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Jürgen Traugott Hans Böttcher Pseudonym als Maler Strawalde 8 Juli 1931 in Frankenberg Sa Sachsen ist ein deutscher Male

Jürgen Böttcher

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Jürgen Traugott Hans Böttcher (Pseudonym als Maler Strawalde; * 8. Juli 1931 in Frankenberg/Sa., Sachsen) ist ein deutscher Maler und Filmregisseur. Er gilt als einer der bedeutendsten Dokumentarfilmer und oppositionellen Maler der DDR.

Leben

Jürgen Böttcher wuchs in Strahwalde in der Oberlausitz auf. Er studierte von 1949 bis 1953 Malerei an der neuen Hochschule für Bildende Künste Dresden. Danach blieb er als freischaffender Künstler in Dresden und unterrichtete in Volkshochschulkursen unter anderen A. R. Penck, Peter Makolies, Peter Graf und Peter Herrmann, mit denen er die Künstlergruppe Erste Phalanx Nedserd bildete.

Seot 1955 studierte Jürgen Böttcher er Regie an der neu gegründeten Hochschule für Filmkunst in Potsdam Babebelsberg. Nach dem Abschluss 1960 wurde er festangesteller Mitarbeiter beim DEFA-Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme in Berlin.

Nach der Teilnahme an einer Gruppenausstellung in West-Berlin wurde Jürgen Böttcher 1961 aus dem Verband Bildender Künstler der DDR ausgeschlossen, was ihm eine weitere berufliche Tätigkeit als Maler in der DDR fast unmöglich machte. Auch sein einziger Spielfilm Jahrgang 45 (1965) wurde noch vor der Fertigstellung verboten, wodurch er sich seitdem vor allem weiter der Dokumentarfilmproduktion widmete. Seit Mitte der 1970er Jahre hatte er wieder bessere Möglichkeiten, als Maler tätig zu sein.

1991 endete seine Tätigkeit beim DEFA-Studio für Dokumentarfilme. Danach konnte er nur noch einen Film drehen. Jürgen Böttcher lebt in den letzten Jahren in Berlin-Karlshorst. Er war von 1954 bis 1964 mit der Künstlerin Agathe Böttcher verheiratet.

Ausstellungen und Sammlungen

Seit 1975 hatte er Ausstellungen mit seinen Bildern und Grafiken unter anderem in Erfurt, Berlin, Dresden und Karl-Marx-Stadt, seit 1990 auch in Paris, Brüssel, Toronto, Hamburg, München, Köln und Darmstadt.

Jürgen Böttchers Bilder befinden sich unter anderem in folgenden öffentlichen Sammlungen: Nationalgalerie Berlin, Sammlung Deutscher Bundestag im Reichstagsgebäude, Dresdner Albertinum, Dresdner Residenzschloss, Wiener Albertina, Bibliothèque nationale de France, Museum Ludwig, Boston Public Library.

Filmisches Werk

Jürgen Böttcher drehte über 40 Filme, die meisten davon Dokumentarkurzfilme. Besonders in seinen frühen Werken fühlte er sich dem italienischen und französischen Neorealismus verbunden, der im Gegensatz zum sozialistischen Realismus der DDR stand. Bereits mit seinem ersten Studentenfilm Der Junge mit der Lampe (1957) erregte er einiges Aufsehen in der Hochschule, sein Abschlussfilm Notwendige Lehrjahre (1960) stellte kritisch den Alltag in einem Jugendwerkhof dar. Sein erster DEFA-Dokumentarfilm Drei von vielen (1961) über Malerkollegen wurde aus formalistisxhen Gründen verboten. In den folgenden Kurzfilmen beschrieb Jürgen Böttcher vor allem Themen aus dem Alltag, wie Ofenbauer (1962). Barfuß und ohne Hut (1965) über Jugendliche im Urlaub an der Ostsee war zu offen und wurde deshalb nicht gezeigt. Sein einziger Spielfilm Jahrgang 45 (1965), in dem er in neorealistischer Weise den Alltag junger Menschen in Berlin beschrieb, wurde nach dem berüchtigten Kahlschlag-Plenum noch in der Rohschnittphase abgebrochen, was ihn sehr traf.

Danach widmete sich Jürgen Böttcher in den nächsten Jahren vor allem offiziell gewünschten Themen, wobei Der Sekretär (1967) über einen Altkommunisten auch schon wieder als zu kritisch eingeschätzt wurde. Mit Wäscherinnen (1972), (1977), Martha (1978), Rangierer (1984) und Die Küche (1986) wandte er sich besonders der Arbeitswelt und deren stillen Helden zu. In der expetimentellen dreiteiligen Reihe Verwandlungen (1982) stellte Jürgen Böttcher seine Techniken des Übermalens von alten Gemälden auf Postkarten vor, versetzt mit ungewöhnlichen Klängen. In Kurzer Besuch bei Hermann Glöckner (1985) ehrte er einen Malerkollegen, In Georgien (1987) ist ein Reiseporträt einer poetischen Landschaft. In seinem letzten Film in der DDR Die Mauer (1990) dokumentierte Jürgen Böttcher deren langsames Verschwinden. Danach konnte er nur noch einen Film (2001) drehen.

„Mit seinem umfangreichen und eigenwilligen Werk war Böttcher der angesehenste DDR-Dokumentarfilm-Regisseur der 1970er und 80er Jahre – und das über die Grenzen der DDR hinaus. Seine Filme gelten heute als stilbildend für eine ganze Generation ostdeutscher Filmemacher.“

Zu seinen sehenswertertesten Filmen gehören Barfuß und ohne Hut (1965), Jahrgang 45 (1965), Wäscherinnen (1972), Martha (1978), Venus nach Giorgione (1981) und Die Mauer (1990).

Filmografie

  • 1957: Der Junge mit der Lampe, erster Studentenfilm, verboten
  • 1959: Dresden, wenige Jahre danach, Studentenfilm, (auch Buch und Schnitt)
  • 1960: Notwendige Lehrjahre, Diplomfilm, (auch Buch)
  • 1961: Drei von vielen, erster DEFA-Dokumentarfilm (auch Buch), verboten
  • 1962: Drei von uns (Co-Regie und Co-Drehbuch)
  • 1962: Ofenbauer (auch Buch)
  • 1962: Im Pergamon-Museum (auch Buch)
  • 1963: Silvester (auch Buch)
  • 1963: Stars (auch Buch)
  • 1964: Charlie & Co (auch Buch)
  • 1965: Barfuß und ohne Hut (auch Buch), verboten
  • 1965: Karl-Marx-Stadt. Gegenwärtiger Bericht und Erinnerung an Chemnitz (auch Co-Drehbuch)
  • 1965: Kindertheater (auch Buch)
  • 1965: Jahrgang 45 , Spielfilm (auch Co-Drehbuch), verboten
  • 1967: Der Sekretär (auch Buch)
  • 1967: Wir waren in Karl-Marx-Stadt (auch Buch)
  • 1967: Fest der Freundschaft (auch Buch)
  • 1968: Tierparkfilm (auch Buch)
  • 1968: Ein Vertrauensmann (auch Buch)
  • 1969: Arbeiterfamilie (auch Buch)
  • 1970: Dialog mit Lenin (auch Buch)
  • 1971: Song International (auch Buch)
  • 1972: Wäscherinnen (auch Buch)
  • 1972: Zum Beispiel Rewatex (auch Buch)
  • 1974: Erinnere dich mit Liebe und Haß (auch Co-Drehbuch)
  • 1974: Die Mamais (auch Buch)
  • 1974: Weggefährten – Begegnungen im 25. Jahr der DDR
  • 1976: Großkochberg – Garten der öffentlichen Landschaft (auch Buch)
  • 1977: Ein Weimarfilm (auch Buch)
  • 1977: Im Lohmgrund (auch Buch)
  • 1977: Murieta (auch Buch)
  • 1978: Martha (auch Buch)
  • 1982: Verwandlungen: Potters Stier (auch Buch), experimenteller Dokumentarfilm
  • 1982: Verwandlungen: Venus nach Giorgione (auch Buch)
  • 1982: Verwandlungen: Frau am Klavichord (auch Buch)
  • 1983: Drei Lieder (auch Buch)
  • 1984: Der schönste Traum (auch Buch)
  • 1984: Rangierer (auch Buch)
  • 1985: Kurzer Besuch bei Hermann Glöckner (auch Buch)
  • 1986: Die Küche (auch Buch)
  • 1987: In Georgien (auch Buch)
  • 1990: Die Mauer (auch Buch)
  • 2001: Konzert im Freien (auch Buch)

Filmretrospektiven

Die Filme von Jürgen Böttcher wurden nach ihren Erstveröffentlichungen nur verhältnismäßig selten in Programmkinos gezeigt, einige Retrospektiven boten eine kleinere Auswahl des umfangreichen Werks.

  • 1986 Centre Pompidou in Paris
  • 1988 Edinburgher 42nd International Filmfestival
  • 1989 Deutsches Filmmuseum in Frankfurt am Main und
  • 2011 Kino Arsenal Berlin
  • 2022 Kino Babylon Berlin

Auszeichnungen

  • 1967: Erich-Weinert-Medaille
  • 1974: Kunstpreis der DDR für Wer die Erde liebt, im Kollektiv
  • 1975: Kunstpreis des FDGB für Weggefährten
  • 1978 Internationales Dokumentarfilmfestival Leipzig, Preis des Weltfriedensrates
  • 1979: Nationalpreis der DDR II. Klasse, im Kollektiv der Regisseure des DEFA-Studios für Dokumentarfilme
  • 1979: Internationale Kurzfilmtage Oberhausen: Preis der Mitarbeiter der Kurzfilmtage für Martha
  • 1985 Internationale Kurzfilmtage Oberhausen, Ehrendiplom
  • 1985: Findlingspreis für Kurzer Besuch bei Hermann Glöckner
  • 1986: Melbourne International Film Festival: Ehrendiplom für Rangierer
  • 1992: Bundesfilmpreis. Filmband in Gold (Ehrenpreis) für das Gesamtwerk
  • 1992: Kunstpreis der Stadt Darmstadt
  • 1994 Officier de l'Ordre des Arts et des Lettres, verliehen durch Präsident François Mitterand
  • 1997: Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden
  • 1998 Kunstpreis Sprengel-Museum Hannover
  • 2000 Bundesfilmpreis
  • 2001: Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland
  • 2003: Preis der DEFA-Stiftung für die Verdienste um den deutschen Film
  • 2006: Berlinale Kamera
  • 2011: Ehrenpreis der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“
  • 2022: Jerg-Ratgeb-Preis

Filme über Jürgen Böttcher

  • 2003 Zur Person: Jürgen Böttcher, im Gespräch mit Günter Gaus
  • 2021 Strawalde
  • 2022 Sie nannten ihn Spartakus

Literatur

Monographien und Ausstelkungskataloge
  • Falko Seidel: Der Künstler im Staat. Die Lebenswelt der DDR in den Filmen des DEFA-Dokumentaristen Jürgen Böttcher. Saarbrücken 2007, Neuausgabe 2012
  • Falko Seidel: Die Lebenswelt der DDR. Im Spiegel der Filme des DEFA-Dokumentaristen Jürgen Böttcher, Diplomarbeit, FU Berlin 2005 (Auszüge)
  • Strawalde. Jürgen Böttcher. Nürnberg 2012, ISBN 978-3-86984-306-3.
  • Peter Joch (Hrsg.): Strawalde – Bilder bis heute. Katalog zur Ausstellung Kunsthalle Darmstadt, 30. September 2007–13. Januar 2008. Darmstadt 2007.
Artikel
  • Anke Scharnhorst: Böttcher, Jürgen. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  • Gregor Kunz: "Es ist ein Geheimnis, es ist ein Wunder und es ist auch eine Qual ..." Der Maler Strawalde und Jürgen Böttcher, Filmemacher. In: Ostra-Gehege. 95, 2020/I Text¡ mit ausführlichen biographischen Angaben und Gesprächsnotizen
  • Strawalde (Pseudonym für Jürgen Böttcher). In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 934. 
  • Klaus Kreimeier: Gedämpfte Töne, Wortsplitter, halbe Sätze, kaum ein Lachen. In: Tobias Ebbrecht, Hilde Hoffmann, Jörg Schweinitz (Hrsg.): DDR – erinnern, vergessen. Das visuelle Gedächtnis des Dokumentarfilms. Schüren, Marburg, 2009. S. 23–37 @1@2 (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  • Peter Badel: Im Gespräch mit Jürgen Böttcher. Brüderlichkeit. In: Peter Badel: Kamera läuft. Band II. Schriftenreihe der DEFA-Stiftung. Berlin: 2007, ISBN 978-3-00-021830-9, S. 368–391.
  • Ralf Schenk: Erinnere dich in Liebe und Hass. Zum 70. Geburtstag von Jürgen Böttcher. In: Filmdienst 14/2001 (Text), mit Würdigung des filmischen Werks
  • ERSTE PHALANX NEDSERD. Jürgen Böttcher / Strawalde, Winfried Dierske, Peter Graf, Peter Herrmann, Peter Makolies, Ralf Winkler / A. R. Penck. Ein Freundeskreis in Dresden 1953–1965. Katalog zur Ausstellung Kunsthalle Nürnberg und Lindenau-Museum Altenburg, 1991–1992.
  • Hans-Jürgen Tast (Hrsg.): As I Was Moving. Kunst und Leben. Schellerten 2004, ISBN 3-88842-026-1.

Weblinks

Commons: Jürgen Böttcher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Übersicht
  • Jürgen Böttcher Akademie der Künste, mit Kurzbiographie, umfassendem Film- und Ausstellungsverzeichnis
Bilder
  • Strawalde Artnet
  • Jürgen Böttcher im Bildindex der Kunst und Architektur
Filme
  • Jürgen Böttcher bei filmportal.de
  • @1@2 (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) Biografie bei der DEFA-Stiftung
  • Jürgen Böttcher bei IMDb
Weitere
  • Literatur von und über Jürgen Böttcher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise

  1. Jürgen Böttcher Filmportal, mit audführöichen biographischen Angaben
  2. Ralf Schenk: Erinnere dich in Liebe und Hass. Zum 70. Geburtstag von Jürgen Böttcher. In: Filmdienst 14/2001 (Text); mit detaillierten Angaben zu vielen Filmen
  3. Jürgen Böttcher Filmportal, unten
  4. Jürgen Böttcher, Maler und Regisdeur Art in Berlin, mit Artikel von Daniela Kloock über die Retrospektive im Kino Babylon in Berlin 2022, mit einigen ergänzten Filmen (ganz unten); vgl. auch die Auswahl der anderen Retrospektiven und die Beoträge von Ralf Schenk, Klaus Kreimeier und Falko Seidel
  5. Bernd Reinhardt: Der Regisseur Jürgen Böttcher und sein Film Konzert im Freien. Internationales Komitee der Vierten Internationale (WSWS), 7. April 2001.
  6. Poet des Films. Jürgen Böttcher zum 80. Arsenal Berlin, mit einer Auswahl von sechs Filmen
  7. Jürgen Böttcher. Maler und Regisseur Art in Berlin, von Daniela Kloock, mit Angaben zu den etwa acht Filmen
  8. Sie nannten ihn Spartakus Babylon Berlin
Normdaten (Person): GND: 118660896 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n93112757 | VIAF: 303477648 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Böttcher, Jürgen
ALTERNATIVNAMEN Strawalde (Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNG bedeutender deutscher Maler und Dokumentarfilmregisseur
GEBURTSDATUM 8. Juli 1931
GEBURTSORT Frankenberg/Sa., Sachsen

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 00:51

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Jurgen Traugott Hans Bottcher Pseudonym als Maler Strawalde 8 Juli 1931 in Frankenberg Sa Sachsen ist ein deutscher Maler und Filmregisseur Er gilt als einer der bedeutendsten Dokumentarfilmer und oppositionellen Maler der DDR Jurgen Bottcher 2009 LebenJurgen Bottcher wuchs in Strahwalde in der Oberlausitz auf Er studierte von 1949 bis 1953 Malerei an der neuen Hochschule fur Bildende Kunste Dresden Danach blieb er als freischaffender Kunstler in Dresden und unterrichtete in Volkshochschulkursen unter anderen A R Penck Peter Makolies Peter Graf und Peter Herrmann mit denen er die Kunstlergruppe Erste Phalanx Nedserd bildete Seot 1955 studierte Jurgen Bottcher er Regie an der neu gegrundeten Hochschule fur Filmkunst in Potsdam Babebelsberg Nach dem Abschluss 1960 wurde er festangesteller Mitarbeiter beim DEFA Studio fur Wochenschau und Dokumentarfilme in Berlin Nach der Teilnahme an einer Gruppenausstellung in West Berlin wurde Jurgen Bottcher 1961 aus dem Verband Bildender Kunstler der DDR ausgeschlossen was ihm eine weitere berufliche Tatigkeit als Maler in der DDR fast unmoglich machte Auch sein einziger Spielfilm Jahrgang 45 1965 wurde noch vor der Fertigstellung verboten wodurch er sich seitdem vor allem weiter der Dokumentarfilmproduktion widmete Seit Mitte der 1970er Jahre hatte er wieder bessere Moglichkeiten als Maler tatig zu sein 1991 endete seine Tatigkeit beim DEFA Studio fur Dokumentarfilme Danach konnte er nur noch einen Film drehen Jurgen Bottcher lebt in den letzten Jahren in Berlin Karlshorst Er war von 1954 bis 1964 mit der Kunstlerin Agathe Bottcher verheiratet Ausstellungen und SammlungenSeit 1975 hatte er Ausstellungen mit seinen Bildern und Grafiken unter anderem in Erfurt Berlin Dresden und Karl Marx Stadt seit 1990 auch in Paris Brussel Toronto Hamburg Munchen Koln und Darmstadt Jurgen Bottchers Bilder befinden sich unter anderem in folgenden offentlichen Sammlungen Nationalgalerie Berlin Sammlung Deutscher Bundestag im Reichstagsgebaude Dresdner Albertinum Dresdner Residenzschloss Wiener Albertina Bibliotheque nationale de France Museum Ludwig Boston Public Library Filmisches WerkJurgen Bottcher drehte uber 40 Filme die meisten davon Dokumentarkurzfilme Besonders in seinen fruhen Werken fuhlte er sich dem italienischen und franzosischen Neorealismus verbunden der im Gegensatz zum sozialistischen Realismus der DDR stand Bereits mit seinem ersten Studentenfilm Der Junge mit der Lampe 1957 erregte er einiges Aufsehen in der Hochschule sein Abschlussfilm Notwendige Lehrjahre 1960 stellte kritisch den Alltag in einem Jugendwerkhof dar Sein erster DEFA Dokumentarfilm Drei von vielen 1961 uber Malerkollegen wurde aus formalistisxhen Grunden verboten In den folgenden Kurzfilmen beschrieb Jurgen Bottcher vor allem Themen aus dem Alltag wie Ofenbauer 1962 Barfuss und ohne Hut 1965 uber Jugendliche im Urlaub an der Ostsee war zu offen und wurde deshalb nicht gezeigt Sein einziger Spielfilm Jahrgang 45 1965 in dem er in neorealistischer Weise den Alltag junger Menschen in Berlin beschrieb wurde nach dem beruchtigten Kahlschlag Plenum noch in der Rohschnittphase abgebrochen was ihn sehr traf Danach widmete sich Jurgen Bottcher in den nachsten Jahren vor allem offiziell gewunschten Themen wobei Der Sekretar 1967 uber einen Altkommunisten auch schon wieder als zu kritisch eingeschatzt wurde Mit Wascherinnen 1972 1977 Martha 1978 Rangierer 1984 und Die Kuche 1986 wandte er sich besonders der Arbeitswelt und deren stillen Helden zu In der expetimentellen dreiteiligen Reihe Verwandlungen 1982 stellte Jurgen Bottcher seine Techniken des Ubermalens von alten Gemalden auf Postkarten vor versetzt mit ungewohnlichen Klangen In Kurzer Besuch bei Hermann Glockner 1985 ehrte er einen Malerkollegen In Georgien 1987 ist ein Reiseportrat einer poetischen Landschaft In seinem letzten Film in der DDR Die Mauer 1990 dokumentierte Jurgen Bottcher deren langsames Verschwinden Danach konnte er nur noch einen Film 2001 drehen Mit seinem umfangreichen und eigenwilligen Werk war Bottcher der angesehenste DDR Dokumentarfilm Regisseur der 1970er und 80er Jahre und das uber die Grenzen der DDR hinaus Seine Filme gelten heute als stilbildend fur eine ganze Generation ostdeutscher Filmemacher Zu seinen sehenswertertesten Filmen gehoren Barfuss und ohne Hut 1965 Jahrgang 45 1965 Wascherinnen 1972 Martha 1978 Venus nach Giorgione 1981 und Die Mauer 1990 Filmografie1957 Der Junge mit der Lampe erster Studentenfilm verboten 1959 Dresden wenige Jahre danach Studentenfilm auch Buch und Schnitt 1960 Notwendige Lehrjahre Diplomfilm auch Buch 1961 Drei von vielen erster DEFA Dokumentarfilm auch Buch verboten 1962 Drei von uns Co Regie und Co Drehbuch 1962 Ofenbauer auch Buch 1962 Im Pergamon Museum auch Buch 1963 Silvester auch Buch 1963 Stars auch Buch 1964 Charlie amp Co auch Buch 1965 Barfuss und ohne Hut auch Buch verboten 1965 Karl Marx Stadt Gegenwartiger Bericht und Erinnerung an Chemnitz auch Co Drehbuch 1965 Kindertheater auch Buch 1965 Jahrgang 45 Spielfilm auch Co Drehbuch verboten 1967 Der Sekretar auch Buch 1967 Wir waren in Karl Marx Stadt auch Buch 1967 Fest der Freundschaft auch Buch 1968 Tierparkfilm auch Buch 1968 Ein Vertrauensmann auch Buch 1969 Arbeiterfamilie auch Buch 1970 Dialog mit Lenin auch Buch 1971 Song International auch Buch 1972 Wascherinnen auch Buch 1972 Zum Beispiel Rewatex auch Buch 1974 Erinnere dich mit Liebe und Hass auch Co Drehbuch 1974 Die Mamais auch Buch 1974 Weggefahrten Begegnungen im 25 Jahr der DDR 1976 Grosskochberg Garten der offentlichen Landschaft auch Buch 1977 Ein Weimarfilm auch Buch 1977 Im Lohmgrund auch Buch 1977 Murieta auch Buch 1978 Martha auch Buch 1982 Verwandlungen Potters Stier auch Buch experimenteller Dokumentarfilm 1982 Verwandlungen Venus nach Giorgione auch Buch 1982 Verwandlungen Frau am Klavichord auch Buch 1983 Drei Lieder auch Buch 1984 Der schonste Traum auch Buch 1984 Rangierer auch Buch 1985 Kurzer Besuch bei Hermann 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Seidel Die Lebenswelt der DDR Im Spiegel der Filme des DEFA Dokumentaristen Jurgen Bottcher Diplomarbeit FU Berlin 2005 Auszuge Strawalde Jurgen Bottcher Nurnberg 2012 ISBN 978 3 86984 306 3 Peter Joch Hrsg Strawalde Bilder bis heute Katalog zur Ausstellung Kunsthalle Darmstadt 30 September 2007 13 Januar 2008 Darmstadt 2007 ArtikelAnke Scharnhorst Bottcher Jurgen In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Gregor Kunz Es ist ein Geheimnis es ist ein Wunder und es ist auch eine Qual Der Maler Strawalde und Jurgen Bottcher Filmemacher In Ostra Gehege 95 2020 I Text mit ausfuhrlichen biographischen Angaben und Gesprachsnotizen Strawalde Pseudonym fur Jurgen Bottcher In Dietmar Eisold Hrsg Lexikon Kunstler der DDR Verlag Neues Leben Berlin 2010 ISBN 978 3 355 01761 9 S 934 Klaus Kreimeier Gedampfte Tone Wortsplitter halbe Satze kaum ein Lachen In Tobias Ebbrecht Hilde Hoffmann Jorg Schweinitz Hrsg DDR erinnern vergessen Das visuelle Gedachtnis des Dokumentarfilms Schuren Marburg 2009 S 23 37 1 2 Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Peter Badel Im Gesprach mit Jurgen Bottcher Bruderlichkeit In Peter Badel Kamera lauft Band II Schriftenreihe der DEFA Stiftung Berlin 2007 ISBN 978 3 00 021830 9 S 368 391 Ralf Schenk Erinnere dich in Liebe und Hass Zum 70 Geburtstag von Jurgen Bottcher In Filmdienst 14 2001 Text mit Wurdigung des filmischen Werks ERSTE PHALANX NEDSERD Jurgen Bottcher Strawalde Winfried Dierske Peter Graf Peter Herrmann Peter Makolies Ralf Winkler A R Penck Ein Freundeskreis in Dresden 1953 1965 Katalog zur Ausstellung Kunsthalle Nurnberg und Lindenau Museum Altenburg 1991 1992 Hans Jurgen Tast Hrsg As I Was Moving Kunst und Leben Schellerten 2004 ISBN 3 88842 026 1 WeblinksCommons Jurgen Bottcher Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien UbersichtJurgen Bottcher Akademie der Kunste mit Kurzbiographie umfassendem Film und AusstellungsverzeichnisBilderStrawalde Artnet Jurgen Bottcher im Bildindex der Kunst und ArchitekturFilmeJurgen Bottcher bei filmportal de 1 2 Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Biografie bei der DEFA Stiftung Jurgen Bottcher bei IMDbWeitereLiteratur von und uber Jurgen Bottcher im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweiseJurgen Bottcher Filmportal mit audfuhroichen biographischen Angaben Ralf Schenk Erinnere dich in Liebe und Hass Zum 70 Geburtstag von Jurgen Bottcher In Filmdienst 14 2001 Text mit detaillierten Angaben zu vielen Filmen Jurgen Bottcher Filmportal unten Jurgen Bottcher Maler und Regisdeur Art in Berlin mit Artikel von Daniela Kloock uber die Retrospektive im Kino Babylon in Berlin 2022 mit einigen erganzten Filmen ganz unten vgl auch die Auswahl der anderen Retrospektiven und die Beotrage von Ralf Schenk Klaus Kreimeier und Falko Seidel Bernd Reinhardt Der Regisseur Jurgen Bottcher und sein Film Konzert im Freien Internationales Komitee der Vierten Internationale WSWS 7 April 2001 Poet des Films Jurgen Bottcher zum 80 Arsenal Berlin mit einer Auswahl von sechs Filmen Jurgen Bottcher Maler und Regisseur Art in Berlin von Daniela Kloock mit Angaben zu den etwa acht Filmen Sie nannten ihn Spartakus Babylon BerlinNormdaten Person GND 118660896 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n93112757 VIAF 303477648 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bottcher JurgenALTERNATIVNAMEN Strawalde Pseudonym KURZBESCHREIBUNG bedeutender deutscher Maler und DokumentarfilmregisseurGEBURTSDATUM 8 Juli 1931GEBURTSORT Frankenberg Sa Sachsen

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