Dieser Artikel befasst sich mit dem Entomologen Jacob Hübner Zum Schauspieler siehe Jakob Hübner Jacob Hübner 20 Juni 17
Jacob Hübner

Jacob Hübner (* 20. Juni 1761 in Augsburg; † 13. September 1826 ebenda; auch: Jakob Hübner) war ein deutscher Entomologe von internationalem Rang, sowie ein Kupferstecher.
Leben
Nach einem zweijährigen Besuch der Zeichnungsschule St. Anna absolvierte Jacob Hübner von 1778 bis 1780 eine Lehre im Radieren und Formstechen. Diese Ausbildung war eine wichtige Voraussetzung für seinen Beruf als Musterzeichner in einer Augsburger Kattunfabrik. Gleichzeitig war sie eine wesentliche Grundlage für seine wissenschaftliche Tätigkeit.
Hübners erstes öffentliches Werk erschien 1785 mit Kupferstichen bisher weitgehend unbekannter Schmetterlinge. Dieses Werk verdeutlichte bereits die gute Arten- und Literaturkenntnis Hübners. Wichtige Impulse für die Zielsetzung seiner wissenschaftlichen Tätigkeit erhielt Hübner während eines Aufenthaltes in Wien vom August 1788 bis zum Frühjahr 1789. Hier trifft er auf Ignaz Schiffermüller (1727–1806), mit dem er sein Leben lang in freundschaftlicher Verbindung blieb. Beruflich arbeitete Hübner als Musterzeichner in der Textilindustrie. Gleichzeitig schuf er sein lepidopterologisches Werk, das ihn bereits zu Lebzeiten in Fachkreisen berühmt gemacht hat. Sein immenses Werk entstand überwiegend in nebenberuflicher Tätigkeit. Den größten Teil seiner Publikationen vertrieb er im Selbstverlag. Hübners Nachlass erwarb 1935 die Royal Entomological Society of London.
Werke (Auswahl)
- 1785: Abbildungen und Beschreibungen noch nicht abgebildeter und noch unbeschriebener Schmetterlinge mit illuminierten Kupfern
- 1786–1790: Beiträge zur Geschichte der Schmetterlinge doi:10.5962/bhl.title.65313
- 1791: Verzeichnis europäischer Schmetterlinge nach systematischer Ordnung durch Synonymen, Abbildungen und Anmerkungen
- 1793: Sammlung auserlesener Vögel und Schmetterlinge, mit ihren Namen herausgegeben auf hundert nach der Natur ausgemalten Kupfern
- 1793–[1842]:Geschichte europäischer Schmetterlinge doi:10.5962/bhl.title.65797
- 1796–[1838]:Sammlung europäischer Schmetterlinge doi:10.5962/bhl.title.39974
- 1806–[1838]:Sammlung exotischer Schmetterlinge doi:10.5962/bhl.title.11544
- 1806: Tentamen doi:10.5962/bhl.title.11651
- 1816: Verzeichniss bekannter Schmettlinge. doi:10.5962/bhl.title.48607
- 1818–1837: Zuträge zur Sammlung exotischer Schmettlinge. doi:10.5962/bhl.title.12439
- 1822: Systematisch-alphabetisches Verzeichnis aller bisher bey den Fürbildungen zur Sammlung europäischer Schmetterlinge angegebenen Gattungsbenennungen doi:10.5962/bhl.title.48605
- 1843–1856: Systematische Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa. doi:10.5962/bhl.title.67734
Jacob Hübners Bedeutung
Hübners Biografie ist in mehrfacher Sicht bemerkenswert. Als Sohn eines ehemaligen „Habnits“ (= Taglöhners) arbeitete er sich zu einem überregional bekannten Naturforscher empor. In seiner Heimatstadt Augsburg, in der es zwar große Schmetterlingssammlungen und eine bedeutende naturwissenschaftliche Privatbibliothek gab, ist er der erste anerkannte Fachexperte seines Forschungsgebietes. Hübners überragende Bedeutung als Illustrator und Wissenschaftler wurde bereits von seinen Zeitgenossen anerkannt. Auf 1952 Kupfertafeln bildet Hübner „in getreuester Nachahmung der Natur“ insgesamt 3598 Schmetterlingsarten ab, davon 1500 erstmals. Die Geschichte europäischer Schmetterlinge enthält 500 Tafeln mit 734 Arten, die Sammlung europäischer Schmetterlinge 789 Tafeln mit 2627 Arten und die Sammlung exotischer Schmetterlinge 663 Tafeln mit 971 Arten. Zu Hübners Illustrationen schreibt 1978 Th. A. Wohlfahrt: „… seine von ihm selbst gestochenen und bemalten Kupfertafeln sind gleichsam eine Huldigung an jeweils eine Art, in der Exaktheit und künstlerischen Geschlossenheit nahezu vollendet.“ Zudem erarbeitete Hübner einen Grundstock für eine Klassifizierung von Schmetterlingen, die in ihren Grundzügen bis heute Bedeutung hat. Jacob Hübner ist neben Christian Friedrich Freyer und den Illustratoren des Werkes Unterhaltungen aus der Naturgeschichte von Gottlieb Tobias Wilhelm der letzte bedeutende Repräsentant des Augsburger Kupferstichgewerbes.
Literatur
- Wolfgang Dierl: Hübner, Jacob. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 720 f. (Digitalisat).
- F. Hemming: A bibliographical and systematic account of the entomological works of Jacob Hübner. London 1937, 2 Bände, 926 Seiten
- H. Oblinger: Jacob Hübner. In: Universitätsbibliothek Augsburg (Hrsg.): Gelehrtes Schwaben, 1990, S. 109–110.
- Eberhard Pfeuffer (Hrsg.): Von der Natur fasziniert… Frühe Augsburger Naturforscher und ihre Bilder (Jacob Hübner, Gottlieb Tobias Wilhelm, Christian Friedrich Freyer, Johann Friedrich Leu, Jakob Friedrich Caflisch, Andreas Wiedemann). Wißner, Augsburg 2003, ISBN 978-3-89639-392-0
- Jacob Hübner: Geschichte europäischer Schmetterlinge. CD-ROM, mit einem Vorwort von E. Pfeuffer, Harald Fischer, Erlangen 2004, ISBN 3-89131-427-2 (Beispiele)
Weblinks
- Literatur von und über Jacob Hübner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- nach Hübners Tod durch Carl Geyer und G. A. W. Herrich-Schäffer ergänzt
- H. Oblinger, 1990
- F. Hemming, 1937
Personendaten | |
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NAME | Hübner, Jacob |
ALTERNATIVNAMEN | Hübner, Jakob |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Entomologe |
GEBURTSDATUM | 20. Juni 1761 |
GEBURTSORT | Augsburg |
STERBEDATUM | 13. September 1826 |
STERBEORT | Augsburg |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Dieser Artikel befasst sich mit dem Entomologen Jacob Hubner Zum Schauspieler siehe Jakob Hubner Jacob Hubner 20 Juni 1761 in Augsburg 13 September 1826 ebenda auch Jakob Hubner war ein deutscher Entomologe von internationalem Rang sowie ein Kupferstecher Jacob Hubner um 1790Tafel aus Geschichte europaischer SchmetterlingeTafel aus Sammlung europaischer SchmetterlingeLebenNach einem zweijahrigen Besuch der Zeichnungsschule St Anna absolvierte Jacob Hubner von 1778 bis 1780 eine Lehre im Radieren und Formstechen Diese Ausbildung war eine wichtige Voraussetzung fur seinen Beruf als Musterzeichner in einer Augsburger Kattunfabrik Gleichzeitig war sie eine wesentliche Grundlage fur seine wissenschaftliche Tatigkeit Hubners erstes offentliches Werk erschien 1785 mit Kupferstichen bisher weitgehend unbekannter Schmetterlinge Dieses Werk verdeutlichte bereits die gute Arten und Literaturkenntnis Hubners Wichtige Impulse fur die Zielsetzung seiner wissenschaftlichen Tatigkeit erhielt Hubner wahrend eines Aufenthaltes in Wien vom August 1788 bis zum Fruhjahr 1789 Hier trifft er auf Ignaz Schiffermuller 1727 1806 mit dem er sein Leben lang in freundschaftlicher Verbindung blieb Beruflich arbeitete Hubner als Musterzeichner in der Textilindustrie Gleichzeitig schuf er sein lepidopterologisches Werk das ihn bereits zu Lebzeiten in Fachkreisen beruhmt gemacht hat Sein immenses Werk entstand uberwiegend in nebenberuflicher Tatigkeit Den grossten Teil seiner Publikationen vertrieb er im Selbstverlag Hubners Nachlass erwarb 1935 die Royal Entomological Society of London Werke Auswahl 1785 Abbildungen und Beschreibungen noch nicht abgebildeter und noch unbeschriebener Schmetterlinge mit illuminierten Kupfern 1786 1790 Beitrage zur Geschichte der Schmetterlinge doi 10 5962 bhl title 65313 1791 Verzeichnis europaischer Schmetterlinge nach systematischer Ordnung durch Synonymen Abbildungen und Anmerkungen 1793 Sammlung auserlesener Vogel und Schmetterlinge mit ihren Namen 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Schmetterlingssammlungen und eine bedeutende naturwissenschaftliche Privatbibliothek gab ist er der erste anerkannte Fachexperte seines Forschungsgebietes Hubners uberragende Bedeutung als Illustrator und Wissenschaftler wurde bereits von seinen Zeitgenossen anerkannt Auf 1952 Kupfertafeln bildet Hubner in getreuester Nachahmung der Natur insgesamt 3598 Schmetterlingsarten ab davon 1500 erstmals Die Geschichte europaischer Schmetterlinge enthalt 500 Tafeln mit 734 Arten die Sammlung europaischer Schmetterlinge 789 Tafeln mit 2627 Arten und die Sammlung exotischer Schmetterlinge 663 Tafeln mit 971 Arten Zu Hubners Illustrationen schreibt 1978 Th A Wohlfahrt seine von ihm selbst gestochenen und bemalten Kupfertafeln sind gleichsam eine Huldigung an jeweils eine Art in der Exaktheit und kunstlerischen Geschlossenheit nahezu vollendet Zudem erarbeitete Hubner einen Grundstock fur eine Klassifizierung von Schmetterlingen die in ihren Grundzugen bis heute Bedeutung hat Jacob Hubner ist neben Christian Friedrich Freyer und den Illustratoren des Werkes Unterhaltungen aus der Naturgeschichte von Gottlieb Tobias Wilhelm der letzte bedeutende Reprasentant des Augsburger Kupferstichgewerbes LiteraturWolfgang Dierl Hubner Jacob In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 720 f Digitalisat F Hemming A bibliographical and systematic account of the entomological works of Jacob Hubner London 1937 2 Bande 926 Seiten H Oblinger Jacob Hubner In Universitatsbibliothek Augsburg Hrsg Gelehrtes Schwaben 1990 S 109 110 Eberhard Pfeuffer Hrsg Von der Natur fasziniert Fruhe Augsburger Naturforscher und ihre Bilder Jacob Hubner Gottlieb Tobias Wilhelm Christian Friedrich Freyer Johann Friedrich Leu Jakob Friedrich Caflisch Andreas Wiedemann Wissner Augsburg 2003 ISBN 978 3 89639 392 0 Jacob Hubner Geschichte europaischer Schmetterlinge CD ROM mit einem Vorwort von E Pfeuffer Harald Fischer Erlangen 2004 ISBN 3 89131 427 2 Beispiele WeblinksCommons 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