Dieser Artikel behandelt den biblischen Begriff des Messias zu anderen Bedeutungen dieses Begriffes siehe Messias Begrif
Jüdischer Messias

Der Begriff Messias (hebräisch משיח Maschiach oder Moschiach, plural hebräisch משיחים Meshichim, aramäisch ܡܫܺܝܚܳܐ Mschicho, in griechischer Transkription Μεσσίας, ins Griechische übersetzt Χριστός Christós, latinisiert Christus) stammt aus der jüdischen Bibel, dem Tanach, und bedeutet „Gesalbter“.
Im Tanach bezeichnet Maschiach unter anderem den weltlichen König der Juden, dessen Thron laut Jer 33,17 EU auf Ewigkeit immer von einem Nachfolger Davids besetzt sein sollte (auch 2 Sam 7,13 EU). Daraus entstand seit dem Propheten Jesaja (~740 v. Chr.) und besonders seit dem Ende des israelitischen Königtums (586 v. Chr.) die Erwartung eines künftigen, weltlichen Maschiach, der JHWHs Willen endgültig verwirklichen, alle Juden zusammenführen, von Fremdherrschaft befreien, ein Reich der Gerechtigkeit und Freiheit herbeiführen werde.
Die Alte Kirche bezog die jüdische Erwartung eines künftigen, weltlichen Maschiach auf die Person Jesus von Nazaret und bezeichnete ihn gemäß dem griechischen Alten Testament als den Christós Χριστός, den Gesalbten. Im entstandenen Heidenchristentum wurde der christologische Glaube Jesus ist der Gesalbte zum Namen Jesus Christus, zur Hypostase und zu einem Teil der Trinität (Vater, Sohn und Heiliger Geist). Es wurde Dogma, dass der nun neutestamentarisch erzählte Jesus, als vergöttlichter Messias, der Erlöser von der Erbsünde zwischen Menschen und christlichem Gott sei.
Überblick
Im Tanach bezeichnet dieser Hoheitstitel den von Gott erwählten und bevollmächtigten Menschen mit besonderen Aufgaben für sein Volk Israel. Nach dem Untergang des Reiches Juda (586 v. Chr.) kündigten einige biblische Propheten zudem einen Retter und Friedensbringer der Endzeit an, andere verkündeten, dass ein Nachkomme König Davids eines Tages genau wie dieser als gesalbter, rechtmäßiger König über Israel und Juda herrschen und die Juden von der Fremdherrschaft erlösen werde. Beide Vorstellungen begannen sich mit der Zeit zu vermischen.
Die Septuaginta übersetzt Maschiach stets mit Christos. Nachdem Judäa unter römische Herrschaft gelangt war, traten dort mehrfach Personen auf, die den Anspruch erhoben, der Messias zu sein, und lösten damit Unruhen aus, von denen Flavius Josephus berichtet. Auch Jesus von Nazaret wurde in den Evangelien mit dem griechischen Titel Christos bezeichnet, der später zu „der Christus“ latinisiert wurde. Mit dem schließlich zum Eigennamen gewordenen Glaubensbekenntnis „Jesus Christus“ drückten die Anhänger Jesu aus, dass Gott in diesem Menschen die prophetischen Verheißungen zu erfüllen begonnen habe. Aus diesem Grund legten seine Anhänger großen Wert darauf, dass Jesus in direkter männlicher Linie von König David abstamme. Dass die Bezeichnung „Messias“ zur Zeit Jesu (auch) als Anspruch auf irdische Macht gedeutet werden konnte, könnte man daraus schließen, dass die Römer ihn als Rex Iudaeorum hinrichteten, weil sie ihn für einen politischen Aufrührer hielten. Ob allerdings ein messianischer Anspruch Jesu und/oder ein entsprechender Vorwurf seiner Gegner zu seinen Lebzeiten tatsächlich erhoben wurde, ist in der neutestamentlichen Wissenschaft weiterhin umstritten. Spätestens seit Paulus verstanden die Christen unter dem Messias bzw. Christos nicht mehr den prophezeiten Befreier und König der Juden, sondern den Erlöser der ganzen Menschheit.
Die Deutungen des biblischen Begriffs haben sich durch die gegenseitige Abgrenzung von Juden- und Christentum in der Folgezeit immer weiter auseinanderentwickelt. Die an eine menschliche Einzelperson geknüpfte Hoffnung auf endgültigen Weltfrieden wirkte vielfach auch auf politische Ideologien ein (siehe dazu Messianismus).
Tanach
Im Tanach findet man historische Personen, die politische Macht über die Juden ausübten und Maschiach (Messias) genannt werden, an die man aber keine endzeitlichen Heilserwartungen knüpfte. Dagegen werden endzeitliche Heilserwartungen an eine Retter- und Mittlergestalt im Tanach nicht Maschiach (Messias) genannt. Der erste Maschiach war demnach Saul, der erste König über Juda und Israel.
Bevollmächtigung
Der Ausdruck „Gesalbter“ stammt von einem altorientalischen Ritual der Salbung hoher Beamter. In der Bibel salbt jedoch kein König einen Nachfolger, Minister oder Vasallen. Vielmehr beruft Gott durch seine Propheten damit einen zuvor Unbekannten oder Oppositionellen (1 Sam 16,13 EU; 2 Sam 2,4 EU; 2 Kön 9,3 EU u. a.) noch vor dessen Akklamation durch das Volk zum künftigen Herrscher. Demgemäß bezeichnet die Begriffskombination Gesalbter JHWHs die von Gott „erwählten“, rechtmäßigen Könige Israels (Ps 2,2 EU; Ps 18,51 EU; Ps 20,7 EU; Ps 132,10.17 EU).
So salbt der Prophet Samuel im Auftrag Gottes Saul zum Retter vor der Bedrohung durch die Philister (1 Sam 10,1f EU). Nach ersten militärischen Erfolgen bestätigt eine Loswahl Saul (1 Sam 10,21 EU), nach weiteren macht eine Stämmeversammlung ihn zum König (1 Sam 11,15 EU). In seiner Abschiedsrede übergibt Samuel ihm sein theopolitisches Führungsamt (1 Sam 12,3.5 EU). Daher bezeichnete Maschiach wohl ursprünglich einen prophetisch berufenen politisch-militärischen Anführer, der die frühere vorstaatliche Rolle der spontan und situationsbedingt auftretenden, charismatischen „Richter“, Gottes Volk vor äußeren Feinden zu retten, übernehmen und verstetigen sollte. Die Richter überkam Gottes Geist noch unmittelbar; nun galt Geistbegabung als Folge der Salbung durch einen Propheten (1 Sam 10,1.6 EU; 1 Sam 16,13 EU; 2 Sam 23,1f EU), war also Ausdruck einer mittelbaren Theokratie.
Im Südreich Juda, das laut Darstellung des Tanach anders als das Nordreich Israel eine stabile Königsdynastie ausbildete, erscheint die Salbung dann häufig vor oder bei einer Thronbesteigung (2 Sam 19,11 EU; 1 Kön 1,39 EU; 2 Kön 11,12 EU). Sie stellte den zukünftigen König unter Gottes Schutz und machte ihn damit unantastbar (1 Sam 24,7.11 EU; 2 Sam 1,14ff EU; Ps 89,21ff EU), verpflichtete ihn so aber auch, Gottes Willen für Israel zu befolgen (1 Sam 9,16 EU). Der gesalbte Führer galt damit als irdischer Diener und Vertreter Gottes, der für das Gottesvolk sorgen, es gerecht regieren, vor Fremdherrschaft bewahren und aus Unterdrückung befreien sollte. Wenn er versagte, konnte Gott ihn „verwerfen“, indem ein Prophet ihm Gottes Gericht, beispielsweise Niederlagen gegen Fremdherrscher oder Ablösung, ankündigte.
Maschiach bezeichnet also einen zur Leitung Israels nach Gottes Willen „Bevollmächtigten“: Der König steht biblisch immer unter Gott. Damit wurde Maschiach letztlich zur Bezeichnung des aus biblischer Sicht rechtmäßigen, legitimen Herrschers über die Juden. Deshalb konnte nach dem Untergang des Königtums vereinzelt auch ein fremder Herrscher, der Perserkönig Kyros, als Maschiach, als Vollstrecker des Willens Gottes für Israel, bezeichnet werden (Jes 45,1 EU).
Im oder nach dem Babylonischen Exil wurde der verwaiste Titel auf den Hohepriester übertragen. Diese wurden zuvor zwar auch durch Salbung für ihren Tempeldienst geweiht, aber nicht als „Gesalbter“ bezeichnet (Ex 29 EU; Lev 4,3ff.16 EU). Sie erhielten nun aber anstelle des Königs politische Vollmachten, weshalb in den jüngsten, frühestens ab 200 v. Chr. entstandenen und spät in den Tanach aufgenommene Bücher (1 Chr 29,22 EU. Vgl. später auch Sir 45,15 EU; 2 Makk 1,10 EU) des Alten Testaments der Titel Maschiach folgerichtig ebenfalls auf sie Verwendung findet. Es gab aber auch Kritik: Die angebliche Entweihung des Tempels durch Antiochos IV. Epiphanes (um 170 v. Chr.) beendete zumindest nach Ansicht des Verfassers des Buches Daniel diese Tradition: erst im künftigen Reich Gottes werde der Tempel neu geweiht werden (Dan 9,25 EU).
Nur sehr selten werden in der Bibel auch Propheten gesalbt (1 Kön 19,16 EU); Jesaja (Tritojesaja) wird im übertragenen Sinn als von Gottes Geist Gesalbter bezeichnet (Jes 61,1 EU). Sogar die Erzväter werden in Ps 105,5 EU einmal „Propheten und Gesalbte“ genannt.
Der endzeitliche Heilsbringer
Israels Propheten kündigten angesichts des Endes des Königtums (586 v. Chr.) nicht nur dessen künftige Erneuerung an, sondern daneben zunehmend eine endzeitliche Rettergestalt, deren Kommen alles verändern werde. Dieser Heilsbringer war für sie ein von Gott erwählter Mensch, sollte aber im Gegensatz zu allen früheren Führungspersonen eine radikale Wende zum Schalom (Frieden, Heil, Wohl für alle) bringen. Seine Aufgabe sollte nicht vorübergehend, befristet und widerrufsfähig, sondern endgültig und ewig sein. Diese Heilsbringer waren nicht als politische Herrscher gedacht. Wohl deshalb vermieden es die Propheten, diese Gestalt als Maschiach zu bezeichnen.
Als Weissagungen eines endzeitlichen Heilsbringers gelten:
- Jes 9,1–6 EU (oft sieht man den Beginn dieser Verheißung schon in Jes 8,23 EU)
- Jes 11,1–10 EU
- Mi 5,1–5 EU
- Hos 2,2f EU
- Jer 23,5f EU
- Hes 34,23f EU
- Hes 37,22ff EU
- Hag 2,22f EU
- Sach 3,8ff EU
- Sach 6,12 EU
- Sach 9,9f EU
Zugleich aber wurden ältere Texte, die auf gesalbte Könige bezogen waren, im und nach dem Exil auf den zukünftigen Heilsbringer umgedeutet oder mit endzeitlichen Heilsweissagungen ergänzt, darunter:
- die Zusage der ewigen Thronfolge an die Daviddynastie (2 Sam 7,12ff EU)
- der Königspsalm Ps 2 EU
- die Heilsverheißung des Amos (Am 9,11f EU)
- die Verheißung eines Davidnachfolgers in der Bileamerzählung (Num 24,17 EU)
- die Zusage eines künftigen Herrschers an den Stamm Juda (Gen 49,10 EU).
Umstritten ist, ob auch
- die Weissagung des Immanuel (Gott mit uns, Jes 7,14ff EU),
- die sogenannten Gottesknechtslieder bei Deuterojesaja (Jes 42,1–4 EU; Jes 49,1–6 EU; Jes 50,4–9 EU; Jes 52,13–53,12 EU) sowie
- die Vision vom Kommen des Menschenähnlichen nach dem Endgericht (Dan 7,13f EU)
auf den Retter und Richter der Endzeit zu beziehen sind. Das Judentum weist Letzteres als „Idiosynkrasie christlicher Lehre“ seit jeher als seiner Ansicht nach falsch zurück.
Jesaja
- Jes 9,1–6
- gilt als erste echte messianische Weissagung. Der Prophet Jesaja verkündet sie um 730 v. Chr. als Freudenbotschaft an das von den Assyrern unterdrückte Volk Israel. Er prophezeit ein baldiges Ende der Unterdrückung wie am Tage Midians (Ri 7 EU), darüber hinaus von dem Ende aller Gewaltherrschaft (v.4)
„Jeder Stiefel, der mit Gedröhn einhergeht, und jeder durch Blut geschleifte Mantel wird verbrannt und vom Feuer verzehrt werden.“
und die Geburt eines Kindes, das Gott zum künftigen Herrscher auf Davids Thron bestimmt habe, voraus. Jesaja legt ihm Thronnamen bei, die in Israel nicht für irdische Könige üblich, sondern Gott selbst vorbehalten waren (v.5): der Wunderbares plant, mächtiger Gott, ewiger Vater, Friedefürst. Seine Herrschaft werde weit reichen und Frieden ohne Ende bringen; sie werde auf Recht und Gerechtigkeit – Befolgung der Tora – gegründet sein und deshalb von nun an bis in Ewigkeit andauern (v.6). Jesaja ist für die Methode bekannt, viele seiner Botschaften durch die Benutzung prophetischer Namen zu präsentieren (Jesaja 7:3; 7:14; 8:3). In den oben genannten Versen erläutert er seine Botschaft, indem er einen prophetischen Namen für König Hiskija († 697 v. Chr.) formuliert.
- Jes 11,1–10
- führt die auf das Gottesrecht gestützte Regentschaft des Gottgesandten aus: Er werde aus dem Stumpf Isais hervorgehen (v.1). Da auf diesem „Spross“ Gottes Geist ruhe, werde er alle Königstugenden wie Weisheit, Einsicht, Entschlusskraft, Erkenntnis und Gottesfurcht vereinen (v.2). Diese würden ihn befähigen, ohne Rücksicht auf Augenschein und Gerücht die Armen gerecht zu richten, die Gewalttäter aber zu schlagen: allein mit dem Stab (Zepter) seines Mundes, also mit dem Richtspruch selbst (v.4). Diese Gerechtigkeit werde die ganze Schöpfung verwandeln und den Fluch von Gen 3 aufheben: Wölfe und Schafe, Kinder und Giftschlangen leben einträchtig zusammen (v.6ff). Die ganze Erde werde Gott erkennen, so dass niemand mehr Unrecht tut (v.9). Der Regent werde als Zeichen dastehen, das die Völker bewege, nach Gott zu fragen (v.10).
Historische Herkunft und Anlass dieser Heilsverheißungen sind ungeklärt. Antike Vorbilder fehlen, da die orientalischen Großreiche gottähnliche Hoheitstitel sonst gerade zur Überhöhung und Absicherung eines bestehenden Königtums, nicht als unerwartete Zukunftshoffnung für ein ohnmächtiges, schutzloses Volk der Unterdrückten verkündeten. Auch eine Erklärung aus der Zusage ewiger Thronfolge an David (2. Sam 7,12ff EU) greift zu kurz: Jesajas „Friedefürst“ ist weder ein neuer Eroberer und Großherrscher wie König David noch ein Gott. Denn er führt keinen Krieg mehr, sondern herrscht erst, nachdem Gott selbst die Kriegsgewalt beseitigt hat, indem er Gottes heilvolle Rechtsordnung ohne eigene Macht durchsetzt und bewahrt. Der Rückgriff auf Davids Vater Isai lässt Kritik an der Daviddynastie erkennen, die hier als abgehauener Baum erscheint, obwohl sie noch bestand.
Judentum
Außerbiblische Messiaserwartungen
Zwischen etwa 200 v. und 100 n. Chr. wurden nur noch Personen der vorstaatlichen Heilsgeschichte und das ganze Gottesvolk Israel, aber nicht mehr Könige Gesalbte genannt: auch nicht König David, selbst dort nicht, wo seine Salbung mit „heiligem Öl“ erwähnt ist (Ps 151,4ff EU). Dies zeigt ein Misstrauen, den Titel auf Gestalten der politisch erlebten Geschichte anzuwenden. „Als Gesalbter lässt sich zur Zeit Jesu und der Urchristen allein bezeichnen, wer Gott einzigartig und durch nichts beeinträchtigt zugehört.“
In 17 der Schriftrollen vom Toten Meer (entstanden 250 v. – 40 n. Chr.) ist der Maschiach-Titel belegt. Er wurde dort nur einmal auf einen künftigen Davidspross (4Q PB), sonst immer auf einen künftigen Hohepriester bezogen. 1QS IX,9–11 (Gemeinderegel) redet von den Messiassen Aarons und Israels im Plural: Dies knüpfte an die Verheißung Sacharjas von den beiden harmonisch regierenden Ölsöhnen Sach 4,14 EU an und zeigt eine theologische Opposition gegen die damals regierenden Hasmonäer. Deren Regenten vereinten Priester- und Königsamt, ohne sich aber salben, also von Gott legitimieren zu lassen. Sie, die Herodianer und ihre nach jüdischer Herrschaft strebenden Gegner nannten sich nicht Gesalbter, sondern König. Auch die Hohepriester jener Zeit wurden nicht gesalbt.
Die Psalmen Salomos 17 und 18 (großenteils in der 2. Hälfte des 1. Jh. v. Chr. entstanden) enthalten die umfassendste frühjüdische Schilderung des erwarteten Wirkens eines Gesalbten des Herrn als künftigem Heilskönig und Davidnachkommen, der die sündigen Heiden aus Palästina vertreibt, aber zugleich die Völkerwallfahrt zum Zion auslöst. Er erkennt selbst Gott als seinen König an, wird von ihm unterwiesen und setzt sein Vertrauen ausschließlich auf ihn. In seinem Wirken ist er von Gott abhängig, der ihn mit heiligem Geist stark, weise und gerecht gemacht hat (PsSal 17, 32–40).
Die apokalyptischen Bilderreden des Äthiopischen Henochbuchs (ca. 50 n. Chr.) verbinden zwei im Tanach unausgeglichen nebeneinander verheißene Mittlergestalten: den Heilsbringer auf dem Königsthron Davids (Jes 9) und den Menschenähnlichen aus dem Himmelsbereich (Dan 7 EU), ohne ihn „Davidssohn“ zu nennen.
Im Buch 4. Esra (um 100 n. Chr.) ist der Messias ein Heilsbringer auf Zeit. Für die Getreuen, die endzeitliche Katastrophen überlebt haben, schafft er eine 400-jährige Friedenszeit, an deren Ende er, gemeinsam mit allen Menschen, stirbt, bevor eine neue Weltzeit erwacht (4. Esra 7,28–29).
Die aramäischen Bibelhandschriften aus dem 2. Jahrhundert (Targumim) machen – wohl auch unter dem Eindruck christlicher Überlieferung – Messiasbezüge des Tanach explizit. So wird „Spross“ etwa in Sach 3,8 EU mit „Messias“ übersetzt, und der Gottesknecht Deuterojesajas wird mit dem Messias identifiziert, sogar Jes 53,5 EU umgeschrieben mit dem Hinweis auf einen Neubau des Tempels „Und er wird das Heiligtum bauen, das durch unsere Schulden entweiht und durch unsere Sünden preisgegeben worden war.“
Im syrischen Baruch (Anfang 2. Jh. n. Chr.) werden dem Messias zwei Bedeutungen zugemessen. Zum einen gelangen die Gerechten nach seiner Rückkehr zu Gott zu neuem Leben in Einmütigkeit (syrBar 30,1ff), zum andern beginnt mit seiner Thronbesteigung am Ende einer von ihm veranlassten Ära der Demütigung eine Ära harmonischer Sabbat-Ruhe (syrBar 73,1f).
Rabbinisches Judentum
In den nachbiblischen jüdischen Schriften, Mischna und Talmud, sowie in den Gebeten und Liturgien erhält die Messiashoffnung einen wichtigen Platz. Das Achtzehnbittengebet bittet mit der 14. Bitte um die Wiederherstellung der Tempelstadt Jerusalem und des Davidthrons. Die 15. Bitte lautet:
„Den Spross deines Knechtes David lasse bald emporsprießen, sein Szepter erhöhe durch deine Befreiung, denn auf deine Befreiung hoffen wir den ganzen Tag.“
Auch im Kaddisch findet man eine ähnliche Bitte. Im Morgengebet der Schabbat-Liturgie heißt es:
„Nichts ist neben dir, unser Erlöser, in den Tagen des Gesalbten, und keiner ist dir ähnlich, unser Befreier, wenn du die Toten belebst.“
Hier wird deutlich, dass die messianische Heilszeit noch in die menschliche Geschichte fällt, während die Auferstehung der Toten allein Gottes Sache bleibt. Gemäß dem 1. Gebot kann der Heilsbringer für Juden nur ein menschliches Wesen, kein Gott, Teil Gottes oder Halbgott sein. Er kann auch nach seinem Erscheinen nicht angebetet werden, da das Gebet nur dem einen, einzigen Gott gebührt.
Nach negativen Erfahrungen mit vielen israelitischen Königen und dem Untergang des Königtums und des ersten Tempels verschob sich die Bedeutung des Begriffs: Der Gesalbte werde ein neuer Lehrer sein, ähnlich wie Moses und Elija. Schon die vermutete Qumrangemeinschaft kannte einen solchen Lehrer der Gerechtigkeit mit endgültiger Weisheit und Durchsetzungskraft. Die Zeloten erwarteten einen politischen Befreier der Juden von der Fremdherrschaft der Griechen und Römer. Eventuell drückte die Bezeichnung des Simon Bar Kochba als „Sohn des Lichts“ eine solche Messiaserwartung aus. Nach dem Untergang des Zweiten Tempels 70 n. Chr. trat diese politische Messiaserwartung zurück.
Systematisierung der Messiaserwartung
Im Judentum wird vom Maschiach allgemein erwartet, dass er Mensch und nicht göttlich sein wird und bestimmte Kriterien und Aufgaben erfüllen wird, die die Welt für immer grundlegend verändern. Wenn ein als Maschiach auftretender oder verehrter oder vermuteter Mensch nur eine dieser Bedingungen nicht erfüllt und stirbt, kann dieser nicht als der Maschiach anerkannt werden. Er muss nach verschiedenen biblischen Aussagen
- Jude sein (Dtn 17,15 EU; Num 24,17 EU)
- dem Stamm Juda angehören (Gen 49,10 EU)
- ein direkter männlicher Nachkomme (Sohn nach Sohn) von König David (1 Chr 17,11 EU; Ps 89,29–38 EU; Jer 33,17 EU; 2 Sam 7,12–16 EU) und König Salomon sein (1 Chr 22,10 EU; 2 Chr 7,18 EU)
- das jüdische Volk aus dem Exil in Israel versammeln (Jes 11,12 EU; Jes 27,12f EU)
- den jüdischen Tempel in Jerusalem wieder aufbauen (Mi 4,1 EU)
- den Weltfrieden bringen (Jes 2,4 EU; Jes 11,6 EU; Mi 4,3 EU)
- die ganze Menschheit dazu bringen, den ein-einzigen Gott anzuerkennen und ihm zu dienen (Jes 11,9 EU; Jes 40,5 EU; Zef 3,9 EU).
Das Buch Ezechiel bietet eine zusammenfassende Schau dieser Kriterien (Hes 37,24–28 EU)
„Mein Knecht David wird König über sie sein und sie werden alle einen einzigen Hirten haben. Sie werden meinen Rechtsentscheiden folgen und auf meine Satzungen achten und nach ihnen handeln. Sie werden in dem Land wohnen, das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe und in dem eure Väter gewohnt haben. [...] Ich schließe mit ihnen einen Friedensbund; es soll ein ewiger Bund mit ihnen sein. Ich werde sie aufrichten und zahlreich machen. Ich werde mitten unter ihnen auf ewig mein Heiligtum errichten und über ihnen wird meine Wohnung sein. Ich werde ihnen Gott sein und sie, sie werden mir Volk sein. Und die Nationen werden erkennen, dass ich der HERR es bin, der Israel heiligt, wenn mein Heiligtum auf ewig in ihrer Mitte ist.“
Nach jüdischer Auffassung steht, im Unterschied zum Christentum, das Kommen des Messias noch bevor. Eine abweichende Auffassung vertreten nur die Messianischen Juden.
Christentum
Texte
Im Neuen Testament (NT) kommt der griechische Titel Christos 531-mal, der gräzisierte aramäisch-hebräische Begriff Messias zweimal (Joh 1,41; 4,25) vor. Er erscheint in allen NT-Schriften, fehlt aber in der hypothetischen Logienquelle und im apokryphen Thomasevangelium. Beide berichten auch nicht von Jesu Tod und Auferstehung.
Besonders oft erscheint der Titel in den Passionsberichten der Evangelien und in den Paulusbriefen. Diese verbinden ihn vor allem mit Jesu Heilstod und beziehen ihn zugleich auf die biblische Heilserwartung, obwohl diese keinen leidenden Messias kannte (1 Kor 15,3 EU)
„Christus ist für uns gestorben nach der Schrift.“
Geburt und Kindheit Jesu
- Nach dem Matthäusevangelium wurde Jesus als Sohn Davids in Betlehem geboren, von wo nach Mi 5,1 der künftige Retter Israels kommen sollte. Nach der Flucht nach Ägypten kehrte Josef nach dem Tode des Herodes mit Maria und dem Kind wieder in das Land Israel zurück und ließ sich in Nazareth nieder (Mt 2,1–23 EU):
„Denn es sollte sich erfüllen, was durch die Propheten gesagt worden ist: Er wird Nazoräer genannt werden.“
- Diese Verheißung gibt es jedoch im Tanach nicht. Nazaret existierte zur Zeit der Propheten eventuell noch gar nicht. Christliche Exegeten finden hier manchmal eine Anspielung auf den „Spross (hebr. nezer) Isais“ – Davids Vater – aus Jes 11,1 EU (z. B. Einheitsübersetzung).
- Im Brief des Paulus an die Römer (Röm 11,26 EU) wird Jes 59,20 EU nach der Septuaginta zitiert:
„Es wird kommen aus Zion der Erlöser, der da abwende das gottlose Wesen von Jakob.“
- Für Paulus befreite Jesus durch seinen stellvertretenden Sühnetod am Kreuz die Menschen vom drohenden Fluch der Tora, der jeden bedrohe, der sie nicht ganz erfülle (Gal 3,13 EU). Es genüge daher, an Jesus zu glauben und sich zu ihm zu bekennen, um gerettet zu werden. Dem widerspricht der hebräische Wortlaut des Zitats im Tanach:
„Aber für Zion wird kommen ein Erlöser, für die in Jakob, die von der Abtrünnigkeit umkehrten, spricht der Herr.“
- Der Maschiach wird nach jüdischem Glauben daher den gläubigen, observanten Juden nicht die Sünden abnehmen, sondern wenn diese sich von ihren Sünden abwenden, dann wird er kommen.
- Im Johannesevangelium wird die Vorstellung des Messias als König Israels (Joh 1,49 EU) als unzureichend angesehen. Dahinter steht das Geheimnis, dass Jesus in Wirklichkeit der präexistente Sohn Gottes sei. Irdisch-königliche Erwartungen der Garantie von Grundbedürfnissen werden abgewiesen (Joh 6,15 EU), und Jesus bezeichnet sich Pilatus gegenüber als König der Wahrheit, dessen Reich nicht von dieser Welt und daher gewaltlos ist (Joh 18,36f. ELB). Die Messiasvorstellung wird spiritualisiert und – ähnlich wie bei Paulus und den anderen Evangelien – mit der Vorstellung der Erlösung durch den Tod am Kreuz verbunden: Der Glaube an Jesus als den Christus verleiht ewiges Leben (Joh 20,31 EU).
Historischer Jesus
Ob Jesus sich selbst Messias genannt hat, ist umstritten. Die Evangelien ergeben folgenden Befund
- Eine Messiaserwartung wurde an Jesus herangetragen: von Johannes dem Täufer (Mt 11,3 EU: der Kommende), von seinen Anhängern (Mk 8,29: der Christus), von Armen im Volk (Mk 10,47 EU: Sohn Davids; Mk 11,10: Herrschaft Davids) und von Gegnern (Mk 14,61 EU: der Christus, Sohn des Hochgelobten).
- Besonders die Verkündigung des Reiches Gottes und seiner Gegenwart in Heilungen weckte messianische Hoffnungen (vgl. Mt 11,3–5 EU). Diese müssen nicht aus einem Missverständnis entstanden sein, sondern das „Davidische Königtum der Endzeit“ wurde etwa im apokryphen Psalm Salomons 17 als Befreiung Israels von Feinden, Umwälzung der gesellschaftlichen Verhältnisse, gerechte Herrschaft und „irdische Stellvertretung des Königtums Gottes“ verstanden. Ähnliche Vorstellungen zeigt nicht nur das eventuell sekundäre Messiaskonzept Lukas’, das im Magnificat konzentriert ist. Während besonders in der Tradition Rudolf Bultmanns Jesu Wirken als unpolitisch verstanden wurde, gelten seit den 1970er Jahren oft zumindest einzelne der genannten Bezüge auf ein (davidisches) Königtum als authentisch.
- Die Aufrichtung des Reiches Gottes erwartete Jesus jedoch allein von Gott, nicht vom Einsatz kriegerischer Mittel (trotz Lk 22,36 EU). Wird der Einzug in Jerusalem (Mk 11,1–10 EU) als historisch aufgefasst, so war er nach Ed Parish Sanders vielleicht ein bewusster Anspruch Jesu auf das Königtum, ähnlich wie ihn später Simon bar Giora erhob. Anders als dieser hätte Jesus mit dem Eselritt jedoch an den machtlosen Messias der Abrüstung bei Sach 9,9f. EU erinnert. Auch die Fußwaschung stellt einen dienenden König dar, und es gibt entsprechende Belehrungen an die Jünger (Mk 10,42ff. EU).
- Nach Mk 8,29 EU bekannte Simon Petrus, einer der zwölf erstberufenen Jünger Jesu, ihn schon zu Lebzeiten als den Messias. Wegen der darauf folgenden Leidens- und Todesankündigung machte ihm Petrus Vorhaltungen (Mk 8,31f). Die Emmausjünger äußerten nach Jesu Tod Enttäuschung, dass er die erhoffte irdische Befreiung Israels nicht gebracht habe (Lk 24,21 EU).
- Im Mund Jesu erscheint der Titel selten und indirekt (Mk 9,41; Mt 16,20; Lk 4,41). Nach dem Markuskonzept des Messiasgeheimnisses verbot er den Dämonen, ihn als Sohn Gottes zu verkünden (Mk 1,34; 3,11f). Auch seine Jünger sollten seine Messianität bis zur Auferstehung geheim halten (Mk 8,30; 9,9). Nur in seiner Antwort auf die Messiasfrage des Hohepriesters Kajaphas im nächtlichen Verhör vor seiner Kreuzigung stellte er sich als Messias vor (Mk 14,62 EU):
„Ich bin es, und ihr werdet sehen den Menschensohn sitzend zur rechten Hand der Kraft und kommen mit den Himmelswolken.“
- Einer Frau aus Samaria gegenüber bekannte er sich offen als der Messias (Joh 4,25f EU):
„Die Frau sagte zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, der Christus heißt. Wenn er kommt, wird er uns alles verkünden. Da sagte Jesus zu ihr: Ich bin es, der mit dir spricht.“
Jesus strebte nicht das davidisch-nationale Königtum an, sondern im Sinne der Apokalyptik des Buches Daniel die Vorwegnahme und Bekräftigung der Verheißung vom Kommen des Menschenähnlichen nach dem Endgericht, das von aller – nicht nur römischer – Gewaltherrschaft befreie. Für einen Messiasanspruch Jesu spricht seine Hinrichtung am jüdischen Pessachfest durch Römer. Pontius Pilatus ließ laut Mk 15,26 EU ein Schild mit dem Grund seines Todesurteils über Jesu Kreuz anbringen: der König der Juden (vgl. Joh 19,19 EU; INRI). Den Evangelien zufolge sahen einige der ersten Jünger Jesus nach seinem Tod in neuer Gestalt als Lebenden und wurden so gewiss, dass Gott ihn von den Toten auferweckt und zu seiner Rechten erhöht habe. Unter anderem im Anschluss an den messianischen Psalm 110 wurde dies als Bekräftigung der Einsetzung Jesu zum königlich-priesterlichen Richter der Endzeit verstanden.
Die neutestamentliche Forschung vertrat lange eine radikal skeptische Sicht, nach der Jesus erst nach Ostern aufgrund des Auferstehungsglaubens zum Messias gemacht worden sei. Heute wird ein zumindest impliziter Messiasanspruch Jesu angenommen, der die Reaktionen auf sein Wirken – Petrusbekenntnis, Pilgerjubel beim Einzug in Jerusalem, Todesurteil des Sanhedrin und Hinrichtungsbefehl des Pilatus – erklärt. Die gesamte NT-Überlieferung stammt von Urchristen, die von Jesu Auferstehung und Messianität überzeugt waren. Auch mit der heute meist als historisch angesehenen, symbolischen Tempelreinigung kann Jesus einen impliziten Messiasanspruch erhoben haben, da apokryphe jüdische Texte vom Toten Meer (z. B. PsSal 17,30; 4Q flor 1,1–11) vom Messias eine künftige Reinigung und Neuerrichtung des Tempels erwarteten. Vereinzelt werden hier sogar Ansatzpunkte für die spätere Theologie eines leidenden Messias gesehen: Jesus habe die Ablehnung seines mit Tempelaktion und Tempelwort von der zukünftigen Zerstörung (Mk 13,1f. EU) verbundenen Umkehrrufs provoziert und sich so selbst an seine Hinrichtung ausgeliefert. Denn er habe geglaubt, Gottes Heilshandeln könne sich bei ausbleibender Umkehr seiner Adressaten nur durch „seinen Sühnetod als endzeitliche[n] Ersatz für den Sühnopferkult des Tempels“ durchsetzen.
Jesus Christus
Mit der zum Eigennamen gewordenen Gleichung Jesus (ist der) Christus bekennen Christen sich zu Jesus als dem von Israel erwarteten Messias, der als Sohn Gottes vom Vater in die Welt gesandt wurde. Jesus hat den Titel Messias gelten lassen, aber seinen Sinn genauer geklärt: „Vom Himmel herabgestiegen“ (Joh 3,13 EU), gekreuzigt und dann auferstanden, ist er der leidende Gottesknecht, der sein Leben hingibt „als Lösegeld für viele“ (Mt 20,28 EU).
Der im NT neben dem Messiastitel auftauchende Begriff Sohn Gottes, der im Tanach für das ganze aus Sklaverei und Wüstenzeit erwählte Volk Israel steht (Hos 11,1 EU), wurde in der Patristik zu einer Dreifaltigkeits- und Dreieinigkeitslehre weiterentwickelt. Damit war die Trennung vom Judentum endgültig vollzogen und dogmatisch fixiert. Zugleich hielt die christliche Theologie damit an der Einheit des Alten und Neuen Testaments fest: Der Gott Israels ist und bleibt als der Vater Jesu Christi der Schöpfer und Erlöser der ganzen Welt (lateinisch bezeichnet als Salvator mundi).
Das Christentum sieht die Verheißungen also in einem anderen Sinn erfüllt als sie nach jüdischer Auslegung im Tanach gemeint waren und hat demgemäß Inhalt und Bedeutung des Messiasbegriffs verändert. Nach Papst Benedikt XVI. ist etwa Jesus selbst die „erneuerte Tora“, der Gottes in der Tora offenbarten Willen erfüllt habe und ihr Einhalten durch die Gnade ermögliche. Im Mittelpunkt steht nun die stellvertretende Rettungstat Jesu Christi, die die Menschen mit Gott versöhnt und Rechtfertigung bewirkt habe. Traditionell wurde dies von einer jüdischen Vorstellung abgehoben, nach der Heil durch Erfüllung der Toragebote erreicht werde. Heute wird – nicht nur in einer Neuen Perspektive auf Paulus – weitgehend anerkannt, dass auch im Judentum der Bund Gottes mit seinem Volk am Anfang steht. Dieser verlange dann Gehorsam dem Gesetz gegenüber, aber auch bei Übertretungen sei es durch in der Tora vorgesehene Sühnemittel möglich, im Bund zu verbleiben. Ein Unterschied besteht danach nicht in der ethisch-praktischen Haltung, sondern nur in deren symbolischer Begründung.
Die ersten Christen rechneten in naher Zukunft mit der zweiten Ankunft, der Wiederkehr (griech. Parusie) des Messias Jesus, dem Weltende und dem Weltgericht. Diese Hoffnung drückte sich in der abschließenden Schrift des neutestamentlichen Kanons, der apokalyptischen Offenbarung des Johannes aus (vgl. Mt 24 EU).
Jüdisch-Christlicher Dialog
Die frühe Kirche sah sich als Erbin der Verheißungen an Israel und das Judentum als verworfene, überholte, zum Aufgehen im Christentum bestimmte Religion. Diese Substitutionstheologie ist in den Großkirchen jedoch seit dem Holocaust allmählich einem neuen Aufeinanderzugehen gewichen, bei dem christliche Theologen den jüdischen Messiasglauben als eigenständige, unabgegoltene, von Christen ebenfalls geteilte Erwartung anerkennen (so bei dem katholischen Theologen Johann Baptist Metz und dem evangelischen Theologen Jürgen Moltmann).
Dabei bleibt selbst für liberale Christen das Bekenntnis zu Jesus als dem Christus Gottes unaufgebbar, das sie nicht als ausschließenden Gegensatz, sondern gerade als zu Solidarität und Dialog verpflichtende Brücke zum Judentum interpretieren. Besonders deutsche jüdische Theologen wie Martin Buber oder Pinchas Lapide haben Jesus als gerechten jüdischen Lehrer der Tora, der viele Menschen aus den Völkern zum Glauben an Israels Gott gebracht habe, anerkannt.
Buber soll gegenüber Christen einmal augenzwinkernd vorgeschlagen haben:
„Wir warten alle auf den Messias. Sie glauben, er ist bereits gekommen, ist wieder gegangen und wird einst wiederkommen. Ich glaube, dass er bisher noch nicht gekommen ist, aber dass er irgendwann kommen wird. Deshalb mache ich Ihnen einen Vorschlag: Lassen Sie uns gemeinsam warten. Wenn er dann kommen wird, fragen wir ihn einfach: Warst du schon einmal hier? Und dann hoffe ich, ganz nahe bei ihm zu stehen, um ihm ins Ohr zu flüstern: ,Antworte nicht‘.“
Für viele Gläubige beider Religionen bleiben die Glaubensgegensätze jedoch wechselseitig unüberbrückbar: Der biblische Maschiach war nie als jemand vorgestellt, der angebetet werden sollte. Nach Dtn 13,2–6 EU ist, wer Menschen zum Glauben an Menschen als Götter verführe, dem Zorngericht Gottes verfallen. Nach Mk 16,16 EU u. a. werde, wer nicht an Jesus Christus glaubt, bei seinem Wiederkommen im Endgericht verdammt werden. Besonders manche evangelikale Christen machen die Wiederkunft Christi daher von einer vorherigen Bekehrung aller Menschen zu Jesus Christus, was Juden einschließt, abhängig.
Islam
Im Koran wird Jesus von Nazaret als Isa bin Maryam (Jesus, Sohn der Maria) und als المسيح / al-Masīḥ, als „der Messias“ bzw. „Christus“ (der Gesalbte) bezeichnet. (Sure 3:44–49 [4], 4:170–174 [5]). Jesus ist gemäß dem Koran jedoch weder der Sohn Gottes noch Teil einer Dreieinigkeit, sondern „lediglich“ ein Prophet und ein Diener Gottes.
Im Islam ist durch die Überlieferung von islamischen Gelehrten (Alim) die Erwartung weit verbreitet, Jesus werde am Jüngsten Tag als Richter gegen die Ungerechten wiederkommen und zusammen mit dem Nachkommen Mohammeds, Mahdi, den Antichristen besiegen. Die verschiedenen Glaubensrichtungen im Islam unterscheiden sich jedoch geringfügig in ihren Auffassungen.
Kunst
In der Musik und Literatur Europas sind öfter Werke mit dem Titel und Thema des Messias geschaffen worden:
- Messias, ein Oratorium von Georg Friedrich Händel.
- Messias, ein Epos von Friedrich Gottlieb Klopstock, das in zwanzig Gesängen und 20.000 Versen Passion und Auferstehung Christi darstellt.
- , ein Oratorium von Georg Philipp Telemann nach Texten von Klopstock.
Siehe auch
- Heiland
- Liste jüdischer Messias-Anwärter
- Messianische Juden
- Messianische Bewegungen
- Haile Selassie
Literatur
- Hebräische Bibel
- Messias und Messianismus. In: Concilium. Internationale Zeitschrift für Theologie. Ostfildern-Ruit 29.1993. ISSN 0588-9804 (Inhalt ( vom 23. Juni 2008 im Internet Archive))
- Roger Liebi: Der verheißene Erlöser. Messianische Prophetie – ihre Erfüllung und historische Echtheit. ( vom 1. Oktober 2007 im Internet Archive) Schwengeler, Berneck 1983, Beröa, Zürich 1994 (PDF online; 542 kB).
- Hartmut Gese: Der Messias. In: Zur biblischen Theologie. Alttestamentliche Vorträge. Beiträge zur evangelischen Theologie. Bd. 78. Kaiser, München 1977, S. 128–151, Mohr, Tübingen 1983. ISBN 3-16-144700-X.
- Werner H. Schmidt: Alttestamentlicher Glaube in seiner Geschichte. Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 2004 (9. Aufl.), S. 207–215. ISBN 3-7887-0655-4 (Der Messias).
- Ernst-Joachim Waschke: Der Gesalbte (= Studien zur alttestamentlichen Theologie: Beihefte zur Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft, 306). Walter de Gruyter, 2001, ISBN 3-11-017017-5.
- Neues Testament
- Jürgen Moltmann: Der Weg Jesu Christi. Christologie in messianischen Dimensionen. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1989, ISBN 3-579-01931-7.
- Carsten P. Thiede: Der unbequeme Messias. Wer Jesus wirklich war. Brunnen-Verlag, Gießen 2006, ISBN 3-7655-3876-0.
- Otfried Hofius: Ist Jesus der Messias? Thesen. In: Der Messias. Jahrbuch für Biblische Theologie. Bd. 8. Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 1993, ISBN 3-7887-1465-4, S. 103–130.
- Wilhelm Breuning (Hrsg.): Der Messias. Jahrbuch für Biblische Theologie (JBTh), Band 8, Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 1993, ISBN 3-7887-1465-4.
- Jüdische Messiaserwartungen
- Henri Cazelles: Alttestamentliche Christologie. Zur Geschichte der Messiasidee. Einsiedeln 1983, ISBN 3-265-10262-9.
- Nathan Peter Levinson: Der Messias. Kreuz, Stuttgart 1994, ISBN 3-7831-1333-4.
- J. Neusner, W. Green, E. Frerichs (Hrsg.): Judaisms and Their Messiahs at the Turn of Christian Era. Cambridge 1987, ISBN 0-521-34146-9 (englisch).
- Reinhold Mayer: War Jesus der Messias? Geschichte der Messiasse Israels in drei Jahrtausenden. Bilam, Tübingen 1998, ISBN 3-933373-01-8.
- Israel Knohl: The Messiah Before Jesus: The Suffering Servant of the Dead Sea Scrolls. University of California Press, 2001, ISBN 0-520-23400-6 (englisch).
- Ludwig (Lajos) Venetianer: Die Messiashoffnung des Judenthums. Metzler, Peter W., Duisburg 2010, ISBN 978-3-936283-11-2.
- Jüdisch-christlicher Messiasdialog
- Clemens Thoma: Das Messiasprojekt. Theologie jüdisch-christlicher Begegnung. Pattloch, München 1994, ISBN 3-629-00626-4.
- Hans Hübner: Der „Messias Israels“ und der Christus des Neuen Testaments. in: Kerygma und Dogma. Göttingen 27/1981, S. 217–240 ISSN 0023-0707.
- Ekkehard W. Stegemann (Hrsg.): Messias-Vorstellungen bei Juden und Christen. Kohlhammer, Stuttgart 1993, ISBN 3-17-012202-9.
- Martin Karrer: Der Gesalbte. Die Grundlagen des Christustitels. Vandenhoeck + Ruprecht, Göttingen 1997, ISBN 3-525-53833-2.
Weblinks
- Judentum
- Joseph Jacobs, Moses Buttenwieser: Messiah. In: Isidore Singer (Hrsg.): Jewish Encyclopedia. Funk and Wagnalls, New York 1901–1906.
- Jona Lendering: Messiah (historische Artikel, englisch)
- Siegfried Kreuzer: Messianismus/Messias (PDF; 2004; 74 kB)
- Messiaserwartung - Die messianische Erwartung im Judentum
- Der Messias im Judentum
- Ernst-Joachim Waschke: Messias (AT). In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart, 2006 ff.
- Sebastian Hollstein: Heilande – es kann nicht nur einen geben, spektrum.de, 30. März 2018
- Christentum
- Messiaserwartung - Judentum vs. Christentum
- Hans Hermann Henrix: „Bist du der Kommende, oder sollen wir einen anderen erwarten?“ (Mt 11,2). Unser Christusglaube und die jüdische Messiashoffnung
- Moderamen des Reformierten Bundes: Wir und die Juden – Israel und die Kirche. Leitsätze in der Begegnung von Juden und Christen (12. Mai 1990)
- Klaus-Peter Lehmann: Die neue Strategie des Messias nach dem Neuen Testament: Errettung Israels von seinen Feinden durch Versöhnung der Völker im Leib Christi ( vom 9. Dezember 2007 im Internet Archive)
- Dieter Zeller: Messias / Christus. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart, 2006 ff.
Einzelbelege
- Karl Heinrich Rengstorf: Theologisches Begriffslexikon zum Neuen Testament. Hrsg.: Lothar Coenen. 9. Auflage. R. Brockhausverlag, Wuppertal 1993, ISBN 3-417-24800-0, Χριστός, S. 760: „Christus ist die lat. Form des griech. Χριστός, das seinerseits in LXX und NT das griech. Äquivalent des aram. meschīcha ist. Dieses wiederum entspricht dem hebr. māschiach und bezeichnet jemand, der feierlich zu einem Amt gesalbt worden ist.“
- Rabbi Tovia Singer on Isaiah 53: Who is the Suffering Servant?
- Tovia Singer: Rabbi singer answers frequently asked questions. 2012 Outreach Judaism, abgerufen am 24. Oktober 2012.
- Larry Levey: The Scriptural Messiah. Jews for Judaism, archiviert vom 19. März 2012; abgerufen am 24. Oktober 2012. am Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Gerald Sigal: Suffering Servant. Jews for Judaism, archiviert vom 26. Oktober 2012; abgerufen am 24. Oktober 2012. am Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Gerald Sigal: Who is the child in Isaiah 9:5–6. Jews for Judaism, archiviert vom 18. September 2011; abgerufen am 24. Oktober 2012. am Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Werner H. Schmidt: Alttestamentlicher Glaube, Neukirchener Verlag, 4. Auflage 1982, S. 211.
- Martin Karrer: Jesus Christus im Neuen Testament, 1998, S. 137.
- M.G. Abegg, The Messiah at Qumran, 1995, S. 125–144.
- Gerd Theißen, Annette Merz: Der Historische Jesus S. 464.
- Jostein Ådna: Jesu Stellung zum Tempel: Die Tempelaktion und das Tempelwort als Ausdruck seiner messianischen Sendung (Wissenschaftliche Untersuchungen Zum Neuen Testament 2), Mohr/Siebeck, Tübingen 2000, ISBN 3-16-146974-7, S. 65f.
- 4. Esra
- Jostein Ådna: Jesu Stellung zum Tempel: Die Tempelaktion und das Tempelwort als Ausdruck seiner messianischen Sendung (Wissenschaftliche Untersuchungen Zum Neuen Testament 2), Mohr/Siebeck, Tübingen 2000, ISBN 3-16-146974-7, S. 78 f., 81 ff.
- Syrischer Baruch
- Rabbi Aryeh Kaplan: The Real Messiah. Jews for Judaism, archiviert vom 13. April 2014; abgerufen am 24. Oktober 2012. am Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Aryeh Kaplan: The real Messiah? a Jewish response to missionaries. New ed. National Conference of Synagogue Youth, New York 1985, ISBN 1-879016-11-7.
- Bekannte NT-Theologie und Wolfgang Stegemann: Jesus und seine Zeit, 2010, ISBN 978-3-17-012339-7, S. 62–66.
- J. Weiß: Die Predigt Jesu vom Reiche Gottes, Göttingen 31964, S. 9; zitiert nach Wolfgang Stegemann: Jesus und seine Zeit. 2010, S. 344f. „Missverständnis“ bezieht sich auf Theißen / Merz 32001, S. 402.
- W. Stegemann, 2010, S. 338–345.
- Peter Stuhlmacher: Charakteristische Formen der Verkündigung Jesu, in: Biblische Theologie des Neuen Testaments Band 1: Grundlegung: Von Jesus zu Paulus, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1992, ISBN 3-525-53595-3, S. 84.
- Jostein Ådna: Jesu Stellung zum Tempel, S. 425–430 und 440.
- KKKK, Nr. 82, KKK 436–440
- Wolfgang Stegemann: Jesus und seine Zeit, 2010, S. 220f., 263-266, 275f.
- zitiert nach Reinhold Boschki, Dagmar Mensink (Hrsg.): Kultur allein ist nicht genug. Das Werk von Elie Wiesel – Herausforderung für Religion und Gesellschaft, Münster 1998, S. 39; Quellenangabe bei Hanspeter Heinz: Ertrag eines Forschungsaufenthalts in den USA. Zur jüdischen Erklärung „Dabru Emet“. Eine jüdische Stellungnahme zu Christen und Christentum ( vom 9. Juli 2011 im Internet Archive)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Jüdischer Messias, Was ist Jüdischer Messias? Was bedeutet Jüdischer Messias?
Dieser Artikel behandelt den biblischen Begriff des Messias zu anderen Bedeutungen dieses Begriffes siehe Messias Begriffsklarung Der Begriff Messias hebraisch משיח Maschiach oder Moschiach plural hebraisch משיחים Meshichim aramaisch ܡܫ ܝܚ ܐ Mschicho in griechischer Transkription Messias ins Griechische ubersetzt Xristos Christos latinisiert Christus stammt aus der judischen Bibel dem Tanach und bedeutet Gesalbter Im Tanach bezeichnet Maschiach unter anderem den weltlichen Konig der Juden dessen Thron laut Jer 33 17 EU auf Ewigkeit immer von einem Nachfolger Davids besetzt sein sollte auch 2 Sam 7 13 EU Daraus entstand seit dem Propheten Jesaja 740 v Chr und besonders seit dem Ende des israelitischen Konigtums 586 v Chr die Erwartung eines kunftigen weltlichen Maschiach der JHWHs Willen endgultig verwirklichen alle Juden zusammenfuhren von Fremdherrschaft befreien ein Reich der Gerechtigkeit und Freiheit herbeifuhren werde Die Alte Kirche bezog die judische Erwartung eines kunftigen weltlichen Maschiach auf die Person Jesus von Nazaret und bezeichnete ihn gemass dem griechischen Alten Testament als den Christos Xristos den Gesalbten Im entstandenen Heidenchristentum wurde der christologische Glaube Jesus ist der Gesalbte zum Namen Jesus Christus zur Hypostase und zu einem Teil der Trinitat Vater Sohn und Heiliger Geist Es wurde Dogma dass der nun neutestamentarisch erzahlte Jesus als vergottlichter Messias der Erloser von der Erbsunde zwischen Menschen und christlichem Gott sei UberblickIm Tanach bezeichnet dieser Hoheitstitel den von Gott erwahlten und bevollmachtigten Menschen mit besonderen Aufgaben fur sein Volk Israel Nach dem Untergang des Reiches Juda 586 v Chr kundigten einige biblische Propheten zudem einen Retter und Friedensbringer der Endzeit an andere verkundeten dass ein Nachkomme Konig Davids eines Tages genau wie dieser als gesalbter rechtmassiger Konig uber Israel und Juda herrschen und die Juden von der Fremdherrschaft erlosen werde Beide Vorstellungen begannen sich mit der Zeit zu vermischen Die Septuaginta ubersetzt Maschiach stets mit Christos Nachdem Judaa unter romische Herrschaft gelangt war traten dort mehrfach Personen auf die den Anspruch erhoben der Messias zu sein und losten damit Unruhen aus von denen Flavius Josephus berichtet Auch Jesus von Nazaret wurde in den Evangelien mit dem griechischen Titel Christos bezeichnet der spater zu der Christus latinisiert wurde Mit dem schliesslich zum Eigennamen gewordenen Glaubensbekenntnis Jesus Christus druckten die Anhanger Jesu aus dass Gott in diesem Menschen die prophetischen Verheissungen zu erfullen begonnen habe Aus diesem Grund legten seine Anhanger grossen Wert darauf dass Jesus in direkter mannlicher Linie von Konig David abstamme Dass die Bezeichnung Messias zur Zeit Jesu auch als Anspruch auf irdische Macht gedeutet werden konnte konnte man daraus schliessen dass die Romer ihn als Rex Iudaeorum hinrichteten weil sie ihn fur einen politischen Aufruhrer hielten Ob allerdings ein messianischer Anspruch Jesu und oder ein entsprechender Vorwurf seiner Gegner zu seinen Lebzeiten tatsachlich erhoben wurde ist in der neutestamentlichen Wissenschaft weiterhin umstritten Spatestens seit Paulus verstanden die Christen unter dem Messias bzw Christos nicht mehr den prophezeiten Befreier und Konig der Juden sondern den Erloser der ganzen Menschheit Die Deutungen des biblischen Begriffs haben sich durch die gegenseitige Abgrenzung von Juden und Christentum in der Folgezeit immer weiter auseinanderentwickelt Die an eine menschliche Einzelperson geknupfte Hoffnung auf endgultigen Weltfrieden wirkte vielfach auch auf politische Ideologien ein siehe dazu Messianismus TanachIm Tanach findet man historische Personen die politische Macht uber die Juden ausubten und Maschiach Messias genannt werden an die man aber keine endzeitlichen Heilserwartungen knupfte Dagegen werden endzeitliche Heilserwartungen an eine Retter und Mittlergestalt im Tanach nicht Maschiach Messias genannt Der erste Maschiach war demnach Saul der erste Konig uber Juda und Israel Bevollmachtigung Der Ausdruck Gesalbter stammt von einem altorientalischen Ritual der Salbung hoher Beamter In der Bibel salbt jedoch kein Konig einen Nachfolger Minister oder Vasallen Vielmehr beruft Gott durch seine Propheten damit einen zuvor Unbekannten oder Oppositionellen 1 Sam 16 13 EU 2 Sam 2 4 EU 2 Kon 9 3 EU u a noch vor dessen Akklamation durch das Volk zum kunftigen Herrscher Demgemass bezeichnet die Begriffskombination Gesalbter JHWHs die von Gott erwahlten rechtmassigen Konige Israels Ps 2 2 EU Ps 18 51 EU Ps 20 7 EU Ps 132 10 17 EU So salbt der Prophet Samuel im Auftrag Gottes Saul zum Retter vor der Bedrohung durch die Philister 1 Sam 10 1f EU Nach ersten militarischen Erfolgen bestatigt eine Loswahl Saul 1 Sam 10 21 EU nach weiteren macht eine Stammeversammlung ihn zum Konig 1 Sam 11 15 EU In seiner Abschiedsrede ubergibt Samuel ihm sein theopolitisches Fuhrungsamt 1 Sam 12 3 5 EU Daher bezeichnete Maschiach wohl ursprunglich einen prophetisch berufenen politisch militarischen Anfuhrer der die fruhere vorstaatliche Rolle der spontan und situationsbedingt auftretenden charismatischen Richter Gottes Volk vor ausseren Feinden zu retten ubernehmen und verstetigen sollte Die Richter uberkam Gottes Geist noch unmittelbar nun galt Geistbegabung als Folge der Salbung durch einen Propheten 1 Sam 10 1 6 EU 1 Sam 16 13 EU 2 Sam 23 1f EU war also Ausdruck einer mittelbaren Theokratie Im Sudreich Juda das laut Darstellung des Tanach anders als das Nordreich Israel eine stabile Konigsdynastie ausbildete erscheint die Salbung dann haufig vor oder bei einer Thronbesteigung 2 Sam 19 11 EU 1 Kon 1 39 EU 2 Kon 11 12 EU Sie stellte den zukunftigen Konig unter Gottes Schutz und machte ihn damit unantastbar 1 Sam 24 7 11 EU 2 Sam 1 14ff EU Ps 89 21ff EU verpflichtete ihn so aber auch Gottes Willen fur Israel zu befolgen 1 Sam 9 16 EU Der gesalbte Fuhrer galt damit als irdischer Diener und Vertreter Gottes der fur das Gottesvolk sorgen es gerecht regieren vor Fremdherrschaft bewahren und aus Unterdruckung befreien sollte Wenn er versagte konnte Gott ihn verwerfen indem ein Prophet ihm Gottes Gericht beispielsweise Niederlagen gegen Fremdherrscher oder Ablosung ankundigte Maschiach bezeichnet also einen zur Leitung Israels nach Gottes Willen Bevollmachtigten Der Konig steht biblisch immer unter Gott Damit wurde Maschiach letztlich zur Bezeichnung des aus biblischer Sicht rechtmassigen legitimen Herrschers uber die Juden Deshalb konnte nach dem Untergang des Konigtums vereinzelt auch ein fremder Herrscher der Perserkonig Kyros als Maschiach als Vollstrecker des Willens Gottes fur Israel bezeichnet werden Jes 45 1 EU Im oder nach dem Babylonischen Exil wurde der verwaiste Titel auf den Hohepriester ubertragen Diese wurden zuvor zwar auch durch Salbung fur ihren Tempeldienst geweiht aber nicht als Gesalbter bezeichnet Ex 29 EU Lev 4 3ff 16 EU Sie erhielten nun aber anstelle des Konigs politische Vollmachten weshalb in den jungsten fruhestens ab 200 v Chr entstandenen und spat in den Tanach aufgenommene Bucher 1 Chr 29 22 EU Vgl spater auch Sir 45 15 EU 2 Makk 1 10 EU des Alten Testaments der Titel Maschiach folgerichtig ebenfalls auf sie Verwendung findet Es gab aber auch Kritik Die angebliche Entweihung des Tempels durch Antiochos IV Epiphanes um 170 v Chr beendete zumindest nach Ansicht des Verfassers des Buches Daniel diese Tradition erst im kunftigen Reich Gottes werde der Tempel neu geweiht werden Dan 9 25 EU Nur sehr selten werden in der Bibel auch Propheten gesalbt 1 Kon 19 16 EU Jesaja Tritojesaja wird im ubertragenen Sinn als von Gottes Geist Gesalbter bezeichnet Jes 61 1 EU Sogar die Erzvater werden in Ps 105 5 EU einmal Propheten und Gesalbte genannt Der endzeitliche Heilsbringer Israels Propheten kundigten angesichts des Endes des Konigtums 586 v Chr nicht nur dessen kunftige Erneuerung an sondern daneben zunehmend eine endzeitliche Rettergestalt deren Kommen alles verandern werde Dieser Heilsbringer war fur sie ein von Gott erwahlter Mensch sollte aber im Gegensatz zu allen fruheren Fuhrungspersonen eine radikale Wende zum Schalom Frieden Heil Wohl fur alle bringen Seine Aufgabe sollte nicht vorubergehend befristet und widerrufsfahig sondern endgultig und ewig sein Diese Heilsbringer waren nicht als politische Herrscher gedacht Wohl deshalb vermieden es die Propheten diese Gestalt als Maschiach zu bezeichnen Als Weissagungen eines endzeitlichen Heilsbringers gelten Jes 9 1 6 EU oft sieht man den Beginn dieser Verheissung schon in Jes 8 23 EU Jes 11 1 10 EU Mi 5 1 5 EU Hos 2 2f EU Jer 23 5f EU Hes 34 23f EU Hes 37 22ff EU Hag 2 22f EU Sach 3 8ff EU Sach 6 12 EU Sach 9 9f EU Zugleich aber wurden altere Texte die auf gesalbte Konige bezogen waren im und nach dem Exil auf den zukunftigen Heilsbringer umgedeutet oder mit endzeitlichen Heilsweissagungen erganzt darunter die Zusage der ewigen Thronfolge an die Daviddynastie 2 Sam 7 12ff EU der Konigspsalm Ps 2 EU die Heilsverheissung des Amos Am 9 11f EU die Verheissung eines Davidnachfolgers in der Bileamerzahlung Num 24 17 EU die Zusage eines kunftigen Herrschers an den Stamm Juda Gen 49 10 EU Umstritten ist ob auch die Weissagung des Immanuel Gott mit uns Jes 7 14ff EU die sogenannten Gottesknechtslieder bei Deuterojesaja Jes 42 1 4 EU Jes 49 1 6 EU Jes 50 4 9 EU Jes 52 13 53 12 EU sowie die Vision vom Kommen des Menschenahnlichen nach dem Endgericht Dan 7 13f EU auf den Retter und Richter der Endzeit zu beziehen sind Das Judentum weist Letzteres als Idiosynkrasie christlicher Lehre seit jeher als seiner Ansicht nach falsch zuruck Jesaja Jes 9 1 6 gilt als erste echte messianische Weissagung Der Prophet Jesaja verkundet sie um 730 v Chr als Freudenbotschaft an das von den Assyrern unterdruckte Volk Israel Er prophezeit ein baldiges Ende der Unterdruckung wie am Tage Midians Ri 7 EU daruber hinaus von dem Ende aller Gewaltherrschaft v 4 Jeder Stiefel der mit Gedrohn einhergeht und jeder durch Blut geschleifte Mantel wird verbrannt und vom Feuer verzehrt werden und die Geburt eines Kindes das Gott zum kunftigen Herrscher auf Davids Thron bestimmt habe voraus Jesaja legt ihm Thronnamen bei die in Israel nicht fur irdische Konige ublich sondern Gott selbst vorbehalten waren v 5 der Wunderbares plant machtiger Gott ewiger Vater Friedefurst Seine Herrschaft werde weit reichen und Frieden ohne Ende bringen sie werde auf Recht und Gerechtigkeit Befolgung der Tora gegrundet sein und deshalb von nun an bis in Ewigkeit andauern v 6 Jesaja ist fur die Methode bekannt viele seiner Botschaften durch die Benutzung prophetischer Namen zu prasentieren Jesaja 7 3 7 14 8 3 In den oben genannten Versen erlautert er seine Botschaft indem er einen prophetischen Namen fur Konig Hiskija 697 v Chr formuliert Jes 11 1 10 fuhrt die auf das Gottesrecht gestutzte Regentschaft des Gottgesandten aus Er werde aus dem Stumpf Isais hervorgehen v 1 Da auf diesem Spross Gottes Geist ruhe werde er alle Konigstugenden wie Weisheit Einsicht Entschlusskraft Erkenntnis und Gottesfurcht vereinen v 2 Diese wurden ihn befahigen ohne Rucksicht auf Augenschein und Gerucht die Armen gerecht zu richten die Gewalttater aber zu schlagen allein mit dem Stab Zepter seines Mundes also mit dem Richtspruch selbst v 4 Diese Gerechtigkeit werde die ganze Schopfung verwandeln und den Fluch von Gen 3 aufheben Wolfe und Schafe Kinder und Giftschlangen leben eintrachtig zusammen v 6ff Die ganze Erde werde Gott erkennen so dass niemand mehr Unrecht tut v 9 Der Regent werde als Zeichen dastehen das die Volker bewege nach Gott zu fragen v 10 Historische Herkunft und Anlass dieser Heilsverheissungen sind ungeklart Antike Vorbilder fehlen da die orientalischen Grossreiche gottahnliche Hoheitstitel sonst gerade zur Uberhohung und Absicherung eines bestehenden Konigtums nicht als unerwartete Zukunftshoffnung fur ein ohnmachtiges schutzloses Volk der Unterdruckten verkundeten Auch eine Erklarung aus der Zusage ewiger Thronfolge an David 2 Sam 7 12ff EU greift zu kurz Jesajas Friedefurst ist weder ein neuer Eroberer und Grossherrscher wie Konig David noch ein Gott Denn er fuhrt keinen Krieg mehr sondern herrscht erst nachdem Gott selbst die Kriegsgewalt beseitigt hat indem er Gottes heilvolle Rechtsordnung ohne eigene Macht durchsetzt und bewahrt Der Ruckgriff auf Davids Vater Isai lasst Kritik an der Daviddynastie erkennen die hier als abgehauener Baum erscheint obwohl sie noch bestand JudentumDieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Ausserbiblische Messiaserwartungen Zwischen etwa 200 v und 100 n Chr wurden nur noch Personen der vorstaatlichen Heilsgeschichte und das ganze Gottesvolk Israel aber nicht mehr Konige Gesalbte genannt auch nicht Konig David selbst dort nicht wo seine Salbung mit heiligem Ol erwahnt ist Ps 151 4ff EU Dies zeigt ein Misstrauen den Titel auf Gestalten der politisch erlebten Geschichte anzuwenden Als Gesalbter lasst sich zur Zeit Jesu und der Urchristen allein bezeichnen wer Gott einzigartig und durch nichts beeintrachtigt zugehort In 17 der Schriftrollen vom Toten Meer entstanden 250 v 40 n Chr ist der Maschiach Titel belegt Er wurde dort nur einmal auf einen kunftigen Davidspross 4Q PB sonst immer auf einen kunftigen Hohepriester bezogen 1QS IX 9 11 Gemeinderegel redet von den Messiassen Aarons und Israels im Plural Dies knupfte an die Verheissung Sacharjas von den beiden harmonisch regierenden Olsohnen Sach 4 14 EU an und zeigt eine theologische Opposition gegen die damals regierenden Hasmonaer Deren Regenten vereinten Priester und Konigsamt ohne sich aber salben also von Gott legitimieren zu lassen Sie die Herodianer und ihre nach judischer Herrschaft strebenden Gegner nannten sich nicht Gesalbter sondern Konig Auch die Hohepriester jener Zeit wurden nicht gesalbt Die Psalmen Salomos 17 und 18 grossenteils in der 2 Halfte des 1 Jh v Chr entstanden enthalten die umfassendste fruhjudische Schilderung des erwarteten Wirkens eines Gesalbten des Herrn als kunftigem Heilskonig und Davidnachkommen der die sundigen Heiden aus Palastina vertreibt aber zugleich die Volkerwallfahrt zum Zion auslost Er erkennt selbst Gott als seinen Konig an wird von ihm unterwiesen und setzt sein Vertrauen ausschliesslich auf ihn In seinem Wirken ist er von Gott abhangig der ihn mit heiligem Geist stark weise und gerecht gemacht hat PsSal 17 32 40 Die apokalyptischen Bilderreden des Athiopischen Henochbuchs ca 50 n Chr verbinden zwei im Tanach unausgeglichen nebeneinander verheissene Mittlergestalten den Heilsbringer auf dem Konigsthron Davids Jes 9 und den Menschenahnlichen aus dem Himmelsbereich Dan 7 EU ohne ihn Davidssohn zu nennen Im Buch 4 Esra um 100 n Chr ist der Messias ein Heilsbringer auf Zeit Fur die Getreuen die endzeitliche Katastrophen uberlebt haben schafft er eine 400 jahrige Friedenszeit an deren Ende er gemeinsam mit allen Menschen stirbt bevor eine neue Weltzeit erwacht 4 Esra 7 28 29 Die aramaischen Bibelhandschriften aus dem 2 Jahrhundert Targumim machen wohl auch unter dem Eindruck christlicher Uberlieferung Messiasbezuge des Tanach explizit So wird Spross etwa in Sach 3 8 EU mit Messias ubersetzt und der Gottesknecht Deuterojesajas wird mit dem Messias identifiziert sogar Jes 53 5 EU umgeschrieben mit dem Hinweis auf einen Neubau des Tempels Und er wird das Heiligtum bauen das durch unsere Schulden entweiht und durch unsere Sunden preisgegeben worden war Im syrischen Baruch Anfang 2 Jh n Chr werden dem Messias zwei Bedeutungen zugemessen Zum einen gelangen die Gerechten nach seiner Ruckkehr zu Gott zu neuem Leben in Einmutigkeit syrBar 30 1ff zum andern beginnt mit seiner Thronbesteigung am Ende einer von ihm veranlassten Ara der Demutigung eine Ara harmonischer Sabbat Ruhe syrBar 73 1f Rabbinisches Judentum In den nachbiblischen judischen Schriften Mischna und Talmud sowie in den Gebeten und Liturgien erhalt die Messiashoffnung einen wichtigen Platz Das Achtzehnbittengebet bittet mit der 14 Bitte um die Wiederherstellung der Tempelstadt Jerusalem und des Davidthrons Die 15 Bitte lautet Den Spross deines Knechtes David lasse bald emporspriessen sein Szepter erhohe durch deine Befreiung denn auf deine Befreiung hoffen wir den ganzen Tag Auch im Kaddisch findet man eine ahnliche Bitte Im Morgengebet der Schabbat Liturgie heisst es Nichts ist neben dir unser Erloser in den Tagen des Gesalbten und keiner ist dir ahnlich unser Befreier wenn du die Toten belebst Hier wird deutlich dass die messianische Heilszeit noch in die menschliche Geschichte fallt wahrend die Auferstehung der Toten allein Gottes Sache bleibt Gemass dem 1 Gebot kann der Heilsbringer fur Juden nur ein menschliches Wesen kein Gott Teil Gottes oder Halbgott sein Er kann auch nach seinem Erscheinen nicht angebetet werden da das Gebet nur dem einen einzigen Gott gebuhrt Nach negativen Erfahrungen mit vielen israelitischen Konigen und dem Untergang des Konigtums und des ersten Tempels verschob sich die Bedeutung des Begriffs Der Gesalbte werde ein neuer Lehrer sein ahnlich wie Moses und Elija Schon die vermutete Qumrangemeinschaft kannte einen solchen Lehrer der Gerechtigkeit mit endgultiger Weisheit und Durchsetzungskraft Die Zeloten erwarteten einen politischen Befreier der Juden von der Fremdherrschaft der Griechen und Romer Eventuell druckte die Bezeichnung des Simon Bar Kochba als Sohn des Lichts eine solche Messiaserwartung aus Nach dem Untergang des Zweiten Tempels 70 n Chr trat diese politische Messiaserwartung zuruck Systematisierung der Messiaserwartung Im Judentum wird vom Maschiach allgemein erwartet dass er Mensch und nicht gottlich sein wird und bestimmte Kriterien und Aufgaben erfullen wird die die Welt fur immer grundlegend verandern Wenn ein als Maschiach auftretender oder verehrter oder vermuteter Mensch nur eine dieser Bedingungen nicht erfullt und stirbt kann dieser nicht als der Maschiach anerkannt werden Er muss nach verschiedenen biblischen Aussagen Jude sein Dtn 17 15 EU Num 24 17 EU dem Stamm Juda angehoren Gen 49 10 EU ein direkter mannlicher Nachkomme Sohn nach Sohn von Konig David 1 Chr 17 11 EU Ps 89 29 38 EU Jer 33 17 EU 2 Sam 7 12 16 EU und Konig Salomon sein 1 Chr 22 10 EU 2 Chr 7 18 EU das judische Volk aus dem Exil in Israel versammeln Jes 11 12 EU Jes 27 12f EU den judischen Tempel in Jerusalem wieder aufbauen Mi 4 1 EU den Weltfrieden bringen Jes 2 4 EU Jes 11 6 EU Mi 4 3 EU die ganze Menschheit dazu bringen den ein einzigen Gott anzuerkennen und ihm zu dienen Jes 11 9 EU Jes 40 5 EU Zef 3 9 EU Das Buch Ezechiel bietet eine zusammenfassende Schau dieser Kriterien Hes 37 24 28 EU Mein Knecht David wird Konig uber sie sein und sie werden alle einen einzigen Hirten haben Sie werden meinen Rechtsentscheiden folgen und auf meine Satzungen achten und nach ihnen handeln Sie werden in dem Land wohnen das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe und in dem eure Vater gewohnt haben Ich schliesse mit ihnen einen Friedensbund es soll ein ewiger Bund mit ihnen sein Ich werde sie aufrichten und zahlreich machen Ich werde mitten unter ihnen auf ewig mein Heiligtum errichten und uber ihnen wird meine Wohnung sein Ich werde ihnen Gott sein und sie sie werden mir Volk sein Und die Nationen werden erkennen dass ich der HERR es bin der Israel heiligt wenn mein Heiligtum auf ewig in ihrer Mitte ist Nach judischer Auffassung steht im Unterschied zum Christentum das Kommen des Messias noch bevor Eine abweichende Auffassung vertreten nur die Messianischen Juden ChristentumTexte Im Neuen Testament NT kommt der griechische Titel Christos 531 mal der grazisierte aramaisch hebraische Begriff Messias zweimal Joh 1 41 4 25 vor Er erscheint in allen NT Schriften fehlt aber in der hypothetischen Logienquelle und im apokryphen Thomasevangelium Beide berichten auch nicht von Jesu Tod und Auferstehung Besonders oft erscheint der Titel in den Passionsberichten der Evangelien und in den Paulusbriefen Diese verbinden ihn vor allem mit Jesu Heilstod und beziehen ihn zugleich auf die biblische Heilserwartung obwohl diese keinen leidenden Messias kannte 1 Kor 15 3 EU Christus ist fur uns gestorben nach der Schrift Geburt und Kindheit Jesu Nach dem Matthausevangelium wurde Jesus als Sohn Davids in Betlehem geboren von wo nach Mi 5 1 der kunftige Retter Israels kommen sollte Nach der Flucht nach Agypten kehrte Josef nach dem Tode des Herodes mit Maria und dem Kind wieder in das Land Israel zuruck und liess sich in Nazareth nieder Mt 2 1 23 EU Denn es sollte sich erfullen was durch die Propheten gesagt worden ist Er wird Nazoraer genannt werden Diese Verheissung gibt es jedoch im Tanach nicht Nazaret existierte zur Zeit der Propheten eventuell noch gar nicht Christliche Exegeten finden hier manchmal eine Anspielung auf den Spross hebr nezer Isais Davids Vater aus Jes 11 1 EU z B Einheitsubersetzung Im Brief des Paulus an die Romer Rom 11 26 EU wird Jes 59 20 EU nach der Septuaginta zitiert Es wird kommen aus Zion der Erloser der da abwende das gottlose Wesen von Jakob Fur Paulus befreite Jesus durch seinen stellvertretenden Suhnetod am Kreuz die Menschen vom drohenden Fluch der Tora der jeden bedrohe der sie nicht ganz erfulle Gal 3 13 EU Es genuge daher an Jesus zu glauben und sich zu ihm zu bekennen um gerettet zu werden Dem widerspricht der hebraische Wortlaut des Zitats im Tanach Aber fur Zion wird kommen ein Erloser fur die in Jakob die von der Abtrunnigkeit umkehrten spricht der Herr Der Maschiach wird nach judischem Glauben daher den glaubigen observanten Juden nicht die Sunden abnehmen sondern wenn diese sich von ihren Sunden abwenden dann wird er kommen Im Johannesevangelium wird die Vorstellung des Messias als Konig Israels Joh 1 49 EU als unzureichend angesehen Dahinter steht das Geheimnis dass Jesus in Wirklichkeit der praexistente Sohn Gottes sei Irdisch konigliche Erwartungen der Garantie von Grundbedurfnissen werden abgewiesen Joh 6 15 EU und Jesus bezeichnet sich Pilatus gegenuber als Konig der Wahrheit dessen Reich nicht von dieser Welt und daher gewaltlos ist Joh 18 36f ELB Die Messiasvorstellung wird spiritualisiert und ahnlich wie bei Paulus und den anderen Evangelien mit der Vorstellung der Erlosung durch den Tod am Kreuz verbunden Der Glaube an Jesus als den Christus verleiht ewiges Leben Joh 20 31 EU Historischer Jesus Hauptartikel Jesus von Nazaret und Exegetische Diskussion Ob Jesus sich selbst Messias genannt hat ist umstritten Die Evangelien ergeben folgenden Befund Eine Messiaserwartung wurde an Jesus herangetragen von Johannes dem Taufer Mt 11 3 EU der Kommende von seinen Anhangern Mk 8 29 der Christus von Armen im Volk Mk 10 47 EU Sohn Davids Mk 11 10 Herrschaft Davids und von Gegnern Mk 14 61 EU der Christus Sohn des Hochgelobten Besonders die Verkundigung des Reiches Gottes und seiner Gegenwart in Heilungen weckte messianische Hoffnungen vgl Mt 11 3 5 EU Diese mussen nicht aus einem Missverstandnis entstanden sein sondern das Davidische Konigtum der Endzeit wurde etwa im apokryphen Psalm Salomons 17 als Befreiung Israels von Feinden Umwalzung der gesellschaftlichen Verhaltnisse gerechte Herrschaft und irdische Stellvertretung des Konigtums Gottes verstanden Ahnliche Vorstellungen zeigt nicht nur das eventuell sekundare Messiaskonzept Lukas das im Magnificat konzentriert ist Wahrend besonders in der Tradition Rudolf Bultmanns Jesu Wirken als unpolitisch verstanden wurde gelten seit den 1970er Jahren oft zumindest einzelne der genannten Bezuge auf ein davidisches Konigtum als authentisch Die Aufrichtung des Reiches Gottes erwartete Jesus jedoch allein von Gott nicht vom Einsatz kriegerischer Mittel trotz Lk 22 36 EU Wird der Einzug in Jerusalem Mk 11 1 10 EU als historisch aufgefasst so war er nach Ed Parish Sanders vielleicht ein bewusster Anspruch Jesu auf das Konigtum ahnlich wie ihn spater Simon bar Giora erhob Anders als dieser hatte Jesus mit dem Eselritt jedoch an den machtlosen Messias der Abrustung bei Sach 9 9f EU erinnert Auch die Fusswaschung stellt einen dienenden Konig dar und es gibt entsprechende Belehrungen an die Junger Mk 10 42ff EU Nach Mk 8 29 EU bekannte Simon Petrus einer der zwolf erstberufenen Junger Jesu ihn schon zu Lebzeiten als den Messias Wegen der darauf folgenden Leidens und Todesankundigung machte ihm Petrus Vorhaltungen Mk 8 31f Die Emmausjunger ausserten nach Jesu Tod Enttauschung dass er die erhoffte irdische Befreiung Israels nicht gebracht habe Lk 24 21 EU Im Mund Jesu erscheint der Titel selten und indirekt Mk 9 41 Mt 16 20 Lk 4 41 Nach dem Markuskonzept des Messiasgeheimnisses verbot er den Damonen ihn als Sohn Gottes zu verkunden Mk 1 34 3 11f Auch seine Junger sollten seine Messianitat bis zur Auferstehung geheim halten Mk 8 30 9 9 Nur in seiner Antwort auf die Messiasfrage des Hohepriesters Kajaphas im nachtlichen Verhor vor seiner Kreuzigung stellte er sich als Messias vor Mk 14 62 EU Ich bin es und ihr werdet sehen den Menschensohn sitzend zur rechten Hand der Kraft und kommen mit den Himmelswolken Einer Frau aus Samaria gegenuber bekannte er sich offen als der Messias Joh 4 25f EU Die Frau sagte zu ihm Ich weiss dass der Messias kommt der Christus heisst Wenn er kommt wird er uns alles verkunden Da sagte Jesus zu ihr Ich bin es der mit dir spricht Jesus strebte nicht das davidisch nationale Konigtum an sondern im Sinne der Apokalyptik des Buches Daniel die Vorwegnahme und Bekraftigung der Verheissung vom Kommen des Menschenahnlichen nach dem Endgericht das von aller nicht nur romischer Gewaltherrschaft befreie Fur einen Messiasanspruch Jesu spricht seine Hinrichtung am judischen Pessachfest durch Romer Pontius Pilatus liess laut Mk 15 26 EU ein Schild mit dem Grund seines Todesurteils uber Jesu Kreuz anbringen der Konig der Juden vgl Joh 19 19 EU INRI Den Evangelien zufolge sahen einige der ersten Junger Jesus nach seinem Tod in neuer Gestalt als Lebenden und wurden so gewiss dass Gott ihn von den Toten auferweckt und zu seiner Rechten erhoht habe Unter anderem im Anschluss an den messianischen Psalm 110 wurde dies als Bekraftigung der Einsetzung Jesu zum koniglich priesterlichen Richter der Endzeit verstanden Die neutestamentliche Forschung vertrat lange eine radikal skeptische Sicht nach der Jesus erst nach Ostern aufgrund des Auferstehungsglaubens zum Messias gemacht worden sei Heute wird ein zumindest impliziter Messiasanspruch Jesu angenommen der die Reaktionen auf sein Wirken Petrusbekenntnis Pilgerjubel beim Einzug in Jerusalem Todesurteil des Sanhedrin und Hinrichtungsbefehl des Pilatus erklart Die gesamte NT Uberlieferung stammt von Urchristen die von Jesu Auferstehung und Messianitat uberzeugt waren Auch mit der heute meist als historisch angesehenen symbolischen Tempelreinigung kann Jesus einen impliziten Messiasanspruch erhoben haben da apokryphe judische Texte vom Toten Meer z B PsSal 17 30 4Q flor 1 1 11 vom Messias eine kunftige Reinigung und Neuerrichtung des Tempels erwarteten Vereinzelt werden hier sogar Ansatzpunkte fur die spatere Theologie eines leidenden Messias gesehen Jesus habe die Ablehnung seines mit Tempelaktion und Tempelwort von der zukunftigen Zerstorung Mk 13 1f EU verbundenen Umkehrrufs provoziert und sich so selbst an seine Hinrichtung ausgeliefert Denn er habe geglaubt Gottes Heilshandeln konne sich bei ausbleibender Umkehr seiner Adressaten nur durch seinen Suhnetod als endzeitliche n Ersatz fur den Suhnopferkult des Tempels durchsetzen Jesus Christus Mit der zum Eigennamen gewordenen Gleichung Jesus ist der Christus bekennen Christen sich zu Jesus als dem von Israel erwarteten Messias der als Sohn Gottes vom Vater in die Welt gesandt wurde Jesus hat den Titel Messias gelten lassen aber seinen Sinn genauer geklart Vom Himmel herabgestiegen Joh 3 13 EU gekreuzigt und dann auferstanden ist er der leidende Gottesknecht der sein Leben hingibt als Losegeld fur viele Mt 20 28 EU Der im NT neben dem Messiastitel auftauchende Begriff Sohn Gottes der im Tanach fur das ganze aus Sklaverei und Wustenzeit erwahlte Volk Israel steht Hos 11 1 EU wurde in der Patristik zu einer Dreifaltigkeits und Dreieinigkeitslehre weiterentwickelt Damit war die Trennung vom Judentum endgultig vollzogen und dogmatisch fixiert Zugleich hielt die christliche Theologie damit an der Einheit des Alten und Neuen Testaments fest Der Gott Israels ist und bleibt als der Vater Jesu Christi der Schopfer und Erloser der ganzen Welt lateinisch bezeichnet als Salvator mundi Das Christentum sieht die Verheissungen also in einem anderen Sinn erfullt als sie nach judischer Auslegung im Tanach gemeint waren und hat demgemass Inhalt und Bedeutung des Messiasbegriffs verandert Nach Papst Benedikt XVI ist etwa Jesus selbst die erneuerte Tora der Gottes in der Tora offenbarten Willen erfullt habe und ihr Einhalten durch die Gnade ermogliche Im Mittelpunkt steht nun die stellvertretende Rettungstat Jesu Christi die die Menschen mit Gott versohnt und Rechtfertigung bewirkt habe Traditionell wurde dies von einer judischen Vorstellung abgehoben nach der Heil durch Erfullung der Toragebote erreicht werde Heute wird nicht nur in einer Neuen Perspektive auf Paulus weitgehend anerkannt dass auch im Judentum der Bund Gottes mit seinem Volk am Anfang steht Dieser verlange dann Gehorsam dem Gesetz gegenuber aber auch bei Ubertretungen sei es durch in der Tora vorgesehene Suhnemittel moglich im Bund zu verbleiben Ein Unterschied besteht danach nicht in der ethisch praktischen Haltung sondern nur in deren symbolischer Begrundung Die ersten Christen rechneten in naher Zukunft mit der zweiten Ankunft der Wiederkehr griech Parusie des Messias Jesus dem Weltende und dem Weltgericht Diese Hoffnung druckte sich in der abschliessenden Schrift des neutestamentlichen Kanons der apokalyptischen Offenbarung des Johannes aus vgl Mt 24 EU Judisch Christlicher Dialog Die fruhe Kirche sah sich als Erbin der Verheissungen an Israel und das Judentum als verworfene uberholte zum Aufgehen im Christentum bestimmte Religion Diese Substitutionstheologie ist in den Grosskirchen jedoch seit dem Holocaust allmahlich einem neuen Aufeinanderzugehen gewichen bei dem christliche Theologen den judischen Messiasglauben als eigenstandige unabgegoltene von Christen ebenfalls geteilte Erwartung anerkennen so bei dem katholischen Theologen Johann Baptist Metz und dem evangelischen Theologen Jurgen Moltmann Dabei bleibt selbst fur liberale Christen das Bekenntnis zu Jesus als dem Christus Gottes unaufgebbar das sie nicht als ausschliessenden Gegensatz sondern gerade als zu Solidaritat und Dialog verpflichtende Brucke zum Judentum interpretieren Besonders deutsche judische Theologen wie Martin Buber oder Pinchas Lapide haben Jesus als gerechten judischen Lehrer der Tora der viele Menschen aus den Volkern zum Glauben an Israels Gott gebracht habe anerkannt Buber soll gegenuber Christen einmal augenzwinkernd vorgeschlagen haben Wir warten alle auf den Messias Sie glauben er ist bereits gekommen ist wieder gegangen und wird einst wiederkommen Ich glaube dass er bisher noch nicht gekommen ist aber dass er irgendwann kommen wird Deshalb mache ich Ihnen einen Vorschlag Lassen Sie uns gemeinsam warten Wenn er dann kommen wird fragen wir ihn einfach Warst du schon einmal hier Und dann hoffe ich ganz nahe bei ihm zu stehen um ihm ins Ohr zu flustern Antworte nicht Fur viele Glaubige beider Religionen bleiben die Glaubensgegensatze jedoch wechselseitig unuberbruckbar Der biblische Maschiach war nie als jemand vorgestellt der angebetet werden sollte Nach Dtn 13 2 6 EU ist wer Menschen zum Glauben an Menschen als Gotter verfuhre dem Zorngericht Gottes verfallen Nach Mk 16 16 EU u a werde wer nicht an Jesus Christus glaubt bei seinem Wiederkommen im Endgericht verdammt werden Besonders manche evangelikale Christen machen die Wiederkunft Christi daher von einer vorherigen Bekehrung aller Menschen zu Jesus Christus was Juden einschliesst abhangig IslamIm Koran wird Jesus von Nazaret als Isa bin Maryam Jesus Sohn der Maria und als المسيح al Masiḥ als der Messias bzw Christus der Gesalbte bezeichnet Sure 3 44 49 4 4 170 174 5 Jesus ist gemass dem Koran jedoch weder der Sohn Gottes noch Teil einer Dreieinigkeit sondern lediglich ein Prophet und ein Diener Gottes Im Islam ist durch die Uberlieferung von islamischen Gelehrten Alim die Erwartung weit verbreitet Jesus werde am Jungsten Tag als Richter gegen die Ungerechten wiederkommen und zusammen mit dem Nachkommen Mohammeds Mahdi den Antichristen besiegen Die verschiedenen Glaubensrichtungen im Islam unterscheiden sich jedoch geringfugig in ihren Auffassungen KunstIn der Musik und Literatur Europas sind ofter Werke mit dem Titel und Thema des Messias geschaffen worden Messias ein Oratorium von Georg Friedrich Handel Messias ein Epos von Friedrich Gottlieb Klopstock das in zwanzig Gesangen und 20 000 Versen Passion und Auferstehung Christi darstellt ein Oratorium von Georg Philipp Telemann nach Texten von Klopstock Siehe auchHeiland Liste judischer Messias Anwarter Messianische Juden Messianische Bewegungen Haile SelassieLiteraturHebraische BibelMessias und Messianismus In Concilium Internationale Zeitschrift fur Theologie Ostfildern Ruit 29 1993 ISSN 0588 9804 Inhalt Memento vom 23 Juni 2008 im Internet Archive Roger Liebi Der verheissene Erloser Messianische Prophetie ihre Erfullung und historische Echtheit Memento vom 1 Oktober 2007 imInternet Archive Schwengeler Berneck 1983 Beroa Zurich 1994 PDF online 542 kB Hartmut Gese Der Messias In Zur biblischen Theologie Alttestamentliche Vortrage Beitrage zur evangelischen Theologie Bd 78 Kaiser Munchen 1977 S 128 151 Mohr Tubingen 1983 ISBN 3 16 144700 X Werner H Schmidt Alttestamentlicher Glaube in seiner Geschichte Neukirchener Verlag Neukirchen Vluyn 2004 9 Aufl S 207 215 ISBN 3 7887 0655 4 Der Messias Ernst Joachim Waschke Der Gesalbte Studien zur alttestamentlichen Theologie Beihefte zur Zeitschrift fur die Alttestamentliche Wissenschaft 306 Walter de Gruyter 2001 ISBN 3 11 017017 5 Neues TestamentJurgen Moltmann Der Weg Jesu Christi Christologie in messianischen Dimensionen Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 1989 ISBN 3 579 01931 7 Carsten P Thiede Der unbequeme Messias Wer Jesus wirklich war Brunnen Verlag Giessen 2006 ISBN 3 7655 3876 0 Otfried Hofius Ist Jesus der Messias Thesen In Der Messias Jahrbuch fur Biblische Theologie Bd 8 Neukirchener Verlag Neukirchen Vluyn 1993 ISBN 3 7887 1465 4 S 103 130 Wilhelm Breuning Hrsg Der Messias Jahrbuch fur Biblische Theologie JBTh Band 8 Neukirchener Verlag Neukirchen Vluyn 1993 ISBN 3 7887 1465 4 Judische MessiaserwartungenHenri Cazelles Alttestamentliche Christologie Zur Geschichte der Messiasidee Einsiedeln 1983 ISBN 3 265 10262 9 Nathan Peter Levinson Der Messias Kreuz Stuttgart 1994 ISBN 3 7831 1333 4 J Neusner W Green E Frerichs Hrsg Judaisms and Their Messiahs at the Turn of Christian Era Cambridge 1987 ISBN 0 521 34146 9 englisch Reinhold Mayer War Jesus der Messias Geschichte der Messiasse Israels in drei Jahrtausenden Bilam Tubingen 1998 ISBN 3 933373 01 8 Israel Knohl The Messiah Before Jesus The Suffering Servant of the Dead Sea Scrolls University of California Press 2001 ISBN 0 520 23400 6 englisch Ludwig Lajos Venetianer Die Messiashoffnung des Judenthums Metzler Peter W Duisburg 2010 ISBN 978 3 936283 11 2 Judisch christlicher MessiasdialogClemens Thoma Das Messiasprojekt Theologie judisch christlicher Begegnung Pattloch Munchen 1994 ISBN 3 629 00626 4 Hans Hubner Der Messias Israels und der Christus des Neuen Testaments in Kerygma und Dogma Gottingen 27 1981 S 217 240 ISSN 0023 0707 Ekkehard W Stegemann Hrsg Messias Vorstellungen bei Juden und Christen Kohlhammer Stuttgart 1993 ISBN 3 17 012202 9 Martin Karrer Der Gesalbte Die Grundlagen des Christustitels Vandenhoeck Ruprecht Gottingen 1997 ISBN 3 525 53833 2 WeblinksWiktionary Messias Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen JudentumJoseph Jacobs Moses Buttenwieser Messiah In Isidore Singer Hrsg Jewish Encyclopedia Funk and Wagnalls New York 1901 1906 Jona Lendering Messiah historische Artikel englisch Siegfried Kreuzer Messianismus Messias PDF 2004 74 kB Messiaserwartung Die messianische Erwartung im Judentum Der Messias im Judentum Ernst Joachim Waschke Messias AT In Michaela Bauks Klaus Koenen Stefan Alkier Hrsg Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet WiBiLex Stuttgart 2006 ff Sebastian Hollstein Heilande es kann nicht nur einen geben spektrum de 30 Marz 2018ChristentumMessiaserwartung Judentum vs Christentum Hans Hermann Henrix Bist du der Kommende oder sollen wir einen anderen erwarten Mt 11 2 Unser Christusglaube und die judische Messiashoffnung Moderamen des Reformierten Bundes Wir und die Juden Israel und die Kirche Leitsatze in der Begegnung von Juden und Christen 12 Mai 1990 Klaus Peter Lehmann Die neue Strategie des Messias nach dem Neuen Testament Errettung Israels von seinen Feinden durch Versohnung der Volker im Leib Christi Memento vom 9 Dezember 2007 im Internet Archive Dieter Zeller Messias Christus In Michaela Bauks Klaus Koenen Stefan Alkier Hrsg Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet WiBiLex Stuttgart 2006 ff EinzelbelegeKarl Heinrich Rengstorf Theologisches Begriffslexikon zum Neuen Testament Hrsg Lothar Coenen 9 Auflage R Brockhausverlag Wuppertal 1993 ISBN 3 417 24800 0 Xristos S 760 Christus ist die lat Form des griech Xristos das seinerseits in LXX und NT das griech Aquivalent des aram meschicha ist Dieses wiederum entspricht dem hebr maschiach und bezeichnet jemand der feierlich zu einem Amt gesalbt worden ist Rabbi Tovia Singer on Isaiah 53 Who is the Suffering Servant Tovia Singer Rabbi singer answers frequently asked questions 2012 Outreach Judaism abgerufen am 24 Oktober 2012 Larry Levey The Scriptural Messiah Jews for Judaism archiviert vom Original am 19 Marz 2012 abgerufen am 24 Oktober 2012 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Gerald Sigal Suffering Servant Jews for Judaism archiviert vom Original am 26 Oktober 2012 abgerufen am 24 Oktober 2012 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Gerald Sigal Who is the child in Isaiah 9 5 6 Jews for Judaism archiviert vom Original am 18 September 2011 abgerufen am 24 Oktober 2012 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Werner H Schmidt Alttestamentlicher Glaube Neukirchener Verlag 4 Auflage 1982 S 211 Martin Karrer Jesus Christus im Neuen Testament 1998 S 137 M G Abegg The Messiah at Qumran 1995 S 125 144 Gerd Theissen Annette Merz Der Historische Jesus S 464 Jostein Adna Jesu Stellung zum Tempel Die Tempelaktion und das Tempelwort als Ausdruck seiner messianischen Sendung Wissenschaftliche Untersuchungen Zum Neuen Testament 2 Mohr Siebeck Tubingen 2000 ISBN 3 16 146974 7 S 65f 4 Esra Jostein Adna Jesu Stellung zum Tempel Die Tempelaktion und das Tempelwort als Ausdruck seiner messianischen Sendung Wissenschaftliche Untersuchungen Zum Neuen Testament 2 Mohr Siebeck Tubingen 2000 ISBN 3 16 146974 7 S 78 f 81 ff Syrischer Baruch Rabbi Aryeh Kaplan The Real Messiah Jews for Judaism archiviert vom Original am 13 April 2014 abgerufen am 24 Oktober 2012 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Aryeh Kaplan The real Messiah a Jewish response to missionaries New ed National Conference of Synagogue Youth New York 1985 ISBN 1 879016 11 7 Bekannte NT Theologie und Wolfgang Stegemann Jesus und seine Zeit 2010 ISBN 978 3 17 012339 7 S 62 66 J Weiss Die Predigt Jesu vom Reiche Gottes Gottingen 31964 S 9 zitiert nach Wolfgang Stegemann Jesus und seine Zeit 2010 S 344f Missverstandnis bezieht sich auf Theissen Merz 32001 S 402 W Stegemann 2010 S 338 345 Peter Stuhlmacher Charakteristische Formen der Verkundigung Jesu in Biblische Theologie des Neuen Testaments Band 1 Grundlegung Von Jesus zu Paulus Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1992 ISBN 3 525 53595 3 S 84 Jostein Adna Jesu Stellung zum Tempel S 425 430 und 440 KKKK Nr 82 KKK 436 440 Wolfgang Stegemann Jesus und seine Zeit 2010 S 220f 263 266 275f zitiert nach Reinhold Boschki Dagmar Mensink Hrsg Kultur allein ist nicht genug Das Werk von Elie Wiesel Herausforderung fur Religion und Gesellschaft Munster 1998 S 39 Quellenangabe bei Hanspeter Heinz Ertrag eines Forschungsaufenthalts in den USA Zur judischen Erklarung Dabru Emet Eine judische Stellungnahme zu Christen und Christentum Memento vom 9 Juli 2011 im Internet Archive Normdaten Sachbegriff GND 4038832 3 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85083988