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Jestädter Weinberg

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Jestädter Weinberg
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Der Jestädter Weinberg ist ein Zechsteinrücken am rechten Werraufer im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis, dessen sichtbare Dolomitfelsen mit ihrer löcherig verwitterten Oberfläche die Landschaft prägen. Bereits 1924 wurden mit einer ersten Schutzverordnung sämtliche Felspartien gesichert. Seit 1979 ist der Bereich ein Naturschutzgebiet und seit 2008 Teil eines Fauna-Flora-Habitat-Gebiets im europäisch vernetzten Schutzgebietssystem Natura 2000. Das Schutzgebiet mit seinen Wasserflächen, Wiesen und Halbtrockenrasen, Felsfluren, Hecken und Wald umfasst sehr unterschiedliche Lebensräume, die eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten beherbergen.

Jestädter Weinberg

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Blick über die Werraaue auf den südwestlichen Hang des Weinbergs. Im Hintergrund der Höhenzug der Gobert.

Lage Westlich von Jestädt im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis.
Fläche 60,19 Hektar
Kennung 636.008
WDPA-ID 82016
Geographische Lage 51° 13′ N, 10° 0′ O51.21718510.000284Koordinaten: 51° 13′ 2″ N, 10° 0′ 1″ O
Meereshöhe von 150 m bis 200 m
Einrichtungsdatum Schutzgebiet im Regierungsbezirk Kassel 1924, Naturdenkmal 1937, Naturschutzgebiet 1978, FFH-Gebiet 2008
Besonderheiten Besonderer Schutz als Naturdenkmal, als Naturschutzgebiet und als Teil des Natura-2000-Gebiets „Jestädter Weinberg / Werraaltarm und -aue bei Albungen“.

Lage

Das Schutzgebiet liegt rechtsseitig der Werra, am Ausgang des Eschweger Beckens. Das Gelände befindet sich im „Geo-Naturpark Frau-Holle-Land“ und wird in der naturräumlichen Gliederung Deutschlands des Instituts für Landeskunde Bad Godesberg den Teileinheiten „Schwebda–Jestädter Werraaue“ (358.20) und „Albunger Werratal“ (358.30) zugeordnet, die nach Osten in das „Südliche Gobertvorland“ (358.52) übergehen. Westlich grenzen das „Soodener Bergland“ (358.02) und das „Weidenhäuser Hügelland“ (358.23) an. Sie sind Einheiten des „Unteren Werraberglands“ (358) in der Haupteinheitengruppe des „Osthessischen Berglands“.Administrativ gehören Weinberg und Fürstenstein zu den Gemarkungen des Meinharder Ortsteils Jestädt und des Eschweger Stadtteils Albungen.

Geologie

Im Bereich des Schutzgebiets fließt die Werra aus der westlichen Richtung kommend, in einem verengten Talabschnitt nach Norden weiter. Die Werra tritt hier in den Bereich paläozoischer Gesteine ein, die im Gebiet zwischen Eschwege und Witzenhausen zutage treten. Diese Aufwölbung gilt als ein stehengebliebener Rest des früher zusammenhängenden variskischen Gebirgszuges vom Rheinischen Schiefergebirge im Südwesten zum Harz im Nordosten. Als älteste Gesteinsschicht treten Tonschiefer des Devons am Hang unter dem Fürstenstein und am Westfuß des Weinbergs auf. Die gefalteten und geknickten Devonschiefer werden diskordant von Schichten der Zechsteinformation überlagert. Von den Ablagerungen des Unteren Zechsteins sind Zechsteinkonglomerat, Kupferschiefer und der mauerartig ausgebildete Zechsteinkalk vertreten. Weiter östlich sind die Zechsteinschichten, die am Steilhang zutage treten, jünger, bis sie bei Jestädt von dem Buntsandstein überlagert werden. Die schräg am Hang herablaufenden Gesteinszonen werden nacheinander von den bis zu 50 m mächtigen Ablagerungen des Älteren Gipses, danach von den riffartig herausragenden, den Weinberg beherrschenden Klippen des Hauptdolomits gebildet.

Für den Biologen Helmut Sauer, der sich als langjähriger Kreisbeauftragter für Naturschutz seit den 1970er Jahren engagiert dafür einsetzte, das Gelände als Naturschutzgebiet auszuweisen, ist der Jestädter Weinberg geowissenschaftlich ein Bereich von herausragender Bedeutung:

„Der Talhang am rechten Werraufer bietet ein nahezu vollständiges Profil der Zechsteinformation und gibt darüber hinaus deutlich Aufschluss über das erdgeschichtliche Geschehen am Ostrand der paläozoischen Aufwölbung.“

– Helmut Sauer: Werraaue und Talhänge am Jestädter Weinberg und Fürstenstein. (1977)

Natur

Zwischen Jestädt und Albungen gehören die Steilhänge des Jestädter Weinbergs, der bewaldete Hang unterhalb der Burg Fürstenstein und die Werra und ihre Aue zum Naturschutzgebiet.

Weinberg

An dem nach Süden gerichteten Hang des Weinbergs herrschen extreme kleinklimatische Verhältnisse mit großen täglichen und jährlichen Temperaturschwankungen. Die Erwärmung der Bodenoberfläche kann beträchtliche Werte erreichen. Unter den vielen, im Werraland früher als Weinberge genutzten Flächen besaß der Jestädter Weinberg so eine der günstigsten Lagen und bot beste Voraussetzungen für den Weinanbau. Reben sollen schon im ersten Jahrtausend in Jestädt gepflegt worden sein. Nachweisen kann man, dass im Jahr 1738 acht Winzer im Ort ansässig waren, die die zum Herrenhaus gehörigen Weinberge bewirtschafteten. Als immer seltener gute Jahrgangsweine gelangen, ging der Anbau gegen Ende des 18. Jahrhunderts zurück und wurde schließlich aufgegeben. Zum endgültigen Aus dürfte die Peronospora-Krankheit beigetragen haben, die durch einen in den 1870er Jahren aus Amerika eingeschleppten Algenpilz ausgelöst wurde. An den früheren Weinanbau erinnern noch Rebstöcke, die über den Hang verteilt, in den Gebüschen überlebten.

Andere Relikte, die früher als Gewürz-, Heil- oder Zierpflanzen in den Weinbergen angepflanzt wurden und sich bis heute erhalten haben, sind Ysop, Weinraute, Hauswurz und Blaue Schwertlilie. Aus der Begleitvegetation der Weinberge haben Weinbergsträubel, Schopfträubel und Weinberg-Lauch überdauert. Neben ihnen finden sich zahlreiche, ohne Zutun des Menschen vorgedrungene wärmeliebende Pflanzen die im submediterranen Gebiet heimisch sind.

Der Versuch nach Aufgabe des Weinanbaus einen Teil der Hänge als Obstwiesen oder Gärten weiter zu nutzen, wurde in den meisten Fällen bald wieder aufgegeben. Aus solchen Gärten sind die verwilderten Fliederhecken und Essigbäume geblieben, dazu manche Gartenflüchtlinge.

Durch unterschiedliche Nutzungen und verschiedene Eingriffe durch den Menschen besteht die Vegetation heute aus einer Vielfalt an Pflanzen. So sind am Weinberg noch Maulbeerbäume zu finden, die in den 1930er Jahren für die Zucht von Seidenraupen angepflanzt wurden. Im westlichen Bereich haben sich auf dem früher beweideten Trockenrasen Wacholderbestände entwickelt, die am Weinberg eine größere Fläche einnehmen.

Die Magerrasenflächen auf dem kalkreichen Untergrund und in der wärmebegünstigten Lage des Weinbergs gelten nach der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie als prioritärer Lebensraum. Auf dem trockenen Standort, der mit Wacholdern und Gebüschen bewachsen ist, kommen bemerkenswerte Pflanzenarten vor. Orchideen wie Großes Zweiblatt, Dreizähniges Knabenkraut, Helm-Knabenkraut, Fliegen- und Bienenragwurz. In den Kalkfelsen siedeln auf Vorsprüngen und an den kavernösen Wänden wärmeliebende Pflanzen wie Braunstieliger Streifenfarn und Mauerraute. An offenen Stellen des Trockenrasens sind auf steinigem Boden auffällige Erdflechten anzutreffen. Um das Überleben dieser Arten zu sichern wurden die Hänge in den Jahren von 2000 bis 2003 weitgehend von dichtem Gehölzaufwuchs befreit.

Die lichte Gehölzstruktur der blütenreichen Säume bilden einen attraktiven Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleinlebewesen. Bemerkenswert ist die artenreiche Tagfalterfauna. Im Rahmen der Berichtspflicht gegenüber der EU-Kommission erstellten Wissenschaftler im Auftrag der Oberen Naturschutzbehörde des Regierungspräsidiums Kassel in 2003 ein Gutachten über das FFH-Gebiet. Teil der Untersuchung war die Erfassung der Tagfalter auf den Kalkmagerrasenflächen. Insgesamt konnten im Gebiet 36 Tagfalter- und Widderchenarten nachgewiesen werden. Zwar dominieren in weiten Teilen des Schutzgebiets relativ anspruchslose Falterarten. Aber mit Kommafalter, Frühlingsscheckenfalter Goldene Acht, Großer Perlmuttfalter, Senfweißling und dem Esparsetten-Widderchen treten Arten auf, die nach der „Roten Liste Hessen“ als gefährdet gelten.

  • Trockenrasenfläche mit Wacholderbeständen im westlichen Bereich des Weinbergs.
  • Durch die extensive Beweidung mit Schafen soll der Charakter der mageren Rasen auch in Zukunft beibehalten werden.

Fürstenstein

Der bewaldete Westhang des Fürstensteins war, wie alte Bilder erkennen lassen, zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch waldfrei. Die steil abfallende Fläche diente als Viehweide und trug einen Kalktrockenrasen. Nach dem Rückgang der Schafhaltung wurden die Hänge nicht mehr beweidet und ein lichter Buschwald dehnte sich aus. Einzelne Bereiche wurden auch mit Kiefern aufgeforstet. Als Zeugen der ehemaligen Weidenutzung haben sich noch einige Hutebäume, meist alte knorrige Eichen, in dem inzwischen geschlossenen Wald erhalten. Dessen Unterwuchs wird besonders durch die Frühjahrsblüher wie Lerchensporn und Bärlauch attraktiv.

Leitbild nach den Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie für die Waldgesellschaft ist der Schutz der naturnahen und strukturreichen Bestände mit den vorkommenden Hutebäumen als besonderem Bestandteil. Das stehende und liegende Totholz, die Höhlenbäume und die lebensraumtypischen Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sollen erhalten werden.

  • Blick von der Sommerliete auf den Westhang und Burg Fürstenstein.
  • Hutebaum am Hang des Fürstensteins.

Werra und ihre Aue

In der schmalen Talaue zwischen den Hängen und der Werra werden Flächen als Äcker oder Wiesen landwirtschaftlich genutzt. Naturnahe Vegetation bleibt auf die Gewässer und ihre Ufer beschränkt. Den Lauf der Werra begleiten Säume aus Weidengebüsch und Staudendickichten die dem Lebensraumtyp „Feuchte Hochstaudenfluren an Gewässerufern“ zugeordnet werden. Neben Röhrichtarten wie Schilf und Rohrglanzgras haben einjährige Ackerwildkräuter wie Gänsefuß- und Meldenarten einen hohen Anteil. Die hochwüchsige Glanz-Melde fällt hier besonders ins Auge. Auffällig ist das Vordringen halophiler (d. h. „Salz liebender“) Pflanzen entlang der Werra, verursacht durch die Belastung des Flusses mit Abwässern der im thüringisch-hessischen Grenzbereich liegenden Kaliwerke.

In dem Bereich entlang des Schutzgebiets wurde das Bett der Werra in den 1870er Jahren teilweise verlegt. In der Zeit des Baus der Bahnlinie von Bebra nach Göttingen sollte mit der Begradigung die Errichtung von zwei Brücken über die ehemalige Flussschleife vermieden werden.

Der „Jestädter See“ ist als Relikt des Kiesabbaus ein künstlich entstandenes, stehendes Gewässer. Mit dem intensiven Ausbau von Freizeiteinrichtungen an den flussaufwärts liegenden großen Kiesseen wurden von dort viele Wasservögel in die Aue vertrieben. So kehrte die frühere Bedeutung für den am Weinberg, abseits der Verkehrswege gelegenen Kiesteich als Brut-, Rast und Nahrungsgebiet für Vögel wieder zurück.

Zu der in 2003 erstellten Grunddatenerhebung, mit der Untersuchung der Gewässer und ihre Ufer beim Weinberg und in dem benachbarten Naturschutzgebiet „Werraaltarm und Werraaue bei Albungen“, gehörte die Zählung der im Gebiet vorkommenden Libellen. Auch mit dem Ziel, eine bessere Bewertung des Lebensraumtyps „Nährstoffreiche Seen und Teiche mit Unterwasserpflanzen“ zu bekommen. Die Wissenschaftler konnten das Vorkommen von 26 Arten im Gebiet nachgewiesen. Bei der Mehrzahl handelte es sich um relativ anspruchslose und häufige Arten. Daneben fanden sich aber auch die in Hessen stark gefährdete Gemeine Winterlibelle, Großes und Kleines Granatauge, Fledermaus-Azurjungfer, Kleine Mosaikjungfer und Südlicher Blaupfeil.

Unterschutzstellung

Den ersten Schutzstatus wegen ihrer geologischen und botanischen Besonderheiten erhielten der Jestädter Weinberg und der sich nördlich anschließende Westhang des Fürstensteins bereits im Jahr 1924 und ihre Zechsteinformationen wurden später, im Oktober 1937 zum flächenhaften Naturdenkmal erklärt. Die Ausweisung als Naturschutzgebiet folgte mit der Verordnung vom 3. Oktober 1978 der Bezirksdirektion für Forsten und Naturschutz als Höherer Naturschutzbehörde beim Regierungspräsidium in Kassel. Die Talhänge des Weinbergs und Fürstensteins, die angrenzende Werraaue mit einem aufgelassenen Kiesteich im Werrabogen sowie ein Teilstück der Werra wurden in das Landesnaturschutzbuch eingetragen und damit unter den Schutz des noch geltenden Reichsnaturschutzgesetzes von 1935 gestellt. Über die Musterverordnung hinaus blieb die landwirtschaftliche, gärtnerische und forstwirtschaftliche Nutzung im bisherigen Umfang und der bisherigen Art und mit Einschränkungen, die Ausübung der Jagd und der Fischerei gestattet. Das Naturschutzgebiet mit einer Größe von rund 61 Hektar hat nationale Nummer 1636008 und den WDPA-Code 82016.

Im Rahmen der der Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie wurde das Naturschutzgebiet Jestädter Weinberg mit dem benachbarten Naturschutzgebiet Werra-Altarm und Werraaue bei Albungen vom Land Hessen im April 1999 der EU-Kommission für das länderübergreifende Netz besonderer Schutzgebiete „Natura 2000“ gemeldet. Die Schutzwürdigkeit des Gebiets wurde mit der hessenweiten Bedeutung für seltene und gefährdete Pflanzen- und Tierarten sowie als wichtiges Rast-, Nahrungs- und Brutbiotop für zahlreiche Vogelarten begründet. Neben dem Gebietsmanagement und dem damit verbundenen Monitoring forderte die EU eine förmliche Schutzerklärung, die im Januar 2008 mit der „Verordnung über Natura 2000-Gebiete in Hessen“ erfolgte. Das FFH-Gebiet, deren beide Teile durch den in den 1870er Jahren gebauten Damm der Bahnlinie zwischen Bebra und Göttingen und dem Werratal-Radweg getrennt werden, bekam den Namen „Jestädter Weinberg / Werraaltarm und –aue bei Albungen“. Es besitzt eine Größe von 87 Hektar, hat die Gebietsnummer 4624-303 und den WDPA-Code 555520065.

Touristische Erschließung

Der Werratal-Radweg, der gute Blicke auf die Hänge ermöglicht, verläuft links der Werra an dem Naturschutzgebiet vorbei. Rechts der Werra, zwischen den Hängen von Weinberg und Fürstenstein und der Aue, führt ein weiterer, naturbelassener Rad- und Wanderweg durch das Schutzgebiet.

  • Blick von dem Werratal-Radweg auf den Weinberg
  • Informationstafel zum FFH-Gebiet am Weinberg.

Literatur

  • BIOPLAN Marburg: Grunddatenerfassung zum FFH-Gebiet Nr. 4725-302 „Jestädter Weinberg / Werraaltarm und –aue bei Albungen“. Erstellt im Auftrag des Regierungspräsidiums Kassel. Stand: November 2003, 1. Änderung August 2004.
  • Lothar und Sieglinde Nitsche, Marcus Schmidt: Naturschutzgebiete in Hessen, schützen-erleben-pflegen. Band 3, Werra-Meißner-Kreis und Kreis Hersfeld-Rotenburg. cognitio Verlag, Niedenstein 2005, ISBN 3-932583-13-2. 
  • Helmut Sauer: Werraaue und Talhänge am Jestädter Weinberg und Fürstenstein bei Eschwege (Nordhausen). In: Naturkundemuseum im Ottoneum zu Kassel (Hrsg.): Philippia. Heft III, Kassel 1977, ISSN 0343-7620, S. 224–238 (zobodat.at [PDF]).
  • Adalbert Schraft: Unterwerra-Sattel und Albunger Paläozoikum zwischen Eschwege-Albungen und Meinhard-Jestädt. In: GeoTouren in Hessen - Geologische Streifzüge durch die schönsten Regionen Hessens. Band 3 - Osthessisches Buntsandstein-Bergland und Werra-Meißner-Bergland. Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie, Wiesbaden 2018, ISBN 978-3-89026-384-7, S. 563 f. 

Weblinks

Commons: Naturschutzgebiet Jestädter Weinberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hans-Jürgen Klink: Blatt 112 Kassel. In: Naturräumliche Gliederung nach der Geographischen Landesaufnahme des Instituts für Landeskunde Bad Godesberg.
  2. Helmut Sauer: Werraaue und Talhänge am Jestädter Weinberg und Fürstenstein. 1977, S. 224 f.
  3. Jestädt, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 14. März 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Helmut Sauer: Werraaue und Talhänge am Jestädter Weinberg und Fürstenstein. 1977, S. 226 f.
  5. Liste der in Deutschland vorkommenden Lebensräume des Anhangs I der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie; abgerufen am 14. März 2022.
  6. Grunddatenerfassung für das FFH-Gebiet „Jestädter Weinberg/Werraaltarm und -aue bei Albungen“, S. 12 f; abgerufen am 14. März 2022.
  7. Lothar und Sieglinde Nitsche, Marcus Schmidt: Naturschutzgebiete in Hessen. Band 3, 2005, S. 130 f.
  8. Helmut Sauer: Werraaue und Talhänge am Jestädter Weinberg und Fürstenstein. 1977, S. 228 f.
  9. Marcus Schmidt: Die Pionierphase des staatlichen Naturschutzes in Nordhessen (1900 – 1927). Grundsteinlegung für das Schutzgebietsnetz. In: Jahrbuch Naturschutz in Hessen. Band 14, 2011/2012. S. 58 f. online abgerufen am 14. März 2022.
  10. In der Liste der Naturdenkmale des Werra-Meißner-Kreises haben die Zechsteinformationen des Weinbergs die Nummer ND 636.605 mit dem Ausweisungsdatum 23. Oktober 1937.
  11. Verordnung über das Naturschutzgebiet „Jestädter Weinberg“ vom 3. Oktober 1978. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen, Ausgabe 44/1978 vom 30. Oktober 1978, S. 2170 f.
  12. Jestädter Weinberg in der Weltdatenbank für Schutzgebiete; abgerufen am 14. März 2022.
  13. Regierungspräsidium Kassel: Jestädter Weinberg / Werraaltarm u. -aue bei Albungen Standard-Datenbogen für besondere Schutzgebiete, erstellt im Mai 1998 und im Januar 2015 aktualisiert.
  14. Verordnung über die Natura 2000-Gebiete in Hessen vom 16. Januar 2008. In: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, Teil I, Nr. 4 vom 7. März 2008.
  15. FFH-Gebiet „Jestädter Weinberg / Werraaltarm u. -aue bei Albungen“. In: Weltdatenbank für Schutzgebiete; abgerufen am 14. März 2022.
Naturschutzgebiete im Werra-Meißner-Kreis

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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 04:02

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Der Jestadter Weinberg ist ein Zechsteinrucken am rechten Werraufer im nordhessischen Werra Meissner Kreis dessen sichtbare Dolomitfelsen mit ihrer locherig verwitterten Oberflache die Landschaft pragen Bereits 1924 wurden mit einer ersten Schutzverordnung samtliche Felspartien gesichert Seit 1979 ist der Bereich ein Naturschutzgebiet und seit 2008 Teil eines Fauna Flora Habitat Gebiets im europaisch vernetzten Schutzgebietssystem Natura 2000 Das Schutzgebiet mit seinen Wasserflachen Wiesen und Halbtrockenrasen Felsfluren Hecken und Wald umfasst sehr unterschiedliche Lebensraume die eine Vielzahl von Pflanzen und Tierarten beherbergen Jestadter Weinberg IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaBlick uber die Werraaue auf den sudwestlichen Hang des Weinbergs Im Hintergrund der Hohenzug der Gobert Blick uber die Werraaue auf den sudwestlichen Hang des Weinbergs Im Hintergrund der Hohenzug der Gobert Lage Westlich von Jestadt im nordhessischen Werra Meissner Kreis Flache 60 19 HektarKennung 636 008WDPA ID 82016Geographische Lage 51 13 N 10 0 O 51 217185 10 000284 Koordinaten 51 13 2 N 10 0 1 OJestadter Weinberg Hessen Meereshohe von 150 m bis 200 mEinrichtungsdatum Schutzgebiet im Regierungsbezirk Kassel 1924 Naturdenkmal 1937 Naturschutzgebiet 1978 FFH Gebiet 2008Besonderheiten Besonderer Schutz als Naturdenkmal als Naturschutzgebiet und als Teil des Natura 2000 Gebiets Jestadter Weinberg Werraaltarm und aue bei Albungen LageDas Schutzgebiet liegt rechtsseitig der Werra am Ausgang des Eschweger Beckens Das Gelande befindet sich im Geo Naturpark Frau Holle Land und wird in der naturraumlichen Gliederung Deutschlands des Instituts fur Landeskunde Bad Godesberg den Teileinheiten Schwebda Jestadter Werraaue 358 20 und Albunger Werratal 358 30 zugeordnet die nach Osten in das Sudliche Gobertvorland 358 52 ubergehen Westlich grenzen das Soodener Bergland 358 02 und das Weidenhauser Hugelland 358 23 an Sie sind Einheiten des Unteren Werraberglands 358 in der Haupteinheitengruppe des Osthessischen Berglands Administrativ gehoren Weinberg und Furstenstein zu den Gemarkungen des Meinharder Ortsteils Jestadt und des Eschweger Stadtteils Albungen GeologieAufschluss am Westfuss Mauerartig ausgebildeter Zechsteinkalk wird von Gips uberlagertAufgelassener Steinbruch am Weinberg Im Bereich des Schutzgebiets fliesst die Werra aus der westlichen Richtung kommend in einem verengten Talabschnitt nach Norden weiter Die Werra tritt hier in den Bereich palaozoischer Gesteine ein die im Gebiet zwischen Eschwege und Witzenhausen zutage treten Diese Aufwolbung gilt als ein stehengebliebener Rest des fruher zusammenhangenden variskischen Gebirgszuges vom Rheinischen Schiefergebirge im Sudwesten zum Harz im Nordosten Als alteste Gesteinsschicht treten Tonschiefer des Devons am Hang unter dem Furstenstein und am Westfuss des Weinbergs auf Die gefalteten und geknickten Devonschiefer werden diskordant von Schichten der Zechsteinformation uberlagert Von den Ablagerungen des Unteren Zechsteins sind Zechsteinkonglomerat Kupferschiefer und der mauerartig ausgebildete Zechsteinkalk vertreten Weiter ostlich sind die Zechsteinschichten die am Steilhang zutage treten junger bis sie bei Jestadt von dem Buntsandstein uberlagert werden Die schrag am Hang herablaufenden Gesteinszonen werden nacheinander von den bis zu 50 m machtigen Ablagerungen des Alteren Gipses danach von den riffartig herausragenden den Weinberg beherrschenden Klippen des Hauptdolomits gebildet Fur den Biologen Helmut Sauer der sich als langjahriger Kreisbeauftragter fur Naturschutz seit den 1970er Jahren engagiert dafur einsetzte das Gelande als Naturschutzgebiet auszuweisen ist der Jestadter Weinberg geowissenschaftlich ein Bereich von herausragender Bedeutung Der Talhang am rechten Werraufer bietet ein nahezu vollstandiges Profil der Zechsteinformation und gibt daruber hinaus deutlich Aufschluss uber das erdgeschichtliche Geschehen am Ostrand der palaozoischen Aufwolbung Helmut Sauer Werraaue und Talhange am Jestadter Weinberg und Furstenstein 1977 NaturBlick vom Schenkersberg auf die Werraaue mit dem Kiessee dem Westhang des Furstensteins und dem Jestadter Weinberg von links Zwischen Jestadt und Albungen gehoren die Steilhange des Jestadter Weinbergs der bewaldete Hang unterhalb der Burg Furstenstein und die Werra und ihre Aue zum Naturschutzgebiet Weinberg An dem nach Suden gerichteten Hang des Weinbergs herrschen extreme kleinklimatische Verhaltnisse mit grossen taglichen und jahrlichen Temperaturschwankungen Die Erwarmung der Bodenoberflache kann betrachtliche Werte erreichen Unter den vielen im Werraland fruher als Weinberge genutzten Flachen besass der Jestadter Weinberg so eine der gunstigsten Lagen und bot beste Voraussetzungen fur den Weinanbau Reben sollen schon im ersten Jahrtausend in Jestadt gepflegt worden sein Nachweisen kann man dass im Jahr 1738 acht Winzer im Ort ansassig waren die die zum Herrenhaus gehorigen Weinberge bewirtschafteten Als immer seltener gute Jahrgangsweine gelangen ging der Anbau gegen Ende des 18 Jahrhunderts zuruck und wurde schliesslich aufgegeben Zum endgultigen Aus durfte die Peronospora Krankheit beigetragen haben die durch einen in den 1870er Jahren aus Amerika eingeschleppten Algenpilz ausgelost wurde An den fruheren Weinanbau erinnern noch Rebstocke die uber den Hang verteilt in den Gebuschen uberlebten Andere Relikte die fruher als Gewurz Heil oder Zierpflanzen in den Weinbergen angepflanzt wurden und sich bis heute erhalten haben sind Ysop Weinraute Hauswurz und Blaue Schwertlilie Aus der Begleitvegetation der Weinberge haben Weinbergstraubel Schopftraubel und Weinberg Lauch uberdauert Neben ihnen finden sich zahlreiche ohne Zutun des Menschen vorgedrungene warmeliebende Pflanzen die im submediterranen Gebiet heimisch sind Der Versuch nach Aufgabe des Weinanbaus einen Teil der Hange als Obstwiesen oder Garten weiter zu nutzen wurde in den meisten Fallen bald wieder aufgegeben Aus solchen Garten sind die verwilderten Fliederhecken und Essigbaume geblieben dazu manche Gartenfluchtlinge Durch unterschiedliche Nutzungen und verschiedene Eingriffe durch den Menschen besteht die Vegetation heute aus einer Vielfalt an Pflanzen So sind am Weinberg noch Maulbeerbaume zu finden die in den 1930er Jahren fur die Zucht von Seidenraupen angepflanzt wurden Im westlichen Bereich haben sich auf dem fruher beweideten Trockenrasen Wacholderbestande entwickelt die am Weinberg eine grossere Flache einnehmen Die Magerrasenflachen auf dem kalkreichen Untergrund und in der warmebegunstigten Lage des Weinbergs gelten nach der Fauna Flora Habitatrichtlinie als prioritarer Lebensraum Auf dem trockenen Standort der mit Wacholdern und Gebuschen bewachsen ist kommen bemerkenswerte Pflanzenarten vor Orchideen wie Grosses Zweiblatt Dreizahniges Knabenkraut Helm Knabenkraut Fliegen und Bienenragwurz In den Kalkfelsen siedeln auf Vorsprungen und an den kavernosen Wanden warmeliebende Pflanzen wie Braunstieliger Streifenfarn und Mauerraute An offenen Stellen des Trockenrasens sind auf steinigem Boden auffallige Erdflechten anzutreffen Um das Uberleben dieser Arten zu sichern wurden die Hange in den Jahren von 2000 bis 2003 weitgehend von dichtem Geholzaufwuchs befreit Die lichte Geholzstruktur der blutenreichen Saume bilden einen attraktiven Lebensraum fur Insekten Vogel und Kleinlebewesen Bemerkenswert ist die artenreiche Tagfalterfauna Im Rahmen der Berichtspflicht gegenuber der EU Kommission erstellten Wissenschaftler im Auftrag der Oberen Naturschutzbehorde des Regierungsprasidiums Kassel in 2003 ein Gutachten uber das FFH Gebiet Teil der Untersuchung war die Erfassung der Tagfalter auf den Kalkmagerrasenflachen Insgesamt konnten im Gebiet 36 Tagfalter und Widderchenarten nachgewiesen werden Zwar dominieren in weiten Teilen des Schutzgebiets relativ anspruchslose Falterarten Aber mit Kommafalter Fruhlingsscheckenfalter Goldene Acht Grosser Perlmuttfalter Senfweissling und dem Esparsetten Widderchen treten Arten auf die nach der Roten Liste Hessen als gefahrdet gelten Trockenrasenflache mit Wacholderbestanden im westlichen Bereich des Weinbergs Durch die extensive Beweidung mit Schafen soll der Charakter der mageren Rasen auch in Zukunft beibehalten werden Furstenstein Der bewaldete Westhang des Furstensteins war wie alte Bilder erkennen lassen zu Beginn des 20 Jahrhunderts noch waldfrei Die steil abfallende Flache diente als Viehweide und trug einen Kalktrockenrasen Nach dem Ruckgang der Schafhaltung wurden die Hange nicht mehr beweidet und ein lichter Buschwald dehnte sich aus Einzelne Bereiche wurden auch mit Kiefern aufgeforstet Als Zeugen der ehemaligen Weidenutzung haben sich noch einige Hutebaume meist alte knorrige Eichen in dem inzwischen geschlossenen Wald erhalten Dessen Unterwuchs wird besonders durch die Fruhjahrsbluher wie Lerchensporn und Barlauch attraktiv Leitbild nach den Fauna Flora Habitat Richtlinie fur die Waldgesellschaft ist der Schutz der naturnahen und strukturreichen Bestande mit den vorkommenden Hutebaumen als besonderem Bestandteil Das stehende und liegende Totholz die Hohlenbaume und die lebensraumtypischen Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sollen erhalten werden Blick von der Sommerliete auf den Westhang und Burg Furstenstein Hutebaum am Hang des Furstensteins Werra und ihre Aue Die Werra am Ausgang des Eschweger Beckens In der schmalen Talaue zwischen den Hangen und der Werra werden Flachen als Acker oder Wiesen landwirtschaftlich genutzt Naturnahe Vegetation bleibt auf die Gewasser und ihre Ufer beschrankt Den Lauf der Werra begleiten Saume aus Weidengebusch und Staudendickichten die dem Lebensraumtyp Feuchte Hochstaudenfluren an Gewasserufern zugeordnet werden Neben Rohrichtarten wie Schilf und Rohrglanzgras haben einjahrige Ackerwildkrauter wie Gansefuss und Meldenarten einen hohen Anteil Die hochwuchsige Glanz Melde fallt hier besonders ins Auge Auffallig ist das Vordringen halophiler d h Salz liebender Pflanzen entlang der Werra verursacht durch die Belastung des Flusses mit Abwassern der im thuringisch hessischen Grenzbereich liegenden Kaliwerke In dem Bereich entlang des Schutzgebiets wurde das Bett der Werra in den 1870er Jahren teilweise verlegt In der Zeit des Baus der Bahnlinie von Bebra nach Gottingen sollte mit der Begradigung die Errichtung von zwei Brucken uber die ehemalige Flussschleife vermieden werden Der Jestadter See ist als Relikt des Kiesabbaus ein kunstlich entstandenes stehendes Gewasser Mit dem intensiven Ausbau von Freizeiteinrichtungen an den flussaufwarts liegenden grossen Kiesseen wurden von dort viele Wasservogel in die Aue vertrieben So kehrte die fruhere Bedeutung fur den am Weinberg abseits der Verkehrswege gelegenen Kiesteich als Brut Rast und Nahrungsgebiet fur Vogel wieder zuruck Zu der in 2003 erstellten Grunddatenerhebung mit der Untersuchung der Gewasser und ihre Ufer beim Weinberg und in dem benachbarten Naturschutzgebiet Werraaltarm und Werraaue bei Albungen gehorte die Zahlung der im Gebiet vorkommenden Libellen Auch mit dem Ziel eine bessere Bewertung des Lebensraumtyps Nahrstoffreiche Seen und Teiche mit Unterwasserpflanzen zu bekommen Die Wissenschaftler konnten das Vorkommen von 26 Arten im Gebiet nachgewiesen Bei der Mehrzahl handelte es sich um relativ anspruchslose und haufige Arten Daneben fanden sich aber auch die in Hessen stark gefahrdete Gemeine Winterlibelle Grosses und Kleines Granatauge Fledermaus Azurjungfer Kleine Mosaikjungfer und Sudlicher Blaupfeil UnterschutzstellungDen ersten Schutzstatus wegen ihrer geologischen und botanischen Besonderheiten erhielten der Jestadter Weinberg und der sich nordlich anschliessende Westhang des Furstensteins bereits im Jahr 1924 und ihre Zechsteinformationen wurden spater im Oktober 1937 zum flachenhaften Naturdenkmal erklart Die Ausweisung als Naturschutzgebiet folgte mit der Verordnung vom 3 Oktober 1978 der Bezirksdirektion fur Forsten und Naturschutz als Hoherer Naturschutzbehorde beim Regierungsprasidium in Kassel Die Talhange des Weinbergs und Furstensteins die angrenzende Werraaue mit einem aufgelassenen Kiesteich im Werrabogen sowie ein Teilstuck der Werra wurden in das Landesnaturschutzbuch eingetragen und damit unter den Schutz des noch geltenden Reichsnaturschutzgesetzes von 1935 gestellt Uber die Musterverordnung hinaus blieb die landwirtschaftliche gartnerische und forstwirtschaftliche Nutzung im bisherigen Umfang und der bisherigen Art und mit Einschrankungen die Ausubung der Jagd und der Fischerei gestattet Das Naturschutzgebiet mit einer Grosse von rund 61 Hektar hat nationale Nummer 1636008 und den WDPA Code 82016 Im Rahmen der der Umsetzung der Fauna Flora Habitat Richtlinie wurde das Naturschutzgebiet Jestadter Weinberg mit dem benachbarten Naturschutzgebiet Werra Altarm und Werraaue bei Albungen vom Land Hessen im April 1999 der EU Kommission fur das landerubergreifende Netz besonderer Schutzgebiete Natura 2000 gemeldet Die Schutzwurdigkeit des Gebiets wurde mit der hessenweiten Bedeutung fur seltene und gefahrdete Pflanzen und Tierarten sowie als wichtiges Rast Nahrungs und Brutbiotop fur zahlreiche Vogelarten begrundet Neben dem Gebietsmanagement und dem damit verbundenen Monitoring forderte die EU eine formliche Schutzerklarung die im Januar 2008 mit der Verordnung uber Natura 2000 Gebiete in Hessen erfolgte Das FFH Gebiet deren beide Teile durch den in den 1870er Jahren gebauten Damm der Bahnlinie zwischen Bebra und Gottingen und dem Werratal Radweg getrennt werden bekam den Namen Jestadter Weinberg Werraaltarm und aue bei Albungen Es besitzt eine Grosse von 87 Hektar hat die Gebietsnummer 4624 303 und den WDPA Code 555520065 Touristische ErschliessungDer Werratal Radweg der gute Blicke auf die Hange ermoglicht verlauft links der Werra an dem Naturschutzgebiet vorbei Rechts der Werra zwischen den Hangen von Weinberg und Furstenstein und der Aue fuhrt ein weiterer naturbelassener Rad und Wanderweg durch das Schutzgebiet Blick von dem Werratal Radweg auf den Weinberg Informationstafel zum FFH Gebiet am Weinberg LiteraturBIOPLAN Marburg Grunddatenerfassung zum FFH Gebiet Nr 4725 302 Jestadter Weinberg Werraaltarm und aue bei Albungen Erstellt im Auftrag des Regierungsprasidiums Kassel Stand November 2003 1 Anderung August 2004 Lothar und Sieglinde Nitsche Marcus Schmidt Naturschutzgebiete in Hessen schutzen erleben pflegen Band 3 Werra Meissner Kreis und Kreis Hersfeld Rotenburg cognitio Verlag Niedenstein 2005 ISBN 3 932583 13 2 Helmut Sauer Werraaue und Talhange am Jestadter Weinberg und Furstenstein bei Eschwege Nordhausen In Naturkundemuseum im Ottoneum zu Kassel Hrsg Philippia Heft III Kassel 1977 ISSN 0343 7620 S 224 238 zobodat at PDF Adalbert Schraft Unterwerra Sattel und Albunger Palaozoikum zwischen Eschwege Albungen und Meinhard Jestadt In GeoTouren in Hessen Geologische Streifzuge durch die schonsten Regionen Hessens Band 3 Osthessisches Buntsandstein Bergland und Werra Meissner Bergland Hessisches Landesamt fur Naturschutz Umwelt und Geologie Wiesbaden 2018 ISBN 978 3 89026 384 7 S 563 f WeblinksCommons Naturschutzgebiet Jestadter Weinberg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweiseHans Jurgen Klink Blatt 112 Kassel In Naturraumliche Gliederung nach der Geographischen Landesaufnahme des Instituts fur Landeskunde Bad Godesberg Helmut Sauer Werraaue und Talhange am Jestadter Weinberg und Furstenstein 1977 S 224 f Jestadt Werra Meissner Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 14 Marz 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Helmut Sauer Werraaue und Talhange am Jestadter Weinberg und Furstenstein 1977 S 226 f Liste der in Deutschland vorkommenden Lebensraume des Anhangs I der Fauna Flora Habitatrichtlinie abgerufen am 14 Marz 2022 Grunddatenerfassung fur das FFH Gebiet Jestadter Weinberg Werraaltarm und aue bei Albungen S 12 f abgerufen am 14 Marz 2022 Lothar und Sieglinde Nitsche Marcus Schmidt Naturschutzgebiete in Hessen Band 3 2005 S 130 f Helmut Sauer Werraaue und Talhange am Jestadter Weinberg und Furstenstein 1977 S 228 f Marcus Schmidt Die Pionierphase des staatlichen Naturschutzes in Nordhessen 1900 1927 Grundsteinlegung fur das Schutzgebietsnetz In Jahrbuch Naturschutz in Hessen Band 14 2011 2012 S 58 f online abgerufen am 14 Marz 2022 In der Liste der Naturdenkmale des Werra Meissner Kreises haben die Zechsteinformationen des Weinbergs die Nummer ND 636 605 mit dem Ausweisungsdatum 23 Oktober 1937 Verordnung uber das Naturschutzgebiet Jestadter Weinberg vom 3 Oktober 1978 In Staatsanzeiger fur das Land Hessen Ausgabe 44 1978 vom 30 Oktober 1978 S 2170 f Jestadter Weinberg in der Weltdatenbank fur Schutzgebiete abgerufen am 14 Marz 2022 Regierungsprasidium Kassel Jestadter Weinberg Werraaltarm u aue bei Albungen Standard Datenbogen fur besondere Schutzgebiete erstellt im Mai 1998 und im Januar 2015 aktualisiert Verordnung uber die Natura 2000 Gebiete in Hessen vom 16 Januar 2008 In Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen Teil I Nr 4 vom 7 Marz 2008 FFH Gebiet Jestadter Weinberg Werraaltarm u aue bei Albungen In Weltdatenbank fur Schutzgebiete abgerufen am 14 Marz 2022 Naturschutzgebiete im Werra Meissner Kreis Naturschutzgebiet Bilstein im Hollental Blaue Kuppe Boyneburg und Schickeberg bei Breitau Buhlchen bei Weissenbach Dreiherrenstein Eschenberg Kreutzerberg Ebenhohe Liebenberg Ermschwerder Heegen Feuchtwiesen bei Luderbach Frankenloch bei Heldra Freudenthal bei Witzenhausen Graburg Harthberg Hessische Schweiz bei Meinhard Hohekopf bei Grossalmerode Meissner Iberg bei Markershausen Jestadter Weinberg Kalkklippen sudlich des Iberges Kalkmagerrasen bei Rossbach Kiesteich bei Frieda Kiesteich unter der Aue schen Kugel Kreideberg bei Ellerode Kripp und Hielocher Monchesrieth bei Grebendorf Quellgebiet der Weissen Gelster Reichenbacher Kalkberge Rhoneberg bei Marzhausen Steinbachtal und Hirschhagener Teiche Tiefenbachwiesen bei Rommerode Trimberg bei Reichensachsen Weissbachtal bei Reichenbach Werra Altarm bei Schwebda Werraaltarm und Werraaue bei Albungen

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