Jasper Köneken auch Kønechen Kiim Jesper Baltzersen 9 August 1629 in Kopenhagen 26 September 1715 in Lübeck war ein däni
Jasper Köneken

Jasper Köneken, auch Kønechen, Kiim, (Jesper Baltzersen), (* 9. August 1629 in Kopenhagen; † 26. September 1715 in Lübeck) war ein dänischer Theologe und Buchauktionator.
Leben und Wirken
Jasper Köneken war ein Sohn von Baltzer Kønechen, der 1645 starb. Zum Zeitpunkt des Todes hatte er eine siebenköpfige Familie, die in großer Armut lebte. Der Bischof Jesper Rasmussen Brochmand kümmerte sich um Jasper Köneke und ermöglichte ihm den Besuch einer Schule und ab 1647 ein Theologiestudium. Köneken erwarb umfangreiche Bibelkenntnisse und studierte die Werke von Kirchenvätern gründlich. Er selbst schrieb Gedichte in dänischer und lateinischer Sprache.
Köneken legte das theologische Examen ab und arbeitete danach als Hauslehrer bei renommierten Kopenhagener Familien. Der Separatist (1608–1662) beeinflusste ihn ebenso wie deutsche mystisch-theosophische Werke, die in der Tradition Valentin Weigels standen. Daraufhin wandte er sich von der lutherischen Orthodoxie ab und ging gegen jeglichen Kriegsdienst und die Übernahme weltlicher Macht durch Christen in Wort und Schrift vor. Als die Schweden 1658/59 Kopenhagen belagerten, rief er die Dänen auf, die Stadt nicht mit Waffen zu verteidigen.
Köneken erhielt in Kopenhagen ein Predigtverbot. Daraufhin besuchte er Gottesdienste anderer Pastoren, störte deren Predigten und sprach stattdessen selbst. 1663 geriet er in Haft. König Friedrich III. gab Befehl, ihn dem Konsistorium der Universität vorzustellen, das länger diskutierte. Köneke hielt hartnäckig an seiner Meinung fest und wurde daher lebenslang von der Universität ausgeschlossen. Der König befahl seine Freilassung, verbunden mit der Auflage, Dänemark zu verlassen.
Ab Dezember 1663 lebte Köneken in Schonen und zog 1664 nach Amsterdam. Hier arbeitete er auch als Lehrer und Korrektor. Er veröffentlichte seine religiösen Thesen in mehreren kleinen Schrift und plädierte für ein gemeinsam Bekenntnis aller Christen. Mit seinen Publikationen wollte er Frieden zwischen den Völkern schaffen und die Bedeutung des Neuen Testaments hervorheben. 1677 ging Köneken erneut nach Kopenhagen. Kurze Zeit später geriet er in neue Auseinandersetzungen mit dänischen Pastoren, aufgrund derer er wieder ausreisen musste. Ab diesem Zeitpunkt signierte er in seinen Schriften mit dem Zusatz, dass er für Christus und den Frieden eingetreten und aus diesem Grund aus Dänemark verbannt worden sei. Köneke zog daraufhin nach Lübeck, der norddeutschen Hochburg der Lutherischen Orthodoxie, und arbeitete dort als Buchauktionator.
Im Januar 1679 heiratete Köneken in Lübeck in vermutlich erster Ehe Elsabe Brunsten. In vermutlich zweiter Ehe heiratete er Lucia Pasche (getauft am 9. Januar 1657 in Lübeck; † nach dem 8. Oktober 1715), deren Vater Jost Pasche ein Kaufmann war. Köneken hatte zwei Kinder, die in jungen Jahren verstarben.
An seinem neuen Wohnort nahm Köneke nicht am Abendmahl teil und weigerte sich vor dem Rat, diesen als von Gott gesetzte Obrigkeit zu akzeptieren. Dies führte schnell zu Konflikten mit der Zunft der Buchhändler und Buchbinder, dem Geistlichen Ministerium und dem Rat der Stadt. Das Geistliche Ministerium erwirkte 1682 ein Verbot seiner Buchversteigerungen, da er diese zur Bewerbung unorthodoxer Theorien verwendet haben solle. Der Theologe überlegte danach offenbar, nach Germantown in Pennsylvania zu emigrieren, wo seit 1683 deutsche Mennoniten lebten, für die er sich sehr interessierte. Zum New Yorker Pastor Justus Falckner sagte er 1699, dass er gerne nach Pennsylvanien ziehen würde, was sich aufgrund seines Alters jedoch problematisch gestalten würde.
Über seine Ehefrau Lucia Pasche, die die Pietistin Adelheit Sibylla Schwartz verehrte, übernahm Köneke deren mystische und chiliastischen Gedanken, schwärmte aber im Gegensatz zu deren Kreisen grenzenlos für den Weltfrieden. Er erachtete es für Sünde, kriegerische Angriffe abzuwehren. Die von den Türken ausgehende Bedrohung erachtete er als göttliche Bestrafung, die von den Menschen nur selbst abgewendet werden könne, indem sie sich besserten.
In einem pathetischen Schreiben bat Köneke Ludwig XIV., Kriegspläne nicht umzusetzen. Bis 1691 sind seine Konflikte in den Unterlagen des Geistlichen Ministeriums und des Lübecker Rates zu finden. Danach endeten die Auseinandersetzungen anscheinend. Gegebenenfalls legte er aber auch selbst mehr Zurückhaltung an den Tag.
Persönlichkeit
Köneke galt als vielseitig gebildet. Er beherrschte mehrere alte und neue Sprachen und kannte die Bibel und die Schriften der Kirchenväter umfassend. Aufgrund seiner religiösen Ansichten galt er als schwärmerischer Phantast. Er stellte seine Thesen in Gedichten und kleineren Werken in dänischer, lateinischer, holländischer und deutscher Sprache dar.
Werke
- Meditationes Pacificæ Jasperi Könekenii Haunia-Dani Latino Belgicæ. Vreedewillende Handeling . . aen de Hoogmoogende Heeren Staeten in den Haagh. Typis datæ Amstel. d. 10–20 April. 1665
- Vooruytgesonden Voorloper voor het koninglijcke Basuyn-Schrift: Als een waere heylsaeme Troost en Raet voor de beminde Hollanders ; Niet voor het Oorlogende Babels-wesen in de Werelt, maer voor de bedroefde Oorlogs-geplaegde, en Christgenoemde Menschen. 1666
- Catalogus Librorum paucor. quidem iterum & Miscellaneorum; Sed tamen & non minimam partem non contemnendorum : una cum Append. nonn. Auctionando vendendorum; Benedicente Dei Gratia Lubecae, d. 31. Octobr. & sq. Anno 1698 In Auditorio Cathariniano per J. Könekenium. Lubecae: Schmalhertzius 1698 (Digitalisat)
Literatur
- Alken Bruns: Köneken, Jasper. In: Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck. Band 13. Wachholtz Verlag, Neumünster 2011, S. 270–272.
Weblinks
- Druckschriften von und über Jasper Köneken im VD 17.
Personendaten | |
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NAME | Köneken, Jasper |
ALTERNATIVNAMEN | Kiim, Jasper; Kønechen, Jasper; Köneken, Jesper Baltzersen |
KURZBESCHREIBUNG | dänischer Theologe und Buchauktionator |
GEBURTSDATUM | 9. August 1629 |
GEBURTSORT | Kopenhagen |
STERBEDATUM | 26. September 1715 |
STERBEORT | Lübeck |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Jasper Koneken auch Konechen Kiim Jesper Baltzersen 9 August 1629 in Kopenhagen 26 September 1715 in Lubeck war ein danischer Theologe und Buchauktionator Leben und WirkenJasper Koneken war ein Sohn von Baltzer Konechen der 1645 starb Zum Zeitpunkt des Todes hatte er eine siebenkopfige Familie die in grosser Armut lebte Der Bischof Jesper Rasmussen Brochmand kummerte sich um Jasper Koneke und ermoglichte ihm den Besuch einer Schule und ab 1647 ein Theologiestudium Koneken erwarb umfangreiche Bibelkenntnisse und studierte die Werke von Kirchenvatern grundlich Er selbst schrieb Gedichte in danischer und lateinischer Sprache Koneken legte das theologische Examen ab und arbeitete danach als Hauslehrer bei renommierten Kopenhagener Familien Der Separatist 1608 1662 beeinflusste ihn ebenso wie deutsche mystisch theosophische Werke die in der Tradition Valentin Weigels standen Daraufhin wandte er sich von der lutherischen Orthodoxie ab und ging gegen jeglichen Kriegsdienst und die Ubernahme weltlicher Macht durch Christen in Wort und Schrift vor Als die Schweden 1658 59 Kopenhagen belagerten rief er die Danen auf die Stadt nicht mit Waffen zu verteidigen Koneken erhielt in Kopenhagen ein Predigtverbot Daraufhin besuchte er Gottesdienste anderer Pastoren storte deren Predigten und sprach stattdessen selbst 1663 geriet er in Haft Konig Friedrich III gab Befehl ihn dem Konsistorium der Universitat vorzustellen das langer diskutierte Koneke hielt hartnackig an seiner Meinung fest und wurde daher lebenslang von der Universitat ausgeschlossen Der Konig befahl seine Freilassung verbunden mit der Auflage Danemark zu verlassen Ab Dezember 1663 lebte Koneken in Schonen und zog 1664 nach Amsterdam Hier arbeitete er auch als Lehrer und Korrektor Er veroffentlichte seine religiosen Thesen in mehreren kleinen Schrift und pladierte fur ein gemeinsam Bekenntnis aller Christen Mit seinen Publikationen wollte er Frieden zwischen den Volkern schaffen und die Bedeutung des Neuen Testaments hervorheben 1677 ging Koneken erneut nach Kopenhagen Kurze Zeit spater geriet er in neue Auseinandersetzungen mit danischen Pastoren aufgrund derer er wieder ausreisen musste Ab diesem Zeitpunkt signierte er in seinen Schriften mit dem Zusatz dass er fur Christus und den Frieden eingetreten und aus diesem Grund aus Danemark verbannt worden sei Koneke zog daraufhin nach Lubeck der norddeutschen Hochburg der Lutherischen Orthodoxie und arbeitete dort als Buchauktionator Im Januar 1679 heiratete Koneken in Lubeck in vermutlich erster Ehe Elsabe Brunsten In vermutlich zweiter Ehe heiratete er Lucia Pasche getauft am 9 Januar 1657 in Lubeck nach dem 8 Oktober 1715 deren Vater Jost Pasche ein Kaufmann war Koneken hatte zwei Kinder die in jungen Jahren verstarben An seinem neuen Wohnort nahm Koneke nicht am Abendmahl teil und weigerte sich vor dem Rat diesen als von Gott gesetzte Obrigkeit zu akzeptieren Dies fuhrte schnell zu Konflikten mit der Zunft der Buchhandler und Buchbinder dem Geistlichen Ministerium und dem Rat der Stadt Das Geistliche Ministerium erwirkte 1682 ein Verbot seiner Buchversteigerungen da er diese zur Bewerbung unorthodoxer Theorien verwendet haben solle Der Theologe uberlegte danach offenbar nach Germantown in Pennsylvania zu emigrieren wo seit 1683 deutsche Mennoniten lebten fur die er sich sehr interessierte Zum New Yorker Pastor Justus Falckner sagte er 1699 dass er gerne nach Pennsylvanien ziehen wurde was sich aufgrund seines Alters jedoch problematisch gestalten wurde Uber seine Ehefrau Lucia Pasche die die Pietistin Adelheit Sibylla Schwartz verehrte ubernahm Koneke deren mystische und chiliastischen Gedanken schwarmte aber im Gegensatz zu deren Kreisen grenzenlos fur den Weltfrieden Er erachtete es fur Sunde kriegerische Angriffe abzuwehren Die von den Turken ausgehende Bedrohung erachtete er als gottliche Bestrafung die von den Menschen nur selbst abgewendet werden konne indem sie sich besserten In einem pathetischen Schreiben bat Koneke Ludwig XIV Kriegsplane nicht umzusetzen Bis 1691 sind seine Konflikte in den Unterlagen des Geistlichen Ministeriums und des Lubecker Rates zu finden Danach endeten die Auseinandersetzungen anscheinend Gegebenenfalls legte er aber auch selbst mehr Zuruckhaltung an den Tag PersonlichkeitKoneke galt als vielseitig gebildet Er beherrschte mehrere alte und neue Sprachen und kannte die Bibel und die Schriften der Kirchenvater umfassend Aufgrund seiner religiosen Ansichten galt er als schwarmerischer Phantast Er stellte seine Thesen in Gedichten und kleineren Werken in danischer lateinischer hollandischer und deutscher Sprache dar WerkeMeditationes Pacificae Jasperi Konekenii Haunia Dani Latino Belgicae Vreedewillende Handeling aen de Hoogmoogende Heeren Staeten in den Haagh Typis datae Amstel d 10 20 April 1665 Vooruytgesonden Voorloper voor het koninglijcke Basuyn Schrift Als een waere heylsaeme Troost en Raet voor de beminde Hollanders Niet voor het Oorlogende Babels wesen in de Werelt maer voor de bedroefde Oorlogs geplaegde en Christgenoemde Menschen 1666 Catalogus Librorum paucor quidem iterum amp Miscellaneorum Sed tamen amp non minimam partem non contemnendorum una cum Append nonn Auctionando vendendorum Benedicente Dei Gratia Lubecae d 31 Octobr amp sq Anno 1698 In Auditorio Cathariniano per J Konekenium Lubecae Schmalhertzius 1698 Digitalisat LiteraturAlken Bruns Koneken Jasper In Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 13 Wachholtz Verlag Neumunster 2011 S 270 272 WeblinksDruckschriften von und uber Jasper Koneken im VD 17 Normdaten Person GND 133462692 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 271931124 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Koneken JasperALTERNATIVNAMEN Kiim Jasper Konechen Jasper Koneken Jesper BaltzersenKURZBESCHREIBUNG danischer Theologe und BuchauktionatorGEBURTSDATUM 9 August 1629GEBURTSORT KopenhagenSTERBEDATUM 26 September 1715STERBEORT Lubeck