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Jürgen Georg Ferdinand Spanuth 5 September 1907 in Leoben Österreich 17 Oktober 1998 war ein deutscher evangelischer Pfa

Jürgen Spanuth

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Jürgen Georg Ferdinand Spanuth (* 5. September 1907 in Leoben, Österreich; † 17. Oktober 1998) war ein deutscher evangelischer Pfarrer und Amateurarchäologe. Er erlangte Bekanntheit durch seine kontroversen Thesen zur Atlantis-Legende, die in der Fachwelt jedoch als wissenschaftlich nicht haltbar eingestuft wurden.

Leben

Jürgen Spanuth stammte aus einer Pastorenfamilie; sein Vater Paul Spanuth war Senior-Landessuperintendent der Steiermark. Er studierte von 1926 bis 1931 evangelische Theologie und daneben Archäologie an den Universitäten Berlin, Tübingen, Kiel und Wien.

Spanuth erlebte die Zeit des Nationalsozialismus zwischen seinem 26. und 38. Lebensjahr. In dieser Zeit setzte er, seit 1. Oktober 1931 NSDAP-Mitglied, sich aktiv für den Anschluss der „Ostmark“ an das Deutsche Reich ein, wofür er im Juli 1938 die von Adolf Hitler gestiftete Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938 erhielt.

1933 war er Hilfsgeistlicher in Wiener Neustadt. Als Pastor der Gemeinde Bordelum (ab 1933) an der nordfriesischen Westküste Schleswig-Holsteins gehörte er anfangs den nationalsozialistischen Deutschen Christen an und war später nach eigenen Angaben als Feldkurat an der Ost- und Westfront im Einsatz. Er soll vor Leningrad schwer verwundet worden sein, konnte jedoch aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft fliehen und wurde später in den Ardennen eingesetzt. Nach Kriegsende und Entnazifizierung durch die britischen Besatzungsbehörden nahm er dann wieder sein Pastorenamt in Bordelum auf, das er bis 1977 ausübte.

1938 publizierte Spanuth eine kleine Studie zu einem vermeintlichen heidnischen Kultzentrum am Stollberg in Nordfriesland. Er referierte darüber unter anderem auf der Tagung des Reichsbundes für Vor- und Frühgeschichte in Hannover 1938.

Ab 1953 veröffentlichte Spanuth, zunächst bei der Union Deutsche Verlagsgesellschaft sowie im , später vor allem im Grabert-Verlag, mehrere Bücher und Broschüren über Atlantis – zum Beispiel mit dem Untertitel „Heimat, Reich und Schicksal der Germanen“ –, die Philister und die Phönizier. Zudem verfasste er zahlreiche Aufsätze für die Zeitschrift „Deutschland in Geschichte und Gegenwart“ des letztgenannten Verlages.

Spanuth war Mitglied in der 1968 von Bolko Freiherr von Richthofen wiedergegründeten Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte.

Seit Ende der 1970er Jahre hielt Spanuth Vorträge auf Veranstaltungen verschiedener Gruppierungen. Dazu gehörten Lions-Clubs und die rechtsextreme Vereinigung Deutsches Kulturwerk Europäischen Geistes (DKEG), die ihm 1990 den jährlich von ihnen gestifteten Schillerpreis verlieh.

Die Atlantis-Theorie von Jürgen Spanuth

Spanuth entwickelte die Idee, das in den platonischen Dialogen Timaios und Kritias erwähnte Inselreich Atlantis habe in der Nordsee in der Gegend der heutigen Insel Helgoland gelegen und sei als politisches wie religiöses Zentrum der Nordischen Bronzezeit anzusehen. Diese Insel sei zudem identisch mit der Königsinsel (Basileia) der Phaiaken aus den Erzählungen Homers, und die Atlanter bzw. Phaiaken seien auch die Hyperboreer der griechischen Mythologie. Spanuth betrachtete den gesamten Raum der Nordischen Bronzezeit als äquivalent mit dem Reich Atlantis, von dem die untergegangene Insel zwischen Helgoland und der Eidermündung lediglich das Zentrum gewesen sei.

Der Untergang des Zentrums dieser atlantischen Hochkultur kam nach Spanuth durch den Einschlag eines Kometen sowie den damit angeblich zusammenhängenden Ausbruch des Santorin-Vulkans zustande. Verschiedene Figuren oder Ereignisse in den Mythologien des Nahen Ostens und Europas spiegeln seiner Meinung nach ein solches Ereignis wider, so bei den Griechen der Phaeton-Mythos, bei den Ägyptern Sekhmet, in Syrien als Anat, in der Awesta als , bei den Germanen als Ragnarök. Der Einschlagsort des Kometen sei die „Tiefe Senke“ (auch „Helgoländer Loch“ genannt) vor der Mündung der Eider, die Spanuth als den Bernsteinstrom „Eridanos“ der griechischen Mythologie identifiziert. Letztere These findet ihre Unterstützung auch in der Karte des Hekataios von Milet (um 500 v. Chr.) und wurde in jüngerer Zeit auch von Kai Helge Wirth in seinem umstrittenen Buch „Der Ursprung der Sternzeichen“ (2000) mit neuen Argumenten vertreten.

Diese Katastrophe (ca. 1250 vor unserer Zeitrechnung) und deren unmittelbare Folgeerscheinungen (Überflutungen, Dürren und Brände) zwangen die überlebenden Atlanter (= Germanen), nach Süden zu ziehen und ihrerseits einen Streifen der Verwüstung bis Athen zu hinterlassen. Auch seien Germanen die sogenannten Seevölker gewesen, die um 1200 v. Chr. Ägypten angriffen. Die These, dass die Seevölker die Atlanter gewesen seien, wurde bereits 1886 von Wilhelm Christ aufgestellt. Innerhalb der Vielvölkerallianz der Seevölker identifizierten einige Anhänger von Spanuths Thesen in linguistisch zweifelhafter Weise die „“ mit den Friesen, die „Sakar“ mit den Sachsen und die „“ mit den Dänen.

Spanuth bringt mit den Naturkatastrophen um 1250 v. Chr. und dem vermeintlichen Untergang von Atlantis folglich die Urnenfelder-Wanderung und dorische Wanderung genauso in Zusammenhang wie die „dunklen Jahrhunderte“ und die deukalionische Flut in Griechenland, die biblischen Plagen in Ägypten und den Exodus der Israeliten, den Seevölkersturm sowie die Ansiedlung der Philister und Entstehung der Phönizier in Palästina. Die nach Süden wandernden atlantischen Nordvölker sollen als Dorer den Griechen erst die Kultur und den fremden Hyperboreer-Gott Apollon gebracht haben. Später sollen sie als Seevölkerstamm der „Sakar“ zu den phönizischen Seefahrern geworden sein, die sich in Palästina niederließen und den dort ansässigen semitischen Völkern die Alphabetschrift mitbrachten und für sie den Salomonischen Tempel erbauten.

Datierung

Spanuth geht bei seiner Datierung des Atlantisberichtes zunächst von der These aus, dass die Datierung Platons der Vorgänge auf 9000 v. Chr. falsch sei, da die Menschheit zu dieser Zeit sich noch in der Altsteinzeit im Jäger-/Sammlerstadium befand und es somit keine der im Atlantisbericht beschriebenen Kulturen auch nur in den frühesten Anfängen gegeben habe. Aufgrund einer eingehenden Untersuchung der beschriebenen Realien (zum Beispiel Bronze-, aber noch keine Eisenschwerter) identifiziert er das Szenario als ein bronzezeitliches.

Die offensichtliche Fehldatierung des Atlantisberichtes erklärt Spanuth mit einer Fehlinterpretation Solons. Die Priester erzählten Solon, die Ereignisse ihres Berichts hätten vor 9000 Jahren stattgefunden. Anders als die Griechen orientierten ägyptische Priester sich jedoch an einem Mondkalender. 9000 Mondumläufe entsprechen etwa 673 Sonnenjahren. Hochgerechnet auf Solons Aufenthalt in Ägypten (etwa 560 v. Chr.) ergibt das die Zeit um 1230 v. Chr. Zu dieser Zeit wurde Ägypten von den Seevölkern heimgesucht.

Eine gleichartige Begründung für einen möglichen zeitlichen Zusammenhang des Atlantisberichtes mit dem „Kollaps“ am Ende der Bronzezeit wurde 1992 von Eberhard Zangger vertreten, der Atlantis mit dem antiken Troja gleichsetzte und die Seevölker als Trojaner (Atlanter) identifizierte.

Oreichalkos

Ein „Kernproblem der Atlantisforschung“ (Spanuth) ist der sagenumwobene Oreichalkos. Laut Platon sei dies ein natürlich vorkommender, aus dem Boden auszugrabender Stoff der Atlanter. Zu Platons Zeit sei dieser Stoff nur noch dem Namen nach bekannt, früher aber habe er „unter den damals lebenden Menschen den höchsten Wert nächst dem Golde“ (Krit. 114) gehabt.

Spanuth identifiziert Oreichalkos mit Bernstein: „Alle Angaben des Atlantisberichtes über den Oreichalkos treffen für den Bernstein und allein für den Bernstein zu. Es gibt wirklich Bernsteinsorten, die einen ‚feurigen Glanz‘ haben. Bernstein wurde tatsächlich neben dem Gold am höchsten geschätzt; man kann ihn in Öl kochen und als ‚Bernsteinlack‘ zum Maueranstrich verwenden.“ Der im Altertum bis nach Ägypten verbreitete Bernstein wurde in der Nord- und Ostsee in solchen Mengen gewonnen, dass er als Heizmaterial diente. Deshalb müsse auch hier die Lokalisierung von Atlantis gesucht werden. Spanuth wies anhand von archäologischen Funden den Verlauf der Bernsteinstraßen in Nordeuropa nach und zeichnete sie in seine Karten ein, sowohl die Straßen zu den verschütteten Fundorten an der Nordsee wie auch den aktuell ergiebigen auf heutigem polnischen Staatsgebiet.

Der Griechenlandfeldzug der Atlanter

Von zentraler Bedeutung für den weiteren Verlauf der europäischen Geschichte ist der Feldzug, den die nach Spanuth germanischen „Nord-Seevölker“ vor ihrem Ägyptenfeldzug unternommen haben sollen. Dieser von Platon (Tim 24 f., Krit. 109 f.) berichtete Feldzug ist für Spanuth identisch mit der Dorischen Wanderung.

Die Dorer wären demnach germanische Seevölker, die von der Nordseeküste nach Griechenland gewandert sind.

„Die Nord-Seevölker waren, bevor sie nach Kleinasien hinübersetzten, auf dem Landweg von Norden her in Griechenland eingedrungen, hatten alle Burgen gestürmt, alle Städte verbrannt und der mykenischen Kultur ein gewaltsames, jähes Ende bereitet.“ (1953) S. 49 „Die Orientalisierung des Südostraums, die bis zum Einbruch der Nordvölker im unaufhaltsamen Vordringen war, wurde jäh beendet und vor allem Griechenland, das für Europa bereits endgültig verloren schien, dem Orient entrissen.“ (ebd. S. 215)

Die lange verbreitete Theorie, nach der das gewaltsame Vordringen der Dorer die mykenische Kultur beendete, gilt heute aufgrund genauerer archäologischer Untersuchungen als überholt.

„Archäologisch ist d(ie). W(anderung). nicht faßbar. (…) Auch für die Zerstörung der myk. Paläste um ca. 1250 v. Chr. und den Untergang des myk. Palastsystems werden in der mod(ernen). Forsch(ung). andere Faktoren als d.(ie) W.(anderung) verantwortlich gemacht.“ „Grundsätzlich ist (…) mit der Zuwanderung verschiedener dorischer Stammesgruppen in die ehemaligen Kernlandschaften der mykenischen Kultur der Peloponnes zu rechnen, deren Niederlassung zu unterschiedlichen Zeit, aber erst ca. 150-300 Jahre nach der Zerstörung der myk. Paläste erfolgte.“

Spanuth trug in seinen späteren Arbeiten diesen neuen Erkenntnissen der Wissenschaft durchaus Rechnung und modifizierte seine Theorie entsprechend. Statt eines gewaltsamen Vordringens der Atlanter entwickelte er ein Katastrophenszenario, nach der die mykenische Kultur nahezu ausschließlich von derselben Reihe von Naturkatastrophen zerstört worden sei, die eben auch die Wanderung der Germanen verursacht habe. An der Identität der Dorer mit den germanischen „Seevölkern“ hielt er fest. Griechenland sei den Atlantern ursprünglich nur ein Durchzugsgebiet zu ihrem Ziel Ägypten gewesen. Erst als sie ihre militärischen Ziele dort nicht hätten durchsetzen können, hätten sie sich als Dorer in den Ruinen der Mykener neuangesiedelt (was in der Sage thematisiert würde als „Rückkehr der Herakliden“): „Die mykenische Kultur (…) wurde nicht, wie immer gesagt wird (Vietta) [aber nicht von Spanuth selber?], durch die Nordvölker vernichtet (…). Sie wurde durch die furchtbaren Naturkatastrophen, die (…) mit einer Hitze- und Austrocknungszeit begannen, vor allem aber um 1220 v. Chr. durch den Ausbruch des Santorin (…) vernichtet (…). Dann kehrten (…) die Nordmeervölker zurück und ließen sich (…) nieder.“ (1965, S. 517).

Forschung

Spanuth finanzierte seine Forschungen durch eigenes Geld und mit beträchtlicher Hilfe von Sponsoren. Er organisierte Tauchfahrten zu den versunkenen Stätten in der Nordsee und fertigte Berichte und Karten über die Funde und Fundorte an. Er suchte die Auswirkungen und Spuren des Meteoriteneinschlags in der Nordsee. Als gelernter Altphilologe studierte er die Mythen und Berichte des Mittelmeers. Gerade der Auszug aus Ägypten war für ihn eine Folge der Machtschwächung Ägyptens durch den Kampf der Nordseevölker. Deshalb sind Phönizier und Philister und die Bewohner des Libanon für seine Geschichtsbildung so wichtig, dass er ihnen später eigene Bücher widmet.

Die Rezeptionsgeschichte von Spanuths Thesen

Das Hauptwerk Spanuths wurde in den Jahren 1954 bis 1980 in mehrere Sprachen übersetzt und erschien in London, Paris, New York und Barcelona. Im Jahre 1954 erschien zudem der Roman Sturm über Atlantis von Alfred Salomon, der, basierend auf Spanuths Arbeiten, Atlantis in der Nordsee vor Helgoland verortet.

In Deutschland wurde Spanuth kurz nach dem Erscheinen seiner ersten Veröffentlichungen im Jahr 1953 vom Leiter des Geologischen Instituts der Universität Kiel, Karl Gripp, zu einer Podiumsdiskussion mit zwölf Vertretern verschiedener Disziplinen eingeladen, die seinen Thesen einheitlich ablehnend gegenüberstanden.

In der wissenschaftlichen Sphäre bestanden weiterhin zwei Lager; die einen lehnten Spanuths Vorstellungen ab, die anderen bezichtigten ihre Fachkollegen eines unwissenschaftlichen Umgangs mit den Atlantisthesen. Exponierte Fürsprecher für die Atlantistheorie traten allerdings nicht auf. Spanuths Arbeiten werden seither in Fachkreisen ignoriert und auch sonst kaum noch öffentlich diskutiert. Eine Ausnahme bilden die Schriften von Arn Strohmeyer, einem Journalisten in Bremen, und dem Autor Felix Paturi (2007).

Spanuths Konflikt mit seinen „Gegnern“ an der Universität Kiel wurde in einer Reihe von Publikationen ausgetragen, die auf seine Erstveröffentlichung folgten:

  • Jürgen Spanuth: Das enträtselte Atlantis, 1953
  • Richard Weyl (Hrsg.): Atlantis enträtselt?: Wissenschaftler nehmen Stellung zu Jürgen Spanuths Atlantis-Hypothese., 1953.
  • Karl Gripp: Spanuth’s Atlantis-Forschungen hielten der Kritik nicht stand, 1954
  • Jürgen Spanuth: ...und doch: Atlantis enträtselt! Eine Entgegnung von Jürgen Spanuth, 1955

In seiner Replik von 1955 hat Spanuth auf fast alle damaligen Argumente seiner Gegner aus der Kieler Veranstaltung und der Weyl’schen Streitschrift geantwortet und vermeintliche Unstimmigkeiten in diesen Kritiken aufgezeigt. Er wies zudem darauf hin, dass ein paar damals bekannte und renommierte Historiker wie z. B. Sprockhoff und Schwantes Thesen vehement widersprochen hätten, die sie in ihren eigenen Publikationen nur wenige Jahre zuvor noch selbst vertreten hätten.

Spanuths Thesen und Schriften waren aufwändig recherchiert und mit umfassenden wissenschaftlichen Quellenangaben versehen. Dennoch müssen aus heutiger Sicht die meisten seiner Hypothesen durch neuere Erkenntnisse als widerlegt gelten.

Kritik

Die noch in der Zwischenkriegszeit vor allem bei dem Nationalsozialismus nahestehenden Wissenschaftlern und eben auch bei einigen der späteren Spanuth-Kritiker beliebte Identifizierung der griechischen Dorer mit „atlantischen“ Germanen wird heute von der Mehrheit der Wissenschaftler aus zahlreichen Gründen abgelehnt: So gibt es beispielsweise keinerlei linguistische Hinweise auf nennenswerte germanische Spracheinflüsse in Griechenland (Lehnwörter usw.). Der dorische Dialekt der altgriechischen Sprache gehört „zur Gruppe der griech. Dialekte, die sich nach der Einwanderung von indoeurop. Stämmen um 2000 v. Chr. in Griechenland ausgebildet hatten, und stellt keine nachmyk. Entwicklung dar“ (Neuer Pauly, ebd.). Er ist weder ein mit der Zeit graecisiertes „Germanisch“ (Vorprotogermanisch) von 1250 v. Chr. noch ein von Germanen entsprechend gebrochen gesprochenes Griechisch (mit durch das Atlantische/Germanische beeinflusster Grammatik, Aussprache, Wortschatz usw.). Davon abgesehen ist die tatsächliche Existenz o0der aber der Zeitpunkt und Umfang einer dorischen Wanderung unter Historikern inzwischen sehr umstritten und wird von der Mehrzahl eher angezweifelt.

Neuere Forschungen haben gezeigt, dass auch andere Elemente von Spanuths Thesen nicht aufrechtzuhalten sind:

  1. Die Griffzungenschwerter vom Typus Naue II (= Sprockhoff II) werden von Spanuth auf Grund veralteter Quellen als „gemeingermanisch“ bezeichnet und ihr Ursprung in der nordischen Bronzezeit verortet. Tatsächlich stammen die ältesten Nachweise dieser Bronzeschwerter jedoch aus Norditalien (ca. 1450 v. Chr.) und verbreiteten sich danach zunächst nach Mittel-, West- und Nordeuropa, später (um 1200 v. Chr.) über Südost-Europa nach Griechenland, in die Ägäis, nach Kleinasien, dem Nahen Osten und Ägypten. Spanuth allerdings wies nachdrücklich darauf hin, dass es nicht entscheidend sei, wo die Griffzungenschwerter ursprünglich aufkamen, sondern nur, dass sie um 1200 v. Chr. auch bei den Nord-Seevölkern und den anderen Gegnern Athens, Mykenes und Ägyptens allgemein verbreitet waren.
  2. Spanuths Thesen zur mitteleuropäischen Herkunft des für das Mittelmeer zuvor unbekannten Schiffstyps () der Seevölker wurden durch moderne Forschungen zum Teil bestätigt. Allerdings scheint die Herkunft eher im Bereich der Urnenfelderkultur als der nordischen Bronzezeit zu liegen. Zoomorphe Bootssteven in Darstellungen der nordischen Bronzezeit zeigen entgegen der Behauptung Spanuths niemals explizit Vogelköpfe. Das Bildmotiv der Vogelbarke hat seinen Ursprung weder im Raum der nordischen Bronzezeit noch im Donauraum, sondern liegt in der mitteleuropäischen Urnenfelderkultur.
  3. In der nordischen Bronzezeit gab es noch keine Segelschiffe, sondern nur Ruderschiffe. Die Verwendung von Segeln ist für Mittel- und Nordeuropa erst ab 700 n. Chr. belegt (Beginn der Wikinger-Zeit) und begann frühestens um 200 v. Chr. Tacitus beschreibt in seiner Germania die Schiffe der Skandinavier sehr ausführlich und erwähnt unter anderem „… Auch benutzen sie keine Segel …“.
  4. Laut Spanuth (1980) hätten erst die einwandernden Nordvölker (bei ihm identisch mit den Dorern) eine Pferderasse mit Stehmähne nach Griechenland gebracht, die den norwegischen Fjordpferden entsprochen habe und vor dem 13. Jh. v. Chr. nicht aus dem mediterranen Raum bekannt gewesen sei. Pferde mit Stehmähne finden sich aber in Abbildungen der Hethiter genauso wie bei den Ägyptern. Die Stehmähne ist zudem nicht rassebedingt, sondern kann durch entsprechende Rasur der Mähne bei allen Pferderassen vorkommen. Auch beim Fjordpferd wird die Stehmähne gemäß dem Rassestandard erst durch Rasur erzielt.
  5. Analysen der europäischen Kupfererzfundstellen und Herkunftsbestimmungen von archäologischen Fundstücken (auch aus der Nordischen Bronzezeit) zeigten, dass keines dieser Fundstücke aus Helgoländer Kupfer hergestellt wurde (Die Himmelsscheibe von Nebra wurde z. B. aus alpinem Kupfer vom hergestellt). Eine Verarbeitung des Helgoländer Kupfers hätte nur während der Wikinger-Zeit im Mittelalter stattfinden können, denn aus genau dieser Zeit stammen zweifelsfrei datiert auch die vor Helgoland gefundenen Kupferbarren und Verhüttungsschlacken. Schmitz (2004) wies zudem nach, dass frühere Zuordnungen von frühgeschichtlichen Kupferartefakten zu Helgoländer Kupfererz alle fehlerhaft waren. Analysen des Helgoländer Kupferfundes zeigten auch, dass sie nicht aus Helgoländer Kupfer gewonnen waren, sondern wahrscheinlich von einem Schiffsunglück stammen.
  6. Die Minoische Eruption von Thera (Santorin) fand mindestens 300 Jahre, nach naturwissenschaftlichen Daten sogar rund 400 Jahre vor dem Seevölkersturm statt. Gemäß Datierung nach archäologisch-historischen Methoden fand sie gegen Ende des 16. Jahrhunderts statt, neuere naturwissenschaftliche Methoden (durch Radiokohlenstoffdatierung und Dendrochronologie) lieferten sogar eine noch frühere Datierung im späten 17. Jahrhundert v. Chr. (wahrscheinlich 1628 v. Chr.), die aber nach wie vor strittig ist. Ein Zusammenhang zwischen der Thera-Eruption und dem Auftreten der Seevölker scheidet in jedem Fall aus.
  7. Hörnerhelme wurden weder von germanischen noch von keltischen Kriegern getragen. Das populäre Bild des Wikingers mit Hörnerhelm ist eine moderne Legende. Die wenigen Funde von Hörnerhelmen und Statuetten mit Hörnerhelmen aus der nordischen Bronzezeit zeigen, dass es sich eher um rituelle Gegenstände handelte. Außerdem werden innerhalb der Seevölker die Hörnerhelme nur von den Schardana getragen. Im Gegensatz zu den anderen Seevölkerstämmen sind die Schardana schon seit der 18. Dynastie bekannt, wie Amarna-Briefe aus der Regierungszeit Echnatons belegen, also schon lange vor der „großen Wanderung“. Bronzezeitliche Statuetten mit entsprechenden Hörnerhelmen wurden u. a. in Sardinien gefunden, so dass die Namensähnlichkeit tatsächlich auf eine Beziehung der Schardana zu Sardinien hindeuten könnte.
  8. Der Ipuwer-Papyrus entstammt entgegen der Auffassung von Spanuth nicht der fraglichen Zeit um 1250 v. Chr., sondern ist auf Grund der altertümlichen Grammatik identifizierbar als eine Abschrift (tatsächlich aus dem Neuen Reich im 13. vorchristlichen Jahrhundert) eines Originaltextes, der im Mittleren Reich oder in der Zweiten Zwischenzeit (1850–1600 v. Chr.) verfasst wurde, also lange vor dem Seevölkersturm.
  9. Ob ein Meteor oder Komet (Phaeton) die Verwüstungen und Brandschichten sowie Erdbeben und Vulkanausbrüche im gesamten Mittelmeergebiet und im Vorderen Orient hätte auslösen können, ist zweifelhaft, da er bei dem postulierten Einschlag vor der Eidermündung dann mehr als nur einen „Kratzer“ (Tiefe Senke) hätte hinterlassen müssen (dies wird von manchen Anhängern von Spanuths These jedoch anders gesehen). Spanuths These einer kosmischen Ursache für den Kollaps am Ende der Bronzezeit ist allerdings nicht so abwegig, wie sie manchmal dargestellt wurde, da in neuerer Zeit auch von fachwissenschaftlicher Seite ein Impakt-Ereignis (See Umm al Binni im Irak) als Ursache für den katastrophalen Zusammenbruch der Mesopotamischen Kulturen um 2200 v. Chr. diskutiert wird.
  10. DNA-Untersuchungen an verschiedenen Skeletten der Phönizier haben gezeigt, dass diese genetisch identisch mit der heutigen semitischen Bevölkerung in Palästina waren (Marker K2 und J2), d. h. ein genetischer Beitrag der Seevölker ist nicht nachweisbar. Allerdings sind diese Ergebnisse des Genographic Project nicht unumstritten.
  11. Die Hinweise auf eine ägäische Herkunft der Philister haben sich 2007 stark verdichtet, nachdem Frank Moore Cross und Lawrence E. Stager von der Harvard-Universität in Ashkelon mehrere Schrifttafeln der Philister mit Inschriften vom kypro-minoischen Schrifttypus fanden. Dies stimmt mit den biblischen Angaben überein, die Philister hätten ihre Heimat in Kreta gehabt, obwohl die Bibel natürlich keine historische Chronik ist. Ein weiteres Indiz für eine kreto-minoische Herkunft der Philister ist die charakteristische Kopfbedeckung, die sich laut dem britischen Altertumsforscher John Chadwick in ähnlicher Form auch auf dem Diskos von Phaistos wiederfindet.
  12. Eine Ableitung der phönizischen Schrift von den germanischen Runen ist schrifthistorisch nicht haltbar. Vielmehr entwickelte sie sich aus der Protosinaitischen Schrift des 17. Jahrhunderts v. Chr. und der Wadi-el-Hol-Schrift des 19. Jahrhunderts v. Chr. Runen-Inschriften sind hingegen erst seit etwa 150–200 n. Chr. bekannt. Das oft vorgebrachte Argument, die Ur-Germanen hätten schon lange vorher Runen-Schrift verwendet haben können, aber eben nur auf vergänglicher Baumrinde anstatt auf dauerhaften Steinen (wie später in der Wikingerzeit) oder Tontafeln, ist nicht wirklich überzeugend, da es kein einziges anderes Beispiel für Schriftgebrauch völlig ohne archäologische Überlieferung durch Einritzungen in Steinoberflächen gibt. Der Sprachwissenschaftler Theo Vennemann hat Spanuths These umgekehrt und meint, dass die germanischen Runen durch direkten Einfluss der phönizischen Schrift – ohne Umweg über das griechische Alphabet – entstanden seien, da nur so bestimmte Eigenheiten des Futhark (z. B. die Fehu-Anfangsrune) zu erklären seien.
  13. Die Übersetzung des ägyptischen Wortes „sin-wur“ im Papyrus Harris I mit „Großer Kreisozean“, die auf der Übersetzung von „sn-wr“ als „the ocean supposed to surround the earth“ durch Gardiner (1957: 595) beruht, ist zwar offenbar unumstritten, aber unklar ist, ob die Ägypter diesen Begriff vielleicht auch als Bezeichnung für das Schwarze Meer gebraucht haben.
  14. Der Begriff „Neun Bögen“ bezeichnete bei den Ägyptern nicht etwa ein Breitengradsystem, wie Spanuth behauptet, sondern soll nach Ansicht des US-amerikanischen Autors Kevin Wilson ein Sammelbegriff für alle Feindesvölker der alten Ägypter gewesen sein. Die Zahl Drei habe bei den Ägyptern symbolisch für „Plural“ gestanden, und die Zahl Neun sei als Produkt von 3*3 einfach nur stellvertretend für die unbestimmte Mengenangabe „sehr zahlreiche“ oder „alle denkbaren“ gewesen. Dass die „Neun Bögen“ kein feststehendes geographisches System bezeichneten, sei auch dadurch offensichtlich, dass die Zusammensetzung der Völker der „Neun Bögen“ in der ägyptischen Geschichte starken Schwankungen unterworfen war. Die von Spanuth zugrundegelegte alte Weltkarte, die angeblich das Weltbild der alten Ägypter repräsentiert, hat eine auffällige Ähnlichkeit mit der sehr viel jüngeren Weltkarte des Hekataios von Milet, die ihrerseits auf der verlorenen Karte des Anaximander beruhte. Spanuths Auffassung, dass die „Neun Bögen“ der Ägypter den Parallelkreisen der Griechen (bzw. „circulus“ der Römer) entsprächen, basierte ausschließlich auf einem veralteten Werk von Friedrich August Ukert (1816: I, 2, 187). Nach Meinung des Spanuth-Verteidigers Günther Kehnscherper spricht der in den ägyptischen Quellen gemachte Zusatz „vom neunten Bogen, wo der Tag siebzehn Stunden dauert“, doch eher für ein Gebiet rund um den 54. nördlichen Breitengrad und würde damit zu Spanuths Lokalisierung im Norden passen.
  15. 1950, 1952 und 1953 organisierte Spanuth mit dem Taucher Eberhard Fries aus Siegen insgesamt fünf Tauchexpeditionen zum sogenannten Steingrund vor Helgoland, bei denen vermeintlich ein Doppelwall, ein rechteckiges Steinpflaster und ein Steindiskus entdeckt wurden. Bereits 1911 sollen dort Spuren artifizieller Strukturen entdeckt worden sein, und 1943 gab es schon eine Taucherkundung im Auftrag von Himmlers Stiftung Ahnenerbe durch den Heimatforscher Peter Wiepert. Das völlige Fehlen anerkannter archäologischer Funde ist allerdings ein starkes Indiz gegen die Existenz eines Hochkulturzentrums an diesem Ort. Solche Funde wären eigentlich zu erwarten, da bereits seit Jahren Taucher den Steingrund regelmäßig besuchen. Zielgerichtete neuere archäologische Suchen hat es allerdings nicht gegeben. Heute gilt der Steingrund als ein halbmondförmiges Riff natürlichen Ursprunges mit Verwitterungsmaterial einer eiszeitlichen Endmoräne und steht als FFH-Gebiet unter Naturschutz.
  16. Bernstein schmilzt zwar bei etwa 295 °C und kann durch Zugabe von Leinöl zu Bernsteinlack verarbeitet werden, aber dieses Verfahren ist erst seit dem Mittelalter bekannt (vgl. Lexikon historischer Maltechniken von Brachert, 2001). Außerdem ergibt Bernsteinlack auf steinernen Oberflächen keinen wie „feurig schimmerndes Metall“ (Platon, Kritias 116c) wirkenden Überzug. Er ist lediglich ein besonders harter und farbloser Lack zum Schutz von Holzoberflächen. In Platons Originaltext heißt es im Übrigen: „Die Mauer endlich, welche um den äußeren Wall herumlief, fassten sie ihrem ganzen Umfange nach mit Erz ein, indem sie dasselbe gleichsam wie ein Salböl anwandten, die um den innern aber umschmolzen sie mit Zinn, endlich die Burg selbst mit Goldkupfererz, welches einen feuerähnlichen Glanz hatte“, was eher einen Überzug aus einer geschmolzenen Metall-Legierung nahelegt, zumal das Wort Oreichalkos im Neugriechischen einfach nur Messing oder Bronze bezeichnet.
  17. Laut Spanuth sind die Hausdächer der Philister durch firstständige Holzsäulen getragen worden, die nach biblischer Geschichte der starke Samson anhob und so das Haus zum Einsturz brachte. Spanuth behauptet, dass dieser Haustyp nur in den Nordländern verbreitet gewesen sei. Für die fragliche Zeit, also die Bronzezeit, gibt es für diese Behauptung jedoch keinerlei Belege.
  18. Die nicht auf Spanuth, wohl aber auf seinen späteren Anhänger Walter Stender zurückgehende Identifizierung der Philister, Sakar und Denen als Friesen, Sachsen und Dänen ist nicht nur linguistisch unhaltbar, sondern auch chronistisch unbelegt: Die Volksbezeichnung Friesen wird erst im Jahre 12 v. Chr., Sachsen nicht vor dem Jahr 285 und Dänen gar erst im 6. Jahrhundert erwähnt.
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Im Übrigen gibt es zwei eklatante Widersprüche zwischen Spanuths Hypothesen und dem Atlantisbericht Platons. Erstens: Die Reihenfolge der Angriffe ist vertauscht: Der Seevölkersturm ging von der Ägäis aus, und die Dorer (laut Spanuth ein Teil der Seevölker) hatten zuerst Griechenland besetzt – was inzwischen so gut wie widerlegt ist (siehe Dorische Wanderung) –, erst danach griffen die Seevölker Ägypten an und wurden von den Ägyptern unter Ramses III. geschlagen. Bei Platon war es genau umgekehrt: Die Atlanter hatten Ägypten besetzt und wurden von den Athenern geschlagen. Da Solon den Atlantis-Bericht von Ägyptern erzählt bekam, ist kaum nachvollziehbar, warum diese ihren ruhmreichen Sieg über die Seevölker verschweigen und den Griechen andichten sollten. Zweitens: Die Katastrophen in Politik und Natur sind vertauscht: Die Seevölkerwanderung wurde von Naturkatastrophen (Dürre) ausgelöst; die politische Katastrophe folgte auf diese Naturkatastrophe. Bei Atlantis war es umgekehrt: Die Atlanter wurden auf dem Höhepunkt ihrer Macht von den Athenern geschlagen. Erst danach ging die Insel durch Naturkatastrophen unter. Zudem: Wenn die mykenische Kultur nicht durch Atlanter, sondern durch eine Naturkatastrophe zerstört wurde, dann kann es sich dabei nicht um die von Platon berichteten Vorgänge handeln, da bei Platon eindeutig von einem Feldzug (vor dem Ägyptischen) die Rede ist, in dem die Atlanter alle griechischen Städte bis auf „Ur-Athen“ unterworfen hätten.

Spanuths Publikationen in rechtsextremen Verlagen

Da Spanuths Thesen von der etablierten Wissenschaft größtenteils abgelehnt wurden, wandte er sich, um seine in zwanzig Jahren zusammengestellten Forschungsergebnisse zu veröffentlichen, an Verlage aus dem rechtsextremen Verlegerspektrum. Spanuth wurde deshalb nach 1952 von Vereinigungen und Verbänden kritisiert.

Für einen Nachdruck des 1934 von dem NS-Rasseforscher Hans F. K. Günther herausgegebenen Buches „Die nordische Rasse bei den Indogermanen Asiens“ verfasste er das Eingangskapitel über das „Schicksal der Philister und anderer Nordmeervölker“.

Heutige Bedeutung

Heute werden Spanuths Ansichten von der akademischen Wissenschaft wegen zahlreicher Widersprüche nicht mehr diskutiert. Ernsthaft erwogen wird lediglich die Möglichkeit eines allgemeinen kausalen Zusammenhanges zwischen bronzezeitlichen Naturkatastrophen (z. B. Dürreperioden) im 13. vorchristlichen Jahrhundert und den Umwälzungen und Seevölkerangriffen um 1200 v. Chr. Die Gleichsetzung der Königsinsel der Atlanter Platons mit Scheria, dem Land der Phäaken Homers, wurde unabhängig von Spanuth auch von anderen Gelehrten vor und nach ihm vertreten.

Einen gewissen Einfluss hatte Spanuth offensichtlich auch auf den deutschen Ethnologen Hans Peter Duerr und seine umstrittene These, dass minoische Handelsschiffe schon 1600 v. Chr. die Gegend der im Mittelalter in der Nordsee versunkenen Stadt Rungholt besucht hätten, um Zinn (in Südengland) und Bernstein (in Friesland) einzutauschen. Duerr hat minoische Artefakte angeblich im Rungholt-Watt gefunden und erwähnt Pastor Jürgen Spanuth ausdrücklich in der Danksagung seines Buches Rungholt: Die Suche nach einer versunkenen Stadt (2005).

Im rechten Umfeld wird die Atlantis-Hypothese Spanuths weiterhin als Beitrag zur „großartigen deutschen Vorgeschichte“ geschätzt und die durchgehende Ablehnung durch die heutige Wissenschaft mit Verschwörungstheorien und Meinungszensur erklärt.

Schriften

  • Stollberg. Ein altes friesisches Zentralheiligtum. In: Jahrbuch des Heimatbundes Nordfriesland. Band 25, 1938, S. 95–154, ZDB-ID 402220-8 (Als Separatum: M. L. Weisser, Bredstedt 1982)
  • Nordfrieslands Bekehrung zum Christentum (= Der Heliand, Band 61, ZDB-ID 845313-5). Evangelischer Bund, Berlin 1939
  • Das enträtselte Atlantis. Union Deutsche Verlags-Gesellschaft, Stuttgart 1953
  • ...und doch: Atlantis enträtselt! Eine Entgegnung. Union Deutsche Verlags-Gesellschaft, Stuttgart 1955
  • Atlantis. Heimat, Reich und Schicksal der Germanen (= Veröffentlichungen aus Hochschule, Wissenschaft und Forschung, Band 4). Grabert, Tübingen 1965
  • Die Atlanter. Volk aus dem Bernsteinland. Grabert, Tübingen 1976, ISBN 3-878-034-7
  • Die Philister. Das unbekannte Volk. Lehrmeister und Widersacher der Israeliten. Zeller, Osnabrück 1980, ISBN 3-535-02437-4
  • Die Phönizier. Ein Nordmeervolk im Libanon. Zeller, Osnabrück 1985, ISBN 3-535-02460-9
  • Die Rückkehr der Herakliden. Das Erbe der Atlanter. Der Norden als Ursprung der griechischen Kultur (= Veröffentlichungen aus Hochschule, Wissenschaft und Forschung, Band 13). Grabert, Tübingen 1989, ISBN 3-87847-097-5
  • Eine Ehrenrettung Platons (= Schriftenreihe der Deutschen Akademie für Bildung und Kultur in München. Heft 39, ZDB-ID 2546501-6). Deutschen Akademie für Bildung und Kultur, München 1992

Literatur zu Spanuths Thesen

  • Atlantis / Forschung: Zwischen Sylt und Helgoland. In: Der Spiegel. Nr. 39, 1950 (online). 
  • Carl Gripp: Spanuth’s Atlantis-Forschungen hielten der Kritik nicht stand. In: Aus der Heimat, 62, Heft 3, 1954, S. 50–53.
  • Albert Panten: Atlantis Untergang. In: Nordfriesisches Jahrbuch, Neue Folge, Band 29, 1993, S. 15–51.
  • Richard Weyl (Hrsg.): Atlantis enträtselt? Wissenschaftler nehmen Stellung zu Jürgen Spanuths Atlantis-Hypothese. Mühlau, Kiel 1953.
  • Ingo Wiwjorra: „Ex oriente lux“ – „Ex septentrione lux“.medea Über den Widerstreit zweier Identitätsmythen. In: Achim Leube, Morton Hegewisch (Hrsg.): Prähistorie und Nationalsozialismus. Die mittel- und osteuropäische Ur- und Frühgeschichtsforschung in den Jahren 1933–1945. Studien zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte 2. Synchron, Heidelberg 2002, ISBN 3-935025-08-4, S. 73–106

Weblinks

  • Literatur von und über Jürgen Spanuth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Pastorenverzeichnis Schleswig-Holstein
  • Zustimmende Webseite mit kompakter Zusammenfassung
  • Hein Brand, Die Vor- und Frühgeschichte als „hervorragend nationale Wissenschaft“ (Memento vom 24. September 2006 im Internet Archive), erschienen in Der Rechte Rand (Internet Archive)
  • Weiterführende Überlegungen zu Spanuths Theorie
  • Verschiedene neutrale Diskussionen bei Mysteria 3000
  • Umfangreiche Website zum Thema Atlantistheorien, mit Diskussion von Spanuths Theorie
  • Ergänzungsartikel zu Spanuths „Phaeton-Hypothese“.

Fußnoten

  1. Jahrbuch für die Geschichte des Protestantismus in Österreich 119 (2003), S. 219.
  2. Friesen-Courier (Bredstedt), 31. Juli 1938.
  3. Jürgen Spanuth: Mein Weg nach Atlantis. In: Merian 2, 1949, Heft 5, S. 67–71. Siehe auch: Team Atlantisforschung.de, Art. Jürgen Spanuth: Ein streitbarer sowie umstrittener Pastor, die Germanen und Atlantis (abgerufen am 9. November 2023). Die Behauptung seines Verlegers Wolfram Zeller, Spanuth wäre in einem SS-Division tätig, wurde in Bundesarchiv über Wehrmachtsangehörige überprüft und konnte nicht bestätigt werden.
  4. Reinhard Bollmus: Das Amt Rosenberg und seine Gegner: Studien zum Machtkampf im nationalsozialistischen Herrschaftssystem. Walter de Gruyter, 2009, ISBN 978-3-486-59554-3 (google.nl [abgerufen am 23. März 2025]). 
  5. ISBN 3-8311-0780-7.
  6. Wilhelm Christ: Platonische Studien: Der Kritias ein historischer Roman. In: Abhandlungen der bayerischen Akademie der Wissenschaften, XVII. Band, II. Abtheilung. München 1886, S. 451–512, Textarchiv – Internet Archive.
  7. Walter Stender: Die Wirklichkeit der Phaéton-Sage (PDF; 498 kB)
  8. Eberhard Zangger: Atlantis. Eine Legende wird entziffert. Knaur, München 1992.
  9. Spanuth 1953, S. 97.
  10. Neuer Pauly, Artikel „Dorer / Dorische Wanderung“.
  11. Atlantisschlacht der Gelehrten. In: Die Zeit, 46/1953.
  12. Robert Drews: The End of the Bronze Age: Changes in Warfare and the Catastrophe ca. 1200 B. C. Princeton University Press, Princeton 1993.
  13. K. Romey: The Vogelbarke of Medinet Habu. (PDF; 2,1 MB) Master-Thesis, Texas A&M Univ., 2003
  14. Zipf, 2006, S. 436
  15. G. E. Zipf: Studien zu den Anfängen figürlicher Darstellungen im endbronze- und früheisenzeitlichen Frankreich und Italien. Dissertation, FU-Berlin, 2006
  16. Ling et al. (2013)
  17. Rohkupferfunde vor Helgoland (PDF; 2,1 MB)
  18. Mysteria3000 → Archiv → Die Kontroverse um das Helgoländer Kupfer
  19. userpage.fu-berlin.de
  20. scidok.sulb.uni-saarland.de (PDF)
  21. Helgoland. In: Reallexikon der germanischen Altertumskunde, Band 14. Berlin 1999.
  22. Amarna-Briefe EA 81, EA 122, EA 123.
  23. Egyptian art records the Invasion of the Sea People, sea faring in the 12th Century BCE. artsales.com
  24. Günter Bischoff: Der Sturz des Phaéthon
  25. S. Master: Umm al Binni lake, a possible Holocene impact structure in the marshes of southern Iraq: Geological evidence for its age, and implications for Bronze-age Mesopotamia. In: S. Leroy, I. S. Stewart (Hrsg.): Environmental Catastrophes and Recovery in the Holocene. Abstracts Volume. Department of Geography, Brunel University, Uxbridge, West London, UK, 29 August – 2 September 2002, S. 56–57
  26. Phoenicians Online Extra. National Geographic Magazine
  27. Identifying Genetic Traces of Historical Expansions: Phoenician Footprints in the Mediterranean (Memento vom 18. Februar 2012 im Internet Archive)
  28. “Phoenician” Y-chromosomes
  29. Assaf Yasur-Landau: The Philistines and Aegean Migration at the End of the Late Bronze Age. Cambridge University Press, Cambridge 2010, ISBN 0-521-19162-9
  30. Philistines, but Less and Less Philistine. New York Times
  31. Der Diskos von Phaistos. (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive)
  32. Wolfgang Krischke: Schriftzeichen: Karthagische Schule. In: Die Zeit. Nr. 9, 2007 (zeit.de). 
  33. chronico.de
  34. Hans Goedicke: The Perimeter of Geographical Awareness in the Fourth Dynasty and the Significance of h3w-nbwt in the Pyramid Texts. In: Studien zur Altägyptischen Kultur, Band 30, 2002, S. 121–136.
  35. Google Books – African presence in early Asia.
  36. Kevin A. Wilson: The Campaign of Pharaoh Shoshenq I Into Palestine. In: Forschungen Zum Alten Testament, 9, Mohr Siebeck, Tübingen 2005.
  37. Friedrich August Ukert, 1816–1846: Geographie der Griechen und Römer von den frühesten Zeiten bis auf Ptolemäus. 3. Bände, Verlag des Geographischen Instituts, Weimar, 1816-1846.
  38. Günther Kehnscherper: Auf der Suche nach Atlantis. URANIA-Verlag, Leipzig / Jena / Berlin 1978, S. 118.
  39. Euskirchener Volksblatt Nr. 191 vom 19. August 1953
  40. Spanuths Steingrund-Expeditionen und die Diskussion ihrer Ergebnisse
  41. Atlantis – die Enträtselung im 20. Jahrhundert (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
  42. J. Spanuth, das SS-Ahnenerbe und die Atlantisforschung vor Helgoland
  43. FFH-Gebiet Steingrund (Memento vom 7. März 2014 im Internet Archive) (PDF; 16 kB)
  44. Stender (1997): Die Wirklichkeit der Phaeton-Sage (PDF; 524 kB)
  45. Geschichte, Atlantis.
  46. terra-x.zdf.de
  47. z. B. Richard Hennig: Neue Erkenntnisse zur Geographie Homers. Rheinischen Museum für Altphilologie Band 75, 1926, S. 266–286, bes. S. 284ff. (mit Nennung noch frühere Gleichsetzungen, wobei Henning die Phaiaken und Atlantis allerdings in Andalusien lokalisierte) rhm.uni-koeln.de (PDF; 4,3 MB)
Normdaten (Person): GND: 118615939 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n79078778 | VIAF: 93209372 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Spanuth, Jürgen
ALTERNATIVNAMEN Spanuth, Jürgen Georg Ferdinand (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Pastor und Atlantisforscher
GEBURTSDATUM 5. September 1907
GEBURTSORT Leoben
STERBEDATUM 17. Oktober 1998

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 16:10

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Jurgen Georg Ferdinand Spanuth 5 September 1907 in Leoben Osterreich 17 Oktober 1998 war ein deutscher evangelischer Pfarrer und Amateurarchaologe Er erlangte Bekanntheit durch seine kontroversen Thesen zur Atlantis Legende die in der Fachwelt jedoch als wissenschaftlich nicht haltbar eingestuft wurden LebenJurgen Spanuth stammte aus einer Pastorenfamilie sein Vater Paul Spanuth war Senior Landessuperintendent der Steiermark Er studierte von 1926 bis 1931 evangelische Theologie und daneben Archaologie an den Universitaten Berlin Tubingen Kiel und Wien Spanuth erlebte die Zeit des Nationalsozialismus zwischen seinem 26 und 38 Lebensjahr In dieser Zeit setzte er seit 1 Oktober 1931 NSDAP Mitglied sich aktiv fur den Anschluss der Ostmark an das Deutsche Reich ein wofur er im Juli 1938 die von Adolf Hitler gestiftete Medaille zur Erinnerung an den 13 Marz 1938 erhielt 1933 war er Hilfsgeistlicher in Wiener Neustadt Als Pastor der Gemeinde Bordelum ab 1933 an der nordfriesischen Westkuste Schleswig Holsteins gehorte er anfangs den nationalsozialistischen Deutschen Christen an und war spater nach eigenen Angaben als Feldkurat an der Ost und Westfront im Einsatz Er soll vor Leningrad schwer verwundet worden sein konnte jedoch aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft fliehen und wurde spater in den Ardennen eingesetzt Nach Kriegsende und Entnazifizierung durch die britischen Besatzungsbehorden nahm er dann wieder sein Pastorenamt in Bordelum auf das er bis 1977 ausubte 1938 publizierte Spanuth eine kleine Studie zu einem vermeintlichen heidnischen Kultzentrum am Stollberg in Nordfriesland Er referierte daruber unter anderem auf der Tagung des Reichsbundes fur Vor und Fruhgeschichte in Hannover 1938 Ab 1953 veroffentlichte Spanuth zunachst bei der Union Deutsche Verlagsgesellschaft sowie im spater vor allem im Grabert Verlag mehrere Bucher und Broschuren uber Atlantis zum Beispiel mit dem Untertitel Heimat Reich und Schicksal der Germanen die Philister und die Phonizier Zudem verfasste er zahlreiche Aufsatze fur die Zeitschrift Deutschland in Geschichte und Gegenwart des letztgenannten Verlages Spanuth war Mitglied in der 1968 von Bolko Freiherr von Richthofen wiedergegrundeten Gesellschaft fur Vor und Fruhgeschichte Seit Ende der 1970er Jahre hielt Spanuth Vortrage auf Veranstaltungen verschiedener Gruppierungen Dazu gehorten Lions Clubs und die rechtsextreme Vereinigung Deutsches Kulturwerk Europaischen Geistes DKEG die ihm 1990 den jahrlich von ihnen gestifteten Schillerpreis verlieh Die Atlantis Theorie von Jurgen SpanuthSpanuth entwickelte die Idee das in den platonischen Dialogen Timaios und Kritias erwahnte Inselreich Atlantis habe in der Nordsee in der Gegend der heutigen Insel Helgoland gelegen und sei als politisches wie religioses Zentrum der Nordischen Bronzezeit anzusehen Diese Insel sei zudem identisch mit der Konigsinsel Basileia der Phaiaken aus den Erzahlungen Homers und die Atlanter bzw Phaiaken seien auch die Hyperboreer der griechischen Mythologie Spanuth betrachtete den gesamten Raum der Nordischen Bronzezeit als aquivalent mit dem Reich Atlantis von dem die untergegangene Insel zwischen Helgoland und der Eidermundung lediglich das Zentrum gewesen sei Der Untergang des Zentrums dieser atlantischen Hochkultur kam nach Spanuth durch den Einschlag eines Kometen sowie den damit angeblich zusammenhangenden Ausbruch des Santorin Vulkans zustande Verschiedene Figuren oder Ereignisse in den Mythologien des Nahen Ostens und Europas spiegeln seiner Meinung nach ein solches Ereignis wider so bei den Griechen der Phaeton Mythos bei den Agyptern Sekhmet in Syrien als Anat in der Awesta als bei den Germanen als Ragnarok Der Einschlagsort des Kometen sei die Tiefe Senke auch Helgolander Loch genannt vor der Mundung der Eider die Spanuth als den Bernsteinstrom Eridanos der griechischen Mythologie identifiziert Letztere These findet ihre Unterstutzung auch in der Karte des Hekataios von Milet um 500 v Chr und wurde in jungerer Zeit auch von Kai Helge Wirth in seinem umstrittenen Buch Der Ursprung der Sternzeichen 2000 mit neuen Argumenten vertreten Diese Katastrophe ca 1250 vor unserer Zeitrechnung und deren unmittelbare Folgeerscheinungen Uberflutungen Durren und Brande zwangen die uberlebenden Atlanter Germanen nach Suden zu ziehen und ihrerseits einen Streifen der Verwustung bis Athen zu hinterlassen Auch seien Germanen die sogenannten Seevolker gewesen die um 1200 v Chr Agypten angriffen Die These dass die Seevolker die Atlanter gewesen seien wurde bereits 1886 von Wilhelm Christ aufgestellt Innerhalb der Vielvolkerallianz der Seevolker identifizierten einige Anhanger von Spanuths Thesen in linguistisch zweifelhafter Weise die mit den Friesen die Sakar mit den Sachsen und die mit den Danen Spanuth bringt mit den Naturkatastrophen um 1250 v Chr und dem vermeintlichen Untergang von Atlantis folglich die Urnenfelder Wanderung und dorische Wanderung genauso in Zusammenhang wie die dunklen Jahrhunderte und die deukalionische Flut in Griechenland die biblischen Plagen in Agypten und den Exodus der Israeliten den Seevolkersturm sowie die Ansiedlung der Philister und Entstehung der Phonizier in Palastina Die nach Suden wandernden atlantischen Nordvolker sollen als Dorer den Griechen erst die Kultur und den fremden Hyperboreer Gott Apollon gebracht haben Spater sollen sie als Seevolkerstamm der Sakar zu den phonizischen Seefahrern geworden sein die sich in Palastina niederliessen und den dort ansassigen semitischen Volkern die Alphabetschrift mitbrachten und fur sie den Salomonischen Tempel erbauten Datierung Spanuth geht bei seiner Datierung des Atlantisberichtes zunachst von der These aus dass die Datierung Platons der Vorgange auf 9000 v Chr falsch sei da die Menschheit zu dieser Zeit sich noch in der Altsteinzeit im Jager Sammlerstadium befand und es somit keine der im Atlantisbericht beschriebenen Kulturen auch nur in den fruhesten Anfangen gegeben habe Aufgrund einer eingehenden Untersuchung der beschriebenen Realien zum Beispiel Bronze aber noch keine Eisenschwerter identifiziert er das Szenario als ein bronzezeitliches Die offensichtliche Fehldatierung des Atlantisberichtes erklart Spanuth mit einer Fehlinterpretation Solons Die Priester erzahlten Solon die Ereignisse ihres Berichts hatten vor 9000 Jahren stattgefunden Anders als die Griechen orientierten agyptische Priester sich jedoch an einem Mondkalender 9000 Mondumlaufe entsprechen etwa 673 Sonnenjahren Hochgerechnet auf Solons Aufenthalt in Agypten etwa 560 v Chr ergibt das die Zeit um 1230 v Chr Zu dieser Zeit wurde Agypten von den Seevolkern heimgesucht Eine gleichartige Begrundung fur einen moglichen zeitlichen Zusammenhang des Atlantisberichtes mit dem Kollaps am Ende der Bronzezeit wurde 1992 von Eberhard Zangger vertreten der Atlantis mit dem antiken Troja gleichsetzte und die Seevolker als Trojaner Atlanter identifizierte Oreichalkos Ein Kernproblem der Atlantisforschung Spanuth ist der sagenumwobene Oreichalkos Laut Platon sei dies ein naturlich vorkommender aus dem Boden auszugrabender Stoff der Atlanter Zu Platons Zeit sei dieser Stoff nur noch dem Namen nach bekannt fruher aber habe er unter den damals lebenden Menschen den hochsten Wert nachst dem Golde Krit 114 gehabt Spanuth identifiziert Oreichalkos mit Bernstein Alle Angaben des Atlantisberichtes uber den Oreichalkos treffen fur den Bernstein und allein fur den Bernstein zu Es gibt wirklich Bernsteinsorten die einen feurigen Glanz haben Bernstein wurde tatsachlich neben dem Gold am hochsten geschatzt man kann ihn in Ol kochen und als Bernsteinlack zum Maueranstrich verwenden Der im Altertum bis nach Agypten verbreitete Bernstein wurde in der Nord und Ostsee in solchen Mengen gewonnen dass er als Heizmaterial diente Deshalb musse auch hier die Lokalisierung von Atlantis gesucht werden Spanuth wies anhand von archaologischen Funden den Verlauf der Bernsteinstrassen in Nordeuropa nach und zeichnete sie in seine Karten ein sowohl die Strassen zu den verschutteten Fundorten an der Nordsee wie auch den aktuell ergiebigen auf heutigem polnischen Staatsgebiet Der Griechenlandfeldzug der Atlanter Von zentraler Bedeutung fur den weiteren Verlauf der europaischen Geschichte ist der Feldzug den die nach Spanuth germanischen Nord Seevolker vor ihrem Agyptenfeldzug unternommen haben sollen Dieser von Platon Tim 24 f Krit 109 f berichtete Feldzug ist fur Spanuth identisch mit der Dorischen Wanderung Die Dorer waren demnach germanische Seevolker die von der Nordseekuste nach Griechenland gewandert sind Die Nord Seevolker waren bevor sie nach Kleinasien hinubersetzten auf dem Landweg von Norden her in Griechenland eingedrungen hatten alle Burgen gesturmt alle Stadte verbrannt und der mykenischen Kultur ein gewaltsames jahes Ende bereitet 1953 S 49 Die Orientalisierung des Sudostraums die bis zum Einbruch der Nordvolker im unaufhaltsamen Vordringen war wurde jah beendet und vor allem Griechenland das fur Europa bereits endgultig verloren schien dem Orient entrissen ebd S 215 Die lange verbreitete Theorie nach der das gewaltsame Vordringen der Dorer die mykenische Kultur beendete gilt heute aufgrund genauerer archaologischer Untersuchungen als uberholt Archaologisch ist d ie W anderung nicht fassbar Auch fur die Zerstorung der myk Palaste um ca 1250 v Chr und den Untergang des myk Palastsystems werden in der mod ernen Forsch ung andere Faktoren als d ie W anderung verantwortlich gemacht Grundsatzlich ist mit der Zuwanderung verschiedener dorischer Stammesgruppen in die ehemaligen Kernlandschaften der mykenischen Kultur der Peloponnes zu rechnen deren Niederlassung zu unterschiedlichen Zeit aber erst ca 150 300 Jahre nach der Zerstorung der myk Palaste erfolgte Spanuth trug in seinen spateren Arbeiten diesen neuen Erkenntnissen der Wissenschaft durchaus Rechnung und modifizierte seine Theorie entsprechend Statt eines gewaltsamen Vordringens der Atlanter entwickelte er ein Katastrophenszenario nach der die mykenische Kultur nahezu ausschliesslich von derselben Reihe von Naturkatastrophen zerstort worden sei die eben auch die Wanderung der Germanen verursacht habe An der Identitat der Dorer mit den germanischen Seevolkern hielt er fest Griechenland sei den Atlantern ursprunglich nur ein Durchzugsgebiet zu ihrem Ziel Agypten gewesen Erst als sie ihre militarischen Ziele dort nicht hatten durchsetzen konnen hatten sie sich als Dorer in den Ruinen der Mykener neuangesiedelt was in der Sage thematisiert wurde als Ruckkehr der Herakliden Die mykenische Kultur wurde nicht wie immer gesagt wird Vietta aber nicht von Spanuth selber durch die Nordvolker vernichtet Sie wurde durch die furchtbaren Naturkatastrophen die mit einer Hitze und Austrocknungszeit begannen vor allem aber um 1220 v Chr durch den Ausbruch des Santorin vernichtet Dann kehrten die Nordmeervolker zuruck und liessen sich nieder 1965 S 517 Forschung Spanuth finanzierte seine Forschungen durch eigenes Geld und mit betrachtlicher Hilfe von Sponsoren Er organisierte Tauchfahrten zu den versunkenen Statten in der Nordsee und fertigte Berichte und Karten uber die Funde und Fundorte an Er suchte die Auswirkungen und Spuren des Meteoriteneinschlags in der Nordsee Als gelernter Altphilologe studierte er die Mythen und Berichte des Mittelmeers Gerade der Auszug aus Agypten war fur ihn eine Folge der Machtschwachung Agyptens durch den Kampf der Nordseevolker Deshalb sind Phonizier und Philister und die Bewohner des Libanon fur seine Geschichtsbildung so wichtig dass er ihnen spater eigene Bucher widmet Die Rezeptionsgeschichte von Spanuths ThesenDas Hauptwerk Spanuths wurde in den Jahren 1954 bis 1980 in mehrere Sprachen ubersetzt und erschien in London Paris New York und Barcelona Im Jahre 1954 erschien zudem der Roman Sturm uber Atlantis von Alfred Salomon der basierend auf Spanuths Arbeiten Atlantis in der Nordsee vor Helgoland verortet In Deutschland wurde Spanuth kurz nach dem Erscheinen seiner ersten Veroffentlichungen im Jahr 1953 vom Leiter des Geologischen Instituts der Universitat Kiel Karl Gripp zu einer Podiumsdiskussion mit zwolf Vertretern verschiedener Disziplinen eingeladen die seinen Thesen einheitlich ablehnend gegenuberstanden In der wissenschaftlichen Sphare bestanden weiterhin zwei Lager die einen lehnten Spanuths Vorstellungen ab die anderen bezichtigten ihre Fachkollegen eines unwissenschaftlichen Umgangs mit den Atlantisthesen Exponierte Fursprecher fur die Atlantistheorie traten allerdings nicht auf Spanuths Arbeiten werden seither in Fachkreisen ignoriert und auch sonst kaum noch offentlich diskutiert Eine Ausnahme bilden die Schriften von Arn Strohmeyer einem Journalisten in Bremen und dem Autor Felix Paturi 2007 Spanuths Konflikt mit seinen Gegnern an der Universitat Kiel wurde in einer Reihe von Publikationen ausgetragen die auf seine Erstveroffentlichung folgten Jurgen Spanuth Das entratselte Atlantis 1953 Richard Weyl Hrsg Atlantis entratselt Wissenschaftler nehmen Stellung zu Jurgen Spanuths Atlantis Hypothese 1953 Karl Gripp Spanuth s Atlantis Forschungen hielten der Kritik nicht stand 1954 Jurgen Spanuth und doch Atlantis entratselt Eine Entgegnung von Jurgen Spanuth 1955 In seiner Replik von 1955 hat Spanuth auf fast alle damaligen Argumente seiner Gegner aus der Kieler Veranstaltung und der Weyl schen Streitschrift geantwortet und vermeintliche Unstimmigkeiten in diesen Kritiken aufgezeigt Er wies zudem darauf hin dass ein paar damals bekannte und renommierte Historiker wie z B Sprockhoff und Schwantes Thesen vehement widersprochen hatten die sie in ihren eigenen Publikationen nur wenige Jahre zuvor noch selbst vertreten hatten Spanuths Thesen und Schriften waren aufwandig recherchiert und mit umfassenden wissenschaftlichen Quellenangaben versehen Dennoch mussen aus heutiger Sicht die meisten seiner Hypothesen durch neuere Erkenntnisse als widerlegt gelten Kritik Die noch in der Zwischenkriegszeit vor allem bei dem Nationalsozialismus nahestehenden Wissenschaftlern und eben auch bei einigen der spateren Spanuth Kritiker beliebte Identifizierung der griechischen Dorer mit atlantischen Germanen wird heute von der Mehrheit der Wissenschaftler aus zahlreichen Grunden abgelehnt So gibt es beispielsweise keinerlei linguistische Hinweise auf nennenswerte germanische Spracheinflusse in Griechenland Lehnworter usw Der dorische Dialekt der altgriechischen Sprache gehort zur Gruppe der griech Dialekte die sich nach der Einwanderung von indoeurop Stammen um 2000 v Chr in Griechenland ausgebildet hatten und stellt keine nachmyk Entwicklung dar Neuer Pauly ebd Er ist weder ein mit der Zeit graecisiertes Germanisch Vorprotogermanisch von 1250 v Chr noch ein von Germanen entsprechend gebrochen gesprochenes Griechisch mit durch das Atlantische Germanische beeinflusster Grammatik Aussprache Wortschatz usw Davon abgesehen ist die tatsachliche Existenz o0der aber der Zeitpunkt und Umfang einer dorischen Wanderung unter Historikern inzwischen sehr umstritten und wird von der Mehrzahl eher angezweifelt Neuere Forschungen haben gezeigt dass auch andere Elemente von Spanuths Thesen nicht aufrechtzuhalten sind Die Griffzungenschwerter vom Typus Naue II Sprockhoff II werden von Spanuth auf Grund veralteter Quellen als gemeingermanisch bezeichnet und ihr Ursprung in der nordischen Bronzezeit verortet Tatsachlich stammen die altesten Nachweise dieser Bronzeschwerter jedoch aus Norditalien ca 1450 v Chr und verbreiteten sich danach zunachst nach Mittel West und Nordeuropa spater um 1200 v Chr uber Sudost Europa nach Griechenland in die Agais nach Kleinasien dem Nahen Osten und Agypten Spanuth allerdings wies nachdrucklich darauf hin dass es nicht entscheidend sei wo die Griffzungenschwerter ursprunglich aufkamen sondern nur dass sie um 1200 v Chr auch bei den Nord Seevolkern und den anderen Gegnern Athens Mykenes und Agyptens allgemein verbreitet waren Spanuths Thesen zur mitteleuropaischen Herkunft des fur das Mittelmeer zuvor unbekannten Schiffstyps der Seevolker wurden durch moderne Forschungen zum Teil bestatigt Allerdings scheint die Herkunft eher im Bereich der Urnenfelderkultur als der nordischen Bronzezeit zu liegen Zoomorphe Bootssteven in Darstellungen der nordischen Bronzezeit zeigen entgegen der Behauptung Spanuths niemals explizit Vogelkopfe Das Bildmotiv der Vogelbarke hat seinen Ursprung weder im Raum der nordischen Bronzezeit noch im Donauraum sondern liegt in der mitteleuropaischen Urnenfelderkultur In der nordischen Bronzezeit gab es noch keine Segelschiffe sondern nur Ruderschiffe Die Verwendung von Segeln ist fur Mittel und Nordeuropa erst ab 700 n Chr belegt Beginn der Wikinger Zeit und begann fruhestens um 200 v Chr Tacitus beschreibt in seiner Germania die Schiffe der Skandinavier sehr ausfuhrlich und erwahnt unter anderem Auch benutzen sie keine Segel Laut Spanuth 1980 hatten erst die einwandernden Nordvolker bei ihm identisch mit den Dorern eine Pferderasse mit Stehmahne nach Griechenland gebracht die den norwegischen Fjordpferden entsprochen habe und vor dem 13 Jh v Chr nicht aus dem mediterranen Raum bekannt gewesen sei Pferde mit Stehmahne finden sich aber in Abbildungen der Hethiter genauso wie bei den Agyptern Die Stehmahne ist zudem nicht rassebedingt sondern kann durch entsprechende Rasur der Mahne bei allen Pferderassen vorkommen Auch beim Fjordpferd wird die Stehmahne gemass dem Rassestandard erst durch Rasur erzielt Analysen der europaischen Kupfererzfundstellen und Herkunftsbestimmungen von archaologischen Fundstucken auch aus der Nordischen Bronzezeit zeigten dass keines dieser Fundstucke aus Helgolander Kupfer hergestellt wurde Die Himmelsscheibe von Nebra wurde z B aus alpinem Kupfer vom hergestellt Eine Verarbeitung des Helgolander Kupfers hatte nur wahrend der Wikinger Zeit im Mittelalter stattfinden konnen denn aus genau dieser Zeit stammen zweifelsfrei datiert auch die vor Helgoland gefundenen Kupferbarren und Verhuttungsschlacken Schmitz 2004 wies zudem nach dass fruhere Zuordnungen von fruhgeschichtlichen Kupferartefakten zu Helgolander Kupfererz alle fehlerhaft waren Analysen des Helgolander Kupferfundes zeigten auch dass sie nicht aus Helgolander Kupfer gewonnen waren sondern wahrscheinlich von einem Schiffsungluck stammen Die Minoische Eruption von Thera Santorin fand mindestens 300 Jahre nach naturwissenschaftlichen Daten sogar rund 400 Jahre vor dem Seevolkersturm statt Gemass Datierung nach archaologisch historischen Methoden fand sie gegen Ende des 16 Jahrhunderts statt neuere naturwissenschaftliche Methoden durch Radiokohlenstoffdatierung und Dendrochronologie lieferten sogar eine noch fruhere Datierung im spaten 17 Jahrhundert v Chr wahrscheinlich 1628 v Chr die aber nach wie vor strittig ist Ein Zusammenhang zwischen der Thera Eruption und dem Auftreten der Seevolker scheidet in jedem Fall aus Hornerhelme wurden weder von germanischen noch von keltischen Kriegern getragen Das populare Bild des Wikingers mit Hornerhelm ist eine moderne Legende Die wenigen Funde von Hornerhelmen und Statuetten mit Hornerhelmen aus der nordischen Bronzezeit zeigen dass es sich eher um rituelle Gegenstande handelte Ausserdem werden innerhalb der Seevolker die Hornerhelme nur von den Schardana getragen Im Gegensatz zu den anderen Seevolkerstammen sind die Schardana schon seit der 18 Dynastie bekannt wie Amarna Briefe aus der Regierungszeit Echnatons belegen also schon lange vor der grossen Wanderung Bronzezeitliche Statuetten mit entsprechenden Hornerhelmen wurden u a in Sardinien gefunden so dass die Namensahnlichkeit tatsachlich auf eine Beziehung der Schardana zu Sardinien hindeuten konnte Der Ipuwer Papyrus entstammt entgegen der Auffassung von Spanuth nicht der fraglichen Zeit um 1250 v Chr sondern ist auf Grund der altertumlichen Grammatik identifizierbar als eine Abschrift tatsachlich aus dem Neuen Reich im 13 vorchristlichen Jahrhundert eines Originaltextes der im Mittleren Reich oder in der Zweiten Zwischenzeit 1850 1600 v Chr verfasst wurde also lange vor dem Seevolkersturm Ob ein Meteor oder Komet Phaeton die Verwustungen und Brandschichten sowie Erdbeben und Vulkanausbruche im gesamten Mittelmeergebiet und im Vorderen Orient hatte auslosen konnen ist zweifelhaft da er bei dem postulierten Einschlag vor der Eidermundung dann mehr als nur einen Kratzer Tiefe Senke hatte hinterlassen mussen dies wird von manchen Anhangern von Spanuths These jedoch anders gesehen Spanuths These einer kosmischen Ursache fur den Kollaps am Ende der Bronzezeit ist allerdings nicht so abwegig wie sie manchmal dargestellt wurde da in neuerer Zeit auch von fachwissenschaftlicher Seite ein Impakt Ereignis See Umm al Binni im Irak als Ursache fur den katastrophalen Zusammenbruch der Mesopotamischen Kulturen um 2200 v Chr diskutiert wird DNA Untersuchungen an verschiedenen Skeletten der Phonizier haben gezeigt dass diese genetisch identisch mit der heutigen semitischen Bevolkerung in Palastina waren Marker K2 und J2 d h ein genetischer Beitrag der Seevolker ist nicht nachweisbar Allerdings sind diese Ergebnisse des Genographic Project nicht unumstritten Die Hinweise auf eine agaische Herkunft der Philister haben sich 2007 stark verdichtet nachdem Frank Moore Cross und Lawrence E Stager von der Harvard Universitat in Ashkelon mehrere Schrifttafeln der Philister mit Inschriften vom kypro minoischen Schrifttypus fanden Dies stimmt mit den biblischen Angaben uberein die Philister hatten ihre Heimat in Kreta gehabt obwohl die Bibel naturlich keine historische Chronik ist Ein weiteres Indiz fur eine kreto minoische Herkunft der Philister ist die charakteristische Kopfbedeckung die sich laut dem britischen Altertumsforscher John Chadwick in ahnlicher Form auch auf dem Diskos von Phaistos wiederfindet Eine Ableitung der phonizischen Schrift von den germanischen Runen ist schrifthistorisch nicht haltbar Vielmehr entwickelte sie sich aus der Protosinaitischen Schrift des 17 Jahrhunderts v Chr und der Wadi el Hol Schrift des 19 Jahrhunderts v Chr Runen Inschriften sind hingegen erst seit etwa 150 200 n Chr bekannt Das oft vorgebrachte Argument die Ur Germanen hatten schon lange vorher Runen Schrift verwendet haben konnen aber eben nur auf verganglicher Baumrinde anstatt auf dauerhaften Steinen wie spater in der Wikingerzeit oder Tontafeln ist nicht wirklich uberzeugend da es kein einziges anderes Beispiel fur Schriftgebrauch vollig ohne archaologische Uberlieferung durch Einritzungen in Steinoberflachen gibt Der Sprachwissenschaftler Theo Vennemann hat Spanuths These umgekehrt und meint dass die germanischen Runen durch direkten Einfluss der phonizischen Schrift ohne Umweg uber das griechische Alphabet entstanden seien da nur so bestimmte Eigenheiten des Futhark z B die Fehu Anfangsrune zu erklaren seien Die Ubersetzung des agyptischen Wortes sin wur im Papyrus Harris I mit Grosser Kreisozean die auf der Ubersetzung von sn wr als the ocean supposed to surround the earth durch Gardiner 1957 595 beruht ist zwar offenbar unumstritten aber unklar ist ob die Agypter diesen Begriff vielleicht auch als Bezeichnung fur das Schwarze Meer gebraucht haben Der Begriff Neun Bogen bezeichnete bei den Agyptern nicht etwa ein Breitengradsystem wie Spanuth behauptet sondern soll nach Ansicht des US amerikanischen Autors Kevin Wilson ein Sammelbegriff fur alle Feindesvolker der alten Agypter gewesen sein Die Zahl Drei habe bei den Agyptern symbolisch fur Plural gestanden und die Zahl Neun sei als Produkt von 3 3 einfach nur stellvertretend fur die unbestimmte Mengenangabe sehr zahlreiche oder alle denkbaren gewesen Dass die Neun Bogen kein feststehendes geographisches System bezeichneten sei auch dadurch offensichtlich dass die Zusammensetzung der Volker der Neun Bogen in der agyptischen Geschichte starken Schwankungen unterworfen war Die von Spanuth zugrundegelegte alte Weltkarte die angeblich das Weltbild der alten Agypter reprasentiert hat eine auffallige Ahnlichkeit mit der sehr viel jungeren Weltkarte des Hekataios von Milet die ihrerseits auf der verlorenen Karte des Anaximander beruhte Spanuths Auffassung dass die Neun Bogen der Agypter den Parallelkreisen der Griechen bzw circulus der Romer entsprachen basierte ausschliesslich auf einem veralteten Werk von Friedrich August Ukert 1816 I 2 187 Nach Meinung des Spanuth Verteidigers Gunther Kehnscherper spricht der in den agyptischen Quellen gemachte Zusatz vom neunten Bogen wo der Tag siebzehn Stunden dauert doch eher fur ein Gebiet rund um den 54 nordlichen Breitengrad und wurde damit zu Spanuths Lokalisierung im Norden passen 1950 1952 und 1953 organisierte Spanuth mit dem Taucher Eberhard Fries aus Siegen insgesamt funf Tauchexpeditionen zum sogenannten Steingrund vor Helgoland bei denen vermeintlich ein Doppelwall ein rechteckiges Steinpflaster und ein Steindiskus entdeckt wurden Bereits 1911 sollen dort Spuren artifizieller Strukturen entdeckt worden sein und 1943 gab es schon eine Taucherkundung im Auftrag von Himmlers Stiftung Ahnenerbe durch den Heimatforscher Peter Wiepert Das vollige Fehlen anerkannter archaologischer Funde ist allerdings ein starkes Indiz gegen die Existenz eines Hochkulturzentrums an diesem Ort Solche Funde waren eigentlich zu erwarten da bereits seit Jahren Taucher den Steingrund regelmassig besuchen Zielgerichtete neuere archaologische Suchen hat es allerdings nicht gegeben Heute gilt der Steingrund als ein halbmondformiges Riff naturlichen Ursprunges mit Verwitterungsmaterial einer eiszeitlichen Endmorane und steht als FFH Gebiet unter Naturschutz Bernstein schmilzt zwar bei etwa 295 C und kann durch Zugabe von Leinol zu Bernsteinlack verarbeitet werden aber dieses Verfahren ist erst seit dem Mittelalter bekannt vgl Lexikon historischer Maltechniken von Brachert 2001 Ausserdem ergibt Bernsteinlack auf steinernen Oberflachen keinen wie feurig schimmerndes Metall Platon Kritias 116c wirkenden Uberzug Er ist lediglich ein besonders harter und farbloser Lack zum Schutz von Holzoberflachen In Platons Originaltext heisst es im Ubrigen Die Mauer endlich welche um den ausseren Wall herumlief fassten sie ihrem ganzen Umfange nach mit Erz ein indem sie dasselbe gleichsam wie ein Salbol anwandten die um den innern aber umschmolzen sie mit Zinn endlich die Burg selbst mit Goldkupfererz welches einen feuerahnlichen Glanz hatte was eher einen Uberzug aus einer geschmolzenen Metall Legierung nahelegt zumal das Wort Oreichalkos im Neugriechischen einfach nur Messing oder Bronze bezeichnet Laut Spanuth sind die Hausdacher der Philister durch firststandige Holzsaulen getragen worden die nach biblischer Geschichte der starke Samson anhob und so das Haus zum Einsturz brachte Spanuth behauptet dass dieser Haustyp nur in den Nordlandern verbreitet gewesen sei Fur die fragliche Zeit also die Bronzezeit gibt es fur diese Behauptung jedoch keinerlei Belege Die nicht auf Spanuth wohl aber auf seinen spateren Anhanger Walter Stender zuruckgehende Identifizierung der Philister Sakar und Denen als Friesen Sachsen und Danen ist nicht nur linguistisch unhaltbar sondern auch chronistisch unbelegt Die Volksbezeichnung Friesen wird erst im Jahre 12 v Chr Sachsen nicht vor dem Jahr 285 und Danen gar erst im 6 Jahrhundert erwahnt Dieser Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Es sind Spekulationen und ein paar Fehler enthalten eine private Website taugt als Beleg fur das ganze nicht ansonsten fehlen Belege Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Im Ubrigen gibt es zwei eklatante Widerspruche zwischen Spanuths Hypothesen und dem Atlantisbericht Platons Erstens Die Reihenfolge der Angriffe ist vertauscht Der Seevolkersturm ging von der Agais aus und die Dorer laut Spanuth ein Teil der Seevolker hatten zuerst Griechenland besetzt was inzwischen so gut wie widerlegt ist siehe Dorische Wanderung erst danach griffen die Seevolker Agypten an und wurden von den Agyptern unter Ramses III geschlagen Bei Platon war es genau umgekehrt Die Atlanter hatten Agypten besetzt und wurden von den Athenern geschlagen Da Solon den Atlantis Bericht von Agyptern erzahlt bekam ist kaum nachvollziehbar warum diese ihren ruhmreichen Sieg uber die Seevolker verschweigen und den Griechen andichten sollten Zweitens Die Katastrophen in Politik und Natur sind vertauscht Die Seevolkerwanderung wurde von Naturkatastrophen Durre ausgelost die politische Katastrophe folgte auf diese Naturkatastrophe Bei Atlantis war es umgekehrt Die Atlanter wurden auf dem Hohepunkt ihrer Macht von den Athenern geschlagen Erst danach ging die Insel durch Naturkatastrophen unter Zudem Wenn die mykenische Kultur nicht durch Atlanter sondern durch eine Naturkatastrophe zerstort wurde dann kann es sich dabei nicht um die von Platon berichteten Vorgange handeln da bei Platon eindeutig von einem Feldzug vor dem Agyptischen die Rede ist in dem die Atlanter alle griechischen Stadte bis auf Ur Athen unterworfen hatten Spanuths Publikationen in rechtsextremen Verlagen Da Spanuths Thesen von der etablierten Wissenschaft grosstenteils abgelehnt wurden wandte er sich um seine in zwanzig Jahren zusammengestellten Forschungsergebnisse zu veroffentlichen an Verlage aus dem rechtsextremen Verlegerspektrum Spanuth wurde deshalb nach 1952 von Vereinigungen und Verbanden kritisiert Fur einen Nachdruck des 1934 von dem NS Rasseforscher Hans F K Gunther herausgegebenen Buches Die nordische Rasse bei den Indogermanen Asiens verfasste er das Eingangskapitel uber das Schicksal der Philister und anderer Nordmeervolker Heutige Bedeutung Heute werden Spanuths Ansichten von der akademischen Wissenschaft wegen zahlreicher Widerspruche nicht mehr diskutiert Ernsthaft erwogen wird lediglich die Moglichkeit eines allgemeinen kausalen Zusammenhanges zwischen bronzezeitlichen Naturkatastrophen z B Durreperioden im 13 vorchristlichen Jahrhundert und den Umwalzungen und Seevolkerangriffen um 1200 v Chr Die Gleichsetzung der Konigsinsel der Atlanter Platons mit Scheria dem Land der Phaaken Homers wurde unabhangig von Spanuth auch von anderen Gelehrten vor und nach ihm vertreten Einen gewissen Einfluss hatte Spanuth offensichtlich auch auf den deutschen Ethnologen Hans Peter Duerr und seine umstrittene These dass minoische Handelsschiffe schon 1600 v Chr die Gegend der im Mittelalter in der Nordsee versunkenen Stadt Rungholt besucht hatten um Zinn in Sudengland und Bernstein in Friesland einzutauschen Duerr hat minoische Artefakte angeblich im Rungholt Watt gefunden und erwahnt Pastor Jurgen Spanuth ausdrucklich in der Danksagung seines Buches Rungholt Die Suche nach einer versunkenen Stadt 2005 Im rechten Umfeld wird die Atlantis Hypothese Spanuths weiterhin als Beitrag zur grossartigen deutschen Vorgeschichte geschatzt und die durchgehende Ablehnung durch die heutige Wissenschaft mit Verschworungstheorien und Meinungszensur erklart SchriftenStollberg Ein altes friesisches Zentralheiligtum In Jahrbuch des Heimatbundes Nordfriesland Band 25 1938 S 95 154 ZDB ID 402220 8 Als Separatum M L Weisser Bredstedt 1982 Nordfrieslands Bekehrung zum Christentum Der Heliand Band 61 ZDB ID 845313 5 Evangelischer Bund Berlin 1939 Das entratselte Atlantis Union Deutsche Verlags Gesellschaft Stuttgart 1953 und doch Atlantis entratselt Eine Entgegnung Union Deutsche Verlags Gesellschaft Stuttgart 1955 Atlantis Heimat Reich und Schicksal der Germanen Veroffentlichungen aus Hochschule Wissenschaft und Forschung Band 4 Grabert Tubingen 1965 Die Atlanter Volk aus dem Bernsteinland Grabert Tubingen 1976 ISBN 3 878 034 7 Die Philister Das unbekannte Volk Lehrmeister und Widersacher der Israeliten Zeller Osnabruck 1980 ISBN 3 535 02437 4 Die Phonizier Ein Nordmeervolk im Libanon Zeller Osnabruck 1985 ISBN 3 535 02460 9 Die Ruckkehr der Herakliden Das Erbe der Atlanter Der Norden als Ursprung der griechischen Kultur Veroffentlichungen aus Hochschule Wissenschaft und Forschung Band 13 Grabert Tubingen 1989 ISBN 3 87847 097 5 Eine Ehrenrettung Platons Schriftenreihe der Deutschen Akademie fur Bildung und Kultur in Munchen Heft 39 ZDB ID 2546501 6 Deutschen Akademie fur Bildung und Kultur Munchen 1992Literatur zu Spanuths ThesenAtlantis Forschung Zwischen Sylt und Helgoland In Der Spiegel Nr 39 1950 online Carl Gripp Spanuth s Atlantis Forschungen hielten der Kritik nicht stand In Aus der Heimat 62 Heft 3 1954 S 50 53 Albert Panten Atlantis Untergang In Nordfriesisches Jahrbuch Neue Folge Band 29 1993 S 15 51 Richard Weyl Hrsg Atlantis entratselt Wissenschaftler nehmen Stellung zu Jurgen Spanuths Atlantis Hypothese Muhlau Kiel 1953 Ingo Wiwjorra Ex oriente lux Ex septentrione lux medea Uber den Widerstreit zweier Identitatsmythen In Achim Leube Morton Hegewisch Hrsg Prahistorie und Nationalsozialismus Die mittel und osteuropaische Ur und Fruhgeschichtsforschung in den Jahren 1933 1945 Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte 2 Synchron Heidelberg 2002 ISBN 3 935025 08 4 S 73 106WeblinksLiteratur von und uber Jurgen Spanuth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Pastorenverzeichnis Schleswig Holstein Zustimmende Webseite mit kompakter Zusammenfassung Hein Brand Die Vor und Fruhgeschichte als hervorragend nationale Wissenschaft Memento vom 24 September 2006 im Internet Archive erschienen in Der Rechte Rand Internet Archive Weiterfuhrende Uberlegungen zu Spanuths Theorie Verschiedene neutrale Diskussionen bei Mysteria 3000 Umfangreiche Website zum Thema Atlantistheorien mit Diskussion von Spanuths Theorie Erganzungsartikel zu Spanuths Phaeton Hypothese FussnotenJahrbuch fur die Geschichte des Protestantismus in Osterreich 119 2003 S 219 Friesen Courier Bredstedt 31 Juli 1938 Jurgen Spanuth Mein Weg nach Atlantis In Merian 2 1949 Heft 5 S 67 71 Siehe auch Team Atlantisforschung de Art Jurgen Spanuth Ein streitbarer sowie umstrittener Pastor die Germanen und Atlantis abgerufen am 9 November 2023 Die Behauptung seines Verlegers Wolfram Zeller Spanuth ware in einem SS Division tatig wurde in Bundesarchiv uber Wehrmachtsangehorige uberpruft und konnte nicht bestatigt werden Reinhard Bollmus Das Amt Rosenberg und seine Gegner Studien zum Machtkampf im nationalsozialistischen Herrschaftssystem Walter de Gruyter 2009 ISBN 978 3 486 59554 3 google nl abgerufen am 23 Marz 2025 ISBN 3 8311 0780 7 Wilhelm Christ Platonische Studien Der Kritias ein historischer Roman In Abhandlungen der bayerischen Akademie der Wissenschaften XVII Band II Abtheilung Munchen 1886 S 451 512 Textarchiv Internet Archive Walter Stender Die Wirklichkeit der Phaeton Sage PDF 498 kB Eberhard Zangger Atlantis Eine Legende wird entziffert Knaur Munchen 1992 Spanuth 1953 S 97 Neuer Pauly Artikel Dorer Dorische Wanderung Atlantisschlacht der Gelehrten In Die Zeit 46 1953 Robert Drews The End of the Bronze Age Changes in Warfare and the Catastrophe ca 1200 B C Princeton University Press Princeton 1993 K Romey The Vogelbarke of Medinet Habu PDF 2 1 MB Master Thesis Texas A amp M Univ 2003 Zipf 2006 S 436 G E Zipf Studien zu den Anfangen figurlicher Darstellungen im endbronze und fruheisenzeitlichen Frankreich und Italien Dissertation FU Berlin 2006 Ling et al 2013 Rohkupferfunde vor Helgoland PDF 2 1 MB Mysteria3000 Archiv Die Kontroverse um das Helgolander Kupfer userpage fu berlin de scidok sulb uni saarland de PDF Helgoland In Reallexikon der germanischen Altertumskunde Band 14 Berlin 1999 Amarna Briefe EA 81 EA 122 EA 123 Egyptian art records the Invasion of the Sea People sea faring in the 12th Century BCE artsales com Gunter Bischoff Der Sturz des Phaethon S Master Umm al Binni lake a possible Holocene impact structure in the marshes of southern Iraq Geological evidence for its age and implications for Bronze age Mesopotamia In S Leroy I S Stewart Hrsg Environmental Catastrophes and Recovery in the Holocene Abstracts Volume Department of Geography Brunel University Uxbridge West London UK 29 August 2 September 2002 S 56 57 Phoenicians Online Extra National Geographic Magazine Identifying Genetic Traces of Historical Expansions Phoenician Footprints in the Mediterranean Memento vom 18 Februar 2012 im Internet Archive Phoenician Y chromosomes Assaf Yasur Landau The Philistines and Aegean Migration at the End of the Late Bronze Age Cambridge University Press Cambridge 2010 ISBN 0 521 19162 9 Philistines but Less and Less Philistine New York Times Der Diskos von Phaistos Memento vom 30 September 2007 im Internet Archive Wolfgang Krischke Schriftzeichen Karthagische Schule In Die Zeit Nr 9 2007 zeit de chronico de Hans Goedicke The Perimeter of Geographical Awareness in the Fourth Dynasty and the Significance of h3w nbwt in the Pyramid Texts In Studien zur Altagyptischen Kultur Band 30 2002 S 121 136 Google Books African presence in early Asia Kevin A Wilson The Campaign of Pharaoh Shoshenq I Into Palestine In Forschungen Zum Alten Testament 9 Mohr Siebeck Tubingen 2005 Friedrich August Ukert 1816 1846 Geographie der Griechen und Romer von den fruhesten Zeiten bis auf Ptolemaus 3 Bande Verlag des Geographischen Instituts Weimar 1816 1846 Gunther Kehnscherper Auf der Suche nach Atlantis URANIA Verlag Leipzig Jena Berlin 1978 S 118 Euskirchener Volksblatt Nr 191 vom 19 August 1953 Spanuths Steingrund Expeditionen und die Diskussion ihrer Ergebnisse Atlantis die Entratselung im 20 Jahrhundert Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive J Spanuth das SS Ahnenerbe und die Atlantisforschung vor Helgoland FFH Gebiet Steingrund Memento vom 7 Marz 2014 im Internet Archive PDF 16 kB Stender 1997 Die Wirklichkeit der Phaeton Sage PDF 524 kB Geschichte Atlantis terra x zdf de z B Richard Hennig Neue Erkenntnisse zur Geographie Homers Rheinischen Museum fur Altphilologie Band 75 1926 S 266 286 bes S 284ff mit Nennung noch fruhere Gleichsetzungen wobei Henning die Phaiaken und Atlantis allerdings in Andalusien lokalisierte rhm uni koeln de PDF 4 3 MB Normdaten Person GND 118615939 lobid GND 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