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Das Kastell Pöchlarn war ein Teil der Festungskette des römischen Limes Noricus in Pöchlarn Bezirk Melk Bundesland Niede

Kastell Pöchlarn

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Kastell Pöchlarn
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Das Kastell Pöchlarn war ein Teil der Festungskette des römischen Limes Noricus in Pöchlarn, Bezirk Melk, Bundesland Niederösterreich, Österreich. Das Bodendenkmal ist seit 2021 Bestandteil des zum UNESCO-Weltkulturerbe erhobenen Donaulimes.

Kastell Pöchlarn
Alternativname * Arelape
* Arlape
*Ariate
Limes Limes Noricus
Abschnitt Strecke 1
Datierung (Belegung) 1.–5. Jahrhundert n. Chr.
Typ Auxiliar-, Alen-
und Flottenkastell
Einheit * Cohors I Flavia Brittonum,
* Equites Dalmatae Arelape,
* Classis Arelapensis et Marginensis
Größe A) Holz-Erde-Kastell, 3,3 ha,
B) Steinkastell I, 2,5 ha
Bauweise Holz-Erde- und Steinbauweise
Erhaltungszustand rechteckige Anlage mit Eck- und Zwischentürmen,
größere Umbauten in der Spätantike (Fächer- und Hufeisentürme),
oberirdisch nicht mehr sichtbar
Ort Pöchlarn
Geographische Lage 48° 12′ 0″ N, 15° 12′ 0″ O48.215.2Koordinaten: 48° 12′ 0″ N, 15° 12′ 0″ O
Vorhergehend Wachtürme Ybbs (westlich)
Anschließend Kastell Melk (östlich)

Das zum norischen Limes zählende Hilfstruppen- und Reiterlager wurde nahe der Mündung der Erlauf in die Donau angelegt und war vermutlich vom 1. bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. kontinuierlich mit römischen Soldaten belegt. Fast alle geographischen Hauptquellen für die Antike geben den Ort an. Im 4. Jahrhundert gelangte es durch die Stationierung einer Einheit der Donauflotte zu größerer Bedeutung. Ein als Hafen genutzter Altarm trennte das vermutlich auf einer Insel gelegene Kastell von der Zivilsiedlung. Über die bauliche Entwicklung des Kastells war ansonsten nur sehr wenig bekannt. Dies änderte sich erst, als das Bundesdenkmalamt in den Jahren 2002 bis 2009 großflächige Untersuchungen durchführte. Das Lager konnte dabei archäologisch eindeutig nachgewiesen werden. Der nördliche Teil wurde von der Donau abgeschwemmt, der südliche ist vollständig durch die Altstadt überbaut. Reste eines spätantiken Fächerturms und Mauerreste (siehe Steinkastell II) haben sich im Keller des Pflegezentrums und am Areal vor der Pfarrkirche und dem Thörringplatz erhalten.

Neben dem Kastell werden in diesem Artikel auch die benachbarten Wachtürme von Sarling und Säusenstein behandelt.

Name

Die Zuweisung dieses spätantiken Kastellortes für Pöchlarn gilt heute in der Fachwelt als gesichert. Der Name Arelape wurde bei Ptolemaios genannt, in der Tabula Peutingeriana (Areiate), im Itinerarium Antonini und in der Notitia dignitatum auf. Der Name leitet sich wahrscheinlich vom antiken Flussnamen der Erlauf (apa oder lat. amnis „Fluss“, „Wasser“) her. Denkbar wäre auch eine illyrische Herkunft des Namens der Erlauf, nämlich Arilapa („Adlerfluss“), der später, etwas abgewandelt, auf das Kastell und seine Zivilsiedlung übertragen wurde.

Lage

Das Pöchlarner Becken ist im Hügelland der böhmischen Masse an der Mündung der Erlauf in die Donau situiert. Das Gelände im Gebiet der Stadt Pöchlarn wies damals noch den Charakter einer Urlandschaft auf und war von der Donau geprägt, die zur Römerzeit etwas weiter nördlich verlief. Der Fluss bildete hier eine sumpfige Au mit zahlreichen Nebenarmen und Schotterinseln, die sich bis 1,5 km südlich ihres heutigen Uferbereiches ausdehnte. Das Kastell selbst lag wahrscheinlich auf einer Schotterinsel, etwas östlich der Erlauf. Ihre Einmündung befindet sich rund einen Kilometer östlich der Stadt. Das Erlauftal wird durch vereinzelte Kristallinauftragungen in den quartären Terrassen in Engen und Weiten gegliedert. Hier endeten mehrere Verbindungswege durch das Erlauftal und eine Handelsroute die in die Ostalpen und u. a. auch über die alte Eisenstraße („Dreimärktestraße“) bis zu den Erzabbaugebieten (ferrum Noricum) in den Eisenerzer Alpen führte. Durch das Alpenvorland verlief entlang der Donau der Ost-West-Verkehr. Über den Übergang bei Marbach gelangte man ins heutige Waldviertel.

Forschungsgeschichte

Frühe Beobachtungen

Der Standort des Kastells ist seit 400 Jahren bekannt. Im 16. Jahrhundert berichteten der Humanist Wolfgang Lazius und andere, dass die Donau hier noch über römisches Mauerwerk und Pflasterstraßen floss. Auch zahlreiche Fundmünzen und Grabsteine wurden in diesem Zusammenhang dokumentiert. 1534 waren noch zwei Inschriftensteine in Pöchlarn bekannt, darunter ein Grabstein, der dem Sucessus, der Ursina und deren gemeinsamen Sohn Sucessianus gesetzt worden war. Der andere war in der 1780 abgetragenen Kirche St. Peter vermauert und für den Veteranen Marcus Ulpius Longinus angefertigt. Beide sind heute verschollen.

19. Jahrhundert

1856 fanden durch den in Klein-Pöchlarn lebenden (1811–1875) die ersten Ausgrabungen auf einer Wiese bei Harlanden statt, bei der es ihm vermutlich gelang die Reste der Heizanlage eines antiken Badegebäudes aufzudecken. Die Dokumentation der Befunde wurde aber von Gärtner nur sehr unfachmännisch vorgenommen, sodass man später seine Grabungsergebnisse nicht mehr wissenschaftlich exakt auswerten konnte. Harlanden wurde im Übrigen oft auch als Fundort für Relief- und Inschriftensteine angegeben, die genauen Lagen der Fundstellen konnten jedoch nachträglich nicht mehr eruiert werden. Die im überschwemmungsgefährdeten Gebiet situierten Fundstellen lassen auch den Verlauf der Limesstraße in dieser Region vermuten. In dieser Zeit wurde östlich des Schlossparks auch ein antiker Töpferofen freilegt.

20. Jahrhundert

Bei Kanalarbeiten wurden 1927 in der Jubiläums- und Parkstraße (heute Oskar-Kokoschka-Straße) etwa 50 m vom Donauufer entfernt von Mitarbeitern des Bundesdenkmalamts (BDA) das Profil eines doppelten Spitzgrabens erkannt, weiter südlich davon ein weiterer Graben. Dieser Befund war der ausschlaggebende Beweis für das Vorhandensein einer frühkaiserzeitlichen römischen Wehranlage.

1930 wurde beim Bau des Weltkriegsmahnmals in der Wiener Straße/Nibelungenstraße ein römerzeitlicher Mauerzug entdeckt. Spätere Nachgrabungen ließen erkennen, dass hier ein Teil der Ostmauer des Kastells angeschnitten wurde.

1951 stieß man anlässlich von Kanalarbeiten (bei Hauptschule, Volksschule/Nibelungenstraße) in einer Tiefe von drei bis vier Metern auf die Reste der antiken Siedlung. Diese 1,4 m hohe Bruchsteinmauer bildete die Begrenzung eines mindestens 10,6 m langen Gebäudes. Nach den unpublizierten Ausgrabungen von 1912 bis 1913 (Beneficiat Aichinger) könnte dieser Befund ein Teil einer Thermenanlage sein. Das Areal wurde damals zwar fotografiert aber danach wieder zugeschüttet. 1955 wurde bei einem Fundamentaushub eine gut erhaltene Bestattungsurne, Keramik und das Fragment eines Mühlsteines geborgen.

1961 wurde bei Baumaßnahmen in der Rüdigerstraße gegenüber dem Friedhof vom Österreichischen Archäologischen Institut und vom Bundesdenkmalamt eine Urne, Keramik, eine Lampe und ein Inschriftenstein in situ geborgen. Es handelte sich um den Grabstein des Pompeius Celer, eines Soldaten der cohors I Flaviae Brittonum, der sich in das 2. Jahrhundert datieren ließ. 1966 wurden auf Parzelle 299/1 mehrere Urnen gehoben. Hier wird die östlichste Randzone des Gräberfeldes vermutet.

1978 zerstörte man bei der Kreuzung Wienerstraße/Nibelungenstraße während Bauarbeiten das Osttor des Kastells.

1982–1983 konnte das Bundesdenkmalamt bei Kanalisationsarbeiten mehrere wichtige Befunde dokumentieren. In diesen Jahren beobachtete Gustav Melzer den Verlauf weiterer römischer Wehrgräben und die Lage des südwestlichen Eckturmes des Steinlagers. Aufgrund dieser älteren Grabungen ließen sich insgesamt drei römische Wehranlagen unterscheiden, von denen zwei in Holz-Erde-Technik errichtet worden sein dürften; bei ihnen handelte es sich vielleicht nur um kurzfristig besetzte Marschlager.

Am Thörringplatz stieß man 1983 auf eine 1,80 m breite Mauer, die als westliche Wehrmauer des Kastells angesprochen werden konnte. Der Rekonstruktionsplan des Kastells musste dabei um 40 bis 50 m nach Osten korrigiert werden. In der Oskar-Kokoschka-Straße waren an mehreren Stellen doppelte Spitzgräben angeschnitten worden. In der Weigelsbergergasse wurden wiederum Erdverfärbungen eines W-O verlaufenden Grabens beobachtet. Das bedeutet, dass das Steinlager etwas kleiner war als bis dahin angenommen. Vor Haus Nr. 16 wurden zwei NNO-SSW orientierte Spitzgräben in 1,8 m Tiefe entdeckt. Sie konnten bis in eine Tiefe von 3,40 m untersucht werden und hatten eine Breite und Tiefe von ca. 4,5 m. Sie gehörten zum frühen Holz-Erde-Lager, das sich vermutlich südöstlich des Steinkastells befand. In der Seilergasse wurde eine schrägabfallende Erdverfärbung freigelegt, die als römerzeitlicher Spitzgraben angesprochen wurde.

21. Jahrhundert

2002 bis 2003 untersuchten Bundesdenkmalamt und ARGIS Archäologie Service anlässlich des Neubaus des Pflegezentrums eine etwa 2000 m² große Fläche. Dabei wurde nördlich und westlich des heutigen Schlossgebäudes die südliche Befestigungsanlage des Steinkastells freigelegt. Die dabei entdeckte Mauer und zwei Innentürme sind mehrphasig und wurden in der Spätantike baulich stark verändert. Eine Sondage an der Kastellmauer ergab insgesamt drei vorgelagerte Wehrgräben. Die Flächengrabung im Kastellinneren brachte unter anderem Kasernenbauten zum Vorschein, die Ende des 1. oder zu Anfang des 2. Jahrhunderts in Holzbauweise errichtet und später durch Steingebäude ersetzt wurden. Ihre Nutzung erstreckte sich bis in die Zeit der Spätantike. Südlich des Schlosses fand sich noch ein mehrphasiger Gebäudekomplex mit Steinfundamenten, der aber bereits zum Vicus zählte. Seit 2010 werden vom Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie und Provinzialrömische Archäologie der Ludwig-Maximilians-Universität München in Kooperation mit dem Fachbereich ZEA des ÖAI und dem Bundesdenkmalamt (Leitung Michael Mackensen) Ausgrabungen in Pöchlarn durchgeführt.

Nach Beendigung der Ausgrabungen wurden diese Mauern jedoch mit Beton übergossen, um das Fundament für ein neues Kommunalzentrum zu bauen. 2012 konnte das Südtor tw. untersucht werden.

Entwicklung

Funde von Lochäxten und Steinbeilen aus der Jungsteinzeit lassen auf eine erste Besiedlung im Bereich Brandhof – Röhrapoint – Rampersdorf schließen. Zudem wurden früh- und spätbronzezeitliche Funde und Reste urnenfelderzeitlicher Gebäudespuren westlich von Ornding in der Ried „Griesgrub“ und am Kuhbühel ergraben. Die Funde, deren Auffindungsorte heute nicht mehr bekannt sind, werden im Stadtmuseum (Welserturm) aufbewahrt.

Nach den Funden (Terra-Sigillata-Keramik) fällt die Errichtung des Kastells wohl in das späte 1. Jahrhundert. Nördlich der Donau, im Bereich des heutigen Klein-Pöchlarn, dürfte dazu ein befestigter Brückenkopf bestanden haben. Der Ausbau in Stein (Steinkastell I) erfolgte vermutlich nach den Markomannenkriegen. Letzte größere Umbauten werden in valentinianische Zeit taxiert (Steinkastell II). Die Nutzung des Kastellareals lässt sich bis ins frühe 5. Jahrhundert nachweisen. Hauptaufgabe der Besatzung war wohl die Flankensicherung für das Legionslager Lauriacum, die Sicherung der Mündung der Erlauf, der Limesstraße (Via iuxtra Danuvium) sowie der Donau und dem Schiffsverkehr. Möglicherweise kontrollierte das Kastell auch einen Donauübergang und den östlichen Zugang zur Route Enns–Steyr–Pyhrnpass, einer wichtigen Fernstraße nach Italien. Vermutlich anlässlich der letzten großangelegten Grenzsicherungsmaßnahmen durch Valentinian I. (364 bis 375 n. Chr.) überließ die wahrscheinlich schon stark reduzierte Besatzung – wie auch bei einigen anderen Kastellen am norisch-pannonischen Limes beobachtet werden konnte (z. B. Kastell Zeiselmauer) – wohl der Zivilbevölkerung das übrige ummauerte Areal, das damit seine militärische Funktion verlor und sich in ein ziviles oppidum verwandelte. Ob es allerdings zu diesem Zeitpunkt seine militärische Funktion noch in vollem Umfang erfüllte, erscheint zweifelhaft. In der für das spätantike Norikum wichtigsten Quelle, der Vita des Severin von Noricum, wird Arelape nicht mehr erwähnt. Dies muss aber nicht bedeuten, dass es zu dieser Zeit schon aufgegeben bzw. völlig verlassen war. Als Severin um 467 nach Ufernorikum kam, war die römische Herrschaft dort schon zusammengebrochen. Sechs Jahre nach seinem Tod wurden die Romanen im Jahr 488 von König Odoaker angewiesen, die Provinz zu räumen und nach Italien abzuwandern. Ob spätestens nach ihrem Abzug neben der Zivilsiedlung auch das Kastell gänzlich verlassen wurde, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Ab dem 5. Jahrhundert konnte auf dem untersuchten Areal jedoch keine nennenswerte Siedlungstätigkeit mehr festgestellt werden.

Der Ort wird im frühmittelalterlichen Nibelungenlied – anlässlich Krimhilds Brautfahrt – als „Bechelaren“ erwähnt. Dennoch fanden sich weder Hinweise auf eine frühmittelalterliche Nutzung, noch konnten Reste der sogenannten „Herilungoburg“ freigelegt werden. Sie wird in einer Schenkungsurkunde vom 6. Oktober 832, als König Ludwig der Deutsche dem Stift Regensburg einen in der Awarenprovinz liegenden Ort mit der ehemaligen Feste mitsamt seinen im Umkreis liegenden Gebieten übereignete, erwähnt. Ob Regensburg das Gebiet bereits früher übereignet wurde und die Schenkung lediglich erst 832 durch eine Urkunde bestätigt wurde, oder ob die Schenkung mit einer anderen Transaktion in Verbindung stand, ist nicht geklärt. Wohl unmittelbar danach wird man jedoch mit der Kolonisierung und Christianisierung der Region begonnen haben. Die Ortsnamen von Harlanden (Erstnennung 1334 als Harlant) und Knocking weisen auf ihre Entstehung im 9. Jahrhundert hin. Zu vermuten ist auch, dass bereits zu dieser Zeit in Pöchlarn eine Taufkirche errichtet wurde – die dafür in Frage kommende, 1793 vollständig abgebrochene Peterskirche stand in der Nähe des Donauufers, etwas außerhalb der Stadt im so genannten Bräuhausgarten. In Pöchlarn selbst lag auch das Zentrum der regensburgischen Verwaltung. Aber auch hier ist fraglich, ob das Bistum tatsächlich zwischen Kirche und Pfarrhof das römische Prätorium wieder aufbauen ließ und hier im „ersten Schloss“ von Pöchlarn ein Verwaltungsgebäude einrichtete. Im Nibelungenlied verwaltet ein Markgraf Rudeger von Bechelaren das Gebiet östlich der Enns und ist dem Hunnenkönig untertan. Das könnte bedeuten, dass im 10. Jahrhundert ein fränkisch-, bzw. bairischer Adeliger seinen Herrschaftsbereich auf Besitzungen aus der Zeit der karolingischen, ersten deutschen Ostsiedlung im Donauraum innehatte. Einige wenige Funde lassen jedoch erst auf eine Wiederbesiedelung des Ortes im 13. Jahrhundert schließen.

Kastell

Die ersten archäologischen Spuren einer römerzeitlichen Befestigung sind zwei von Ost nach West verlaufende Spitzgräben. Fehlendes Fundmaterial erlaubt keine exakte Datierung. Wahrscheinlich gehörten sie zum Bau- bzw. Marschlager.

Im Bereich des von Gustav Melzer erstmals nachgewiesenen Steinlagers wurden der Großteil der südlichen Umwehrung – vermutlich die Dekumanfront des Lagers – und auch Reste der Innenbebauung freigelegt. Die Wehranlagen bestanden im Wesentlichen aus zwei parallelen Steinmauern mit nach innen vorspringenden Eck- und Zwischentürmen, die in spätrömischer Zeit zu weit vor die Lagermauern vorkragenden U- und Fächertürmen umgebaut wurden. Hölzerne Vorgängerbauten konnten nicht nachgewiesen werden. Davor befanden sich zwei Spitzgräben, die zu einem späteren Zeitpunkt, wohl im Zuge des Umbaus der Türme, eingeebnet und durch einen Spitzgraben ersetzt wurden.

1928 konnte Eduard Nowotny das Areal des Steinkastells noch etwas genauer eingrenzen. Oberirdisch war vom Kastell bis zu den Grabungen von 2002/2003 nichts zu sehen. Die Überreste des Südteiles des (höchstwahrscheinlich) rechteckigen, in Ost-West-Ausrichtung angelegten Lagers liegen heute unter dem mittelalterlichen Ortskern; der nördliche Bereich wurde im Laufe der Jahrhunderte durch die Donau abgeschwemmt oder beim Bau des Hochwasserdamms zerstört.

Die antiken Überreste sind durch eine großflächig nachgewiesene „Schwarze Schicht“, eine über einen langen Zeitraum angewachsene natürliche Bodenbildung, überlagert. Sie bildet eine deutlich erkennbare Grenze zwischen römischen und mittelalterlichen Siedlungsschichten. Die genaue Ursache für dieses Phänomen, das auch bei anderen Kastellen des norischen Limes beobachtet werden konnte, ist bislang noch nicht eindeutig geklärt. Landwirtschaftliche Bearbeitung, Nutztierhaltung oder eben eine langfristige Aufgabe des Areales werden hierfür angenommen. Konkrete Spuren einer größeren Bautätigkeit finden sich erst ab dem Spätmittelalter.

Holz-Erde-Kastell

Nach den ältesten geborgenen Fundstücken zu urteilen, dürfte das Holz-Erde-Lager im späten 1. Jahrhundert errichtet worden sein. Die dafür verantwortliche Einheit kann nicht genannt werden. Die ersten Anzeichen römischer Aktivitäten konnten nur in Form von Ost-West verlaufenden Spitzgräbenprofilspuren beobachtet werden, die sich südöstlich des spätantiken Steinkastells erhalten haben und für ein Holz-Erde-Kastell mit einer Fläche von annähernd 3,3 ha sprechen. Von den Innenbauten sind zwei Ost-West orientierte Mannschaftskasernen bekannt. Die langrechteckigen Gebäude zeigen Reste von nebeneinander liegenden Kammern. Das Holz-Erde-Kastell wurde vermutlich während oder um die Zeit der Markomannenkriege zerstört. Seine letzten Reste dürften beim Bau des Steinkastell I vernichtet worden sein. Am Nordufer der Donau, im Bereich von Klein-Pöchlarn, dürfte dazu eine Brückenkopfbefestigung bestanden haben.

Steinkastell I

Neue Befunde bewiesen eindeutig, dass das Steinkastell I in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. an derselben Stelle wie das Holz-Erde-Kastell stand. Laut Nowotny hat das erste Steinkastell vermutlich eine Fläche von 2,5 ha eingenommen. Verlauf und Aussehen seiner südlichen – etwa 155 m langen – Umfassungsmauer sind vor allem durch die Ausgrabungskampagne von 2002 bekannt. Wie bei den meisten Kastellen am norischen Limes waren die vier Ecken der Wehrmauer wohl abgerundet (Spielkartenform), was nach den spätantiken Umbauten durch eine Überdeckung mit neuen Turmbauten nicht mehr sichtbar war. Die Befestigungen bestanden im Wesentlichen aus einer massiven, 1,2 m breiten Steinmauer mit in regelmäßigen Abständen, innen angesetzten, quadratischen Türmen, einer konnte nachgewiesen werden. Vermutlich gleichzeitig mit dieser entstand dahinter eine zweite, parallel verlaufende Mauer, deren Funktion aber auf Grund fehlender Vergleichsbeispiele noch nicht geklärt werden konnte. Möglicherweise handelt es sich dabei um eine weitere Verstärkungsmaßnahme oder um eine aufwendig gestaltete Abstützung für den Wehrgang. Nach Auswertung der bisherigen Grabungsergebnisse und Beobachtungen war eine genauere Rekonstruktion der südlichen Befestigungen des Kastells möglich. Sie erstreckten sich über eine Länge von etwa 150 m vom Seniorenzentrum (Stadtschloss) bis zum Thörringplatz. Vor den südlichen Kastellmauern war noch zusätzlich ein zweifaches Grabensystem als Annäherungshindernis angelegt. Das Osttor bei der Kreuzung Wienerstraße/Nibelungenstraße wurde in den 1970er Jahren zerstört. Die porta principalis sinistra (Westtor) befand sich mit hoher Wahrscheinlichkeit zwischen den Häusern Thörringplatz Nr. 4 und 5. Das Nordtor wurde durch die Donau abgeschwemmt, die genaue Lage des südlichen Tores konnte bisher nicht bestimmt werden. Nach Abriss der älteren Holzbauten wurden an derselben Stelle neue hölzerne Mannschaftsbaracken errichtet, wobei sich Ausrichtung und Lage kaum veränderte.

Steinkastell II

In der Spätantike mauerte man im Südteil eine neue Lagermauer auf, wodurch das Kastell wahrscheinlich auch etwas verkleinert wurde. Die nach innen ragenden quadratischen Zwischen- und Ecktürme wurden durch außenstehende, massive hufeisen- oder fächerförmige Zubauten ersetzt und dadurch wesentlich vergrößert und verstärkt. Bei den Grabungen 2002–2003 gelang die Freilegung der Fundamente der Fächertürme an der Südwest- und Südostecke sowie eines Hufeisenturms an der Südmauer. Bei den Ausgrabungen konnten auch mehrere Bauphasen ermittelt werden. Die Mauerreste des südöstlichen Fächerturmes (Wangenmauern) wurden vom Bundesdenkmalamt konserviert und in den Keller des Neubaues des Senioren-Pflegezentrums integriert.

Innenbauten

Im Kastellinneren konnten neben einer parallel zur Mauer verlaufenden, etwa drei Meter breiten Lagergasse drei etwa 10 × 10 m große Gebäude festgestellt werden, die zunächst aus Holz und später, etwa Mitte des 2. Jahrhunderts, leicht versetzt, diesmal in Stein errichtet worden waren. Ein ähnlicher Bau tauchte auch im Bereich der Grabungsfläche von 2008 bis 2009 auf. Bei allen vier dürfte es sich aufgrund ihrer Lage wie auch ihrer Größe um die Quartiere der Zenturionen am Kopfende der Mannschaftsbaracken gehandelt haben. Diese wurden zum Teil bis in die Spätantike bewohnt, wie ein im frühen 4. Jahrhundert errichteter, mehrmals umgebauter Heizkanal in einem der Gebäude annehmen lässt. Östlich eines der am Thörringplatz gelegenen Lagergebäude wurde an der Wallstraße (Via sagularis) ein Abwasserkanal aus vermörtelten Bruchsteinen angelegt. Bei Anlage des Kanals wurde im Südwall nachträglich ein Durchbruch für den Abfluss der Abwässer geschaffen. Eine „Kanalverbreiterung“ wird als Sammelbecken angesehen, das Fehlen einer gemörtelten Kanalsohle deutet auf ein holzverschaltes Gerinne hin. Der Kanal wurde ab dem 3. Jahrhundert nicht mehr benutzt.

Die mehrphasigen, von Osten nach Westen ausgerichtete Holzständerbauten wiesen nebeneinanderliegende Raumreihen auf. Im Verlauf des 2. Jahrhunderts n. Chr. wurden diese durch ähnliche Konstruktionen ersetzt, die auf von Norden nach Süden orientierten Schwellbalken ruhten, die jedoch nur wenig in den Boden eingetieft worden waren. Sie waren meist nur noch anhand ihrer Fußbödenreste zu erkennen. Es handelte sich im Wesentlichen immer um Kasernen oder Wirtschaftsgebäude. Danach folgten im 3. Jahrhundert n. Chr. mehrere Steinbauphasen, die sich an den vorhergehenden Grundrissen orientierten. Im Gegensatz zu den Grabungsergebnissen im Bereich des Schlosses wurden die westlichen Holzgebäude später nicht immer durch Steingebäude ersetzt. Ein punktförmiges Fundament und der Rest einer schmalen L-förmig abgewinkelten Mauer auf einer Schottergrundierung sind die einzig bisher bekannten Überreste. Sie stehen mit einem Holzbau in Verbindung, der jedoch nur in groben Zügen untersucht werden konnte. Vermutlich war dieser Kastellbereich zu dieser Zeit noch immer mit Gebäuden in der klassischen Schwellbalkentechnik bebaut. Die Spuren dieser Gebäude waren jedoch archäologisch nicht mehr fassbar.

Garnison

Folgende Besatzungseinheiten sind für Arelape bekannt:

Zeitstellung Truppenname Bemerkung Abbildung
2. Jahrhundert n. Chr. Cohors prima Flavia Brittonum
(die erste flavische Kohorte der Briten)
Diese mittelkaiserzeitliche Besatzungseinheit ist durch den Grabstein des Pompeius Celer bekannt, der in ihr gedient hatte. Diese Kohorte war hier wahrscheinlich ab 130 stationiert. Sie wurde wohl im Zuge der Feldzüge von Nerva und Trajan an die mittlere Donau verlegt.
Spätantike
  • Equites Dalmatae (Dalmatinische Reiter),
  • Liburnari (Marinesoldaten)
Die Garnison der Spätzeit kann nur anhand der Truppenliste des norischen Dux in der Notitia dignitatum erfasst werden. Sie nennt für Arelape eine Reitereinheit und einen Flottenpräfekten, den Praefectus Classis Arlapensis et (Co)Marginensis (Präfekt der Flottillen von Arelape und Comagena). Diesen Einheiten fielen im Wesentlichen wohl der Schutz der Mündungen von Ybbs, Erlauf und Pielach sowie Patrouillenfahrten auf der Donau zu. Möglicherweise wurde auch die Einheit aus Kastell Comagena später ins günstiger gelegene Arelape verlegt. Zu den Fundobjekten im Stadtmuseum Pöchlarn gehört auch eine Besitzermarke. Sie nennt einen gewissen Lucius, den Optio einer Reitereinheit. Solche Besitzermarken waren auf der Ausrüstung der Soldaten angebracht.

Die in Noricum und Pannonien weitverbreiteten Ziegelstempel mit dem Aufdruck OF AR und OF ARN (vielleicht als officina Arlapensis nova zu lesen) verweisen möglicherweise auf einen in Arelape betriebenen großen Ziegeleibetrieb des Militärs, der ebenfalls der Zeitperiode der Spätantike zuzuordnen ist. Da sich die auch aus Ungarn bekannten Stempelabkürzungen AR, ARN bzw. ARAN einstweilen jedoch nicht eindeutig erklären lassen, bleiben Übersetzungsvorschläge rein spekulativ.

Hafenanlage

Ein Altarm der Donau im Bereich Steinwand-Erlauf trennte das Kastell vom Lagerdorf. Der Donauhafen wird auf halber Strecke zwischen dem ehemaligen Kastell und der Zivilsiedlung zwischen Harlanden und der Erlauf vermutet. Ab dem 4. Jahrhundert gelangte er durch die Stationierung einer Einheit der Donauflotte (Classis Arlapensis) zu größerer Bedeutung. An ihn anschließend entstand in Harlanden eine Zivilsiedlung. Ob seit 1905 verschollene Eisenringe „...an der felsigen Begrenzung des einstigen Donaulandes…“ Bestandteil eines Anlegers aus römischer Zeit waren, ist heute nicht mehr zu klären.

Vicus

Im Süden und Südosten wurde das Lager von einer Zivilsiedlung (Vicus) umgeben, hier konnten auch einige Straßenbefunde festgestellt werden. Eine genaue Bestimmung dieser Befunde ist mangels Dokumentation und Publikation nur schwer möglich. Ebenso lässt sich die Frage der Ausdehnung und Chronologie des Lagerdorfes nicht exakt beantworten. Im südlichen Abschnitt des Vicus stand ein durch seine Steinfundamente erfasster Gebäudekomplex, der südlich des heutigen Schlosses lag. Der nördliche Teil wurde im Laufe der Zeit von der Donau abgeschwemmt, der südliche ist vollständig durch die Altstadt überbaut. Die in der älteren Literatur angeführten Siedlungsreste beim etwa sieben Kilometer entfernten Harlanden (Therme ?) werden aufgrund der größeren Entfernung zu Pöchlarn nicht angeführt. Die in der Pfarrkirche eingemauerten Relieffragmente sollen von einem römischen Tempel im Erlauftal stammen. Ihrem abgeschliffenen Zustand nach zu urteilen, dürften sie aber eher sehr lange in der Donau gelegen haben. Sie könnten nach Vorbildern aus Flavia Solva in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. angefertigt worden sein.

  • Römische Reliefsteine an der Pfarrkirche und Grabbeigaben aus Pöchlarn/Erlauf

Gräberfelder

Während im Westen des Kastells, in Brunn, nur ein einzelner Befund eines Bestattungsplatzes bekannt ist, befindet sich im Osten im Bereich der Rüdigerstraße ein spätantikes Gräberfeld, das zahlreiche Erdbestattungen, Steinkistengräber und Urnenbestattungen aufweist. Die Funde stammen aus dem 4. und 5. Jahrhundert n. Chr. Viele Gräber waren beigabenlos, in einigen lagen nur Fragmente von Bekleidungszubehör (Fibeln, Schnallen Knöpfe aus Leder). Vereinzelt fanden sich auch Gefäßbeigaben. Insgesamt wurden im Jahr 1960 37 Skelettbestattungen untersucht. Wahrscheinlich wurde der Bestattungsplatzes aber schon seit der Gründung des Kastells benutzt. Vereinzelt wurden auch an der Wienerstraße bereits gestörte Gräber entdeckt, die an der Verlängerung der durch das heute vollkommen verschwundene östliche Lagertor führenden Straße liegen.

Limesverlauf

zwischen Burgus Ybbs und Burgus Bacharnsdorf

Name Beschreibung/Zustand Abbildung
Wachturm Säusenstein Im Ort Säusenstein wurden um 1957 südlich des Bahnhofs die Reste eines Wachtturmes entdeckt. Die Fundstelle liegt zwischen dem Damm der Westbahn und der Donau. Auf Parzelle 144/3 in der Katastralgemeinde Säusenstein meldete der Grundbesitzer ein bereits früher entdecktes Mauerwerk dem Bundesdenkmalamt. Diesbezügliche Erhebungen führte das Bundesdenkmalamt (H. G. Walter) im Jahre 1957 durch. Die Mauerreste wurden als Wachtturm angesehen, der mit dem 2,3 km südlich liegenden Turm von Sarling in Sichtverbindung stand. Das Mauerviereck war bis in eine Tiefe von 50–60 cm ausgerissen. Es bestand aus Bruchsteinen, vermischt mit Teilen von Dachziegeln (tegulae), und war mit einer hellen, hartem Mörtelmischung verbunden. Im Inneren des Mauervierecks fand sich noch eine nur roh behauene Plastik aus Sandstein.
Wachturm/Tempel Sarling Zwei Kilometer südlich, in Sarling, Ortsteil Veitsberg/Weinberg, steht auf einem zur Donau abfallenden Hügel die kleine St.-Veit-Kirche, wo Mauerreste im Inneren ebenfalls als Bestandteile eines römischen Gebäudes interpretiert wurden. 1950 wurden bei dieser Kirche drei römische Weihealtäre aufgefunden. Bei einer archäologischen Untersuchung durch das Bundesdenkmalamt (Gustav Melzer) wurde 1961 und 1962 im Inneren der Filialkirche römerzeitliches Mauerwerk freigelegt, das aufgrund der exponierten Lage als Wachtturm interpretiert wird; andererseits wird aber auch eine Funktion als Tempel erwogen. Anlass dazu gaben die drei heute schon stark verwitterten Altäre, die an der südlichen Außenwand der Kirche aufgestellt sind. Bei der archäologische Untersuchung der Filialkirche, die u. a. deren Baugeschichte genauer erkunden sollte, wurden im südwestlichen Bereich des Langhauses die Reste eines etwa 4 × 5,50 Meter breiten rechteckigen Raumes ergraben, dessen Achsenorientierung sich von den nachfolgenden Überbauungen unterschied. Seine weitere Ausdehnung nach Osten konnte wegen späterer Baustörungen nicht mehr ermittelt werden konnte. Zwischen den Mauern konnte auch ein Zerstörungshorizont mit Mörtel und Ziegelbruchstücken erkannt werden, der sich in nördlicher Richtung fortsetzte. Die Mauerreste werden heute vom Kirchenboden überdeckt.

Hinweis

Der Welserturm stammt aus dem Jahr 1484, steht unmittelbar an der Donau und sicherte einst die nordwestliche Ecke der spätmittelalterlichen Befestigung. In weiterer Folge diente er auch als Niederlassung und Salzdepot für Welser Kaufleute. 1997 wurde hier das neue Stadtmuseum eingerichtet, das in einer Dauerausstellung hauptsächlich die römische Vergangenheit von Pöchlarn zum Inhalt hat. Im dreigeschossigen Turm ist die gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt gestaltete Dauerausstellung „Arelape – das römische Pöchlarn“ mit den neuesten Grabungsfunden der Jahre 2002/2003 auf zwei Ebenen zu besichtigen. Die Überreste des SO-Fächerturmes im Keller des Pflegezentrums können auf Anfrage werktags (ausschließlich in den Vormittagsstunden) besichtigt werden. Auch das Innere der Kirche St. Veit in Sarling ist auf vorherige Anfrage zugänglich.

Denkmalschutz

Die Anlagen sind Bodendenkmäler im Sinne des Österreichischen Denkmalschutzgesetzes. Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden ohne Genehmigung des Bundesdenkmalamtes stellen eine strafbare Handlung dar. Zufällige Funde archäologischer Objekte sowie alle in den Boden eingreifenden Maßnahmen sind dem Bundesdenkmalamt (Abteilung für Bodendenkmale) zu melden.

Siehe auch

  • Liste der Kastelle in Noricum und Oberpannonien

Literatur

  • Thomas Fischer: Noricum. (Orbis Provinciarum. Sonderbände der antiken Welt). Philipp von Zabern, Mainz 2002, ISBN 3-8053-2829-X, S. 44.
  • Kurt Genser: Der österreichische Donaulimes in der Römerzeit, Ein Forschungsbericht. (Der römische Limes in Österreich, 33). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1986, S. 251–263.
  • Manfred Kandler, Hermann Vetters (Hrsg.): Der römische Limes in Österreich. Ein Führer. 2., unveränderte Auflage. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1989, ISBN 3-7001-0785-4, S. 127–128.
  • Michael Doneus, Edith Bilek-Czerny: Carnuntum und Limes. Amt der NÖ Landesregierung, Abt. Kunst und Kultur (Hrsg.). (Mitteilungen aus Niederösterreich, Band 45). St. Pölten 2011, S. 32–34.
  • Hertha Ladenbauer-Orel: Neue Funde aus Pöchlarn. In: Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes. 37, 1948, S. 179–184.
  • Franz Langer: Neue Römerfunde in Pöchlarn. In: Unsere Heimat. 17, 1946, S. 168.
  • Karl Wais: Die Geschichte der Museen und die Funde der Stadt Pöchlarn. In: Johann Vieghofer (Hrsg.): Heimatbuch der Stadt Pöchlarn. St. Pölten 1967, S. 215–238.
  • Karl Wais: Pöchlarn. Politischer Bezirk Melk. In: Die Städte Niederösterreichs. 2. Teil: H–P, redigiert von Friederike Goldmann, Evelin Oberhammer und Johanne Pradel, Wien 1976 (Österreichisches Städtebuch IV/1).
  • Heinrich Zabehlicky: Die spätantiken und völkerwanderungszeitlichen Körpergräber aus dem norischen Teil Niederösterreichs. Dissertation. Universität Wien, 1976.
  • Eduard Nowotny: Zwei norische Limeskastelle. Anzeiger der Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-historische Klasse; 6–9, Wien 1928, S. 28–68.
  • Über die neuesten Ausgrabungen zu Gross-Pöchlarn. In: Mittheilungen der k.k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale. 2, 1857, S. 47–50 PDF
  • Hannsjörg Ubl: Spätrömisches Gräberfeld von Pöchlarn. In: Severin zwischen Römerzeit und Völkerwanderung. Ausstellungskatalog, Enns 1982, S. 523.
  • Rene Ployer: Sarling – Wachturm. In: Verena Gassner, Andreas Pülz (Hrsg.): Der römische Limes in Österreich. Führer zu den archäologischen Denkmälern. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2015, ISBN 978-3-7001-7787-6, S. 193.
  • René Ployer: Der norische Limes in Österreich. Fundberichte aus Österreich, Materialhefte Reihe B 3, Österr. Bundesdenkmalamt, Wien 2013.
  • Martina Hinterwallner, Sebastian Schmid: Pöchlarn – Arelape. Auxiliarkastell. In: Verena Gassner, Andreas Pülz (Hrsg.): Der römische Limes in Österreich. Führer zu den archäologischen Denkmälern. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2015, ISBN 978-3-7001-7787-6, S. 194–197.
  • Nikolaus Hofer, Paul Mitchell: KG Pöchlarn, SG Pöchlarn, VB Melk. In: Fundberichte aus Österreich 42, 2003, zu den Grabungen von 2002 bis 2003 vergleiche auch den Eintrag zu Pöchlarn in: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 57/1, 2003, S. 151–152.
  • Theodor Meysels: Auf Römerstraßen durch Österreich. Von Aguntum nach Carnuntum. Verlag Herder, Wien 1960.
  • Sebastian Schmid: Die Entwicklung des Kastells Arelape/Pöchlarn im Kontext römischer Militärlager in Noricum. In: Mario Bloier (Hrsg.): Biricianis. Kernprovinz – Grenzraum – Vorland. Kontakte und Strukturen vom 1. Jh. v. bis zum 6. Jh. n. Chr. im Bereich von Raetien, Noricum und benachbarten Gebieten (= Schriften der Museen Weißenburg. Band 3). Nünnerich-Asmus, Oppenheim 2022, ISBN 978-3-96176-204-0, S. 139–148.
  • Sebastian Schmid: Das norische Donaukastell Arelape/Pöchlarn. Der römische Limes in Österreich. Austrian Academy of Sciences Press, 2020.

Weblinks

  • Lage des Kastells auf Vici.org
  • Lage der Turmstelle Säusenstein auf Vici.org
  • Kastell Pöchlarn – Der Limes in Österreich
  • Animationsfilm der Römische Limes im Tullnerfeld
  • Österr. Städteatlas, Geschichte der Stadt Pöchlarn
  • Pöchlarn – Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt und Stadtmuseum Arelape – Bechelaren im Welserturm. In: lupa.at. Ubi Erat Lupa; abgerufen am 2. Oktober 2024 (Reliefs an den Gebäuden). 

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Kurt Genser: 1986, S. 236 ff.
  2. 2, 13, 3; 8, 7, 5.
  3. Segmentum IV, 5.
  4. 234, 3; 248, 5, Station Arlape, an der Straße von Vindobona nach Lauriacum.
  5. occ. XXXIIII, 34 und XXXIIII, 42.
  6. Heinrich Dittmaier: Die Gewässernamen auf „apa“, Dissertation Bonn 1943.
  7. CIL 3, 5667.
  8. CIL 3, 5670.
  9. Fundberichte aus Österreich, Band 1, 1930–34, S. 57.
  10. Karl Wais 1967, S. 230.
  11. Fundberichte aus Österreich, Band 6, 1951–55, S. 98; Karl Wais 1967, S. 233; Fundberichte aus Österreich, Band 9, 1966–70, S. 81.
  12. Fundberichte aus Österreich, Band 8, 1961–65, S. 100.
  13. Fundberichte aus Österreich, Band 8, 1961–65, S. 101; Manfred Zabehlicky 1976, S. 179.
  14. Gustav Melzer, in: Fundberichte aus Österreich 22, 1983, S. 301.
  15. Fundberichte aus Österreich, Band 21, 1982, S. 291.
  16. Fundberichte aus Österreich, Band 21, 1982, S. 292.
  17. Fundberichte aus Österreich, Band 42, 2003, S. 26–27, Stadterneuerungskonzept Kapitel 2.4 Archivlink (Memento vom 20. Oktober 2013 im Internet Archive)
  18. 832: locus ubi antiquitus castrum fuit qui dicitur Herilungoburg, Verena Gassner/Sonja Jilek/Sabine Ladstätter: Am Rande des Reiches. Die Römer in Österreich, Wien 2002 (Österreichische Geschichte 15 v. Chr. – 378 n. Chr., hg. von Herwig Wolfram), S. 340, Meysels 1960, S. 219–221: "...die Fenster in den Mauern, die sah man offen stehn. Die Feste Bechelaren war aufgetan zu sehn. Es ritten ein die Gäste, die man so gerne sah. Reiches Gemäch schuf ihnen der edle Rüdger da... sie faßten sich an den Händen und gingen so hinan, zu einem weiten Palas der war gar wohlgetan. Wo dahin die Donau vor ihnen floß...".
  19. Michael Doneus, Edith Bilek-Czerny, 2011, S. 34, Wais 1976, S. 322.
  20. Eduard Nowotny: 1928, S. 42.
  21. Michael Doneus, Edith Bilek-Czerny, 2011, S. 34.
  22. Michael Doneus, Edith Bilek-Czerny, 2011, S. 34.
  23. Eduard Polaschek: 1936b, S. 1001.
  24. Occ. XXXIV, 34 und XXXIV, 42.
  25. K. Genser: 1986, S. 247.
  26. Ádám Szabó, Endre Tóth (Hrsg.): Bölcske. Römische Inschriften und Funde – In memoriam Sándor Soproni (1926–1995) (Libelli archaeologici Ser. Nov. No. II). Ungarisches Nationalmuseum, Budapest 2003, ISBN 963-9046-83-3, S. 80.
  27. Gertrud Pascher: Römische Siedlungen und Straßen im Limesgebiet zwischen Enns und Leitha (= Der römische Limes in Österreich. Band 19). Rohrer, Wien 1949, S. 111.
  28. Kandler/Vetters, 1989, S. 127.
  29. Nikolaus Hofer, Paul Mitchell 2003, S. 26–27, hier 26, Meysels 1960, S. 218–219.
  30. Hannsjörg Ubl: 1982, S. 523.
  31. Aufzählung erfolgt von West nach Ost.
  32. Pro Austria Romana. Band 8, 1958, S. 6.
  33. Fundberichte aus Österreich. Band 5, 1946–50, S. 113.
  34. Fundberichte aus Österreich. 8, 1961–65, S. 101. 192; Gustav Melzer: Archäologische Untersuchungen in der Filialkirche St. Veit in Sarling, Gemeinde Ybbs an der Donau. In: Fundberichte aus Österreich. 14, 1975, S. 27–30.
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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 15:00

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Das Kastell Pochlarn war ein Teil der Festungskette des romischen Limes Noricus in Pochlarn Bezirk Melk Bundesland Niederosterreich Osterreich Das Bodendenkmal ist seit 2021 Bestandteil des zum UNESCO Weltkulturerbe erhobenen Donaulimes Kastell PochlarnAlternativname Arelape Arlape AriateLimes Limes NoricusAbschnitt Strecke 1Datierung Belegung 1 5 Jahrhundert n Chr Typ Auxiliar Alen und FlottenkastellEinheit Cohors I Flavia Brittonum Equites Dalmatae Arelape Classis Arelapensis et MarginensisGrosse A Holz Erde Kastell 3 3 ha B Steinkastell I 2 5 haBauweise Holz Erde und SteinbauweiseErhaltungszustand rechteckige Anlage mit Eck und Zwischenturmen grossere Umbauten in der Spatantike Facher und Hufeisenturme oberirdisch nicht mehr sichtbarOrt PochlarnGeographische Lage 48 12 0 N 15 12 0 O 48 2 15 2 Koordinaten 48 12 0 N 15 12 0 OVorhergehend Wachturme Ybbs westlich Anschliessend Kastell Melk ostlich Pochlarn Blick auf das KastellgelandeSkizze der romischen Militar und SiedlungsbefundeKonservierter Facherturm der SO Ecke Wangenmauer West Konservierter Facherturm der SO Ecke Wangenmauer Ost Befundplan 1982 bis 2009Rekonstruktionsversuch der SudmauerAusgrabungen des Bundesdenkmalamts am Thorringplatz Zustand 2010 Das zum norischen Limes zahlende Hilfstruppen und Reiterlager wurde nahe der Mundung der Erlauf in die Donau angelegt und war vermutlich vom 1 bis ins 5 Jahrhundert n Chr kontinuierlich mit romischen Soldaten belegt Fast alle geographischen Hauptquellen fur die Antike geben den Ort an Im 4 Jahrhundert gelangte es durch die Stationierung einer Einheit der Donauflotte zu grosserer Bedeutung Ein als Hafen genutzter Altarm trennte das vermutlich auf einer Insel gelegene Kastell von der Zivilsiedlung Uber die bauliche Entwicklung des Kastells war ansonsten nur sehr wenig bekannt Dies anderte sich erst als das Bundesdenkmalamt in den Jahren 2002 bis 2009 grossflachige Untersuchungen durchfuhrte Das Lager konnte dabei archaologisch eindeutig nachgewiesen werden Der nordliche Teil wurde von der Donau abgeschwemmt der sudliche ist vollstandig durch die Altstadt uberbaut Reste eines spatantiken Facherturms und Mauerreste siehe Steinkastell II haben sich im Keller des Pflegezentrums und am Areal vor der Pfarrkirche und dem Thorringplatz erhalten Neben dem Kastell werden in diesem Artikel auch die benachbarten Wachturme von Sarling und Sausenstein behandelt NameDie Zuweisung dieses spatantiken Kastellortes fur Pochlarn gilt heute in der Fachwelt als gesichert Der Name Arelape wurde bei Ptolemaios genannt in der Tabula Peutingeriana Areiate im Itinerarium Antonini und in der Notitia dignitatum auf Der Name leitet sich wahrscheinlich vom antiken Flussnamen der Erlauf apa oder lat amnis Fluss Wasser her Denkbar ware auch eine illyrische Herkunft des Namens der Erlauf namlich Arilapa Adlerfluss der spater etwas abgewandelt auf das Kastell und seine Zivilsiedlung ubertragen wurde LageDas Pochlarner Becken ist im Hugelland der bohmischen Masse an der Mundung der Erlauf in die Donau situiert Das Gelande im Gebiet der Stadt Pochlarn wies damals noch den Charakter einer Urlandschaft auf und war von der Donau gepragt die zur Romerzeit etwas weiter nordlich verlief Der Fluss bildete hier eine sumpfige Au mit zahlreichen Nebenarmen und Schotterinseln die sich bis 1 5 km sudlich ihres heutigen Uferbereiches ausdehnte Das Kastell selbst lag wahrscheinlich auf einer Schotterinsel etwas ostlich der Erlauf Ihre Einmundung befindet sich rund einen Kilometer ostlich der Stadt Das Erlauftal wird durch vereinzelte Kristallinauftragungen in den quartaren Terrassen in Engen und Weiten gegliedert Hier endeten mehrere Verbindungswege durch das Erlauftal und eine Handelsroute die in die Ostalpen und u a auch uber die alte Eisenstrasse Dreimarktestrasse bis zu den Erzabbaugebieten ferrum Noricum in den Eisenerzer Alpen fuhrte Durch das Alpenvorland verlief entlang der Donau der Ost West Verkehr Uber den Ubergang bei Marbach gelangte man ins heutige Waldviertel ForschungsgeschichteFruhe Beobachtungen Der Standort des Kastells ist seit 400 Jahren bekannt Im 16 Jahrhundert berichteten der Humanist Wolfgang Lazius und andere dass die Donau hier noch uber romisches Mauerwerk und Pflasterstrassen floss Auch zahlreiche Fundmunzen und Grabsteine wurden in diesem Zusammenhang dokumentiert 1534 waren noch zwei Inschriftensteine in Pochlarn bekannt darunter ein Grabstein der dem Sucessus der Ursina und deren gemeinsamen Sohn Sucessianus gesetzt worden war Der andere war in der 1780 abgetragenen Kirche St Peter vermauert und fur den Veteranen Marcus Ulpius Longinus angefertigt Beide sind heute verschollen 19 Jahrhundert 1856 fanden durch den in Klein Pochlarn lebenden 1811 1875 die ersten Ausgrabungen auf einer Wiese bei Harlanden statt bei der es ihm vermutlich gelang die Reste der Heizanlage eines antiken Badegebaudes aufzudecken Die Dokumentation der Befunde wurde aber von Gartner nur sehr unfachmannisch vorgenommen sodass man spater seine Grabungsergebnisse nicht mehr wissenschaftlich exakt auswerten konnte Harlanden wurde im Ubrigen oft auch als Fundort fur Relief und Inschriftensteine angegeben die genauen Lagen der Fundstellen konnten jedoch nachtraglich nicht mehr eruiert werden Die im uberschwemmungsgefahrdeten Gebiet situierten Fundstellen lassen auch den Verlauf der Limesstrasse in dieser Region vermuten In dieser Zeit wurde ostlich des Schlossparks auch ein antiker Topferofen freilegt 20 Jahrhundert Bei Kanalarbeiten wurden 1927 in der Jubilaums und Parkstrasse heute Oskar Kokoschka Strasse etwa 50 m vom Donauufer entfernt von Mitarbeitern des Bundesdenkmalamts BDA das Profil eines doppelten Spitzgrabens erkannt weiter sudlich davon ein weiterer Graben Dieser Befund war der ausschlaggebende Beweis fur das Vorhandensein einer fruhkaiserzeitlichen romischen Wehranlage 1930 wurde beim Bau des Weltkriegsmahnmals in der Wiener Strasse Nibelungenstrasse ein romerzeitlicher Mauerzug entdeckt Spatere Nachgrabungen liessen erkennen dass hier ein Teil der Ostmauer des Kastells angeschnitten wurde 1951 stiess man anlasslich von Kanalarbeiten bei Hauptschule Volksschule Nibelungenstrasse in einer Tiefe von drei bis vier Metern auf die Reste der antiken Siedlung Diese 1 4 m hohe Bruchsteinmauer bildete die Begrenzung eines mindestens 10 6 m langen Gebaudes Nach den unpublizierten Ausgrabungen von 1912 bis 1913 Beneficiat Aichinger konnte dieser Befund ein Teil einer Thermenanlage sein Das Areal wurde damals zwar fotografiert aber danach wieder zugeschuttet 1955 wurde bei einem Fundamentaushub eine gut erhaltene Bestattungsurne Keramik und das Fragment eines Muhlsteines geborgen 1961 wurde bei Baumassnahmen in der Rudigerstrasse gegenuber dem Friedhof vom Osterreichischen Archaologischen Institut und vom Bundesdenkmalamt eine Urne Keramik eine Lampe und ein Inschriftenstein in situ geborgen Es handelte sich um den Grabstein des Pompeius Celer eines Soldaten der cohors I Flaviae Brittonum der sich in das 2 Jahrhundert datieren liess 1966 wurden auf Parzelle 299 1 mehrere Urnen gehoben Hier wird die ostlichste Randzone des Graberfeldes vermutet 1978 zerstorte man bei der Kreuzung Wienerstrasse Nibelungenstrasse wahrend Bauarbeiten das Osttor des Kastells 1982 1983 konnte das Bundesdenkmalamt bei Kanalisationsarbeiten mehrere wichtige Befunde dokumentieren In diesen Jahren beobachtete Gustav Melzer den Verlauf weiterer romischer Wehrgraben und die Lage des sudwestlichen Eckturmes des Steinlagers Aufgrund dieser alteren Grabungen liessen sich insgesamt drei romische Wehranlagen unterscheiden von denen zwei in Holz Erde Technik errichtet worden sein durften bei ihnen handelte es sich vielleicht nur um kurzfristig besetzte Marschlager Am Thorringplatz stiess man 1983 auf eine 1 80 m breite Mauer die als westliche Wehrmauer des Kastells angesprochen werden konnte Der Rekonstruktionsplan des Kastells musste dabei um 40 bis 50 m nach Osten korrigiert werden In der Oskar Kokoschka Strasse waren an mehreren Stellen doppelte Spitzgraben angeschnitten worden In der Weigelsbergergasse wurden wiederum Erdverfarbungen eines W O verlaufenden Grabens beobachtet Das bedeutet dass das Steinlager etwas kleiner war als bis dahin angenommen Vor Haus Nr 16 wurden zwei NNO SSW orientierte Spitzgraben in 1 8 m Tiefe entdeckt Sie konnten bis in eine Tiefe von 3 40 m untersucht werden und hatten eine Breite und Tiefe von ca 4 5 m Sie gehorten zum fruhen Holz Erde Lager das sich vermutlich sudostlich des Steinkastells befand In der Seilergasse wurde eine schragabfallende Erdverfarbung freigelegt die als romerzeitlicher Spitzgraben angesprochen wurde 21 Jahrhundert 2002 bis 2003 untersuchten Bundesdenkmalamt und ARGIS Archaologie Service anlasslich des Neubaus des Pflegezentrums eine etwa 2000 m grosse Flache Dabei wurde nordlich und westlich des heutigen Schlossgebaudes die sudliche Befestigungsanlage des Steinkastells freigelegt Die dabei entdeckte Mauer und zwei Innenturme sind mehrphasig und wurden in der Spatantike baulich stark verandert Eine Sondage an der Kastellmauer ergab insgesamt drei vorgelagerte Wehrgraben Die Flachengrabung im Kastellinneren brachte unter anderem Kasernenbauten zum Vorschein die Ende des 1 oder zu Anfang des 2 Jahrhunderts in Holzbauweise errichtet und spater durch Steingebaude ersetzt wurden Ihre Nutzung erstreckte sich bis in die Zeit der Spatantike Sudlich des Schlosses fand sich noch ein mehrphasiger Gebaudekomplex mit Steinfundamenten der aber bereits zum Vicus zahlte Seit 2010 werden vom Institut fur Vor und Fruhgeschichtliche Archaologie und Provinzialromische Archaologie der Ludwig Maximilians Universitat Munchen in Kooperation mit dem Fachbereich ZEA des OAI und dem Bundesdenkmalamt Leitung Michael Mackensen Ausgrabungen in Pochlarn durchgefuhrt Nach Beendigung der Ausgrabungen wurden diese Mauern jedoch mit Beton ubergossen um das Fundament fur ein neues Kommunalzentrum zu bauen 2012 konnte das Sudtor tw untersucht werden EntwicklungFunde von Lochaxten und Steinbeilen aus der Jungsteinzeit lassen auf eine erste Besiedlung im Bereich Brandhof Rohrapoint Rampersdorf schliessen Zudem wurden fruh und spatbronzezeitliche Funde und Reste urnenfelderzeitlicher Gebaudespuren westlich von Ornding in der Ried Griesgrub und am Kuhbuhel ergraben Die Funde deren Auffindungsorte heute nicht mehr bekannt sind werden im Stadtmuseum Welserturm aufbewahrt Nach den Funden Terra Sigillata Keramik fallt die Errichtung des Kastells wohl in das spate 1 Jahrhundert Nordlich der Donau im Bereich des heutigen Klein Pochlarn durfte dazu ein befestigter Bruckenkopf bestanden haben Der Ausbau in Stein Steinkastell I erfolgte vermutlich nach den Markomannenkriegen Letzte grossere Umbauten werden in valentinianische Zeit taxiert Steinkastell II Die Nutzung des Kastellareals lasst sich bis ins fruhe 5 Jahrhundert nachweisen Hauptaufgabe der Besatzung war wohl die Flankensicherung fur das Legionslager Lauriacum die Sicherung der Mundung der Erlauf der Limesstrasse Via iuxtra Danuvium sowie der Donau und dem Schiffsverkehr Moglicherweise kontrollierte das Kastell auch einen Donauubergang und den ostlichen Zugang zur Route Enns Steyr Pyhrnpass einer wichtigen Fernstrasse nach Italien Vermutlich anlasslich der letzten grossangelegten Grenzsicherungsmassnahmen durch Valentinian I 364 bis 375 n Chr uberliess die wahrscheinlich schon stark reduzierte Besatzung wie auch bei einigen anderen Kastellen am norisch pannonischen Limes beobachtet werden konnte z B Kastell Zeiselmauer wohl der Zivilbevolkerung das ubrige ummauerte Areal das damit seine militarische Funktion verlor und sich in ein ziviles oppidum verwandelte Ob es allerdings zu diesem Zeitpunkt seine militarische Funktion noch in vollem Umfang erfullte erscheint zweifelhaft In der fur das spatantike Norikum wichtigsten Quelle der Vita des Severin von Noricum wird Arelape nicht mehr erwahnt Dies muss aber nicht bedeuten dass es zu dieser Zeit schon aufgegeben bzw vollig verlassen war Als Severin um 467 nach Ufernorikum kam war die romische Herrschaft dort schon zusammengebrochen Sechs Jahre nach seinem Tod wurden die Romanen im Jahr 488 von Konig Odoaker angewiesen die Provinz zu raumen und nach Italien abzuwandern Ob spatestens nach ihrem Abzug neben der Zivilsiedlung auch das Kastell ganzlich verlassen wurde kann nicht mit Sicherheit gesagt werden Ab dem 5 Jahrhundert konnte auf dem untersuchten Areal jedoch keine nennenswerte Siedlungstatigkeit mehr festgestellt werden Der Ort wird im fruhmittelalterlichen Nibelungenlied anlasslich Krimhilds Brautfahrt als Bechelaren erwahnt Dennoch fanden sich weder Hinweise auf eine fruhmittelalterliche Nutzung noch konnten Reste der sogenannten Herilungoburg freigelegt werden Sie wird in einer Schenkungsurkunde vom 6 Oktober 832 als Konig Ludwig der Deutsche dem Stift Regensburg einen in der Awarenprovinz liegenden Ort mit der ehemaligen Feste mitsamt seinen im Umkreis liegenden Gebieten ubereignete erwahnt Ob Regensburg das Gebiet bereits fruher ubereignet wurde und die Schenkung lediglich erst 832 durch eine Urkunde bestatigt wurde oder ob die Schenkung mit einer anderen Transaktion in Verbindung stand ist nicht geklart Wohl unmittelbar danach wird man jedoch mit der Kolonisierung und Christianisierung der Region begonnen haben Die Ortsnamen von Harlanden Erstnennung 1334 als Harlant und Knocking weisen auf ihre Entstehung im 9 Jahrhundert hin Zu vermuten ist auch dass bereits zu dieser Zeit in Pochlarn eine Taufkirche errichtet wurde die dafur in Frage kommende 1793 vollstandig abgebrochene Peterskirche stand in der Nahe des Donauufers etwas ausserhalb der Stadt im so genannten Brauhausgarten In Pochlarn selbst lag auch das Zentrum der regensburgischen Verwaltung Aber auch hier ist fraglich ob das Bistum tatsachlich zwischen Kirche und Pfarrhof das romische Pratorium wieder aufbauen liess und hier im ersten Schloss von Pochlarn ein Verwaltungsgebaude einrichtete Im Nibelungenlied verwaltet ein Markgraf Rudeger von Bechelaren das Gebiet ostlich der Enns und ist dem Hunnenkonig untertan Das konnte bedeuten dass im 10 Jahrhundert ein frankisch bzw bairischer Adeliger seinen Herrschaftsbereich auf Besitzungen aus der Zeit der karolingischen ersten deutschen Ostsiedlung im Donauraum innehatte Einige wenige Funde lassen jedoch erst auf eine Wiederbesiedelung des Ortes im 13 Jahrhundert schliessen KastellDie ersten archaologischen Spuren einer romerzeitlichen Befestigung sind zwei von Ost nach West verlaufende Spitzgraben Fehlendes Fundmaterial erlaubt keine exakte Datierung Wahrscheinlich gehorten sie zum Bau bzw Marschlager Im Bereich des von Gustav Melzer erstmals nachgewiesenen Steinlagers wurden der Grossteil der sudlichen Umwehrung vermutlich die Dekumanfront des Lagers und auch Reste der Innenbebauung freigelegt Die Wehranlagen bestanden im Wesentlichen aus zwei parallelen Steinmauern mit nach innen vorspringenden Eck und Zwischenturmen die in spatromischer Zeit zu weit vor die Lagermauern vorkragenden U und Facherturmen umgebaut wurden Holzerne Vorgangerbauten konnten nicht nachgewiesen werden Davor befanden sich zwei Spitzgraben die zu einem spateren Zeitpunkt wohl im Zuge des Umbaus der Turme eingeebnet und durch einen Spitzgraben ersetzt wurden 1928 konnte Eduard Nowotny das Areal des Steinkastells noch etwas genauer eingrenzen Oberirdisch war vom Kastell bis zu den Grabungen von 2002 2003 nichts zu sehen Die Uberreste des Sudteiles des hochstwahrscheinlich rechteckigen in Ost West Ausrichtung angelegten Lagers liegen heute unter dem mittelalterlichen Ortskern der nordliche Bereich wurde im Laufe der Jahrhunderte durch die Donau abgeschwemmt oder beim Bau des Hochwasserdamms zerstort Die antiken Uberreste sind durch eine grossflachig nachgewiesene Schwarze Schicht eine uber einen langen Zeitraum angewachsene naturliche Bodenbildung uberlagert Sie bildet eine deutlich erkennbare Grenze zwischen romischen und mittelalterlichen Siedlungsschichten Die genaue Ursache fur dieses Phanomen das auch bei anderen Kastellen des norischen Limes beobachtet werden konnte ist bislang noch nicht eindeutig geklart Landwirtschaftliche Bearbeitung Nutztierhaltung oder eben eine langfristige Aufgabe des Areales werden hierfur angenommen Konkrete Spuren einer grosseren Bautatigkeit finden sich erst ab dem Spatmittelalter Holz Erde Kastell Nach den altesten geborgenen Fundstucken zu urteilen durfte das Holz Erde Lager im spaten 1 Jahrhundert errichtet worden sein Die dafur verantwortliche Einheit kann nicht genannt werden Die ersten Anzeichen romischer Aktivitaten konnten nur in Form von Ost West verlaufenden Spitzgrabenprofilspuren beobachtet werden die sich sudostlich des spatantiken Steinkastells erhalten haben und fur ein Holz Erde Kastell mit einer Flache von annahernd 3 3 ha sprechen Von den Innenbauten sind zwei Ost West orientierte Mannschaftskasernen bekannt Die langrechteckigen Gebaude zeigen Reste von nebeneinander liegenden Kammern Das Holz Erde Kastell wurde vermutlich wahrend oder um die Zeit der Markomannenkriege zerstort Seine letzten Reste durften beim Bau des Steinkastell I vernichtet worden sein Am Nordufer der Donau im Bereich von Klein Pochlarn durfte dazu eine Bruckenkopfbefestigung bestanden haben Steinkastell I Neue Befunde bewiesen eindeutig dass das Steinkastell I in der zweiten Halfte des 2 Jahrhunderts n Chr an derselben Stelle wie das Holz Erde Kastell stand Laut Nowotny hat das erste Steinkastell vermutlich eine Flache von 2 5 ha eingenommen Verlauf und Aussehen seiner sudlichen etwa 155 m langen Umfassungsmauer sind vor allem durch die Ausgrabungskampagne von 2002 bekannt Wie bei den meisten Kastellen am norischen Limes waren die vier Ecken der Wehrmauer wohl abgerundet Spielkartenform was nach den spatantiken Umbauten durch eine Uberdeckung mit neuen Turmbauten nicht mehr sichtbar war Die Befestigungen bestanden im Wesentlichen aus einer massiven 1 2 m breiten Steinmauer mit in regelmassigen Abstanden innen angesetzten quadratischen Turmen einer konnte nachgewiesen werden Vermutlich gleichzeitig mit dieser entstand dahinter eine zweite parallel verlaufende Mauer deren Funktion aber auf Grund fehlender Vergleichsbeispiele noch nicht geklart werden konnte Moglicherweise handelt es sich dabei um eine weitere Verstarkungsmassnahme oder um eine aufwendig gestaltete Abstutzung fur den Wehrgang Nach Auswertung der bisherigen Grabungsergebnisse und Beobachtungen war eine genauere Rekonstruktion der sudlichen Befestigungen des Kastells moglich Sie erstreckten sich uber eine Lange von etwa 150 m vom Seniorenzentrum Stadtschloss bis zum Thorringplatz Vor den sudlichen Kastellmauern war noch zusatzlich ein zweifaches Grabensystem als Annaherungshindernis angelegt Das Osttor bei der Kreuzung Wienerstrasse Nibelungenstrasse wurde in den 1970er Jahren zerstort Die porta principalis sinistra Westtor befand sich mit hoher Wahrscheinlichkeit zwischen den Hausern Thorringplatz Nr 4 und 5 Das Nordtor wurde durch die Donau abgeschwemmt die genaue Lage des sudlichen Tores konnte bisher nicht bestimmt werden Nach Abriss der alteren Holzbauten wurden an derselben Stelle neue holzerne Mannschaftsbaracken errichtet wobei sich Ausrichtung und Lage kaum veranderte Steinkastell II In der Spatantike mauerte man im Sudteil eine neue Lagermauer auf wodurch das Kastell wahrscheinlich auch etwas verkleinert wurde Die nach innen ragenden quadratischen Zwischen und Eckturme wurden durch aussenstehende massive hufeisen oder facherformige Zubauten ersetzt und dadurch wesentlich vergrossert und verstarkt Bei den Grabungen 2002 2003 gelang die Freilegung der Fundamente der Facherturme an der Sudwest und Sudostecke sowie eines Hufeisenturms an der Sudmauer Bei den Ausgrabungen konnten auch mehrere Bauphasen ermittelt werden Die Mauerreste des sudostlichen Facherturmes Wangenmauern wurden vom Bundesdenkmalamt konserviert und in den Keller des Neubaues des Senioren Pflegezentrums integriert Innenbauten Im Kastellinneren konnten neben einer parallel zur Mauer verlaufenden etwa drei Meter breiten Lagergasse drei etwa 10 10 m grosse Gebaude festgestellt werden die zunachst aus Holz und spater etwa Mitte des 2 Jahrhunderts leicht versetzt diesmal in Stein errichtet worden waren Ein ahnlicher Bau tauchte auch im Bereich der Grabungsflache von 2008 bis 2009 auf Bei allen vier durfte es sich aufgrund ihrer Lage wie auch ihrer Grosse um die Quartiere der Zenturionen am Kopfende der Mannschaftsbaracken gehandelt haben Diese wurden zum Teil bis in die Spatantike bewohnt wie ein im fruhen 4 Jahrhundert errichteter mehrmals umgebauter Heizkanal in einem der Gebaude annehmen lasst Ostlich eines der am Thorringplatz gelegenen Lagergebaude wurde an der Wallstrasse Via sagularis ein Abwasserkanal aus vermortelten Bruchsteinen angelegt Bei Anlage des Kanals wurde im Sudwall nachtraglich ein Durchbruch fur den Abfluss der Abwasser geschaffen Eine Kanalverbreiterung wird als Sammelbecken angesehen das Fehlen einer gemortelten Kanalsohle deutet auf ein holzverschaltes Gerinne hin Der Kanal wurde ab dem 3 Jahrhundert nicht mehr benutzt Die mehrphasigen von Osten nach Westen ausgerichtete Holzstanderbauten wiesen nebeneinanderliegende Raumreihen auf Im Verlauf des 2 Jahrhunderts n Chr wurden diese durch ahnliche Konstruktionen ersetzt die auf von Norden nach Suden orientierten Schwellbalken ruhten die jedoch nur wenig in den Boden eingetieft worden waren Sie waren meist nur noch anhand ihrer Fussbodenreste zu erkennen Es handelte sich im Wesentlichen immer um Kasernen oder Wirtschaftsgebaude Danach folgten im 3 Jahrhundert n Chr mehrere Steinbauphasen die sich an den vorhergehenden Grundrissen orientierten Im Gegensatz zu den Grabungsergebnissen im Bereich des Schlosses wurden die westlichen Holzgebaude spater nicht immer durch Steingebaude ersetzt Ein punktformiges Fundament und der Rest einer schmalen L formig abgewinkelten Mauer auf einer Schottergrundierung sind die einzig bisher bekannten Uberreste Sie stehen mit einem Holzbau in Verbindung der jedoch nur in groben Zugen untersucht werden konnte Vermutlich war dieser Kastellbereich zu dieser Zeit noch immer mit Gebauden in der klassischen Schwellbalkentechnik bebaut Die Spuren dieser Gebaude waren jedoch archaologisch nicht mehr fassbar GarnisonFolgende Besatzungseinheiten sind fur Arelape bekannt Zeitstellung Truppenname Bemerkung Abbildung2 Jahrhundert n Chr Cohors prima Flavia Brittonum die erste flavische Kohorte der Briten Diese mittelkaiserzeitliche Besatzungseinheit ist durch den Grabstein des Pompeius Celer bekannt der in ihr gedient hatte Diese Kohorte war hier wahrscheinlich ab 130 stationiert Sie wurde wohl im Zuge der Feldzuge von Nerva und Trajan an die mittlere Donau verlegt Ausrustung eines Auxiliarsoldaten im 3 Jahrhundert Figurine im Kastell Saalburg Spatantike Equites Dalmatae Dalmatinische Reiter Liburnari Marinesoldaten Die Garnison der Spatzeit kann nur anhand der Truppenliste des norischen Dux in der Notitia dignitatum erfasst werden Sie nennt fur Arelape eine Reitereinheit und einen Flottenprafekten den Praefectus Classis Arlapensis et Co Marginensis Prafekt der Flottillen von Arelape und Comagena Diesen Einheiten fielen im Wesentlichen wohl der Schutz der Mundungen von Ybbs Erlauf und Pielach sowie Patrouillenfahrten auf der Donau zu Moglicherweise wurde auch die Einheit aus Kastell Comagena spater ins gunstiger gelegene Arelape verlegt Zu den Fundobjekten im Stadtmuseum Pochlarn gehort auch eine Besitzermarke Sie nennt einen gewissen Lucius den Optio einer Reitereinheit Solche Besitzermarken waren auf der Ausrustung der Soldaten angebracht Die in Noricum und Pannonien weitverbreiteten Ziegelstempel mit dem Aufdruck OF AR und OF ARN vielleicht als officina Arlapensis nova zu lesen verweisen moglicherweise auf einen in Arelape betriebenen grossen Ziegeleibetrieb des Militars der ebenfalls der Zeitperiode der Spatantike zuzuordnen ist Da sich die auch aus Ungarn bekannten Stempelabkurzungen AR ARN bzw ARAN einstweilen jedoch nicht eindeutig erklaren lassen bleiben Ubersetzungsvorschlage rein spekulativ HafenanlageEin Altarm der Donau im Bereich Steinwand Erlauf trennte das Kastell vom Lagerdorf Der Donauhafen wird auf halber Strecke zwischen dem ehemaligen Kastell und der Zivilsiedlung zwischen Harlanden und der Erlauf vermutet Ab dem 4 Jahrhundert gelangte er durch die Stationierung einer Einheit der Donauflotte Classis Arlapensis zu grosserer Bedeutung An ihn anschliessend entstand in Harlanden eine Zivilsiedlung Ob seit 1905 verschollene Eisenringe an der felsigen Begrenzung des einstigen Donaulandes Bestandteil eines Anlegers aus romischer Zeit waren ist heute nicht mehr zu klaren VicusIm Suden und Sudosten wurde das Lager von einer Zivilsiedlung Vicus umgeben hier konnten auch einige Strassenbefunde festgestellt werden Eine genaue Bestimmung dieser Befunde ist mangels Dokumentation und Publikation nur schwer moglich Ebenso lasst sich die Frage der Ausdehnung und Chronologie des Lagerdorfes nicht exakt beantworten Im sudlichen Abschnitt des Vicus stand ein durch seine Steinfundamente erfasster Gebaudekomplex der sudlich des heutigen Schlosses lag Der nordliche Teil wurde im Laufe der Zeit von der Donau abgeschwemmt der sudliche ist vollstandig durch die Altstadt uberbaut Die in der alteren Literatur angefuhrten Siedlungsreste beim etwa sieben Kilometer entfernten Harlanden Therme werden aufgrund der grosseren Entfernung zu Pochlarn nicht angefuhrt Die in der Pfarrkirche eingemauerten Relieffragmente sollen von einem romischen Tempel im Erlauftal stammen Ihrem abgeschliffenen Zustand nach zu urteilen durften sie aber eher sehr lange in der Donau gelegen haben Sie konnten nach Vorbildern aus Flavia Solva in der ersten Halfte des 2 Jahrhunderts n Chr angefertigt worden sein Romische Reliefsteine an der Pfarrkirche und Grabbeigaben aus Pochlarn ErlaufGraberfelderWahrend im Westen des Kastells in Brunn nur ein einzelner Befund eines Bestattungsplatzes bekannt ist befindet sich im Osten im Bereich der Rudigerstrasse ein spatantikes Graberfeld das zahlreiche Erdbestattungen Steinkistengraber und Urnenbestattungen aufweist Die Funde stammen aus dem 4 und 5 Jahrhundert n Chr Viele Graber waren beigabenlos in einigen lagen nur Fragmente von Bekleidungszubehor Fibeln Schnallen Knopfe aus Leder Vereinzelt fanden sich auch Gefassbeigaben Insgesamt wurden im Jahr 1960 37 Skelettbestattungen untersucht Wahrscheinlich wurde der Bestattungsplatzes aber schon seit der Grundung des Kastells benutzt Vereinzelt wurden auch an der Wienerstrasse bereits gestorte Graber entdeckt die an der Verlangerung der durch das heute vollkommen verschwundene ostliche Lagertor fuhrenden Strasse liegen Limesverlaufzwischen Burgus Ybbs und Burgus Bacharnsdorf Name Beschreibung Zustand AbbildungWachturm Sausenstein Im Ort Sausenstein wurden um 1957 sudlich des Bahnhofs die Reste eines Wachtturmes entdeckt Die Fundstelle liegt zwischen dem Damm der Westbahn und der Donau Auf Parzelle 144 3 in der Katastralgemeinde Sausenstein meldete der Grundbesitzer ein bereits fruher entdecktes Mauerwerk dem Bundesdenkmalamt Diesbezugliche Erhebungen fuhrte das Bundesdenkmalamt H G Walter im Jahre 1957 durch Die Mauerreste wurden als Wachtturm angesehen der mit dem 2 3 km sudlich liegenden Turm von Sarling in Sichtverbindung stand Das Mauerviereck war bis in eine Tiefe von 50 60 cm ausgerissen Es bestand aus Bruchsteinen vermischt mit Teilen von Dachziegeln tegulae und war mit einer hellen hartem Mortelmischung verbunden Im Inneren des Mauervierecks fand sich noch eine nur roh behauene Plastik aus Sandstein Wachturm Tempel Sarling Zwei Kilometer sudlich in Sarling Ortsteil Veitsberg Weinberg steht auf einem zur Donau abfallenden Hugel die kleine St Veit Kirche wo Mauerreste im Inneren ebenfalls als Bestandteile eines romischen Gebaudes interpretiert wurden 1950 wurden bei dieser Kirche drei romische Weihealtare aufgefunden Bei einer archaologischen Untersuchung durch das Bundesdenkmalamt Gustav Melzer wurde 1961 und 1962 im Inneren der Filialkirche romerzeitliches Mauerwerk freigelegt das aufgrund der exponierten Lage als Wachtturm interpretiert wird andererseits wird aber auch eine Funktion als Tempel erwogen Anlass dazu gaben die drei heute schon stark verwitterten Altare die an der sudlichen Aussenwand der Kirche aufgestellt sind Bei der archaologische Untersuchung der Filialkirche die u a deren Baugeschichte genauer erkunden sollte wurden im sudwestlichen Bereich des Langhauses die Reste eines etwa 4 5 50 Meter breiten rechteckigen Raumes ergraben dessen Achsenorientierung sich von den nachfolgenden Uberbauungen unterschied Seine weitere Ausdehnung nach Osten konnte wegen spaterer Baustorungen nicht mehr ermittelt werden konnte Zwischen den Mauern konnte auch ein Zerstorungshorizont mit Mortel und Ziegelbruchstucken erkannt werden der sich in nordlicher Richtung fortsetzte Die Mauerreste werden heute vom Kirchenboden uberdeckt Romische Weihealtare an der Kirche St Veit in SarlingBefundplan der Grabungen des BDAHinweisWelserturm Der Welserturm stammt aus dem Jahr 1484 steht unmittelbar an der Donau und sicherte einst die nordwestliche Ecke der spatmittelalterlichen Befestigung In weiterer Folge diente er auch als Niederlassung und Salzdepot fur Welser Kaufleute 1997 wurde hier das neue Stadtmuseum eingerichtet das in einer Dauerausstellung hauptsachlich die romische Vergangenheit von Pochlarn zum Inhalt hat Im dreigeschossigen Turm ist die gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt gestaltete Dauerausstellung Arelape das romische Pochlarn mit den neuesten Grabungsfunden der Jahre 2002 2003 auf zwei Ebenen zu besichtigen Die Uberreste des SO Facherturmes im Keller des Pflegezentrums konnen auf Anfrage werktags ausschliesslich in den Vormittagsstunden besichtigt werden Auch das Innere der Kirche St Veit in Sarling ist auf vorherige Anfrage zuganglich DenkmalschutzDie Anlagen sind Bodendenkmaler im Sinne des Osterreichischen Denkmalschutzgesetzes Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden ohne Genehmigung des Bundesdenkmalamtes stellen eine strafbare Handlung dar Zufallige Funde archaologischer Objekte sowie alle in den Boden eingreifenden Massnahmen sind dem Bundesdenkmalamt Abteilung fur Bodendenkmale zu melden Siehe auchListe der Kastelle in Noricum und OberpannonienLiteraturThomas Fischer Noricum Orbis Provinciarum Sonderbande der antiken Welt Philipp von Zabern Mainz 2002 ISBN 3 8053 2829 X S 44 Kurt Genser Der osterreichische Donaulimes in der Romerzeit Ein Forschungsbericht Der romische Limes in Osterreich 33 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1986 S 251 263 Manfred Kandler Hermann Vetters Hrsg Der romische Limes in Osterreich Ein Fuhrer 2 unveranderte Auflage Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1989 ISBN 3 7001 0785 4 S 127 128 Michael Doneus Edith Bilek Czerny Carnuntum und Limes Amt der NO Landesregierung Abt Kunst und Kultur Hrsg Mitteilungen aus Niederosterreich Band 45 St Polten 2011 S 32 34 Hertha Ladenbauer Orel Neue Funde aus Pochlarn In Jahreshefte des Osterreichischen Archaologischen Institutes 37 1948 S 179 184 Franz Langer Neue Romerfunde in Pochlarn In Unsere Heimat 17 1946 S 168 Karl Wais Die Geschichte der Museen und die Funde der Stadt Pochlarn In Johann Vieghofer Hrsg Heimatbuch der Stadt Pochlarn St Polten 1967 S 215 238 Karl Wais Pochlarn Politischer Bezirk Melk In Die Stadte Niederosterreichs 2 Teil H P redigiert von Friederike Goldmann Evelin Oberhammer und Johanne Pradel Wien 1976 Osterreichisches Stadtebuch IV 1 Heinrich Zabehlicky Die spatantiken und volkerwanderungszeitlichen Korpergraber aus dem norischen Teil Niederosterreichs Dissertation Universitat Wien 1976 Eduard Nowotny Zwei norische Limeskastelle Anzeiger der Akademie der Wissenschaften Philosophisch historische Klasse 6 9 Wien 1928 S 28 68 Uber die neuesten Ausgrabungen zu Gross Pochlarn In Mittheilungen der k k Central Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale 2 1857 S 47 50 PDF Hannsjorg Ubl Spatromisches Graberfeld von Pochlarn In Severin zwischen Romerzeit und Volkerwanderung Ausstellungskatalog Enns 1982 S 523 Rene Ployer Sarling Wachturm In Verena Gassner Andreas Pulz Hrsg Der romische Limes in Osterreich Fuhrer zu den archaologischen Denkmalern Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2015 ISBN 978 3 7001 7787 6 S 193 Rene Ployer Der norische Limes in Osterreich Fundberichte aus Osterreich Materialhefte Reihe B 3 Osterr Bundesdenkmalamt Wien 2013 Martina Hinterwallner Sebastian Schmid Pochlarn Arelape Auxiliarkastell In Verena Gassner Andreas Pulz Hrsg Der romische Limes in Osterreich Fuhrer zu den archaologischen Denkmalern Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2015 ISBN 978 3 7001 7787 6 S 194 197 Nikolaus Hofer Paul Mitchell KG Pochlarn SG Pochlarn VB Melk In Fundberichte aus Osterreich 42 2003 zu den Grabungen von 2002 bis 2003 vergleiche auch den Eintrag zu Pochlarn in Osterreichische Zeitschrift fur Kunst und Denkmalpflege 57 1 2003 S 151 152 Theodor Meysels Auf Romerstrassen durch Osterreich Von Aguntum nach Carnuntum Verlag Herder Wien 1960 Sebastian Schmid Die Entwicklung des Kastells Arelape Pochlarn im Kontext romischer Militarlager in Noricum In Mario Bloier Hrsg Biricianis Kernprovinz Grenzraum Vorland Kontakte und Strukturen vom 1 Jh v bis zum 6 Jh n Chr im Bereich von Raetien Noricum und benachbarten Gebieten Schriften der Museen Weissenburg Band 3 Nunnerich Asmus Oppenheim 2022 ISBN 978 3 96176 204 0 S 139 148 Sebastian Schmid Das norische Donaukastell Arelape Pochlarn Der romische Limes in Osterreich Austrian Academy of Sciences Press 2020 WeblinksLage des Kastells auf Vici org Lage der Turmstelle Sausenstein auf Vici org Kastell Pochlarn Der Limes in Osterreich Animationsfilm der Romische Limes im Tullnerfeld Osterr Stadteatlas Geschichte der Stadt Pochlarn Pochlarn Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt und Stadtmuseum Arelape Bechelaren im Welserturm In lupa at Ubi Erat Lupa abgerufen am 2 Oktober 2024 Reliefs an den Gebauden Einzelnachweise und AnmerkungenKurt Genser 1986 S 236 ff 2 13 3 8 7 5 Segmentum IV 5 234 3 248 5 Station Arlape an der Strasse von Vindobona nach Lauriacum occ XXXIIII 34 und XXXIIII 42 Heinrich Dittmaier Die Gewassernamen auf apa Dissertation Bonn 1943 CIL 3 5667 CIL 3 5670 Fundberichte aus Osterreich Band 1 1930 34 S 57 Karl Wais 1967 S 230 Fundberichte aus Osterreich Band 6 1951 55 S 98 Karl Wais 1967 S 233 Fundberichte aus Osterreich Band 9 1966 70 S 81 Fundberichte aus Osterreich Band 8 1961 65 S 100 Fundberichte aus Osterreich Band 8 1961 65 S 101 Manfred Zabehlicky 1976 S 179 Gustav Melzer in Fundberichte aus Osterreich 22 1983 S 301 Fundberichte aus Osterreich Band 21 1982 S 291 Fundberichte aus Osterreich Band 21 1982 S 292 Fundberichte aus Osterreich Band 42 2003 S 26 27 Stadterneuerungskonzept Kapitel 2 4 Archivlink Memento vom 20 Oktober 2013 im Internet Archive 832 locus ubi antiquitus castrum fuit qui dicitur Herilungoburg Verena Gassner Sonja Jilek Sabine Ladstatter Am Rande des Reiches Die Romer in Osterreich Wien 2002 Osterreichische Geschichte 15 v Chr 378 n Chr hg von Herwig Wolfram S 340 Meysels 1960 S 219 221 die Fenster in den Mauern die sah man offen stehn Die Feste Bechelaren war aufgetan zu sehn Es ritten ein die Gaste die man so gerne sah Reiches Gemach schuf ihnen der edle Rudger da sie fassten sich an den Handen und gingen so hinan zu einem weiten Palas der war gar wohlgetan Wo dahin die Donau vor ihnen floss Michael Doneus Edith Bilek Czerny 2011 S 34 Wais 1976 S 322 Eduard Nowotny 1928 S 42 Michael Doneus Edith Bilek Czerny 2011 S 34 Michael Doneus Edith Bilek Czerny 2011 S 34 Eduard Polaschek 1936b S 1001 Occ XXXIV 34 und XXXIV 42 K Genser 1986 S 247 Adam Szabo Endre Toth Hrsg Bolcske Romische Inschriften und Funde In memoriam Sandor Soproni 1926 1995 Libelli archaeologici Ser Nov No II Ungarisches Nationalmuseum Budapest 2003 ISBN 963 9046 83 3 S 80 Gertrud Pascher Romische Siedlungen und Strassen im Limesgebiet zwischen Enns und Leitha Der romische Limes in Osterreich Band 19 Rohrer Wien 1949 S 111 Kandler Vetters 1989 S 127 Nikolaus Hofer Paul Mitchell 2003 S 26 27 hier 26 Meysels 1960 S 218 219 Hannsjorg Ubl 1982 S 523 Aufzahlung erfolgt von West nach Ost Pro Austria Romana Band 8 1958 S 6 Fundberichte aus Osterreich Band 5 1946 50 S 113 Fundberichte aus Osterreich 8 1961 65 S 101 192 Gustav Melzer Archaologische Untersuchungen in der Filialkirche St Veit in Sarling Gemeinde Ybbs an der Donau In Fundberichte aus Osterreich 14 1975 S 27 30 Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Kastelle des Norischen Limes Kastell Boiotro Kastell Boiodurum Burgus Passau Haibach Burgus Oberranna Kleinkastell Schlogen Kastell Eferding Burgus Mosendorf Wachturm Hirschleitengraben Kastell Lentia Legionslager Lauriacum Legionslager Albing Kastell St Pantaleon Stein Kastell Wallsee Kastell Mauer bei Amstetten Binnenkastell Wachturme Ybbs Kastell Pochlarn Kastell Melk Limesturme in der Wachau Kastell Favianis Burgus Hollenburg Kastell Traismauer Kastell Zwentendorf Kastell Comagena Kastell Zeiselmauer

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