Die Justizkanzlei Göttingen war eine Justizkanzlei also ein Gericht zweiter Instanz im Königreich Hannover Justizkanzlei
Justizkanzlei Göttingen

Die Justizkanzlei Göttingen war eine Justizkanzlei, also ein Gericht zweiter Instanz im Königreich Hannover.
Geschichte
Im Königreich Westphalen hatte man mit der historisch gewachsenen Gerichts- und Verwaltungsorganisation völlig gebrochen. Die bisherigen Hofgerichte und Ämter waren abgeschafft worden. An der Spitze der Gerichtsorganisation stand der Appellationshof Kassel, darunter für das Departement der Leine der und die und . Darunter standen als Eingangsgerichte die Friedensgerichte.
Nach 1813 war daher eine völlige Neuorganisation des Justizwesens notwendig. An der Spitze stand das Oberappellationsgericht Celle, darunter wurden als Mittelgerichte 8 Justizkanzleien wieder eingerichtet (später kam die Arensbergische Justizkanzlei Haselünne hinzu). Darunter bestanden in der ersten Instanz 274 Untergerichte, davon 162 Ämter, 64 Patrimonialgerichte und 48 Magistrate.
Die Justizkanzlei in Göttingen erhielt die Zuständigkeit für Göttingen-Grubenhagen mit dem Harz, die vor der napoleonischen Zeit beim Hofgericht Hannover gelegen hatte. Hinzu kam der Hannover zugesprochene Teil des Eichsfeldes. Sie wurde durch Königliches Reskript vom 13. Dezember 1816 errichtet und am 1. März 1817 durch Christian Ludwig August von Arnswaldt eröffnet.
Das Personal der Justizkanzlei bestand aus dem Kanzleidirektor, fünf Kanzleiräten und zwei Kanzleiassessoren sowie zwei Kanzleisekretären und drei Kanzlisten. Die Calenberg-Grubenhagensche Landschaft hatte das Präsentationsrecht für einen der Räte. Damit knüpfte man an den ständischen Charakters der ehemaligen Hofgerichte an. Das Gericht war zweite Instanz für Verfahren der Eingangsgerichte und erste Instanz für die sogenannten kanzleisässigen Personen und Sachen. Für das Zivilverfahren waren die Calenberger Kanzleiordnung von 1663 sowie preußische und hessische Gesetze maßgebend, für das Verfahren in Strafsachen, für die fast allein die Justizkanzleien die erkennenden Gerichte waren, die Kriminal-Instruktion vom 30. April 1736.
Nach der Revolution von 1848 wurde im Königreich Hannover die Rechtsprechung von der Verwaltung getrennt und die Patrimonialgerichtsbarkeit abgeschafft. Die Justizkanzleien wurden aufgehoben und durch Obergerichte ersetzt. In Göttingen war dies das Obergericht Göttingen.
Dienstgebäude
Die Königlich-Hannoversche Justizkanzlei Göttingen hatte ihren Sitz in einem 1822–1824 nach Plänen von Justus Heinrich Müller errichteten, klassizistischen Verwaltungsgebäude am Neuen Markt, der seit 1837 Wilhelmsplatz heißt. Das dreigeschossige Eckgebäude mit der Adresse Wilhelmsplatz 2 (Ecke Barfüßerstraße) dient heute als Verwaltungsgebäude der Ernst-August-Universität.
Persönlichkeiten
- Friedrich Andreas Stromeyer (1788–1846), ab 1842 Kanzleidirektor der Justizkanzlei Göttingen
- Aemil Hugo (1802–1860), ab 1832 Justizrat an der Justizkanzlei Göttingen
Literatur
- Theodor Roscher: Gerichtsverfassung und Anwaltschaft im einstmaligen Kurstaat und Königreich Hannover. In: Festschrift Siebzehnter Deutscher Anwaltstag Hannover 1905, S. 34.
Archivalien
- NLA HA Hann. 71 Göttingen Justizkanzlei/Obergericht Göttingen
Einzelnachweise
- Gesetz über die Gerichtsverfassung vom 8. November 1850 (Gesetz-Sammlung für das Königreich Hannover, S. 207 )
- Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Bd. 6.1 Stadt Göttingen. Bearbeitet von Ilse Rüttgerodt-Riechmann. Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig / Wiesbaden 1982, ISBN 3-528-06203-7, S. 43. (Digitalisat auf digi.ub.uni-heidelberg.de, abgerufen am 24. Februar 2025)
- Johannes Tütken: Privatdozenten im Schatten der Georgia Augusta. Zur älteren Privatdozentur (1734 bis 1831), Teil II Biographische Materialien zu den Privatdozenten des Sommersemesters 1812. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2005, ISBN 3-938616-14-8 (Digitalisat auf library.oapen.org, abgerufen am 19. Mai 2023), S. 776.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Justizkanzlei Gottingen war eine Justizkanzlei also ein Gericht zweiter Instanz im Konigreich Hannover Justizkanzlei Gottingen am Wilhelmsplatz 2 2025 Geschichte Hauptartikel Justizwesen im Konigreich Westphalen Im Konigreich Westphalen hatte man mit der historisch gewachsenen Gerichts und Verwaltungsorganisation vollig gebrochen Die bisherigen Hofgerichte und Amter waren abgeschafft worden An der Spitze der Gerichtsorganisation stand der Appellationshof Kassel darunter fur das Departement der Leine der und die und Darunter standen als Eingangsgerichte die Friedensgerichte Nach 1813 war daher eine vollige Neuorganisation des Justizwesens notwendig An der Spitze stand das Oberappellationsgericht Celle darunter wurden als Mittelgerichte 8 Justizkanzleien wieder eingerichtet spater kam die Arensbergische Justizkanzlei Haselunne hinzu Darunter bestanden in der ersten Instanz 274 Untergerichte davon 162 Amter 64 Patrimonialgerichte und 48 Magistrate Die Justizkanzlei in Gottingen erhielt die Zustandigkeit fur Gottingen Grubenhagen mit dem Harz die vor der napoleonischen Zeit beim Hofgericht Hannover gelegen hatte Hinzu kam der Hannover zugesprochene Teil des Eichsfeldes Sie wurde durch Konigliches Reskript vom 13 Dezember 1816 errichtet und am 1 Marz 1817 durch Christian Ludwig August von Arnswaldt eroffnet Das Personal der Justizkanzlei bestand aus dem Kanzleidirektor funf Kanzleiraten und zwei Kanzleiassessoren sowie zwei Kanzleisekretaren und drei Kanzlisten Die Calenberg Grubenhagensche Landschaft hatte das Prasentationsrecht fur einen der Rate Damit knupfte man an den standischen Charakters der ehemaligen Hofgerichte an Das Gericht war zweite Instanz fur Verfahren der Eingangsgerichte und erste Instanz fur die sogenannten kanzleisassigen Personen und Sachen Fur das Zivilverfahren waren die Calenberger Kanzleiordnung von 1663 sowie preussische und hessische Gesetze massgebend fur das Verfahren in Strafsachen fur die fast allein die Justizkanzleien die erkennenden Gerichte waren die Kriminal Instruktion vom 30 April 1736 Nach der Revolution von 1848 wurde im Konigreich Hannover die Rechtsprechung von der Verwaltung getrennt und die Patrimonialgerichtsbarkeit abgeschafft Die Justizkanzleien wurden aufgehoben und durch Obergerichte ersetzt In Gottingen war dies das Obergericht Gottingen DienstgebaudeDie Koniglich Hannoversche Justizkanzlei Gottingen hatte ihren Sitz in einem 1822 1824 nach Planen von Justus Heinrich Muller errichteten klassizistischen Verwaltungsgebaude am Neuen Markt der seit 1837 Wilhelmsplatz heisst Das dreigeschossige Eckgebaude mit der Adresse Wilhelmsplatz 2 Ecke Barfusserstrasse dient heute als Verwaltungsgebaude der Ernst August Universitat PersonlichkeitenFriedrich Andreas Stromeyer 1788 1846 ab 1842 Kanzleidirektor der Justizkanzlei Gottingen Aemil Hugo 1802 1860 ab 1832 Justizrat an der Justizkanzlei GottingenLiteraturTheodor Roscher Gerichtsverfassung und Anwaltschaft im einstmaligen Kurstaat und Konigreich Hannover In Festschrift Siebzehnter Deutscher Anwaltstag Hannover 1905 S 34 ArchivalienNLA HA Hann 71 Gottingen Justizkanzlei Obergericht GottingenEinzelnachweiseGesetz uber die Gerichtsverfassung vom 8 November 1850 Gesetz Sammlung fur das Konigreich Hannover S 207 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A10510358 SZ 3D239 doppelseitig 3D LT 3DGesetz Sammlung 20f C3 BCr 20das 20K C3 B6nigreich 20Hannover 2C 20S 20207 PUR 3D Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Baudenkmale in Niedersachsen Bd 6 1 Stadt Gottingen Bearbeitet von Ilse Ruttgerodt Riechmann Friedr Vieweg amp Sohn Braunschweig Wiesbaden 1982 ISBN 3 528 06203 7 S 43 Digitalisat auf digi ub uni heidelberg de abgerufen am 24 Februar 2025 Johannes Tutken Privatdozenten im Schatten der Georgia Augusta Zur alteren Privatdozentur 1734 bis 1831 Teil II Biographische Materialien zu den Privatdozenten des Sommersemesters 1812 Universitatsverlag Gottingen Gottingen 2005 ISBN 3 938616 14 8 Digitalisat auf library oapen org abgerufen am 19 Mai 2023 S 776 Justizkanzleien im Konigreich Hannover Aurich Gottingen