Die Bahnstrecke Wallersdorf Münchshöfen war eine 7 7 Kilometer lange meterspurige Schmalspurbahn in Bayern Sie führte vo
Kleinbahn Wallersdorf–Münchshöfen

Die Bahnstrecke Wallersdorf–Münchshöfen war eine 7,7 Kilometer lange meterspurige Schmalspurbahn in Bayern. Sie führte von Wallersdorf an der Bahnstrecke Landshut–Plattling über Büchling nach Münchshöfen und diente ausschließlich dem Güterverkehr.
Wallersdorf–Münchshöfen | |||||||||||||
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Streckenlänge: | 7,70 km | ||||||||||||
Spurweite: | 1000 mm (Meterspur) | ||||||||||||
Maximale Neigung: | 33 ‰ | ||||||||||||
Minimaler Radius: | 80 m | ||||||||||||
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Die Strecke wurde von 1926 bis 1949 von der Kleinbahngenossenschaft Wallersdorf und Umgebung G.m.b.H. mit Sitz in Büchling betrieben, die der Eisenbahnaufsicht des Reichsbevollmächtigten für Bahnaufsicht in Regensburg unterstand.
Geschichte
Streckenplanung
Da die seit 1872 andauernden Bemühungen der Gäubodengemeinden unter Führung der Stadt Straubing um den Bau einer 1869 genehmigten normalspurigen Bahnstrecke von Straubing nach Landau an der Isar erfolglos blieben, gründeten Landwirte eine Genossenschaft zum Bau einer Schmalspurbahn mit Anschluss an die Bahnstrecke Landshut–Plattling. Die Genossenschaft erhielt laut Zeitler bereits mit dem bayerischen Gesetz vom 26. Juni 1908 die Genehmigung zum Bau einer Schmalspurbahn vom Bahnhof Wallersdorf über Büchling nach Münchshöfen. Am Genossenschaftskapital von 187.000 Reichsmark waren das Deutsche Reich und der Freistaat Bayern jeweils mit 90.000 Reichsmark beteiligt. Den Kapitalrest hielten die beteiligten Gemeinden und Landwirte.
Errichtung und Inbetriebnahme
Der Streckenbau begann erst nach dem Ersten Weltkrieg. Nachdem der beabsichtigte günstige Erwerb von Gleisen und Fahrzeugen mit einer Spurweite von 600 mm aus ehemaligen Heeresbeständen misslang, wurde das bereits 1923 fertiggestellte Planum für eine Bahn mit 1.000 mm-Spur verbreitert und die Strecke am 6. August 1926 in Betrieb genommen. Im weitgehend ebenen Gäuboden hatte die Bahn die Aufgabe, die Landwirtschaft mit Gütern wie Dünger, Kohle und Baustoffen zu versorgen und vor allem die Ernte, bei der Zuckerrüben und Kohl dominierten, kostengünstig abzufahren.
Ein Vorschlag der Reichsbahndirektion Regensburg an die Stadt Straubing und andere an der Bahnstrecke nach Landau interessierte Gemeinden des Gäubodens im Jahre 1928, sich dieser Nebenbahn anzuschließen, blieb ohne Akzeptanz. Selbst eine ins Auge gefasste Verlängerung um 4 Kilometer nach Oberschneiding konnte mangels Kapital nicht verwirklicht werden.
Stilllegung
Die Bahngesellschaft erzielte nur in den ersten zwei Betriebsjahren einen Gewinn. Es wurden jährlich nur zwischen 7.000 t und 10.000 t transportiert. Durch die in der Nachkriegszeit schnell einsetzende Motorisierung der Landwirtschaft und wegen dringend erforderlicher Investitionen in die Strecke wurde der Betrieb am 31. Dezember 1949 eingestellt und die Strecke abgebaut. Die Bahngebäude und Laderampen wurden restlos entfernt.
Streckenbeschreibung
Die Bahn hatte eine Streckenlänge von 7,70 Kilometern und eine Gleislänge von 8,45 km.
Verlauf
Die Strecke lief ab der Reichsbahn-Ladestelle im an der Bahnstrecke Landshut–Plattling gelegenen im unteren Isartal nach Norden über (km 2,5) in Richtung (km 4,2). Einen Kilometer vor dem Ort bog sie nach Westen ab und erreichte Büchling (km 5,8) ca. 500 m nördlich des Ortes. Während die Strecke bis hier in ebenem Gelände verlief, folgte nun eine rund 250 m lange erhebliche Steigung von 1:30 geradeaus in Richtung Münchshöfen. Der Bahnverlauf entlang der Straße bis nahe Mattenkofen ist durch den mit Bäumen und Buschwerk bewachsenen Bahnkörper noch zu erkennen. Die Strecke führte weiter über den als „Rennweg“ bezeichneten Feldweg bis zur Verladestation Münchshöfen (km 7,7) an der Straße nach .
Der Bogenradius auf freier Strecke lag bei 80 Metern.
Betriebsstellen
Nachweisbar hatte die Strecke in Wallersdorf und Büchling Umfahrungsgleise, an der Endstation in Münchshöfen vermutlich auch. Alle Verladestellen waren mit einem Normalspurgleisstück ausgerüstet, auf das mit Hilfe von Ochsen oder Pferden als Zugtiere die Normalspurwagen gezogen wurden. Dadurch waren während der Be- und Entladung die Rollwagen für weitere Transporte frei. In Büchling war die Bahnzentrale mit Kohlenbunker, Wasserbehälter und einer kleinen Werkstatt.
Fahrzeuge
Die Bahn kaufte 1926 fünf vierachsige Rollwagen von Orenstein & Koppel. Wie Fotos zeigen, wurden die Rollwagen in den beiden ersten Jahren von einer leichten Baulokomotive, Typ Lenz, gezogen. Diese Lokomotive war auch schon beim Bau der Bahn eingesetzt. 1928 kaufte die Kleinbahngenossenschaft für 3727,95 Reichsmark von der Walhallabahn die fast 40 Jahre alte Maschine Nr. 63, (Krauss 1889/2019, Bauart C n2t), die ursprünglich in Thüringen und Oberschlesien eingesetzt worden war. Nach einem schweren Unfall wurde 1932 von der zwei Jahre zuvor stillgelegten Dampfstraßenbahn Neuötting–Altötting die Lokomotive 99 133 (Krauss 1922/7986, Bayerische Pts 3/4, Bauart 1’C h2t) gekauft, sie wurde 1946 ausgemustert und 1950 zerlegt.
Literatur
- Walther Zeitler: Eisenbahnen in Niederbayern und der Oberpfalz. 2. Auflage. Buch- und Kunstverlag Oberpfalz, Amberg 1997, ISBN 3-924350-61-2.
- Rolf Löttgers: Wallersdorf–Münchshöfen. In: Wolf-Dietger Machel (Hrsg.): Neben- und Schmalspurbahnen in Deutschland. Band 54. GeraMond, 2005, ISSN 0949-2143, S. 7–12.
Weblinks
- Darstellung des Bahnhofs Wallersdorf mit Kleinbahnanschluss in der amtl. topogr. Karte 1:25.000 von 1949
- Darstellung der Kleinbahnstrecke zwischen Vierhöfen u. Büchling in der amtl. topogr. Karte 1:25.000 von 1949
- Darstellung der Kleinbahn-Endstation b. Münchshöfen in der amtl. topgr. Karte 1:25.000 von 1949
Einzelnachweise
- Statistik der Eisenbahnen im Deutschen Reiche. Band 56 B, Abschnitt 3: Nebenbahnähnliche Kleinbahnen. Reichsverkehrsministerium, Berlin 1935, S. 138 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 12. März 2023]).
- Bahnhof Wallersdorf. In: bahnrelikte.net. Armin Weth, abgerufen am 12. März 2023.
- Statistik der Eisenbahnen im Deutschen Reiche. Band 56 B, Abschnitt 3: Nebenbahnähnliche Kleinbahnen. Reichsverkehrsministerium, Berlin 1935, S. 140 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 12. März 2023]).
- Fahrzeugnummer: 2. In: Datenbank Triebfahrzeuge www.revisionsdaten.de. Mario Fliege, abgerufen am 12. März 2023.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Bahnstrecke Wallersdorf Munchshofen war eine 7 7 Kilometer lange meterspurige Schmalspurbahn in Bayern Sie fuhrte von Wallersdorf an der Bahnstrecke Landshut Plattling uber Buchling nach Munchshofen und diente ausschliesslich dem Guterverkehr Wallersdorf MunchshofenStrecke der Bahnstrecke Wallersdorf MunchshofenStreckenlange 7 70 kmSpurweite 1000 mm Meterspur Maximale Neigung 33 Minimaler Radius 80 mLegende 0 00 Wallersdorf5 80 Buchling7 70 MunchshofenLagerhaus am fruheren Gleisanschluss in Munchshofen Die Strecke wurde von 1926 bis 1949 von der Kleinbahngenossenschaft Wallersdorf und Umgebung G m b H mit Sitz in Buchling betrieben die der Eisenbahnaufsicht des Reichsbevollmachtigten fur Bahnaufsicht in Regensburg unterstand GeschichteStreckenplanung Da die seit 1872 andauernden Bemuhungen der Gaubodengemeinden unter Fuhrung der Stadt Straubing um den Bau einer 1869 genehmigten normalspurigen Bahnstrecke von Straubing nach Landau an der Isar erfolglos blieben grundeten Landwirte eine Genossenschaft zum Bau einer Schmalspurbahn mit Anschluss an die Bahnstrecke Landshut Plattling Die Genossenschaft erhielt laut Zeitler bereits mit dem bayerischen Gesetz vom 26 Juni 1908 die Genehmigung zum Bau einer Schmalspurbahn vom Bahnhof Wallersdorf uber Buchling nach Munchshofen Am Genossenschaftskapital von 187 000 Reichsmark waren das Deutsche Reich und der Freistaat Bayern jeweils mit 90 000 Reichsmark beteiligt Den Kapitalrest hielten die beteiligten Gemeinden und Landwirte Errichtung und Inbetriebnahme Der Streckenbau begann erst nach dem Ersten Weltkrieg Nachdem der beabsichtigte gunstige Erwerb von Gleisen und Fahrzeugen mit einer Spurweite von 600 mm aus ehemaligen Heeresbestanden misslang wurde das bereits 1923 fertiggestellte Planum fur eine Bahn mit 1 000 mm Spur verbreitert und die Strecke am 6 August 1926 in Betrieb genommen Im weitgehend ebenen Gauboden hatte die Bahn die Aufgabe die Landwirtschaft mit Gutern wie Dunger Kohle und Baustoffen zu versorgen und vor allem die Ernte bei der Zuckerruben und Kohl dominierten kostengunstig abzufahren Ein Vorschlag der Reichsbahndirektion Regensburg an die Stadt Straubing und andere an der Bahnstrecke nach Landau interessierte Gemeinden des Gaubodens im Jahre 1928 sich dieser Nebenbahn anzuschliessen blieb ohne Akzeptanz Selbst eine ins Auge gefasste Verlangerung um 4 Kilometer nach Oberschneiding konnte mangels Kapital nicht verwirklicht werden Stilllegung Die Bahngesellschaft erzielte nur in den ersten zwei Betriebsjahren einen Gewinn Es wurden jahrlich nur zwischen 7 000 t und 10 000 t transportiert Durch die in der Nachkriegszeit schnell einsetzende Motorisierung der Landwirtschaft und wegen dringend erforderlicher Investitionen in die Strecke wurde der Betrieb am 31 Dezember 1949 eingestellt und die Strecke abgebaut Die Bahngebaude und Laderampen wurden restlos entfernt StreckenbeschreibungDie Bahn hatte eine Streckenlange von 7 70 Kilometern und eine Gleislange von 8 45 km Verlauf Die Strecke lief ab der Reichsbahn Ladestelle im an der Bahnstrecke Landshut Plattling gelegenen im unteren Isartal nach Norden uber km 2 5 in Richtung km 4 2 Einen Kilometer vor dem Ort bog sie nach Westen ab und erreichte Buchling km 5 8 ca 500 m nordlich des Ortes Wahrend die Strecke bis hier in ebenem Gelande verlief folgte nun eine rund 250 m lange erhebliche Steigung von 1 30 geradeaus in Richtung Munchshofen Der Bahnverlauf entlang der Strasse bis nahe Mattenkofen ist durch den mit Baumen und Buschwerk bewachsenen Bahnkorper noch zu erkennen Die Strecke fuhrte weiter uber den als Rennweg bezeichneten Feldweg bis zur Verladestation Munchshofen km 7 7 an der Strasse nach Der Bogenradius auf freier Strecke lag bei 80 Metern Betriebsstellen Nachweisbar hatte die Strecke in Wallersdorf und Buchling Umfahrungsgleise an der Endstation in Munchshofen vermutlich auch Alle Verladestellen waren mit einem Normalspurgleisstuck ausgerustet auf das mit Hilfe von Ochsen oder Pferden als Zugtiere die Normalspurwagen gezogen wurden Dadurch waren wahrend der Be und Entladung die Rollwagen fur weitere Transporte frei In Buchling war die Bahnzentrale mit Kohlenbunker Wasserbehalter und einer kleinen Werkstatt FahrzeugeDie Bahn kaufte 1926 funf vierachsige Rollwagen von Orenstein amp Koppel Wie Fotos zeigen wurden die Rollwagen in den beiden ersten Jahren von einer leichten Baulokomotive Typ Lenz gezogen Diese Lokomotive war auch schon beim Bau der Bahn eingesetzt 1928 kaufte die Kleinbahngenossenschaft fur 3727 95 Reichsmark von der Walhallabahn die fast 40 Jahre alte Maschine Nr 63 Krauss 1889 2019 Bauart C n2t die ursprunglich in Thuringen und Oberschlesien eingesetzt worden war Nach einem schweren Unfall wurde 1932 von der zwei Jahre zuvor stillgelegten Dampfstrassenbahn Neuotting Altotting die Lokomotive 99 133 Krauss 1922 7986 Bayerische Pts 3 4 Bauart 1 C h2t gekauft sie wurde 1946 ausgemustert und 1950 zerlegt LiteraturWalther Zeitler Eisenbahnen in Niederbayern und der 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