Bei der Kirche in Szirgupönen der Ort hieß 1936 bis 1938 Schirgupönen 1938 bis 1946 Amtshagen nach 1945 russisch Dalneje
Kirche Szirgupönen

Bei der Kirche in Szirgupönen (der Ort hieß 1936 bis 1938: Schirgupönen, 1938 bis 1946: Amtshagen, nach 1945 russisch: Dalneje) handelte es sich um ein 1725 errichtetes und später mehrfach renoviertes Gebäude, das bis 1945 der Bevölkerung des Kirchspiels Szirgupönen als evangelisches Gotteshaus diente.
Kirche Szirgupönen/Schirgupönen (Kirche Amtshagen) | |
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Baujahr: | 1725 |
Einweihung: | 1. Januar 1926 |
Bauherr: | Evangelische Kirchengemeinde in Szirgupönen (Kirchenprovinz Ostpreußen, Kirche der Altpreußischen Union) |
Lage: | 54° 35′ 32,1″ N, 22° 21′ 52,6″ O |
Zweck: | Evangelisch-lutherische Pfarrkirche |
Gemeinde: | Nicht mehr vorhanden. Von der Kirche sind nur noch wenige Reststeine vorhanden |
Geographische Lage
Der nach 1945 zur russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) gehörende und Dalneje genannte Ort lag elf Kilometer südöstlich der Stadt Gussew (Gumbinnen) am Südufer der hier damals noch Roßbach genannten Pissa und wurde 1970 aufgegeben. Die kaum noch erkennbare Ortsstelle ist über einen Landweg zu erreichen, der südlich von Diwnoje (Stationssiedlung Bahnhof Trakehnen – die Bahnstation heißt heute „Diwnoje Nowoje“ und liegt an der Bahnstrecke Kaliningrad–Nesterow (Königsberg–Stallupönen/Ebenrode), einem Teilstück der einstigen Preußischen Ostbahn) – von der Hauptstraße 27K-182 in westlicher Richtung abzweigt.
Der einstige Standort der Kirche ist heute nur noch sehr schwer auszumachen.
Kirchengebäude
Es war König Friedrich Wilhelm I. von Preußen, der 1725 auf seine Kosten in Szirgupönen eine evangelische Kirche bauen ließ. Am 1. Januar 1726 konnte die feierliche Einweihung vorgenommen werden.
Am 23. Mai 1785 schlug ein Blitz in die Kirche ein, der das Kirchenschiff samt Turm bis auf die Grundmauern niederbrennen ließ. 1788 war der Wiederaufbau der Kirche dann vollendet. Am 17. Januar 1818 richtete ein schwerer Sturm an der Kirche großen Schaden an. Den Reparaturarbeiten folgten in den Jahren 1828, 1850, 1858 und 1873 immer wieder notwendige Wiederherstellungsarbeiten an dem Gebäude.
Im Ersten Weltkrieg schoss deutsche Artillerie am 23. Januar 1915 die Kirche in Brand. Erst am 17. Juni 1925 (übrigens genau 200 Jahre nach dem ersten Kirchenbau) wurde die neuerbaute Kirche wieder eingeweiht. Der Wiederaufbau des Gotteshauses erfolgte auf den alten Fundamenten. Der Kircheninnenraum mit seinen eingezogenen Emporen war gewölbt, die Kanzelaltarwand an der Ostseit wurde vorgezogen, so dass in den zu beiden Seiten entstehenden Nebenräumen ein Sakristei sowie eine Taufkammer eingerichtet werden konnten. Der Altartisch war schlicht gehalten. Über ihm hing eine Kopie der Grablegung Christi von Filippo Lippi.
Im Zweiten Weltkrieg erfuhr der Ort starke Zerstörungen. Wegen Perspektivlosigkeit wurde das Dorf aufgegeben und seine Häuser mitsamt der Kirche in den 1970er Jahren zerstört.
Kirchengemeinde
Mit dem Bau der Kirche im Jahre 1725 wurde zugleich auch das evangelische Kirchspiel Szirgupönen gegründet. Bis zum 1. Januar 1824 gehörte es zur Inspektion Stallupönen (russisch: Nesterow) und wurde erst danach in den Kirchenkreis Gumbinnen in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingegliedert.
Am 27. Mai 1787 erfolgte eine umfassende Visitation der Kirchengemeinde, unter Einschluss aller Schulen im Kirchspiel. Im Jahre der Wiedereinweihung der kriegszerstörten Kirche 1925 zählte die Szirgupöner Kirchengemeinde 3.800 Gemeindeglieder, die in mehr als 20 Dörfern, Ortschaften und Wohnplätzen lebten. Am 10. Mai 1930 erfolgte die – letzte – Generalkirchenvisitation.
Die Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevölkerung sowie die restriktive Kirchenpolitik der Sowjetunion nach 1945 machten kirchliches Leben unmöglich. Das Dorf verkümmerte auch sonst so sehr, dass es aufgegeben wurde und nun als nicht mehr existent gilt.
Kirchspielorte
Zum Kirchspiel Szirgupönen (resp. Schirgupönen bzw. Amtshagen) gehörten vor 1945 neben dem Pfarrort 24 Orte, Ortschaften und Wohnplätze:
Ortsname | Änderungsname 1938 bis 1946 | Russischer Name | Ortsname | Änderungsname 1938 bis 1946 | Russischer Name | |
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Alt Grünwalde | Komorowo | *Mattischkehmen | Sowchosnoje | |||
Augstupönen | Hochfließ | Kalininskoje | Neusorge | Kubanskoje | ||
Eysseln | Kubanskoje | *Pabbeln | Sewerskoje, später: Lomowo | |||
Groß Baitschen | Podgorowka | Packledimmen | ||||
Grünhaus | Seljonoje | *Puspern | Lomowo | |||
Guddin | Rudbardßen | Rotweiler | ||||
Jodszlauken | *Schorschienen | Moosgrund | Gawrilowo | |||
Jodszunen | Weidengrund | Schröterlauken | Schrötersheim | Oneschskoje, jetzt: Podgorowka | ||
Jonasthal | Ochtinskoje | *Sodinehlen | Jägersfreude (Ostpr.) | Kowrowo | ||
Karszamupchen | Grünfließ | Smetanino | Trakehnen, Bahnhof | Diwnoje | ||
Klein Baitschen | Ljublimowka, jetzt: Podgorowka | *Tublauken | Schweizersfelde | Rabotkino, jetzt: Lomowo | ||
Lasdinehlen | Gut Altkrug | Werdeln |
Pfarrer
Zwischen 1725 und 1945 amtierten an der Kirche Szirgupönen 15 evangelische Geistliche:
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Einzelnachweise
- Dalneje - Schirgupönen/Amtshagen (mit aktuellen Landschaftsfotos)
- Amtshagen (Szirgupönen)
- Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 2: Bilder ostpreussischer Kirchen, Göttingen, 1968, S. 97
- Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3: Dokumente, Göttingen, 1968, S. 480
- Ein * kennzeichnet einen Schulort
- Friedwald Moeller, Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945, Hamburg, 1968, S. 131
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Bei der Kirche in Szirguponen der Ort hiess 1936 bis 1938 Schirguponen 1938 bis 1946 Amtshagen nach 1945 russisch Dalneje handelte es sich um ein 1725 errichtetes und spater mehrfach renoviertes Gebaude das bis 1945 der Bevolkerung des Kirchspiels Szirguponen als evangelisches Gotteshaus diente Kirche Szirguponen Schirguponen Kirche Amtshagen Baujahr 1725Einweihung 1 Januar 1926Bauherr Evangelische Kirchengemeinde in Szirguponen Kirchenprovinz Ostpreussen Kirche der Altpreussischen Union Lage 54 35 32 1 N 22 21 52 6 O 54 592257 22 364602 Koordinaten 54 35 32 1 N 22 21 52 6 OZweck Evangelisch lutherische PfarrkircheGemeinde Nicht mehr vorhanden Von der Kirche sind nur noch wenige Reststeine vorhandenGeographische LageDer nach 1945 zur russischen Oblast Kaliningrad Gebiet Konigsberg Preussen gehorende und Dalneje genannte Ort lag elf Kilometer sudostlich der Stadt Gussew Gumbinnen am Sudufer der hier damals noch Rossbach genannten Pissa und wurde 1970 aufgegeben Die kaum noch erkennbare Ortsstelle ist uber einen Landweg zu erreichen der sudlich von Diwnoje Stationssiedlung Bahnhof Trakehnen die Bahnstation heisst heute Diwnoje Nowoje und liegt an der Bahnstrecke Kaliningrad Nesterow Konigsberg Stalluponen Ebenrode einem Teilstuck der einstigen Preussischen Ostbahn von der Hauptstrasse 27K 182 in westlicher Richtung abzweigt Der einstige Standort der Kirche ist heute nur noch sehr schwer auszumachen KirchengebaudeEs war Konig Friedrich Wilhelm I von Preussen der 1725 auf seine Kosten in Szirguponen eine evangelische Kirche bauen liess Am 1 Januar 1726 konnte die feierliche Einweihung vorgenommen werden Am 23 Mai 1785 schlug ein Blitz in die Kirche ein der das Kirchenschiff samt Turm bis auf die Grundmauern niederbrennen liess 1788 war der Wiederaufbau der Kirche dann vollendet Am 17 Januar 1818 richtete ein schwerer Sturm an der Kirche grossen Schaden an Den Reparaturarbeiten folgten in den Jahren 1828 1850 1858 und 1873 immer wieder notwendige Wiederherstellungsarbeiten an dem Gebaude Im Ersten Weltkrieg schoss deutsche Artillerie am 23 Januar 1915 die Kirche in Brand Erst am 17 Juni 1925 ubrigens genau 200 Jahre nach dem ersten Kirchenbau wurde die neuerbaute Kirche wieder eingeweiht Der Wiederaufbau des Gotteshauses erfolgte auf den alten Fundamenten Der Kircheninnenraum mit seinen eingezogenen Emporen war gewolbt die Kanzelaltarwand an der Ostseit wurde vorgezogen so dass in den zu beiden Seiten entstehenden Nebenraumen ein Sakristei sowie eine Taufkammer eingerichtet werden konnten Der Altartisch war schlicht gehalten Uber ihm hing eine Kopie der Grablegung Christi von Filippo Lippi Im Zweiten Weltkrieg erfuhr der Ort starke Zerstorungen Wegen Perspektivlosigkeit wurde das Dorf aufgegeben und seine Hauser mitsamt der Kirche in den 1970er Jahren zerstort KirchengemeindeMit dem Bau der Kirche im Jahre 1725 wurde zugleich auch das evangelische Kirchspiel Szirguponen gegrundet Bis zum 1 Januar 1824 gehorte es zur Inspektion Stalluponen russisch Nesterow und wurde erst danach in den Kirchenkreis Gumbinnen in der Kirchenprovinz Ostpreussen der Kirche der Altpreussischen Union eingegliedert Am 27 Mai 1787 erfolgte eine umfassende Visitation der Kirchengemeinde unter Einschluss aller Schulen im Kirchspiel Im Jahre der Wiedereinweihung der kriegszerstorten Kirche 1925 zahlte die Szirguponer Kirchengemeinde 3 800 Gemeindeglieder die in mehr als 20 Dorfern Ortschaften und Wohnplatzen lebten Am 10 Mai 1930 erfolgte die letzte Generalkirchenvisitation Die Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevolkerung sowie die restriktive Kirchenpolitik der Sowjetunion nach 1945 machten kirchliches Leben unmoglich Das Dorf verkummerte auch sonst so sehr dass es aufgegeben wurde und nun als nicht mehr existent gilt Kirchspielorte Zum Kirchspiel Szirguponen resp Schirguponen bzw Amtshagen gehorten vor 1945 neben dem Pfarrort 24 Orte Ortschaften und Wohnplatze Ortsname Anderungsname 1938 bis 1946 Russischer Name Ortsname Anderungsname 1938 bis 1946 Russischer NameAlt Grunwalde Komorowo Mattischkehmen SowchosnojeAugstuponen Hochfliess Kalininskoje Neusorge KubanskojeEysseln Kubanskoje Pabbeln Sewerskoje spater LomowoGross Baitschen Podgorowka PackledimmenGrunhaus Seljonoje Puspern LomowoGuddin Rudbardssen RotweilerJodszlauken Schorschienen Moosgrund GawrilowoJodszunen Weidengrund Schroterlauken Schrotersheim Oneschskoje jetzt PodgorowkaJonasthal Ochtinskoje Sodinehlen Jagersfreude Ostpr KowrowoKarszamupchen Grunfliess Smetanino Trakehnen Bahnhof DiwnojeKlein Baitschen Ljublimowka jetzt Podgorowka Tublauken Schweizersfelde Rabotkino jetzt LomowoLasdinehlen Gut Altkrug WerdelnPfarrer Zwischen 1725 und 1945 amtierten an der Kirche Szirguponen 15 evangelische Geistliche Friedrich Rosenberg 1726 1727 Johann Friedrich Funck 1727 Gregorius Biermann 1728 1735 Gottfried Dresler 1735 1768 Ernst Gottfried Dresler 1766 1777 Johann Heinrich Forster 1777 1802 Bernhard August Forster 1802 1808 Wilhelm Ferdinand Thorun 1808 1848 Heinrich Moritz Hirsch 1840 1863 Karl Heinrich J S Krohnke 1864 1875 Heinrich Wilhelm L Krohnke 1875 1907 Friedrich Karl Wriedt 1906 1927 Gunther Hesselbarth 1927 1936 Erich Woronowicz 1937 1938 Helmut Karwinski 1938 1945EinzelnachweiseDalneje Schirguponen Amtshagen mit aktuellen Landschaftsfotos Amtshagen Szirguponen Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 2 Bilder ostpreussischer Kirchen Gottingen 1968 S 97 Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 3 Dokumente Gottingen 1968 S 480 Ein kennzeichnet einen Schulort Friedwald Moeller Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968 S 131