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Das Kastell Köngen war ein römisches Militärlager an der Neckarlinie des Neckar Odenwald Limes Das jetzige Bodendenkmal

Kastell Köngen

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Kastell Köngen
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Das Kastell Köngen war ein römisches Militärlager an der Neckarlinie des Neckar-Odenwald-Limes. Das jetzige Bodendenkmal mit dem zugehörigen, in antiker Zeit Grinario genannten Vicus befindet sich auf dem Gebiet der heutigen Ortschaft Köngen, einer Gemeinde des Landkreises Esslingen in Baden-Württemberg.

Kastell Köngen
Alternativname Grinario
Limes ORL 60 (RLK)
Strecke (RLK) Neckar-Odenwald-Limes
Neckarlinie
Datierung (Belegung) um 85/90 n. Chr. bis um 159/160 n. Chr.
Vicus bis Mitte 3. Jahrhundert
Typ Kohortenkastell
Einheit unbekannte teilberittene Kohorte
Größe 160,5 × 151 m = 2,4 ha
Bauweise a) Holz-Erde-Kastell
b) Steinkastell
Erhaltungszustand teilweise konserviert
und rekonstruiert
Ort Köngen
Geographische Lage 48° 40′ 38,3″ N, 9° 21′ 36,2″ O48.6772916666679.3600694444444280
Höhe 280 m ü. NHN
Vorhergehend ORL 59 Kastell Stuttgart-Bad Cannstatt (Nordnordost)
Anschließend ORL 61 Kastell Rottenburg
(südwestlich, Neckarlinie)
Kastell Dettingen unter Teck
(südöstlich, Lautertal-Limes)

Lage

Das Kastell liegt am linken Neckarufer gegenüber der Lautermündung auf einer Hangterrasse der Flur „Burgfeld“. Das Plateau erhebt sich etwa 30 m über das Niveau des Flusses. Der Vicus erstreckt sich nördlich und südlich des Lagers über eine Gesamtstrecke von gut einem Kilometer.

In antiker Zeit befand sich die Fortifikation hier an einem verkehrsgeographisch und damit strategisch bedeutsamen Punkt. Hier verlief die römische Fernstraße von Mogontiacum (Mainz) nach Augusta Vindelicorum (Augsburg) und hier zweigte der Lautertal-Limes, die so genannte „Sybillenspur“, vom Neckar-Odenwald-Limes ab und verband diesen über die Kleinkastelle von Dettingen unter Teck und Clarenna (Römerstein-Donnstetten) mit dem Alblimes.

Forschungsgeschichte

Der Ort Grinario ist bereits auf der Tabula Peutingeriana verzeichnet. Erste Ausgrabungen im Bereich des Vicus, auf dem „Burgfeld“ genannten Flurstück, fanden durch Oberamtmann Johann Eberhard Roser schon 1783/84 statt, weitere folgten 1843/44 und 1882 durch Konrad Miller. Dabei wurden Bestandteile des römischen Straßensystems, Gebäudefragmente des Vicus und das Gräberfeld am nördlichen Rande der Siedlung entdeckt. Das Militärlager selbst wurde erst 1885 durch General Eduard von Kallee gefunden und 1896 durch die Reichs-Limeskommission (RLK) systematisch untersucht und dokumentiert.

Im Anschluss an die großen Grabungen des 19. Jahrhunderts wurde von den Esslinger Altertumsfreunden und dem Schwäbischen Albverein die südliche Lagerecke einschließlich des Wehrturms auf den Originalfundamenten rekonstruiert. Die endgültige Fertigstellung dieses Wiederaufbaus erfolgte erst 1911, wobei sich die Erbauer an der Saalburgrekonstruktion orientierten. Entgegen dem bereits damals der Archäologie bekannten, weiten Zinnenabstand römischer Militärbauten, hatte Kaiser Wilhelm an der Saalburg eine historisch falsche, an mittelalterlichen Vorbildern orientierte Umsetzung der Zinnen verlangt. Diese kaiserliche Vorgabe wurde nicht nur in Köngen, sondern an den meisten baulich umgesetzten Rekonstruktionen des In- und Auslandes noch bis weit in das 20. Jahrhundert übernommen.

Bereits 1910 war der antike Name Grinario durch den Fund zweier Inschriftensteine verifiziert worden.

Bedingt durch Bautätigkeiten erfolgten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts weitere Ausgrabungen durch das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg. Zumeist handelte es sich dabei um kleinere Not- und Rettungsgrabungen. Seit 1974 ist das Kastell Köngen eingetragenes Kulturdenkmal. 1987/88 wurde der „Römerpark Köngen“ als archäologisches Freilichtmuseum auf dem Kastellgelände errichtet.

Kastell

Das Kastell wurde vermutlich unter Domitian, etwa um die Jahre 85/90 n. Chr., zunächst als Holz-Erde-Lager angelegt. Der Umbau zum Steinkastell erfolgte in frühhadrianischer Zeit, kurz nach 120 n. Chr. In der Fortifikation war eine namentlich bislang unbekannte cohors quingenaria equitata (teilberittene Kohorte) stationiert, ein aus Infanterie und Kavallerie bestehender Auxiliarverband von rund 500 Mann Stärke. Mit der Vorverlegung des Limes höchstwahrscheinlich im Jahre 159 n. Chr. wurde das Lager aufgelassen und seine Garnison wahrscheinlich in das Kastell Lorch verlegt. Dort wurde ein bronzener Votivanhänger gefunden, der in seiner eingepunzten Inschrift eine leider nicht näher genannte Cohors equitata nennt.

In seiner Steinbauphase bedeckte das Kastell mit den Seitenlängen 151,8/150,3 m mal 161,4/159,6 m eine nahezu quadratische Fläche von rund 2,4 ha. Umgeben war es von einer Steinmauer mit einer durchschnittlichen Mächtigkeit von 1,10 bis 1,20 m. Die abgerundeten Ecken der Mauer waren mit Türmen bewehrt, die vier Tore von Doppeltürmen flankiert. Darüber hinaus gab es insgesamt zehn Zwischentürme, vier im Bereich der Praetentura (vorderer Lagerbereich) und sechs in der Retentura (rückwärtiger Lagerbereich). Mit seiner Porta Praetoria (Haupttor) war das Kastell nach Südosten, zum Neckar hin ausgerichtet.

Von der Innenbebauung wurden die zentral gelegenen, teilweise zerstörten Principia (Stabsgebäude) mit dem Fahnenheiligtum (Sacellum oder Aedes) freigelegt und untersucht, deren Sacellum im Gegensatz zum üblichen Kastellschema nicht unterkellert war. Des Weiteren wurde noch ein größeres Gebäude unbekannter Bestimmung in der nördlichen Retentura freigelegt. Die übrige Innenbebauung kann aufgrund von Vergleichsbefunden erschlossen werden. Praetorium (Wohnhaus des Kommandanten), Valetudinarium (Lazarett) und Horreum (Getreidespeicher) können demnach als selbstverständlich angenommen werden, des Weiteren Stallungen und Werkstätten im Bereich der Retentura. Die Praetentura dürfte demnach rechts und links der Via Praetoria (Ausfallstraße) von je drei Mannschaftsbaracken bebaut gewesen sein. In jeder dieser Baracken befanden sich zehn Contubernia (Stubengemeinschaften) für je acht Mann. Zusammengenommen bildeten die Contubernia jeweils einer Baracke eine Zenturie.

Nach dem Abzug der Garnison bis spätestens 159/160 n. Chr., wurde das aufgelassene Kastellgelände in den Vicus integriert und zivil genutzt. Das innerhalb des Kastellgeländes heute in seinen Grundrissen rekonstruierte Badegebäude ist ein Zeugnis dieser späteren Nutzung.

Vicus

Die Entstehung des Ortes Grinario, des Vicus von Köngen, ist nach Ausweis der Funde womöglich nicht zeitgleich mit der Errichtung des Kastells zu datieren, sondern erst mit einer kleinen Verzögerung, in etwa für die Zeit zwischen 90 und 100 n. Chr. anzusetzen.

Das Lagerdorf, in dem sich zunächst Angehörige der Militärs, dann Händler, Handwerker und Gastwirte, später auch entlassene Soldaten niederließen, erstreckt sich westlich, vor allem aber südwestlich und nördlich des Kastells. Hier orientierte sich die Bebauung der Zivilsiedlung an den zu den Nachbarkastellen in Sumelocenna (Rottenburg) und Cannstatt führenden Straßen. Insgesamt ist entlang dieser Verkehrsachse von einer Ausdehnung Grinarios über einen guten Kilometer auszugehen. In westöstlicher Richtung hingegen dürfte seine Breite an den ausgedehntesten Stellen wohl kaum mehr als 200 m betragen haben, so dass der Ort in etwa die Gestalt eines Straßendorfes hatte. Insgesamt betrug seine Größe etwas mehr als zehn Hektar, womit er zu den bedeutenderen Vici Südwestdeutschlands gehörte.

Verwaltungstechnisch unterstand Grinario zunächst dem Kommandanten des Kastells, anschließend der benachbarten römischen Stadt Sumelocenna Rottenburg, dem Hauptort der gleichnamigen Civitas.

Das Zentrum des Vicus befand sich unmittelbar südlich und westlich des Kastells. Hier wurde auch eine Benefiziarierstation lokalisiert. Die Benefiziarier waren eine Art Straßenpolizei mit Zollbefugnissen, die für die Sicherheit auf den öffentlichen Straßen zu sorgen hatte. Knapp 200 m südlich befand sich ein kleiner dem Jupiter Dolichenus geweihter Tempel. Im aufgelassenen Kastellgelände selbst wurde ein knapp 740 Quadratmeter großes, öffentliches Badegebäude errichtet, das über ein Frigidarium (Kaltbad) mit zwei Kaltwasserbecken, ein Caldarium (Warmbad) mit zwei Warmwasserbecken, ein Tepidarium (Laubad) und ein Sudatorium (Schwitzbad) verfügte. Im ehemaligen Kastellbereich dürften auch weitere öffentliche Gebäude untergebracht gewesen sein.

Die meisten Wohn- und Geschäftsgebäude standen in streifenförmiger Anordnung leicht schräg zu den vorbeiführenden Straßen, die Ausgrabungen belegen unterschiedlichste Hausformen. Neben Steingebäuden finden sich Häuser, die in unterschiedlichen Holz- und Fachwerktechniken errichtet waren. Handel, Metallverarbeitung und Töpferei bildeten die ökonomische Basis des Ortes, wobei die Töpfereien sehr vielfältige Produkte produzierten.

Am nördlichen Ende der Siedlung befand sich der ummauerte Friedhof, von dem noch 250 Gräber untersucht werden konnten. Es handelte sich dabei ausschließlich um Brandbestattungen.

Ende des 2. Jahrhunderts wurde Grinario von einer Brandkatastrophe getroffen, erholte sich aber bald und blühte im beginnenden 3. Jahrhundert erneut auf. Irgendwann in der Mitte des 3. Jahrhunderts endete diese Phase aber abrupt während der alamannischen Expansion der Jahre 233 bis 260 (Limesfall). Grinario wurde gewaltsam endgültig zerstört und von den überlebenden Bewohnern verlassen. Eine beeindruckende Hinterlassenschaft dieser unruhigen Zeit ist ein 1967 entdeckter Depotfund von 615 Silbermünzen.

Truppe und Militärpersonal

Im Kastellbereich wurde ein aus der Zeit um 150 n. Chr. stammender napfförmiger glatter Terra-Sigillata-Teller geborgen, der eine grob eingeritzte Besitzeranzeige trug: Cont(ubernium) signiferi Lupi („Eigentum der Stubengemeinschaft des Feldzeichenträgers Lupus“). Hergestellt hatte den Teller ein Töpfer namens Reginus. Das Contubernium, die Stubengemeinschaft, war die kleinste Einheit der römischen Armee und besaß in den Mannschaftsbaracken der Kastelle einen gemeinsamen Wohnbereich, in dem auch gemeinschaftlich gekocht wurde.

Fundgut

Terra Sigillata

Neben dem weiter oben bereits genannten Teller des Herstellers Reginus, der seine Werkstätten entweder in Heiligenberg im Elsass oder in Rheinzabern (Tabernae) hatte, lagen unter anderem bereits 1962 319 Bilderschüsselfragmente vor, die allesamt gesichert Rheinzabern zugeordnet werden konnten. An letzterem Ort sind beispielsweise die Hersteller Primitivus (Gruppe II c) und Julius II–Julianus I (Gruppe III a) nachweisbar, die neben Köngen auch das rätische Kastell Pfünz bedienten. 19 der Formschüsselpunzen des Primitivus wurden in Schwabegg, an der Fernstraße von Augusta Vindelicum (Augsburg) nach Cambodunum (Kempten), kopiert. Da Pfünz 233 n. Chr. nach heutigem Wissensstand wohl endgültig zerstört worden ist, haben beide Sigillata-Manufakturen von Primitivus und Julius II–Julianus I wohl schon im ersten Drittel des 3. Jahrhunderts ihre Produktion aufgenommen. Der Sigillataexperte Hans-Günther Simon (1925–1991) stellte 1962 fest, dass die Artikel der beiden Manufakturen wohl über die Zeit der Zerstörung von Pfünz hinaus hergestellt wurden. Damit ergibt sich eine ungefähre Datierung speziell dieser Köngener Sigillaten, zumal das wahrscheinliche allgemeine Ende der Rheinzaberner Produktion wohl in den Jahren 260/270 n. Chr. stattfand. Es konnte 1962 zudem festgestellt werden, dass Rheinzaberner Waren des Victor I, wie sie in Pfünz vertreten sind, in Köngen nicht vorkommen.

Holzverschalung

Mit Hilfe der Dendrochronologie konnte die Verschalung eines Köngener Brunnens auf ein Fälldatum von 140 ± 10 n. Chr. gemessen werden.

Gegenstände des täglichen Bedarfs

Hans-Jürgen Eggers ordnete eine Kelle, die zusammen mit einem Kessel in einem Vicus-Brunnen gefunden worden ist, der Stufe Eggers C 1 oder C 2 zu. Ein ebenfalls im Lagerdorf entdeckter Eimer wird der Stufe C 1 zugerechnet.

Fundverbleib, Befundsicherung und Denkmalschutz

Nachdem schon 1978 vom Landesdenkmalamt in Zusammenarbeit mit dem Schwäbischen Albverein im rekonstruierten südwestlichen Eckturm des Kastells ein kleines Museum mit angegliedertem Freilichtbereich eingerichtet worden war, wurde nach dem Erwerb des gesamten Kastellgeländes durch das Land, die Gemeinde und den Albverein im Jahre 1985 ein größeres Projekt in Angriff genommen und schließlich bis 1988 realisiert. Das gesamte Kastellareal wurde zur archäologischen Zone umgestaltet, die Grundrisse der freigelegten Gebäude sowie die Kastellstraßen im Gelände markiert. Zahlreiche Kopien römischer Steindenkmäler wurden hier aufgestellt, die Originale sind im angegliederten neuen Römischen Museum zu sehen. Hier werden auch weitere Exponate der Römerzeit und die Geschichte des römischen Köngens präsentiert.

Weitere Funde fanden Aufnahme in den Magazinen der archäologischen Sammlung des Landesmuseums Württemberg im Alten Schloss in Stuttgart.

Das Bodendenkmal Kastell Köngen ist geschützt als eingetragenes Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes des Landes Baden-Württemberg (DSchG). Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde an die Denkmalbehörden zu melden.

Siehe auch

  • Liste der Kastelle am Obergermanisch-Raetischen Limes

Literatur

  • Christoph Engels, Andreas Thiel: Taberna oder Basilica? Ein Steinbau im Zentrum des Vicus von Grinario/Köngen. In: Fundberichte aus Baden-Württemberg, 36 (2016), S. 259–304 (Digitalisat).
  • Philipp Filtzinger: Köngen. In: Filtzinger, Planck, Cämmerer (Hrsg.): Die Römer in Baden-Württemberg. 3. Auflage, Theiss, Stuttgart 1986, ISBN 3-8062-0287-7, S. 369ff.
  • Martin Luik: Köngen – Grinario 1. Topographie, Fundstellenverzeichnis, ausgewählte Fundgruppen. Theiss, Stuttgart 1996 (Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg, 62), ISBN 3-8062-1246-5.
  • Martin Luik: Köngen – Grinario 2. Historisch-archäologische Auswertung. Theiss, Stuttgart 2004 (Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg, 82), ISBN 3-8062-1921-4.
  • Martin Luik: Köngen. Kohortenkastell und Vicus. In: Dieter Planck (Hrsg.): Die Römer in Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1555-3, S. 149ff.
  • Martin Luik und Fridolin Reutti: Der Römerpark in Köngen. Theiss, Stuttgart 1988 (Führer zu archäologischen Denkmälern in Baden-Württemberg, 12), ISBN 3-8062-0558-2.
  • Adolf Mettler in der Reihe Der obergermanisch-raetische Limes des Roemerreiches (Hrsg. Ernst Fabricius, Felix Hettner, Oscar von Sarwey): Abteilung B, Band 5, Kastell Nr. 60 (1907).
  • Hans-Günther Simon: Terra Sigillata aus Köngen. In: Saalburg-Jahrbuch. Band 20, 1962, S. 8–44.
  • Christoph Unz: Grinario – das römische Kastell und Dorf in Köngen. Theiss, Stuttgart 1982 (Führer zu archäologischen Denkmälern in Baden-Württemberg, 8), ISBN 3-8062-0302-4.
  • Hartwig Zürn: Das Verwaltungsgericht entscheidet … Zum Kastell Köngen. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 5. Jg. 1976, Heft 3, S. 128–130.
  • Matthias Ohm, Nina Willburger: Der römische Münzfund von Köngen. Zeugnis einer unruhigen Zeit. Likias Verlag, Friedberg 2017, ISBN 978-3-9817006-7-1.

Weblinks

Commons: Kastell Köngen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Römisches Museum Köngen mit Archäologischem Park
  • Grinario auf der Website des Geschichts- und Kulturvereins Köngen

Anmerkungen

  1. Konrad Miller: Die römischen Kastelle in Württemberg. Verlag J. Weise, Stuttgart 1892. S. 16.
  2. Dietwulf Baatz: Die Saalburg – ein Limeskastell 80 Jahre nach der Rekonstruktion. In: Günter Ulbert, Gerhard Weber (Hrsg.): Konservierte Geschichte? Antike Bauten und ihre Erhaltung. Konrad Theiss Verlag. Stuttgart 1985. ISBN 3-8062-0450-0. S. 126; Abb. 127.
  3. Anne Johnson (dt. Bearbeitung von Dietwulf Baatz): Römische Kastelle, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1987, ISBN 3-8053-0868-X, S. 176.
  4. Darunter ein Meilenstein mit geographischer Zuordnung, AE 1900, 73: Imp(erator) Caesar / divi Traian(i) / Parth(ici) f(ilius) divi / Nervae nep(os) / Traian(us) Hadri(anus) / Aug(ustus) pont(ifex) ma(ximus) / trib(unicia) pot(estate) XIII c(onsul) / III p(ater) p(atriae) a Sumel(ocenna) / m(ilia) p(assuum) XXVIIII. (Zu deutsch etwa: „Imperator Caesar, Sohn des vergöttlichten Traian, des Besiegers der Parther, des vergöttlichten Nerva Enkel, Traianus Hadrianus Augustus, Oberpriester, zum dreizehnten Mal mit tribunizischer Gewalt ausgestattet, zum dritten Mal Konsul, Vater des Vaterlandes, von Sumelocenna [= Rottenburg] 29 Meilen“ (= 42,86 km).
  5. Archäologie in Deutschland, Ausgabe 2/2006. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart. S. 72
  6. Nach gelegentlich in der Literatur vertretener, anderer Auffassung, erfolgte die Errichtung erst in spätdomitianischer Zeit, gegen das Jahr 98 n. Chr. hin.
  7. Britta Rabold, Egon Schallmayer, Andreas Thiel: Der Limes, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-8062-1461-1, S. 98.
  8. Marcus Junkelmann: Panis militaris – Die Ernährung des römischen Soldaten oder der Grundstoff der Macht, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1997, ISBN 3-8053-2332-8, S. 161, Abb. S. 162.
  9. Hans-Günther Simon: Terra sigillata aus Köngen. In: Hartwig Zürn: Festschrift Wolfgang Kimmig, E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1971, ISBN 3-510-49019-3, S. 258.
  10. Barbara Pferdehirt: Die Keramik des Kastells Holzhausen. (= Limesforschungen 16), Mann, Berlin 1976, ISBN 3-7861-1070-0, S. 20 ff.
  11. Fundberichte aus Baden-Württemberg, Theiß, Stuttgart 2001, ISBN 3-8062-1727-0, S. 724.
  12. Werner Zanier: Das römische Kastell Ellingen. Zabern (Reihe Limesforschungen, Band 23), Mainz 1992, ISBN 3-8053-1264-4. S. 124.
  13. Bernd Becker: Fällungsdaten römischer Bauhölzer anhand einer 2350jährigen Süddeutschen Eichen-Jahrringchronologie. In Fundberichte aus Baden-Württemberg. Band 6. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1981, ISBN 3-8062-1252-X, S. 386.
  14. Hans-Jürgen Eggers: Chronologie der Kaiserzeit in Germanien. In: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt. Band II, 5, 1. Verlag Walter de Gruyter, Berlin 1976, ISBN 3-11-006690-4, S. 27.
  • Karte mit allen Koordinaten:
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Kastelle des Neckar-Odenwald-Limes, ORL-Strecke 11 (Neckarlinie)

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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 17:20

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Das Kastell Kongen war ein romisches Militarlager an der Neckarlinie des Neckar Odenwald Limes Das jetzige Bodendenkmal mit dem zugehorigen in antiker Zeit Grinario genannten Vicus befindet sich auf dem Gebiet der heutigen Ortschaft Kongen einer Gemeinde des Landkreises Esslingen in Baden Wurttemberg Kastell KongenAlternativname GrinarioLimes ORL 60 RLK Strecke RLK Neckar Odenwald Limes NeckarlinieDatierung Belegung um 85 90 n Chr bis um 159 160 n Chr Vicus bis Mitte 3 JahrhundertTyp KohortenkastellEinheit unbekannte teilberittene KohorteGrosse 160 5 151 m 2 4 haBauweise a Holz Erde Kastell b SteinkastellErhaltungszustand teilweise konserviert und rekonstruiertOrt KongenGeographische Lage 48 40 38 3 N 9 21 36 2 O 48 677291666667 9 3600694444444 280Hohe 280 m u NHNVorhergehend ORL 59 Kastell Stuttgart Bad Cannstatt Nordnordost Anschliessend ORL 61 Kastell Rottenburg sudwestlich Neckarlinie Kastell Dettingen unter Teck sudostlich Lautertal Limes LageGrinario als Grinarione auf der Tabula Peutingeriana Pfeil Mitte oben Das Kastell liegt am linken Neckarufer gegenuber der Lautermundung auf einer Hangterrasse der Flur Burgfeld Das Plateau erhebt sich etwa 30 m uber das Niveau des Flusses Der Vicus erstreckt sich nordlich und sudlich des Lagers uber eine Gesamtstrecke von gut einem Kilometer In antiker Zeit befand sich die Fortifikation hier an einem verkehrsgeographisch und damit strategisch bedeutsamen Punkt Hier verlief die romische Fernstrasse von Mogontiacum Mainz nach Augusta Vindelicorum Augsburg und hier zweigte der Lautertal Limes die so genannte Sybillenspur vom Neckar Odenwald Limes ab und verband diesen uber die Kleinkastelle von Dettingen unter Teck und Clarenna Romerstein Donnstetten mit dem Alblimes ForschungsgeschichteSudseite des rekonstruierten Kastellturms im Jahre 2015Die Mitglieder des Albvereins Kongen im Jahr 1911 vor der rekonstruierten Kastellecke mit dem bereits nach damaligem Wissenstand falsch dargestellten Zinnenabstand Der Ort Grinario ist bereits auf der Tabula Peutingeriana verzeichnet Erste Ausgrabungen im Bereich des Vicus auf dem Burgfeld genannten Flurstuck fanden durch Oberamtmann Johann Eberhard Roser schon 1783 84 statt weitere folgten 1843 44 und 1882 durch Konrad Miller Dabei wurden Bestandteile des romischen Strassensystems Gebaudefragmente des Vicus und das Graberfeld am nordlichen Rande der Siedlung entdeckt Das Militarlager selbst wurde erst 1885 durch General Eduard von Kallee gefunden und 1896 durch die Reichs Limeskommission RLK systematisch untersucht und dokumentiert Im Anschluss an die grossen Grabungen des 19 Jahrhunderts wurde von den Esslinger Altertumsfreunden und dem Schwabischen Albverein die sudliche Lagerecke einschliesslich des Wehrturms auf den Originalfundamenten rekonstruiert Die endgultige Fertigstellung dieses Wiederaufbaus erfolgte erst 1911 wobei sich die Erbauer an der Saalburgrekonstruktion orientierten Entgegen dem bereits damals der Archaologie bekannten weiten Zinnenabstand romischer Militarbauten hatte Kaiser Wilhelm an der Saalburg eine historisch falsche an mittelalterlichen Vorbildern orientierte Umsetzung der Zinnen verlangt Diese kaiserliche Vorgabe wurde nicht nur in Kongen sondern an den meisten baulich umgesetzten Rekonstruktionen des In und Auslandes noch bis weit in das 20 Jahrhundert ubernommen Bereits 1910 war der antike Name Grinario durch den Fund zweier Inschriftensteine verifiziert worden Bedingt durch Bautatigkeiten erfolgten in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts weitere Ausgrabungen durch das Landesdenkmalamt Baden Wurttemberg Zumeist handelte es sich dabei um kleinere Not und Rettungsgrabungen Seit 1974 ist das Kastell Kongen eingetragenes Kulturdenkmal 1987 88 wurde der Romerpark Kongen als archaologisches Freilichtmuseum auf dem Kastellgelande errichtet KastellLageplan Grabung 1896 Grundriss und Schnitte Grabung 1896 Eckturm des Romerkastells Kongen Aquarellzeichnung von General Eduard von Kallee 1885 Das Kastell wurde vermutlich unter Domitian etwa um die Jahre 85 90 n Chr zunachst als Holz Erde Lager angelegt Der Umbau zum Steinkastell erfolgte in fruhhadrianischer Zeit kurz nach 120 n Chr In der Fortifikation war eine namentlich bislang unbekannte cohors quingenaria equitata teilberittene Kohorte stationiert ein aus Infanterie und Kavallerie bestehender Auxiliarverband von rund 500 Mann Starke Mit der Vorverlegung des Limes hochstwahrscheinlich im Jahre 159 n Chr wurde das Lager aufgelassen und seine Garnison wahrscheinlich in das Kastell Lorch verlegt Dort wurde ein bronzener Votivanhanger gefunden der in seiner eingepunzten Inschrift eine leider nicht naher genannte Cohors equitata nennt In seiner Steinbauphase bedeckte das Kastell mit den Seitenlangen 151 8 150 3 m mal 161 4 159 6 m eine nahezu quadratische Flache von rund 2 4 ha Umgeben war es von einer Steinmauer mit einer durchschnittlichen Machtigkeit von 1 10 bis 1 20 m Die abgerundeten Ecken der Mauer waren mit Turmen bewehrt die vier Tore von Doppelturmen flankiert Daruber hinaus gab es insgesamt zehn Zwischenturme vier im Bereich der Praetentura vorderer Lagerbereich und sechs in der Retentura ruckwartiger Lagerbereich Mit seiner Porta Praetoria Haupttor war das Kastell nach Sudosten zum Neckar hin ausgerichtet Von der Innenbebauung wurden die zentral gelegenen teilweise zerstorten Principia Stabsgebaude mit dem Fahnenheiligtum Sacellum oder Aedes freigelegt und untersucht deren Sacellum im Gegensatz zum ublichen Kastellschema nicht unterkellert war Des Weiteren wurde noch ein grosseres Gebaude unbekannter Bestimmung in der nordlichen Retentura freigelegt Die ubrige Innenbebauung kann aufgrund von Vergleichsbefunden erschlossen werden Praetorium Wohnhaus des Kommandanten Valetudinarium Lazarett und Horreum Getreidespeicher konnen demnach als selbstverstandlich angenommen werden des Weiteren Stallungen und Werkstatten im Bereich der Retentura Die Praetentura durfte demnach rechts und links der Via Praetoria Ausfallstrasse von je drei Mannschaftsbaracken bebaut gewesen sein In jeder dieser Baracken befanden sich zehn Contubernia Stubengemeinschaften fur je acht Mann Zusammengenommen bildeten die Contubernia jeweils einer Baracke eine Zenturie Nach dem Abzug der Garnison bis spatestens 159 160 n Chr wurde das aufgelassene Kastellgelande in den Vicus integriert und zivil genutzt Das innerhalb des Kastellgelandes heute in seinen Grundrissen rekonstruierte Badegebaude ist ein Zeugnis dieser spateren Nutzung VicusTherme Grabung 1896 Die Entstehung des Ortes Grinario des Vicus von Kongen ist nach Ausweis der Funde womoglich nicht zeitgleich mit der Errichtung des Kastells zu datieren sondern erst mit einer kleinen Verzogerung in etwa fur die Zeit zwischen 90 und 100 n Chr anzusetzen Das Lagerdorf in dem sich zunachst Angehorige der Militars dann Handler Handwerker und Gastwirte spater auch entlassene Soldaten niederliessen erstreckt sich westlich vor allem aber sudwestlich und nordlich des Kastells Hier orientierte sich die Bebauung der Zivilsiedlung an den zu den Nachbarkastellen in Sumelocenna Rottenburg und Cannstatt fuhrenden Strassen Insgesamt ist entlang dieser Verkehrsachse von einer Ausdehnung Grinarios uber einen guten Kilometer auszugehen In westostlicher Richtung hingegen durfte seine Breite an den ausgedehntesten Stellen wohl kaum mehr als 200 m betragen haben so dass der Ort in etwa die Gestalt eines Strassendorfes hatte Insgesamt betrug seine Grosse etwas mehr als zehn Hektar womit er zu den bedeutenderen Vici Sudwestdeutschlands gehorte Verwaltungstechnisch unterstand Grinario zunachst dem Kommandanten des Kastells anschliessend der benachbarten romischen Stadt Sumelocenna Rottenburg dem Hauptort der gleichnamigen Civitas Das Zentrum des Vicus befand sich unmittelbar sudlich und westlich des Kastells Hier wurde auch eine Benefiziarierstation lokalisiert Die Benefiziarier waren eine Art Strassenpolizei mit Zollbefugnissen die fur die Sicherheit auf den offentlichen Strassen zu sorgen hatte Knapp 200 m sudlich befand sich ein kleiner dem Jupiter Dolichenus geweihter Tempel Im aufgelassenen Kastellgelande selbst wurde ein knapp 740 Quadratmeter grosses offentliches Badegebaude errichtet das uber ein Frigidarium Kaltbad mit zwei Kaltwasserbecken ein Caldarium Warmbad mit zwei Warmwasserbecken ein Tepidarium Laubad und ein Sudatorium Schwitzbad verfugte Im ehemaligen Kastellbereich durften auch weitere offentliche Gebaude untergebracht gewesen sein Die meisten Wohn und Geschaftsgebaude standen in streifenformiger Anordnung leicht schrag zu den vorbeifuhrenden Strassen die Ausgrabungen belegen unterschiedlichste Hausformen Neben Steingebauden finden sich Hauser die in unterschiedlichen Holz und Fachwerktechniken errichtet waren Handel Metallverarbeitung und Topferei bildeten die okonomische Basis des Ortes wobei die Topfereien sehr vielfaltige Produkte produzierten Am nordlichen Ende der Siedlung befand sich der ummauerte Friedhof von dem noch 250 Graber untersucht werden konnten Es handelte sich dabei ausschliesslich um Brandbestattungen Ende des 2 Jahrhunderts wurde Grinario von einer Brandkatastrophe getroffen erholte sich aber bald und bluhte im beginnenden 3 Jahrhundert erneut auf Irgendwann in der Mitte des 3 Jahrhunderts endete diese Phase aber abrupt wahrend der alamannischen Expansion der Jahre 233 bis 260 Limesfall Grinario wurde gewaltsam endgultig zerstort und von den uberlebenden Bewohnern verlassen Eine beeindruckende Hinterlassenschaft dieser unruhigen Zeit ist ein 1967 entdeckter Depotfund von 615 Silbermunzen Truppe und MilitarpersonalIm Kastellbereich wurde ein aus der Zeit um 150 n Chr stammender napfformiger glatter Terra Sigillata Teller geborgen der eine grob eingeritzte Besitzeranzeige trug Cont ubernium signiferi Lupi Eigentum der Stubengemeinschaft des Feldzeichentragers Lupus Hergestellt hatte den Teller ein Topfer namens Reginus Das Contubernium die Stubengemeinschaft war die kleinste Einheit der romischen Armee und besass in den Mannschaftsbaracken der Kastelle einen gemeinsamen Wohnbereich in dem auch gemeinschaftlich gekocht wurde FundgutTerra Sigillata Neben dem weiter oben bereits genannten Teller des Herstellers Reginus der seine Werkstatten entweder in Heiligenberg im Elsass oder in Rheinzabern Tabernae hatte lagen unter anderem bereits 1962 319 Bilderschusselfragmente vor die allesamt gesichert Rheinzabern zugeordnet werden konnten An letzterem Ort sind beispielsweise die Hersteller Primitivus Gruppe II c und Julius II Julianus I Gruppe III a nachweisbar die neben Kongen auch das ratische Kastell Pfunz bedienten 19 der Formschusselpunzen des Primitivus wurden in Schwabegg an der Fernstrasse von Augusta Vindelicum Augsburg nach Cambodunum Kempten kopiert Da Pfunz 233 n Chr nach heutigem Wissensstand wohl endgultig zerstort worden ist haben beide Sigillata Manufakturen von Primitivus und Julius II Julianus I wohl schon im ersten Drittel des 3 Jahrhunderts ihre Produktion aufgenommen Der Sigillataexperte Hans Gunther Simon 1925 1991 stellte 1962 fest dass die Artikel der beiden Manufakturen wohl uber die Zeit der Zerstorung von Pfunz hinaus hergestellt wurden Damit ergibt sich eine ungefahre Datierung speziell dieser Kongener Sigillaten zumal das wahrscheinliche allgemeine Ende der Rheinzaberner Produktion wohl in den Jahren 260 270 n Chr stattfand Es konnte 1962 zudem festgestellt werden dass Rheinzaberner Waren des Victor I wie sie in Pfunz vertreten sind in Kongen nicht vorkommen Holzverschalung Mit Hilfe der Dendrochronologie konnte die Verschalung eines Kongener Brunnens auf ein Falldatum von 140 10 n Chr gemessen werden Gegenstande des taglichen Bedarfs Hans Jurgen Eggers ordnete eine Kelle die zusammen mit einem Kessel in einem Vicus Brunnen gefunden worden ist der Stufe Eggers C 1 oder C 2 zu Ein ebenfalls im Lagerdorf entdeckter Eimer wird der Stufe C 1 zugerechnet Fundverbleib Befundsicherung und DenkmalschutzKeramikfunde Grabung 1896 Nachdem schon 1978 vom Landesdenkmalamt in Zusammenarbeit mit dem Schwabischen Albverein im rekonstruierten sudwestlichen Eckturm des Kastells ein kleines Museum mit angegliedertem Freilichtbereich eingerichtet worden war wurde nach dem Erwerb des gesamten Kastellgelandes durch das Land die Gemeinde und den Albverein im Jahre 1985 ein grosseres Projekt in Angriff genommen und schliesslich bis 1988 realisiert Das gesamte Kastellareal wurde zur archaologischen Zone umgestaltet die Grundrisse der freigelegten Gebaude sowie die Kastellstrassen im Gelande markiert Zahlreiche Kopien romischer Steindenkmaler wurden hier aufgestellt die Originale sind im angegliederten neuen Romischen Museum zu sehen Hier werden auch weitere Exponate der Romerzeit und die Geschichte des romischen Kongens prasentiert Weitere Funde fanden Aufnahme in den Magazinen der archaologischen Sammlung des Landesmuseums Wurttemberg im Alten Schloss in Stuttgart Das Bodendenkmal Kastell Kongen ist geschutzt als eingetragenes Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes des Landes Baden Wurttemberg DSchG Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig Zufallsfunde an die Denkmalbehorden zu melden Siehe auchListe der Kastelle am Obergermanisch Raetischen LimesLiteraturChristoph Engels Andreas Thiel Taberna oder Basilica Ein Steinbau im Zentrum des Vicus von Grinario Kongen In Fundberichte aus Baden Wurttemberg 36 2016 S 259 304 Digitalisat Philipp Filtzinger Kongen In Filtzinger Planck Cammerer Hrsg Die Romer in Baden Wurttemberg 3 Auflage Theiss Stuttgart 1986 ISBN 3 8062 0287 7 S 369ff Martin Luik Kongen Grinario 1 Topographie Fundstellenverzeichnis ausgewahlte Fundgruppen Theiss Stuttgart 1996 Forschungen und Berichte zur Vor und Fruhgeschichte in Baden Wurttemberg 62 ISBN 3 8062 1246 5 Martin Luik Kongen Grinario 2 Historisch archaologische Auswertung Theiss Stuttgart 2004 Forschungen und Berichte zur Vor und Fruhgeschichte in Baden Wurttemberg 82 ISBN 3 8062 1921 4 Martin Luik Kongen Kohortenkastell und Vicus In Dieter Planck Hrsg Die Romer in Baden Wurttemberg Theiss Stuttgart 2005 ISBN 3 8062 1555 3 S 149ff Martin Luik und Fridolin Reutti Der Romerpark in Kongen Theiss Stuttgart 1988 Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Baden Wurttemberg 12 ISBN 3 8062 0558 2 Adolf Mettler in der Reihe Der obergermanisch raetische Limes des Roemerreiches Hrsg Ernst Fabricius Felix Hettner Oscar von Sarwey Abteilung B Band 5 Kastell Nr 60 1907 Hans Gunther Simon Terra Sigillata aus Kongen In Saalburg Jahrbuch Band 20 1962 S 8 44 Christoph Unz Grinario das romische Kastell und Dorf in Kongen Theiss Stuttgart 1982 Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Baden Wurttemberg 8 ISBN 3 8062 0302 4 Hartwig Zurn Das Verwaltungsgericht entscheidet Zum Kastell Kongen In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 5 Jg 1976 Heft 3 S 128 130 Matthias Ohm Nina Willburger Der romische Munzfund von Kongen Zeugnis einer unruhigen Zeit Likias Verlag Friedberg 2017 ISBN 978 3 9817006 7 1 WeblinksCommons Kastell Kongen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Romisches Museum Kongen mit Archaologischem Park Grinario auf der Website des Geschichts und Kulturvereins KongenAnmerkungenKonrad Miller Die romischen Kastelle in Wurttemberg Verlag J Weise Stuttgart 1892 S 16 Dietwulf Baatz Die Saalburg ein Limeskastell 80 Jahre nach der Rekonstruktion In Gunter Ulbert Gerhard Weber Hrsg Konservierte Geschichte Antike Bauten und ihre Erhaltung Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1985 ISBN 3 8062 0450 0 S 126 Abb 127 Anne Johnson dt Bearbeitung von Dietwulf Baatz Romische Kastelle Verlag Philipp von Zabern Mainz 1987 ISBN 3 8053 0868 X S 176 Darunter ein Meilenstein mit geographischer Zuordnung AE 1900 73 Imp erator Caesar divi Traian i Parth ici f ilius divi Nervae nep os Traian us Hadri anus Aug ustus pont ifex ma ximus trib unicia pot estate XIII c onsul III p ater p atriae a Sumel ocenna m ilia p assuum XXVIIII Zu deutsch etwa Imperator Caesar Sohn des vergottlichten Traian des Besiegers der Parther des vergottlichten Nerva Enkel Traianus Hadrianus Augustus Oberpriester zum dreizehnten Mal mit tribunizischer Gewalt ausgestattet zum dritten Mal Konsul Vater des Vaterlandes von Sumelocenna Rottenburg 29 Meilen 42 86 km Archaologie in Deutschland Ausgabe 2 2006 Konrad Theiss Verlag Stuttgart S 72 Nach gelegentlich in der Literatur vertretener anderer Auffassung erfolgte die Errichtung erst in spatdomitianischer Zeit gegen das Jahr 98 n Chr hin Britta Rabold Egon Schallmayer Andreas Thiel Der Limes Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2000 ISBN 3 8062 1461 1 S 98 Marcus Junkelmann Panis militaris Die Ernahrung des romischen Soldaten oder der Grundstoff der Macht Verlag Philipp von Zabern Mainz 1997 ISBN 3 8053 2332 8 S 161 Abb S 162 Hans Gunther Simon Terra sigillata aus Kongen In Hartwig Zurn Festschrift Wolfgang Kimmig E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1971 ISBN 3 510 49019 3 S 258 Barbara Pferdehirt Die Keramik des Kastells Holzhausen Limesforschungen 16 Mann Berlin 1976 ISBN 3 7861 1070 0 S 20 ff Fundberichte aus Baden Wurttemberg Theiss Stuttgart 2001 ISBN 3 8062 1727 0 S 724 Werner Zanier Das romische Kastell Ellingen Zabern Reihe Limesforschungen Band 23 Mainz 1992 ISBN 3 8053 1264 4 S 124 Bernd Becker Fallungsdaten romischer Bauholzer anhand einer 2350jahrigen Suddeutschen Eichen Jahrringchronologie In Fundberichte aus Baden Wurttemberg Band 6 Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1981 ISBN 3 8062 1252 X S 386 Hans Jurgen Eggers Chronologie der Kaiserzeit in Germanien In Aufstieg und Niedergang der romischen Welt Band II 5 1 Verlag Walter de Gruyter Berlin 1976 ISBN 3 11 006690 4 S 27 Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Kastelle des Neckar Odenwald Limes ORL Strecke 11 Neckarlinie Kastell Wimpfen im Tal Kastell Heilbronn Bockingen Kastelle von Walheim Kastell Benningen Kastell Stuttgart Bad Cannstatt Kastell Kongen Grinario Kastell Rottenburg Sumelocenna Kastell Sulz Kastell Waldmossingen Arae Flaviae

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