Das Jagdschloss Mürzsteg ist ein kleines Schloss bei Mürzsteg in der Steiermark und dient seit 1947 dem jeweils amtieren
Jagdschloss Mürzsteg

Das Jagdschloss Mürzsteg ist ein kleines Schloss bei Mürzsteg in der Steiermark und dient seit 1947 dem jeweils amtierenden österreichischen Bundespräsidenten als zweiter Amtssitz.
Geschichte
Kaiser Franz Josef ließ sich 1869 im kaiserlichen Jagdgebiet bei Neuberg an der Mürz aus seinem Privatvermögen ein kleines Jagdhaus bauen. Die Pläne für das im Schweizer Stil – in Österreich auch Heimatstil genannt – erbaute Landhaus stammten von August Schwendenwein und seinem Partner, dem Hofarchitekten Johann Romano. Das Landhaus erwies sich bald als zu klein und wurde deshalb in zwei Etappen, zuerst 1879 und dann 1903, deutlich erweitert.
Im Jahr 1883 wurde für Kaiserin Elisabeth, die eine begeisterte und gute Reiterin war, aber nicht an den Jagden teilnahm, ein Reitsteg vom Kuhhörndl zum Hocheck angelegt. Drei Jahre später, 1886, wurde der Park um das Jagdhaus errichtet und das Jagdschloss erhielt eine Wasserleitung.
Das Jagdschloss war nicht für Repräsentation, sondern nur für die Jagdgesellschaften, also eher bescheiden eingerichtet. Erst nach dem letzten Ausbau fanden auch politisch wichtige Treffen im Schloss statt. Unter den hochrangigen Gästen war unter anderen der russische Zar Nikolaus II., der von 30. September bis 3. Oktober 1903 zu Gast beim Kaiser war. Am 2. Oktober zeitig in der Früh trafen die beiden Monarchen, Thronfolger Franz Ferdinand und die beiden Außenminister mit ihren Botschaftern zusammen, um das vorbereitete Mürzsteger Programm, das in Europa Aufsehen erregte, abschließend zu besprechen. Inhalt des unterzeichneten Abkommens waren die Grundsätze der Balkanpolitik von Österreich-Ungarn und Russland.
Als habsburgischer Fideikommiß wurde das Jagdschloss nach dem Ersten Weltkrieg mit dem Habsburgergesetz enteignet und ging 1919 in den Besitz der Republik Österreich über. Mit einigen Erinnerungsstücken an den Kaiser als Jäger wurde in den offiziellen Räumen ein kleines Museum eingerichtet. Die übrigen Räume wurden an Sommergäste vermietet.
Während des Zweiten Weltkrieges stand das Jagdschloss die meiste Zeit leer. Gegen Kriegsende versteckte der ungarische Pfeilkreuzler Ferenc Szálasi auf der Flucht vor der vordringenden Roten Armee den ungarischen Kronschatz (die Stephanskrone, sowie Krönungsornat, Zepter, Reichsapfel und Schwert sowie die Armrelique des heiligen Stephan) im Keller des Jagdschlosses. Szálasi setzte sich weiter in den Westen ab.
Heute ist das Jagdschloss nach wie vor im Besitz der Republik Österreich. Seit 1947 dient es als Sommerfrische für den jeweils amtierenden Bundespräsidenten; erster solcher Nutzer war Karl Renner. Das Schloss wurde immer wieder renoviert, die offiziellen Räume blieben aber im Wesentlichen unverändert. Die Verwaltung des Schlosses obliegt der Burghauptmannschaft Österreich. Das Schloss sollte gemäß Bundespräsident Fischers Wahlversprechen von 2004 verkauft werden, was aber seither nicht geschah. Zahlreiche ausländische Gäste, wie UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, wurden hier schon empfangen.
Bau
Das Schloss besitzt ein Obergeschoß, das mit Holzschindeln verkleidet ist. Es hat drei dreigeschoßige Türme mit steilen Dächern. Die Inneneinrichtung ist einfach und bescheiden mit Ausnahme einiger Bilder von Rudolf von Alt und von Franz von Pausinger.
Literatur
- Herwig Ebner: Burgen und Schlösser Mürztal und Leoben, 1965.
- Gerhard Stenzel: Von Schloß zu Schloß in Österreich, 1976.
- Georg Clam Martinic: Österreichisches Burgenlexikon, 1992.
- Anna Maria Sigmund: Das Haus Habsburg/Habsburgs Häuser, 1995.
- Gabriele Praschl-Bichler: So lebten die Habsburger, 2000.
- Franz Preitler: Entlang der Mürz, 2013.
- Erwin A. Schmidl: Die Mürzsteger Beschlüsse von 1903: Weltpolitik im Mürzer Oberland. Eine historische Fallstudie zum internationalen Krisenmanagement. In: ISS aktuell, Ausgabe 06/2015, Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport (Hrsg.). Institut für Strategie und Sicherheitspolitik der Landesverteidigungsakademie Wien, Wien 2015.
- Ilsebill Barta, Markus Langer, Marlene Ott-Wodni: Das kaiserliche Jagdhaus Mürzsteg. Geschichte, Ausstattung und Politik. Österreichische Präsidentschaftskanzlei (Hrsg.), Böhlau, Wien 2016, ISBN 978-3-205-20425-1.
Weblinks
- „Jagdschloss Mürzsteg“ – Präsentation der Gemeinde Mürzsteg mit mehreren Bildern
- Jagdschloss Mürzsteg. In: burgen-austria.com. Martin Hammerl
- Wilhelm II: Die erste Reise nach Mürzsteg – Die beiden Thronfolger Friedrich Wilhelm von Preußen und Rudolf von Habsburg 1882.
Einzelnachweise
- Karlheinz Wirnsberger: Jagdkultur – Aus dem Jagdmuseum Schloss Stainz: Besuch des Zaren in Mürzsteg. In: Der Anblick. Zeitschrift für Jagd, Fischerei, Jagdhundewesen und Naturschutz, Heft 11/2015, S. 63 (Artikel im Volltext (PDF; 313 kB), abgerufen am 27. Juni 2018).
- Die ‚Mazdeonische Frage‘ seit dem 19. Jahrhundert. (PDF) In: vol.at, April 2008, abgerufen am 27. Juni 2018. (Vgl. Geschichte Mazedoniens.)
- Thomas Prior, Hans Werner Scheidl: Zwischen Amtsvilla und Dienstwohnung. In: Die Presse, Print-Ausgabe 13. Dezember 2015, abgerufen am 27. Juni 2018.
- Erwin A. Schmidl: Die Mürzsteger Beschlüsse von 1903: Weltpolitik im Mürzer Oberland. In: ISS aktuell, Ausgabe 06/2015, Bundesministerium für Landesverteidigung, LV-ISS, Dezember 2015. Volltext online (PDF; 1,6 MB) auf der Website der Offiziersgesellschaft Salzburg, abgerufen am 27. Juni 2018.
- Das kaiserliche Jagdhaus erzählt. In: steiermark.ORF.at, 3. Juli 2016, abgerufen am 27. Juni 2018: „Das ehemalige Jagdhaus von Kaiser Franz Josef in Mürzsteg ist seit dem Zweiten Weltkrieg zweiter Amtssitz des Bundespräsidenten – ein Haus mit Geschichte und vielen Geschichten, die man jetzt nachlesen kann.“
Koordinaten: 47° 40′ 37,4″ N, 15° 29′ 31,5″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Jagdschloss Murzsteg ist ein kleines Schloss bei Murzsteg in der Steiermark und dient seit 1947 dem jeweils amtierenden osterreichischen Bundesprasidenten als zweiter Amtssitz Schloss MurzstegGeschichteKaiser Franz Josef liess sich 1869 im kaiserlichen Jagdgebiet bei Neuberg an der Murz aus seinem Privatvermogen ein kleines Jagdhaus bauen Die Plane fur das im Schweizer Stil in Osterreich auch Heimatstil genannt erbaute Landhaus stammten von August Schwendenwein und seinem Partner dem Hofarchitekten Johann Romano Das Landhaus erwies sich bald als zu klein und wurde deshalb in zwei Etappen zuerst 1879 und dann 1903 deutlich erweitert Im Jahr 1883 wurde fur Kaiserin Elisabeth die eine begeisterte und gute Reiterin war aber nicht an den Jagden teilnahm ein Reitsteg vom Kuhhorndl zum Hocheck angelegt Drei Jahre spater 1886 wurde der Park um das Jagdhaus errichtet und das Jagdschloss erhielt eine Wasserleitung Das Jagdschloss war nicht fur Reprasentation sondern nur fur die Jagdgesellschaften also eher bescheiden eingerichtet Erst nach dem letzten Ausbau fanden auch politisch wichtige Treffen im Schloss statt Unter den hochrangigen Gasten war unter anderen der russische Zar Nikolaus II der von 30 September bis 3 Oktober 1903 zu Gast beim Kaiser war Am 2 Oktober zeitig in der Fruh trafen die beiden Monarchen Thronfolger Franz Ferdinand und die beiden Aussenminister mit ihren Botschaftern zusammen um das vorbereitete Murzsteger Programm das in Europa Aufsehen erregte abschliessend zu besprechen Inhalt des unterzeichneten Abkommens waren die Grundsatze der Balkanpolitik von Osterreich Ungarn und Russland Als habsburgischer Fideikommiss wurde das Jagdschloss nach dem Ersten Weltkrieg mit dem Habsburgergesetz enteignet und ging 1919 in den Besitz der Republik Osterreich uber Mit einigen Erinnerungsstucken an den Kaiser als Jager wurde in den offiziellen Raumen ein kleines Museum eingerichtet Die ubrigen Raume wurden an Sommergaste vermietet Wahrend des Zweiten Weltkrieges stand das Jagdschloss die meiste Zeit leer Gegen Kriegsende versteckte der ungarische Pfeilkreuzler Ferenc Szalasi auf der Flucht vor der vordringenden Roten Armee den ungarischen Kronschatz die Stephanskrone sowie Kronungsornat Zepter Reichsapfel und Schwert sowie die Armrelique des heiligen Stephan im Keller des Jagdschlosses Szalasi setzte sich weiter in den Westen ab Heute ist das Jagdschloss nach wie vor im Besitz der Republik Osterreich Seit 1947 dient es als Sommerfrische fur den jeweils amtierenden Bundesprasidenten erster solcher Nutzer war Karl Renner Das Schloss wurde immer wieder renoviert die offiziellen Raume blieben aber im Wesentlichen unverandert Die Verwaltung des Schlosses obliegt der Burghauptmannschaft Osterreich Das Schloss sollte gemass Bundesprasident Fischers Wahlversprechen von 2004 verkauft werden was aber seither nicht geschah Zahlreiche auslandische Gaste wie UN Generalsekretar Ban Ki moon wurden hier schon empfangen BauDas Schloss besitzt ein Obergeschoss das mit Holzschindeln verkleidet ist Es hat drei dreigeschossige Turme mit steilen Dachern Die Inneneinrichtung ist einfach und bescheiden mit Ausnahme einiger Bilder von Rudolf von Alt und von Franz von Pausinger LiteraturHerwig Ebner Burgen und Schlosser Murztal und Leoben 1965 Gerhard Stenzel Von Schloss zu Schloss in Osterreich 1976 Georg Clam Martinic Osterreichisches Burgenlexikon 1992 Anna Maria Sigmund Das Haus Habsburg Habsburgs Hauser 1995 Gabriele Praschl Bichler So lebten die Habsburger 2000 Franz Preitler Entlang der Murz 2013 Erwin A Schmidl Die Murzsteger Beschlusse von 1903 Weltpolitik im Murzer Oberland Eine historische Fallstudie zum internationalen Krisenmanagement In ISS aktuell Ausgabe 06 2015 Bundesministerium fur Landesverteidigung und Sport Hrsg Institut fur Strategie und Sicherheitspolitik der Landesverteidigungsakademie Wien Wien 2015 Ilsebill Barta Markus Langer Marlene Ott Wodni Das kaiserliche Jagdhaus Murzsteg Geschichte Ausstattung und 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