aussenpolitischen Angelegenheiten zur Verfugung Auch drangte er auf freie Wahlen Pressefreiheit und die Unabhangigkeit der Gerichte und stellte sich damit personlich gegen den zunehmend autoritaren Regierungsstil des Wahlsiegers Im Mai 1959 wurde Inonu von einem Stein getroffen der aus einer Menge von DP Demonstranten geworfen worden war wenige Tage spater begegnete ihm eine aggressive Menge in Istanbul Folgt man Berichten von CHP Seite war es nur dem Einsatz von Soldaten zu verdanken dass Inonus Leben gerettet wurde Auch wurden CHP Delegierte und Inonu auf dem Weg nach Kayseri von Soldaten aufgehalten die jedoch angeblich angesichts seiner Verdienste salutierten und passieren liessen Bereits 1951 hatte Menderes 500 halkevler dorfliche Zentren zur Verbreitung der kemalistischen Lehre schliessen lassen 1954 liess die DP das Eigentum der CHP konfiszieren 1957 sollte ihr ein Gesetz die Bildung von Koalitionen erschweren Schliesslich erhielt Inonu ein Redeverbot im Parlament fur 12 Sitzungen Nach schweren Unruhen an den Universitaten von Istanbul wurde das Kriegsrecht fur die Provinzen Istanbul und Ankara ausgerufen Am 27 Mai 1960 putschte das Militar unter Cemal Gursel und beherrschte das Land bis zum 15 Oktober 1961 Menderes und andere Politiker wurden hingerichtet Inonu bot seinen Rat an und wurde zunachst Vorsitzender der verfassunggebenden Versammlung und vom 20 November 1961 bis Februar 1965 unter dem militarischen aber dennoch liberal eingestellten Gursel erneut Ministerprasident Inonu wurde so seine Aussage niemals ein nichtdemokratisches Regiment erlauben er werde niemals an einem solchen Versuch teilnehmen er werde im Gegenteil jeden Versuch bekampfen In seine letzte Amtszeit fiel der Assoziations Vertrag mit der Europaischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG Inonus Partei konnte nicht allein regieren daher fuhrte er drei kurzlebige Koalitionen Zunachst regierte seine CHP mit der Adalet Partisi AP der Gerechtigkeitspartei Dann folgte eine Koalition mit der dann mit der Republikanischen Bauern Volkspartei unter Osman Bolukbasi 25 Juni 1962 bis 2 Dezember 1963 Schliesslich folgte eine Koalition mit Unabhangigen die vom 25 Dezember 1963 bis zum 13 Februar 1965 Bestand hatte Am 22 Februar 1962 und am 21 Mai 1963 kam es zu Putschversuchen durch Angehorige der Armee Bei deren Unterdruckung spielte Inonu die entscheidende Rolle 1964 entging der Ministerprasident knapp einem Pistolenattentat Als sein Dienstwagen nach dem Attentat nicht ansprang beruhigte Inonu seinen Sekretar und den Chauffeur Seid doch nicht so in Eile die sagen nachher wir hatten Angst Gegen Ende seiner Amtszeit unterstutzte Inonu den linken Flugel der CHP unter Bulent Ecevit Am 10 Oktober 1965 siegte die AP bei den Wahlen und Inonu wurde erneut zum Oppositionsfuhrer Parteivorsitz bis 1972 und TodDie Turkei hatte sich in den letzten zehn Jahren von einem Agrarstaat zu einem im Aufbruch befindlichen Industriestaat entwickelt Die Produktion von Fahrzeugen Bier Radios und Textilien nahm rapide zu Die privatwirtschaftliche und die staatliche Industrie leistete ab 1973 mehr fur das Bruttosozialprodukt als die Landwirtschaft Damit verlagerte sich zugleich die Machtbasis eine Verlagerung an die Inonu seine Konzepte anzupassen versuchte Schon 1965 ubernahm er angesichts des Anwachsens der Arbeiterschaft den Slogan Mitte Links eine Offnung zur sozialen Frage die Demirel mit der Formel angriff Mitte Links ist der Weg nach Moskau Inonu der Zweifel am neuen Kurs hatte forderte Bulent Ecevit dem er schliesslich innerhalb der Partei 1966 weichen musste Dennoch bewahrte er ein gewaltiges Prestige so dass viele Politiker bei ihm Rat suchten Ecevits Programm der Erneuerung wurde am 28 April 1967 auf dem Parteitag angenommen Am 12 Marz 1971 intervenierte die Armee erneut Doch beanspruchte sie diesmal nicht die Fuhrung des Staates sondern verlangte eine uberparteiliche Regierung Inonu unterstutzte Nihat Erim von der CHP Ecevit trat dagegen unter Protest zuruck Am 20 Oktober 1972 trat Inonu seinerseits als Parteivorsitzender zuruck und wurde am 16 November Mitglied des Senats Erst im Oktober 1973 fanden wieder Abgeordnetenwahlen statt aus denen die demokratischen Sozialisten unter Bulent Ecevit als Sieger hervorgingen Zugleich gelang unter Necmettin Erbakan erstmals einer islamistischen Partei der Einzug ins Parlament Die Koalition zwischen Islamisten und Sozialisten hielt jedoch nur bis zur Zypernkrise von 1974 An einem weiteren ethnischen Konfliktherd in Kurdistan entstand die Arbeiterpartei Kurdistans PKK Zugleich nahm der Einfluss religioser Gruppen weiter zu Ismet Inonus Grab im Mausoleum Anitkabir Inonu starb am 25 Dezember 1973 Er wurde im Mausoleum Anitkabir in Ankara bestattet 1975 wurde die Inonu Universitat in der Geburtsstadt seines Vaters in Malatya nach ihm benannt LiteraturIsmet Inonu Hatiralar Bilgi yayinlari Ozel dizi Bd 21 ZDB ID 2299579 1 2 Bande Bilgi Yayinevi Yenisehir Ankara 1985 1987 Metin Heper Ismet Inonu The Making of a Turkish Statesman Social economic and political Studies of the Middle East and Asia Bd 62 Brill Leiden u a 1998 ISBN 90 04 09919 0 WeblinksCommons Ismet Inonu Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Ismet Inonu im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Ismet Inonu in den Historischen Pressearchiven der ZBWAnmerkungenMetin Heper Ismet Inonu The Making of a Turkish Statesman Brill Leiden 1998 S 20 Burhan Kocadag Dogu da Asiretler Kurtler Aleviler Ikinci Basim Can Yayinlari ISBN 975 7812 70 6 S 209 Serafettin Turan Ismet Inonu Yasami Donemi ve Kisiligi T C Kultur Bakanligi Yayinlari Ankara 2000 ISBN 975 17 2506 2 S 1 Dietrich Gronau Mustafa Kemal Ataturk oder die Geburt der Republik Fischer 1994 S 112 Metin Heper Ismet Inonu The Making of a Tukish Statesman Brill Leiden 1998 S 16 Matthes Buhbe Turkei Politik und Zeitgeschichte Springer 2013 S 40 Metin Heper Ismet Inonu The Making of a Turkish Statesman Brill Leiden 1998 S 21 Metin Heper Ismet Inonu The Making of a Turkish Statesman Brill Leiden 1998 S 22 Matthes Buhbe Turkei Politik und Zeitgeschichte Springer 2013 S 58 Sinngemass nach Metin Heper Ismet Inonu The Making of a Turkish Statesman Brill Leiden 1998 S 22 Cemil Kocak Turkiye de Milli Sef Donemi 2 Bde Istanbul 1996 passim Mit Periode des Nationalen Fuhrers in der Turkei ubersetzt bei Matthes Buhbe Turkei Politik und Zeitgeschichte Springer 2013 S 254 Metin Heper Ismet Inonu The Making of a Turkish Statesman Brill Leiden 1998 S 183 185 Metin Heper Ismet Inonu The Making of a Turkish Statesman Brill Leiden 1998 S 4 f Nicole Pope Hugh Pope Turkey Unveiled A History of Modern Turkey Overlook Press 2011 S 78 Donald Cameron Watt How War Came The Immediate Origins of the Second World War 1938 1939 London 1989 S 278 Donald Cameron Watt How War Came The Immediate Origins of the Second World War 1938 1939 London 1989 S 282 Andrew Mango The Turks Today New York 2004 S 36 Mogens Pelt Military Intervention and a Crisis Democracy in Turkey The Menderes Era and its Demise Tauris 2014 S 39 Stefan Ihrig Ataturk in the Nazi Imagination Harvard University Press 2014 S 139 f und S 142 Stefan Ihrig Ataturk in the Nazi Imagination Harvard University Press 2014 S 217 Stefan Ihrig Ataturk in the Nazi Imagination Harvard University Press 2014 S 211 Stefan Ihrig Ataturk in the Nazi Imagination Harvard University Press 2014 S 217 Andrew Mango The Turks Today 2004 S 47 Natalie Clayer An Imposed or a Negotiated Laiklik The Administration of the Teaching of Islam in Single Party Turkey in Elise Massicard Koordination Order and Compromise Government Practices in Turkey from the Late Ottoman Empire to the Early 21st Century Brill Leiden 2015 S 97 120 Matthes Buhbe Turkei Politik und Zeitgeschichte Springer 2013 S 63 Matthes Buhbe Turkei Politik und Zeitgeschichte Springer 2013 S 63 f Mogens Pelt Military Intervention and a Crisis Democracy in Turkey The Menderes Era and Its Demise I B Tauris 2014 S 166 171 Metin Heper Ismet Inonu The Making of a Turkish Statesman Brill Leiden 1998 S 24 Mustafa Ismet Inonu Der Spiegel 4 Marz 1964 Abgerufen am 10 Oktober 2012Staatsprasidenten der Republik Turkei Mustafa Kemal Ataturk Ismet Inonu Celal Bayar Cemal Gursel Cevdet Sunay Fahri Koruturk Kenan Evren Turgut Ozal Suleyman Demirel Ahmet Necdet Sezer Abdullah Gul Recep Tayyip ErdoganMinisterprasidenten der Turkei Von 1920 bis 1923 Mustafa Kemal Ataturk Fevzi Cakmak Rauf Orbay Fethi Okyar Von 1923 bis 2018 Ismet Inonu Fethi Okyar Celal Bayar Refik Saydam Ahmet Fikri Tuzer Sukru Saracoglu Recep Peker Hasan Saka Semsettin Gunaltay Adnan Menderes Cemal Gursel Emin Fahrettin Ozdilek Suat Hayri Urguplu Suleyman Demirel Nihat Erim Ferit Melen Naim Talu Bulent Ecevit Sadi Irmak Bulend Ulusu Turgut Ozal Ali Husrev Bozer Yildirim Akbulut Mesut Yilmaz Tansu Ciller Necmettin Erbakan Abdullah Gul Recep Tayyip Erdogan Ahmet Davutoglu Binali YildirimAussenminister der Republik Turkei Bekir Sami Kunduh Ahmet Muhtar Mollaoglu Yusuf Kemal Tengirsenk Ismet Inonu Sukru Kaya Tevfik Rustu Aras Sukru Saracoglu Numan Menemencioglu Hasan Saka Necmettin Sadak Mehmet Fuat Koprulu Adnan Menderes Fatin Rustu Zorlu Mehmet Fuat Koprulu Ethem Menderes Selim Rauf Sarper Feridun Cemal Erkin Hasan Esat Isik Ihsan Sabri Caglayangil Osman Olcay Haluk Bayulken Turan Gunes Melih Rauf Esenbel Ihsan Sabri Caglayangil Ahmet Gunduz Okcun Ihsan Sabri Caglayangil Ahmet Gunduz Okcun Hayrettin Erkmen Ilter Turkmen Vahit Melih Halefoglu Mesut Yilmaz Ali Bozer Ahmet Kurtcebe Alptemocin Safa Giray Hikmet Cetin Mumtaz Soysal Murat Karayalcin Erdal Inonu Coskun Kirca Deniz Baykal Emre Gonensay Tansu Ciller Ismail Cem Sukru Sina Gurel Yasar Yakis Abdullah Gul Ali Babacan Ahmet Davutoglu Mevlut Cavusoglu Feridun Sinirlioglu Mevlut Cavusoglu Hakan FidanGeneralstabschefs der Turkischen Streitkrafte Ismet Inonu Fevzi Cakmak Kazim Orbay Salih Omurtak Nafiz Gurman Nuri Yamut Nurettin Baransel Hakki Tunaboylu Feyzi Menguc Rustu Erdelhun Ragip Gumuspala Cevdet Sunay Cemal Tural Memduh Tagmac Faruk Gurler Semih Sancar Kenan Evren Nurettin Ersin Necdet Urug Necip Torumtay Dogan Gures Ismail Hakki Karadayi Huseyin Kivrikoglu Hilmi Ozkok Yasar Buyukanit Ilker Basbug Isik Kosaner Necdet Ozel Hulusi Akar Yasar Guler Metin Gurak Normdaten Person GND 118896067 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n85039604 VIAF 71565655 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Inonu IsmetALTERNATIVNAMEN Inonu Mustafa IsmetKURZBESCHREIBUNG General der Osmanischen Armee Staatsprasident und Ministerprasident der TurkeiGEBURTSDATUM 24 September 1884GEBURTSORT Izmir Vilayet AydinSTERBEDATUM 25 Dezember 1973STERBEORT Ankara