Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Die Künstlerkolonie Nidden war eine bedeutende Künstlerbewegung in Ostpreußen Durch seine exponierte Lage auf der Kurisc

Künstlerkolonie Nidden

  • Startseite
  • Künstlerkolonie Nidden
Künstlerkolonie Nidden
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Die Künstlerkolonie Nidden war eine bedeutende Künstlerbewegung in Ostpreußen. Durch seine exponierte Lage auf der Kurischen Nehrung zwischen Ostsee und Kurischem Haff sowie durch die eindrucksvolle Dünenlandschaft zog Nidden neben vielen auswärtigen Malern und Literaten zumeist Schüler und Lehrer der Kunstakademie Königsberg an, die in der Abgeschiedenheit des Ortes Ruhe und Inspiration suchten. Bis in die 1930er Jahre vergab die Akademie sogenannte Blode-Stipendien, die mit einem kostenlosen Aufenthalt im Gasthof Blode in Nidden verbunden waren.

Geschichte

Zunächst waren es die Tiermaler Heinrich Krüger, Ernst Bischoff-Culm und Eduard Anderson, die Nidden aufsuchten. Ihnen folgten vor allem Lehrer für Landschaftsmalerei der Kunstakademie Königsberg. Einen Aufschwung erlebte die Akademie mit der Berufung von Ludwig Dettmann zum Direktor im Jahre 1900.

Die Künstler kehrten in Nidden in dem seit 1867 bestehenden Gasthof bei (1862–1934) ein, der zum wichtigsten Mäzen wurde. Sein ehemals kleines Haus wurde die Keimzelle der entstehenden Künstlerkolonie; er baute sein im ortsüblichen Stil gebautes kleines Hotel in ein Atelier um, in dem die Künstler arbeiten konnten. Bei ihm gab es eine gemütliche Künstlerecke, in der Diskussionen geführt wurden. Im langen Saal hingen die zum Verkauf angebotenen Bilder. Bei Blode wohnte 1890 auch Lovis Corinth, der 1893 den Friedhof von Nidden malte.

Die nachhaltigste Bedeutung für die Künstlerkolonie Nidden hatten die mehrfachen monatelangen Besuche des bedeutenden Expressionisten Max Pechstein in den Jahren 1909, 1911, 1919 und 1939. Von Max Pechsteins Begeisterung angeregt, entschloss sich auch Karl Schmidt-Rottluff, den Sommer 1913 in Nidden zu verbringen. Die Anwesenheit der beiden Brücke-Maler sorgte für anregenden Diskussionsstoff unter den Künstlern. Ernst Mollenhauer erinnerte sich: „Auf der Blodeschen ‚Künstlerveranda‘ wurden beim Schein kleiner Petroleumlämpchen große Kunstprobleme diskutiert.“ Künstler wie Theo von Brockhusen, Erich A. Klauck, Ernst Bischoff-Culm, Arthur Degner, Gerhard Eisenblätter, Karl Eulenstein, Waldemar Rösler, Alfred Teichmann sowie Hermann Wirth und Edith Wirth-Sukkau lebten zeitweise in Nidden. Die Maler Carl Knauf und Richard Birnstengel sowie der Schauspieler Paul Isenfels bauten ihre Häuser im Stil des Ortes mit blauer Dachberandung.

Ab 1920 änderten sich die politischen Rahmenbedingungen, als der Völkerbund das ehemalige Preußisch Litauen nördlich der Memel abtrennte und als Memelland verwaltete. 1923 wurde es von Litauen annektiert. Trotzdem besuchten weiterhin zahlreiche deutsche Künstler den Ort, so auch Carl Zuckmayer, der im Frühjahr 1921 mit seiner damaligen Lebensgefährtin Annemarie Seidel drei Monate dort verbrachte.

Thomas Mann

Im Spätsommer 1929 entschloss sich Thomas Mann auf dem Schwiegermutterberg, von dem man in fast unmittelbarer Nachbarschaft zum Domizil der Maler einen großartigen Ausblick aufs Haff hatte, ein Sommerhaus bauen zu lassen. Die Niddener nannten es ironisch „Onkel Toms Hütte“. Drei Jahre lang, von 1930 bis 1932, arbeitete Thomas Mann hier im Sommer an Joseph und seine Brüder. Nidden war damit vollends zum Künstlerort geworden. Abgeschieden und außerhalb des Deutschen Reiches gelegen, war es für viele nun nicht mehr ein Ort der inneren, sondern auch der äußeren Emigration geworden. Im Juni 1933 emigrierte Thomas Mann aus Deutschland. Nach Nidden kehrte er nicht mehr zurück. Das Haus ist heute das Thomas-Mann-Kulturzentrum.

Ende

Kurz vor dem Überfall auf Polen war faktisch das Ende der Künstlerkolonie gekommen. Das Memelland kehrte zum Deutschen Reich zurück, die meisten Bildwerke wurden als Entartete Kunst eingestuft. Dennoch versuchte Blodes Schwiegersohn Ernst Mollenhauer, die Gastwirtschaft und den Geist der Künstlerkolonie bis 1945 zu erhalten. Soldaten der Roten Armee zerstörten 1945 die einmalige Sammlung Hermann Blodes. Die meisten der Bilder wurden in einer Sauna verheizt. 1967 wurde in dem ehemaligen Stallgebäude des inzwischen abgerissenen Hermann-Blode-Hotels ein Hermann-Blode-Museum eingerichtet. In einer kleinen Ausstellung wird die Geschichte der Künstlerkolonie Nidden dargestellt.

Maler in Nidden

  • Hella Hirschfelder-Stüve
  • Heinrich Krüger
  • Ernst Bischoff-Culm
  • Eduard Anderson
  • Ludwig Dettmann
  • Lotte Bingmann-Droese
  • Lovis Corinth
  • Max Pechstein
  • Otto Beyer
  • Karl Schmidt-Rottluff
  • Ernst Mollenhauer
  • Erich A. Klauck
  • Arthur Degner
  • Karl Eulenstein
  • Waldemar Rösler
  • Paula Staschus-Flöß
  • Alfred Teichmann
  • Hermann Wirth
  • Gustav Wittschas
  • Carl Knauf
  • Richard Birnstengel
  • Emmy Brode
  • Theo von Brockhusen
  • Gertrude Helmholz

Literatur

  • Jörn Barfod: Nidden – Künstlerort auf der Kurischen Nehrung. Atelier im Bauernhaus, Fischerhude 2005, ISBN 3-88132-254-X.
  • Bernd Schimpke: Künstlerkolonie Nidden – Eine Landschaft voll Licht und Farbe, Hamburg 2017, ISBN 978-3-00-058489-3.

Weblinks

Commons: House of Thomas Mann in Nida – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • https://www.kuenstlerkolonie-nidden.de/kuenstlerkolonie-in-nidden/kuenstlerkolonie-nidden-maler-der-kuenstlerkolonie-.html
  • Künstler und berühmte Gäste (mit Abbildungen von Gemälden)

Einzelnachweise

  1. Siehe: Max Pechstein. Ein Expressionist aus Leidenschaft. Retrospektive 19. September 2010 bis 9. Januar 2011 in der Kunsthalle zu Kiel; dann im Regensburger Kunstforum Ostdeutsche Galerie, 6. März bis 26. Juni 2011, und anschließend in Ahlen. Diese Ausstellung zeigt u. a. viele Bilder, die Pechsteins Beziehung zur Künstlerkolonie in Nidden bezeugen.
  2. Carl Zuckmayer, Als wär's ein Stück von mir, Horen der Freundschaft, S. Fischer Verlage, Frankfurt a. Main, 1966, S. 330
  3. Leonas Stepanauskas: Thomas Mann und Nidden. Eine Annäherung aus Litauen. Verlag Versus Aureus, Vilnius 2011, ISBN 978-9955-34-335-6.
Normdaten (Körperschaft): GND: 1051854849 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 308737867

55.3109721.01045Koordinaten: 55° 18′ 39,5″ N, 21° 0′ 37,6″ O

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 17 Jul 2025 / 03:07

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Künstlerkolonie Nidden, Was ist Künstlerkolonie Nidden? Was bedeutet Künstlerkolonie Nidden?

Die Kunstlerkolonie Nidden war eine bedeutende Kunstlerbewegung in Ostpreussen Durch seine exponierte Lage auf der Kurischen Nehrung zwischen Ostsee und Kurischem Haff sowie durch die eindrucksvolle Dunenlandschaft zog Nidden neben vielen auswartigen Malern und Literaten zumeist Schuler und Lehrer der Kunstakademie Konigsberg an die in der Abgeschiedenheit des Ortes Ruhe und Inspiration suchten Bis in die 1930er Jahre vergab die Akademie sogenannte Blode Stipendien die mit einem kostenlosen Aufenthalt im Gasthof Blode in Nidden verbunden waren Hermann Blode MuseumGeschichteZunachst waren es die Tiermaler Heinrich Kruger Ernst Bischoff Culm und Eduard Anderson die Nidden aufsuchten Ihnen folgten vor allem Lehrer fur Landschaftsmalerei der Kunstakademie Konigsberg Einen Aufschwung erlebte die Akademie mit der Berufung von Ludwig Dettmann zum Direktor im Jahre 1900 Die Kunstler kehrten in Nidden in dem seit 1867 bestehenden Gasthof bei 1862 1934 ein der zum wichtigsten Mazen wurde Sein ehemals kleines Haus wurde die Keimzelle der entstehenden Kunstlerkolonie er baute sein im ortsublichen Stil gebautes kleines Hotel in ein Atelier um in dem die Kunstler arbeiten konnten Bei ihm gab es eine gemutliche Kunstlerecke in der Diskussionen gefuhrt wurden Im langen Saal hingen die zum Verkauf angebotenen Bilder Bei Blode wohnte 1890 auch Lovis Corinth der 1893 den Friedhof von Nidden malte Die nachhaltigste Bedeutung fur die Kunstlerkolonie Nidden hatten die mehrfachen monatelangen Besuche des bedeutenden Expressionisten Max Pechstein in den Jahren 1909 1911 1919 und 1939 Von Max Pechsteins Begeisterung angeregt entschloss sich auch Karl Schmidt Rottluff den Sommer 1913 in Nidden zu verbringen Die Anwesenheit der beiden Brucke Maler sorgte fur anregenden Diskussionsstoff unter den Kunstlern Ernst Mollenhauer erinnerte sich Auf der Blodeschen Kunstlerveranda wurden beim Schein kleiner Petroleumlampchen grosse Kunstprobleme diskutiert Kunstler wie Theo von Brockhusen Erich A Klauck Ernst Bischoff Culm Arthur Degner Gerhard Eisenblatter Karl Eulenstein Waldemar Rosler Alfred Teichmann sowie Hermann Wirth und Edith Wirth Sukkau lebten zeitweise in Nidden Die Maler Carl Knauf und Richard Birnstengel sowie der Schauspieler Paul Isenfels bauten ihre Hauser im Stil des Ortes mit blauer Dachberandung Ab 1920 anderten sich die politischen Rahmenbedingungen als der Volkerbund das ehemalige Preussisch Litauen nordlich der Memel abtrennte und als Memelland verwaltete 1923 wurde es von Litauen annektiert Trotzdem besuchten weiterhin zahlreiche deutsche Kunstler den Ort so auch Carl Zuckmayer der im Fruhjahr 1921 mit seiner damaligen Lebensgefahrtin Annemarie Seidel drei Monate dort verbrachte Thomas Mann Thomas Mann Kulturzentrum Im Spatsommer 1929 entschloss sich Thomas Mann auf dem Schwiegermutterberg von dem man in fast unmittelbarer Nachbarschaft zum Domizil der Maler einen grossartigen Ausblick aufs Haff hatte ein Sommerhaus bauen zu lassen Die Niddener nannten es ironisch Onkel Toms Hutte Drei Jahre lang von 1930 bis 1932 arbeitete Thomas Mann hier im Sommer an Joseph und seine Bruder Nidden war damit vollends zum Kunstlerort geworden Abgeschieden und ausserhalb des Deutschen Reiches gelegen war es fur viele nun nicht mehr ein Ort der inneren sondern auch der ausseren Emigration geworden Im Juni 1933 emigrierte Thomas Mann aus Deutschland Nach Nidden kehrte er nicht mehr zuruck Das Haus ist heute das Thomas Mann Kulturzentrum Ende Kurz vor dem Uberfall auf Polen war faktisch das Ende der Kunstlerkolonie gekommen Das Memelland kehrte zum Deutschen Reich zuruck die meisten Bildwerke wurden als Entartete Kunst eingestuft Dennoch versuchte Blodes Schwiegersohn Ernst Mollenhauer die Gastwirtschaft und den Geist der Kunstlerkolonie bis 1945 zu erhalten Soldaten der Roten Armee zerstorten 1945 die einmalige Sammlung Hermann Blodes Die meisten der Bilder wurden in einer Sauna verheizt 1967 wurde in dem ehemaligen Stallgebaude des inzwischen abgerissenen Hermann Blode Hotels ein Hermann Blode Museum eingerichtet In einer kleinen Ausstellung wird die Geschichte der Kunstlerkolonie Nidden dargestellt Maler in NiddenHella Hirschfelder Stuve Kurenkahn Nidden 1941Lovis Corinth Fischerfriedhof in Nidden 1893 Neue Pinakothek MunchenHella Hirschfelder Stuve Heinrich Kruger Ernst Bischoff Culm Eduard Anderson Ludwig Dettmann Lotte Bingmann Droese Lovis Corinth Max Pechstein Otto Beyer Karl Schmidt Rottluff Ernst Mollenhauer Erich A Klauck Arthur Degner Karl Eulenstein Waldemar Rosler Paula Staschus Floss Alfred Teichmann Hermann Wirth Gustav Wittschas Carl Knauf Richard Birnstengel Emmy Brode Theo von Brockhusen Gertrude HelmholzLiteraturJorn Barfod Nidden Kunstlerort auf der Kurischen Nehrung Atelier im Bauernhaus Fischerhude 2005 ISBN 3 88132 254 X Bernd Schimpke Kunstlerkolonie Nidden Eine Landschaft voll Licht und Farbe Hamburg 2017 ISBN 978 3 00 058489 3 WeblinksCommons House of Thomas Mann in Nida Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien https www kuenstlerkolonie nidden de kuenstlerkolonie in nidden kuenstlerkolonie nidden maler der kuenstlerkolonie html Kunstler und beruhmte Gaste mit Abbildungen von Gemalden EinzelnachweiseSiehe Max Pechstein Ein Expressionist aus Leidenschaft Retrospektive 19 September 2010 bis 9 Januar 2011 in der Kunsthalle zu Kiel dann im Regensburger Kunstforum Ostdeutsche Galerie 6 Marz bis 26 Juni 2011 und anschliessend in Ahlen Diese Ausstellung zeigt u a viele Bilder die Pechsteins Beziehung zur Kunstlerkolonie in Nidden bezeugen Carl Zuckmayer Als war s ein Stuck von mir Horen der Freundschaft S Fischer Verlage Frankfurt a Main 1966 S 330 Leonas Stepanauskas Thomas Mann und Nidden Eine Annaherung aus Litauen Verlag Versus Aureus Vilnius 2011 ISBN 978 9955 34 335 6 Normdaten Korperschaft GND 1051854849 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 308737867 55 31097 21 01045 Koordinaten 55 18 39 5 N 21 0 37 6 O

Neueste Artikel
  • Juli 19, 2025

    Universität Korça

  • Juli 19, 2025

    Universität Klaipėda

  • Juli 19, 2025

    Universität Keele

  • Juli 19, 2025

    Universität Kaunas

  • Juli 19, 2025

    Universität Darmstadt

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.